BESTE KUMPELS MAGAZIN für Tierfreunde im Revier

Gemeinsame Sache
Bei diesem Prinzip wird mit einem so genannten
funktionalen Verstärker gearbeitet.
Da es für den Hund in diesem Moment
nichts Interessanteres als den Inhalt der
Dose gibt, sollte dieser auch die grundlegende
Belohnung für das gezeigte Verhalten
darstellen. In einem Ernstfall darf der Hund
nach dem Anzeigeverhalten natürlich keine
giftigen Substanzen vom Boden aufnehmen.
Demnach erhält der Hund im Ernstfall
nach korrektem Anzeigeverhalten nur das
Futter aus der Hand, jedoch nicht die Versuchung
vom Boden. Für das Training ist es
jedoch wichtig, dass der Hund denkt: »Wenn
ich mich jetzt hinsetze, bekomme ich das
tolle Futter. Andernfalls bekomme ich es
nicht.« Auch wenn es dann auch dazu kommen
kann, dass er es nicht bekommt.
Setzt sich der Hund nach einigen Wiederholungen
direkt und ohne Umwege neben die
Dose, hat er die Übungseinheit verstanden.
Nun wird der Ort variiert. Von der Küche
geht es in den Garten, danach in den Wald
und anschließend wird die Frischhaltedose
ins Gebüsch gelegt. Man kann seiner Kreativität
bei der Positionierung der Dose freien
Lauf lassen. Gleiche Variation geschieht
mit dem Inhalt der Dose. An einem Tag gibt
es leckeren Käse, an einem anderen Tag
etwas Quark. Die Versuchungen können
gar nicht groß genug sein. Weist der Hund
an unterschiedlichen Orten und mit unterschiedlichen
Substanzen das gewünschte
Anzeigeverhalten auf, wird genau das gleiche
Training mit offener Dose wiederholt.
Da der Hund nun in Versuchung geraten
könnte, sollte er zunächst mit einer längeren
Leine gesichert werden, an der man
ihn problemlos vor der ungewollten Aufnahme
des Futters stoppen kann. Möchte
56 [Magazin für Tierfreunde im Revier]
man ohne Leine trainieren, so eignet sich
die Hilfe einer weiteren Person, die im Fall
der Fälle die Dose schnell hochheben bzw.
abdecken kann.
Wenn der Hund die Trainingseinheit mit
offener Dose an verschiedenen Orten mit
unterschiedlichsten Versuchungen beherrscht,
wird die Frischhaltedose gegen
einen Teller ausgetauscht. Bei erfolgreichem
Anzeigeverhalten mit Teller wird damit
begonnen, das Futter nur noch auf den
Boden und später ins Gebüsch zu legen.
Es ist wichtig, dass das Training in kleinen
Arbeitsschritten erfolgt. Es sollte
nicht zu schnell gearbeitet und zu viel
von dem Vierbeiner erwartet und eingefordert
werden. Je gewissenhafter das
Training, desto langfristiger der Erfolg.
Nach dem Training ist vor dem Training. Der
Weg bleibt immer das Ziel. Auch wenn alle
Übungseinheiten einwandfrei funktioniert
haben, ist das Weiterführen des Trainings
notwendig. Je öfter der Ernstfall trainiert
und eingeübt wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit,
dass der Hund draußen zum
Anzeige- statt zum Fressverhalten neigt.
lead and care ist eine ganzheitlich arbeitende Hundeschule
in Bottrop und Umgebung. Dort geht es nicht ausschließlich
um Erziehung, sondern auch um Bindung, um
Kooperation und um die »Verhundlichung« des Menschen.
Weitere Infos: www.lead-and-care.de