Awareness Tools for everyday, invisible radiation fields
The aim of my bachelor thesis “Awareness Tools for everyday, invisible radiation fields” was to provide alternatives in designing electronic objects based on the whole spectrum of people's attitudes towards electro-smog. The objects are supposed to make invisible everyday radiation fields perceptible without becoming radiation guns themselves. They are supposed to be not only aesthetically but also emotionally appealing. Form, function and performance all play with the users’ expectation and aim at changing their perception and utilisation of technical devices. The added value of the objects exceeds pure functionality. Ultimately, an emotional bond between the object and the user is established, leading the user to a reflection about his or her own notions of electro-smog.
The aim of my bachelor thesis “Awareness Tools for everyday, invisible radiation fields” was to provide alternatives in designing electronic objects based on the whole spectrum of people's attitudes towards electro-smog. The objects are supposed to make invisible everyday radiation fields perceptible without becoming radiation guns themselves. They are supposed to be not only aesthetically but also emotionally appealing. Form, function and performance all play with the users’ expectation and aim at changing their perception and utilisation of technical devices. The added value of the objects exceeds pure functionality. Ultimately, an emotional bond between the object and the user is established, leading the user to a reflection about his or her own notions of electro-smog.
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aWarenessTOOls
FÜr allTÄgliche,
unsichTbare
sTrahlungsFelder
aWarenessTOOls
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sTrahlungsFelder
AbScHlUSSARbeiT inTeRfAcedeSiGn
bAcHeloR of ARTS
fAcHHocHScHUle PoTSdAm
von lars hammerschmiDt
matrikelnummer 4829
oktober 2008
gutachter:
Prof. reto Wettach
Prof. hermann Weizenegger
STRUKTUR:
06......... DIE ZUKUNFT IST DAS NEUE DING
08 Vorwärts immer, rückwärts nimmer
Der Prozess des technischen Wandels
12 Weniger ist mehr
Überangebot & bewusste Einschränkung
15 Minimize to the Max
Der Trend der Miniaturisierung
18......... WAS ICH NICHT WEISS, MACHT MICH NICHT HEISS ?
20 Unsichtbar
Strahlung im Alltag
22 Unerforscht
Ursachen und Unterscheidungen von Strahlenfeldern
24 Unbekannt
Gesundheitliche Auswirkungen und Grenzwerte
27 Unsachlich
Die Disskusion zum Thema Elektrosmog
36 Unglaublich
Produkte zum Schutz vor oder Heilung durch Strahlung
42......... TRÄUMEN TOASTER VON ELEKTROSMOG
44 Stilvorlage: Design Noir
46 Design Noir Objekte
46 Electricity drain
47 Electro-Draught Excluder
47 Compass Table
48 Parasite Light
48 GPS Table
52......... ICH SEHE WAS, WAS DU NICHT SIEHST
54 Sichtbarkeit & Visualisierung
58......... FORM FOLGT FUNKTION & FEHLVERHALTEN
60 Zusammenfassung
62 Drei Glaubensrichtungen
63 Drei Objekte
63 Konzept
63 Skizzen
64 Technik-Modul
66 Carma Cube
72 Kinderguard
76 Speech Bubble
80 Bauteile
82 Arduino
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 5
6 – AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder
AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder - 7
Vorwärts immer,
rückwärts nimmer.
Der Prozess des
technischen Wandels
“Unzufriedenheit ist der erste Schritt zum Fortschritt.“
(Quelle: Oscar Wilde, Eine Frau ohne Bedeutung, 2. Akt / Lord Illingworth)
Moderne Technologien, so wie sie heute unser alltägliches Leben bestimmen,
sind das Zwischenergebnis eines langen und andauernden
Prozesses der die Menschheit seit Anbeginn in ihrer Entwicklung begleitet.
Wir verdanken diesem Prozess unzählige liebgewonnene Vorzüge
unseres heutigen modernen Lebens. Er beschreibt Veränderungen
in der Technik, die sich in der Anwendung neuen technischen
Wissens, in verbesserten Arbeitsabläufen und neuen Produkten niederschlagen.
Technischer Fortschritt hat seit der industriellen Revolution
in den Industriestaaten eine erhebliche Steigerung des Inlandsprodukts,
Arbeitserleichterungen, Arbeitszeitverkürzungen, höhere
Lebenserwartung und Wachstum des materiellen Wohlstandes bewirkt
und damit zu einer deutlichen Verbesserung unserer Lebensumstände
geführt. Und dieser Prozess beschleunigt sich zusehends. Wir
nennen diesen Prozess technischen Fortschritt.
Während die ersten Schritte, von der Entwicklung von Werkzeugen
aus Stein über die Nutzbarmachung des Feuers bis zur Erfindung des
Rades mehrere zehntausend Jahre benötigten, vollzog sich vor allem
seit dem 19. Jahrhundert mit der industriellen Revolution ein technischer
Wandel bisher unbekannten Ausmaßes. Bedenkt man das
“Mooresche Gesetz“, welches besagt, dass sich die Anzahl der Transistoren
auf einem integrierten Schaltkreis (Computerchip) und damit
die Rechenleistung von Computern etwa alle zwei Jahre verdoppelt,
so könnte man annehmen, dass sich der Prozess des technischen
Wandels weiter explosionsartig beschleunigt.
Aufgrund dieser Beschleunigung war lange Zeit die technische Entwicklung
innerhalb eines Menschenlebens kaum spürbar, während
8 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
wir uns heute ein Leben ohne Internet, dessen Geburtsstunde gerade
einmal 10 Jahre zurückliegt, schon nicht mehr vorstellen können.
Eine Umfrage der London School of Economics aus dem Jahr 2006 hat
demnach ergeben, dass sich 92 Prozent der Befragten bereits kein
normales Leben mehr ohne ihr Handy vorstellen können.
(Quelle: http://www.mobilelife2007.co.uk/Mobile_Life_2008.pdf)
Wenn sich das Tempo der technischen Entwicklung immer weiter beschleunigt
und wir demzufolge immer weniger Zeit haben werden,
diesen Fortschritt planen und verstehen zu können, ist es durchaus
sinnvoll, das Bewusstsein für aktuelle Technologien zu schärfen um
zu sehen, wohin uns die Entwicklung bisher gebracht hat und welche
negativen Auswirkungen sie womöglich begleiten.
In einem Artikel der Zeitschrift MIT Technology Review geht James Surowiecki
der Frage nach, ob die unglaubliche Fülle an Technologie, geformt
und verfeinert durch Design, unser Leben besser bzw. die Menschen
glücklicher gemacht hat. Surowieckis wenig überraschende
Antwort darauf lautet: Nein.
Viele Menschen klagen zunehmend über psychische Erkrankungen
wie Depressionen und chronische Nervosität. Das Vertrauen in Regierung
und Wirtschaft hat nachgelassen. Die Angst vor einem Arbeitsplatzverlust
und vor allem die Scheidungsraten sind gestiegen. Laut
Berichten der Krankenkassen sind Depressionen, Angstneurosen
und sogenannte Anpassungsstörungen mittlerweile die zweit- bzw.
dritthäufigsten Leidensformen, nach Bandscheibenproblemen und
Herz-Kreislauferkrankungen. Die einzige Ausnahme bilden hierbei die
Amischen, eine christliche Religionsgemeinschaft, die dafür bekannt
ist, dass sie technischen Fortschritt ablehnt und Neuerungen erst
nach sorgfältiger Überlegung akzeptiert.
Eine Ursache, warum uns unsere technischen Errungenschaften nicht
nachhaltig glücklich machen, liegt für Surowiecki in der Gewöhnung.
“… People adapt so quickly to the technologies that are available to
them. If you had asked someone in 1870 whether she would be happier
if she had a personal vehicle that would give her the freedom to travel
hundreds of miles a day, in whatever direction she chose, at relatively
little cost; the opportunity to fly across the ocean in a few hours; and
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 9
the ability to speak to people who were thousands of miles away in
real time for a few cents a minute, chances are very good that she
would have said, yes, it would make her a lot happier. But today, it`s
the rare person who gets excited about cars, planes, and telephones.
We recognize their utility, but they“re also sources of frustration and
stress. … This seems to be close to a universal phenomenon. In fact,
one of happiness scholars“ most important insights is that people adapt
very quickly to good news. Take lottery winners. One famous study
showed that although winners were very, very happy when they
won, their euphoria quickly evaporated, and after a while their moods
and sense of well-being were indistinguishable from what they had
been before the victory. Psychologists even have a word for the phenomenon:
hedonic adaptation.“
(Quelle: http://www.technologyreview.com/Biotech/14091/?a=f)
Wir gewöhnen uns offenbar zu schnell an die positiven Effekte des
technologischen Fortschritts und halten sie nach kurzer Zeit bereits
für selbstverständlich bzw. für veraltet, wohingegen negative Effekte
erst später sichtbar werden und unser Gefühl von Unzufriedenheit sogar
noch verstärken. Denn immer, wenn wir uns einen neuen und leistungsfähigeren
Computer zugelegt haben, müssen wir kurze Zeit
später enttäuscht feststellen, dass bereits das noch bessere Nachfolgermodell
auf dem Markt ist. Surowiecki beschreibt dies so:
“The dominant critiques of technology have, then, something exaggerated
about them. But one way in which technology, as a rule, does make
people less happy is in its relentless generation of newness. One of
the key insights of happiness studies is that people have a very hard
time being content with what they have, at least when they know that
others have more. Today, technological change is so rapid that when
you buy something, you do so knowing that in a few months there“s
going to be a better, faster version of the product, and that youre going
to be stuck with the old one. Someone else, in other words, has it better.
It“s as if disappointment were built into acquisition from the very
beginning (unless you“re buying a 70-inch plasma screen, in which
case you should be fine for at least a couple of years). There“s no way
to circumvent this drooping of the spirit, which creates dissatisfaction
in the heart of the modern consumer.“
(Quelle: http://www.technologyreview.com/Biotech/14091/?a=f)
10 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
Wir gewöhnen uns aber auch noch in anderer Weise an Technologie,
nämlich in dem wir uns ihr anpassen. “Unser Schreibzeug arbeitet
mit an unseren Gedanken“, schrieb Nietzsche. Und wenn man Marshall
McLuhans Theorie “The Medium is the Message“ zu Rate zieht,
kommt man zu der Einsicht, dass jede technische Verbesserung auch
unsere Massstäbe verändert.
Die Erfindung des Buchdrucks und die daraus resultierende massenhafte
Produktion von Büchern führte einerseits zu einem enormen Bildungsschub
in allen gesellschaftlichen Schichten. Andererseits war
die stereotype Aneinanderreihung von gedruckten Buchstaben auch
eine frühe Form der Massenproduktion. Der Buchdruck implizierte ein
streng lineares Denken: Buchstabe an Buchstabe, Zeile für Zeile. Für
McLuhan ist die Botschaft des Buches also nicht, was es dem Leser
inhaltlich vermittelt, sondern welche Auswirkungen es auf Individuum
und Gesellschaft hat. Insofern verwendet er den Begriff “Botschaft“
gleichbedeutend mit “Wirkung“.
“…die Botschaft jedes Mediums oder jeder Technik ist die Veränderung
des Massstabs, Tempos oder Schemas, die es der Situation des Menschen
bringt. Die Eisenbahn hat der menschlichen Gesellschaft nicht
Bewegung, Transport oder das Rad oder die Strasse gebracht, sondern
das Ausmass früherer menschlicher Funktionen vergrössert und beschleunigt
und damit vollkommen neue Arten von Städten und neue
Arten der Arbeit und Freizeit geschaffen.“
(Quelle: Marshall McLuhan, Die magischen Kanäle. Understanding Media, Dresden, Verlag der Kunst 1995,
22f)
Die durch technischen Fortschritt geschaffenen Arbeitserleichterungen
bringen uns demzufolge nicht unbedingt nur mehr Freizeit,
sondern auch eine höhere Erwartung an unsere Produktivität. Im Endeffekt
arbeiten wir nicht weniger und produzieren dabei die gleiche
Menge, sondern wir arbeiten eher genauso viel wie vorher und produzieren
dabei mehr.
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 11
WENIGER IST MEHR.
multifunktionsgeräte,
Überangebot &
bewusste Einschränkung
Da wir Menschen diese Techniken selbst entwickeln, herstellen
und schliesslich auch kaufen, könnte man meinen, dass die Technik
durchaus auch unseren Bedürfnissen entspricht. Das iPhone 3G wurde
am ersten Wochenende seiner Markteinführung immerhin eine Million
Mal verkauft und Handys mit eingebauten Digitalkameras, iPods,
Laptops, Playstations und Unmengen von Gadgets sind heutzutage
begehrte Konsumgüter. Trotzdem ist die Freude an der Technik zunehmend
getrübt. Verheissungen und Realität klaffen weit auseinander
und nichts ist älter als die Technik von gestern.
Das moderne Technologien nicht unbedingt den wahren Wünschen
und Bedürfnissen ihrer Nutzer entsprechen, wird deutlich, wenn man
sich z.B. überlegt, wieviel Personen aus dem persönlichen Umfeld
gern ein Handy hätten, mit dem sie nur telefonieren, SMS schreiben
und Kontakte speichern können.
Der Branchenverband Bitkom hat in einer Umfrage ermittelt, dass die
Mehrzahl der Handybesitzer viele Extrafunktionen überhaupt nicht
verwendet. Die Studie zeigt, dass das Schreiben und Empfangen von
SMS mit 54,6 % die am häufigsten genutzte Zusatzfunktion ist und
die mobile E-Mail-Nutzung mit 13 Prozent dagegen ein Nischendasein
fristet. Die eingebaute Kamera wird immerhin von ca. 40 Prozent der
Befragten genutzt. Allerdings bedeutet dies auch, dass ungefähr 60
Prozent aller Handynutzer und -käufer die Kameras in ihren Handys
eigentlich nicht brauchen.
(Link: http://www.bitkom.org)
Themen dieser Art werden längst auch kritisch in den Medien behandelt.
So fragt sich z.B. Michael Spehr in einem Artikel für die F.A.Z.:
12 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
“Warum soll ein portables Navigationssystem fürs Auto zusätzlich
MP3-Lieder wiedergeben? Welchen Sinn hat es, dass der Apparat vor
der Windschutzscheibe auch Fotos auf einem 7-Zentimeter-Display anzeigt?
Geradezu abstrus: Moderne Kamerahandys haben alle möglichen
Funktionen zur Bildbearbeitung eingebaut, die man besser, schneller
und einfacher am Desktop-PC erledigen könnte.“ Spehr kommt dabei
schliesslich zu der Feststellung: “Nicht mehr der Konsument bestimmt,
wie man mit Technik umgeht, sondern Marketingstrategen und Juristen.
… Alle Tendenzen zusammengenommen, schaufelt sich eine ganze
Industrie ihr eigenes Grab. Die Freude an der Technik vor allem
elektronischer und digitaler Provenienz schwindet. Der Kunde ist verunsichert.
Die Kosten des Wechsels oder des Umstiegs auf neue Technik
werden immer höher, und die Nachteile wiegen immer schwerer.
Es ist Zeit für einen Paradigmenwechsel. Noch ist es nicht zu spät. “
(Quelle: F.A.Z., 12.09.2006, Nr.212, Seite T1)
Interessenverbände, Entwicklungsabteilungen, Etatleiter, Marketingagenturen
und natürlich auch Designer, also diejenigen die heutzutage
über die Entwicklung, Gestaltung und Produktion neuer Technologien
entscheiden oder dabei mitwirken, scheinen sich in zwei Bereichen zu
irren. Einerseits glauben sie menschliche Bedürfnisse und damit die
Wünsche ihrer potentiellen Zielgruppen richtig einschätzen zu können
und müssen dabei immer wieder feststellen, dass dies nicht der Fall
ist. So war z.B. die Mercedes A-Klasse bei Senioren weit erfolgreicher
als bei ihrer eigentlichen “Zielgruppe“ den jungen Familien, denen die
Marke ein preiswertes Einstiegsmodell offerieren sollte. Viele Kunden
im fortgeschrittenen Alter besassen nur noch wenig Motivation, sich
in flache Coupés zu zwängen und empfanden das Modell als willkommene
Gelegenheit, weiterhin Mercedes zu fahren. Andererseits gilt
immer noch das alte Prinzip der Ökonomen, dass wir umso glücklicher
sind, je grösser unsere Optionsvielfalt ist, sei es bei der Auswahl aus
einer Produktpalette oder bei der Auswahl an Funktionen eines technischen
Geräts. Dieses Prinzip war in Zeiten der Mangelwirtschaft sicherlich
sinnvoll und zutreffend. Aber in Zeiten des Wohlstands und
des Internets sowie der damit verbundenen dauernden Verfügbarkeit
von soften und harten Waren verliert es zum Teil seine Gültigkeit.
Vergleicht man z.B. die Geschäftsmodelle der beiden Onlinewarenhäuser
Ebay und Brand4Friends so fallen einem zwei Dinge auf. Beide
setzen sozusagen auf das Schnäppchenprinzip. Bei Ebay hat man die
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 13
Möglichkeit über Auktionen nur das für ein Angebot zu bezahlen, was
es einem auch wert ist. Der Selbstversuch zeigt allerdings, dass man
meistens doch mehr ausgibt als man ursprünglich vor hatte. Brand4-
Friends hat dagegen feste Preise, die aber von vornherein stark reduziert
sind, da es sich bei den angebotenen Artikeln immer um Auslaufmodelle
bekannter Marken handelt. Der entscheidende Unterschied
liegt aber in der Verfügbarkeit. Während Ebay damit wirbt, immer alles
für jeden und rund um die Uhr im Angebot zu haben, macht Brand4-
Friends erstmal offiziell überhaupt keine Werbung, sondern man bekommt
nur über eine Einladung Zutritt zum Shop. Das Angebot ist eigentlich
sehr begrenzt, da immer nur wenige Artikel in kurzen Aktionsintervallen
angeboten werden. Aber das Prinzip geht auf, da die
Reduzierung des Angebots in diesem Fall den Reiz ausmacht. Für sein
erfolgreiches Geschäftsmodell wurde das junge Unternehmen mittlerweile
mehrfach ausgezeichnet.
Auch James Surowiecki glaubt in bewusster Einschränkung einen
möglichen Ausweg aus dem Dilemma des Überangebots gefunden
zu haben und berichtet von einem Experiment, das die Professoren
Mark Lepper (Stanford University) und Sheena Iyengar (University of
Columbia) durchführten. Dabei wurden zwei Probandengruppen in
einem Supermarkt jeweils mit einem grossem und einem kleinen Produktangebot
konfrontiert. Aus der Gruppe mit der grösseren Auswahl
kauften lediglich 3% etwas, wohingegen sich aus der Gruppe mit dem
kleineren Angebot 30% für einen Kauf endschieden. Dazu meint Surowiecki:
“More choices often make people frustrated because they have no reasonable
way to navigate through them. What the Internet offers, at
least in a nascent form, is a host of mechanisms collaborative filtering,
shopbots, consumer-rating sites that give people the tools to
make informed choices relatively quickly and easily, reducing paralysis
and making them happier. The important point here is that among
the infinite choices that the Internet offers, one is the option of less
choice.“
(Quelle: http://www.technologyreview.com/Biotech/14091/?a=f)
14 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
MINIMIZE TO THE MAX
Der Trend der Miniaturisierung
Neben dem Trend elektronische Geräte mit immer mehr Funktionen
zu versehen, gibt es noch eine weitere wichtige Tendenz des technischen
Wandels und zwar die Verkleinerung, wie sie z.B. bei Handys
zu beobachten ist. Die erste Generation sogenannter C-Netz Telefone,
die in den 80`er und 90`er Jahren in Deutschland verbreitet waren,
verdienten sich den Zusatz Mobil nur aufgrund eines Tragegriffes
und weil sie kabellos funktionierten. Sie hatten aber noch die Grösse
einer Aktentasche und mussten auch so transportiert werden. Dank
des “Mooreschen Gesetzes“ halbiert sich aber die Grösse von Microchips
alle zwei Jahre und normale Handys passen heute in jede Hosentasche.
Man geht davon aus, dass diese Gesetzmässigkeit noch
mindestens 20 Jahre Bestand hat und sich dieser Trend daher noch
dementsprechend lange fortsetzen wird. Meldungen wie diese von
der Microsoft Homepage werden uns demnach noch eine Weile erreichen.
“Miniaturisierung allerorten. Viele interessante Geräte präsentierten
Unternehmen aus Taiwan, China und Korea. So zeigte beispielsweise
die taiwanesische Firma Lead Data den wahrscheinlich winzigsten
Fernseher der Welt. Mit weniger als zehn mal fünf Zentimetern ist
der DT25v1 genauso klein wie eine Visitenkarte. Der gestresste Unternehmer
kann damit schnell die neuesten Wirtschaftsnachrichten oder
auch einfach Fussball ansehen, wenn er unterwegs mal warten muss.
… Miniaturisierung war überhaupt einer der wichtigsten Trends auf
der IFA. Die niederländische Firma Freecom präsentierte ihre superkleinen
Datenspeicher ToughDrive XXS. Das Gehäuse ist so gross wie
eine Packung Zahnseide und besteht aus gehärtetem Kunststoff. Auf so
einer Mini-Festplatte lassen sich natürlich viele geschäftliche Präsentationen
abspeichern, die man dann mit einem Beamer, zum Beispiel
dem Acer PD726W, an die Wand projiziert.“
(Quelle: http://www.microsoft.com/germany/kleinunternehmen/aufgaben/technik-clever-einsetzen/trends/
mehr-funktionen-immer-kleiner-topthemen-von-der-ifa-2006.mspx)
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 15
Der Trend der Miniaturisierung führt zu immer kleineren Endgeräten,
deren Bedeutung für unser alltägliches Leben stetig wächst, da sie
uns ständig und überall Zugriff auf Information, Kommunikation und
Unterhaltung ermöglichen. Bei diesen Geräten steht unsere Wahrnehmung
von Technologie und deren Bedeutung für unser Leben im krassen
Gegensatz.
Wir haben uns zwar längst daran gewöhnt, dass wir die Technologien,
die im “Inneren“ unserer Maschinen und Computer ablaufen, grösstenteils
nicht mehr wahrnehmen oder verstehen können. Dies ist womöglich
die zwangsläufige Konsequenz eines Prozesses, in dem Technologien
sich unserer immer komplexer werdenden Gesellschaft anpassen
bzw. in dem sich unsere Gesellschaft immer neuen Technologien
anpasst. Aber dieser Prozess birgt auch Gefahren. Denn Technologie
entwickelt sich heute so schnell, dass ein bewusster Umgang
mit diesem Wandel immer schwerer möglich wird. Wenn die Entwicklung
des Buchdrucks oder die Erfindung der Eisenbahn unsere Massstäbe
schon derart verändert haben, scheint es durchaus bedenklich
bzw. bedenkenswert, welche Auswirkungen miniaturisierte oder gar
unsichtbare Technologien auf uns haben werden.
Die Visionen gehen längst in Richtung Nanotechnologie und der Verschmelzung
von Mensch und Maschine. “Es wird keine Unterschiede
zwischen Mensch und Maschine oder zwischen physischer und virtueller
Realität mehr geben. … Dies wird viel schneller passieren als viele
heute glauben“ sagt Dr. Ray Kurzweil, Erfinder der optischen Texterkennung
(OCR) und Visionär. Kurzweil berechnet technische Entwicklungen
der Zukunft, auf Basis der “Mooreschen Gesetze“, und hatte
damit bisher erstaunlich oft recht. Doch dieser Trend soll hier nicht
weiter ausgeführt werden, sondern nur eine weitere Tendenz des
technischen Wandels zeigen. In meiner Arbeit wird es schliesslich darum
gehen diese Trends zu hinterfragen. Brauchen wir wirklich nur immer
kleinere und smartere Tools und hier und da ein Softwareupdate?
Oder haben die Nutzer und Käufer dieser Tools vielleicht noch andere
verborgene Bedürfnisse die bisher in der Produktwelt elektronischer
Objekte zu wenig Beachtung fanden? Da uns die Produkte des technischen
Wandels bisher nicht nachhaltig glücklich gemacht zu haben
scheinen, will ich versuchen, mögliche Alternativen in der Konzeption
und Gestaltung elektronischer Objekte zu finden.
16 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
(Bild: A photo documenting the evolution of the mobile phone, by Andynormancx, http://www.norman.cx)
AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder - 17
18 – AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder
AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder - 19
Unsichtbar
Strahlung im Alltag
“Unsichtbarkeit ist jener Zustand, in dem ein Gegenstand, eine Substanz
oder eine Strahlung für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar
ist. Unsichtbar im transzendenten Sinn sind auch übernatürliche
Dinge und die meisten geistigen Vorgänge; sie können jedoch einer Erkenntnis
zugänglich sein. Bei der Unsichtbarkeit im engeren Sinne
handelt es sich um physikalische Umgebungsbedingungen, unter denen
ein normalerweise sichtbarer Gegenstand für Menschen nicht mehr erkennbar
ist.“
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Unsichtbarkeit)
Während ich hier im 4.Stock eines Neuköllner Hinterhofs vor meinem
1.33 GHz, 512 KB, 768 MB, 167 MHz, G4 PowerBook sitze und versuche,
über technologischen Fortschritt, dessen Wahrnehmung und einen
möglichen gestalterischen Umgang damit zu reflektieren, werde ich
unnachgiebig von abwechselnd 7 bis 10 Netzwerken mit so klangvollen
Namen wie Home, Netgear, WLAN-751187 aber auch Wurstsuppe
und IMPERIUM durchströmt. Wie gerne wüsste ich, welcher meiner
Nachbarn sein W-Lan Netzwerk Wurstsuppe nennt. Natürlich habe ich
da so meine Vermutung, aber ich kann mich auch irren. Noch viel lieber
wüsste ich aber, welche Art von Daten mich den ganzen Tag durchwandern.
Die Vorstellung dass der etwas unscheinbare Mann aus dem zweiten
Stock 24 Stunden am Tag schmutzige Filmchen durch meine Synapsen
jagt, macht mich nicht krank, aber sie beunruhigt mich doch ein
wenig. Doch was beunruhigt mich daran eigentlich, ausser der Sorge
um den geistigen und moralischen Zustand meines Nachbarn? Ist
es die Vorstellung, welche Spuren oder sogar Schäden die Strahlung
der Netzwerke in meinem Körper hinterlassen könnten? Schaut man
sich nämlich das kürzlich von Microsoft registrierte Patent (US-Patent
Nr. 6,754,472) zur Übertragung von Strom und Daten über den menschlichen
Körper an, könnte man fast auf die Idee kommen, dass die per
W-Lan übertragenen Daten doch nicht einfach so durch unseren Körper
wandern, ohne dabei Spuren zu hinterlassen. Es könnte ja auch
sein, dass unterschiedliche Datenarten auch verschiedene Wirkungen
20 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
auf uns haben. Wie wäre es z.B. mit krebserregenden Raubkopien?
So unwahrscheinlich es klingen mag, aber der angeschlagenen Musikindustrie
wäre damit natürlich auf einen Schlag geholfen. Oder ist
es das Unsichtbare und damit Unverständliche an sich, was verunsichert?
Denn das Bewusstsein bzw. Wissen über Technologien zur
drahtlosen Übertragung von Informationen ist, im Gegensatz zu ihrem
Gebrauch, bei den meisten Menschen relativ gering. Obwohl diese
Technologien mittlerweile ein nicht wegzudenkender Bestandteil
unseres alltäglichen Lebens sind, wissen nur die Wenigsten wie sie
wirklich funktionieren.
Zur Erklärung: Wie ein Brief vom Absender zum Adressaten gelangt,
können sich die meisten Menschen wahrscheinlich noch relativ gut
vorstellen. Nach dem Verfassen des Briefes wird dieser in den Briefkasten
geworfen und gelangt von dort zur Post. Auf der Post werden
die Briefe dann nach Grösse und Bestimmungsort sortiert und an andere
Postzentren weitergeleitet. Dieser Vorgang wiederholt sich einige
Male, je nachdem, wie weit Absender und Adressat auseinander
liegen, bis der Brief ein paar Tage später im Briefkasten des Empfängers
landet. Manchmal sieht er dann auch etwas mitgenommen aus
und Briefmarken und Stempel berichten von einer langen Reise.
Eine E-Mail hingegen erreicht ihren Empfänger meistens völlig unversehrt
innerhalb von Sekunden, egal welche Distanz sie dafür zurücklegen
muss. Das ist natürlich ein grosser technologischer Fortschritt,
da wir dadurch viel schneller und einfacher kommunizieren können
und z.B. mit Menschen vom anderen Ende der Welt zusammenarbeiten
können, ohne dass uns die Zeitverschiebung dabei in die Quere
kommt. Auf der anderen Seite gibt es aber auch weniger positive Begleiterscheinungen,
auf die ich an anderer Stelle noch genauer eingehen
werde. Eine davon ist aber, dass wir die Technologie und deren
Prozesse nicht mehr verstehen, weil sie sich mehr und mehr unserer
Wahrnehmung entziehen. Auch ich als langjähriger Nutzer des
Internets habe bei einer legendären Sendung mit der Maus zum Thema
Internet so einiges lernen können bzw. überhaupt erst verstanden.
Anschaulich und unterhaltsam wurde dort erklärt, wie der Datenverkehr
im Internet funktioniert. Statt die Datenströme anhand von Computergrafiken
zu erläutern, trugen verkleidete Schauspieler die Bits
und Bytes als Briefe durch das WDR-Gebäude. Den DNS-Server, der
für eine URL die entsprechenden IP ermittelt, stellte ein alter Mann
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 21
dar, der die Adressen in einem grossen Kartei-Archiv nachschlagen
musste. Dass die Internet-Sachgeschichte schon vor Jahren gedreht
wurde, merkte man spätestens, als das Modem wie wild piepste. Da
sich an der grundlegenden Funktionsweise des World Wide Web aber
nichts geändert hat, ist der Film auch heute noch interessant - für
Kinder wie auch für Erwachsene mit Internet-Bildungslücken.
(Link: Die Sendung mit der Maus mit Thema Internet im Internet, http://www.wdrmaus.de/sachgeschichten/
internet/index.phtml?Seite=alle & http://www.youtube.com/watch?v=QZMGGbfY7FQ)
Unerforscht
Ursachen und Unterscheidungen
Es ist also das Unsichtbare worum es hier gehen soll. Genauer gesagt
Strahlungsfelder, die heute durch die alltägliche Verwendung
von elektrischen Geräten und drahtlosen Informationsübertragungstechnologien
hervorgerufen werden. Mein Hauptaugenmerk gilt dabei
elektromagnetischen Feldern, Mobilfunk und W-Lan, das in einigen
Ländern auch als WIFI bekannt ist. Diese Strahlungsfelder versinnbildlichen
meiner Meinung nach am stärksten den modernen Konflikt
zwischen der Nutzung und der Wahrnehmung einer Technologie.
Sie sind einerseits das allgegenwärtige Produkt von Technologien, die
kaum noch aus unserem Leben wegzudenken sind und entziehen sich
andererseits komplett unserer sinnlichen Wahrnehmung.
Landläufig werden diese Strahlungsfelder unter dem Begriff “Elektrosmog“
zusammengefasst. Diese eingebürgerte Kombination der
Wörter Elektro und Smog soll im Prinzip eine Ursache und deren Wirkung
bezeichnen. Das Problem ist nur, dass weder Ursache noch Wirkung
ausreichend bekannt bzw. erforscht sind. Elektrische Geräte wie
Handys, Computer, Fernseher und Radios strahlen für das menschliche
Auge unsichtbare elektrische Felder aus und “verschmutzen“,
so wird vermutet, bei übermässigem Gebrauch unseren Lebensraum.
Obwohl sich beim Thema Elektrosmog für gewöhnlich die Geister
scheiden, ist man sich bei der Definition von Art und Herkunft der
Strahlenfelder noch grösstenteils einig. Die Definition liest sich laut
Bundesamt für Strahlenschutz folgendermassen:
22 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Zur Unterscheidung der verschiedenen Strahlungsarten dient ihre
Wellenlänge bzw. ihre Frequenz, d.h. die Anzahl der Schwingungen
in einer Sekunde (Masseinheit: Hertz [Hz]; 1 Schwingung in einer
Sekunde entspricht 1 Hz). Frequenz und Wellenlänge sind fest miteinander
verbunden. Sie sind ein Mass für den Energietransport
der Strahlung. Strahlungsarten mit hohen Frequenzen und kurzen
Wellenlängen sind energiereich.
Im elektromagnetischen Spektrum werden statische Felder, niederfrequente
Felder, hochfrequente Felder, Mikrowellen, optische und
ionisierende Strahlung geordnet nach Frequenz bzw. Wellenlänge
dargestellt. Diese Bereiche des Spektrum weisen fliessende Übergänge
auf.
Statische elektrische und magnetische Felder (0 Hz) treten natürlich
in der Umwelt auf. Sie treten aber auch bei manchen Verkehrssystemen
(z.B. Strassenbahnen) und bei industriellen Prozessen
auf und werden zunehmend auch in der Medizin (Magnetresonanz)
eingesetzt.
Niederfrequente elektrische und magnetische Felder (grösser 0
Hertz bis 100 Kilohertz) treten überall dort auf, wo elektrische
Energie erzeugt, transportiert oder angewendet wird. Im Alltag
sind dies hauptsächlich die elektrischen und magnetischen Felder,
die durch die Stromversorgung (50 Hz) und elektrifizierte Verkehrssysteme
wie Eisenbahnen (16 2/3 Hz) entstehen. Aufgrund ihrer
physikalischen Eigenschaften liegen im niederfrequenten Bereich
elektrische und magnetische Felder entkoppelt vor.
Hochfrequente elektromagnetische Felder (>100 kHz - 300 GHz) kommen
in unserem Alltag hauptsächlich bei Anwendungen vor, die zur
drahtlosen Informationsübertragung bei Rundfunk, Fernsehen oder
Mobilfunk verwendet werden.
Die biologischen Wirkungen der elektromagnetischen Felder hängen
von deren Frequenz ab. Daher muss zwischen den Wirkungen hoch- und
niederfrequenter Felder deutlich unterschieden werden.
(Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz, http://www.bfs.de/de/elektro/faq/faq_emf.html)
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 23
Unbekannt
Auswirkungen und Grenzwerte
Obwohl Magnetismus und Elektrizität den Menschen seit ihrer Entdeckung
faszinierten, sind die Auswirkungen elektromagnetischer
Strahlung auf unsere Gesundheit bis heute äusserst umstritten und
zu grossen Teilen unerforscht. Magneten wurden bereits sehr früh
zur Orientierung in der Seefahrt verwendet, und auch die Medizin interessiert
sich schon seit dem Mittelalter für Magnetismus. Damals
wie heute lässt diese unsichtbare Kraft viel Raum für die unglaublichsten
Spekulationen. Schaden Computer, Heizkissen oder Handys
dem Menschen? Kann man Zivilisationskrankheiten auf elektromagnetische
Felder zurückführen? Haben Magnetenfelder heilende Wirkungen?
Wie in kaum einem anderen Bereich treffen hier die Fronten
von Forschung und Fiktion aufeinander und beschäftigen zunehmend
sogar Politiker und Juristen. Sowohl unerklärliche übernatürliche
Heilkräfte als auch anerkannte medizinische Methoden basieren
auf Magnetfeldern. Wunderheiler und Firmen propagieren Geräte
und Vorrichtungen zur Therapie unterschiedlichster Erkrankungen,
Bürgerinitiativen streiten mit Behörden und Industrie um die Installation
neuer Fernleitungen und Sendemasten.
Elektrosmog erregt und polarisiert die Gemüter. Der Diskurs bewegt
sich dabei leider häufig zwischen Hysterie und Verharmlosung. Wie
gefährlich die von Handys, Mobilfunksendern und W-Lan-Routern
ausgehenden Strahlungen wirklich sind, bleibt dabei vorerst unbekannt?
Denn deren Auswirkungen sind bisher noch lange nicht ausreichend
erforscht. Und das auch, weil viele der für die Strahlungen
verantwortlichen Technologien noch nicht lange genug auf dem Markt
sind.
Es gibt natürlich in Deutschland und anderen Ländern Richtlinien und
Grenzwerte die Verbraucher vor möglichen Gefahren schützen sollen.
Wie in den meisten Länder folgt man dabei in Deutschland den
Empfehlungen der Internationalen Kommission zum Schutz vor nichtionisierender
Strahlung (ICNIRP). Diese wird auch von der Weltgesundheitsorganisation
(WHO), der Internationalen Arbeitsorganisation
(ILO) sowie der EU als normgebende Institution anerkannt.
24 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
Diese Grenzwerte sind Maximalwerte, das heisst sie sind so gewählt,
dass sie sogar bis zu einem gewissen Punkt überschritten werden können,
ohne direkt gesundheitliche Schäden zu verursachen. Sie basieren
grösstenteils auf thermischer Wirkung, also der Erwärmung einzelner
Körperregionen durch das Absorbieren elektromagnetischer
Felder. Abhängig von der Frequenz führt ein äusseres Feld einer bestimmten
Stärke zu unterschiedlich starken Effekten im Körper. Deshalb
sind auch die abgeleiteten Grenzwerte frequenzabhängig.
Die offizielle Festlegung lautet momentan, dass bei Einhaltung der
gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte keine gesundheitlichen Gefahren
zu befürchten sind. Auf der anderen Seite gibt es aber auch
wissenschaftliche Studien, die zeigen, dass auch bei Feldstärken unterhalb
der gültigen Grenzwerte biologische Effekte auftreten können.
So hat z.B. ein finnisches Forschungsinstitut in einer 2006 veröffentlichten
Studie auf einen Zusammenhang zwischen der genetischen
Disposition und einer möglichen Schädigungen der menschlichen
Erbsubstanz durch Handystrahlung hingewiesen.
“Mobile phone radiation causes changes in gene and protein expression
in human endothelial cell lines and the response seems to be genomeand
proteome-dependent“
(Quelle: http://www.biomedcentral.com/1471-2164/9/77)
Hinzu kommen Berichte über Krebserkrankungen, Impotenz, Epilepsie
und eine grosse Anzahl subjektiver Äusserungen über Befindlichkeitsstörungen
wie Schlafstörungen, Herzrhythmusstörungen, Infektanfälligkeit,
BurnOut-Syndrom, Depressionen, Gedächtnisstörungen,
Lernprobleme und Hyperaktivität bei Kindern, chronische
Kopfschmerzen, Blutdruckveränderungen, Veränderungen im Hormonhaushalt.
(Quelle: http://www.elektrosmog.com, http://www.buergerwelle.de, http://www.izgmf.de)
Man stösst auf individuelle Leidensgeschichten wie die des 27 jährigen
Ulrich Weiner aus Erlebach in Bayern. Der Unternehmensberater
für Telekommunikation (!) war schon als Kind von Elektronik und
kabelloser Datenübertragung fasziniert und betrieb bereits im Alter
von 15 Jahren mit einem Freund eine Vertriebsfirma für Mobiltelefone.
Mit zunehmender Geschäftstätigkeit wuchs auch die Dauer der Gespräche
am Handy. Bis er erste gesundheitliche Probleme spürte und
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 25
schliesslich während einer Tagung einen schweren körperlichen Zusammenbruch
erlitt. Anfälle dieser Art wiederholten sich und die Symptome
füllen eine lange Liste von Kreislaufbeschwerden über Kopfschmerzen,
Hörsturz, Erbrechen und Durchfall. Weiner vermutet die
Ursache dafür in der Handy-Strahlung und entschloss sich deshalb,
einen Wohnwagen zu kaufen, mit dem er sich flexibel von Funkloch zu
Funkloch bewegen kann. Ein dauerhaftes Leben in der Stadt ist für
ihn nicht denkbar und wenn er sich doch in “verstrahltes Gebiet“ begeben
muss, trägt er dabei einen weissen Strahlenschutzanzug. Der
Fall wurde zum Politikum als Weiner auf die Idee kam in einem alten
leerstehenden Hotel, das in einem kleinen Tal ohne Handyempfang
steht, ein Erholungszentrum für “Elektrosensible“ Menschen wie ihn
zu bauen. Die Mobilfunkbetreiber konnten oder wollten ihm aber nicht
garantieren, in diesem Gebiet in Zukunft keine neuen Funkmasten zu
bauen, denn das widerspräche ihrem Versorgungsauftrag.
Rund 1,6 Millionen Menschen in Deutschland behaupten von sich
“elektrosensibel“ zu sein. Trotzdem ist Elektrosensibilität in Deutschland
bislang keine anerkannte Krankheit. Obwohl Ulrich Weiners Ärzte
dessen Symptome sehr ernst nehmen und ihn auch nicht für einen Simulanten
halten, ist noch längst nicht bewiesen, ob es wirklich einen
Zusammenhang zwischen seinen gesundheitlichen Problemen und
elektromagnetischer Strahlung gibt.
Eine 2006 veröffentlichte Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz
und Arbeitsmedizin (BAuA) konnte jedenfalls “keine Hinweis auf eine
erhöhte Sensitivität der Wahrnehmungsfähigkeit bei den “elektrosensiblen“
Personen“ finden und führte das Phänomen daher eher auf die
“psychische Struktur oder die individuelle Stressverarbeitung“ der betreffenden
Personen zurück.
Wie emotional der zu dieser Thematik geführte Diskurs ist, zeigen
Kommentare die zur Veröffentlichung dieser Studie im Internet abgegeben
wurden. Ein paar von ihnen möchte ich an dieser Stelle in chronologischer
Reihenfolge zitieren. Da sie meiner Meinung nach sehr gut
das gesamte Spektrum an Wissen, Halbwissen, Unwissen, Emotionen
und Ideologie beschreiben, das auf diesem Feld anzutreffen ist.
26 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
Unsachlich
Die Disskusion
zum Thema Elektrosmog
Bescheuerter Versuch
Datum: 22.11.06 - 11:23
Autor: Replay
Schon mal was von Langzeitreaktion gehört? Wenn ich neben einem
Radiowecker schlafe, bekomme ich auch keine Krankheiten. Wenn
ich aber jahrelang neben einem solchen Gerät schlafe, weiss ich
nicht, welche Auswirkungen das hat.
Wenn man sich mal in der Nähe eines Mobilfunkmasten aufhält,
werden einem nicht gleich die Haare ausfallen. Lebt man aber in
der Nähe eines solchen Mastes, ist man also 24 x 365 x X der Mikrowellenstrahlung
ausgesetzt, kann niemand eine Garantie geben,
dass es gesundheitlich unbedenklich ist.
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Re: Bescheuerter Versuch
Datum: 22.11.06 - 11:53
Autor: Kidiot
Da sind wir uns also schon mal alle einig. Der Versuch war
Schwachsinn. Ich zähle mich nicht gerade zu den “Elektrosensiblen“
(sonst hätte ich mir wohl den falschen Beruf ausgesucht),
aber ich finde es auch immer wieder interessant dass ich
wenn ich mein Handy über längere Zeit in der gleichen Tasche
trage dann irgendwann genau an dieser Stelle ein Kribbeln und
Muskelzucken entwickelt. Fühlt sich dann so ähnlich an als wäre
es der Vibrationsalarm, passiert aber komischerweise auch oft
wenn das Handy dann gerade mal _nicht_ in der Tasche ist.
Dieser Test ist ähnlich zu Bewerten wie die lustigen Studien von
Microsoft in denen sie immer wieder feststellen dass Windows
zuverlässiger, sicherer usw. als andere Betriebssysteme ist...
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 27
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Re: Bescheuerter Versuch
Datum: 24.11.06 - 11:48
Autor: Chillie
Handys funken in der Tasche nicht!
Wenn Du die Zelle wechselst melden sie sich kurz in der Zelle
an! ansonsten ganz selten mal ein “Ich bin noch da“.
Nimm´ mal den Akku raus und guck ob´s immer noch kribbelt ;-)
Vielleicht eine allergische Reaktion auf das Gehäusematerial?
Oder das Waschmittel das Du verwendest da die Hose durch das
Handy besonders starken Kontakt zur Haut hat?
DAS ist ja gerade der Versuch... wenn man Dir in jede Tasche ein
Telefon stecken würde und du könntest sagen welche Seite funkt
und welche nicht dann hättest DU den Beweis gebracht für die
Existenz!!
Ich bin gespannt! Nur Mut! (Vielleicht ist “Wetten Dass..!“ das
richtige Forum um nicht in die Mühlen der Mobilfunkerverschwörung
zu kommen ;-)
Chillie
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Re: Bescheuerter Versuch
Datum: 22.11.06 - 12:29
Autor: alles mit mass
Schon was von Grenzwerten gehört. Radioaktivität kommt auch in
der Natur vor und das nicht zuwenig.
28 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
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Re: Bescheuerter Versuch
Datum: 22.11.06 - 12:49
Autor: Udo Stenzel
...wobei es hier nur auf den letzten Satz ankommt, den der sagt,
dass du keine Ahnung hast. Radiowecker geben überhaupt keine
elektromagnetischen Wellen ab, ausser sie haben eine beleuchtete
Anzeige. Alberne Versuche wie dieser sind absolut notwendig,
um zu demonstrieren, das wissenschaftlich ungebildete Schreihälse
wie du besser ignoriert werden
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Re: Bescheuerter Versuch
Datum: 22.11.06 - 12:54
Autor: Replay
Genau der letzte Satz ist eben die Essenz. Niemand weiss genau,
welche Langzeitauswirkungen elektromagnetische Felder oder
Mikrowellenstrahlung auf den Organismus haben. Wenn Du schon
so ein Klugscheisser bist, wäre es mit Sicherheit von wissenschaftlicher
Interesse, wenn Du meinen letzten Satz beantworten
kannst. Kannst Du nicht? Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal
die...
Ach ja, zum Thema “wissenschaftlich ungebildet“. Wenn Du
wüsstest, was ich beruflich mache :P
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Re: Bescheuerter Versuch
Datum: 22.11.06 - 13:10
Autor: Taiteilija
Lass es uns bitte wissen. Dafür erkläre ich dir auch, wieso du
vor deinem gefürchteten Radiowecker keine Angst haben musst.
Dieser ist lediglich ein Empfänger; gesendet wird von Zeitzeichensender
wie zum Beispiel dem DCF77. Folglich sind die elektromagnetischen
Wellen ständig um uns - völlig egal, ob nun ein
Funkwecker neben unserem Bett steht oder nicht.
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 29
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Re: Bescheuerter Versuch
Datum: 22.11.06 - 13:20
Autor: MM
Was du meinst ist ein Funkwecker. Ein Radiowecker ist ein Wecker
mit eingebautem Radio, hat aber nicht notwendigerweise ein Modul
zum Empfangen der Zeitzeichen. Deshalb muss man bei diesen Modellen
dann auch die Zeit selbst einstellen.
Radiowecker haben üblicherweise einen Stromanschluss, einen
Trafo der die Netzspannung herunterregelt und erzeugen somit
“Strahlung“, eigentlich magnetische Felder. Ob das gefährlich
ist, weiss man nicht so genau.
Wenn das Radio läuft könnts noch ein Problem geben, da muss man
das Empfangssignal runtermischen, wozu man eine hochfrequente
Quelle braucht. Jedenfalls bei Frequenzmodulation, aber ich kann
mir nicht vorstellen, dass wer einen Mittelwellensender einstellt
um davon geweckt zu werden.
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Re: Bescheuerter Versuch
Datum: 22.11.06 - 14:06
Autor: mm2
Super, MM. Ich habe schon gedacht, dass in diesem Thread keiner
weiss, um was es eigentlich geht. Wenigstens einer blickt´s
noch.
DANKE! DANKE! DANKE!
PS: Das Höchstalter für Forenschreiber scheint wohl auf 16 gefallen
zu sein......
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Re: Bescheuerter Versuch
Datum: 22.11.06 - 20:08
Autor: Udo Stenzel
Der Wecker strahlt nicht, du dumme Nuss.
Psychologe?
30 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
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Re: Bescheuerter Versuch
Datum: 22.11.06 - 21:38
Autor: Arne Babenhauserheide
Wie wär“s mit Höflichkeit?
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Re: Bescheuerter Versuch
Datum: 22.11.06 - 22:34
Autor: Udo Stenzel
Warum? Leute wie der gefährden den Bildungsstandort Deutschland.
Wenn diese “ich habe keine Ahnung und deshalb müsst ihr mich
ernst nehmen“-Einstellung um sich greift, gibt es hier bald niemanden
mehr, der rational denken kann. Dieses Kroppzeuch zu vermehren
bringt uns direkt zurück ins Mittelalter. (Aber vermutlich
ist eh nichts mehr zu retten.)
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Re: Bescheuerter Versuch
Datum: 23.11.06 - 12:36
Autor: ThadMiller
Man man man, wie ich diese Klugscheisser hasse. Wenn du was
nicht weisst, zumindest nicht genau (In diesem Fall:Der Wecker
strahlt nicht). Dann schreib doch einfach “Entgegen deiner Meinung
glaube ich, das der Wecker nicht strahlt“
Dann könnte man dich höflich darauf hinweisen das er selbstverständlich
“strahlt“. Jedes Elektrogerät, sogar jedes Kabel erzeugt
elektrom. Felder. Warum meinst du das man im Schlafbereich
weitestgehend auf solche Geräte, Verkabelungen isw. verzichten
soll? Nicht dein Unwissen stört mich. Auch nicht dein überhebliches
Gerede als wärst du der letzte vernünftige Vertreter des
“Bildungsstandortes Deutschland“ Es ist einfach deine unfreundliche
Art. Oder um mich selbst zu Zitieren: “Unfreundlichkeit
ist ein Privileg der Überlegenen“
mit freundlichem Gruss
Thad
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 31
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Re: Bescheuerter Versuch
Datum: 23.11.06 - 23:15
Autor: Udo Stenzel
Jaja. Besonders ein abgeschaltetes, batteriebetriebenes Gerät.
Und ein Radio, welches dem elektrischen Feld Energie entnimmt,
erzeugt eher einen Schatten. Und du führst mir vor, wie eine Uhr
ein nachweisbares Strahlungsfeld erzeugt. Messen, nicht theoretisieren.
Ausschliesslich weil Armageddonisten, die Unsinn wie “Oh mein
Gott! Ein Promille mehr elktromagnetische Energie! Wir müssen
alle sterben!“ plärren, ernst genommen werden. Kauf dir eine
Kupfergeflechtmatratze, wenn du Angst vor Strom hast, aber spar
dir die dummen Emfehlungen an Menschen mit Hirn.
Ja verdammte Axt, und genau das ist das Problem! Am Unwissen
von Leuten, die das Maul aufreissen, sollte sich sehr wohl jeder
stören! Mir ist es scheissegal ob beispielweise Replay freundlich
ist, mich stört ausschliesslich, dass er dumm ist und
trotzdem Wissenschaftlern in ihre Versuche reinreden will.
Höflichkeit skaliert nicht.
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Re: Bescheuerter Versuch
Datum: 23.11.06 - 17:39
Autor: Udo Stenzel
Wozu? Du bist anonym (hatte sich darüber nicht gerade /jemand/
beschwert?), und du bist dumm. Wecker strahlen nicht, keine
Strahlung hat auch keine Wirkung. Wenn“s bei dir nicht für elementare
logische Folgerungen reicht, sehe ich nicht, welches Niveau
es überhaupt zu halten gäbe.
Zurück zum Thema: Radiowecker strahlen nicht. Du hast trotzdem
Angst. Du bist dumm.
32 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
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Re: Bescheuerter Versuch? NEIN
Datum: 22.11.06 - 13:45
Autor: Ralf Kellerbauer Whm
1. Das eigene Handy ‚strahlt“ viel stärker als jeder Mast, da
die Sendeleistung quadratisch bis kubisch mit der Entfernung abnimmt.
Da machen dann vielleicht 500-20.000 gleichzeitige Telefonate /
Kontakte zu Handys am Mast auch nicht s aus.
2. Schon seit A.Einstein bzw. dem letzen Sonnenbrand sollte man
wissen, dass Strahlung nur über ihre Frequenz wirkt.
Wenig UV-Licht schadet, die geballte IR-Strahlung eines Lagerfeuers
aber nicht.
Handystrahlung ist noch energieärmer als ein Lagerfeuer ...
3. Jene Personen klagten nicht über Langzeitfolgen, sondern reagierten
(zuhause) auf die präsenten Strahlung. Und natürlich
beim Blick auf den Sendemast.
Das ist jetzt wissenschaftlich widerlegt, der Mensch hat keine
Rezeptoren für solche Wellen. Im übrigen könnten nur Gebilde mit
dem Aussmass einer Handyantenne als Empfänger dienen und jene
haben wir nur in Form von Blutgefässen oder einzelnen Nervenzellen
im Körper.
4. Ohne Antenne auch keine Wirkung möglich, selbst im Langzeitbereich.
Nur bestimmte Mikrowellen bestimmter ihre Frequenz können Wärme
durch Rotation von Wassermolekülen umwandeln.
In Summe ist der Versuch ein (weiterer) Beweis für die Richtigkeit
der Modellvorstellung über die Natur seit A.Einstein bzw.
den Funktechnikern.
Meines Wissens nach gibt es weltweit über 5.000 Studien bzgl.
Handy - alle entweder sofort oder im Nachgang mit unkritischem
Ergebnis.
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 33
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genau
Datum: 22.11.06 - 13:49
Autor: @
genau:
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Genau lesen
Datum: 22.11.06 - 14:06
Autor: der tux
Mal das PDF lesen
[www.baua.de]
dort steht folgendes drinn:
Zitat:
Sowohl Personen, die eine gesundheitliche Beeinträchtigung durch
eine “Elektrosensibilität“ angaben, als auch unbelastete Personen
(Kontrollgruppe) wurden in einem Zeitraum von einer Stunde
3 x 10 Minuten lang einer definierten Feldexposition ausgesetzt,
wobei sie nicht wussten, wann dieses Feld und für wie lange eingeschaltet
war. In der übrigen Zeit blieb im Labor die Umgebung
feldneutral. Für eine Gruppe “elektrosensibler“ Personen war
die Feldexposition durch ein magnetisches 50-Hertz-Feld mit der
Stärke von 10 Mikro-Tesla (1/10 des Grenzwertes für die Allgemeinbevölkerung)
gegeben, für die andere Gruppe “elektrosensibler“
Personen wurde ein gepulstes GSM-Funksignal eingesetzt, das
von einem Mobiltelefon mit maximaler Sendeleistung (2 Watt) abgegeben
wurde, das neben dem Kopf des Probanden in 30 cm Entfernung
positioniert war.
Zitat Ende.
Da wird mit zweierlei Mass gemessen. auf der einen Seite 50 Hz
magnetisch und auf der Anderen Seite ein gepulstes GSM Signal im
GHz bereich. Die Feldstärkewerte müsste man mal ausrechnen. Für
mich ist dieser Test absolut untauglich. Das wäre wie bei einem
Crashtest. der kleinwagen wird mit 10 Kmh an die wand gedonnert
und die Grosslimusine mit 80 kmh.
Ich selbst glaube allerdings nicht an diese Elektrosensibilität.
Durch solche “Untersuchungen“ wird aber m.E. nichts bewiesen.
34 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
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Re: Bescheuerter Versuch
Datum: 22.11.06 - 14:05
Autor: Martin2
Mal andersrum:
Brieftauben finden über grosse entfernungen wieder nach hause.
Man hat schon viele experimente gemacht, aber man weiss es immer
noch nicht sicher, wie sie das machen. Offensichtlich kann
das gehirn kleinste magnet+ und el. felder wahrnehmen. Aber unsere
wissenschaft ist zu dumm.
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Re: Bescheuerter Versuch
Datum: 22.11.06 - 14:07
Autor: Martin2
Herr Röntgen hat auch jahrelang mit seinen strahlen rumgespielt.
Immer schön nach dem motto: also ich merk nix.
Dann war er auf einmal tot.
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Re: Bescheuerter Versuch
Datum: 22.11.06 - 14:14
Autor: nil
Also das ist echt übertrieben formuliert, Röntgen ist immerhin
78 Jahre alt geworden, und das ist SEHR nahe an der heutigen Lebenserwartung
von Männern (oder gar darüber). So gesagt könnte
ich aus dem Beispiel ableiten dass Röntgenstrahlung lebensverlängernd
wirkt, genauso ein Blödsinn wie deine Aussage.
(Quelle: http://forum.golem.de/list.php?14549)
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 35
Unglaublich
Produkte zum Schutz vor
oder Heilung durch Strahlung
Also gibt es ihn nun, den gefürchteten Elektrosmog? Und wenn ja, wie
sehr schadet er uns? Verschiedene Studien kommen zu unterschiedlichen
Ergebnissen, und auch die Forschung kann vielen Irrtümern unterliegen.
Denn nicht immer passen Ursache und Wirkung in den Experimenten
zusammen. Auf beiden Seiten gibt es Interessengruppen,
die den Ausgang dieser Diskussion jeweils für sich entscheiden wollen.
Technologiekonzerne und Oköindustrie werfen sich gegenseitig
vor, Studien im eigenen Sinne zu manipulieren oder absichtlich falsche
Schlüsse zu ziehen. Aber wo wissenschaftlich keine biologische, physikalische
oder chemische Veränderung nachweisbar ist, kann man
Auswirkungen auf das gesundheitliche Befinden wohl eher auf einen
Placeboeffekt zurückführen. Allerdings wird von Physikerseite eingeräumt,
dass die Wissenschaft möglicherweise mit neuen und besseren
Messmethoden doch noch Nachweise erbringen könnte. Daher sollten
natürlich auch irrationale Ängste, Bedenken und Hoffnungen ernst genommen
werden.
Letztendlich steht man als Nutzer elektrischer Geräte dieser Situation
relativ ohnmächtig gegenüber. Es scheint so als würden viele Menschen
deshalb dazu neigen das Phänomen Elektrosmog zu mystifizieren,
wodurch eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema
noch zusätzlich erschwert wird. Diese Mystifizierung elektromagnetischer
Strahlung liegt wohl zu einem grossen Teil an ihrer Unsichtbarkeit.
Das Unsichtbare war für die Menschen seit jeher eine Quelle
von Furcht und Phantasie. Auch neue Technologien haben schon immer
die Vorstellungskraft der Menschen angeregt, sie verunsichert
und ihnen gleichzeitig neue Hoffnungen gegeben. Als z.B. die Ausbreitung
der Eisenbahn im 19. Jahrhundert eine Revolution auslöste und
man mit sensationellen 40 Stundenkilometern ins kurz bevorstehende
Industriezeitalter raste, fürchteten sich die Menschen zunächst auch
vor den metallenen Ungetümen und glaubten, ihre Gesundheit könnte
durch die hohen Geschwindigkeiten Schaden nehmen. Im Gegensatz
dazu blieben die oft tödlichen Nebenwirkungen des Röntgens noch
36 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
lange Zeit unbekannt und kosteten vielen Röntgenpionieren das Leben.
Stellt technischer Fortschritt für einige Menschen die Lösung aller
Probleme dar, ist es für andere das Problem selbst. Ebenso werden
auch drahtlose Informationstechnologien entweder als Wohl oder als
Übel für die Menschheit betrachtet.
Das Geschäft mit Produkten, die in irgendeiner Form mit unsichtbaren
Energien und Strahlungen arbeiten, boomt. Sie versprechen Schutz
vor Strahlung, aber auch Heilung durch okkulte Energien. Ebenso ungeklärt
wie die gesundheitlichen Folgen der Strahlung sind dabei oft
auch die Wirkungsweisen der angeboten Produkte. In den Beschreibungen
ist zuweilen von traditionellen, jahrtausende alten Praktiken
die Rede. Oder es wird von neuesten Forschungsergebnissen gesprochen,
die sich in der Wissenschaft noch nicht durchgesetzt hätten,
aber statistisch längst bewiesen wären. Einige dieser Produkte sind
nachweislich unwirksam oder wirken sich sogar negativ aus. So zum
Beispiel sogenannte Elektrosmogfilter. Insbesondere bei Mobiltelefonen
ist vom Anbringen solcher Filter dringend abzuraten, da diese
die Empfangs- und Sendeleistung des Geräts eher stören und es dadurch
sogar mit höherer Leistung sendet, als in der jeweiligen Situation
eigentlich erforderlich wäre. Die Palette solcher und ähnlicher Produkte
mit mehr oder weniger nachweisbarer Wirksamkeit ist unüberschaubar
gross.
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 37
orgon strahler
Orgon Transmitter
energiebrett
Handy shield
38 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
Q-link PersonAl energy system
bioProtect hAndy
elektrosmog detektor
bioelectric shield
hAndy shield
g-oyster
circuit emf blocker
AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder - 39
BioProtect Handy
“Diese etwa 1,5 cm grosse selbstklebende Folie eignet sich ideal
zur Entstörung von Mobiltelefonen oder Schnurlostelefonen. Sie
wird einfach am Gehäuse aussen aufgeklebt oder unauffällig ins
Batteriefach eingelegt. Bei Schnurlostelefonen muss auch die Basisstation
durch einen Aufkleber in der Nähe der Antenne entstört
werden.“
(Quelle: http://www.gleichstromlicht.de/shop/G0BPHand1.htm)
Orgon-Strahler
“Der Orgon-Strahler ist für die feinstoffliche Energiearbeit konzipiert
worden. …Der Orgon-Strahler arbeitet durch die besondere
geometrische Konstruktion (Formstrahlung) der Spitze in Verbindung
mit hochwertigen verschiedenen organischen und anorganischen
Materialien unter Berücksichtigung von Naturgesetzen.…
Dies ist überprüfbar durch Kinesiologie, Kirlian- und Aurafotografie,
Pendel, Rute, Bio- Feld- Test oder Bio-Resonanz-Messung,
Dunkelfeld-Mikroskopie und Diagnose - Computer-System Prognos..“
(Quelle: http://www.weber-bio-energie-systeme.de)
Energiebrett
“Das Energiebrett wird aus Erlenholz hergestellt. Die Erle gilt
als Verbindungsglied zwischen der grobstofflichen und der feinstofflichen
Welt, als Mittler zwischen Energie und Materie und kann
deshalb besonders gut zur energetischen Aufwertung von Lebensmitteln
eingesetzt werden. Der Durchmesser des Energiebretts beträgt
39,76 cm, was dem 5 1/2- fachen Wert des kosmischen Schlüssels,
der Wellenlänge 7,23 cm entspricht. Das Brett ist ca. 3 cm stark.
In dem Aussenrand sind 6 Mini-Orgonstrahler (mit Quarzsand, Baumwolle,
Wachs, geometrischer Formstrahlung) in einem Winkel von 30°
in hexagonaler Geometrie eingelassen worden. In der Mitte der Unterseite
des Energiebretts sitzt ebenfalls ein Mini-Orgonstrahler.
Diese Mini-Orgonstrahler können eine sechsseitige Orgonenenergie-
Pyramide erzeugen. Stellt man Lebensmittel und Getränke für ca.
15-30 Minuten auf das Energiebrett, kann eine Harmonisierung der
negativen Umweltschwingungen erfolgen.“
(Quelle: http://www.weber-bio-energie-systeme.de)
40 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
BioElectric Shield
“The BioElectric Shield works in two ways: first, by deflecting and
redirecting energies that impinge on you from your environment
(just as a mirror deflects light), and secondly, by reinforcing your
own natural energies so they are much less susceptible to outside
disturbances. This helps you to cope with the energy overload of
modern day living and stress of daily life.“
(Quelle: http://sortlifeout.co.uk)
Computer Dome
“The Compu Dome is one of a new breed of technological devices
which, by incorporating microcrystals, converts negative electrical
and magnetic emissions from VDU screens. Its energy cell
creates active wave filters that produce a positive alteration on
the EMF“s that are associated with computers. It is making these
negative waves biocompatible to our own energy field so that it
is no longer having a detrimental effect on our health and energy
levels.“
(Quelle: http://sortlifeout.co.uk)
Electropaper
“The most effective protection yet, made in the UK. This lining
paper is ideal for both the general public living in high electromagnetic
field areas, and for those who already know they are
ES (Electrosensitive). It comprises aluminium foil sandwiched between
strong lining paper, hangs like a normal lining paper, and
can be painted.“
(Quelle: http://sortlifeout.co.uk)
Elektrosmog Detektor
“Entlarven Sie die schlimmsten Strahlungsquellen in Ihrer Umgebung
mit dem Elektrosmog Detektor. Der EMW Detektor erkennt elektromagnetische
Felder, die von PC-Monitoren, Steckdosen, Handys
und vielen anderen Elektrogeräten ausgehen. Eine dreistufige LED-
Skala zeigt Ihnen zuverlässig die EMF-Belastung in den Bereichen
von 0 bis 3,3, von 3,4 bis 20 sowie von über 20 Milligauss an.“
(Quelle: http://www.purenature.de/shop/a2377/elektrosmog_detektor_messgeraet.html)
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 41
42 – AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder
AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder - 43
Stilvorlage DESIGN NOIR
THE SECRET LIFE
OF ELECTRONIC OBJECTS
“Electronic objects are not only “smart“, they “dream“ - in the sense
that they leak radiation into space and objects surrounding them, including
our bodies. / Thinking of them in terms of dreaminess rather
than smartness opens them up to more interesting interpretations.
/ We believe there is room for a new categoy of objects that provide
complex aesthetic and psychological experiences within everyday life.“
(Quelle: Design Noir: The Secret Life of Electronic Objects, Anthony Dunne & Fiona Raby, Birkhäuser 2001)
Dieses Zitat fasst noch einmal zusammen, was heute eine der grössten
Herausforderungen bei der Gestaltung elektronischer Objekte ist.
Wenn wir sie weiterhin “nur“ als “smarte“, immer verfügbare und möglichst
unsichtbare “Lifestyle- und Workflowtools“ betrachten, lenken
wir diesen Prozess damit nicht nur unhinterfragt in vorgefertigte Bahnen,
deren Wirkung wir heute noch lange nicht absehen können, sondern
wir berauben uns auch potentieller Gestaltungs- und Interpretationsgrundlagen.
Interaction- und Interfacedesigner spielen eine
wichtige Rolle bei der Gestaltung des technischen Wandels. Dieser
Wandel wird durch die Arbeit von Designern zum Teil beschleunigt und
den Nutzern zugänglicher gemacht. Daher müssen sich auch Designer
fragen, welche Rolle sie in diesem Prozess spielen wollen. Denn technischer
Wandel bedeutet nicht zwangsläufig Fortschritt und Verbesserung,
sondern zuerst einmal nur Veränderung.
Mit dem Buch “Design Noir: The Secret Life of Electronic Objects“ begründeten
die beiden Autoren eine neue Designströmung, in der sie gestalterische
Elemente des Critical Designs mit narrativen Elementen
des Film Noirs verbanden. Entsprechend der charakteristischen Merkmale
des Film Noirs bei dem oft, im Gegensatz zum Hollywood-Kino,
entfremdete und verbitterte Charaktere die Hauptrolle spielen, werden
auch im Design Noir die Produkte nicht unbedingt auf ihre Markttauglichkeit
hin gestaltet. Der Sinn und Zweck dieser Produkte erschliesst
sich nicht immer auf den ersten Blick und die äussere Form lässt nicht
unbedingt auf Inhalt und Funktionen schliessen. Daher scheinen diese
44 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
Objekte oft auch keinen konkreten praktischen Nutzen zu haben, zumindest
keinen, wie wir ihn von konventionellen Geräten und Möbeln
im Haushalt kennen. Design Noir Objekte sind meist rätselhafte Wesen
mit einem eigenen komplizierten Charakter, durch den die Nutzer gezwungen
werden, sich mit deren Eigenheiten ausseinander zu setzen.
Aber gerade das Eigenleben und die empfundene Widerspenstigkeit
wird von den Nutzern häufig als attraktiv empfunden, ebenso wie die
Möglichkeit des subversiven Gebrauchs. Dunne und Raby bezeichnen
dieses Phänomen als “(Ab)user-friendliness“ und vergleichen es mit
den Herausforderungen beim Schreiben eines Liebesbriefs per SMS.
Dabei wird die Begrenzung vom Nutzer eher als Reiz verstanden und
die Kreativität zu deren Überwindung als ultimativer Liebesbeweis.
Das klassische Ziel des Designs war es immer, vorhandene Probleme
gestalterisch zu lösen. Wenn es regnet baut man einen Regenschirm
und will ein Netzbetreiber mehr Gebühren einnehmen, baut man Handytastaturen
so, dass sich Handys dauernd versehentlich ins Netz einwählen.
Design Noir Objekte dagegen sollen mehr ein Anstoss sein, einer
Sache gegenüber eine bestimmte Haltung einzunehmen. Im Design
Noir geht es nicht darum, ein Problem zu lösen und ein den Kundenwünschen
möglichst angepasstes Produkt zu gestalten, sondern
es geht darum, über die subversive Exploration neuer kultureller Räume
eine Diskussionsgrundlage zu schaffen. Dadurch werden die Nutzer,
in dem sie z.B. die Objekte zweckentfremden, in den Gestaltungsprozess
einbezogen anstatt sie nur an das Ende der Produktionskette
zu stellen. Anthony Dunne meinte dazu:
“Wir werden in zwei Rollen gedrängt: In die des Stylisten, der Dinge
sexy macht, oder in die des Problemlösers. Aber gerade in Europa
müssen wir über diesen Tellerrand hinausblicken. Vieles an grundlegender
Problemlösung wird früher oder später von Computerprogrammen
übernommen werden. Gleichzeitig werden mehr und mehr von den
Tausenden Interaktionsdesignern in China auch dazu fähig sein, Produkte
sexy zu machen. Wenn wir also in der Zukunft noch eine Rolle
spielen wollen, müssen wir den Menschen zeigen, wie unser Leben sich
durch Technik verändern wird und was für Konsequenzen diese neuen
Möglichkeiten haben.“
(Quelle: http://www.sueddeutsche.de/computer/artikel/142/137861/)
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 45
Das Buch “Design Noir: The Secret Life of Electronic Objects“ ist bereits
2001 erschienen und einige der darin vorgestellten Projekte sind
daher mittlerweile fast 10 Jahre alt. Ein kurzer Blick in die Regale von
Mediamarkt, Saturn und vieler deutscher Wohnzimmer zeigt aber, dass
es deshalb noch lange nicht an aktuellem Bezug verloren hat. Daher
möchte ich an dieser Stelle einige der im Buch präsentierten Projekte
vorstellen. Es handelt sich bei allen Arbeiten um sogenannte “Placebo
Produkte“, d.h. sie geben durch ihr Verhalten vor, eine bestimmte Funktion
zu haben, die aber grösstenteils nicht real ist, sondern erst in der
Vorstellungswelt des jeweiligen Nutzers entsteht. Alle Projekte haben
das Thema “elektromagnetische Strahlung“ als Gestaltungsgrundlage,
ohne dabei eine Wertung oder Umgangsempfehlung abzugeben. Man
könnte sagen “sie spielen bloss“ und zwar mit unseren vorhandenen
Erwartungen und Meinungen zu diesem Thema. Dunne und Raby ließen
ihre Objekte dazu von verschieden Testpersonen über einen Zeitraum
von mehreren Wochen “adoptieren“ und werteten danach mit ihnen
ihre Erlebnisse mit den Objekten in einem Interview aus.
design noir objekte
Electricity drain (deutsch: Elektrizitäts Ableiter)
Der Electricity Drain ist ein Stuhl, der vorgibt, eine Person elektromagnetisch
zu entladen, wenn sie sich nackt auf ihn setzt. Dazu wurde
in der Mitte der Sitzfläche ein Stück poliertes Metall eingelassen,
welches die Ladung der betreffenden Personen ableitet. Das Prinzip
dazu stammt aus dem alltäglichen Umgang von sogenannten “Elektrosensiblen“
Menschen mit elektromagnetischer Strahlung. Viele dieser
Personen basteln sich selbst kleine geerdete “Strahlungsableiter“ aus
Draht und legen sich diese um die Finger oder ihre Hände, um so die
Strahlung aus ihrem Körper zu leiten. Der Umgang mit diesem Stuhl
führte bei seinen Nutzern aber zu einem ganz anderen Effekt. Denn
durch die Frage in welchem Zimmer man den Stuhl am besten platzieren
sollte, wurde ihnen schliesslich erst bewusst, wieviele elektrische
Geräte sich überhaupt in den verschieden Räumen ihres Haushalts
befanden.
46 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
ElectrO-draUGHT EXCLUDER (deutsch: ElektrOSMOG SCHUTZSCHILD)
Der Electro-Draught Excluder ist eigentlich nur eine Holzwand, auf der
ein Raster aus Schaumstoffkörpern befestigt ist. Er gibt aber vor, eine
Art Schutzschild zu sein, der Personen, die sich hinter ihm platzieren
vor schädlichen Strahlungen schützt. Das Prinzip basiert auf der Annahme,
das elektromagnetische Strahlung von bestimmten Materialien
reflektiert wird. Da das Objekt keine Erdung hat, kann es aber
in Wahrheit nicht vor elektromagentischen Strahlen schützen und ist
daher auch ein klassisches Placebo Produkt. Dunne ging es bei diesem
Objekt darum zu erfahren, ob sich dessen Nutzer trotz der offensichtlichen
Placebohaftigkeit sicherer fühlten oder nicht. Dabei stellte
sich heraus, dass dieser Effekt zwar von einem bereits vorhandenen
Schutzbedürfniss abhängig war, dann aber um so stärker eintrat. In
diesem Fall hatte das Objekt sogar eine verstärkende oder katalysierende
Wirkung auf die verborgenen Wünsche seiner Nutzer. Eine Person
beschrieb sogar im Interview, dass ihr sehr wohl bewusst war, dass
dieses Objekt im wissenschaftlichen Sinne keinen Schutz vor elektromagnetischen
Strahlungsfeldern bieten würde, sie es aber trotzdem
beruhigend fand, wenn es zwischen ihr und einem elektrischen Gerät
stand.
COMPASS TABLE (deutsch: KOMPASS TISCH)
Der Compass Table ist ein Tisch mit rund zwei Dutzend eingebauten
Kompassen, die nach allen Richtungen ausschlagen, sobald elektronische
Geräte wie etwa Mobiltelefone in ihre Nähe gehalten werden.
Das Verhalten der Kompassnadeln kann dabei vom Nutzer als Zuneigung
oder Abneigung gewertet werden und bringt somit auf interessante
Weise seine eigene Vorstellung von elektromagnetischer Strahlung
ins Spiel. Der Tisch hat keine weiteren Funktionen ausser denen
eines gewöhnlichen Tisches. Da man sich dem Verhalten der Kompassnadeln
aber nur schwer entziehen kann, wird einem das Vorhandensein
von elektromagnetischen Feldern ständig in das Bewusstsein
gerückt. Die Nutzer des Tisches berichteten im Nachhinein von Versuchen,
die sie mit verschiedenen elektrischen Geräten anstellten und
die sie schliesslich sogar in tagebuchartigen Skizzen festhielten.
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 47
PARASITE LIGHT (deutsch: LICHT PARASIT)
Das Parasite Light ist eine Leuchte, die wie ein Schmarotzer von den
elektromagnetischen Feldern, die sie umgeben, lebt und damit ihre
Helligkeit steuert. Sie leuchtet aber nur, wenn sie von elektronischen
Objekten umgeben ist. Da die elektromagnetische Strahlung in der Umgebung
aber niemals ausreichen würde, um eine Lampe zum Leuchten
zu bringen, wird sie in Wahrheit von Batterien mit Strom versorgt. Die
verwendete Technologie rückt dadurch in den Hintergrund. Wichtiger
ist hier eher die Geschichte, die das Objekt erzählt und die beim Nutzer
eine bestimmte Vorstellung erzeugt. Es wird deutlich, dass es beim
Design Noir weniger darum geht, sich an die Wahrheit zu halten als
eine möglichst gute Geschichte zu erzählen.
GPS TABLE (deutsch: GPS TISCH)
Der GPS Table ist ein Tisch mit eingebautem GPS-Empfänger, der
dem Benutzer auf einem Display seine aktuelle GPS Position angibt
oder, wenn er kein Positions-Signal empfangen kann, den Kommentar
“Lost“ anzeigt. Das interessante an dieser Arbeit ist, wie es gelungen
ist, durch das Hinzufügen einer einfachen Statusanzeige, Menschen
dazu zu bewegen, Mitleid mit einem Möbelstück zu entwickeln.
Die Benutzer diese Tisches beschrieben, wie sie fast jeden Abend vor
dem Schlafengehen noch einmal nach dem Tisch sahen, um zu überprüfen,
ob er auch sein Positions-Signal empfängt. Die Anzeige “Lost“
führte dabei jedes mal zu ernsten Gewissensbissen. Sie beschrieben
sogar wie sie den Tisch mehrmals umstellten, um ihm möglichst guten
Empfang zu ermöglichen.
Aus den vorgestellten Projekten kann man ein paar charakteristische
Hauptmerkmale entnehmen. Auf den ersten Blick scheinen alle relativ
harmlose Alltagsgegenstände zu sein. Dies lässt Raum für unterschiedliche
Interpretationen und Verwendungen. Bei näherer Betrachtung
aber scheinen die Objekte eine Art Eigenleben zu entwickeln, das
die Nutzer zu einer Auseinandersetzung mit dem Objekt und seinem
Verhalten zwingt. In diesem Fall basiert ihr Verhalten auf Elektrosmog.
Es könnte aber genauso gut um Umweltverschmutzung oder Liebeskummer
gehen. Denn:
“Was wie eine kuriose Form von Ausbeutung der diffusen Ängste vor
Elektrosmog aussieht, geht in Wahrheit konzeptionell weit über solche
48 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
Fragen hinaus und zielt auf das Kernproblem von Gestaltung, nämlich
auf Wahrnehmung. Dunne und Raby formulieren es in einem Interview
wie folgt: “Wenn wir ein elektronisches Produkt ansehen, sehen
wir nur einen kleinen Teil von dessen Strahlung, nämlich die, die in
Frequenzbereichen auftritt, welche für das blosse Auge sichtbar sind.
Wenn wir niederfrequente Strahlung sehen oder wahrnehmen könnten,
würden für uns elektronische Objekte sehr viel anders aussehen. Ihre
Grenzen würden sehr viel weiter in den Raum ausgreifen und sie und
andere Objekte würden sich gegenseitig durchdringen, während sie bei
den Frequenzen sichtbaren Lichts völlig voneinander separiert sind.“
Die Ansätze von Dunne und Raby bedeuten vor diesem Hintergrund, so
resümiert Rahm (2001), eine Ausweitung der Design-Zone in de facto
unsichtbare Bereiche hinein.“
(Quelle: Franz Liebl, Do Placabo Products dream of Electric Sheep?)
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 49
GPS Table
Nipple Chair
Loft
Electro-Draught Excluder
Electricity Drain
Compass Table
Phone Table
50 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
(Bild: http://flickr.com/photos/nearnearfuture/)
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 51
52 – AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder
AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder - 53
Sichtbarkeit & Visualisierung
In unserer Gesellschaft wird die Realität vor allem durch Sichtbarkeit
bestimmt. Unsere Wahrnehmung orientiert sich zuerst am Visuellen.
Das der Sehsinn für unsere Wahrnehmung eine so hohe Bedeutung
hat, liegt daran dass wir über ihn die meisten Sinneseindrücke aufnehmen.
“So werden über den Gesichtssinn pro Sekunde etwa 10 Millionen Sh
aufgenommen, über den Tastsinn etwa 1 Million Sh, über den Gehörsinn
etwa 100 000 Sh, über den Geruchssinn etwa 100 000 Sh und
über den Geschmackssinn etwa 1000 Sh. … Shannon (Sh) ist die nach
dem amerikanischen Mathematiker und Begründer der Informationstheorie
Claude Elwood Shannon benannte Hinweis-Einheit für den Informationsgehalt
einer Nachricht.“
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Sinn_(Wahrnehmung))
Lange Zeit definierte sich technisch-wissenschaftlicher Fortschritt
vor allem in der Sichtbarmachung bislang unsichtbarer Bereiche für
die menschliche Wahrnehmung z.B. mittels Teleskop, Mikroskop, Fotoapparat
usw. Auch heutzutage scheint ein Ereignis erst durch die
mediale Übertragung in Fernsehen oder Internet zum realen Ereignis
zu werden. Persönliche Erfahrungen finden nicht mehr nur im realem
Raum statt, sondern auch in der abstrakten Welt der elektronischen
Netzwerke.
Kurioserweise gibt es im gleichen Masse Bestrebungen, diese Netzwerke
zu visualisieren, wie es Bestrebungen gibt, deren technologische
Basis unsichtbar zu machen und sie damit unserer Wahrnehmung
zu entziehen. Wer will schon Mobilfunkantennen in der Nachbarschaft
haben? Schon aus ästhetischen Gründen. Dies dokumentiert
auf sehr schöne Weise die Fotoserie “New Trees“ von Robert Voit,
die unter Baumattrappen versteckte Mobilfunkmasten in den USA
Grossbritannien, Südafrika, Korea, Italien und Portugal zeigt.
(Link: http://www.robert-voit.com/bilder/serie1_new_trees/index.php)
Visualisierungen von Netzwerken sind oft dynamisch generierte Grafiken
oder Anwendungen, bei denen organisch anmutende Strukturen
für gesteigerten Erkenntnisgewinn sorgen sollen. Die zugrunde-
54 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
liegende Annahme ist dabei häufig, dass die Menge und Komplexität
der heutzutage verfügbaren Informationen nach neuen Darstellungsformen
verlangt, die deren Lesbarkeit verbessern oder überhaupt erst
ermöglichen. Das Projekt “Overnewsed but uninformed“, das dieses
Phänomen bereits im Namen trägt, versucht z.B. den Mehrwert einer
Nachricht zu erhöhen, in dem es die Verknüpfungen zwischen Abläufen,
Besitzverhältnissen und Hintergrundinformationen aufzeigt.
(Link: http://www.overnewsed-but-uninformed.de/aktuell.html)
Dateien, die wir durch Netzwerke transferieren, werden für unsere
Wahrnehmung real, indem sie bei den meisten Betriebssystemen
durch ein Icon, also eine Grafik, visualisiert werden. Komplizierter wird
es beim Versuch, die Netzwerktechnologie selbst sichtbar zu machen.
Funknetze und Elektrosmog aufzuspüren ist natürlich nicht schwer -
dafür benötigt man nur den richtigen Detektor, wahlweise auch eingebaut
in T-Shirts, Turnschuhen oder Uhren - aber sie in angemessener
Form zu visualisieren, um ein Bewusstsein und eine Reflexion
ihrer Existenz und ihrer Wirkung herzustellen, erscheint ungleich komplizierter.
Viele Versuche in diese Richtung bleiben im Bereich des Fiktiven
und der Phantasie. So wird zum Beispiel auch bei dem Projekt
“the bubbles of radio“ von Ingeborg Thomas versucht, elektromagnetische
Strahlung als imaginäre Wolkenformen darzustellen. Ein anderes
Beispiel ist der Film “Magnetic Movie“ von Semiconductor. Auch
hier werden elektromagentische Strahlungen als frei erfundene Wolken,
Blasen und Schleier dargestellt, allerdings auf der Basis von wissenschaftlichen
Berichten.
(Link: http://www.nearfield.org/2007/12/fictional-radio-spaces)
(Link: http://www.animateprojects.org/films/by_date/2007/mag_mov)
Für noch interessanter halte ich aber Projekte, bei denen Technologie
auf eine andere Weise genutzt wird als ursprünglich vorgesehen und
die so unsere Wahrnehmung dieser Technologie verändern. Zum Beispiel,
wenn Handystrahlung räumlich sichtbar wird, wie bei dem Projekt
“CellPhoneDisco“, das einfach die Induktionsspannung des Handys
beim Telefonieren nutzt, um im Raster angeordnete Leuchtdioden
mit Strom zu versorgen. Die beiden Urheberinnen der “CellPhoneDisco“
Ursula Lavrencic und Auke Touwslager nennen die Induktionsspannung
übrigens “Mobile Aura“, was man ebenfalls als Hinweis auf eine
Mystifizierung unsichtbarer Strahlungen deuten könnte.
(Link: http://www.cellphonedisco.org)
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 55
New Trees
CellPhoneDisco
56 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
overnewsed but uninformed
the bubbles of rAdio
teXtile w-lAn detektoren
AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder - 57
58 – AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder
AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder - 59
Zusammenfassung
Bevor ich dazu komme, die von mir gestalteten Objekte genauer zu beschreiben,
möchte ich noch einmal kurz das bisher gesagte zusammenfassen
und erklären, warum ich mich für das Phänomen Elektrosmog
als thematische und sinnliche Grundlage meiner Gestaltung
endschieden habe.
Technik bereichert, vereinfacht und bestimmt unser Leben wie nie zuvor.
Wir entwickeln die Technik immer weiter und passen sie dabei den
Ansprüchen unserer immer komplexer werdenden Gesellschaft an.
Der Prozess des technischen Wandels beschleunigt sich zusehends
und es wird daher immer schwerer ihn zu verstehen bzw. ihn in sinnvolle
Bahnen zu lenken.
Daran, dass wir die Technologien die im “Inneren“ unser Maschinen
und Computer ablaufen grösstenteils nicht mehr wahrnehmen oder
verstehen können, haben wir uns längst gewöhnt. Es gibt aber weitreichendere
und schwerwiegendere Folgen des technischen Wandels
an die wir uns womöglich nicht gewöhnen können und wollen.
Zum Beispiel sogenannte Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht,
Herz-Kreislaufprobleme, Rückenbeschwerden oder psychologische
Probleme wie Depressionen, Versagens- und Zukunftsängste, welche
durch Bewegungsmangel, Stress, Arbeitslosigkeit und Vereinsamung
verursacht werden.
Die negativen Auswirkungen machen deutlich, dass es notwendig und
sinnvoll ist, die Trends des technischen Wandels von Zeit zu Zeit zu
hinterfragen, um sich über die möglichen Folgen bewusst zu werden
und um gegebenenfalls Alternativen zu entwickeln.
In meiner Abschlussarbeit möchte ich mich deshalb mit zwei Tendenzen
des technischen Wandels auseinandersetzen. Der Multifunktionalisierung,
die dazu führt das technische Geräte immer mehr Funktionen
beinhalten und der Miniaturisierung, die diese Geräte gleichzeitig
ständig kleiner werden lässt. Beide Tendenzen sind Teil einer
Gesamtentwicklung, die Technologie zu einem immer wichtigeren Bestandteil
unseres alltäglichen Lebens macht und sie gleichzeitig mehr
und mehr unserer sinnlichen Wahrnehmung entzieht. Den Höhepunkt
60 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
dieser Entwicklung bilden, meiner Meinung nach, unsichtbare Technologien
wie W-Lan, Bluetooth, Handynetze etc., welche im Allgemeinen
auch als Elektrosmog zusammengefasst werden.
Die gesundheitlichen, sozialen und kulturellen Spätfolgen dieser Technologien
sind zum Teil unerforscht bzw. noch nicht absehbar. Zum jetzigen
Zeitpunkt lässt sich aber mit Sicherheit sagen, dass diese Technologien
äusserst unterschiedlich wahrgenommen werden und eine
rege und zum Teil extrem unsachliche Diskussion entfachen.
Die Verschiedenartigkeit, mit der Nutzer diese Technologien wahrnehmen
und mit ihnen umgehen, resultiert zu einem grossen Teil aus
deren Unkenntnis und Halbwissen bzw. aus Technikoptimismus und
Technikpessimismus. Dabei ist die Unsichtbarkeit dieser Technologien
ein wichtiger Faktor, denn Unsichtbares hat die Menschen seit
jeher fasziniert und ihnen gleichzeitig Angst und Hoffnung bereitet.
Anhand dieser gegensätzlichen Umgangsformen mit dem Phänomen
Elektrosmog, werden die unterschiedlichsten Bedürfnisse, Ängste
und Hoffnungen, die Menschen in Bezug auf Technologie haben, deutlich.
Unter Einbeziehung dieser Bedürfnisse erweitert sich das Spektrum
der Gestaltungsmöglichkeiten neuer Technologien und neuer
technischer Geräte um ein Vielfaches.
Wenn wir technische Geräte weiterhin nur als smarte Lifestyle- und
Workflowtools betrachten, berauben wir uns einerseits potentieller
Gestaltungsmöglichkeiten und folgen andererseits unhinterfragt und
kritiklos den vorgefertigten Bahnen eines immer schneller werdenden
technologischen Entwicklungsprozesses. Beides erscheint mir fahrlässig
in Bezug auf die wichtige Rolle die Interaction- und Interfacedesigner
in diesem Entwicklungsrozess spielen.
Daher möchte ich versuchen, in meiner Abschlussarbeit Alternativen
in der Gestaltung elektronischer Objekte aufzuzeigen. Die Grundlage
meiner Gestaltung soll dabei das gesamte Spektrum der Umgangsformen
mit Elektrosmog sein. Die Objekte sollen alltägliche, unsichtbare
Strahlungsfelder wahrnehmbar machen, ohne dabei selbst zur
Strahlenkanone zu werden. Sie sollen ästhetisch und emotional ansprechend
sein. Form, Funktion und Verhalten sollen mit den Erwartungen
des Benutzers spielen und dessen Wahrnehmung von und Um-
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 61
gang mit technischen Produkten verändern. Der Mehrwert der Objekte
soll über eine reine Funktionalität hinausgehen. Letztendlich
soll eine emotionale Bindung zwischen Nutzer und Objekt geschaffen
werden, die den Nutzer zu einer Reflexion seiner eigenen Vorstellungen
von Elektrosmog führt.
die drei Glaubensrichtungen
Nach ausführlichen Recherchen hab ich das Spektrum der Umgangsformen
mit Elektrosmog in drei Gruppen unterteilt. Dazu habe ich Interviews
mit einem Geistheiler, einem Baubiologen und einem Physiker
geführt. Diese Interviews halfen mir herauszufinden, was Menschen
zu ihren unterschiedlichen Wahrnehmungs- und Umgangsformen
mit Elektrosmog führt und welcher Glauben, welche Ängste
und welche Hoffnungen sich dahinter verbergen.
Die erste Gruppe bilden Menschen die an einen schädlichen Einfluss
von Technologie im Allgemeinen und speziell an die gesundheitliche
Gefährdung durch Elektrosmog glauben. Diese Gruppe hat Interessen
und Bedürfnisse, die durch die üblichen technischen Geräte nur wenig
befriedigt werden und sucht daher nach anderen Lösungen, die oft im
Bereich des Okkulten liegen.
Die zweite Gruppe glaubt weniger an einen allgemeinen schädlichen
Einfluss von Technologie ist sich aber bei der gesundheitlichen Gefährdung
durch Elektrosmog unsicher und will daher in bestimmten
Situationen auf Nummer sicher gehen. Diese Gruppe nutzt häufig moderne
Technik, weiss aber relativ wenig über deren Funktionsweise
und ist daher an Angeboten zum Schutz vor möglichen negativen Auswirkungen
interessiert.
Die dritte und letzte Gruppe bilden Menschen, die tagtäglich z.B. beruflich
mit moderner Technologie zu tun haben und denen daher die
meisten technischen Prozesse bekannt sind. Sie glauben nur an wissenschaftlich
belegte und messbare Wirkungsweisen elektromagnetischer
Strahlung. Moderne Technologien stellen für sie kein Mysterium
dar und sie beunruhigt, wenn überhaupt, nur die thermische Wirkung
der Strahlung.
62 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
drei Objekte
Aufgrund der vielfältigen Umgangsformen mit Elektrosmog und unsichtbaren
Technologien, habe ich mich entschieden, drei unterschiedlich
gestaltete Objekte zu entwickeln, welche formal und funktional
auf den vorher definierten “Glaubensrichtungen“ basieren.
Konzept
Die Objekte sollen vordergründig vor den Auswirkungen von Elektrosmog
und unsichtbaren Strahlungen schützen und somit für jeweils
eine der drei Gruppen ein nützliches Werkzeug im Umgang mit Elektrosmog
darstellen. Die Gestaltung der Objekte ist dabei so konzipiert,
dass diese die Hauptfunktion nicht unbedingt wiederspiegelt sondern
eher Raum für alternative Interpretationen und Nutzungsweisen offen
lässt. Die Objekte zeigen die Intensität der sie umgebenden Strahlungsfelder
nicht über ein Display oder ähnliches an, sondern reagieren
darauf mit einem bestimmten Verhalten. Dieses Verhalten muss
vom Nutzer zuerst interpretiert werden und führt dadurch zu einer
Reflexion der eigenen Vorstellung über die Schädlichkeit von Elektrosmog.
Um den Effekt der Reflexion weiter zu verstärken, soll das Verhalten
der Objekte möglichst emphatisch nachempfindbar sein. Deshalb
habe ich mich für “lebensnahe“ Verhaltensweisen oder auch “living
Interfaces“ entschieden. Das Verhalten der Objekte basiert auf natürlicher
Atmungsaktivität und Ernährung. Die Objekte nehmen über “die
Atmung“ den Elektrosmog auf und ernähren sich dadurch sozusagen
von diesem. Je mehr Strahlung sie aufgenommen haben, umso “fetter“
werden sie. Unterernährte Objekte atmen langsam und Objekte
die viel Strahlung aufgenommen haben, atmen kurz und schnell.
Skizzen
Im folgenden werde ich Skizzen und Funktionsmodelle der drei verschiedenen
Objekte vorstellen. Es handelt sich dabei um “Elektrosmogabsorber“
in Form eines Raumobjektes für elektrosensible Personen,
eines Kuscheltieres für Kinder und eines Handy Add-Ons für
Technikbegeisterte.
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 63
technik-modul (schemAtische dArstellung)
Loch zum Einsaugen der Luft
Füllkörper (leer)
Verschlusskappe (Seitenansicht)
Verschlusskappe (Draufsicht)
Loch zum Ablassen der Luft
64 – AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder
Fixierung des Füllkörpers
Füllkörper (voll)
Im Inneren der Objekte befindet sich ein Modul in dem alle elektronischen
Bauteile untergebracht sind. Es ermöglicht eine flexiblere
Gestaltung der äusseren Form und schützt gleichzeitig die Technik
und den Füllkörper vor Beschädigungen. Das Modul enthält eine Minipumpe,
ein Ventil, zwei Sensoren, eine Platine (inkl. Standalone Arduino)
und einen Akku. Die schematische Darstellung zeigt den Aufbau
des Moduls und die Anbringung des Füllkörpers. Der Füllkörper
könnte z.b. ein einfacher Luftballon sein.
AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder - 65
carma cube: Raumobjekt für elektrosensible Personen (seitenansicht)
Der “Carma Cube“, ein Raumobjekt für elektrosensible Personen, absorbiert
die Strahlung des Elektrosmogs aus seiner näheren Umgebung.
Es besteht aus einem harten, eckigen Aussenkörper und einem
Füllkörper im Inneren. Umso länger das Objekt Elektrosmog ausgesetzt
ist desto voller wird der Füllkörper. Dadurch tritt dieser durch
Löcher in der äusseren Hülle hervor und die Gestalt des Objektes ändert
sich. Das Objekt wird rund und weich.
66 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
(perspektive)
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 67
carma cube (schemAtische dArstellung)
Fixierung des Füllkörpers
Füllkörper
Technik-Modul
68 – AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder
(drAufsicht)
äussere Hülle
Die schematische Darstellung zeigt die Zusammensetzung des Objektes.
Das Technik-Modul befindet sich zur Hälfte ausserhalb des
Körpers und kann von dort mit Hilfe der Sensoren Elektrosmog messen
und Luft in das Innere pumpen. Der nach innen gewandte Teil des
Technik-Moduls ist mit dem Füllkörper ummantelt, der sich nach und
nach mit Luft füllt und durch Löcher in der Hülle nach aussen tritt.
AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder - 69
carma cube (perspektiven)
Der “Carma Cube“ leuchtet abhängig von der Intensität der elektromagnetischen
Felder in dessen Umgebung. Dadurch ist es mit Hilfe
mehrerer Objekte möglich, Strahlungsfelder auch räumlich sichtbar
zu machen.
70 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 71
carma cube (prototyp aus holz)
In diesem Bild ist der fertige “Carma Cube“ im Rohzustand zu sehen.
D.h. er hat noch keinen Elektrosmog absorbiert und ist daher unaufgepumpt.
72 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 73
carma cube (prototyp aus holz)
Mit zunehmender Belastung durch Elektrosmog pumpt sich das
Innere des “Carma Cubes“ mehr und mehr auf.
74 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 75
carma cube (prototyp aus holz)
Im Dunkeln leuchtet der “Carma Cube“ je nach Belastung durch
Elektrosmog unterschiedlich hell.
76 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 77
kinderguard: kuscheltier (schemAtische dArstellung / innen)
Technik-Modul
Füllkörper
Der “Kinderguard“ absorbiert die Strahlung des Elektrosmogs und
schützt somit vor deren negativen Auswirkungen. Es ist umgeben von
einer Hülle die der Form eines Kuscheltieres gleicht. Im Inneren befindet
sich aber ein Auffangbehälter, der wie ein Müll- oder Staubsaugerbeutel
ausgewechselt werden muss, wenn er voll ist.
78 – AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder
(Aussen)
äussere Hülle
AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder - 79
kinderguard (schemAtische dArstellung)
80 – AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder
AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder - 81
kinderguard (prototyp)
Der “Kinderguard“ nimmt über den Kopf die schädlichen Strahlungen
auf und leitet sie sicher nach innen, in den dafür vorgesehenen Auffangbeutel.
82 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 83
kinderguard (prototyp)
Der Auffangbeutel muss, ähnlich wie bei einem Staubsauger,
ausgewechselt bzw. geleert werden.
84 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 85
normAles hAndy ohne speech bubble
Technik-Modul
Eine Ausnahme im technischem Aufbau bildet die “Speech Bubble“.
Bei diesem Objekt ist die Technik direkt in ein Handygehäuse integriert
und der Füllkörper ummantelt das gesamte Handy ausser Display und
Tastatur. Wenn man mit diesem Handy zu lange telefoniert wird die
86 – AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder
speech bubble: hAndy Add-on
Füllkörper
“Speech Bubble“ immer grösser und drückt dadurch das Handy vom
Kopf der telefonierenden Person weg. Somit schütz es nicht vor Elektrosmog
sondern nur vor dem wissenschaftlich nachgewiesenen Effekt
der thermischen Wirkung.
AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder - 87
speech bubble (drAufsicht / voll AufgelAden)
88 – AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder
AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder - 89
speech bubble (prototyp)
Das “Speech Bubble“ Handy wird um so grösser je länger man telefoniert.
Dadurch soll möglichst die Gesprächszeit und gleichzeitig die
Belastung durch Elektrosmog verringert werden.
90 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 91
Technik
Vom technischen Aufbau her, sind alle Objekte ungefähr gleich.
Sie messen über Sensoren die Intensität der Strahlungsfelder
in ihrer Umgebung und steuern mittels einer Platine mit eingebautem
Arduinoboard damit eine Pumpe und ein Ventil an, die jeweils
Luft in einen Füllkörper pumpen oder sie wieder heraus lassen.
Bauteile
Im Inneren der Objekte befinden sich auch Bauteile die aus anderen
technischen Geräten ausgebaut wurden. Die Pumpe und das Ventil
stammen z.B. aus einem handelsüblichen automatischen Blutdruckmessgerät
und wären einzeln nur sehr schwer erhältlich und vor allem
um einiges teurer.
Folgende Teile wurden verbaut:
- eine Minipumpe, Typ Mini Pump KPM14A (DC 3V)
- ein Ventil, Typ KSV05A-3A1 (DC 3V)
- ein Akkupack, Typ Akku NiMH (6xAAA 7,2V/650mAh 2pol. BEC)
- ein W-Lan-Sensor
- ein Elektrosmog-Sensor
- eine Platine (inkl. Standalone Arduino)
Ausserdem:
6 Widerstände 10kOhm, 3 Widerstände 1kOhm, 3 Widerstände 220
Ohm, 3 Dioden BA159, 3 LED 3mm grün, 1 Keramikkondensator 100nF
(2,54 Raster), 2 Keramikkondensatoren 22pF (2,54 Raster), 1 Keramikkondensator
10uF (2,54 Raster), 4 Elektrolytkondensatoren 100uF
(4mm stehend), 1 Elektrolytkondensator 10uF (4mm stehend), 1 Elektrolytkondensator
1uF (4mm stehend), 1 Quarz 16 MHz (kleine Bauform),
2 MOSSt.FET (IRF640N TO220), 1 Transistor (NPN BC182), 1
Spannungsregler (LD1117 V33 TO220), 1 Spannungsregler (L7805
TO220), 1 ATMega (168St.20PU DIP28), 2 Printklemmen (2pol RM3,5),
1 Stiftleiste (36pol SL1x36St.180G), 1 Federleiste (20pol FLLAB
1x20St.180G), 1 Kurzhubtaster (6x6mm 1,6N), 1 Anschlussbuchse, 1
Fotopositiv Platine (FR4 100x160x1,5mm eins. 35uCu), 1 IC Sockel DIL
28 für ATMege168St.20PU
92 – Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder
W-Lan-Sensor
Elektrosmog-Sensor
Minipumpe
Ventil
Platine ohne Bauteile
Platine mit Bauteilen
Akkupack
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 93
Arduino
Das Programm zur Steuerung der einzelnen Komponenten.
int ESmogDetektorPin = 0; // analog in 0 auf ESmogDetektor
int WLanDetektor01Pin = 2; // analog in 2 auf WLanDetektor 01
int WLanDetektor02Pin = 3; // analog in 3 auf WLanDetektor 02
int WLanDetektor03Pin = 4; // analog in 4 auf WLanDetektor 03
int WLanDetektor04Pin = 5; // analog in 5 auf WLanDetektor 04
int LEDPin = 06; // digi 06 auf LED
int VentilPin = 11; // digi 11 auf Ventil
int PumpePin = 7; // digi 12 auf Pumpe
int fade = 0;
int cnt = 0;
int on = 0;
int ESmogDetektorValue = 0; // wert vom ESmogDetektor
int WLanDetektor01Value = 0; // wert vom WLanDetektor 01
int WLanDetektor02Value = 0; // wert vom WLanDetektor 02
int WLanDetektor03Value = 0; // wert vom WLanDetektor 03
int WLanDetektor04Value = 0; // wert vom WLanDetektor 04
void setup() {
Serial.begin(28800);
for (int i=0; i
*NO SMOG!*/
if (ESmogDetektorValue > 450){
digitalWrite(6, LOW);
analogWrite (12, 0);
analogWrite(11, 255);
delay(333);
}
if(WLanDetektor01Value < 2){
digitalWrite(6, LOW);
analogWrite (12, 0);
analogWrite(11, 255);
delay(333);
}
// LED auf 06 aus
// Pumpe aus
// Ventil zu
// LED auf 06 aus
// Pumpe aus
// Ventil zu
/*SMOG!*/
if (ESmogDetektorValue < 450){
cnt +=1;
for(fade = 0; fade 2){
cnt +=1;
for(fade = 0; fade = 0; fade--){
analogWrite (6, fade);
digitalWrite (12, LOW);
digitalWrite (11, HIGH);
delay(60);
}
delay(999);
}
}
Awarenesstools für alltägliche, unsichtbare Strahlungsfelder - 95
nachWort
Die Arbeit basiert auf den Ergebnissen eines Gemeinschaftsprojektes
namens “R.eddy Teddy“ welches 2006 im Kurs “Lost“
unter Mitwirkung von Jonas Loh, Mathias Stanitzek und Daniel
Freund und unter Anleitung der Professoren Boris Müller und
Frank Heidmann entstanden ist. Dabei ist ein Prototyp in Form
eines klassischen Teddybären entstanden, dessen Herzschlag
auf die Intensität der ihn umgebenden Funknetzwerke reagiert.
Ein Teddybär gilt allgemein als Metapher für Schutz, Geborgenheit
und Unschuld und wird als Lieblingskuscheltier von vielen
Kindern ständig und überall herumgetragen. Häufig betrachten
Kinder ihren Teddy sogar als ein gleichberechtigtes Lebewesen
und behandeln ihn demendsprechend. Er muss essen, trinken
und schlafen und kann krank werden, wie sie. Diesen Zustand
haben wir ausgenutzt in dem der Teddy mit verschiedenen Verhaltensmustern
auf vorhandene bzw. nicht vorhandene Strahlungsfelder
reagiert. Das Ziel war dabei den Teddy als Spielzeug
“umzunutzen“ um über sein Verhalten und die Reaktion der Kinder
darauf, deren Eltern auf vorhandene Strahlungsfelder aufmerksam
zu machen. Das Ziel meiner Abschlussarbeit ist es,
ein auf diesem “Teddy“ basierendes Objekt analytisch, technisch
und ästhetisch weiter zu entwickeln.
Dank an:
Gil Ja & Yong Tak Kalle Geiss, Stefan Herrman, Jonas Loh, Steve
Bendig, Bernd Lützelberger, Andreas Gehrke, Robert Hanulak,
Christoph Rosol, Ralf Wittke, Axel Gries, Andreas Sachwitz, Andreas
& Anton Schwarzburger, Hannah Trenkner, Jan Rikus Hillmann,
Martin Bramer, Ursula & Werner Hammerschmidt, Karin
& Lutz Hammerschmidt.
96 – AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder
AwArenesstools für Alltägliche, unsichtbAre strAhlungsfelder - 97
Eidesstattliche Erklärung
Hiermit bestätige ich, dass ich die vorliegende Bachelorarbeit selbständig
verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen oder
Hilfsmittel verwendet sowie Zitate kenntlich gemacht habe.
Lars Hammerschmidt
Berlin, den 16.10.2007