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der automechaniker 2016

Die Messezeitung zur automechanika in Zusammenarbeit mit Werkstatt aktuell.

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IM GESPRÄCH AUGMENTED-REALITY-SPEZIALIST JÜRGEN LUMERA<br />

DAS GLÄSERNE<br />

FAHRZEUG<br />

Jürgen Lumera, bei Bosch Director Augmented Reality –<br />

Produkt- und Innovationsmanagement, über den Nutzen von<br />

Augmented-Reality-Anwendungen in <strong>der</strong> Werkstatt.<br />

Text: Thomas Rosenberger Fotos: Bosch<br />

>> Inwiefern profitieren Werkstätten<br />

von Augmented Reality (AR)?<br />

Lumera: Der Informationsbedarf von Mechanikern<br />

ist groß. Sie benötigen Reparaturanleitungen,<br />

Dokumentationen und<br />

Schulungen. Der Nutzen herkömmlicher<br />

Mittel ist hier erschöpft. AR wird dagegen<br />

weitere Verbesserungen mit sich bringen<br />

und Hinweise auf Schäden sowie Anleitung<br />

für Reparaturen geben. AR ist die<br />

Zukunft <strong>der</strong> Informationsvermittlung.<br />

Auch <strong>der</strong> Fahrzeugverkauf wird davon<br />

profitieren. Mo<strong>der</strong>ne Nutzfahrzeuge verfügen<br />

über immer mehr Funktionen, die<br />

erklärungsbedürftig sind. Mit Augmented<br />

Reality können Sie diese Funktionen<br />

im Verkaufsraum erleben.<br />

Ab wann werden Mechatroniker damit<br />

arbeiten?<br />

Lumera: Wir verspüren heute schon eine<br />

starke Nachfrage seitens <strong>der</strong> Fahrzeughersteller<br />

und Servicebetriebe. Daher gehen<br />

wir davon aus, dass erste Betriebe ab<br />

2018 mit solchen Augmented-Reality-Anwendungen<br />

arbeiten werden.<br />

Inwiefern spielt die Technologie schon<br />

auf <strong>der</strong> Automechanika <strong>2016</strong> eine Rolle?<br />

Lumera: Bosch wird als Teil des Connected-Workshops<br />

demonstrieren, wie <strong>der</strong><br />

Annahmemeister mithilfe von Augmen-<br />

▲ Die Kamera des Tablets erfasst das Fahrzeug und<br />

projiziert Informationen darauf. So wird es gläsern.<br />

ted Reality Informationen visualisiert. Der<br />

Mechaniker wird in <strong>der</strong> Lage sein, Reparatur-<br />

und Bedienungsanleitungen abzurufen.<br />

Wir werden Konzepte vorstellen,<br />

die über eine Augmented-Reality-Brille<br />

dargestellt werden. Die Anwendung wird<br />

aber auf einem Tablet-PC basieren. Denn<br />

noch eignet sich keine <strong>der</strong> verfügbaren<br />

Brillen für den Einsatz in <strong>der</strong> Werkstatt.<br />

Warum eignen sie sich nicht?<br />

Lumera: Die Brillen sind noch zu schwer,<br />

auch das Sichtfeld ist noch zu eingeschränkt.<br />

Mit dem normalen Auge haben<br />

sie etwa 170 Grad horizontales Sichtfeld.<br />

Mit den aktuellen AR-Brillen sind es unter<br />

40 Grad. Dadurch müssen sie den Kopf<br />

ständig hin und her, rauf und runter bewegen,<br />

was auf Dauer zu anstrengend ist.<br />

Es fehlt den Brillen auch an Kontrast. Sie<br />

funktionieren damit nur unter idealen Bedingungen.<br />

Auch <strong>der</strong> Stromverbrauch ist<br />

noch zu hoch. Es fehlen zudem umgebende<br />

Technologien. Man möchte schließlich<br />

die Hände frei haben, wenn man eine solche<br />

Brille trägt, um Arbeiten auszuführen.<br />

Die Brille projiziert ihre Informationen<br />

aber auf die Hände, sobald ich diese hochnehme.<br />

Es fehlt auch eine Gesten- o<strong>der</strong><br />

Sprachsteuerung, die auch in einer lauten<br />

Werkstatt noch funktioniert. Die industriellen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an ein solches<br />

Hilfsmittel sind wesentlich anspruchsvoller<br />

als bei privaten Anwendungen.<br />

Welche Kostenvorteile wird AR für Servicebetriebe<br />

ermöglichen?<br />

Lumera: Komplexe Reparaturen werden<br />

sich mindestens 10 bis 15 Prozent schneller<br />

durchführen lassen. Der Mechatroniker<br />

erhält nämlich wichtige Informationen<br />

direkt an <strong>der</strong> Stelle, wo er sie benötigt.<br />

Eine weltweit durchgeführte Befragung<br />

von Mechanikern hat als ein Beispiel<br />

hierfür die Arbeiten am Kabelbaum ausgemacht.<br />

Hier können unnötige Arbeiten<br />

20 <strong>der</strong> <strong>automechaniker</strong> 1/<strong>2016</strong>

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