Belecke - Warsteiner Weg der Montangeschichte
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<strong>Weg</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Montangeschichte</strong><br />
17<br />
Folge-Industrien<br />
Die Aufnahme einer eigenen Fertigung von Stahl-<br />
Armaturen für die Industrie im Jahr 1946 durch<br />
die Firma Siepmann – heute Stahl-Armaturen Persta<br />
GmbH – kennzeichnet die Entwicklung zahlreicher<br />
Industrie-Folgebetriebe. Die Übernahme<br />
einer Produktionshalle <strong>der</strong> Firma Siepmann war<br />
ab 1945 <strong>der</strong> Start für eine erfolgreiche Ansiedlung<br />
<strong>der</strong> Elektroindustrie in <strong>Belecke</strong>, die Weltruf<br />
genießt. Insgesamt bietet das rechts abgebildete<br />
Gelände mit den Firmen Siepmann, Persta, Infineon<br />
und AEG und den darin praktisch ständig<br />
beschäftigten Handwerksbetrieben rund 3 000<br />
Menschen einen krisenfesten Arbeitsplatz.<br />
Das Siepmann-Möhnewerk nach Erweiterung 1951.<br />
Im Hintergrund <strong>der</strong> noch unbebaute Sellerberg.<br />
Die Siepmann-Werke haben durch<br />
eine wechselvolle Geschichte mit<br />
Einschränkungen durch die Weltwirtschaftskrise<br />
und Expansionen<br />
durch Kriegsbedarf stets große Auswirkungen<br />
auf die Entwicklung <strong>der</strong><br />
<strong>Belecke</strong>r Bevölkerung gehabt. Der<br />
steile Aufstieg, <strong>der</strong> auch große Bevölkerungsteile<br />
nach <strong>Belecke</strong> holte,<br />
begann 1933. Zug um Zug wurde <strong>der</strong><br />
Betrieb erweitert und mo<strong>der</strong>nisiert.<br />
Es entstand in <strong>Belecke</strong> die mo<strong>der</strong>nste<br />
Gesenkschmiedeanlage Europas.<br />
Eine letzte Neuanlage war im Entstehen<br />
begriffen, als <strong>der</strong> Krieg 1945<br />
mit seinem Ausgang alles zum Stillstand<br />
und den gesamten Betrieb bis<br />
dicht an den Rand des Abgrundes<br />
brachte.<br />
Von 2 600 qm im Jahr 1910,<br />
6500 qm im Jahr 1918 und 11 600<br />
qm 1938 war die bebaute Fläche des<br />
Werkes bis 1944 auf<br />
26 000 qm angewachsen.<br />
Nach <strong>der</strong> Besetzung<br />
<strong>Belecke</strong>s am 8.<br />
April 1945 kam <strong>der</strong><br />
Betrieb vorübergehend<br />
völlig zum Erliegen.<br />
Mit <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong><br />
Firma Persta und <strong>der</strong><br />
Ansiedlung <strong>der</strong> im<br />
Kriege versprengten<br />
Halbleiter-Aktivitäten<br />
<strong>der</strong> AEG begann jedoch sehr zügig<br />
<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufbau dieses Industriegebietes.<br />
Die Leistungshalbleiter <strong>der</strong><br />
AEG aus <strong>Belecke</strong> erreichten schon<br />
Wirtschaftswun<strong>der</strong> in <strong>Belecke</strong>: Die AEG im Jahr 1950<br />
Erfolgreicher Industriestandort: Gewerbegebiet <strong>Belecke</strong>-West<br />
gleich nach <strong>der</strong> Werksgründung<br />
Weltrang. Dies hat sich bis heute<br />
nicht verän<strong>der</strong>t. In <strong>der</strong> Phase des<br />
Wie<strong>der</strong>aufbaus wurden von diesen<br />
Betrieben einschließlich <strong>der</strong> zahlreichen<br />
zuzuordnenden Heimarbeiter<br />
und Handwerker in <strong>der</strong> Spitze rund<br />
4000 Menschen beschäftigt. Heute<br />
befindet sich eine nahezu krisensichere<br />
Mischung von Betrieben, die<br />
alle aus <strong>der</strong> ursprünglichen Montandann<br />
Metallindustrie hervorgingen,<br />
Bedampfung von Siliziumscheiben<br />
für Leistungshalbleiter bei Infineon<br />
AG.<br />
in dem Industriegebiet: Siepmann<br />
(Gesenkschmiede), Persta (Stahlarmaturen),<br />
AEG (Stromversorgungen),<br />
Infineon (Leistungshalbleiter),<br />
AEG-EFO (Elektrofotografische<br />
Bildträger).<br />
Die Anzahl <strong>der</strong> Arbeitsplätze hat<br />
mit rund 3000 Mitarbeitern weiterhin<br />
eine herausragende Bedeutung<br />
für die Stadt Warstein.<br />
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