zett Magazin Juni / Juli
Magazin für Stadtkultur Schlachthof / Lagerhaus
Magazin für Stadtkultur
Schlachthof / Lagerhaus
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
19<br />
14 | Donnerstag<br />
15 | Freitag<br />
Aika Akakomowitsch? Elektropunk? Wo soll das hinführen? Ohne Symmetrie<br />
und ohne Fundament?!! Doch, das kann funktionieren. Sogar sehr<br />
gut. Aika packt einfach knarzende Bässe, Drums, Gitarre und noch ein<br />
paar Synthesizer zusammen, und alles ist mit einer Message versehen, die<br />
sowohl politisch als auch persönlich sein kann. ›Ich und mein Pony‹ hieß<br />
der erste große Hit der Berliner Electroclashband the toten Crackhuren<br />
im Kofferraum. Abreißen werden die Mädels auf jeden Fall. NDW, Anti-<br />
NDW und etwas dazwischen, einorden lassen sie sich nicht. Auf jeden Fall<br />
rotzfrech. Deutlich ernster wird es dann bei Sookee, der ›Quing of Berlin‹,<br />
einer Rapperin, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Wie Machtstrukturen<br />
und Identitäten in verschiedenen Lebenszusammenhängen verfasst und<br />
wie diese geäußert und aufgenommen werden, sind Fragen, die sie umtreiben.<br />
HipHops Makel hinsichtlich Sexismus, Homophobie sowie Gewalt-<br />
und Kapitalismusidealisierung werden behandelt, aber auch<br />
der Spaß an der Freude kommt nicht zu kurz.<br />
Flut<br />
Vollkommen unprofessionell aber süß. Seit geraumer Zeit tanzt sich das<br />
lustige Duo The Bernie & the Joergi durch die norddeutsche Szenen. Ihre<br />
Musik: Tanzpunk, eine Mischung aus Punk, Elektro, NDW und großen Popmelodien<br />
zum Mitsingen. Paul Post und Paul Richter, Schlagzeug und<br />
Bass, sind die beiden Bremer Jungs der Newcomerband Paul. Mitreißende<br />
Experimentierfreude, 100% Energie und Bühnenpräsenz erinnern stilistisch<br />
an Größen wie Royal Blood. Alleine schloss sich Nils Neumann<br />
(Schwarz auf Weiß / Dogs on Catwalk) im Studio ein und verarbeitete seine<br />
Liebe zu einem Album mit 60’s Beat und Southern Rock. Und jetzt<br />
wurde mit Musikern aus den Bands Mörser, Minion und Stun die Band The<br />
Last One geformt. Abfahrt! Premiere bei uns auf der Bühne. Akua Naru,<br />
die ›First Lady des Global HipHop‹ ist back in town. Ihre politischen und<br />
gesellschaftskritischen Texte sind ein starkes Statement gegen Rassismus<br />
und Sexismus. HipHop meets Soul mit Liveband, vierköpfigem Chor und<br />
allem Drum und Dran!<br />
16 | Sonnabend<br />
Pubertät. Midlife-Crisis. Pensionierung. Lappalien verglichen mit der Phase,<br />
in der man erstmals Salate auf Partys mitbringt. Dort findet sich Das<br />
Lumpenpack neuerdings wieder – und wehren sich dagegen. Was, wenn<br />
man dann plötzlich ein Liegefahrrad besitzt? Oder Socken in Sandalen<br />
trägt? Davon singen und erzählen die beiden Mittzwanziger in ihrem Programm<br />
›Steil-geh-Tour‹. Trettmann ist der Dancehall-und-darüber-hinaus-<br />
Don aus Leipzig. Seit fast zehn Jahren bringt er unermüdlich Swag und<br />
Seele ins Land der Riegel, Regeln und Plastikbeats. Botschaft und Bosstum,<br />
Hype und Haltung, Tanzen und Träumen, Kingston und Kreuzberg,<br />
subkulturelles Geheimwissen und überlebensgroßer Pop-Neuzeit-R&B.<br />
Dann kommen die Gigmonster der Republik. Freut euch auf eine feuchtfröhliche<br />
Eskalation mit Jamaram. Neben Reggae, Ragga & Dancehall<br />
gibts noch ’ne geballte Ladung Balkan Beats, HipHop, Socca, Afro und<br />
Latin Styles und fertig ist der Cocktail, der Fans, Band und Veranstalter<br />
besoffen vor Glück macht.<br />
17 | Sonntag<br />
Am Sonntagnachmittag stehen die Newcomer im Vordergrund! In eine<br />
post-progressive Richtung geht es bei der Band Charlie Levin. Auf eine<br />
energiegeladene Show könnt ihr euch bei We Are Riot freuen. Ob unplugged<br />
oder verstärkt, Ballade oder Powerrock, diese Band wird euch<br />
mitnehmen. Tanzbarer Ska, lockerer Reggae und wütender, dreckiger<br />
Punkrock, mit Bläsern und allem Pipapo, das ist Brennholzverleih. Dann<br />
wird es krachend laut, denn es kommt Mental Arrest, ehemals Disorder.<br />
Einflüsse aus Thrash- und Heavy Metal auch einiges aus Hard Rock, Blues<br />
und sogar das ein oder andere jazzige Arrangement. Die italienischargentinische<br />
Band España Circo Este mischen Balkan Beats mit HipHop,<br />
Rap und Tango-Punk. Mal mit Geige, mal mit Akkordeon, in einer wunderbar<br />
frischen Art. Lasst euch von der vierköpfigen Musik-Karawane und ihrer<br />
Spritzigkeit verzaubern.<br />
Felix Büttner | Kulturzentrum Lagerhaus