Rheologie – Teil 2
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3.1 Stabilitätsuntersuchung von viskoelastischen Substanzen in<br />
Abhängigkeit von der Amplitude<br />
a) bei der Deformationsvorgabe<br />
Abb. 3.3<br />
Es wird die Stabilität der Strukturen von viskoelastischen Substanzen bei<br />
zunehmender Deformation gemessen. Dies ist z.B. bei der Qualitätskontrolle<br />
von Polymerschmelzen, Gelen und hochkonzentrierten Dispersionen von<br />
Interesse.<br />
lg G´<br />
lg G´´<br />
Dieser Versuch wird meist gewählt, um die Grenze des linear-viskoelastischen<br />
Deformationsbereichs zu bestimmen. Der Wert von G '( γ ) (auch von G"( γ ) bzw. von<br />
η *( γ ) ) fällt bei der kritischen Grenzamplitude γ1 steil ab. Für Amplituden kleiner als<br />
der Wert γ1 bleibt G’ (bzw. G“, η * ) auf einem konstant hohen Plateauwert, d.h. die<br />
Struktur der untersuchten Substanz bleibt unzerstört stabil. Für Amplituden größer<br />
als γ1 wird der linear-viskoelastische Bereich überschritten (d.h. die Fließphänomene<br />
sind mathematisch meist nicht mehr eindeutig beschreibbar). Die Substanzstruktur<br />
wird nun zerstört.<br />
Es gelten folgende in der Praxis gewonnene kritische Grenzwerte (als Anhaltswerte)<br />
für die Grenzdeformation γ 1 :<br />
- bei Polymer-Schmelzen und Polymer-Lösungen:<br />
1 1 γ ≤<br />
Die G '( γ ) -Kurve fällt meist schon bei kleineren Deformationen ab als die<br />
G"( γ ) - Kurve.<br />
- Bei Substanzen mit Netzwerken (z.B. physikalische Überstrukturen bei<br />
konzentrierten Dispersionen oder bei kristallinen Makromolekülen, bzw.<br />
chemische Netzwerke bei Gelen oder Duroplasten):<br />
γ1 ≤ 0,01<br />
D.h. nur relativ kleine Deformationen sind möglich.<br />
γ1<br />
γ<br />
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