Mai_2016_HP
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jugend und politik<br />
Die Jugend interessiert sich nicht für Politik stimmt stimmt nicht?<br />
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quickie<br />
Am 24. April haben in Österreich wieder<br />
einmal Wahlen stattgefunden, doch<br />
machten die österreichischen Staatsbürger<br />
überhaupt von ihrem Wahlrecht<br />
Gebrauch, sind die Jugendlichen zu den<br />
Wahlurnen gegangen? Wie schaut das<br />
Wahlverhalten der Österreicher aus?<br />
Dazu einige Fakten:<br />
Mit einem Wahlalter von 16 Jahren ist<br />
Österreich ein Vorreiter in Europa, in allen<br />
anderen europäischen Ländern dürfen<br />
die Jugendlichen erst mit 18 wählen. Die<br />
Wahlbeteiligung in Österreich hängt von<br />
der Art der Wahl ab, so gehen bei Kommunalwahlen<br />
am meisten Bürger zu den<br />
Urnen (Gemeinderatswahl 2015: Passail<br />
83%, Gasen 92 %, Fladnitz 88%), am<br />
wenigsten bei den EU-Wahlen (EU-Wahl<br />
2014: 45,4 %). Bei der Bundespräsidentenwahl<br />
<strong>2016</strong> betrug die Wahlbeteiligung<br />
68%.<br />
Laut einer Studie von 2015 beträgt die<br />
durchschnittliche Wahlbeteiligung in Österreich<br />
rund 80 %, bei den Jugendlichen<br />
beträgt sie 63 %. Die Teilnahme an Wahlen<br />
setzt ein Interesse am politischen Geschehen<br />
und eine Bereitschaft zur Mitgestaltung<br />
der Gesellschaft voraus. Bei den<br />
Befragungen gab nur jeder 7. Jugendliche<br />
an, über Politik gut Bescheid zu wissen,<br />
bei den über 30-Jährigen ist es jeder 3.<br />
Allgemein sind junge Frauen weniger<br />
politisch interessiert als junge Männer,<br />
auch schätzen Männer ihr Wissen über<br />
Politik höher ein als Frauen, obwohl bei<br />
gestellten Wissensfragen keine Unterschiede<br />
festgestellt wurden. Am meisten<br />
Einfluss auf das Wahlverhalten haben<br />
laut Umfragen die Familie und die Schule,<br />
politische Diskussionen im Freundeskreis<br />
finden eher selten statt. Wird über<br />
Politik diskutiert, wird größtenteils nur<br />
geschimpft.<br />
“<br />
Wir haben das Glück in einem aufgeklärten<br />
Staat, in dem es im Gegensatz zu<br />
vielen anderen Ländern der Welt möglich ist,<br />
wählen zu gehen und dadurch den politischen<br />
Weg unserer Republik mitzubestimmen. Gerade<br />
deswegen bin ich zur Wahl gegangen.<br />
Ich will, dass Österreich ein Sozialstaat<br />
für alle Menschen ist und es auch bleibt.<br />
Schließlich ist eine Demokratie nur mit der<br />
Stimme des Volkes stark. Wie der ehemalige<br />
deutsche Bundeskanzler und Friedensnobelpreisträger<br />
Willy Brandt schon sagte: „Der<br />
beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist,<br />
sie zu gestalten.<br />
Bernhard Harrer<br />
“<br />
Grundsätzlich sind die Jugendlichen<br />
durch die Bank schwer enttäuscht von<br />
der österreichischen Politik.<br />
Dass Politik ihnen egal ist, wie oft behauptet<br />
wird, stimmt allerdings nicht<br />
– die hohe Unzufriedenheit beruht auch<br />
auf mangelnder Information und daraus<br />
ergibt sich die Bedeutung des Fachs Politische<br />
Bildung in den Schulen. Ab der 5.<br />
Schulstufe gibt es zwar in jedem Schultyp<br />
das Unterrichtsfach „Politische Bildung“,<br />
doch dieser Unterricht muss offensichtlich<br />
noch vertiefender erfolgen.<br />
Mit einem guten Unterricht in Politischer<br />
Bildung kann ein großer Beitrag dazu geleistet<br />
werden, das Interesse an Politik<br />
zu wecken und eine aktive Teilnahme der<br />
Jugendlichen am politischen Geschehen<br />
zu fördern. Das ist für uns Jugendliche<br />
besonders wichtig, lag doch 2013 das<br />
durchschnittliche Alter bei den Wählern<br />
bei 49 Jahren, und es wird auch weiterhin<br />
ansteigen.<br />
Daraus ergibt sich die logische Konsequenz<br />
für die Parteien, dass sie sich<br />
hauptsächlich um die Anliegen der Älteren<br />
kümmern, sind doch hier am meisten<br />
Wählerstimmen zu holen. Das zeigt sich<br />
in der Tatsache, dass die für uns Jugendliche<br />
so wichtige Pensionsreform auf die<br />
lange Bank geschoben wird.<br />
Und da wundern sich die Parteien, dass<br />
sie kaum jugendliche Mitglieder haben?<br />
LJ - 4 x 4 Bewerb<br />
In der Fachschule Naas fand der<br />
4x4 Bezirksentscheid der Landjugend<br />
Bezirk Weiz statt. Insgesamt 12 Teams<br />
aus 7 Ortsgruppen stellten sich den<br />
herausfordernden Fragen in über 12<br />
Themenbereichen.<br />
Nicht nur die Köpfe der Teilnehmer<br />
wurden beansprucht, sondern auch<br />
Kondition und Geschicklichkeit. Motiviert<br />
vom guten Ergebnis der Geschicklichkeitsstation<br />
ging es zu den<br />
einzelnen Wissensstationen weiter.<br />
Die Themenbereiche erstreckten sich<br />
von „Journalismus“ und „Architekturland<br />
Österreich“ bis hin zu Themen<br />
wie „Bäuerliches Unternehmertum“,<br />
„Klimaschutz“ sowie in den äußerst<br />
umfangreichen Stationen „Jagd in der<br />
Steiermark“ und „Welternährung“,<br />
welche vom Geschäftsführer der Landjugend<br />
Steiermark, Martin Kappel, gestaltet<br />
wurden.<br />
Nur wenige Punkte trennten die besten<br />
drei Teams. Auf dem hervorragenden<br />
dritten Platz landete das Team aus Gutenberg<br />
mit 124,5 Punkten. Den zweiten<br />
Platz erreichte das Team KTN I mit<br />
126 Punkten. Knapp aber doch konnte<br />
sich den ersten Platz das Team I aus<br />
der Ortsgruppe Birkfeld sichern.<br />
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