STADT DORNBIRN - Dornbirn Online
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amtlich<br />
<strong>Dornbirn</strong>er Gemeindeblatt<br />
31. Dezember 2010 – Seite 36<br />
ren wollte es bislang niemand. Das könnte sich ab sofort<br />
positiv ändern.<br />
Leider gibt es auch Bereiche, in denen es für die Umwelt<br />
nicht so glatt läuft. Insbesondere was die permanente<br />
Ausdehnung der Siedlungsgrenzen betrifft, schlagen wir<br />
alle Rekorde. Jedes Jahr werden dutzende Grundstücke<br />
von Freiland in Baufläche umgewidmet. Nolens volens<br />
werden diese Flächen dann auch mit Bauwerken bestückt<br />
und nicht zuletzt müssen immer wieder neue Straßenabschnitte<br />
in die Natur geschnitten werden, um diese<br />
Bauflächen auch ordnungsgemäß erschließen zu können.<br />
Dass wir dazu viel zu viel Geld aufwenden, ist die eine<br />
Seite. 100 Meter Gemeindestraße könnte man in etwa<br />
gleichsetzen mit einem Jahresbudget für Integration oder<br />
Außerschulische Bildung. Da wird offenbar mit zweierlei<br />
Maß gemessen. Auf der anderen Seite steht nicht nur das<br />
Geld im Vordergrund, sondern auch die permanent<br />
fortschreitende Versiegelung unserer Landschaft. Jede<br />
Bebauung ist ein Verlust an produktiver Agrarfläche.<br />
Unsere Landwirte werden immer weiter aus der Stadt<br />
hinaus gedrängt. Es gibt mittlerweile Bauernhöfe, die<br />
schon einmal aus Zentrumsnähe ausgesiedelt wurden und<br />
durch die fortschreitende Ausdehnung der Siedlungsgrenzen<br />
in Kürze ein zweites Mal umsiedeln werden müssen,<br />
wenn sie wirtschaftlich arbeiten wollen.<br />
Natürlich gönnen wir es allen Menschen, wenn sie über<br />
ein eigenes Grundstück, ein Haus und einen Garten<br />
verfügen – von Herzen sogar! Aber in letzter Konsequenz<br />
ist dieses Erfolgsmodell, das nicht zuletzt auch soziale<br />
Meriten hat, schlicht nicht für alle verfügbar. Die Erde ist<br />
groß, rund und endlich. Die Flächen, die wir zum Wohnen<br />
zur Verfügung haben sind ebenso begrenzt und können<br />
nicht beliebig erweitert werden. Was wir brauchen sind<br />
intelligente Verdichtungen an ausgesuchten Standorten.<br />
Wir müssen ja nicht die Fehler der Vergangenheit wiederholen<br />
und ein zweites Bremenmahd weit draußen im Ried<br />
errichten. Aber die städtische Kernzone darf ruhig etwas<br />
dichter werden. Ähnliches gilt auch für die Gewerbegebiete<br />
entlang der 3 Hauptausfallsstraßen. Höhere Baunutzungszahlen<br />
ergeben mehr Baudruck auf diese Zonen.<br />
Wodurch der Widmungsdruck auf die wenigen verbliebenen<br />
Freiflächen abseits der Landesgrünzone deutlich<br />
abnimmt.<br />
Zusammenfassung<br />
auch wenn mir weder der Name, noch die momentane<br />
Ausrichtung der Bürger/innenbeteiligung gefällt. Was die<br />
Arbeit an diesem Projekt betrifft, werden wir Grünen uns<br />
besonders für die Bereiche Bildung, Jugend, Kultur und<br />
Umwelt einsetzen. Einsparungen bei diesen Zukunftsagenden<br />
sehen wir als Verrat an künftigen Generationen.<br />
Was als letztes noch erwähnt gehört, ist die Bedeutung<br />
der <strong>Dornbirn</strong>er Sparkasse für die städtischen Finanzen.<br />
Nicht so sehr die Tatsache, dass es eine Sparkasse in<br />
<strong>Dornbirn</strong> gibt, sondern der nicht unwesentliche<br />
20 %-Anteil an dieser Bank, der im Eigentum der Stadt<br />
steht. Ich könnte es mir leicht machen und lang und breit<br />
darüber referieren, was es bedeutet, diese Anteile zu<br />
verkaufen. Ich könnte damit argumentieren, dass wir auf<br />
einen Schlag nachhaltig von Minus 2 Millionen Euro auf<br />
Plus 5 Millionen Euro Freies Budget kämen. Will ich aber<br />
nicht. Es wird die Zeit kommen, dass wir über eine Veräußerung<br />
dieses Familiensilbers nachdenken werden. Im<br />
Moment jedoch möchte ich auf die Diskrepanz zwischen<br />
Anlagewert und Dividende hinweisen: Der städtische<br />
Anteil an der Sparkasse hat einen inneren Wert von<br />
mindestens 100 Millionen Euro. Der Gewinnanteil 2011<br />
entspricht also mit ca. 100.000 Euro ziemlich genau einer<br />
Rendite von 1 Promille oder 0,1 Prozent. Schon oft wurde<br />
im Sparkassenrat von grüner Seite die Erhöhung der<br />
Ausschüttung thematisiert. Heute mache ich hiermit<br />
dieses Thema öffentlich und träume als kleiner Grüner von<br />
einer Bank, die sich aktiv an der Sanierung der städtischen<br />
Finanzen beteiligt. Es muss ja kein Traum bleiben ...<br />
Damit schließe ich meine Ausführungen zum Budget 2011<br />
und darf hiermit ankündigen, dass wir heuer dem städtischen<br />
Budgetvorentwurf zustimmen können, da in der<br />
Abwägung von negativen und positiven Entwicklungen<br />
doch die positiven Signale überwiegen. Oder etwas<br />
unkonventioneller formuliert: „Woanders ist auch nicht<br />
alles perfekt.“<br />
Ich danke der Finanzabteilung für die Unterstützung bei<br />
der Datenerhebung, ich danke aber nicht zuletzt auch den<br />
anderen Abteilungen, die ebenfalls für Fragen da waren.<br />
Manche habe ich nicht gebraucht, aber andere wurden von<br />
mir in Anspruch genommen und man hat immer bereitwilligst<br />
Auskunft gegeben und ich freue mich, dass wir, so<br />
denke ich, zu einem vernünftigen Budgetabschluss<br />
gekommen sind.“<br />
Zusammenfassend darf ich feststellen, dass wir grundsätzlich<br />
heuer kein besonders aufregendes Budget<br />
beschließen sollen. Wir hatten schon schlechtere Ausgangslagen<br />
und auch schon viele gesündere Budgetvoranschläge<br />
in der Vergangenheit. Im Grunde haben wir mit<br />
einem Minus beim Freien Budget von 2,0 Millionen Euro<br />
das Minimalziel der Finanzabteilung erreicht. Jetzt gilt es<br />
die volle Kraft auf das Projekt „Ausgewogen“ zu richten,