Bilder sehen, die gar nicht da sind - Pony
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Haushaltstipps<br />
War against Murphy<br />
Henning Lisson<br />
Wer keine Backups macht, ist superdämlich! Einmal<br />
<strong>da</strong>rf man so einen Fehler ja machen, zweimal<br />
<strong>nicht</strong>. Wahrscheinlich hat jeder <strong>die</strong> Erfahrung einer<br />
abgeschmierten Festplatte, einer gelöschten<br />
Diplomarbeit oder eines gestohlenen Notebooks<br />
gemacht, unfreiwillig ausgefüllt von <strong>die</strong>ser fassungslosen<br />
Leere <strong>da</strong>nach. Guter Rat ist <strong>da</strong>nn <strong>da</strong>s<br />
Günstigste, <strong>da</strong>s man bekommen kann. Fall A lässt<br />
sich durch sündhaft teure Datenwiederherstellung<br />
beim Spezialisten lösen, Fall B und C <strong>sind</strong> in der Regel<br />
hoffnungslos.<br />
Wer ein regelmäßig angefertigtes Backup aus<br />
dem Ärmel zaubern kann, lacht dem Teufel offen<br />
ins Gesicht. Wobei <strong>da</strong>s Wort »regelmäßig« <strong>nicht</strong> zu<br />
unterschätzen ist. Festplatten crashen nämlich immer<br />
genau <strong>da</strong>nn, wenn <strong>da</strong>s Gros der Zeit zwischen<br />
angefertigtem und dem nächsten geplanten Backup<br />
vergangen ist. Ein hypothetisches Beispiel: Das<br />
letzte Backup ist fünf Tage her, in der Zwischenzeit<br />
habe ich drei bis vier Texte geschrieben, mal wieder<br />
<strong>die</strong> Fotos von der Kamera gezogen (natürlich<br />
<strong>die</strong> Speicherkarte gelöscht) und neue Musik hinzugefügt.<br />
Jetzt denke ich: Mann, mach mal lieber fix<br />
ein Backup – <strong>die</strong> ganzen schönen und wichtigen Daten,<br />
wenn <strong>die</strong> weg <strong>sind</strong>! Schnell <strong>die</strong> Festplatte eingestöpselt.<br />
Zack, fällt <strong>da</strong>s Notebook auf den Boden<br />
und <strong>die</strong> Platte ist tot.<br />
Wem einmal Ähnliches widerfuhr, weiß <strong>die</strong> Vokabeln<br />
Regelmäßigkeit und Datensicherung hoch zu<br />
schätzen. Aber Vorsicht, Murphys Law hält für jedes<br />
Szenario eine Gegenmaßnahme bereit! Was wiederum<br />
in einen Teufelskreis des Wettrüstens führen<br />
kann. Folgendes Szenario: Immer schön Backups<br />
auf externen Speichern gemacht. Auf einmal gibt<br />
<strong>die</strong> Festplatte im Rechner ihren Geist auf. Die Reparatur<br />
ist zu teuer, deshalb muss eine neue Platte<br />
her. Kein Ding, <strong>die</strong> kosten ja <strong>nicht</strong>s mehr. Neue Platte<br />
besorgt, flugs eingebaut und guter Dinge, denn<br />
gleich wird <strong>da</strong>s Backup zurück auf den Rechner gespielt<br />
und alles ist wie früher. Nur noch <strong>da</strong>s USB-Kabel<br />
in <strong>die</strong> Buchse. Ein wenig am Kabel gezogen und<br />
rumms!, fliegt <strong>die</strong> externe Platte vom Schreibtisch.<br />
Ein Backup vom Backup wünscht man sich <strong>da</strong> und<br />
weint bitterlich. Und ganz ehrlich, ich denke mir <strong>die</strong>se<br />
Sachen <strong>nicht</strong> aus, <strong>die</strong> passieren Leuten. Ich kenne<br />
welche, persönlich so<strong>gar</strong>.<br />
Kapitulation? Mit<strong>nicht</strong>en. Das Wettrüsten hat gerade<br />
erst begonnen. Der neue Spieler im Krieg gegen<br />
Murphy und sein dämliches Gesetzt hört auf<br />
den Namen Online-Backup – nutzbare Gigabyte im<br />
zweistelligen Bereich <strong>sind</strong> nämlich keine Seltenheit<br />
mehr. Immerhin habe ich so <strong>die</strong> Chance, den wichtigsten<br />
Daten eine einigermaßen sichere Bleibe zu<br />
bieten. Einziger Nachteil ist <strong>die</strong> Abhängigkeit vom<br />
Netz. Kostenlose Online-Lösungen findet man unter<br />
www.getdropbox.com oder www.wua.la.<br />
Gute kostenpflichtige Lösungen bieten www.mobileme.com<br />
und www.jungledisk.com.<br />
Und hier noch ein paar abschließende Tipps für <strong>da</strong>s<br />
Leben mit der Datenverlustgefahr: Email-Konten auf<br />
IMAP umstellen oder Mails auf dem Server lassen.<br />
Bookmarks regelmäßig in HTML-Dateien sichern.<br />
Termine, Kalender und Kontakte mit dem Telefon<br />
synchronisieren. Aber vielleicht lässt sich <strong>da</strong> in Zukunft<br />
auch ein Deal mit dem BKA realisieren. Diese<br />
bekloppte Vorrats<strong>da</strong>tenspeicherung muss doch für<br />
irgendetwas von Nutzen sein. Und Vater Staat kann<br />
noch ’ne schnelle Mark <strong>da</strong>mit machen.<br />
Dead Space Linearer Horror<br />
Der Tritt auf den<br />
Schleimhaufen<br />
Florian Brauer<br />
Gelegentlich scheint es fast so, als sei Linearität<br />
in einem Shooter ein Makel gewesen, der mit<br />
Open-World-Games durch eine Art evolutionären<br />
Prozess überwunden worden wäre. Das stimmt natürlich<br />
<strong>nicht</strong>. »Dead Space«, der bei Electronic Arts<br />
erschienene 3 rd -Person-Horror-Sci-Fi-Shooter, verläuft<br />
extrem linear, macht aber in <strong>die</strong>ser Disziplin<br />
keine Fehler.<br />
Die Rahmenhandlung von »Dead Space« ist<br />
schnell erzählt: Der Kontakt zur USG Ishimura ist<br />
abgebrochen und man gibt dem Ingenieur Isaac<br />
Clarke (also uns) einen Raumanzug und ein Bolzenschussgerät,<br />
um <strong>die</strong> Sache zu klären. Rasch stellt<br />
sich heraus, <strong>da</strong>ss etwas Schreckliches an Bord des<br />
Raumschiffs passiert sein muss. Anders gesagt: Der<br />
Spieler wird sofort vom Rest der Rettungscrew getrennt,<br />
zunächst um <strong>da</strong>s Kommunikationssystem<br />
der Ishimura zu untersuchen. Von Anfang an ist <strong>die</strong><br />
Atmosphäre beklemmend und düster. Und es geht<br />
nur in eine Richtung, nämlich vorwärts; immer tiefer<br />
ins Innere des riesigen Stahlkolosses.<br />
Dort haben sich bereits <strong>die</strong> Necromorph ausgebreitet<br />
und machen Isaac <strong>da</strong>s Leben schwer, denn<br />
<strong>die</strong>ser bizarren Brut müssen zuerst <strong>die</strong> Gliedmaßen<br />
abgetrennt werden, bevor man sie töten kann.<br />
Das klingt furchtbar und so ist es auch. Glücklicherweise<br />
stehen Clarke <strong>die</strong> notwendigen Power-Tools<br />
zur Verfügung. Die ständige Munitionsknappheit<br />
ist <strong>da</strong>bei kein Fehler des Spiels, sondern<br />
verstärkt einmal mehr <strong>die</strong> klaustrophobische Atmosphäre;<br />
der Nahkampf mit dem abschließenden<br />
Tritt auf den blubbernden Schleimhaufen kann einem<br />
tatsächlich nahe gehen. Außer den Waffen<br />
stehen einem <strong>die</strong> Fähigkeiten der Stasis zur Verlangsamung<br />
der Zeit zur Verfügung sowie telekinetisches<br />
Können zum Bewegen entfernter Gegenstände.<br />
Diese Skills können in einigen Kämpfen<br />
hilfreich sein, <strong>sind</strong> aber eher in Rätselsequenzen<br />
vonnöten, etwa um Schalter umzulegen oder um<br />
Ventilatoren anzuhalten.<br />
Überhaupt ist man trotz 3 rd -Person-Perspektive<br />
sehr nah dran am Spiel. Es gibt kein HUD für<br />
Electronic Arts | PC, Xbox, PS3<br />
Lebensenergie oder Munition auf dem Screen – alle<br />
Anzeigen <strong>sind</strong> an unserem Raumanzug bzw. auf unserer<br />
Waffe angebracht. Sehr stylish ist auch <strong>die</strong><br />
Darstellung von gefundenen Gegenständen und<br />
Videobotschaften als Hologramme, um <strong>die</strong> herum<br />
man <strong>die</strong> Perspektive drehen kann. Auch <strong>da</strong>s Sounddesign<br />
trägt viel zur Stimmung auf der Ishimura bei.<br />
Das Schiff ächzt und irgendwo bollern irgendwelche<br />
Generatoren; <strong>da</strong>zu fiepsen und flirren <strong>die</strong> Computersysteme<br />
und man weiß <strong>gar</strong> <strong>nicht</strong> so genau, wovon<br />
<strong>die</strong> Bedrohung jetzt eigentlich ausgeht – von<br />
den Necromorph oder vom Raumschiff selbst.<br />
Eigentlich erstaunlich, <strong>da</strong>ss <strong>die</strong> Firma Electronic<br />
Arts, <strong>die</strong> ja sonst eher mit Sportspielen und großer<br />
Mainstream-Unterhaltung ihr Geld ver<strong>die</strong>nt, mit einem<br />
abseitigen Produkt wie »Dead Space« herausgekommen<br />
ist. Noch erstaunlicher: <strong>da</strong>ss <strong>da</strong>s Spiel<br />
eine USK-18-Freigabe bekommen hat, obwohl es in<br />
den Augen einiger Personen sicherlich ein sog. Killerspiel<br />
wäre. Klingt gut, oder?<br />
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