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SLT_BR_Dialog_H_9_TTIP

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Die Antwort kann nur lauten, dass es zu<br />

einer immer engeren transatlantischen<br />

Zusammenarbeit keine glaubwürdige<br />

Alternative gibt. Bei allen Differenzen<br />

über Fracking oder Buchpreisbindung<br />

sind die Werte, die uns verbinden – wie<br />

Marktwirtschaft und Freihandel, um nur<br />

einige zu nennen –, noch immer weitaus<br />

gewichtiger, als die Differenzen, die uns<br />

trennen.<br />

Aber die Bedeutung amerikanischer und<br />

europäischer Führung in Handelsfragen<br />

geht weit über die Ökonomie hinaus. Es<br />

gibt auch eine strategische Logik. Die<br />

USA und Europa können zeigen, dass<br />

großen Problemen dieses Jahrhunderts<br />

umzugehen. So hilft die transatlantische<br />

Einheit, die Zentrifugalkräfte in Europa<br />

zu bremsen. In den vergangenen Jahren<br />

haben tektonische Verschiebungen in<br />

Wird <strong>TTIP</strong> bis Ende des Jahres<br />

ratifiziert werden?<br />

Der amerikanische Handelsbeauftragte<br />

Michael Froman zitierte einmal Präsident<br />

Dwight D. Eisenhower mit dessen<br />

Bemerkung, Handel sei »die schärfste<br />

Waffe in den Händen des Diplomaten«.<br />

Die öffentliche Debatte erweckt manchmal<br />

den Eindruck, als seien – im Sinne<br />

dieses Eisenhower-Zitates – die <strong>TTIP</strong>-<br />

Verhandlungen eine Schlacht zwischen<br />

den USA und der Europäischen Union.<br />

Handelsverträge sollen zuerst und vor<br />

allem ökonomisch vorteilhaft sein:<br />

Schaffen sie gute Jobs und stärken sie<br />

die Mittelklasse? Ja, es gibt Geschäftsinteressen;<br />

vor allem kleine und mittlere<br />

Unternehmen werden von höheren,<br />

nicht aber doppelt ermittelten Standards<br />

profitieren. Handel war die Maschine<br />

für globales Wachstum. Nun, da sich die<br />

Weltwirtschaft abkühlt, braucht Europas<br />

schwächelnde Wirtschaft den transatlantischen<br />

Handel.<br />

wir, trotz der Umwälzungen in der Welt,<br />

zusammenstehen, um unsere Werte zu<br />

verteidigen. <strong>TTIP</strong> hat das übergeordnete<br />

strategische Ziel, die regelgebundene<br />

Ordnung auf der Welt wieder zu beleben,<br />

gerade heute.<br />

Angstmacher gewinnen die Herzen<br />

leichter als akademische Experten<br />

Die positive Kraft des Handels ist eines<br />

der wichtigsten Instrumente, um mit den<br />

der Wirtschaft – Globalisierung, technischer<br />

Wandel, Digitalisierung, Aufstieg<br />

der Schwellenländer – die Grundfesten<br />

der Nachkriegswelt erschüttert. Sorgen<br />

wegen des veränderten Arbeitsmarktes<br />

und stagnierender Löhne grassieren.<br />

Aber, diese globalen Veränderungen<br />

lassen sich nicht stoppen. Handelsabkommen<br />

wie <strong>TTIP</strong> sollten daher nicht<br />

zum Sündenbock gemacht werden. Handel<br />

kann, ganz im Gegenteil, die Folgen<br />

Vortrag von Prof. James D. Bindenagel | 13 |

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