29.04.2016 Aufrufe

Gemeindeblatt Nr. 01 vom 06. J

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

VERANSTALTUNGEN<br />

Dornbirner <strong>Gemeindeblatt</strong><br />

6. Jänner 2006 – Seite 18<br />

KULTUR<br />

Malerfamilie Rhomberg<br />

Ausstellung im Rohnerhaus<br />

Nicht weniger als vier Generationen von akademischen<br />

Malern hat die Dornbirner Malerdynastie Rhomberg in<br />

zwei Jahrhunderten hervorgebracht. Auf dieser etwas in<br />

Vergessenheit geratenen Tatsache fußt die aktuelle<br />

Schau im Rohnerhaus. Nach der vor über 50 Jahren<br />

erschienenen, einzigen Monographie über die beiden<br />

Romantiker Joseph Anton Rhomberg (1786–1855) und<br />

dessen Sohn Hanno Rhomberg (1819–1869) unternimmt<br />

das Rohnerhaus den ehrgeizigen Versuch, Arbeiten von<br />

der Romantik bis zur Gegenwart zusammenzuführen.<br />

Dass Joseph Anton und Hanno Rhomberg in Vorarlberg<br />

heute kaum mehr über Fachkreise hinaus bekannt sind,<br />

liegt keineswegs an ihrer Kunst, sondern vielmehr am<br />

Schwerpunkt ihres Schaffens, der nicht im Land lag.<br />

Bereits zu Lebzeiten anerkannt und erfolgreich, verdingten<br />

sich beide Künstler in München. Beide leisteten auf ihre<br />

Art einen bedeutenden Beitrag zur Malerei jener Zeit, die<br />

sich im Gegenzug zur realen politischen und gesellschaftlichen<br />

Lage als äußerst harmonisch und idealisiert<br />

präsentierte. Zunächst in Wiener und später in Münchner<br />

Akademiekreisen reüssierte der Vater, Joseph Anton,<br />

Sohn des Dornbirner Dorfmalers Johann Rhomberg aus<br />

der Sippe der so genannten Färber, mit schönen Bildnisaufträgen.<br />

Eine Professur und große Aufträge für Altarbilder<br />

folgten, ebenso wie sich im von Zeichnung und<br />

Technik beherrschten Werk auch Exkurse ins Fach des<br />

Genrebildes fi nden. In eben dieser Disziplin, wo idyllische<br />

Darstellungen aus dem häuslichen Bereich und dem<br />

ländlichen Umfeld die Sehnsucht nach einer heilen Welt<br />

spiegelten, zeichnete sich Hanno Rhomberg aus.<br />

Mit seinem Werk, das sowohl qualitativ als auch quantitativ<br />

den Schwerpunkt bildet, setzt die Schau in Lauterach<br />

ein und verzichtet zugunsten eines Knalleffekts auf<br />

chronologische Ordnung. Denn während die Bilder Joseph<br />

Antons von einer merkwürdigen Kühle beherrscht sind,<br />

schöpft Sohn Hanno aus dem Vollen. Seine Bildkompositionen<br />

zeugen von einer guten Beobachtungsgabe, lassen<br />

viel Humor, Phantasie und manchmal auch etwas Spitzfi n-<br />

diges einfl ießen. Volkstümliche Darstellungen wie „Der<br />

alte Sänger“ oder „Der bestrafte Näscher“ (beide 1858)<br />

kontrastieren mit einem großformatigen, anmutigen<br />

„Frauenporträt“ (1843) oder den allerliebsten „Nichten“<br />

(1852).<br />

Im Zusammenbringen der vielen, vornehmlich aus Privatbesitz<br />

stammenden und deswegen wohl so schnell nicht<br />

mehr öffentlich zu sehenden Leihgaben der Werke Hanno<br />

Rhombergs liegt das große Verdienst dieser Ausstellung,<br />

die durch einen Katalog dokumentiert wird.<br />

Den zweiten Teil der Werkschau bestreiten in einem<br />

großen zeitlichen Sprung Hedwig Gölkel, geborene<br />

Rhomberg (1905–1991), und Lore Rhomberg, geborene<br />

Hämmerle (Jahrgang 1923). Sie führen die malerische<br />

Tradi tion bis in die Gegenwart<br />

herauf. Während Hedwig<br />

Gölkel, die im Umfeld des<br />

Künstlerehepaares Strobl<br />

tätig war, in ihren Aquarellen<br />

heimatverbunden und dem<br />

Naturvorbild nahe bleibt, sind<br />

die jüngsten Aquarelle der<br />

bekannten Malerin Lore<br />

Rhomberg von der Beschränkung<br />

auf das Wesentliche<br />

und <strong>vom</strong> Fluss der Farbe<br />

geprägt.<br />

Die Ausstellung<br />

im Rohnerhaus in Lauterach<br />

dauert bis 6. Februar 20<strong>06.</strong><br />

Öffnungszeiten:<br />

Mi bis Sa, 11 bis 17 Uhr,<br />

Fr, 11 bis 20 Uhr

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!