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STADT DORNBIRN - Dornbirn Online

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<strong>Dornbirn</strong>er Gemeindeblatt<br />

31. Dezember 2010 – Seite 39<br />

amtlich<br />

gebe einen großen Club sowie das völlig intakte Spinnerei-<br />

Hochbaugebäude. Auch gebe es Überlegungen über die<br />

weitere Zukunft des Shedbaus. Er bitte nun wirklich zum<br />

wiederholten Male, dies alles auch als ein Gesamtprojekt<br />

im Gütle zu sehen.<br />

Das Ganze auch noch im Zusammenhang mit dem „druck<br />

werk“-Museum zu sehen, sei natürlich zulässig, allerdings<br />

sei man mit dem „druck werk“ grundsätzlich in einer völlig<br />

anderen Situation. Dieses rette nämlich kein Gebäude,<br />

kein Industrieareal, es sei einfach eine Mieteinnahme für<br />

die Vermieter und eine Ansammlung von Maschinen, die<br />

von Idealisten im Laufe der Zeit in ziemlich großer Anzahl<br />

angeschafft worden seien, auf welche Weise auch immer.<br />

Man habe sich schon öfters mit diesem Thema beschäftigt.<br />

Sollte es aber in Anbetracht der Rückschau auf die eigene<br />

Geschichte keine deutliche Unterstützung vonseiten der<br />

Druckereibetriebe in Vorarlberg geben, sollte das Ganze<br />

überdies nicht kleiner dimensioniert werden – man<br />

brauche nicht von allen Maschinen gleich drei Exemplare<br />

– und sollte kein klares Verwirklichungskonzept für einen,<br />

vielleicht auch nur stundenweisen Betrieb des „druck<br />

werk“ vorliegen, sei die Aufrechterhaltung eines solchen<br />

Museums nicht wirklich zu rechtfertigen. Der Idealismus<br />

habe bekanntlich Grenzen, v. a. auch dann, wenn die<br />

Idealisten einmal ein Alter erreichten, in welchem dem<br />

Idealismus auch biologisch Grenzen gesetzt seien. Es sei<br />

aber zu hoffen, dass es beim „druck werk“ auch wieder<br />

junge Leute geben könnte.<br />

Das Land Vorarlberg habe die Abschaffung der automatischen<br />

Teuerungsanpassung als letztes der Bundesländer<br />

beschlossen. Der Vorteil liege darin, dass es jetzt echte<br />

Gehaltsverhandlungen gebe, dass man in Anbetracht der<br />

wirtschaftlichen Situation reagieren könne und dass man<br />

v. a. bei der Aufteilung der Gehälter auf die verschiedenen<br />

Altersstufen und Funktionen besser Rücksicht nehmen<br />

könne. Es nutze nichts, wenn es für alle Dienstnehmer den<br />

gleichen Teuerungssatz gebe und dann alle – vom Höchstverdiener<br />

bis zum Niedrigstverdiener – den gleichen<br />

Prozentsatz bekommen würden. Solcherart würde sich die<br />

Einkommensschere immer weiter auftun. Er habe sich für<br />

Abschaffung der automatischen Teuerungsanpassung<br />

stark gemacht, weil man jetzt den Bestverdienern weniger<br />

und jenen, die weniger verdienten, dafür umso mehr geben<br />

könne. Und so sei der Gehaltsabschluss jetzt auch<br />

zustande gekommen.<br />

Zu den Parkgebühren, Steuern und Tarifen habe er sich<br />

schon in der letzten Stadtvertretungssitzung geäußert.<br />

Dennoch wolle er nochmals klarstellen, dass für den Fall,<br />

dass weder die Steuern noch die Tarife über einen längeren<br />

Zeitraum hinweg angepasst würden, man das Thema<br />

„ausgewogen 2015“ von vornherein vergessen könnte.<br />

Wenn man wisse, dass man z. B. bei den ordentlichen<br />

Ausgaben bei einer Erhöhung um nur fünf Dienstposten<br />

alleine bei den Personalkosten eine Steigerung um<br />

€ 2,3 Mio. gegenüber dem Jahr 2010 habe, dann könne<br />

man sich nicht einfach zurücklehnen und bei den möglichen<br />

Einnahmen so tun, als ob sie unbedeutend wären.<br />

Sie seien nicht unbedeutend, sondern in ihrer Höhe eher<br />

ein Hinweis an die Bevölkerung, dass etwas geschehen<br />

müsse. Es sei ja nicht so, dass mit derartigen Dingen<br />

jemand um „Sack und Bändel“ gebracht würde.<br />

Ob Investitionen in die Kultur notwendig, nützlich oder<br />

schön sind, lasse sich natürlich auch unterschiedlich<br />

darstellen und empfinden. Er müsse allerdings feststellen,<br />

dass für eine Stadt wie <strong>Dornbirn</strong> mit 46.000 Einwohnern<br />

und mit dem Anspruch, eine regional bedeutende<br />

Wirtschaftsstadt zu sein, z. B. „Kunst am Bau“ zu den<br />

Notwendigkeiten gehöre, nicht zum Schönen und auch<br />

nicht zum Nützlichen, sondern zum Notwendigen. Würde<br />

man sich auf dieser Ebene nicht bewegen und sich nicht<br />

einpendeln, wo die Ansprüche heute seien, könnte man<br />

andere Ansprüche auch nicht aufrechterhalten. Dies gelte<br />

natürlich auch für andere kulturelle Einrichtungen. Diese<br />

seien notwendig für das Image einer Stadt, für die Darstellung<br />

der Stadt nach außen, aber auch für das Engagement<br />

der eigenen Bevölkerung. Dann bringe man es auch<br />

her. Darum heiße es auch „Wirtschaftsstadt mit hoher<br />

Lebensqualität“, in der Kultur auch mitgestaltet und in der<br />

nicht nur darüber gelesen werde. Dies scheine doch ein<br />

wichtiges Thema zu sein.<br />

Dass die ÖVP Pfründe verteidige, wolle er sich später<br />

einmal erklären lassen. Er könne mit dieser Aussage an<br />

sich nichts anfangen und es auch nicht in Verbindung<br />

bringen mit der Sicherheit, wobei der Unterschied zwischen<br />

objektiver und subjektiver Sicherheit das eigentliche<br />

Problem darstelle. Subjektive Sicherheit, also das,<br />

was ein Normalbürger empfinde, sei die eine und objektive<br />

Sicherheit, bei der Kriminalitätsraten, Vorfälle usw.<br />

tatsächlich gemessen und aufgezeichnet würden, die<br />

andere Sache. Das subjektive Sicherheitsgefühl sei oft<br />

nicht parallel zur objektiven Sicherheit. Dies werde<br />

wahrscheinlich in jeder Stadt so sein.<br />

Er bekenne sich nachdrücklich und immer wieder zu den<br />

Begleitmaßnahmen und Überwachungsmaßnahmen an<br />

den neuralgischen Punkten der Stadt, nicht nur am<br />

Bahnhof, sondern natürlich auch in der gesamten Innenstadt<br />

und auch in anderen Bereichen. Dass man mit<br />

flexiblen Diensten der Stadtpolizei und der Bundespolizei<br />

mittlerweile auch Erfolge habe, sei wohl unbestritten, was<br />

ja auch positiv erwähnt worden sei. Dass man diesbezüglich<br />

nicht nachlassen dürfe, sei völlig klar. Er sage aber<br />

zum wiederholten Male, dass er nicht wolle, dass zwei<br />

Polizisten die ganze Nacht ein im Bahnhofsbereich<br />

eingerichtetes Wachzimmer nicht verlassen, nur weil es<br />

drinnen gemütlicher ist. Es gehe um einen flexiblen<br />

Einsatz in der Fläche. Einen solchen gebe es und so werde<br />

es auch bleiben. Im Übrigen sei das Ganze auch nicht<br />

seine Erfindung.

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