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Italo-Gestern<br />
Alljährlich steigt in der Emilia Romagna ein Festival der Sinne, bei dem der<br />
Motorrad-Historie eines ganzen Jahrhunderts gehuldigt wird. Anfang Mai<br />
wurde die ASI Motorshow zum 15. Mal zelebriert – mit italienischer Leichtigkeit<br />
und einem neuen Teilnehmer-Rekord.<br />
Text und Fotos von Wolfgang Gruber<br />
Rund 25 Kilometer südlich von Parma, wo<br />
die hügelige Landschaft aus der Po-Ebene<br />
sanft ansteigt, schmiegt sich im Tal des<br />
Ceno das kleine Örtchen Varano de’ Melegari an die<br />
Ufer des Flusses. Inmitten der Emilia Romagna gelegen,<br />
haben Italiens Motorsport-Enthusiasten diesen<br />
Landstrich längst in „Motor Valley“ umgetauft, weil<br />
sich dort nicht nur die permanente Rennstrecke<br />
„Autodromo Riccardo Paletti“ befindet, sondern<br />
auch die italienische Rennwagenschmiede Dallara<br />
angesiedelt hat.<br />
Der passende Rahmen also, um den historischen<br />
Motorradrennsport und klassische Motorräder zu<br />
feiern, schließlich finden sich hier alle Ingredienzen<br />
für die so ansteckende italienische Leichtigkeit des<br />
Seins. Also treffen sich hier alljährlich Fahrer, Fans<br />
und Motorsport-Verrückte bei der ASI Motorshow.<br />
Und feiern sich, die Stars von gestern und das Leben<br />
überhaupt, und zwar auf eine äußerst sympathische<br />
Weise. In diesem Jahr zum 15. Mal. Und mit<br />
neuer Rekordbeteiligung der Teilnehmer, weil es<br />
vom 6. bis 8. Mai etwas Großes zu honorieren gab –<br />
nämlich das 50-jährige Jubiläum des ASI, dem<br />
„Automotoclub Storico Italiano“.<br />
Technischer Pioniergeist und exzellentes Formengefühl<br />
beseelten schon seit jeher italienische<br />
Automobile und Motorräder. Und unzählige Sammler,<br />
die sich schon immer mit großer Leidenschaft<br />
der Pflege dieser technischen Kulturgüter hingegeben<br />
haben. So kam es, dass sich namhafte Gleichgesinnte<br />
1966 in Turin zur Gründung des „Automotoclub<br />
Storico Italiano“ zusammengefunden<br />
haben, um die Pflege der Technikgeschichte systematisch<br />
zu betreiben. Heute, ein halbes Jahrhundert<br />
nach der Gründung, hat der ASI rund 170 000<br />
Mitglieder, von denen 30 000 ganz besonders den<br />
Motorrädern zugetan sind.<br />
„Wir hatten einen Traum, wollten ein lebendiges<br />
Museum. Einmal im Jahr, an einem Wochenende,<br />
sollten Motorradfreunde ausgewählte Schätze zeigen,<br />
sie auch fahrend präsentieren und mit Enthusiasten<br />
diskutieren – bei freiem Eintritt“, erzählt Dot-<br />
Links: eine der vielen Klassen<br />
am Vorstart, mit maximal 39<br />
Startern pro Lauf, eingeteilt<br />
nach der Leistungsfähigkeit<br />
der Motorräder. Unten: Dottor<br />
Palmino Poli, Präsident<br />
der Commissione Nazionale<br />
Manifestationi Moto. Er<br />
organisiert seit 15 Jahren<br />
die ASI Motorshow