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Wiehre Magazin, Mai 2016

Bahnhofsliebe: Ludwig Quaas hat sich seinen Traum erfüllt und ist Koch sowie Inhaber der Gaststätte im Wiehre Bahnhof

Bahnhofsliebe: Ludwig Quaas hat sich seinen Traum erfüllt und ist Koch sowie Inhaber der Gaststätte im Wiehre Bahnhof

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<strong>Mai</strong> <strong>2016</strong><br />

DAS STADTTEILMAGAZIN DER ZEITUNG AM SAMSTAG<br />

Ausgabe Mittel- und Oberwiehre<br />

Wolfgang Roese & das Orso-Büro<br />

Von der<br />

Studentenbude<br />

zur Schnittstelle<br />

für Kultur<br />

Sophia Sauter<br />

Französische<br />

Pâtisserie bei<br />

Petite Sophie<br />

Bahnhofsliebe<br />

Kinderseite<br />

Rezept aus<br />

Bullerbü und<br />

Buch-Verlosung<br />

Ludwig Quaas hat sich seinen<br />

Traum erfüllt und ist Koch<br />

sowie Inhaber der Gaststätte<br />

im <strong>Wiehre</strong> Bahnhof


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2 | Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin


HEREIN SPAZIERT<br />

Gelebte<br />

Ideale<br />

Es gibt dieses Klischee von den kindlichen Berufsvorstellungen,<br />

etwa dass der kleine Junge später<br />

einmal Lokomotivführer werden will und das kleine<br />

Mädchen Tierärztin. Darüber wird geschmunzelt, weiß<br />

doch jeder Erwachsene, wie das Leben noch prägend wirken<br />

und Berufsziele verändern wird. Wie abgeklärt und<br />

visionsfrei eine solche Haltung aber vielleicht ist, zeigt<br />

der Berufswunsch eines Kindes, das später Koch werden<br />

wollte. Heute ist der junge Mann genau das und glücklich:<br />

Koch und Chef der Gaststätte im <strong>Wiehre</strong> Bahnhof. Wir<br />

stellen Ludwig Quaas und seinen Kindheitstraum vor.<br />

Auch für die junge Sophia Sauter, der wir ein Portrait widmen, stand von jeher fest: Sie will<br />

einmal selbstständig sein. Je früher desto besser. Und stets war klar, ein Handwerk soll ihr<br />

Beruf sein. Auch sie hat sich diesen Zukunftstraum erfüllt. Direkt nach ihrer Ausbildung<br />

zur Konditorin hat ihr erstes eigenes Café eröffnet, mit ihrem zweiten in der <strong>Wiehre</strong> feiert<br />

sie nun Einjähriges. Hier backt sie mit großer Leidenschaft süße französische Teilchen.<br />

Für Wolfgang Roese, den Gründer und Dirigenten von Orsophilharmonic, stand dagegen<br />

die Musik immer an erster Stelle, gab es hierzu nie eine berufliche Alternative. Auch wenn<br />

er inzwischen Berlin zu seinem Wohnort gewählt hat, fühlt er sich in Freiburg heimisch.<br />

Seine frühere Studenten-WG hat er längst umgewandelt in eine Art Musiker-Kommune.<br />

Wir haben einen Blick in die schwungvolle „Zentrale“ von Orso geworfen.<br />

Es gibt sie also, die Ideale, die gelebt werden wollen. Das ist beruhigend und anregend<br />

zugleich. Und macht Mut.<br />

Den braucht es manchmal. Beispielsweise wenn von einem Tag auf den anderen der<br />

eigene Vater zum Pflegefall wird. Lesen Sie den authentischen Bericht einer Tochter, die<br />

plötzlich zur Pflegerin wurde.<br />

Eine anregende Lektüre wünscht<br />

Barbara Breitsprecher<br />

Chefredakteurin<br />

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Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin | 3


WIEHRE-MAGAZIN<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Streitschrift:<br />

Die Zoologin Tanja Breining schreibt<br />

über Tierversuche<br />

Seite 13<br />

Flüchtlings-Portrait:<br />

Caĝlar aus der Türkei lebt mit ihren<br />

Söhnen und ihrem Mann in Freiburg<br />

Seite14<br />

Altes Forstamt:<br />

Wenn das Forstamt ins neue Rathaus<br />

umzieht, wird das Forsthaus verkauft<br />

Seite 15<br />

Regionale Büchertipps:<br />

Bildband „Nationalpark Schwarzwald“<br />

und ein Kinder-Sachbuch<br />

Seite 16<br />

Rezept:<br />

Österreichische gefüllte Kalbsbrust<br />

Seite 17<br />

Caritas-Neubau:<br />

Der Deutsche Caritasverband baut<br />

Häuser in der <strong>Wiehre</strong><br />

Seite 24<br />

Bericht:<br />

Der authentische Bericht einer Tochter,<br />

deren Vater zum Pflegefall wird<br />

Seite 26<br />

Kinderseite:<br />

Eis selber machen und das Buch<br />

„Backen wie in Bullerbü“ gewinnen!<br />

Seite 29<br />

Fest:<br />

Die Vianova-Schule feiert im Park der<br />

alten Villa ein Sommerfest<br />

Seite 31<br />

Ausstellung:<br />

Das Kulturaggregat Hilda 5 zeigt<br />

Street-Art „Monkey Business“<br />

Seite 32<br />

Tipps:<br />

Veranstaltungen und Ausstellungen<br />

Seite 33<br />

Abdruck:<br />

Maxim Biller, „Biografie“<br />

Seite 34<br />

5<br />

Ludwig Quaas hat<br />

sich einen Kindheitstraum<br />

erfüllt<br />

und ist Koch und Betreiber<br />

der Gaststätte<br />

im <strong>Wiehre</strong> Bahnhof<br />

©Foto: Achim Käflein<br />

20<br />

©Foto: Michael Zäh<br />

Friedrich G. Steger ist mit seinem Trommel-Fachgeschäft<br />

Drumhouse gerade von Kollnau in die <strong>Wiehre</strong> umgezogen<br />

9<br />

22<br />

©Foto: Michael Zäh<br />

©Foto: Michael Zäh<br />

18<br />

Sophia Sauter (links) backt seit<br />

einem Jahr in ihrer Pâtisserie<br />

Petite Sophie französische Teilchen<br />

©Foto: Barbara Breitsprecher<br />

Hend Amann kommt aus Beirut und lebt seit fast<br />

50 Jahren in Deutschland. In Freiburg hat sie ihre<br />

Heimat gefunden.<br />

Wolfgang Roese, der Gründer und künstlerische<br />

Leiter von Orso, hat seine ehemalige<br />

Studentenbude zur Kulturkommune<br />

und Geschäftszentrale umgewandelt.<br />

IMPRESSUM<br />

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Chefredakteurin:<br />

Barbara Breitsprecher (visdp)<br />

Tel. 0174-16 37 446<br />

e-mail: redaktion@zas-freiburg.de<br />

Titelfoto: Achim Käflein<br />

Verkaufsleitung:<br />

Michael Metzger, Tel. 07665-93 458-21<br />

e-mail: m.metzger@zas-freiburg.de<br />

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4 | Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin


PORTRAIT<br />

©Foto: Achim Käflein<br />

Kindheitstraum:<br />

Koch werden<br />

„Ich wollte immer Koch im <strong>Wiehre</strong><br />

Bahnhof werden“ – Ludwig Quaas,<br />

genannt Luki, hat sich seinen<br />

Traum erfüllt und betreibt<br />

inzwischen als alleiniger Inhaber<br />

und Koch die dortige Gaststätte.<br />

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Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin | 5


PORTRAIT<br />

Bodenständige badische Küche, kombiniert mit mediterranen Elementen – dafür steht Luki Quaas mit seiner Kochkunst.<br />

Fotos: Achim Käflein<br />

Wann immer Ludwig Quaas es sich als Kind aussuchen<br />

durfte, in welches Restaurant die Familie zum<br />

Essen gehen würde, waren er und sein Vater sich<br />

sofort einig: in die Gaststätte im Freiburger <strong>Wiehre</strong> Bahnhof.<br />

Da konnten die drei Geschwister noch so viele Einwände haben,<br />

es ging in den Bahnhof. Heute ist er Koch und der Chef<br />

in der Gaststätte.<br />

„In der Sterne-Gastronomie, in der<br />

ich gelernt habe, fand ich vieles<br />

masslos übertrieben und dekadent.“<br />

luki Quaas, Koch<br />

Kochen mit frischen, hochwertigen Produkten, aber ohne Schnickschnack.<br />

„Ich habe meine Kindheit dort verbracht“, fasst es der 35-Jährige<br />

kurzerhand zusammen. „Hier habe ich die Leidenschaft fürs Kochen<br />

entdeckt.“ Seine Stimme ist heiser, er hat den Nachmittag<br />

auf der Nordkurve im SC-Stadion verbracht. „Ich gönne mir sehr,<br />

sehr wenig frei, aber SC-Heimspiele, die müssen sein.“ Im Alter<br />

von vier Jahren war er zum ersten Mal in der Nordkurve und<br />

seitdem hat er kein Spiel verpasst.<br />

Seit diesen Kinderzeiten hat Ludwig Quaas, den alle „Luki“ nennen,<br />

die Vision, eines Tages selbst Koch und Chef im <strong>Wiehre</strong><br />

Bahnhof zu sein. Diesen Traum hat er sich inzwischen erfüllt.<br />

Im September 2014 übernahm er zunächst zusammen mit einem<br />

Partner die Gaststätte, seit Anfang <strong>2016</strong> ist er der alleinige Chef<br />

dort.<br />

Schon einmal hatte er davor im <strong>Wiehre</strong> Bahnhof gewirkt, von<br />

2007 bis 2009 als Küchenchef. Die Möglichkeit einer Übernahme<br />

lehnte er damals ab – er fühlte sich noch zu jung. Zwar hatte er<br />

nach dem Abitur eine Lehre im Colombi gemacht, anschließend<br />

mehrere Jahre auf einem leitenden Posten im Schwarzen Adler in<br />

Oberbergen, dann im Palais Coburg in Wien gearbeitet. Dennoch<br />

wagte er zunächst einen Schritt hin zu einem anderen Restaurant<br />

und übernahm das „Goldene Nashorn“ in St. Georgen. „Damit<br />

bin ich mit Vollgas an die Wand gefahren“, gibt Luki Quaas unumwunden<br />

zu. „Das war vielleicht der größte Fehler in meinem<br />

Leben.“ Hier konnte er sich als Koch nicht verwirklichen, die<br />

Gäste hatten ihre ganz eigenen Erwartungen.<br />

Letztlich brachte ihn sein Vater dazu, aus diesem Pachtvertrag<br />

wieder auszusteigen. Der Vater – der renommierte Gynäkologe<br />

gleichen Vor- und Nachnamens, der bis 2010 Chefarzt der Gynäkologie<br />

des Diakoniekrankenhauses war – konnte es einfach<br />

Luki Quaas an seiner Wirkungsstätte im <strong>Wiehre</strong> Bahnhof<br />

©Fotos:Achim Käflein<br />

6 | Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin


nicht mehr mit ansehen, wie sich sein Sohn verausgabte und<br />

dabei unglücklich war.<br />

Luki Quaas stammt aus einer Akademikerfamilie, seine Geschwister<br />

und alle nahen und fernen Verwandten haben studiert,<br />

und sind meist Ärzte oder Architekten geworden. Ludwig Quaas<br />

Junior wollte eigentlich immer nur Koch werden. Doch nach der<br />

Erfahrung mit dem „Goldenen Nashorn“ studierte er dann doch<br />

und machte seinen Bachelor für Gastronomie am Angell.<br />

„Ich koche das, was ich selbst gerne esse“, erklärt der Koch.<br />

Mit der alleinigen Übernahme der Gaststätte hat Luki Quaas<br />

auch sein Team neu aufgestellt und dabei „wahnsinniges Glück<br />

gehabt“, wie er selbst sagt. Stefan Hammerschmitt ist sein Rseaturantchef,<br />

Dirk Bundrock sein Küchenchef. Er möchte im<br />

<strong>Wiehre</strong> Bahnhof einen persönlichen Kontakt zu den Gästen zu<br />

pflegen. Sein Ziel ist es, dass man sagt „Wir gehen zum Luki“.<br />

Bei den Gerichten setzt er auf hochwertige Produkte und eine<br />

bodenständige Küche. Es gibt badische Gerichte ebenso wie<br />

Klassiker, aber auch mediterranes Essen. Denn Luki Quaas liebt<br />

zum Beispiel Fisch (und angelt im übrigen auch sehr gerne). „Bei<br />

mir gibt es immer den frischesten Fisch“, sagt er voller Stolz. Über<br />

die Zubereitung von Fisch hat er viel von Alfred Klink gelernt, bei<br />

dem er seine Ausbildung im Colombi gemacht hat.<br />

„Ich koche das, was ich selbst gerne esse“, erklärt er. Was er<br />

nicht mag, hat er in den Berufsjahren in der Sterne-Gastronomie<br />

gelernt: „Ich fand da vieles maßlos übertrieben und dekadent“.<br />

Allein durch die Verzierungen wurde viel an Lebensmitteln<br />

weggeschmissen. So werden beispielsweise vom Sellerie Kreise<br />

ausgestochen, der Rest geht in die Abfalltonne. „Das geht gegen<br />

meine Richtung“, betont Luki Quaas. Er verzichtet deshalb<br />

konsequenterweise auf überflüssige Garnituren seiner Gerichte.<br />

Dem Geschmack tut das keinen Abbruch.<br />

Barbara Breitsprecher<br />

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8 | Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin<br />

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PORTRAIT<br />

Wolfgang Roese & Orso<br />

©Foto: Barbara Breitsprecher<br />

In der Schwarzwaldstraße<br />

9-11 hat Orso sein Büro. Hier<br />

werden Tickets verkauft, Konzerte<br />

organisiert und geplant,<br />

es wird geprobt, geredet und viel<br />

Kaffee getrunken.<br />

Kulturkommune<br />

Wolfgang Roese ist Gründer und<br />

künstlerischer Leiter der Orso-Chöre<br />

und -Orchester. Seine frühere<br />

Studentenbude ist heute Geschäftsstelle.<br />

<br />

Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin | 9


PORTRAIT<br />

Der Vorstand des Vereins<br />

Orso – Orchestra & Choral<br />

Society Freiburg e. V.: Iris Ehret,<br />

Sabine Sohn, Hanno Kappus,<br />

Sandra Roese, Wolfgang<br />

Roese, Anietta Drescher, David<br />

Wagner, Holger Frey (v.l.)<br />

Hier in der Schwarzwaldstraße<br />

9–11 war früher<br />

ursprünglich die Studentenbude<br />

von Wolfgang Roese. Heute<br />

sind die Häuser zur kulturellen<br />

Schnittstelle gewachsen. Hier sind<br />

die Geschäftsräume von Orso, dem<br />

Chor und den Orchestern, die Wolfgang<br />

Roese 1993 gegründet hat<br />

und bis heute leitet, ebenso aber<br />

auch Studio- und Lagerräume. Und<br />

Musiker, die auf der Durchreise<br />

sind, finden hier auch ein Dach<br />

über dem Kopf.<br />

Das Büro-Team in der<br />

Orso-Geschäftsstelle<br />

in der Schwarzwaldstraße:<br />

Hier werden<br />

Konzerte und Proben<br />

organisiert, Musiker<br />

werden verpflichtet und<br />

bekommen, falls nötig,<br />

eine Unterkunft und hier<br />

kann in kleiner Besetzung<br />

geprobt werden.<br />

Das hat im besten Sinne etwas von einer „Kulturkommune“.<br />

Jeder der üben will, WLAN braucht und Kaffee trinkt, findet hier<br />

seinen Platz. Wer die Geschäftsräume betritt, wird empfangen<br />

von einem fröhlichen, kreativen Durcheinander an Plakaten und<br />

Flyern, in einer Ecke stapeln sich ein paar Getränkekisten und<br />

die Noten für die nächste Probe liegen auf einer Theke bereit.<br />

Dazwischen tauchen die Köpfe der beiden Praktikanten Annika<br />

aus München und Jérémy aus Frankreich auf, jeder mit einem<br />

Telefon am Ohr, und seitlich stehen an hohen Tischen Sabine<br />

Sohn, die Büroleiterin von Orso, und ihre Kollegin vor dem<br />

Schaufenster, vertieft in ihre Labtops. Der Umgang ist liebevoll,<br />

fast familiär, Scherze fliegen hin und her, alles wirkt äußerst entspannt.<br />

„Warten Sie nur, bis es mal wieder hektisch wird“, warnt<br />

Sabine Sohn lachend. Klar, turbulente Phasen gehören hier ganz<br />

genau so dazu, eigentlich vor jedem Konzert, Sabine Sohn weiß<br />

das genau. Manchmal arbeitet sie bis nachts um drei oder vier<br />

Uhr in der Schwarzwaldstraße. Sie kam als Chormitglied zu Orso,<br />

fuhr für die Proben von Furtwangen herunter. Dann begann<br />

sie zunächst ehrenamtlich im Büro mit zu arbeiten, machte sich<br />

bald unentbehrlich, hat heute eine Teilzeitstelle und pendelt<br />

jetzt täglich.<br />

Mit Schwung kommt Wolfgang Roese gut gelaunt herein. Er hat<br />

sein Büro einen Raum weiter, neben einem Konzertflügel arbeitet<br />

er an einem raffinierten Schreibtisch, an dem man wahlweise<br />

im Stehen oder im Sitzen tätig sein kann. Drei Tage in der Woche<br />

ist der 40-Jährige in Freiburg, wo er organisiert, und probt, den<br />

Rest der Zeit seit 2008 an seinem Wahl-Wohnort Berlin. Hier<br />

gibt es inzwischen auch einen Pendant-Verein und das Orso<br />

gibt dort regelmäßig Konzerte im Friedrichstadtpalast, in der<br />

Philharmonie und im Berliner Dom. Die Zugfahrten dazwischen<br />

sind sein rollendes Büro: „Freiburg ist meine Heimat, Berlin mein<br />

Zuhause“, erklärt Wolfgang Roese.<br />

Orsophilharmonic und Orso – The Rock Symphony Orchestra<br />

sind freie, autarke Orchester, die einen hohen künstlerischen<br />

Anspruch erfüllen wollen, dafür ausgewiesene Profis<br />

und Solisten engagieren, aber immer auch schauen müssen,<br />

dass sie bei Konzerten nicht finanziell drauflegen.<br />

<br />

Barbara Breitsprecher<br />

In den Geschäftsräumen von Orso in der Schwarzwaldstraße gibt es immer einen Kaffee (links). Und auch Chor- und Orchesterleiter Wolfgang Roese<br />

hat hier seinen Arbeitsplatz (Mitte). An den Wänden hängen die eindrücklichen Zeugnisse vergangener Konzerte. Fotos: Barbara Breitsprecher<br />

©Foto: Barbara Breitsprecher<br />

©Foto: Orso<br />

©Foto: Orso<br />

©Foto: Orso<br />

©Foto: Orso<br />

10 | Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin


Russische Nacht<br />

©Fotos: ORSO<br />

Zum großen Saisonfinale laden Chor und Orchester<br />

von Orsophilharmonic am 4. Juni ins Konzerthaus ein.<br />

Tschaikowsky, Schostakowitsch, Borodin, Musorgsky<br />

– der Chor und das Orchester von Orsophilharmonic<br />

haben sich unter der Leitung ihres Gründers Wolfgang<br />

Roese zum Saisonfinale großen russischen Komponisten<br />

gewidmet.<br />

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Shakespeares „Romeo und Julia“ diente als Vorlage und Hector<br />

Berlioz Interpretation als Inspiration für Peter Tschaikowskys<br />

eigenes sinfonisches Werk zu diesem Thema. In seiner Einleitung<br />

verwendet er ein russisches Kirchenlied, das dem Mönch<br />

Lorenzo gewidmet ist, der das Unglück ahnt und es doch nicht<br />

verhindern kann.<br />

Der sensationelle Erfolg seiner 1. Sinfonie verschaffte dem erst<br />

19-jährigen Dmitri Schostakowitsch die finanzielle Möglichkeit,<br />

seinen Abschluss am Konservatorium zu machen. Er erntete<br />

dafür weltweite Anerkennung. Die Sinfonie wurde 1926 von in<br />

Leningrad uraufgeführt. Nach einem überwältigendem Applaus<br />

wurde der zweite Satz als Zugabe noch einmal gespielt. Ein Jahr<br />

später kam es zur Aufführungen in Berlin und Amerika.<br />

Unter dem Eindruck einer Gedenkausstellung für seinen verstorbenen<br />

Freund, den Maler Viktor Hartmann, komponierte Modest<br />

Mussorgsky 1874 den Klavierzyklus „Bilder einer Ausstellung“.<br />

Das an Klangfarben reiche Werk, das in manchen harmonischen<br />

und koloristischen Details den Impressionismus vorwegnimmt,<br />

regte zahlreiche andere Komponisten zu Bearbeitungen an, unter<br />

anderem fürs Orchester von Maurice Ravel.<br />

Die „Polowetzer Tänze“ bilden eine Szene in Alexander Borodin<br />

langer Oper „Fürst Igor“. Das Werk blieb unvollendet, als er 1887<br />

starb, nachdem er mehr als ein Jahrzehnt daran gearbeitet hatte.<br />

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Julia“ (Fantasie Ouvertüre), Schostakowitsch 1. Sinfonie in f-moll,<br />

Borodin „Polowetzer Tänze“ (aus „Fürst Igor“), Mussorgsky „Bilder<br />

einer Ausstellung“, 4. Juni, 20 Uhr, Konzerthaus Freiburg,<br />

Tickets: Tel. 0761 / 70 73 200; www.orso.co<br />

©Foto: Orso<br />

©Foto: Orso<br />

Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin | 11


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Moralisch inakzeptabel und gefährlich<br />

Nein zu Tierversuchen!<br />

Jedes Jahr sterben in Deutschland etwa drei Millionen Tiere im Tierversuch.<br />

In der Grundlagenforschung und der Zoologie spielt die Neugier eine große Rolle.<br />

Dr. Tanja Breining ©Foto: privat<br />

Haben Sie im Fernsehen schon<br />

einen Tierversuch gesehen? Vermutlich<br />

nicht. Denn in Tierversuchslaboren<br />

spielen sich qualvolle Szenen<br />

ab und niemand möchte, dass diese Bilder<br />

an die Öffentlichkeit gelangen. Jedes Mal,<br />

wenn es Tierschützern gelingt, heimlich zu<br />

filmen, wie zum Beispiel die Versuche an<br />

Affen in Tübingen, schockieren die Bilder<br />

Millionen Zuschauer und der Appell nach<br />

einer tierfreien Forschung wird lauter.<br />

Jedes Jahr leiden<br />

und sterben in<br />

Deutschland um die<br />

drei Millionen Tiere<br />

im Tierversuch. Dabei<br />

gerät die Glaubwürdigkeit<br />

ihrer<br />

medizinischen Relevanz<br />

für uns Menschen<br />

immer mehr<br />

ins Wanken. Im Januar<br />

<strong>2016</strong> starb ein<br />

menschlicher Proband<br />

in Frankreich nach der Einnahme eines<br />

Schmerzmittels, das zuvor im Tierversuch<br />

getestet worden war. Fünf weitere Probanden<br />

erkrankten schwer. Hätte ich als Patientin die<br />

Wahl zwischen einem Medikament, das zuvor<br />

an menschlichen, im Labor gezüchteten Zellen<br />

getestet wurde und einem Medikament, das<br />

an Mäusen erprobt wurde, ich würde ersteres<br />

wählen. Denn die verschiedenen Tierarten<br />

reagieren auf verschiedene Substanzen völlig<br />

unterschiedlich. Zum Beispiel ist Penicillin<br />

schädlich für Meerschweinchen und Katzen<br />

vertragen kein Aspirin. Laut der amerikanischen<br />

Arzneimittelbehörde (FDA) fallen 92<br />

Prozent der Medikamente, die sich im Tierversuch<br />

als wirksam erwiesen haben, in klinischen<br />

Studien am Menschen durch.<br />

In der Grundlagenforschung und in der Zoologie<br />

spielt die Neugier eine große Rolle. Hirnversuche<br />

gibt es nicht nur an Affen, sondern<br />

auch an Krähen (und anderen Tieren). Unter<br />

Narkose werden den Vögeln durch ein Loch<br />

im Schädel, über das eine Kammer montiert<br />

wird, feine Dauerelektroden ins Gehirn ein-<br />

gepflanzt. Am Bildschirm müssen die Krähen<br />

Aufgaben lösen. Ziel der Untersuchung ist es,<br />

im Gehirn, den „Mechanismus der visuellen<br />

Speicherung im Arbeitsgedächtnis“ zu verstehen.<br />

Am Ende werden die Krähen getötet. Die<br />

Ergebnisse bringen keinen Nutzen für die medizinische<br />

Forschung. Sie dienen dem reinen<br />

Wissensgewinn.<br />

Wie sieht es eigentlich in Freiburg aus? Hier<br />

werden an vier Einrichtungen Tierversuche betrieben:<br />

Die Zahl der verwendeten Tiere liegt<br />

im fünfstelligen Bereich. Darunter Mäuse und<br />

Ratten (oft Krebsforschung), Fische, Frösche,<br />

Kaninchen, Schweine (Herzforschung), Schafe<br />

und Vögel.<br />

Das Problem: In Deutschland hat die im<br />

Grundgesetz verbriefte Freiheit von Forschung<br />

und Wissenschaft einen höheren Status als<br />

der Tierschutz. Noch immer fließen mehrere<br />

Milliarden Steuergelder in die Tierversuchsforschung<br />

und nur ein Bruchteil in die tierversuchsfreie<br />

Forschung. Kaum eine Hochschule<br />

bietet Studenten ein tierfreies Biologiestudium<br />

an.<br />

Was können wir also tun? Wir können Politiker<br />

auffordern, die tierfreie Forschung finanziell<br />

sehr viel stärker zu unterstützen. Wir können<br />

an die Hochschulen appellieren, an menschlichen<br />

Zellen, Organs-on-a Chip-Modellen und<br />

mit bildgebenden Verfahren zu forschen. Wir<br />

können unser Konsumverhalten ändern und<br />

tierversuchsfreie Haushaltsmittel und Kosmetika<br />

kaufen.<br />

Wir alle möchten, dass Krankheiten wie Krebs<br />

und Alzheimer besiegt werden. Tierversuche<br />

brachten bislang nicht den Durchbruch, es<br />

wird Zeit für einen Richtungswechsel. Das<br />

geht ohne Tiere – besser!<br />

Von Tanja Breining<br />

Dr. Tanja Breining hat Zoologie und Meereskunde<br />

studiert und arbeitet als<br />

wissenschaftliche Mitarbeiterin beim<br />

Verein Menschen für Tierrechte – Tierversuchsgegner<br />

Baden-Württemberg e.V.<br />

Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin | 13


PORTRAIT<br />

Flüchtlinge<br />

Steckbrief<br />

Name:<br />

Alter:<br />

Beruf oder andere Tätigkeit:<br />

Herkunft:<br />

Familie:<br />

im Portrait<br />

Çağlar<br />

31 Jahre<br />

Elektrotechnikerin<br />

Türkei, Ankara<br />

Ehemann und zwei Söhne<br />

(1 und 8 Jahre) in Freiburg<br />

Was sind deine Hobbys? Was macht dir am meisten Spaß?<br />

Çağlar: Kochen, Backen, das Singen im Chor und romantische<br />

Fernsehserien anschauen.<br />

Wie sieht dein Tagesablauf aus?<br />

Çağlar: 7 Uhr Aufstehen und meinen Sohn Efe in die<br />

Schule bringen, 8.30 Uhr Fernsehen, 9 Uhr Schlafen,<br />

11 Uhr Aufstehen, denn Efe kommt nach Hause.<br />

Dann frühstücken wir zusammen. 14 Uhr Einkaufen,<br />

manchmal Spazieren gehen, 16 Uhr<br />

Kochen. Um 17 Uhr kommt Metin, mein Ehemann,<br />

nach Hause, dann essen wir zusammen.<br />

Um 18 Uhr Nachrichten im Fernsehen schauen<br />

und Tee trinken, 23.30 Uhr gehe ich schlafen.<br />

Dazwischen: reden, spielen, Hausaufgaben<br />

machen …<br />

Was gefällt dir an Freiburg? Hast du einen<br />

Lieblingsplatz?<br />

Çağlar: Freiburg gefällt mir, besonders, wenn<br />

das Wetter schön ist. Es gibt viel Grün und die<br />

Menschen sind nett. Eine kleine, schöne Stadt. Mein<br />

Lieblingsort ist der Seepark, dort können wir im Sommer<br />

grillen, picknicken und schwimmen.<br />

Was waren deine Erwartungen, als du nach Deutschland gekommen<br />

bist? Was hat dich überrascht?<br />

Çağlar: Bevor ich nach Deutschland gekommen bin, hatte ich<br />

viele Erwartungen: Pünktliche, ordentliche Menschen; zuverlässige<br />

Briefe, ein freies Land, guter Städtebau mit funktionierendem<br />

Straßenbahnsystem, unkomplizierte Hilfe in Krankenhäusern<br />

und Altenheimen, Fahrradstraßen. Diese Erwartungen<br />

haben sich dann auch bestätigt.<br />

Hast du ein Lieblingswort auf Deutsch?<br />

Çağlar: „Ist mir egal.“<br />

Hast du ein Lieblingsessen?<br />

Çağlar: Croissants<br />

Ein Lieblingslied?<br />

Çağlar: „Hey Pippi Langstrumpf“<br />

Gibt es etwas, was du den Deutschen gerne sagen möchtest?<br />

Çağlar: Ihr helft viel. Ich habe das Gefühl, das hier alle Leute<br />

gleich behandelt werden – egal ob sie geflüchtet sind oder nicht.<br />

Zum Beispiel können sich alle Menschen das gleiche Essen leisten.<br />

Mir gefallen auch die Arbeitszeiten in Deutschland – in der<br />

Türkei habe ich länger gearbeitet, zehn Stunden waren normal,<br />

manchmal bis zu zwölf Stunden. Hier gibt es sogar Teilzeit und<br />

die Bezahlung ist besser.<br />

Gibt es etwas, was du deinen Landsleuten (in Deutschland oder<br />

in deinem Heimatland) gerne sagen möchtest?<br />

Çağlar: Türkische und deutsche Leute sind nicht gleich. Türkische<br />

Leute sind oft hochnäsig, auf Hierarchien bedacht. Hier<br />

kommt Efes Lehrerin mit dem Fahrrad in die Schule – in der<br />

Türkei wird der rote Teppich ausgerollt, wenn der Chef zur Konferenz<br />

fährt. Das ist interessant für mich. Frauen und Kinder werden<br />

hier mehr wahrgenommen, es ist wichtig, dass sie Teil der<br />

Gesellschaft sind. Auch für Menschen mit Behinderungen gibt es<br />

mehr Möglichkeiten – es gibt viele breite Straßen und Aufzüge.<br />

Was fehlt dir aus deiner Heimat?<br />

Çağlar: Ich vermisse meine Familie. Ich wünsche mir sehr<br />

einen Pass, mit dem ich sie besuchen kann. Ich vermisse<br />

meine Straße – bis elf, zwölf Uhr abends ist dort<br />

Leben. Die Geschäfte haben lange und an jedem<br />

Wochentag geöffnet. Die Menschen gehen spazieren,<br />

die Kinder spielen. Das gibt es hier nicht,<br />

auf dem Spielplatz stehen sogar Öffnungszeiten<br />

und am Abend muss es ruhig sein. Ich vermisse<br />

die Sprache – meine Gedanken auf Deutsch zu<br />

formulieren ist schwer. In der Türkei habe ich<br />

immer viel geredet.<br />

Was ist deine Meinung zur deutschen Flüchtlingspolitik?<br />

Wo siehst du Probleme oder Chancen?<br />

Çağlar: Mich macht die Situation sehr traurig. Viele<br />

Kinder mussten sterben – warum? Diese Welt ist<br />

für alle Menschen da. Ich weiß nicht, wie wir Frieden<br />

finden können. Ich habe kein Vertrauen in die Politik.<br />

Was sind deine Pläne für die Zukunft?<br />

Çağlar: Ich denke, ich hoffe, meine Zukunft hier ist gut. Ich wünsche<br />

mir, dass meine Kinder eine gute Zukunft haben – vielleicht<br />

studieren und eine gute Arbeit finden. Ich will, dass der Krieg<br />

aufhört. Ich weiß nicht, warum es in muslimischen Ländern<br />

Krieg gibt. Ich trauere immer um die Kinder. Wenn ich 15 Jahre<br />

in Deutschland bin, will ich ein kleines Geschäft haben und<br />

selbstgemachte, individuelle Motiv-Torten verkaufen.<br />

Möchtest du gerne eine Geschichte aus deinem Leben erzählen?<br />

Çağlar: Das Leben im Flüchtlingsheim war für mich eine Erfahrung,<br />

aus der ich viele Erfahrungen mitgenommen habe. 18 Monate<br />

zusammen zu leben – eine Küche, ein Bad für vier Familien!<br />

Viele Kulturen an einem Ort: Afghanen, Iraner, Afrikaner, Inder<br />

– so viele. Das vergesse ich nicht.<br />

Der achtjährige Efe meldet sich zu Wort:<br />

Erdogan ist ein Dummkopf. Schreib das auf! Ich liebe meine<br />

Mutter und meinen Bruder, aber mein Vater hasst mich. Und ich<br />

will, dass keine Schule mehr ist. Ich trinke viel Coca-Cola. Ich will<br />

einen Fernseher haben. Und ich will ein eigenes Haus haben.<br />

Mit einem Zimmer für Ruth.<br />

Ruth von der Studierenden-Organisation<br />

„Weitblick“ stellte die Fragen. Sie kam über eine<br />

Patenschaft in Kontakt mit der Familie.<br />

14 | Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin


ALTES FORSTAMT<br />

©Foto: Michael Zäh<br />

Erst Umzug,<br />

dann Verkauf<br />

Das alte, denkmalgeschützte Forstamt in der<br />

Günterstalstraße soll verkauft werden.<br />

Da das Forstamt ins neue Rathaus umzieht, wird das alte<br />

Forstamt am Sternwaldeck nicht mehr gebraucht und soll<br />

verkauft werden. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.<br />

Forstamt<br />

Zum Verkauf<br />

Ende des Jahres wird das<br />

Forstamt ins neue Rathaus<br />

im Stühlinger umziehen.<br />

Das alte Forstamtshaus am<br />

Sternwaldeck soll deshalb<br />

in der zweiten Jahreshälfte<br />

verkauft werden.<br />

Freiburg unterhält als eine<br />

von vier Kommunen in Baden-Württemberg<br />

ein eigenes<br />

Forstamt. Innerhalb der Stadtverwaltung<br />

ist das Forstamt<br />

dem Dezernat für Umwelt,<br />

Schule, Bildung und Gebäudemanagement<br />

zugeordnet.<br />

Das alte Forstamt wurde 1930<br />

von dem damaligen Architekten<br />

und Freiburger Stadtbaumeister<br />

Joseph Schlippe<br />

(1885 –1970) entworfen und<br />

wird der sogenannten „Heimatschutz-Architektur“<br />

zugerechnet. Dieser Stil, der zwischen<br />

1904 und 1945 und teilweise noch bis in die 1960er Jahre gepflegt<br />

wurde, gilt als Weiterentwicklung des Historismus mit<br />

traditionellen, regionaltypischen Bauformen. Dabei wurden<br />

ortsübliche Baumaterialien verwendet und auf verzierende<br />

Elemente, die ältere Baustile nachahmen, weitgehend verzichtet.<br />

Joseph Schlippe lehnte die Gründerzeitarchitektur ab<br />

und setzte nach dem Zweiten Weltkrieg durch, dass der neogotische<br />

Giebelaufsatz des Schwabentors und der neobarocke<br />

Giebel des Stadttheaters abgerissen wurden. Beide waren im<br />

Krieg unzerstört geblieben.<br />

Das Haus besteht aus zwei Stockwerken und einem Dachgeschoss<br />

mit insgesamt 29 Zimmern auf etwa 500 Quadratmetern<br />

Fläche. Das Grundstück ist 1700 Quadratmeter groß.<br />

Die Idee tauchte auf, darin ein Kinderhospiz unterzubringen.<br />

Die Fraktionsgemeinschaft Freiburg Lebenswert/Für Freiburg<br />

hat diese Idee aufgegriffen. Sie gibt allerdings zu bedenken,<br />

dass die Räume dort sehr dunkel sind und die architektonische<br />

Konzeption des Hauses nicht ganz geeignet sei.<br />

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Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin | 15


REGIONALE BÜCHERTIPPS<br />

Andrea Schwendemann<br />

Klopapierrollen<br />

und<br />

Ohrenschmalz<br />

Die <strong>Wiehre</strong> ist ein heißes Pflas-<br />

©Foto: Barbara Breitsprecher<br />

jeder Mensch im Leben etwa vier<br />

Gläser Ohrenschmalz produziert?“<br />

Es geht aber nicht nur um Körperflüssigkeiten,<br />

es geht um alles,<br />

aus der kindlichen Erlebniswelt:<br />

Haustiere, Schule, Internet, Geld,<br />

ter für Kreativität. Gerade kürzlich<br />

sind zwei neue Titel auf dem<br />

deutschen Buchmarkt erschienen,<br />

die in diesem Stadtteil ihre Ursprünge<br />

haben: „Nationalpark<br />

Schwarzwald“ und „1000 Meter<br />

Klopapier und 4 Gläser voller Ohrenschmalz“.<br />

Andrea Schwendemann lacht bei<br />

der Frage nach ihrem Lieblingsfakt<br />

aus ihrem neuen Kinder-Sachbuch<br />

mit dem zugegebenerma-<br />

Andrea Schwendemann<br />

Klaus Echle & Joachim Wimmer<br />

Nationalpark<br />

Schwarzwald<br />

bewerb um das „Naturfoto des<br />

Jahres 2013“ in verschiedenen<br />

Kategorien gewonnen. Und seine<br />

Begegnung mit dem nur faustgro-<br />

ßen ein wenig unappetitlichen<br />

Titel „1000 Meter Klopapier und<br />

4 Gläser voller Ohrenschmalz“.<br />

(Empfindliche Gemüter mögen<br />

Umweltschutz – „Solche Sachen,<br />

die Kinder interessieren oder von<br />

denen ich das zumindest denke“,<br />

ßen Sperlingskauz im Naturpark<br />

bitte in Abschnitt 2 mit der Lektüre<br />

erklärt die Autorin. Ihre Vorab-<br />

Frische Luft hatten Klaus Echle<br />

Schwarzwald ist Joachim Wimmer<br />

fortfahren.) „Die Furz-Formel finde<br />

leser – Kinder mit der Fähigkeit<br />

und Joachim Wimmer bei der Ar-<br />

noch plastisch im Gedächtnis:<br />

ich schon das Beste. Weil man<br />

zum kritischen Blick und dem<br />

beit an ihrem Buch genug: Die<br />

„Wenn der einen aus einer Distanz<br />

Mut zur ehrlichen Mei-<br />

beiden Naturfotografen haben<br />

von zwei Metern gegenüber sitzt<br />

nung – haben Andrea<br />

sich den einzigen Naturpark in Ba-<br />

und mit seinen kleinen gelben Kul-<br />

Schwendemanns Ver-<br />

den-Württemberg vorgenommen<br />

leraugen anschaut – das finde ich<br />

mutung bestätigt, und<br />

und mit „Nationalpark Schwarz-<br />

schon sehr, sehr niedlich“, so der<br />

so erschien das „Buch<br />

wald“ einen Bildband über seine<br />

ausgebildete Umweltingenieur,<br />

der sensationellen Re-<br />

Bewohner vorgelegt. „Wir wollten<br />

den die Begeisterung für die Natur<br />

korde und Fakten“ (so<br />

die Arten porträtieren, die zum Na-<br />

während des Studiums hinter die<br />

der Untertitel) mit ihren<br />

tionalpark dazugehören“, erklärt<br />

Linse gebracht hat. Klaus Echle<br />

Texten und mit den Il-<br />

Klaus Echle, „und haben<br />

lustrationen der Leipzi-<br />

dort in den letzten zwei<br />

ger Zeichnerin Uta Bett-<br />

Jahren einige Monate ver-<br />

zieche jüngst im renom-<br />

bracht.“ Auf der Lauer vor<br />

mierten Fischer-Verlag.<br />

Brutstätten, auf der Pirsch<br />

Nun, nach dem das Buch<br />

nach Momentaufnahmen<br />

herausgekommen ist,<br />

von Sperlingskauz, Dreize-<br />

kümmert sich Andrea<br />

henspecht und Kreuzotter.<br />

Schwendemann wieder<br />

Der große Bildband ist von<br />

um das, was sie sonst<br />

den Autoren üppig bebil-<br />

noch gerne macht: Re-<br />

dert und von Joachim Wimmer<br />

ist ursprünglich gelernter Koch,<br />

ausrechnen kann, wie viel man im<br />

portagen schreiben, Interviews<br />

angenehm unaufgeregt getextet.<br />

aber die Stimme der Natur hat ihn<br />

Leben so herum pupst: ein Liter<br />

führen, Konzepte für neue Bücher<br />

Die mitunter nervenzehrende<br />

einst derart betört, dass er schließ-<br />

am Tag, also sieben Liter in der<br />

entwickeln, Werbetexte verfassen.<br />

Warterei als Specht-Paparaz-<br />

lich auf Förster umschwenkte. Zur<br />

Woche und 365 Liter im Jahr – da<br />

Aber zunächst mal geht es jetzt in<br />

zo nimmt Klaus Echle gelassen:<br />

<strong>Wiehre</strong> – in der sein Arbeitgeber,<br />

kann man sich ausrechnen, wie<br />

den Urlaub: Mit dem Rad vom At-<br />

„Manchmal muss man sich einfach<br />

das Forstamt, beheimatet ist – hat<br />

viele Milchflaschen man bisher<br />

lantik ans Mittelmeer. Schließlich<br />

aufs Glück verlassen. Gerade bei<br />

er ein ganz besonderes Verhältnis:<br />

schon mit Pupsen gefüllt hat.“<br />

muss man den Kopf nach so viel<br />

bestimmten Arten wie Auerhüh-<br />

„Ich mache sehr gerne Bilder mit<br />

Ein Sachbuch der besonderen Art<br />

pausenhoffähigem Wissen erst<br />

nern oder Sperlingskäuzen waren<br />

Mensch und Natur – da bietet sich<br />

ist es, das die Autorin in ihrem Büro<br />

mal wieder richtig durchlüften.<br />

wir auf Nationalpark-Mitarbeiter<br />

die <strong>Wiehre</strong>, wo es diese Schnittstel-<br />

in der Nägeleseestraße geschrie-<br />

<br />

ach<br />

angewiesen. Die haben uns die<br />

Brutbäume genannt. Wenn man<br />

die kennt, kommt man auch zu<br />

seinen Fotos.“ Die beiden Naturjunkies,<br />

die sich aus der Gesellschaft<br />

Deutscher Tierfotografen<br />

kennen, haben schon beim Wett-<br />

le zwischen Waldtieren und Stadt<br />

gibt, natürlich an.“ ach<br />

Nationalpark Schwarzwald,<br />

gebunden, mit 150<br />

farbigen Abbildungen,<br />

Knesebeck Verlag, 29,95 Euro<br />

ben hat: „Ein Buch mit Rekorden,<br />

die sonst keiner kennt“. Und die<br />

man in der Schule nicht unbedingt<br />

braucht, „mit denen man aber auf<br />

dem Schulhof der King ist“, da ist<br />

sich Andrea Schwendemann sicher.<br />

„Denn wer weiß schon, dass<br />

1000 Meter Klopapier und<br />

4 Gläser voller Ohrenschmalz.<br />

Das Buch der sensationellen Rekorde,<br />

Hardcover mit farbigen<br />

Bildern von Uta Bettzieche,<br />

Fischer-Verlag, 12,99 Euro<br />

16 | Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin


REZEPT<br />

Mehr als 40 Mal erwähnt Thomas Bernhard im<br />

„Theatermacher“ den kleinen oberösterreichischen<br />

Ort Gaspoltshofen. Denn dort war sein<br />

Stammlokal, der Gsthof Klinger. Die Rezepte<br />

der damaligen Inhaberin und Köchin Hedi<br />

Klinger sind in diesem Buch liebevoll vereint.<br />

Hedi Klingers Familienküche, Brandstätter<br />

Verlag Wien 2015, 29,90 Euro<br />

Gefüllte Kalbsbrust<br />

Rezept aus Hedi Klingers Familienküche<br />

Ein Klassiker der österreichischen Küche. Dafür braucht es<br />

eine gute Kalbsbrust, sonst hat man mehr Haut als Fleisch.<br />

Lassen Sie sich die Brust gleich vom Metzger auslösen und<br />

die Knochen und Knorpel für den Fond 2–3 cm breit hacken.<br />

Zubereitung: Für die Fülle Knödelbrot mit Petersilie vermischen,<br />

mit Salz und Muskatnuss würzen. 50 g Butter zergehen<br />

lassen, Milch zur Butter geben, erwärmen. Eier mit der Milchbutter<br />

verquirlen, zum Knödelbrot<br />

geben und durchmischen, Mehl<br />

untermengen. Kalbsbrust salzen<br />

und die Fülle auf eine Hälfte<br />

verteilen. Zusammenklappen,<br />

am Rand mit einer großen Nadel<br />

und einem starken Küchengarn<br />

zunähen. Außen salzen und mit<br />

Küchengarn umwickeln. Ofen<br />

auf 180 °c vorwärmen. 80g Butter<br />

zerlassen, in eine Bratform<br />

geben. Knochen in der Butter<br />

anbraten. Dann die Gefüllte<br />

Brust mit dem Großteil der Knochen<br />

in die Form legen und<br />

in den Ofen schieben. Gleich<br />

etwas kochendes Wasser angießen.<br />

Restliche Knochen in einer Kasserolle in Butter anbraten<br />

und zur Seite stellen. Nach 30 Minuten auf 150 Grad zurückschalten,<br />

nach ca. 1 ¼ Stunden die Brust umdrehen. Wieder etwas<br />

hoch schalten, damit der Braten auch auf der anderen Seite Farbe<br />

annimmt. Nach ca. 1 ½ Stunden ¼ l Suppe nach und nach immer<br />

wieder dazugießen. Nach ca. 2,5 Stunden den fertigen Braten aus<br />

der Form nehmen und warm halten.<br />

Für die Soße eine Mehlschwitze mit der Suppe aufgießen<br />

und in die Kasserolle zu den restlichen Knochen geben.<br />

Saft und Bratensatz mit Wasser<br />

vom Boden der Form lösen<br />

Zutaten<br />

für 8–10 Portionen:<br />

300 g altbackene Weißbrotstücke<br />

(österr.: Knödelbrot )<br />

1 EL gehackte Petersilie<br />

Salz, Muskatnuss<br />

ca. 200 g Butter<br />

3/8 l Milch<br />

3 Eier<br />

2 Prisen Mehl<br />

1 ganze Kalbsbrust<br />

c a. ¾ l Rindsuppe<br />

Mehlschwitze (österr. Einbrenn)<br />

und in die Kasserolle geben,<br />

alles rund 30 Minuten sanft<br />

köcheln. Zum Schluss durchseihen,<br />

und nochmals aufkochen.<br />

Währenddessen Braten<br />

mit Backpapier oder Alufolie<br />

zurück in die Form zurück<br />

geben, etwas warmes Wasser<br />

hinzufügen und ca. 30 Minuten<br />

im Ofen bei 60 Grad ruhen lassen.<br />

Braten dann auf ein Brett<br />

legen, Fäden entfernen und das<br />

Fleisch in 2–3 cm dicke Tranchen<br />

aufschneiden, anrichten<br />

und mit Soße servieren.<br />

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Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin | 17


FERIT, PORTRAIT OMNIHIL ILLUPTATEM IDIT QUIATI<br />

Sophia Sauter<br />

©Foto: Barbara Breitsprecher<br />

Französische Naschku<br />

©Foto: Michael Zäh<br />

Die erst 24-jährige Sophia Sauter<br />

betreibt seit einem Jahr die kleine<br />

Pâtisserie „Petite Sophie“ in<br />

der Zasiusstraße 104 mit feinen<br />

französischen Gebäckstücken.<br />

©Foto: Michael Zäh<br />

Schon beim Betreten des kleinen<br />

Pâtisserie-Cafés wird man<br />

umhüllt vom feinen Duft frisch<br />

gebackener süßer Teilchen. Bunt und<br />

variantenreich leuchten sie appetitlich<br />

aus der Vitrine heraus, um kurz<br />

darauf zart und süß auf der Zunge zu<br />

zergehen.<br />

Da sind die zarten Macarons, für die in<br />

Paris die Französinnen Schlange stehen,<br />

wenn es sein muss. Sophia Sauter hat<br />

sie eben frisch in einer zweifarbigen<br />

Erdbeer-Rhababer-Mischung gefertigt.<br />

Oder die weißen Baisers, auf denen die<br />

knallroten Johannisbeeren thronen. Und<br />

schokoladiger als die braune Kugel mit<br />

der Erdbeere und dem kleinen Schmetterling<br />

darauf, kann ein süßes Teilchen<br />

kaum aussehen.<br />

„Das hat Suchtpotential“, lacht eine<br />

Kundin, die hier gerade mit ihrem<br />

Partner einen Kaffee getrunken<br />

und ein Teilchen verspeist<br />

hat. „Wir können gar<br />

nicht anders, wir müssen<br />

immer wieder kommen<br />

und dann auch noch was Leckeres für<br />

daheim mitnehmen.“ Fröhlich winkend<br />

verlassen beide mit einer kleinen Schachtel<br />

in der Hand das Café.<br />

Sophia Sauter freut sich. Eben ist sie aus<br />

ihrer Backstube gekommen. Sie fährt<br />

mit den Händen über die blaue Schürze<br />

und strahlt. Hier, wo früher ein Toto-Lotto-Laden<br />

war und in den 1960er Jahren<br />

eine Metzgerei, frönt sie nun seit einem<br />

Jahr ihrer großen Leidenschaft: der französischen<br />

Backkunst. Alles wird von ihr<br />

selbst handwerklich hergestellt, sie verwendet<br />

keinerlei Fertigprodukte, alles ist<br />

frisch, regional und saisonal. Darauf legt<br />

die junge Konditorin großen Wert.<br />

Seit November 2014 betreibt sie zudem<br />

ein Café in Sölden, im ehemaligen<br />

Milchhäusle, insgesamt beschäftigt die<br />

junge Unternehmerin damit 17 (!)<br />

Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter. „Ich wollte<br />

mich schon immer<br />

selbstständig machen,<br />

das hätte ich auch<br />

schon viel früher gemacht,<br />

wenn es vom<br />

Alter her möglich gewesen wäre“, erklärt<br />

sie lächelnd. „Jetzt muss ich auch lernen,<br />

Chefin zu sein“, fügt sie lachend hinzu.<br />

Immer sei ihr klar gewesen, dass es etwas<br />

Handwerkliches sein muss, was sie<br />

beruflich einmal machen will. Nur was<br />

genau, das wusste sie lange nicht.<br />

Schon in früher Kindheit hatte ihr der<br />

Vater das Kochen beigebracht. Nach<br />

einem Praktikum in einer Backstube war<br />

die Entscheidung dann gefallen: „Hier<br />

war es warm, es roch gut und ich konnte<br />

mit den Händen schaffen“. Das passte.<br />

18 | Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin<br />

©Fotos: Barbara Breitsprecher


ltur aus der <strong>Wiehre</strong><br />

„Die Franzosen<br />

arbeiten ganz anders,<br />

was Torten, Desserts<br />

und Eis angeht.“<br />

Sophia Sauter, Konditorin<br />

©Foto: Barbara Breitsprecher<br />

Es folgte eine Ausbildung zur Konditorin<br />

im Schwarzen Adler und das Glück, dort<br />

auf einen französischen Lehrmeister zu<br />

treffen. „Die Franzosen arbeiten ganz<br />

anders, was Torten, Desserts und Eis<br />

angeht“, weiß Sophia Sauter. Sie lernte<br />

in ihrer Ausbildung aber auch mit einem<br />

14-Stunden-Arbeitstag klar zu kommen<br />

und mit einer Woche, in der nur der<br />

Mittwoch und Donnerstag, nicht aber das<br />

Wochenende frei war. „Im dritten Lehrjahr<br />

gab es dafür 550 Euro im Monat“,<br />

erinnert sie sich.<br />

Direkt nach der Ausbildung wagte sie<br />

sofort den Schritt in die Selbstständigkeit.<br />

„Meine Leidenschaft sind die kleinen Gebäcke“,<br />

erläutert sie, „in Sölden sind aber<br />

mehr die großen Kuchen gefragt“. Das<br />

Milch-Café dort vergrößert sie demnächst<br />

um eine Terrasse. Aber gleichzeitig<br />

war es für sie eine klare<br />

Sache, die Augen nach einem<br />

weiteren Standort für echte,<br />

kleinteilige Pâtisseriekunst<br />

aufzuhalten. Der Laden in<br />

der Zasiusstraße<br />

©Foto: Michael Zäh<br />

Das Café ist sehr klein, aber es gibt gemütliche<br />

Sitzgelegenheiten im Petite Sophie, um<br />

einen Kaffee zu trinken.<br />

in der <strong>Wiehre</strong> ist für sie ein Glücksfall.<br />

Neben den Backwaren in ihrem kleinen<br />

Café, in dem sie auch einen besonderen<br />

italienischen Espresso aus Sanremo<br />

ausschenkt, fertigt sie auf Wunsch auch<br />

Hochzeitstorten oder salzige<br />

Caterings. „Es muss aber<br />

immer etwas Besonderes<br />

sein“, stellt Sophia<br />

Eine Vitrine voller süßer Köstlichkeiten:<br />

Sophia Sauter hat sich mit Leidenschaft der<br />

französischen Backkunst verschrieben.<br />

Sauter klar. Für so eine Catering-Platte<br />

können das dann zum Beispiel Käsebällchen<br />

aus Brandteig oder salzige Canapés<br />

mit Speck und Zwiebeln sein.<br />

Sophia Sauter, die in Opfingen aufgewachsen<br />

ist und heute in der Beurbarung<br />

wohnt, ging als 16-Jährige für ein Jahr in<br />

die USA, lebte dort in einer Gastfamilie<br />

und besuchte eine High-School. Sie ist<br />

überzeugt, dass diese Zeit wichtig für sie<br />

war, um ihre Selbstständigkeit zu finden<br />

und zu lernen, alleine klar zu kommen.<br />

„Daran wächst man und wird stärker.“<br />

Dass diese junge Frau über eine enorme<br />

Willensstärke und großartige handwerkliche<br />

Fähigkeiten verfügt, steht außer<br />

Frage. Wie schön, dass davon jeder der<br />

mag geschmacklich profitieren darf.<br />

Barbara Breitsprecher<br />

Verführerisch, süß, fruchtig, klein und<br />

bunt: Französische Pâtisserie.<br />

Fotos: Barbara Breitsprecher<br />

Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin | 19


PORTRAIT<br />

©Fotos: Michael Zäh<br />

©Foto: Michael Zäh<br />

©Foto: Michael Zäh<br />

Das Ding meines Lebens<br />

Das Schlagzeug-Fachgeschäft Drumhouse ist von Waldkirch-Kollnau in die <strong>Wiehre</strong> umgezogen.<br />

Der leidenschaftliche Schlagzeuger Friedrich G. Steger ist Firmengründer und Inhaber.<br />

Das war der Moment, auf den ich 20 Jahre lang gewartet<br />

habe: Aus Kollnau raus zu fahren und in der <strong>Wiehre</strong><br />

zu landen.“ Friedrich G. Steger ist mit seinem Schlagzeug-Fachgeschäft<br />

Drumhouse gerade von Waldkirch-Kollnau<br />

nach Freiburg umgezogen. In der <strong>Wiehre</strong> lebt er selbst schon<br />

lange, hier fühlt er sich zu Hause und genießt nun die Nähe<br />

vom Laden zu seiner Wohnung, ein Weg, den er täglich mit<br />

dem Rad oder zu Fuß zurücklegt.<br />

Begeistert ist der Durmhouse-Inhaber, der seit 2014 das Geschäft<br />

alleine führt, auch von der geschäftigen Hinterhof- Atmosphäre in<br />

der Rehlingstraße. Um die Ecke ist ein Fahrradladen, vorne in der<br />

Straße ein Pianohaus, nicht weit entfernt eine KFZ-Werkstatt und<br />

dazwischen ganz normale Wohnhäuser.<br />

In seinem Drumhouse stapeln sich Bass-Drums, Hänge- und<br />

Stand-Toms, Hi-Hats, Snare-Drums und unzählige Becken. Hier lagern<br />

1500 Felle, 2000 Paar Schlägel sowie Percussion-Instrumente<br />

wie Djemben, Congas, Timbales, Tamburine, Bongos, Glockenspiele,<br />

Shaker und Klangschalen. Es gibt akustische und elektronische<br />

Schlagzeuge. „Jedes Schlagzeug besteht aus etwa 15 Teilen“,<br />

erklärt Friedrich Steger. Er muss es wissen, denn der 48-Jährige,<br />

der seit seinem sechsten Lebensjahr Klavier und Geigenunterricht<br />

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20 | Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin


erhielt, ist selbst begeisterter Schlagzeuger. Seine „Initialzündung“,<br />

wie er es selbst nennt, hatte er bei einem Gottesdienst, wo er als<br />

Schüler zum ersten Mal Rockmusik und einen Schlagzeuger hörte.<br />

„Von da an wusste ich: das will ich und nichts Anderes!“ Er nahm<br />

Unterricht beim Freiburger Jazz Drummer Hiram Mutschler und<br />

wurde Mitglied der Schulband „Roachclip“. Nach dem Abitur kam<br />

er zur Freiburger Band „Soundedge“, gründete die Band „Tuff<br />

Enuff“ und ging mit ihr auf Tour nach Australien.<br />

Er erinnert sich: „In meiner Jugend gab es drei Musikgeschäfte in<br />

Freiburg. Jedes hatte genau ein Schlagzeug, dazwischen musste<br />

man sich entscheiden. An Ausprobieren war nicht zu denken.“<br />

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Foren: Drumhouse, das neu in der Rehlingstraße angekommen ist, füllt<br />

in Freiburg eine Nische aus.<br />

Fotos: Michael Zäh<br />

Seit einem Jahr befindet sich die Praxis Dr. Ann-Katrin<br />

Mall in der Unterwiehre im neuen Quartier zwischen Bahnlinie<br />

und Heinrich-von-Stephan-Straße. Die langjährig auf<br />

Prävention, Kieferorthopädie und Prophylaxe spezialisierte<br />

Praxis befand sich zuvor in der Innenstadt von Freiburg.<br />

Friedrich Steger begann ein Medizin-Studium, bemerkte jedoch<br />

bald, dass das nicht das Richtige für ihn war. Er probierte es nach<br />

einigen weiten Reisen in Freiburg mit einem Blumengeschäft in<br />

der Talstraße. Daher rührt auch sein Spitznname „Doc Flowerdeal“:<br />

Medizin und Blumenhandel. Schließlich entschloss er sich<br />

zu einem Studium der Betriebswirtschaft. Nach einer Zeit als Unternehmensberater,<br />

in der er sich „beruflich ziemlich unglücklich“<br />

fühlte, kam ein entscheidender Spaziergang im Sternwald, beim<br />

Arboretum. Da erkannte er: Von nun an wollte er sich so richtig mit<br />

Trommeln und Schlagzeugen beschäftigen. Dann ging alles sehr<br />

schnell: Mitarbeit bei Zeck in Kollnau und Ende der 1990er Jahre<br />

der Schritt in die Selbstständigkeit mit Drumhouse. Nebenher ist<br />

er zudem Autor für die Fachzeitschrift Drums & Percussion und arbeitet<br />

als Berater für den englischen Schlagzeughersteller Premier.<br />

Friedrich Steger atmet tief und zufrieden durch: „Schlagzeug – das<br />

ist das Ding meines Lebens“.<br />

Barbara Breitsprecher<br />

In den hellen und modernen Praxisräumen, in zentraler<br />

Verkehrslage und mit eigenen Praxisparkplätzen, kümmert<br />

sich Frau Dr. Mall und ihr kompetentes Team um ihre<br />

Patienten und nimmt sich Zeit für sie.<br />

Hier wird der Patient in den Mittelpunkt gestellt und eine<br />

Beziehung aufgebaut, die von Vertrauen und Verlässlichkeit<br />

geprägt ist.<br />

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um insbesondere dem wachsenden Klientel an erwachsenen<br />

Patienten, die eine Zahnkorrektur wünschen oder<br />

an Funktionsstörungen leiden, gerecht zu werden.<br />

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dem Team um Frau Dr. Mall finden Sie auf der neuen<br />

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Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin | 21


PORTRÄT<br />

©Foto: Michael Zäh<br />

Brücken bauen<br />

Nach fast fünf Jahrzehnten zieht Hend Amann Bilanz: Die Deutschen haben sich sehr verändert. Zum Positiven.<br />

Von Beirut nach Buchenbach: Eine Reise um die halbe<br />

Welt hat Hend Ammann in den 60er Jahren hinter<br />

sich gebracht. Nun lebt sie seit knapp 50 Jahren in<br />

Deutschland – und hat den Kulturschock langsam hinter sich<br />

gelassen. Ein Besuch zu Hause bei der Deutschen mit libanesischen<br />

Wurzeln.<br />

Wie eine Königin in ihrem Reich sitzt die eindrucksvolle Anfangsiebzigerin<br />

mit den schönen dunklen Augen auf ihrem Sofa. Aufmerksam,<br />

wach, neugierig – und umgeben von Zeugnissen aus<br />

zwei Kulturen, die sie während ihres erfahrungsreichen Lebens<br />

gesammelt und hier, in ihrem orientalisch-europäischen Empfangsraum<br />

in der Freiburger Oberau, geschmackvoll gruppiert hat.<br />

Wasserpfeifen, Bilder, Zeitschriften in verschiedenen Sprachen.<br />

Wenn Hend Ammann zu sprechen beginnt, spürt man in jeder Silbe<br />

ihre orientalische Herkunft: die volltönende Stimme, der Bilderreichtum<br />

ihrer Sprache, die Satzmelodie. Und wenn sie von ihrer<br />

ersten Berührung mit Deutschland erzählt, ist der Kulturschock<br />

auch heute, ein halbes Jahrhundert danach, noch deutlich spürbar.<br />

„Ich kam aus einer Weltstadt: Beirut. Da war 24<br />

Stunden am Tag was los – Disco und Fest und Arbeit<br />

und Kino in allen Sprachen. Und dann“, Hend<br />

Ammann lacht und macht eine kleine wirkungsvolle<br />

Pause, „kam ich in ein Dorf. Wir sind nämlich<br />

ausgerechnet in Buchenbach gelandet. Und da war<br />

nix! Ein Bauernhof. Und Wasser, Schnee und Kühe!“<br />

Dass es Hend Ammann ausgerechnet nach Buchenbach<br />

verschlug, damals 1967, war eher Zufall. Sie,<br />

die Tochter aus gutem Hause, die eine französische<br />

Schule besucht, alle Freiheiten genossen und nach<br />

dem Abitur in einem Ingenieurbüro angefangen hatte,<br />

lernte in Beirut einen amerikanischen Studenten<br />

kennen. Und verliebte sich. Sie heirateten – und<br />

Hend Ammann<br />

Kulturliebend<br />

Seit fast fünf Jahrzehnten<br />

lebt die kulturbegeisterte<br />

Orientalin mit den ägyptisch-libanesischen<br />

Wurzeln<br />

in Deutschland. Der Liebe<br />

wegen zog sie von Beirut in<br />

den Schwarzwald.<br />

zogen gemeinsam nach Freiburg, wo ihr Mann seine Promotion in<br />

Angriff nahm. „Als wir unsere Sachen herschicken wollten“, erinnert<br />

sich Hend Ammann, „las der Mensch am Zoll auf dem Gepäck<br />

‚Freiburg’ und sagte: ‚Wo gehen Sie denn da hin? Ein kleines Dorf in<br />

Deutschland!’ – schließlich kennen die alle höchstens<br />

Frankfurt. Und weiter: ‚Schämen Sie sich nicht,<br />

in ein kleines Dorf nach Deutschland zu gehen?’ Ich<br />

sagte entrüstet: ‚Das ist eine Stadt!’ – hinterher habe<br />

ich gemerkt, dass er irgendwie recht hatte.“<br />

Hend Amman schmunzelt, wenn sie von ihren<br />

Anfängen in der neuen Heimat erzählt. Und seufzt,<br />

wenn sie sich an die fünf langen Jahre auf dem Bauernhof<br />

in Buchenbach erinnert, mit Auswertungen<br />

und Analysen, auf Französisch und Englisch, für<br />

das Institut ihres Mannes – und mit drei kleinen<br />

Kindern. Erleichterung mischt sich in ihre Stimme,<br />

als sie von dem befreienden Tag berichtet, an dem<br />

endlich alle drei im Kindergarten waren. Und sie als<br />

©Foto: Michael Zäh<br />

22 | Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin


Gasthörerin ans Sprachkolleg der Uni gehen konnte, um Deutsch<br />

zu lernen. „Wir haben nicht das gleiche Temperament. Wir haben<br />

nicht die gleiche Kultur. Wir haben nicht das gleiche Bild von<br />

Freundschaft. – Nix! Und meine große Frage war: Warum sind<br />

die Leute so? Warum benehmen sie sich so? Und ich bekam keine<br />

Antwort auf meine Frage. Bis ich die Sprache lernte.“<br />

Ab da ging alles ganz schnell: Hend Ammann fand eine Stelle im<br />

Reisebüro. „Da habe ich die deutsche Gesellschaft kennengelernt.<br />

Die ganze Bevölkerung: Arm, reich, die Liebsten, die Blödesten, Intelligente<br />

und nicht ganz so Intelligente.“ Hend Ammann begann,<br />

die deutsche Gesellschaft zu verstehen. „Als ich nach Deutschland<br />

kam, trugen die Frauen Hut. Und immer dunkle Kostüme! Ich<br />

habe eine richtig dunkle Erinnerung von Deutschland. Nicht nur<br />

bei der Kleidung – auch in den Restaurants gab es die Lampen nur<br />

unten auf dem Tisch. Nach und nach haben die Deutschen dann<br />

angefangen, über andere Leute und andere Sitten zu diskutieren.<br />

Die Gastarbeiter kamen – und mit ihnen der mediterrane Flair mit<br />

den vielen Cafés. Da haben sich die Deutschen geöffnet. Heute sind<br />

die Leute auf der Straße, essen, trinken oder sitzen mit den Füßen<br />

im Bach – das hätte es früher nicht gegeben.“<br />

Die Deutschen seien viel lockerer geworden, freut sich Hend Ammann.<br />

Sie freut sich auch darüber, wie nun die Flüchtlinge aufgenommen<br />

werden: „Wahnsinnig toll. Ich bin so überrascht. Damals,<br />

als ich kam, hat man immer geschaut, wo ich einen Fehler mache,<br />

um mich mit Gewalt wieder auf den richtigen Weg zu führen, und<br />

jetzt gehen die Deutschen wunderbar auf die neuen fremden Menschen<br />

zu.“ Allerdings, räumt sie ein, sei sie „manchmal die Böse“.<br />

Denn, so ist sie überzeugt: „Es gibt Grenzen. Manches muss man<br />

so nicht akzeptieren. Auch Flüchtlinge sollen sich an die Regeln<br />

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©Foto: Michael Zäh<br />

halten, die hier gelten.“<br />

Hend Ammann, die Frau mit den fünf Jahrzehnten hautnaher<br />

Deutschland-Erfahrung, hilft ihnen dabei. Sie kocht mit ihnen,<br />

ermuntert die pensionierten Lehrerinnen unter ihren Freundinnen,<br />

Flüchtlingen Deutsch beizubringen und hat mit dem Verein Café<br />

Palestine, für den sie sich engagiert, eine Tanzgruppe aufgebaut:<br />

„Wir bereiten ein großes Fest vor, bei dem sie die positive Seite<br />

ihrer Kultur zeigen. Und mit dem wir zeigen wollen, dass wir ein<br />

großes Volk sind.“ Das Fest findet im September statt, aber schon<br />

jetzt ist Hend Ammann Feuer und Flamme, wenn sie von ihrem<br />

Engagement erzählt. Und von dem, was sie bis dahin noch vor hat<br />

– einen Catering-Service mit Flüchtlingen möchte sie aufziehen,<br />

um die Deutschen mit dem zu verwöhnen, was für sie stets eine<br />

Selbstverständlichkeit war: orientalische Gastfreundschaft, morgenländische<br />

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Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin | 23


FERIT, OMNIHIL ILLUPTATEM IDIT QUIATI<br />

©Foto: Michael Zäh<br />

©Foto: Michael Zäh<br />

Hell und barrierefrei<br />

Neubau des Deutschen Caritasverbandes an der Maria-Theresia-Straße in der <strong>Wiehre</strong>.<br />

Der Wettbewerb für die Neubebauung des Deutschen<br />

Caritasverbandes Freiburg an der Maria-Theresia-Straße<br />

ist entschieden: Das Architekturbüro an<br />

der Milchstraße, Kaelble Franke Albanbauer, hat mit seinem<br />

Entwurf unter Projektleiter Michael Kaelble gewonnen. Vier<br />

neue Häuser mit 36 Wohnungen werden dort entstehen, wo<br />

das Adelheid-Testa-Haus stand und jetzt eine Baulücke klafft.<br />

Die Kosten werden auf neun bis elf Millionen Euro geschätzt.<br />

Dem Architekturbüro war wichtig, die ortstypische „Stadtvillentypologie“<br />

in zeitgemäßer Form neu entstehen zu lassen.<br />

Bewusst wurde dabei auf historisierende Elemente verzichtet,<br />

aber auch eine allzu moderne Fassadengestaltung abgelehnt. Für<br />

den Entwurf wurde von Michael Kaelble und seinem Team nach<br />

einer „konstruktiven als auch formal zeitlosen Lösung“ auf dem<br />

3700 Quadratmeter großen Grundstück gesucht.<br />

Adelheid-Testa-Haus<br />

Der alte Sitz der Caritas-Akademie<br />

Das Adelheid-Testa-Haus, das vergangenen Sommer abgerissen wurde,<br />

war 1965 gebaut worden. Die Caritas-Akademie hatte hier ihren Sitz , es<br />

wurden hier Fort- und Weiterbildungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

angeboten. Die Caritas-Akademie zog 2012 ins ehemalige Elisabeth-Krankenhaus<br />

in der Dreisamstraße um. Für einige Zeit war das Adelheid-Testa-Haus<br />

dann von der Montessori-Realschule genutzt worden.<br />

Danach stand es längere Zeit leer. Eigentlich sollte das Gebäude bereits<br />

2014 abgerissen werden, doch der Abriss verzögerte sich. Der längere ungenutzte<br />

Leerstand sorgte damals für einigen Unmut in der Bevölkerung.<br />

Alle Gebäude werden einzeln über jeweils auf der Nordseite<br />

gelegene Fußwege erschlossen. Im Bereich der Gebäudeeingänge<br />

sind Fahrrad- und Kinderwagenabstellplätze vorgesehen.<br />

Die Tiefgaragenzufahrt befindet sich zwischen den Gebäuden<br />

3 und 4 zur nördlich gelegenen Maria-Theresia-Straße. Es soll<br />

einen begrünten Innenhof geben sowie einen zentral gelegenen<br />

Spielplatz mit umgebenden Sitzmöglichkeiten. Der vorhandene,<br />

schützenswerte Baumbestand wird erhalten und durch zusätzliche<br />

Pflanzungen ergänzt.<br />

Die vier Stockwerke werden zwölf Meter hoch werden und passen<br />

sich damit an die Nachbargebäude an. Über das auf der Nordseite<br />

gelegene, mit Aufzug versehene Treppenhaus werden pro<br />

Etage je zwei helle Wohnungen erschlossen. In den Dachgeschossen<br />

sind 2- beziehungsweise 3-Zimmer-Wohnungen geplant, in<br />

denen Dank einer flexibel aufteilbaren Grundrissstruktur auch<br />

eine barrierefreie und rollstuhlgerechte Nutzung möglich ist.<br />

Mit ihren Entwürfen hat das Architekturbüro klar strukturierte<br />

und helle Grundrisse mit natürlich belichteten Bädern sowie<br />

einer zweiten Sanitärzone in den großen Wohneinheiten vorgeschlagen.<br />

Und für jede Wohneinheit sind auch Balkone geplant:<br />

Jede Wohnung verfügt über eine eingezogene, großteils nach Süden<br />

orientierte Loggia im Wohn- und Essbereich. Die Anordnung<br />

und Größe der Schlafräume erlaubt eine vielfältige Nutzung auch<br />

unter dem Aspekt des Mehrgenerationenwohnens. Abtrennbare<br />

Küchen und Abstellräume wurden berücksichtigt. Alle Wohnungen<br />

sind zudem barrierefrei ausgelegt, mit einem minimalem<br />

Aufwand sind sie auch rollstuhlgerecht zu gestalten.<br />

Die Kellerbereiche unter den Gebäuden findet sich neben Abstellräumen,<br />

Fahrradkeller und Trockenraum auch die Haustechnik.<br />

Die über eine Rampe zur Maria-Theresia-Straße hin erreichbare,<br />

natürlich be- und entlüftete Tiefgarage weist neben der<br />

geforderten Anzahl an Stellplätzen auch behindertengerechte<br />

24 | Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin


©Foto: Architekturbüro an der Milchstraße, Kaelble Franke Albanbauer<br />

•<br />

•<br />

©Foto: Architekturbüro an der Milchstraße, Kaelble Franke Albanbauer<br />

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Montag - Freitag: 8.45 bis<br />

18.30 Uhr<br />

Samstag: 8.45 bis 13.00 Uhr<br />

Parkplätze auf. Der zentrale Müllraum befindet sich in direkter<br />

Nähe zur Rampe.<br />

Die Gebäude sollen in klassischer Massivbauweise mit einer<br />

durchgängigen vertikalen Tragkonstruktion errichtet werden.<br />

Das Kellergeschoss, die Tiefgarage und die Geschossdecken<br />

werden in Stahlbeton gebaut, die Außenwände in verputztem<br />

Mauerwerk gefertigt und das Zeltdach wird aus einer hinterlüfteten<br />

Holzkonstruktion mit einer Dacheindeckung aus Naturmaterialien<br />

wie Ziegel oder Schiefer bestehen.<br />

„Wir haben nach einer Konstruktiven<br />

und formal zeitlosen Lösung<br />

gesucht.“<br />

michael Kaelble, Architekt<br />

Das Architekturbüro ist überzeugt: Ein klarer und konstruktiv<br />

durchdachter Entwurf, ohne Kapriolen, im Zusammenspiel mit<br />

einer sorgfältigen Planung unter früher Einbindung aller Fachingenieure,<br />

lässt Gebäude entstehen, die über den gesamten<br />

Nutzungszeitraum moderate Unterhalts- und Modernisierungskosten<br />

verursachen. Und somit ökonomisch und ökologisch<br />

effizient sind. Eine gediegene Ausführung mit qualitativ hochwertigen<br />

und damit langlebigen Materialien geht mit diesen<br />

Überlegungen einher, da nach Einschätzung der Architekten<br />

über 75 Prozent der Kosten erst während der Gebäudenutzung<br />

entstehen. Diese Überlegungen stehen im Einklang mit dem<br />

Wunsch der des Deutschen Caritasverbandes Freiburg, die Gebäude<br />

als Mietobjekte langfristig im Eigenbestand zu halten.<br />

<br />

Barbara Breitsprecher<br />

4. Jun ORSO<br />

Konzerthaus Freiburg<br />

<strong>2016</strong><br />

20 Uhr<br />

& 0761 70 73 200<br />

Orchestra & Choral Society<br />

philharmonic<br />

RUSSISCHE<br />

NACHT<br />

Tschaikowsky<br />

Romeo und Julia<br />

Schostakowitsch<br />

Sinfonie Nr. 1<br />

Borodin Polowetzer Tänze<br />

Mussorgsky<br />

Bilder einer Ausstellung<br />

Neufassung für Chor, Orchester und zwei Klaviere!<br />

Chor & Orchester des ORSOphilharmonic | Wolfgang Roese<br />

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Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin | 25


BERICHT<br />

©Foto: fotolia, Edler von Rabenstein<br />

Eines Tages bin ich weg<br />

Von einem Tag auf den anderen wird der Vater zum Pflegefall. Und die Tochter zur Pflegerin.<br />

Wie ist es eigentlich, wenn die Eltern hinfällig werden?<br />

Wenn die Kraft schwindet und die Generation,<br />

die gerade noch agil den Ruhestand genoss, abtritt?<br />

Katrin Achleitner war mit einer Situation konfrontiert, die sie<br />

an den Rand ihrer Kräfte gebracht hat. Hier ihr Bericht.<br />

18 Uhr 20, das Handy klingelt. „Hallo. Hier ist die Dialyse. Ihr Vater<br />

ist vorhin bei uns ohnmächtig geworden. Wir überweisen ihn in<br />

die Klinik. Können Sie gleich kommen?“<br />

Verdammt. Papa. Ich hab Angst.<br />

Ich glaube zu spüren, wie mein Herz kurz aussetzt. Fühlt sich das,<br />

was du gerade erlebt hast, so an? Ein paar Tage zuvor hatte ich<br />

schon einmal den Rettungswagen gerufen. Papa war abends beim<br />

Gang auf die Toilette zusammengebrochen. Drei Meter. Und auf<br />

halber Strecke blieb er an der Zimmertür stehen. Blick ins Leere.<br />

Papa? Paaaapaaaa? Was ist mit dir? Hörst du mich? Nein, Papa<br />

hörte nicht. Papas schwerer Körper wurde schlaff. Ich spurtete zu<br />

ihm, Papa rutschte an der glatten Oberfläche nach unten.<br />

Wie lange kann eine Sekunde sein? Verdammt, Papa, warum bist<br />

du so schwer? Und, Mist, was mach ich jetzt eigentlich?<br />

Ich versuchte, den massigen Körper meines Vaters festzuhalten,<br />

damit er nicht hart auf den Boden prallte. Trockengewicht: 110<br />

kg, hieß es in den Dialyse-Unterlagen. Sehr schwer. Papa, was<br />

ist das? Ist das dein verdammter Diabetes, der uns beiden hier so<br />

übel mitspielt? Verdammt, Papa, du bist 70. Das ist kein Alter. Ich<br />

hab Angst.<br />

„Herr Müller! Herr Müller!“<br />

War das meine Stimme, so kratzig? Ob der Nachbar überhaupt zu<br />

Hause war?<br />

Ich lauschte. Nein, nichts. Keine Schritte, die sich auf der Treppe<br />

näherten, kein „Ja, was ist los?“ Nichts. Nur Papa und ich. Und die<br />

Tür.<br />

„EEEEEEE.......eeeee.e...e...e...<br />

Er schien wiederzukommen. Papa, Papa, hörst du mich?<br />

„EE... EE.e.....eee.“<br />

Ich konnte ihn nicht länger halten, es war so unglaublich schwer.<br />

Irgendwie schaffte ich es, mit Papa im Arm nach der Bettdecke<br />

zu langen, sie auf den Boden zu legen und Papa einigermaßen<br />

vorsichtig darauf zu bugsieren.<br />

Der Notarzt, der acht Minuten später in Papas Schlafzimmer stand,<br />

fand nichts. Blutdruck normal, Herzwerte normal. „War vielleicht<br />

ein kleiner Schwächeanfall“. Ja, bitte, lass es einen kleinen Schwächeanfall<br />

gewesen sein.<br />

Papa genierte sich, dass er bei seinem kleinen Schwächeanfall<br />

wohl die Kontrolle über seine Blase verloren hatte. Macht nichts,<br />

Papa. Hauptsache, du bist in Ordnung.<br />

Aber irgendwie war nichts in Ordnung. Seit drei Monaten, als Papa<br />

aus der Rehaklinik gekommen war und ich mit einem Mal einen<br />

Wir realisieren Ihren Küchentraum<br />

Planung und Beratung auch bei Ihnen zu Hause<br />

Violinchen & Co<br />

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26 | Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin<br />

Baustellenrabatt!<br />

Sonderpreise auf geplante Küchen.<br />

Anfahrt durch die Baustelle möglich.<br />

Inhaberin<br />

Claudia Herzer<br />

Hauptstraße 25<br />

79104 Freiburg<br />

Tel.: 0761 / 15 15 55 41<br />

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Reparaturen · Zubehör


Pflegefall im Auto sitzen hatte, war nichts mehr in Ordnung. Anfang<br />

des Jahres hatte ich ihn in die Klinik gebracht, weil er kaum<br />

noch drei Schritte laufen konnte. Beim Atmen gurgelte es aus<br />

seiner Kehle. Sein Gesicht war aufgequollen.<br />

Doch, Papa. Du gehst jetzt ins Krankenhaus. Hör auf mit deinem<br />

dauernden „Das wird schon wieder.“ Im Moment wird da gar nix.<br />

Eine Niereninsuffizienz hatten sie festgestellt, einen nach Herzinfarkt<br />

schlechten Gesundheitszustand. Plötzlich stand das Wort<br />

Dialyse im Raum.<br />

Wir waren beide geschockt.<br />

Er, weil er die Dialyse wohl immer von sich weggeschoben hatte,<br />

und ich, weil ich noch nicht mal wusste, dass das Wort überhaupt<br />

irgendetwas mit meinem Vater zu tun haben könnte.<br />

Ich hasse es, Einzelkind zu sein.<br />

Hätte ich Geschwister, hätten wir den Schockzustand teilen können.<br />

Die Tränen über das plötzliche Bergab in Papas Gesundheitskurve.<br />

Die Ratlosigkeit, was zu tun war. Die Arbeit. Die unglaublich<br />

viele Arbeit, die da ist, wenn jemand von heute auf morgen hilfsbedürftig<br />

wird. Pflegestufe 1, wie der Medizinische Dienst einige Zeit<br />

später – Tage, die mir wie Monate erschienen – feststellen würde.<br />

Wecken. Mobilisieren. Aufsetzen. Blutzucker kontrollieren. Insulinpen<br />

vorbreiten. Beim Spritzen assistieren. Frühstück richten.<br />

Beim Essen helfen. Abräumen. Waschen helfen. Rasieren helfen.<br />

Zähneputzen assistieren. Anziehen helfen.<br />

Depression aushalten.<br />

Scheiße, Papa, vor ein paar Wochen hattest du noch ein selbständiges<br />

Leben. Und ich auch. Heute sind wir beide in einer Situation,<br />

die uns überfordert. Du hast mich nie darauf vorbereitet, dass ein<br />

Vater plötzlich hinfällig wird. Dass mein starker Papa schwach<br />

wird. Und ich hatte dich nie darauf vorbereitet, dass ich, die patente<br />

Dreifachmutter, bei dauernder Überforderung eine zickige,<br />

hilflose, keifende Tante bin. Und überhaupt der schlechteste Pflegedienst,<br />

den man sich vorstellen kann.<br />

„Kannst du mich versorgen?“ hast du mich gefragt. Nein, hast<br />

du nicht gefragt. Hätte ich es mir gewünscht, dass du gefragt<br />

hättest? Weiß nicht. Es war aber ohnehin selbstverständlich. Es<br />

war niemand anderes da. Du hättest niemand anderes an dich<br />

ran gelassen. Und auch ich hätte niemand anderes an dich ran<br />

gelassen. Mein Papa.<br />

Zwei Monate lang jeden Tag zwischen drei und acht Stunden<br />

Papadienst, je nach Tagesform, Deiner Tagesform, nicht meiner.<br />

Scheiße, Papa, wenn ich Pflegerin hätte werden wollen, dann hätte<br />

ich das gemacht. Aber ich wollte nicht Pflegerin werden.<br />

Ich hatte einst schon Schwierigkeiten damit, dass meine neugeborenen<br />

Kinder mir ihren Rhythmus vorgaben. Jetzt versuchst du, deinen<br />

Rhythmus irgendwie beizubehalten und ich versuche, meinen<br />

irgendwie auf deinen abzustimmen. Was mit Mühe und Not, mit<br />

viel Liebe und genauso vielen Frustrationen klappt.<br />

Medikamente richten. Füße eincremen. Füße nach Druckstellen<br />

absuchen. Beim Duschen helfen. Kämmen. Anziehen helfen. Blutzucker<br />

kontrollieren. Zwischenmahlzeit richten.<br />

Depression aushalten. MEINE Depression. DEINE Depression.<br />

„Weißt du, eines Tages werd ich einfach umfallen und bin weg.“<br />

Oh, Papa, das liebe ich an dir. Du bist immer so lakonisch. Noch<br />

immer. Aber überhaupt: Quatsch, Papa. Du bist erst 70. Okay, dein<br />

Gesundheitszustand ist nicht so toll, aber das wird wieder.<br />

WOHNSTIFTKULTUR<br />

Das Alter muss nicht immer eintönig sein. Denn<br />

wir bieten Seniorinnen und Senioren wie Ihnen<br />

nicht nur höchsten Komfort, sondern auch jede<br />

Menge Kultur. Dabei genießen Sie alle Vorteile eines<br />

selbstbestimmten Lebens.<br />

„Grundlos vergnügt …“<br />

Freitag, 13. <strong>Mai</strong>, 17 Uhr<br />

Lesung mit Verena Blecher. Sie liest eigene Texte<br />

sowie Sagen und Gedichte anderer bekannter<br />

Autoren.<br />

Von Barock bis heute mit Geige und Klavier<br />

Freitag, 20. <strong>Mai</strong>, 17 Uhr<br />

Mit Jelena Wilke an der Violine und Rada Pecanac<br />

am Klavier, die u.a. Stücke von Brahms und Reger<br />

zum Besten geben.<br />

Operettenzauber<br />

Freitag, 3. Juni, 17 Uhr<br />

Dina Salák, Mario Verkerk und Romeo Knoebel<br />

laden Sie ein zu einer Reise in die Welt der Operette.<br />

Probieren Sie’s aus:<br />

Probewohnen jetzt zum günstigen Angebotspreis!*<br />

*Angebot gültig im <strong>Mai</strong> und Juni <strong>2016</strong><br />

„Können Sie gleich kommen?“<br />

„Ja, ich komme. Natürlich.“<br />

„Machen Sie sich keine Sorgen – wir wollen es nur abklären lassen.“<br />

Fünf Tage später war Papa tot.<br />

Rabenkopfstraße 2 · 79102 Freiburg<br />

Telefon 0761 3685-0 · Fax 0761 3685-107<br />

info@wohnstift-freiburg.de · www.wohnstift-freiburg.de<br />

Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin | 27


GASTROTIPP<br />

Legendäre Steaks & Cocktails<br />

Augustiner im Bankepeter<br />

Es gibt nicht viele Restaurants, in denen sich<br />

Menschen aller Altersgruppen wohlfühlen, in<br />

denen man gut essen oder nur für ein Bierchen<br />

vorbei kommen kann und wo an den Wochenenden<br />

Cocktails von Könnerhand gemixt<br />

werden. Das Augustiner im Benkepeter in der<br />

Schwarzwaldstraße ist ein solcher Ort: gemütlich,<br />

offen, unkompliziert und einfallsreich.<br />

So hat Bodo Zink, der das Augustiner seit 13<br />

Jahren erfolgreich betreibt, inzwischen eine<br />

lässige Lounge eingerichtet, die jeden Freitag<br />

und Samstag bis zwei Uhr nachts geöffnet ist.<br />

Hier schüttelt und rührt die Barmixer-Legende<br />

Franky Le Shaker seine unvergleichlichen<br />

Cocktails. Ganz neu bietet der Barmixer jetzt<br />

auch Cocktailkurse in der Augustiner Lounge<br />

an. Dazu passen hervorragend „Tapasti“, eine<br />

raffinierte Mischung aus italienischen Antipasti<br />

und spanischen Tapas. Täglich von 17 bis<br />

19 Uhr gibt es das Angebot der Tapasti-Happy-Hour.<br />

Tapasti passen aber auch ausgezeichnet<br />

zu den erfrischenden Sommer-Longdrinks,<br />

wie beispielsweise „Russian Wild Berry“.<br />

Natürlich kommen im Augustiner auch alle,<br />

die einen ordentlichen Hunger mitbringen, auf<br />

ihre Kosten. Die Speisekarte bietet saisonale<br />

Gerichte – gerade hat die leckere Spargelzeit<br />

begonnen. Dazu gibt es die legendäre, große<br />

Steakhouse-Karte, bei der jeder Gast individuell<br />

sein qualitativ hochwertiges Fleischstück und<br />

die dazu passenden Beilagen wählen kann.<br />

Dafür reisen die Gäste sogar aus dem Drei-<br />

Länder-Eck an!<br />

Für den kleineren Hunger gibt es unter anderem<br />

hausgemachte Pasta, Schnitzel, Salate,<br />

Flammkuchen, Wurstsalat oder Pommes. Jeden<br />

Sonntag ist von 11.30 bis 22 Uhr großer<br />

Familienschnitzeltag im Augustiner mit günstigen<br />

Preisen. Hier sitzen dann schon mal drei<br />

Generationen an einem Tisch.<br />

Im Sommer wird der Wintergarten an schönen<br />

Tagen geöffnet, das Dach zur Hälfte aufgeschoben<br />

und die Wand-Gläser herausgenommen.<br />

So kann man auch hier im Freien sitzen<br />

und an speziellen Tagen wird dann sogar<br />

gegrillt.<br />

Tipp: Am Samstag, 23. Juli veranstaltet das<br />

Augustiner zum Ferienstart eine Mediterrane<br />

Nacht mit leckeren südländischen Speisen<br />

und Live-Musik. <br />

bb<br />

n Augustiner im Bankepeter<br />

Schwarzwaldstraße 93<br />

79117 Freiburg<br />

www.augustiner-freiburg.de<br />

Telefon 0761/ 38 38 888<br />

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Wissenschaftlich belegt!*<br />

*In-vitro-Studie Universität Lübeck / Klinik für Dermatologie / PD Dr. Fischer/2014<br />

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Günterstalstr. 15 · 79102 Freiburg<br />

28 | Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin


KINDERSEITE<br />

Bren-Eis<br />

Ihrbraucht:<br />

3 Tassen<br />

Erdbeeren<br />

3 Tassen<br />

Himbeeren<br />

3 Tassen<br />

Sahne<br />

1<br />

1 Tasse Zucker<br />

1 /2 Tasse<br />

Puderzucker<br />

3 Tassen Erdbeeren und<br />

3 Tassen Himbeeren mit<br />

einer Gabel zerdrücken.<br />

1 Tasse Zucker und eine<br />

halbe Tasse Puderzucker<br />

unterrühren.<br />

4-6<br />

Portionen<br />

2<br />

Gießt<br />

3 Tassen Sahne in eine frostbeständi ge<br />

Schüssel und schlagt sie ganz schnell mit<br />

dem Schneebesen, bis die Sahne fest wird.<br />

Nehmt einen Teigschaber und rührt die Beerenmasse<br />

damit vorsichtig unter die Creme.<br />

3<br />

Stellt<br />

die Schüssel in den Gefrierschrank.<br />

Einmal pro Stunde müsst ihr sie herausneh -<br />

men und umrühren. Nach 4 - 5 Stunden ist<br />

das Eis fertig!<br />

Lecker,lecker! Mit „Backen Mit „Backen wie in Bullerbü wie - in Kinderleichte Bullerbü - Rezepte Kinderleichte aus Schweden“ Rezepte<br />

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und sind ganz einfach nachzumachen. Viel Spaß beim Backen und Probieren!<br />

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Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin | 29


FIRMENPORTRAIT<br />

Bauen und Modernisieren mit Götz+Moriz:<br />

Ein zuverlässiger Partner steht zur Seite.<br />

Service & Dienstleistungen<br />

MIT FACHBERATUNG<br />

EINKAUFEN WIE DIE PROFIS<br />

Mit dem Hochkran jeden Dachwinkel erreichen oder mit der 3D-Living Wall<br />

das Badezimmer in Lebensgröße planen – Bauvorhaben können von den hoch<br />

qualifizierten Götz + Moriz-Mitarbeitern bestens begleitet werden.<br />

Service und Dienstleistungen gehören für Götz + Moriz – größter Baustoffhändler<br />

Südbadens und Zentrum für Bauen und Modernisieren mit über 75 Jahren<br />

Unternehmens-Erfahrung – fest zum Angebot. Damit macht sich der Baustoffhändler<br />

ein weiteres Mal stark für seine Kunden. Unter anderem kann bei Götz<br />

+ Moriz ein LKW mit Hochkran gemietet werden und das eigene Badezimmer<br />

anhand einer 3D-Computerplanung vorab in Lebensgröße angeschaut werden.<br />

Mit einem zusätzlichen Knickarm und einer hydraulischen Reichweite von 28<br />

Metern kann der Hochkran von Götz + Moriz schwere oder sperrige Baustoffe in<br />

obere Hausgeschosse verfrachten oder ganze Ziegelpakete und Balken auf das neu<br />

zu deckende Dach heben. Gipsplatten oder Fliesen können so beispielsweise direkt<br />

durch die Fensteröffnung in ein oberes Geschoss gehoben und dort auf dem Boden<br />

abgelegt werden. Palettengabel, Hebegurte und Wendegabel kommen dabei zum<br />

Einsatz. Und dank einer Seilwinde können bei Dacharbeiten alle Seiten eines Daches<br />

mit Material bedient werden.<br />

Der LKW mit Hochkran wird von einem zuverlässigen und erfahrenen Kranfahrer<br />

betrieben und kann von Kunden stundenweise gemietet werden. Spezifische<br />

Wünsche und besondere Situationen können dabei zuvor individuell berücksichtigt<br />

werden. Auf Wunsch kommt der Fahrer auch vorab vorbei, schaut sich schwierige<br />

Gegebenheiten vor Ort an und sucht Dank seiner langjährigen Erfahrung nach einer<br />

optimalen Lösung.<br />

Neben der Hochkranlogistik bietet Götz + Moriz Freiburg aber auch viele weitere<br />

Serviceleistungen für die Kunden an: So gibt es einen Lieferservice und einen Aufmaßservice,<br />

ebenso die Möglichkeit, sich über die Finanzierung eines Bauprojekts<br />

zu informieren oder einen hauseigenen Projektbetreuer zur Beratung vor Ort hinzu<br />

zu ziehen. Handwerker können von Götz + Moriz vermittelt werden, Gasflaschen<br />

werden im Tausch aufgefüllt und Baumaschinen verliehen. Und wer sich die individuelle<br />

Farbe für die Renovierung mischen lassen will, ist hier genau richtig. Für<br />

alle großen Produkte ist der Drive-In, den Götz + Moriz bei seinen Geschäftsräumen<br />

bietet, äußerst praktisch: keine weiten Wege, kein langes Schleppen. Neben all diesen<br />

Serviceleistungen bietet der Baustoffhändler zudem regelmäßig Info-Veranstaltungen<br />

und Ausstellungen zu diversen Bauthemen an.<br />

Eine weitere Besonderheit, die Götz + Moriz Freiburg bietet, ist die 3D-Badplanung<br />

in Lebensgröße, für eine anschauliche Visualisierung. Innenarchitekt Michael Kenkel<br />

entwirft exklusiv für die Kunden eine erste Bad-Planung, bei der Dank seiner Erfahrung<br />

3D-Computerplanung: Das neue Badezimmer in Lebensgröße planen und<br />

anschauen<br />

die Ideen der Eigenheimbesitzer optimal für einen konkreten Raum, entsprechend dem<br />

vorliegenden Grundriss, umgesetzt werden. Wenn es dann darum geht, die passenden<br />

Fliesen und Bodenbeläge auszusuchen, beweist sich die ganze Stärke der „Living<br />

Wall“: Auf der lebensgroßen Projektionsfläche, die so in Südbaden einzigartig ist,<br />

können die verschiedenen Variationen anschaulich dargestellt oder aber eine Auswahl<br />

an Fliesen einfach mal vor die Leinwand gelegt werden. Der Effekt ist verblüffend:<br />

Badplanung als Kinoerlebnis – fast möchte man hineingehen und das Badezimmer<br />

gleich benutzen. Das eigene „fertige“ Badezimmer ist plötzlich wirklichkeitsgetreu<br />

zu sehen, noch bevor die Planung tatsächlich umgesetzt und das Bad gebaut wurde.<br />

Jede Entscheidung für eine bestimmte Fliesensorte oder Bodenbelag kann so anhand<br />

realistischer Bilder sorgfältig getroffen werden, Unsicherheiten und Zweifel werden<br />

ausgeräumt und die Badplanung wird zum nachhaltigen, positiven Ereignis.<br />

Auf Wunsch vermittelt Götz + Moriz darüber hinaus gerne qualifizierte Betriebe,<br />

die den Einbau von Sanitärkeramik, Armaturen, Duschen und Badmöbeln sowie das<br />

Verlegen der Fliesen übernehmen. Damit steht einem Traum-Bad nichts mehr im Weg.<br />

Denn aus einer einfachen Nasszelle, wie sie ein Badezimmer früher üblicherweise<br />

war, ist längst ein wichtiger Lebensbereich geworden. Hier lohnt es sich deshalb<br />

konkret und individuell zu planen. Mit der „Living Wall“ und fachgerechter Beratung<br />

macht das dann sogar richtig Spaß.<br />

bb<br />

Hoch: Arbeiten mit dem Hochkran<br />

Weit: LKW-Aufbau mit 28 Metern Reichweite<br />

30 | Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin<br />

ZENTRUM FÜR BAUEN+MODERNISIEREN<br />

n GÖTZ+MORIZ, Basler Landstr. 28, 79111 Freiburg, Tel. 0761/497-0; www.goetzmoriz.com


FEST<br />

©Foto: Barbara Breitsprecher<br />

Kerstin Lämmlin Geschäftsführung<br />

Kerstin Lämmlin<br />

Schneider & Lämmlin GmbH<br />

Günterstalstraße 26 · 79100 Freiburg<br />

Geschäftsführung<br />

Tel. 0761 - 7 55 37 Fax 0761 - 70 00 51<br />

Spielen im Park<br />

unter Bäumen<br />

Sommerfest der Vianova-Schule im Park der alten,<br />

denkmalgeschützten Villa in der Günterstalstraße 59<br />

©Foto: Barbara Breitsprecher<br />

Die denkmalgeschützte Villa in der<br />

Günterstalstraße 59, mit Anbau und<br />

ehemaliger Kapelle, ist umgeben<br />

von einem rund 5000 Quadratmeter<br />

großen Grundstück mit Parkcharakter<br />

und schönen, alten Bäumen.<br />

Die Vianova-Schule und<br />

die Wiese Kinder- und Jugendhilfe<br />

veranstalten ein<br />

Sommerfest im Park der<br />

Vianova-Schule, dem ehemaligen<br />

Hotel Bellevue,<br />

am Samstag, 16. Juli, von<br />

14 Uhr bis 18 Uhr, in der<br />

Günterstalstraße 59. Eintritt<br />

ist frei. Es gibt spielerische<br />

Angebote sowie<br />

Getränke und Essen. Um<br />

17 Uhr findet eine Aufführung<br />

des Schülertheaters<br />

statt.<br />

Kistenklettern, Jonglage,<br />

Musik, Kinderschminken,<br />

Tischtennis, Fußballwand<br />

sowie Spiele im Freien werden<br />

geboten. Bei Regenwetter<br />

findet das Fest im<br />

Erdgeschoss des Gebäudes<br />

statt. Hier werden derzeit<br />

unbegleitete minderjährige Ausländern unterrichtet. Das restliche<br />

Gebäude ist noch Baustelle. In der Villa war ursprünglich<br />

das Hotel Bellevue angesiedelt, das Ende des 19. Jahrhunderts<br />

eröffnete. Seit 1921 war das Gebäude dann im Besitz der Franziskaner,<br />

die es in ein Kloster umwandelten. Bis 2007 lebten<br />

deutsche Franziskaner dort, danach wurde das Kloster bis<br />

2013 von einigen wenigen polnischen Franziskanerbrüdern<br />

genutzt. Im Winter 2014/2015 kaufte die Dold-Jacobi-Verwaltungs-GmbH<br />

das Grundstück samt der Gebäude, um sie an die<br />

Vianova-Schule und die Wiese Kinder- und Jugendhilfe zu vermieten.<br />

Wer sich jetzt schon mal einen Eindruck vom künftigen<br />

Schulgebäude, das umgeben ist von einem großzügigen Park ,<br />

verschaffen möchte, hat bei diesem Sommerfest die Möglichkeit<br />

dazu.<br />

bb<br />

Schneider & Lämmlin GmbH<br />

E-<strong>Mai</strong>l schneider-laemmlin@t-online.de<br />

Schneider & Lämmlin GmbH<br />

Günterstalstraße Kerstin Lämmlin 26 26 · 79100 · 79100 Geschäftsführung<br />

Freiburg Freiburg<br />

Tel. 0761 - 7 55 37 Fax 0761 - 70 00 51<br />

E-<strong>Mai</strong>l<br />

Tel. Schneider 0761<br />

schneider-laemmlin@t-online.de<br />

- 7 & 55 Lämmlin 37 Fax 0761 GmbH - 70 00 51<br />

E-<strong>Mai</strong>l Günterstalstraße schneider-laemmlin@t-online.de<br />

26 · 79100 Freiburg<br />

www.schneider-laemmlin.de<br />

Tel. 0761 - 7 55 37 Fax 0761 - 70 00 51<br />

Burger Factory<br />

Freiburgs American Dinner<br />

Mit leckeren Burgern<br />

Steaks & Fingerfood<br />

Amerikanische Getränke<br />

www.burger-factory-freiburg.com<br />

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Robert-Ruh-Weg 1<br />

79114 Freiburg<br />

Tel : 0761 - 15 15 47 57<br />

Im Dietenbachpark<br />

beim Freiburger FC<br />

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LIVE EM<br />

in unserem<br />

Biergarten<br />

auf einer<br />

Großbild leinwand.<br />

Reservieren<br />

sie frühzeitig!<br />

Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin | 31


TIPPS<br />

Hier wird der Affe raus gelassen!<br />

Neue Ausstellung im „Hilda 5“ des Kulturaggregats: „Monkey Business“. Das Motiv aller Werke steht fest: Affen.<br />

Die Galerie Kulturaggregat Hilda 5 – erst<br />

seit März diesen Jahres in der Hildastraße<br />

5 in den Räumen des ehemaligen Pianohauses<br />

Lepthien – lädt ein zur nächsten<br />

Ausstellung: „Monkey Business“. Dort<br />

kann man sich ordentlich vom Affen<br />

lausen lassen. Denn regionale und internationale<br />

Künstler haben sich einiges zu<br />

diesem haarigen Thema einfallen lassen.<br />

Dabei spielte weder das Medium, noch<br />

die Technik oder das Format eine Rolle,<br />

lediglich sollte das Motiv ein Affe sein.<br />

Das Kulturaggregat ist ein gemeinnütziger<br />

Verein, der es sich zum Ziel gesetzt<br />

hat, mehr Kunst und Kultur in den<br />

öffentlichen Raum zu bringen. Ziel ist<br />

dabei vor allem Leerstände zu nutzen und<br />

unschöne Orte zu verschönern. Künstlerinnen<br />

und Künstlern werden Freiräume<br />

und die Möglichkeit geboten, sich an<br />

besonderen Orten zu präsentieren. Dafür<br />

hat sich der Künstlerzusammenschluss<br />

bereits Projekten in einem Gebäude am<br />

Friedrichring („Friedrich“) und zeitweise<br />

auch in der Dietlerpassage („August“)<br />

gewidmet. Die neunköpfige KünstlerInnen-Kooperative<br />

besteht aus jungen<br />

Kunsthochschulabsolventen, Street-Art-<br />

Künstlern und -künstlerinnen sowie<br />

Illustratoren. Im neuen „Hilda 5“ werden<br />

nun bevorzugt Street-Art-Werke und Illustratoren-Kunstwerke<br />

gezeigt. Hier gibt<br />

es nicht nur Ausstellungsräume, sondern<br />

auch eine Bar und eine Bühne. Letztlich<br />

geht es den Initiatoren aber um eine<br />

Begegnungsmöglichkeiten für Künstler,<br />

Künstlerinnen und Kulturschaffende,<br />

und nicht darum eine neue Clubszene zu<br />

schaffen.<br />

©Foto: Michael Zäh<br />

©Foto: Michael Zäh<br />

Auch an den<br />

schwierigsten Stellen!<br />

Auch an den<br />

schwierigsten Stellen!<br />

Am Fischerrain 1 79199 Kirchzarten<br />

Tel.: 07661/907480<br />

www.hausgarten.org<br />

Haus & Garten eG<br />

Am Fischerrain 1<br />

79199 Kirchzarten<br />

Tel. 07661 / 90 74 80<br />

info@hausgarten.org<br />

www.hausgarten.org<br />

32 | Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin


seit über 20 Jahren für Sie da!<br />

Mr. Gaga preisgekrönter Tanzfilm aus Israel.<br />

Dokumentarfilm als Preview vorab im Kommunalen Kino<br />

Der Israeli Ohad Naharin wird als einer der herausragenden<br />

Choreographen gefeiert. Mit seiner ungewöhnlichen Vision<br />

sowie seinen mitreißenden Choreographien verhalf er der<br />

Batsheva Dance Company zu internationaler Bekanntheit. Er<br />

entwickelte dabei eine komplett neue Bewegungssprache:<br />

„Gaga“. Dabei werden bekannte Bewegungsmuster durchbrochen<br />

und nach der Interaktion zwischen den Beteiligten<br />

gesucht. Für Ohad Naharin geht es um Leidenschaft, herausbrechende<br />

Kraft, das Extreme, um die Lust des Moments und<br />

darum Grenzen zu brechen. Der preisgekrönte Regisseur<br />

Tomer Heymann zeigt in der Doku, welche harte Arbeit hinter<br />

den kraftvollen und atemberaubenden Auftritten der Batsheva<br />

Dance Company steckt und wie Ohad Naharin arbeitet.<br />

n 11.5., 19.30 Uhr/13.5., 19 Uhr/15.5., 19.30 Uhr/17.5., 21.30<br />

Uhr/18.5., 21.30 Uhr, Kommunales Kino Freiburg<br />

Urachstr. 40, Tel. 0761/459800-10<br />

Junge Kunst im Haus der Jugend<br />

Eight ways of Art<br />

Acht Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer der Jugendkunstschule<br />

Freiburg zeigen ihre Arbeiten in der Jugendkunstgalerie<br />

im „Haus der Jugend“, Uhlandstraße 2 im Obergeschoss. Zu<br />

sehen sind Werke von Marie-Elisabeth Weiher, Lilja Schreiber,<br />

Philippe Derlien, Paula Tschuwana, Anna und Theresa Wagenbrenner,<br />

Karla Lauble und Victoria Volk.<br />

SCHUHWERK<br />

Freiburg<br />

Marienstr. 15,<br />

79098 Freiburg<br />

Tel. 0761 / 310 65<br />

www.schuhwerk-freiburg.de<br />

Öffnungszeiten März bis November:<br />

Mo.- Fr. 10 - 18 Uhr Sa. 11 - 16 Uhr<br />

WAS ZÄHLT SIND<br />

KLASSE,<br />

ELEGANZ<br />

UND SIE.<br />

n Die Ausstellung ist bis 28. Juni geöffnet, Eintritt frei.<br />

www.jbw.de Tel. 0761/79197913.<br />

Ausstellung im T66: Artist in residence,<br />

„8 visuelle Formationen”<br />

Arman Vahanyan ist Gastkünstler<br />

aus Armenien im Gastatelier L6<br />

des Kulturamts Freiburg. Eine<br />

Ausstellung in Kooperation mit<br />

dem Atelier Mondial in Basel und<br />

der Stiftung Kulturdialog Armenien<br />

zeigt seine Werke.<br />

Know your classics. USM pflegt die<br />

wohlüberlegte Reduktion: klassisches Design,<br />

klare Formen, unaufdringliche Eleganz.<br />

#usmmakeityours<br />

n Vernissage: 13. <strong>Mai</strong>, 20 Uhr, Do.,<br />

Fr. und Sa., 14 - 18 Uhr,<br />

13. <strong>Mai</strong> – 12. Juni, T66 kulturwerk,<br />

Talstrasse 66, Freiburg<br />

ARNOLD Einrichtungskultur GmbH<br />

Humboldtstraße 3, 79098 Freiburg<br />

Tel. 0761-120 95 0<br />

kontakt@einrichtungskultur.com<br />

www.einrichtungskultur.com<br />

www.usm.com<br />

Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin | 33


TIPPS ABDRUCK<br />

Buch-Tipp<br />

Maxim Biller<br />

Vielleicht, aber nur vielleicht wäre<br />

alles anders gekommen, wenn<br />

Noah Forlani, mein Freund und<br />

Bruder, an Silvester 2005 nicht nach<br />

Berlin geflogen wäre, wo er bei einer<br />

kleinen, verwirrenden Filmparty in der<br />

Schliemannstraße 12 erst den Tisch mit<br />

den Wasabi-Canapés und dem südafrikanischen<br />

Prosecco umwarf und danach<br />

Ethel Urmacher vor allen Leuten die linke<br />

Wange streichelte. War also alles seine<br />

eigene Schuld? Er hätte genauso zu Hause<br />

in Herzlia Pituach bleiben können, wo<br />

seine etwas zu klein geratene Frau Merav<br />

mal wieder ein<br />

Essen gab, bei<br />

dem zehn langweilige<br />

Israelis<br />

den ganzen Abend<br />

leise sprechend<br />

um ihren drei Kilometer<br />

langen<br />

Mogensen-Tisch<br />

herumstanden<br />

und Krevetten auf<br />

Rucola aßen. Ja,<br />

genau die Merav – die mit dem Nan-Goldin-Komplex,<br />

den Prada-Stilettos, dem<br />

eher warmen als kalten Herzen und der<br />

unangenehmen Angewohnheit, Noahs<br />

Freunden extra muros zu erzählen, er<br />

könne nur, wenn er sich in einem schmutzigen<br />

Hemd aufs Bett setzte, die Hände<br />

ans imaginäre Steuer legte und zu ihr<br />

sagte: »Und, Kleine, wohin soll ich dich<br />

mitnehmen?« Ich war in dieser Nacht nicht<br />

in Berlin und nicht in Herzlia Pituach, und<br />

wäre ich nicht nach Prag gefahren, um die<br />

Saunasache und alles andere zu vergessen,<br />

hätte Noah auch nicht meine Wohnung<br />

niederbrennen können – und die<br />

Shylock war hier-Datei wäre noch da und<br />

Noah nicht ein ganzes Jahr tot gewesen.<br />

Aber vielleicht wäre es, was mich angeht,<br />

Biografie<br />

Maxim Biller hat einen neuen, fulminanten Roman über zwei deutschjüdische<br />

Freunde geschrieben. Wir veröffentlichen hier einen Auszug:<br />

»<br />

in gegenwart besonders<br />

berühmter, bedrückter<br />

Leute seine eigenen Geldund<br />

Post-Holocaust-<br />

Depressionen vergessen“<br />

noch klüger gewesen, in Herzlia Pituach<br />

bei Meravs Abendessen dabei zu sein und<br />

eine von diesen Tel Aviver Cantina-Schabracken<br />

kennenzulernen, die zwar alle<br />

genug jiddische Mame in sich haben, aber<br />

trotzdem wissen, dass beim Sex die Finger<br />

der Frau nicht dazu da sind, heimlich<br />

unter der Bettdecke zu zählen, wie lange<br />

es noch dauert, bis der zukünftige Ehemalige<br />

endlich k. o. gehen wird. Während<br />

ich, der alleswissende, nichtsverstehende<br />

Solomon Karubiner, in Prag auf einem<br />

Balkon des Hotels U Dvou koček stand,<br />

auf dieses blasse frühkapitalistische Silvesterfeuerwerk<br />

über dem Hrad-<br />

Schräger Humor<br />

Maxim Biller wurde<br />

1960 in Prag geboren<br />

und lebt seit 1970 in<br />

Deutschland. Er ist Kolumnist<br />

der FAS, der Zeit<br />

und Mitglied des Literarischen<br />

Quartetts. Seine<br />

Romane beschäftigen<br />

sich in schräger, humorvoller und schonungsloser<br />

Weise mit dem Jüdischsein. „Biografie“<br />

ist die verrückte Geschichte zweier<br />

deutsch-jüdischer Freunde auf 900 Seiten.<br />

©Christian Werner<br />

schin guckte und<br />

überlegte, was<br />

der Unterschied<br />

zwischen Neoliberalismus<br />

und<br />

Kommunismus<br />

war – kommt darauf<br />

an, wer fragt<br />

–, rutschte Noah<br />

in Berlin fast aus<br />

bei dem Versuch, sich Gerry Harper zu<br />

nähern, in Brentwood und Umgebung<br />

wegen seiner sexuellen Möglichkeiten<br />

auch »El Dick« genannt. Gerry war mit<br />

Tal »The Selfhater« Shmelnyk da, dem<br />

manischen, rotgesichtigen, matzebrotdünnen<br />

Israeli, der für Noah das zweite<br />

Goebbels-Video drehen sollte, was er<br />

aber noch nicht wusste. Noah wollte<br />

Gerry ein gutes neues Jahr wünschen. Er<br />

wollte ihn auch fragen, ob sie sich nicht<br />

mal in L. A. sehen könnten – entre nous<br />

–, er habe dort wegen der Beteiligung an<br />

einem Fairtrade-Kosher-Nacho-Inn bald<br />

zu tun. Und er wollte ihm sagen, aber<br />

erst später, er könne nur in der Gegenwart<br />

besonders berühmter, bedrückter<br />

Leute seine eigenen Geld- und Post-Holocaust-Depressionen<br />

vergessen. Vor allem,<br />

wenn diese Leute wie Gerry »El Dick«<br />

Harper im letzten Bryan-Singer-Film den<br />

neuen Obernazi Tom Cruise an die Wand<br />

gespielt hatten, an der dieser zum Schluss<br />

von den anderen Gojim in gehackte Leber<br />

verwandelt wird. Noah machte, nachdem<br />

er das Gleichgewicht wiedererlangt hatte,<br />

einen Schritt zu viel. Er stand jetzt so dicht<br />

vor Gerry, dass der genauso tief in seine<br />

aufgerissenen Augen blicken konnte wie<br />

ein Betrunkener in die Toilette, in die er<br />

sich übergeben wird.<br />

Leseprobe aus: „Biografie“ Maxim Biller,<br />

Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln, <strong>2016</strong><br />

34 | Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin


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Freiburg <strong>Wiehre</strong> Stadtteilmagazin | 35


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