De:Bug 167
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ALBEN<br />
abstrakten Slowmotion-Slammern bis hin zur euphorisch trällernden<br />
Breakbeatnummer ist hier alles drauf und alles sehr durchdacht, ja,<br />
selbst eine kleine Samba gibt es noch als Bonus.<br />
bleed<br />
Lata - Starlings [Exotic Pylon Records - Boomkat]<br />
Das Klangerlebnis eines Konzerts zahlloser Stare (daher der Titel) in<br />
den Gewölben einer indischen Bahnhofshalle<br />
am Ende einer langen Bahnreise sowie das<br />
Vertrautwerden mit der örtlichen Bahnstrecke<br />
als Pendler nach einem langersehnten<br />
Umzug in den Osten Londons beschäftigten<br />
Jacob Burns, jüngstes Mitglied von Cindytalk,<br />
dort und hier an der Elektronik, beim<br />
Einspielen seines Solodebüts. Und jetzt<br />
müssen wir ein bisschen abstrahieren. Es erwartet uns nämlich eigentlich<br />
eine Art erdigere Variante von Sam Prekops bezauberndem<br />
analogelektronischem Skizzenbuch von vor zwei Jahren, die dessen<br />
flanierend-kontemplativen Grundton aufgreift, aber in einen dreiviertelstündigen<br />
Trip auf der Grundlage vibrierender, morphender Rauschverzerrungen<br />
wendet, die harsch und warm zugleich, lebendig aber<br />
unaufgeregt, besagte Stare sublimieren. Diese postindustrielle Bahnreise,<br />
die von Station zu Station gleitet, immer wieder begleitet von<br />
abgetönten Melodien oder in Beats aufgehend, strahlt eine eigentümliche<br />
Geborgenheit aus und will wiedergehört werden. Meisterhaft.<br />
exoticpylon.com<br />
multipara<br />
Ben Klock - Fabric 66 [fabric Records - Rough Trade]<br />
Zu viel Linearität ist der Tod des guten Mixes. Ben Klock weiß das und<br />
hält deshalb seinen Mix für Fabric sehr flexibel,<br />
aber eben auch nur soweit, dass dieser<br />
nicht zu eklektisch wird und man als Hörer<br />
ständig aus dem Rhythmus kommt. Stolze<br />
24 Tracks lang vermengt Klock massive<br />
Bass-Slammer mit minimaleren, geradlinigen<br />
Produktionen, stellt persönliche Old-<br />
School-Lieblinge gegen neues, exklusives<br />
Material aus dem eigenen Umfeld und scheut sich auch nicht, mal den<br />
ein oder anderen Hit einzustreuen. Trotz hohen Energielevels kriegt<br />
Klock immer die richtige Ausfahrt, um nicht in der ewigen Abfahrt zu<br />
enden. Wem das als Argument nicht reicht, der lasse sich von einem<br />
Auszug aus der Playlist überzeugen. Da finden sich zum Beispiel Robert<br />
Hood, Planetary Assault System oder Technasia, aber auch Burial<br />
und Alva Noto. Und James Ruskin. Und DVS1. Und <strong>De</strong>ttmann. Und<br />
Octave One. Und so weiter. Sehr schön.<br />
blumberg<br />
V.A. - French Kitchen [French Kitchen]<br />
Die französische Houseschule geht schon wieder in die nächste<br />
Runde. Abstrakt und funky sind zwar auch hier die zentralen Punkte,<br />
um die sich alles dreht, aber dabei steht vor allem der Groove im<br />
Mittelpunkt, und der kickt von Beginn an auf allen Tracks massiv.<br />
Leichte Verschiebungen, merkwürdige Phantasmen, darke Stimmen,<br />
verdrehte, aber doch sehr straighte Szenerien. Musik, die manchmal<br />
einen Hauch toolig wirkt, aber dann aus der Faszination für ihren eigenen<br />
Sound immer wieder perfekte Momente findet. Sehr besinnlich,<br />
sehr physical, sehr kopflastig, sehr direkt. Passt trotzdem perfekt zusammen.<br />
Mit dabei: Anthea, Vid, Michael Melchner, Larsson, SuCré<br />
SaLé, Alejandro Mosso, Giuseppe Cennamo, Arno Kamaz, Onetram<br />
und Chiks Luv Us.<br />
bleed<br />
Blackbelt Andersen - Blackbelt Andersen II<br />
[Full Pupp - WAS]<br />
Man soll Bücher und Platten ja nicht nach dem Cover beurteilen. Bei<br />
Blackbelt Andersens zweitem Album ist es<br />
hilfreich, sich das in Erinnerung zu rufen,<br />
denn auch aus Trash-Perspektive ist das Titelbild<br />
eher grenzwertig. Egal, die balearischen<br />
Weltraumflüge, die Daniel Andersen<br />
mit ein wenig Unterstützung von Prins Thomas<br />
auf "2" versammelt hat, sind vielleicht<br />
nichts für Techno-Puristen, können aber jedem<br />
Hörer mit ein wenig Herz für Disco durchaus den Tag versüßen.<br />
Und es braucht auch nicht die ganz große Leidenschaft für Disco oder<br />
den Kosmos zu sein, da Andersen sich in Zurückhaltung übt: Er verzichtet<br />
eher auf ein paar unnötige Gesten oder Klischees und konzentriert<br />
sich dafür lieber auf die <strong>De</strong>tails, was der Platte gut tut.<br />
www.bearentertainment.info<br />
tcb<br />
Pye Corner Audio - Sleep Games [Ghost Box]<br />
"We are sorry to say that the anomalous activities in Belbury have continued."<br />
So der erste Satz im Booklet des Albums<br />
von Martin Jenkins aus Kent, einer<br />
neuen Episode aus dem Ghost-Box-Universum,<br />
wo sich alles um den spukigen, imaginären<br />
englischen Ort Belbury dreht. Ohne<br />
die neue Geschichte zu verraten: wie immer<br />
bei Ghost Box kommt die CD mit tollem, suggestivem<br />
Artwork von Julian House (The Focus<br />
Group) und einem langen Begleittext, der das neueste hauntologische<br />
Abenteuer schildert und passenderweise verfasst wurde von<br />
Mark Fisher, der ja einer der größten neueren englischen Musiktheoretiker<br />
ist und das Konzept Hauntology eigentlich erfunden hat. Und über<br />
allem hält Labelmacher Jim Jupp (Belbury Poly) seine Hände. Absolut<br />
entzückend, wie detailverliebt diese Herren ihren selbsterdachten Märchenmythos<br />
weitertreiben, allein das macht einen großen Teil der Anziehungskraft<br />
jeder neuen Veröffentlichung aus. Und die Musik? Tatsächlich<br />
ein neuer Impuls, zumindest für Ghost Box: Pye Corner Audio<br />
ist eher Freund von prä-digitaler Mutantendisco und John Carpenter,<br />
die üblichen Ghost-Box-Bezüge aufs englische Kulturarchiv der 50er-<br />
70er Jahre werden von ausgeleiertem, grimmigem Proto-Techno verscheucht.<br />
Now leaving: Nostalgia, next stop: Dystopia.<br />
www.ghostbox.co.uk<br />
MD<br />
Prins Thomas - Prins Thomas II<br />
[Full Pupp - WAS]<br />
Thomas Hermansens zweites Album macht wieder Spaß. Das liegt<br />
einerseits an seiner Lust am Einsatz von in<br />
der elektronischen Tanzmusik eher ungewöhnlichen<br />
Instrumentalsounds wie Gitarren,<br />
Tubas, Flöten sowie Tablas und anderen<br />
Percussioninstrumenten. Auch Bassläufe<br />
klingen gern mal wie eine elektrische Bassgitarre<br />
und Synthies gemahnen an schmissige<br />
Bläserarrangements. Dazu kommen sonnige<br />
Keyboard-Figuren, Folk-Assoziationen, warme Stringsounds und sogar<br />
sich verschiebende Rhythmus-Strukturen, die immer leicht und<br />
elegant nach Frühling klingen. Alles fließt, swingt und rollt, wirkt fast<br />
wie live in einer Jamsession improvisiert und ist trotzdem oder gerade<br />
deswegen unheimlich funky.<br />
www.bearentertainment.info<br />
asb<br />
Flume - Flume<br />
[Future Classic - WAS]<br />
Man wird sich daran gewöhnen müssen, dass das von jungen Produzenten<br />
als ganz normal empfundene Style-<br />
Kuddelmuddel auch ohne stressige Übertreibungen<br />
und Aufmerksamkeit heischende<br />
Übersteuerungen umgesetzt werden kann.<br />
Flume ist einer dieser neuen Gang, die hoffentlich<br />
immer mehr Mitglieder findet. Ohne<br />
Blutsbrüderschaft, das Tattoo ist ein Beat.<br />
Jede Menge Vocals, jede Menge Downbeats,<br />
Bleeps, schüchternde kleine Chords und Flächen und dennoch<br />
Hit an Hit. Ob man den expliziten HipHop in dieser Mixtur braucht, das<br />
sei dahingestellt, wenn der Vocoder und die gepitchten Garage-Überbleibsel<br />
aber den direkten Kampf gegen die Eitelkeiten der ausgetretenden<br />
Pfade ankämpfen, bekommen die allesamt kurzen Tracks einen<br />
völlig neuen Drive. Flume ist wie ein Klassentreffen auf Facebook.<br />
Kurze Berührungen mit Menschen, die man nur oberflächlich betasten<br />
möchte. Am Ende schwirrt der Kopf, der Kater bleibt aber aus. Es<br />
war ein guter Abend. Viele verschiedene Eindrücke, die doch von einem<br />
gemeinsamen Verständnis zusammengehalten werden. Funktioniert<br />
heutzutage so Musik? Unter anderem.<br />
www.futureclssic.com.au<br />
thaddi<br />
Glissando - The World Without Us<br />
[Gizeh Records - Kompakt]<br />
Soviel Melancholie zu filtern, das fällt selbst mir schwer. Ein dicker<br />
Brocken mit umso leichterem Piano, den fast<br />
schon obligatorischen Field Recordings aus<br />
Pubs und von Spielplätzen, voll dräuender<br />
Sounds und der zerbrechlichen Elly am Mikrofon.<br />
Glissando wächst und schrumpft immer<br />
auf die genau richtige Größe für den<br />
Track, der gerade gebändigt werden muss.<br />
So tummeln sich auf dem neuen Album der<br />
englischen Band zahlreiche Musiker, die in den unterschiedlichsten<br />
Konstellationen an der Stille arbeiten, am ewigen Abspann, an der nur<br />
vom Blaulicht erhellten Dunkelheit, am pladdernden Regen und an der<br />
Hilflosigkeit. Ein Kreis, aus dem die Musik nicht ausbrechen kann, in<br />
den sie aber auch nichts hineinlässt. Entweder man lässt sich darauf<br />
ein oder nicht.<br />
www.gizehrecords.com<br />
thaddi<br />
Dakota Suite - An Almost Silent Life<br />
[Glitterhouse - Indigo]<br />
Was hat Chris Hooson uns über die letzten 15 Jahre nicht schon so<br />
alles an glimmenden Melancholien und luziden<br />
Hoffnungslosigkeiten um die Ohren gelegt,<br />
in Watte gehüllt, gedämpft, mal als<br />
Ego-Trip Hoosons, mal als Piano-Miniaturen,<br />
Instrumentals, dann wieder beinahe orchestral<br />
in Slow(est) Folk Rock. Stets mit Stil, immer<br />
in Schwarz-Weiß. Für mich waren Dakota<br />
Suite immer die britisch-folkige<br />
Fortführung von Codeine, als wenn letztere College Slow Rock gegen<br />
Nick Drake auf Opium eingetauscht hätten. Nunmehr lässt Hooson vor<br />
allem David Buxton klein(st)e Freiheiten, die gehauchte Anschlüsse an<br />
von ihnen verehrte Acts wie Brian Eno oder Four Tet erklingen lassen.<br />
Im Vordergrund stehen freilich Stimme und Gitarre - und Verarbeitung.<br />
Dieses soll Hoosons positivstes Album sein. Puh. "Don't Cry".<br />
www.glitterhouse.com<br />
cj<br />
Caroline Keating - Silver Heart<br />
[Glitterhouse - Indigo]<br />
Die Mittzwanzigerin aus Kanada hat sich nach tollen Auftritten auf diversen<br />
Festivals für ihre Live-Konzerte und<br />
das erste Album gleich namhafte Indie-Prominenz<br />
an Bord geholt. Keating, die ihre<br />
Songs am Klavier performt und damit kultürlich<br />
schnell ins Fahrwasser von Kate Bush,<br />
Tori Amos oder jüngeren Musikerinnen (Regina<br />
Spektor, Feist) gerät, was wahrlich nicht<br />
schlecht scheint, ist aber dennoch etwas Eigenes.<br />
Sie bewegt sich eben stets näher an den Bands der erwähnten<br />
Gäste (wie etwa Leute von Arcade Fire, Stars, Metric oder Islands).<br />
"Billy Joel" muss frau erstmal so euphorisch und rührend zugleich<br />
besingen. Irgendwie wirkt das hier alles, als hätte "unsere Lena" nach<br />
ihrer Wende zum Songschreiben, zumindest auf dem Sozius, am<br />
liebsten sowas gemacht. Hm, Caroline Keating macht das einfach.<br />
www.glitterhouse.com<br />
cj<br />
Pangaea - Release<br />
[Hessle Audio - S.T. Holdings]<br />
So ganz "Ahead of the game" wie Frau Elliott das zu Beginn von<br />
Release proklamiert, sind diese R'n'B Vocal Samples ja nicht mehr,<br />
ansonsten gibt sich die LP aber sehr vorausschauend. Von der ersten<br />
Sekunde an wird eine angenehme Spannung aufgebaut, die während<br />
der acht Tracks aufrecht erhalten wird. In gewohnter Halbstarken-<br />
Hessle Manier wird hier dem UK-Hardore ein stilsicher sophisticates<br />
Techno Kleid geschneidert, sodass sich auch der hiesige Tänzer an<br />
Jungle Einflüssen und Breakbeats erfreuen kann. Da wird es auch<br />
nicht zu pädagogisch, wenn sowohl Release als auch Game mit Raw<br />
Steppers Beats auffahren. Man tobt sich in Trouble und Timebomb mit<br />
geraderen Beats aus, während sich im Finish von High die gecrushten<br />
Samples durch die Soundoberfläche drücken.<br />
www.hessleaudio.com<br />
EG<br />
Black Marble - A Different Arrangement<br />
[Hardly Art - Cargo]<br />
Prinzipiell spricht ja nichts dagegen, sich diverser federführender<br />
Post-Punk-Bands anzunehmen und ihrem<br />
Sound, Gestus oder ihrem Modestil nachzueifern.<br />
Seit einigen Jahren haben gleichzeitig<br />
einfach zu viele Bands etwa dem Duktus der<br />
Gang of Four oder dem legendären Bass-<br />
Spiel von Peter Hook (Joy Division, New Order)<br />
hinterher gejagt. Spannend wird das<br />
nämlich erst, wenn zwar Elemente übernommen<br />
werden, sich daraus aber eine neue Musik im Hier und Jetzt<br />
entwickelt. Chris Stewart und Ty Kube aus Brooklyn machen es so und<br />
sind damit, auch wenn das irgendwie nicht ganz erwartbar scheint, in<br />
der zweiten Reihe hinter diversen aktuellen Darkwave-Größen angekommen.<br />
Ohne dieses Wissen sind ihre von Synthie Pop und New<br />
Wave insipirierten Songs eigentlich viel schöner. Vielleicht wäre dark<br />
minimal homerecording besser, denn sie könnten auch den wunderbaren<br />
John Maus umspielen, wenn auch nicht so augenzwinkernd wie<br />
dieser.<br />
www.hardlyart.com<br />
cj<br />
Triad God - NHB<br />
[Hippos In Tanks - Import]<br />
Triad God, MC aus New Cross, früher seriöser Spieler in den Casinos<br />
von Londons Chinatown, jetzt kommender Rapstar (Selbstbeschreibung),<br />
reimt und nuschelt auf kantonesisch, hat britische Bass-Musik<br />
gefressen, baut Tracks mit schmierigen Analogsynthies in der eigenen<br />
Wohnküche. Klingt nach Casino, nach Netz-Trash, nach verlassenem<br />
Rummelplatz und ein kleines bisschen auch nach Ghetto und Doof-<br />
Club. Piano-Kitsch-Samples, stumpfe Beats und keine Ahnung,<br />
wovon der Mann erzählt, sicher gut verruchtes Zeug. Wenig überraschend,<br />
dass jemand wie James Ferraro von so was geflasht ist und<br />
den Mann zu einem Release auf Hippos In Tanks holt, wo der tolle<br />
H-Pop-RnB zu Hause ist. Jetzt also HipHop, also im weitesten Sinne<br />
natürlich. Triad Gods neues Album wird 2013 erscheinen, vorerst<br />
legt man diese Ansammlung von alten Tracks auf, die es bisher nur<br />
bei Mediafire gab. Schrulliges Ding und mit Ausnahme des durch alle<br />
Blogs geisternden "Remand" überhaupt nicht hitverdächtig, was hier<br />
natürlich ganz klar ein Vorteil ist.<br />
www.hipposintanks.net<br />
blumberg<br />
V.A. - Ouroborus<br />
[Innovative Leisure Records]<br />
Ein Album mit sehr weit ausladenden Bassgrooves in dubbiger Weite,<br />
funkigen kleinen Acidnummern mit viel Soul,<br />
eigenwilligen Latintracks und deepen Explorationen<br />
in die breakige Tiefe von unwahrscheinlicher<br />
Garage. Jeder Track eine Hymne,<br />
mal extrem upliftend, dann wieder extrem<br />
innerlich, ein Album, das seine Differenzen<br />
feiert, nicht seinen Sound. Machinedrum,<br />
Ghosts On Tape, Background Sound, Clicks<br />
& Whistles, Obey City, Sweatson Klank, Anenon, Braille und Low Limit<br />
feiern hier die neue Zügellosigkeit, das Formatlose in Bass, das sich<br />
hier wirklich brilliant in alle Richtungen zerstreut, ohne den Boden zu<br />
verlieren. <strong>De</strong>finitiv eine meiner Lieblingscompilations des Monats.<br />
bleed<br />
Fanta Dorado & <strong>De</strong>r Innere Kreis -<br />
Fanta Dorado & <strong>De</strong>r Innere Kreis<br />
[Italic - Rough Trade]<br />
An dieser Stelle sei noch einmal, nein, aus meiner Perspektive erstmals,<br />
ausdrücklich das tolle <strong>De</strong>büt-Album<br />
"Douze Pouze" von Stabil Elite gelobt. Die<br />
Düsseldorfer haben ohne Verleugnung ihrer<br />
Pop-Heimatstadt da etwas betörend Kühles,<br />
Neues geschaffen, was so wunderbar mit<br />
Poptraditionen spielt, ohne nach Staub zu<br />
schmecken. Nikolai Szymanski ist ein Drittel<br />
von Stabil Elite und nunmehr solo als Fanta<br />
Dorado & <strong>De</strong>r Innere Kreis unterwegs. Und irgendwie schafft dieses<br />
Projekt es ebenso wie die Haupt-Gruppe, Elektronik, Kraut, gute NdW<br />
und auch frühe Kitty-Yo-Acts der späten Neunziger wie To Rococo Rot<br />
oder Kante (als sie noch abstrakter und postrockiger waren) zu verbinden,<br />
the minimalistic way, das ist klar. Außerordentlich zurückhaltend<br />
wurde hier am Abend nach dem Feierabend weitergestrickt, und das<br />
werden bekanntlich manchmal die besten Dinger. Nachts, auf der<br />
Autobahn.<br />
www.italic.de<br />
cj<br />
VA - Hercules & Love Affair DJ-Kicks<br />
[!K7 - Alive]<br />
Dieser Oktober bringt uns nicht nur das wundersamste Wetter, sondern<br />
auch eine sehr wundersame - und<br />
gleichzeitig wunderbare - neue DJ-Kicks-<br />
Mix-CD. In Zeiten von Soundcloud-Inflationen<br />
und Traktor-Mix-Wellen, bringt kein Geringerer<br />
als das New Yorker House-Sternchen<br />
Andy Butler die nächste Edition der legendären<br />
DJ-Kicks in die nächste Runde. Neben<br />
Legenden-House von DJ Duke und Victor<br />
Simonelli wird der neuen DJ Kicks von Hercules-&-Love-Affair-Chef<br />
Butler auch ein bisschen exklusiver Sternenstaub von Hercules & Love<br />
Affair selbst und einer unveröffentlichen Nummer von Haze Factory<br />
beigemischt. Weil damit aber noch nicht genug gezaubert wurde, hat<br />
Butler noch tiefer in den Zauberbeutel gegriffen und unterlegt einige<br />
der Tracks mit Vocal-Samples von Parahamansa Yogananda, einem<br />
Indischen Guru, der mit seinem Buch "Autobiography of a Yogi" der<br />
westlichen Welt das Yoga und Meditation nähergebracht hat. Insgesamt<br />
also ein tiefenmeditativer Mix, der uns die bevorstehenden dunkelen<br />
Monate noch ein bisschen bunter und funkelnder gestalten wird.<br />
www.k7.com<br />
mb<br />
<strong>167</strong>–69<br />
RECORD STORE • MAIL ORDER • DISTRIBUTION<br />
Paul-Lincke-Ufer 44a • 10999 Berlin<br />
fon +49 -30 -611 301 11<br />
Mo-Sa 12.00-20.00<br />
hardwax.com/downloads