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Editorial<br />

S. 3<br />

Stefan Frey<br />

CSU Vorsitz<strong>end</strong>er im<br />

Starnberger Stadtrat<br />

S. 5<br />

Verschiedenes<br />

S. 7<br />

Titelthema<br />

Seeanbindung - Interview<br />

mit Dipl.Ing. Lutz Janssen<br />

S. 8 - 10<br />

Freie Fahrt für Starnbergs …<br />

© Stoiber Productions<br />

Notizen aus dem Rat<br />

Steuer & Recht<br />

S. 12<br />

S. 14<br />

Visualisierung See-Bahnhof, Starnberg<br />

4. Ausgabe Dezember 20<strong>15</strong><br />

Impressum<br />

S. <strong>15</strong><br />

Starnberger<br />

Bote<br />

Zeitung für Starnberg mit seinen Ortsteilen<br />

Hadorf, Hanfeld, Landstetten, Leutstetten<br />

Percha, Perchting, Söcking und Wangen<br />

Mitteilungen der Stadt im Sonderteil<br />

an alle Haushalte<br />

Herausgeber:<br />

BDS Bayern e.V.,<br />

Ortsverband Starnberg<br />

… Jahrhundertprojekt: die Seeanbindung<br />

Freier Seezugang ohne Gleise durch einen kostengünstigen<br />

Kompakt-Bahntunnel


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• Zähneknirschen<br />

haben ihren Ursprung oft an ganz anderer Stelle


Starnberger Bote 3 Editorial<br />

Liebe Starnberger Bürger und<br />

Bürgerinnen,<br />

„lasset uns froh und munter sein, und<br />

uns recht von Herzen freuen, lustig<br />

lustig tralalala …“ .<br />

Gar keine so leichte Aufgabe in einer<br />

Zeit, in der sich regelmäßig ideologisch<br />

fehlgeleitete Menschen zum<br />

Zwecke des willkürlichen Mordes in<br />

die Luft sprengen und täglich 43.000<br />

Menschen gezwungen sind, ihre<br />

geliebte Heimat zu verlassen, um ihr<br />

Leben zu retten!<br />

Der aktuelle Zustand unserer Welt<br />

lädt derzeit eher nicht dazu ein, ein<br />

munteres Freudenfest zu feiern.<br />

Anlass genug, um Weihnachten in<br />

diesem Jahr im Lichte der Demut,<br />

Dankbarkeit und Hoffnung zu<br />

begehen. Wir können alle dankbar<br />

dafür sein, dass wir in friedlichen<br />

Verhältnissen leben dürfen. Wir stehen<br />

nicht in der Früh mit der Angst<br />

auf, dass wir den Tag vielleicht nicht<br />

überleben. Vielmehr schmeißen wir<br />

die Kaffeemaschine an und setzen<br />

uns mit einer Zeitung an einen<br />

gedeckten Frühstückstisch und<br />

haben dann allenfalls das Problem,<br />

wer das Nutella Glas versteckt hat.<br />

Die Familien in Krisengebieten sind<br />

froh, wenn am Morgen noch alle<br />

wohlauf und am Leben sind. Anstatt<br />

bei einem gemütlichen Frühstück<br />

Croissants in warme Milch zu tauchen,<br />

müssen diese Familien erstmal<br />

prüfen, ob der gegenwärtige<br />

Aufenthaltsort noch sicher ist, oder<br />

ob man schleunigst einen anderen<br />

Unterschlupf suchen sollte. Jede<br />

Minute wachsam, jede Minute Angst!<br />

In Anbetracht der vielen Flüchtlinge<br />

ist offenkundig, dass es in unserer<br />

Welt keinesfalls selbstverständlich<br />

ist, nicht um sein Leben fürchten zu<br />

müssen.<br />

Zwar ergibt sich aus unserer privilegierten<br />

Stellung, ohne Angst leben zu<br />

dürfen, nicht automatisch die Pflicht,<br />

jeden bedrohten Flüchtling helfen zu<br />

müssen. Menschlichkeit orientiert<br />

sich aber nicht an der Frage, ob eine<br />

Pflicht zur Hilfe besteht.<br />

Wir sollten an den komm<strong>end</strong>en<br />

Feiertagen feiern, dass in diesen<br />

Tagen das Gebot der Menschlichkeit<br />

regiert. Eine Welle der Nächstenliebe<br />

und Hilfsbereitschaft überrollte unser<br />

Land in einer Art und Weise, die<br />

atemberaub<strong>end</strong> war und noch ist.<br />

Überall im ganzen Land sind eine<br />

Vielzahl von ehrenamtlichen Helfern<br />

im Einsatz, um den hier ankomm<strong>end</strong>en<br />

Flüchtlingen zu helfen und<br />

um diese an unsere Gesellschaft<br />

heranzuführen. Mal ehrlich, wenn<br />

jemand Ihnen vor ca. 2 Jahren gesagt<br />

hätte, dass in Deutschland innerhalb<br />

kürzester Zeit über <strong>15</strong>0.000 freiwillige<br />

Flüchtlingshelfer auf der Matte<br />

stehen, um einen Flüchtlingsstrom<br />

von einer knappen Million hier willkommen<br />

zu heißen, dann hätten<br />

Sie vielleicht geantwortet: „Erstens:<br />

Niemals lässt unser Staat 1 Mio.<br />

Flüchtlinge ins Land; Zweitens: Das<br />

lässt die Bevölkerung nicht mit sich<br />

machen. So viele Fremde, das wird<br />

nicht gehen“.<br />

Zum Glück hätten Sie nicht Recht<br />

gehabt! Wie wir heute wissen,<br />

kam es zu einer beispiellosen<br />

Hilfsbereitschaft sowohl durch unser<br />

Land wie auch in unserem Land.<br />

Unser Staat (die Kommunen eingeschlossen)<br />

leistet unglaubliche Hilfe,<br />

indem er die Flüchtlinge ins Land<br />

lässt und Ihre Unterbringung sicherstellt.<br />

Alles weitere vor Ort geschieht<br />

ausschließlich auf die private Initiative<br />

der ehrenamtlichen Helfer. Und dieser<br />

Einsatz war und ist gewaltig. In nahezu<br />

jeder Kommune ist eine Vielzahl<br />

von Menschen bereit, aktiv den<br />

Asylbewerbern zu helfen. Hierdurch<br />

gelingt bereits vielerorts das, was –<br />

insbesondere in Hinblick auf die Zahl<br />

der Flüchtlinge- von Anfang an für<br />

nahezu unmöglich gehalten wurde:<br />

„Integration!“<br />

Es ist unserer Gesellschaft gelungen,<br />

vielen 100.000 Menschen eine Option<br />

auf ein angstfreies Leben zu bieten<br />

und diese in unserer Gesellschaft<br />

willkommen zu heißen. Das macht<br />

mich als Teil dieser Gesellschaft und<br />

als Christ sehr stolz. Was in unserem<br />

Land in den letzten Monaten passiert<br />

ist, ist praktizierte Menschlichkeit und<br />

Nächstenliebe.<br />

Und das sollten wir an Weihnachten<br />

feiern. Hilfsbereitschaft und selbstloser<br />

Einsatz für die Schwachen<br />

und Bedrohten hat sich in einer<br />

Art und Weise gegen die Rufe der<br />

Vernunftapostel, Bedenkenträger,<br />

Nationalisten und EU-Formalisten<br />

durchgesetzt. Dies zeigt, wie stark<br />

diese christlichen Werte Richtschnur<br />

in unserer Gesellschaft und in<br />

unserem Staat sind.<br />

Wir haben also allen Grund,<br />

auch in diesem Jahr ein frohes<br />

Weihnachtsfest zu feiern, auch wenn<br />

wir es in diesem Jahr vielleicht etwas<br />

weniger im Lichte überschäum<strong>end</strong>er<br />

Freude, sondern eher im Lichte des<br />

Einhaltens, Nachdenkens und der<br />

Dankbarkeit stattfinden lassen.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen<br />

und Ihren Familien ein friedvolles und<br />

gesegnetes Weihnachtsfest und einen<br />

guten Rutsch ins neue Jahr.<br />

Ihr<br />

Michael Forster<br />

1. Vorsitz<strong>end</strong>er Bund der Selbstständigen<br />

/ Gewerbeverband<br />

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Starnberger Bote 5 CSU Vorsitz<strong>end</strong>er S. Frey<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Geht der Stadt bei der Seeanbindung<br />

auf den letzten Metern vor dem Ziel<br />

die Puste aus, fragt sich Stefan Frey,<br />

Vorsitz<strong>end</strong>er der Starnberger CSU.<br />

31.12.2017, solange hat die Stadt<br />

Starnberg Zeit, den seit 1987 mit der<br />

Deutschen Bahn besteh<strong>end</strong>en Vertrag<br />

zu erfüllen.<br />

Dessen wesentliche Kernpunkte:<br />

Verlegung und Begradigung der Gleise<br />

am Bahnhof See auf Kosten der Stadt.<br />

Die Stadt erhält im Gegenzug alle frei<br />

werd<strong>end</strong>en Grundstücksflächen der<br />

Deutschen Bahn. Bislang umgesetzt:<br />

Bau des Bahnhofes Starnberg Nord,<br />

eröffnet 2001.<br />

Aktueller Sachstand: Der Arbeitskreis<br />

"Seeanbindung" erarbeitete unter<br />

Mitwirkung von Fachplanern,<br />

Stadträten aller Fraktionen und<br />

Bürgern zwischen 2012 und 2014<br />

einen Vorschlag zur oberirdischen<br />

Gleisverlegung mit frei werd<strong>end</strong>en<br />

Flächen insbesondere an der<br />

Seepromenade. Zwischen Stadt und<br />

Bahn kam es gegen Ende der letzten<br />

Legislaturperiode zu einer unterschriftsreifen<br />

Planungsvereinbarung.<br />

Kalkulierte Kosten für die Stadt: ca.<br />

60 Millionen Euro. Sie wurde allerdings<br />

nicht mehr unterzeichnet. Die<br />

<strong>end</strong>gültige Entscheidung über das<br />

Projekt wollte der alte Stadtrat dem<br />

neuen Stadtrat überlassen. Die Stadt<br />

evaluiert derzeit im Auftrag des neuen<br />

Stadtrates bis Anfang 2016 die bisherige<br />

Kostenkalkulation. Soweit, so gut.<br />

Allerdings: Die neue Mehrheit<br />

im Starnberger Stadtrat, die sog.<br />

"Allianz" von WPS, BMS, BLS und<br />

FDP hat sich schon vorab festgelegt.<br />

Sie möchte den Vertrag mit der Bahn<br />

auf jeden Fall auslaufen lassen. Dazu<br />

sinngemäß der BMS-Vorsitz<strong>end</strong>e<br />

Josef Pfister in der jüngsten Sitzung<br />

des zuständigen Ausschusses:<br />

"Die Uhren in Starnberg ticken nun<br />

anders." Laut „Allianz“ seien Kosten<br />

in Höhe von ca. 100 Millionen Euro<br />

für das Projekt zu erwarten. Das<br />

sei unverhältnismäßig und stünde in<br />

keinem Verhältnis zum Gewinn für die<br />

Stadt. Diese eigene Kostenschätzung,<br />

die auch der Verein Schöner zum See<br />

übernommen hat, wurde bislang aber<br />

nicht näher begründet.<br />

Konsequenzen aus der Nichterfüllung<br />

des Vertrages mit der Bahn:<br />

Rückabwicklung mit möglichen<br />

Schadensersatzforderungen der Bahn<br />

- das soll nun zunächst ein juristisches<br />

Gutachten klären, das der neue<br />

Stadtrat ebenfalls in Auftrag gegeben<br />

hat. Die Situation bliebe erst einmal<br />

wie sie ist. Die „Allianz“ spekuliert<br />

trotzdem auf ein Entgegenkommen<br />

der Bahn und auf Gespräche nach<br />

Be<strong>end</strong>igung des Vertrages, die zu<br />

neuen Planungen führen sollen.<br />

Bliebe die Bahn allerdings hart, würde<br />

das für das Projekt der Seeanbindung<br />

das <strong>end</strong>gültige Aus bedeuten. Die<br />

Bahn würde den Bahnhof See voraussichtlich<br />

standardmäßig ertüchtigen.<br />

Die Dächer würden erneuert, die<br />

Bahnsteige saniert und evtl. barrierefrei<br />

ausgebaut. Die Bahn täte also<br />

das, was sie standardmäßig ohnehin<br />

tun müsste. Die Situation am<br />

See bliebe im Wesentlichen so wie<br />

sie heute ist. Nach Jahrzehnten der<br />

Planungen und angesichts des bislang<br />

Erreichten, wäre das ebenso<br />

wenig ökonomisch wie sinnvoll und<br />

vorausschau<strong>end</strong>.<br />

Starnberg kann sich heute auch mit<br />

über 20 Millionen Euro einen neuen<br />

Wasserpark leisten. Die Leistungen<br />

für die Seeanbindung würden nicht<br />

auf einmal fällig, sondern verteilt<br />

auf Raten über viele Jahre.<br />

Eingesetzt werden könnten evtl. auch<br />

EU-Fördermittel oder Fördermittel des<br />

Bundes und des Landes.<br />

Seit Jahrzehnten bemühen<br />

sich Starnberg und zahlreiche<br />

Bürgerinnen und Bürger um eine<br />

bessere Anbindung der Stadt an<br />

den See, um eine Vergrößerung<br />

und Verschönerung der Promenade<br />

und des Bahnhofsareals von der<br />

Possenhofener Straße bis zur Kaiser-<br />

Wilhelm-Straße. Es geht ihnen um<br />

eine stadtbildpräg<strong>end</strong>e Planung für<br />

das nächste Jahrhundert.<br />

Starnberg hat eine Riesenchance.<br />

Dafür sind mutige Entscheidungen<br />

erforderlich - Entscheidungen, die<br />

eine solide Entscheidungsgrundlage<br />

benötigen und kalkulierbar sein<br />

müssen - Entscheidungen, die<br />

nach Auslaufen des Vertrages am<br />

31.12.2017 auch nicht wiederholt<br />

werden können. Hier sollte die Stadt<br />

nicht pokern. Denn die Bahn schaut<br />

als Wirtschaftsunternehmen genau<br />

auf die Zahlen und sitzt letztlich am<br />

längeren Hebel. Sie wird zum Wohle<br />

ihres Unternehmens, nicht zum Wohle<br />

Starnbergs kalkulieren. Stiege die<br />

Stadt aus, wären die Grundstücke, die<br />

Starnberg heute direkt am See erhalten<br />

könnte, künftig unerschwinglich.<br />

Neue Planungen, die allesamt den<br />

Grund und Boden der Deutschen Bahn<br />

beträfen, wären damit Makulatur.<br />

Fazit: Nun gilt es, so schnell wie<br />

möglich mit der Bahn das direkte<br />

Gespräch zu suchen. Zwischen Stadt<br />

und Bahn herrscht derzeit nicht gerade<br />

aufgeschlossene Gesprächskultur<br />

sondern eher Funkstille. Die Bahn<br />

ihrerseits hat im September 20<strong>15</strong><br />

Konsequenzen für den Fall angedroht,<br />

sollte die Stadt den Vertrag von<br />

1987 nicht erfüllen wollen. Deshalb<br />

sollten mit ihr so rasch wie möglich<br />

Alternativen besprochen werden<br />

für den Fall, dass der bisherige<br />

Vorschlag des Arbeitskreises nicht<br />

mehr mehrheitsfähig sein sollte.<br />

Evtl. ergäben sich noch Spielräume<br />

für andere Planungen, etwa den<br />

von Lutz Janssen vorgeschlagenen<br />

Kompakttunnel zur unterirdischen<br />

Gleisverlegung. Immerhin käme dieser<br />

Vorschlag auf der Grundlage des<br />

bisherigen Vertrages den Zielen einer<br />

unmittelbaren Anbindung Starnbergs<br />

an den See am Nächsten. Die Hände<br />

in den Schoß zu legen und abzuwarten,<br />

löst das Problem sicherlich nicht<br />

zugunsten der Stadt Starnberg.<br />

Am Ende eines Dialog- und<br />

Entscheidungsprozesses von Stadt<br />

und Bahn sollten die Bürger zu Wort<br />

kommen und entscheiden - auf der<br />

Basis des Realisierbaren und auf fundierten<br />

Planungsgrundlagen.<br />

Stefan Frey


Starnberger Bote 6 Anzeigen<br />

Bauen ist ein Prozess...<br />

oft <strong>end</strong>et er vor Gericht<br />

Mediation ist besser!<br />

Der Rohbau deutete bereits an, das Haus der Eheleute Schmidt<br />

sah ganz anders aus, als die Planung... Der Polier verstand die<br />

Welt nicht mehr. Man einigte sich auf ein Mediationsverfahren,<br />

doch wo war der Mediator?<br />

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Starnberger Bote 7 Verschiedenes<br />

Engagiert vor Ort – KoBE berät, vermittelt, vernetzt<br />

Das Thema Flüchtlinge hat eine Welle<br />

der Hilfsbereitschaft ausgelöst, auch<br />

in Starnberg. Erste Anlaufstelle für<br />

Interessierte ist zumeist das Koordinierungszentrum<br />

Bürgerschaftliches<br />

Engagement im Landkreis Starnberg<br />

(KoBE). Die unabhängige Beratung<br />

und Vermittlung von Ehrenamtlichen<br />

ist die wohl wichtigste Aufgabe von<br />

KoBE. „Momentan haben die meisten<br />

Anfrag<strong>end</strong>en den Wunsch, sich<br />

für Flüchtlinge einzusetzen.“ berichtet<br />

Leiterin Gabriele Glas. „Wir können<br />

nicht alle in diesem Bereich unterbringen,<br />

aber es gibt viele andere<br />

Einsatzmöglichkeiten.“ Die gemeinnützigen<br />

Einrichtungen im Landkreis und<br />

der Stadt Starnberg bieten unterschiedliche<br />

Möglichkeiten sich zu engagieren<br />

- ob für Kinder, Senioren, Menschen<br />

mit Beeinträchtigungen, ob bei Natur-,<br />

Umwelt- oder Kulturprojekten, ob fachlich,<br />

praktisch oder organisatorisch. Je<br />

nachdem was der Einzelne tun wolle und<br />

wieviel Zeit er habe, sei in der Regel für<br />

jeden etwas dabei, weiß Glas.<br />

Neben der Beratung von Interessenten<br />

gehört die Unterstützung von Freiwilligenprojekten<br />

zum Leistungsspektrum<br />

von KoBE. Die dritte Säule ist die<br />

Öffentlichkeitsarbeit sowie Fortbildungen<br />

für Ehrenamtliche und gemeinnützige<br />

Organisationen. „Aufgrund begrenzter<br />

Ressourcen müssen wir Schwerpunkte<br />

bei unseren Aufgaben setzen. In diesem<br />

Jahr haben wir uns vor allem<br />

darauf konzentriert, Jug<strong>end</strong>liche fürs<br />

Ehrenamt zu gewinnen.“ erläutert KoBE-<br />

Mitarbeiterin Sabine Mach. Mit dem<br />

Projekt „Auf geht´s – Jug<strong>end</strong> packt an“<br />

sollen Schüler und Schülerinnen der 8.<br />

und 9. Klassen zu einem freiwilligen<br />

Einsatz außerhalb der Schule animiert<br />

werden. Dazu haben 65 gemeinnützige<br />

Organisationen und Initiativen im<br />

Landkreis eine pass<strong>end</strong>e Einsatzstelle<br />

geschaffen oder bereitgestellt, vom handy-Kurs<br />

für Senioren bis zur Organisation<br />

eines Fair Trade-Kiosks an der Schule.<br />

Das Ehrenamt mache sich nicht nur gut<br />

im Lebenslauf der Jug<strong>end</strong>lichen, sondern<br />

präge ihre Persönlichkeit und fördere den<br />

Gemeinsinn. Freiwilliges Engagement<br />

schaffe darüber hinaus bereichernde<br />

Kontakte und Erfahrungen und das in<br />

allen Alters- und Lebensphasen, sind sich<br />

die KoBE-Mitarbeiterinnen sicher.<br />

Wer sich informieren und beraten lassen<br />

möchte, erreicht KoBE telefonisch<br />

unter 08<strong>15</strong>1-65208-<strong>15</strong>, per E-Mail unter<br />

info@kobe-sta.de. Persönlich sind die<br />

Mitarbeiterinnen immer montags, 16 –<br />

18 Uhr sowie mittwochs 10-12 Uhr oder<br />

nach Terminvereinbarung erreichbar.<br />

Energiew<strong>end</strong>e: Klimawerkstatt bringt praxisreife Ideen<br />

Quo vadis Energiew<strong>end</strong>e? Dieser<br />

Frage hat sich das Landratsamt<br />

Starnberg im Rahmen einer Klimaschutzwerkstatt<br />

angenommen. Die<br />

Neuausrichtung der Energiew<strong>end</strong>e<br />

im Landkreis und die Intensivierung<br />

der Klimaschutzbemühungen sollten<br />

nicht nur diskutiert werden, sondern<br />

in konkrete praxisreife Ideen münden.<br />

Am Ende der Veranstaltung stand der<br />

einstimmige Beschluss eines Klima-<br />

Paktes.<br />

„Wenn in Kürze<br />

bei der nächsten<br />

UN-Klimakonferenz<br />

COP 21 in Paris<br />

die Köpfe der<br />

Verhandlungspartner<br />

rauchen, dann<br />

können wir für<br />

Starnberg sagen:<br />

Wir haben einen<br />

weiteren Schritt<br />

getan, damit der<br />

Klimaschutz in<br />

der Mitte der<br />

Gesellschaft ankommt“, sagte der<br />

stellvertret<strong>end</strong>e Landrat Tim Weidner<br />

bei der Begrüßung. Es waren alle<br />

Bürgermeister, Gemeinderäte und<br />

Verbandsgeschäftsführer, Vertreter der<br />

Kirchen und andere relevanten Akteure<br />

zur Mitwirkung eingeladen worden.<br />

Sie alle waren zur Mitgestaltung aufgefordert,<br />

damit es gelingt mehr und<br />

neue Verbindlichkeiten zu schaffen<br />

und vor allem die gesamtgesellschaftliche<br />

Bereitschaft zur Umsetzung der<br />

Energiew<strong>end</strong>e zu stärken. „Wir lamentieren<br />

nicht, wir handeln“, motivierte<br />

dementsprech<strong>end</strong> Sebastian Osenstetter<br />

von der Chiemgauer Firma energie.concept.bayern,<br />

der den Prozess moderierte.<br />

Er schickte die rund 45 Teilnehmer in<br />

vier Arbeitsgruppen, wo sie mit Hilfe<br />

von Moderatoren (siehe Bild) nach praxisreifen<br />

Ideen und Projekten suchen<br />

sollten, um dem Klimaschutz und<br />

den Erneuerbaren Energien zu neuen<br />

Höhenflügen zu verhelfen. Neben Wärme<br />

und Strom stand das Thema Konsum und<br />

Lebensstil auf der Ag<strong>end</strong>a, und auch das<br />

Thema Mobilität wurde nicht ausgeklammert:<br />

gerade hier fiel den Teilnehmern<br />

eine Vielzahl an Projektideen ein, denn<br />

Denkverbote sollte es keine geben.<br />

Ausgewählte Projektideen sollen<br />

nun von der Steuerungsgruppe in die<br />

Form eines Maßnahmensteckbriefes<br />

zur Umsetzungsreife gebracht werden,<br />

die dem sogenannten Klima-<br />

Pakt beigefügt werden. Dieser wurde<br />

am Schluss der Klima-Werkstatt nach<br />

kurzer Debatte einstimmig verabschiedet.<br />

Der Klimaschutz-Pakt möchte den<br />

Landkreis und die Kommunen verbindlich<br />

zur Selbstverpflichtung bewegen.<br />

Er zielt darauf ab, alle kommunalen<br />

Gremien anzuhalten, „diesen Klima-Pakt<br />

zeitnah in einer öffentlichen Sitzung zu<br />

behandeln und zu beschließen“, wie es<br />

wörtlich heißt. Das verlangt von den<br />

Gemeinden praktisch die Umsetzung<br />

von drei konkreten Klimaschutzprojekten<br />

jährlich. Eines zum Beispiel hat am meisten<br />

Punkte im Ranking der Projektideen<br />

durch die Teilnehmer erhalten: Die<br />

Energiew<strong>end</strong>e solle ein verpflicht<strong>end</strong>er<br />

Tagesordnungspunkt bei allen<br />

Bürgerversammlungen werden.<br />

„Eines Tages werden die Erfolge in<br />

der Energiew<strong>end</strong>e zu feiern sein“, ist<br />

Moderator Osenstetter am Ende der<br />

Veranstaltung überzeugt. Und schickte<br />

alle Teilnehmer mit einer Rückenstärkung<br />

gegen mögliche Widerstände auf den<br />

Heimweg: „Bleiben Sie dran, auch wenn<br />

es manchmal so aussieht, als würde<br />

nichts weitergehen!“<br />

Zu schade für den Müll: die Verschw<strong>end</strong>ung von Lebensmitteln stoppen<br />

Jedes achte Lebensmittel, das wir<br />

kaufen, werfen wir weg. Pro Person<br />

und Jahr sind das rund 82 Kilogramm<br />

Lebensmittelabfall. Rund zwei Drittel<br />

davon wären vermeidbar. Wie sich<br />

Lebensmittelabfälle reduzieren lassen,<br />

hat kürzlich die Ausstellung des<br />

Bundeslandwirtschaftsministeriums“<br />

Zu gut für die Tonne“ im Landratsamt<br />

gezeigt. In einigen Schulen finden seitdem<br />

Klima-Kochkurse und –Workshops<br />

statt. Das Thema hat neben der ethischen<br />

Dimension auch noch eine klimapolitische:<br />

fast 5% der in Deutschland<br />

emittierten Klimagase gehen auf das<br />

Konto der Lebensmittelabfälle. Am<br />

schlimmsten sei es, wenn Produkte wie<br />

Fleisch, Reis, Importgemüse und –obst,<br />

die schon bei der Produktion und beim<br />

Transport einen großen Ökologischen<br />

Rucksack auf sich geladen hätten, am<br />

Schluss nicht auf dem Teller, sondern in<br />

der Tonne landeten.<br />

„Es geht im weitesten Sinn darum, ressourcenschon<strong>end</strong>e<br />

Haltungen zu fördern<br />

und da kann man bei Kindern<br />

nicht früh genug anfangen“, ist die<br />

Klimaschutzmanagerin des Landkreises,<br />

Josefine Anderer-Hirt überzeugt und<br />

hofft, dass noch viele Klimakochkurse<br />

in den Schulen stattfinden. Auch die<br />

Ausstellung kann in unterschiedlichen<br />

Formaten in Einrichtungen aufgestellt<br />

werden. Anfragen sind an die Stabsstelle<br />

Klimaschutz im Landratsamt zu richten,<br />

Tel. 08<strong>15</strong>1 148-352.


Starnberger Bote 8 Titelthema<br />

Interview mit Lutz Janssen am 19. November 20<strong>15</strong><br />

Gute Aussichten für eine Seeanbindung<br />

nach schmerzhaften 130 Jahren der<br />

Trennung von Stadt und See? Das ahnt<br />

wer etwas vom neuen Tunnelkonzept<br />

des Ingenieurs Lutz Janssen gelesen hat.<br />

Bisher war die Planung einer Verlagerung<br />

der Bahn in einen Tunnel stets an zu<br />

hohen Kosten und der schwierigen technischen<br />

Umsetzung gescheitert. Eine<br />

oberirdische Verschiebung der Gleise, mit<br />

Bürgerbeteiligung auf den Weg gebracht,<br />

sollte das Problem lösen. Seit die „Uhren<br />

in Starnberg anders ticken“ gibt es<br />

jedoch politischen Geg<strong>end</strong>ruck. Alles soll,<br />

mit kleinen Veränderungen, bleiben wie<br />

es ist. Könnte der sog. Kompakttunnel<br />

nun das unsinnige Hick-Hack um die<br />

„beste oberirdische Lösung“ be<strong>end</strong>en?<br />

Man weiß: „Das Bessere ist der Feind<br />

des Guten“ und: „Gegen ein Geniestreich<br />

an dieser Stelle“, so ein Gewinner<br />

des Architektenwettbewerbs zur<br />

Seeanbindung, „wäre nichts einzuw<strong>end</strong>en.“<br />

Nicht für die Bürger und schon<br />

gar nicht für Starnbergs Wirtschaft und<br />

Tourismus, darf man hinzufügen.<br />

Um zu erkennen, ob es Licht am Ende des<br />

Tunnels gibt und ob die Seeanbindung<br />

Fahrt aufnehmen kann, haben wir Lutz<br />

Janssen zu seiner Planung befragt.<br />

Leider will die Stadt, erst Anfang 2016,<br />

nachdem ihre Vorplanungen abgeschlossen<br />

sind, mit der Bahn in Kontakt treten.<br />

Die Lokalpresse berichtete mehrfach<br />

über ihre umfangreiche Planung, durch<br />

einen Bahn-Tunnel freien Seezugang<br />

zwischen Stadt und See zu schaffen.<br />

Und das auf einer Länge von ca. 600 m.<br />

Woher kommt ihre Motivation?<br />

Nach meinem Umzug von Grünwald nach<br />

Starnberg im Jahre 2011 war ich über<br />

die Bahnplanungen sehr verwundert. Mir<br />

war völlig unverständlich, dass so viel<br />

Geld für eine Gleisverlegung ausgegeben<br />

werden soll, ohne das Kernproblem –<br />

die Trennung der Stadt vom See – zu<br />

beseitigen.<br />

Ich habe mich dann intensiv mit den<br />

bisherigen Tunnelplanungen in Starnberg<br />

und an anderen vergleichbaren Orten<br />

beschäftigt. Mir wurde bald klar, dass<br />

es möglich ist, die Baukosten des<br />

Tunnels mit einer Reihe von innovativen<br />

Elementen und einer anderen<br />

Bauabwicklung deutlich zu reduzieren.<br />

Der„Janssen-Plan“ wurde auch im<br />

Internet gepostet, kommentiert und auf<br />

Facebook verbreitet. Parteien, Stadträte,<br />

Fachplaner und der Verein „Schöner zum<br />

See“ ließen sich informieren. Hatten sie<br />

eine solche Resonanz erwartet?<br />

Die Resonanz auf der politischen Ebene<br />

hatte ich in dieser Form erwartet.<br />

Erhebliche Anstrengungen sind aber<br />

noch nötig, um auch die Starnberger<br />

Bevölkerung zu informieren. Berichte in<br />

der Lokalpresse reichen da nicht. Ich<br />

glaube, dass nur ein sehr kleiner<br />

Teil der Starnberger über die Planungen<br />

zum Kompakt-Bahntunnel Bescheid<br />

weiß.<br />

Zwei Charakteristika ihres Entwurfs fallen<br />

auf: zum einen die recht kurzen<br />

Rampenlängen im Norden und Süden,<br />

zum anderen die Verringerung des<br />

Querschnitts im Gegensatz zur Planung<br />

der Ingenieurgesellschaft Obermeyer.<br />

Wieso ist zuvor niemand auf diese<br />

Lösung gekommen?<br />

Die Rampen mit einer maximalen<br />

Längsneigung von 40 Promille sind sehr<br />

kurz und werden zu einer intensiven<br />

Diskussion mit der Bahn führen. Möglich<br />

sind aber auch geringere Steigungen von<br />

z.B. 20 Promille.<br />

Der unter Bahnbeteiligung vor einem<br />

Jahr fertig gestellte City-Tunnel Leipzig<br />

und auch die geplante zweite S-Bahn-<br />

Stammstrecke in München weisen ebenfalls<br />

eine 40 Promille-Neigung auf.<br />

Die deutliche Verringerung der Bauhöhe<br />

ergibt sich durch den Einsatz von<br />

Deckenstromschienen anstelle eines<br />

häng<strong>end</strong>en Fahrdrahts und durch<br />

eine feste Fahrbahn anstelle eines<br />

Schotterbettes. Es könnte sein, dass diese<br />

Elemente zum Zeitpunkt der Obermeyer-<br />

Planung vom Eisenbahnbundesamt noch<br />

nicht freigegeben waren.<br />

Sie haben die Tunnelentwürfe in zwei<br />

unterschiedlichen Höhenlagen untersucht.<br />

Warum?<br />

Bei der hohen kostengünstigen<br />

Tunnellage ist die Oberkante des Tunnels<br />

auf der gleichen Höhe wie bei der<br />

Obermeyer-Planung, also 1,42 m über<br />

der Seepromenade, oder rund 60 cm über<br />

der Strasse vor dem Empfangsgebäude.<br />

Man könnte von der Stadt aus darüber<br />

hinweg den See und die Berge<br />

sehen und würde auf einer erhöhten<br />

Promenade laufen.<br />

Ja, aber der Hauptgrund war für mich<br />

ein direkter Kostenvergleich beider<br />

Tunnelentwürfe zu ermöglichen. Bei der<br />

zweiten Höhenlage mit der Oberkante<br />

des Tunnels bei 0,52 m unter der<br />

Seepromenade ergibt sich ein deutlich<br />

größerer Gestaltungsspielraum an der<br />

Oberfläche…<br />

Den man dann für Anpflanzungen nutzen<br />

könnte…<br />

…oder für kleinere Pavillons, für die<br />

Gastronomie, oder eine Seebühne. Die<br />

<strong>end</strong>gültige Höhenlage hängt aber vom<br />

städtebaulichen Konzept ab.<br />

Das W<strong>end</strong>egleis am See hat viel<br />

Gezeter zwischen engagierten Laien<br />

und der Bahn erzeugt. Sie be<strong>end</strong>en das<br />

Hick-Hack, indem sie das Gleis zum<br />

Nordbahnhof verlegen und auch ausreich<strong>end</strong><br />

Platz nachweisen. Warum erst<br />

jetzt diese Idee?<br />

Bei den von mir bevorzugten Lösungen<br />

des Kompakttunnels ist im Bereich<br />

des Tunnelbahnhofs kein W<strong>end</strong>egleis<br />

mehr vorgesehen. Es wurden jedoch 6<br />

Alternativen entwickelt, davon 2 ohne<br />

jedes W<strong>end</strong>egleis und drei langfristige<br />

Lösungen.<br />

Weshalb eine Verlagerung des<br />

W<strong>end</strong>egleises auf die Südseite des<br />

jetzigen Haltepunktes Starnberg Nord<br />

nicht schon bei der oberirdischen<br />

Gleisverlegung diskutiert wurde, weiß ich<br />

nicht. Entscheiden muss das vor allem<br />

die Bayerische Eisenbahngesellschaft als<br />

Besteller der Bahnleistung.<br />

Als Ingenieur und Bahnverkehrsplaner<br />

versuchen sie den gordischen Knoten<br />

Seeanbindung durch das Denken in<br />

Alternativen zu durchschlagen. Ihre<br />

Präsentation und Dokumentation zeigt<br />

außerdem ein fundiertes Fachwissen.<br />

Woher kommt ihre Multitasking-<br />

Qualifikation?<br />

Das Denken in Alternativen ist bei einem<br />

so komplexen Thema zwing<strong>end</strong> erforderlich.<br />

Durch die langjährige Leitung der<br />

Verkehrsforschung bei BMW habe ich<br />

mich auch mit innovativen Bahnsystemen<br />

beschäftigt, um die Verkehrssituation in<br />

den großen Städten umweltverträglicher<br />

zu gestalten. Trotzdem musste ich mich<br />

natürlich in den letzten beiden Jahren<br />

vertief<strong>end</strong> in die Bahntechnik einarbeiten.<br />

Haben Sie mit Ihrer Firma VEGA-<br />

Engineering ähnliche Projekte umgesetzt?<br />

Wenn ja wo und mit welchen<br />

Partnern?<br />

Nach meiner Pensionierung bei BMW<br />

war mit der Firma VEGA-Engineering<br />

vorgesehen, mein Fachwissen auf den<br />

Gebieten Aerodynamik, Windkanalbau,<br />

Energietechnik und Verkehrskonzepte<br />

zu vermarkten. Das erste Projekt war<br />

ein experimenteller Versuchsaufbau für


Starnberger Bote 9 Titelthema<br />

die Formel 1-Aerodynamik, das aber<br />

abgebrochen wurde, weil sich BMW<br />

vom Rennsport zurückzog. Ein weiteres<br />

war eine vollautomatische Bahnlinie<br />

in Ringform um München, mit einer<br />

gemeinsamen Trasse mit der A 99 mit<br />

Ringanschluss im Süden. Hierbei wurden<br />

alle S-Bahn-Radiallinien mit diesem Ring<br />

verknüpft.<br />

Hört sich futuristisch an.<br />

Nicht ganz, alle Elemente des Konzepts<br />

sind bekannt. Zielsetzung war es, durch<br />

leistungsfähige P+R-Stationen eine<br />

umweltschon<strong>end</strong>e Verkehrsverlagerung<br />

vom PKW auf die Schiene zu erreichen<br />

und die Reisezeiten für S-Bahnfahrgäste<br />

zu reduzieren. Momentan arbeite ich<br />

noch an zwei Straßenverkehrs-Projekten<br />

für das Bundesministerium für Verkehr<br />

und digitale Infrastruktur.<br />

Kommt daher ihre Fähigkeit von der<br />

Technik über Städtebau bis zur<br />

Projektentwicklung alles im Blick zu<br />

haben?<br />

In den zwölf Jahren bei der BMW-<br />

Verkehrsforschung habe ich eine Vielzahl<br />

sehr unterschiedlicher Projekte begleitet.<br />

Das reicht vom „Citykonzept Blaue<br />

Zone“ über den Tunnelbau am mittleren<br />

Ring zu automatischen Parkgaragen,<br />

innovativen Bahnsystemen und zur<br />

Gründung der „Inzell-Initiative“ um die<br />

Verkehrssituation in München zu verbessern.<br />

Das hat doch stark geprägt.<br />

Es gibt Zauderer, die sehen zwar ihren<br />

Wunsch nach freiem Zugang zum<br />

See durch den Kompakttunnel zeitlich<br />

in greifbare Nähe, glauben aber<br />

dass dies erst in 30 Jahren umsetzbar<br />

sei. Andere scheinen sich mit diffusen<br />

Grobkostenschätzungen selbst<br />

soviel Angst einzujagen, dass es fürs<br />

Überprüfen neuer Ideen nicht mehr reicht.<br />

Wie erklären sie sich diese Mechanik?<br />

Die Umsetzung der Seeanbindung<br />

ist aus meiner Sicht weder ein technisches,<br />

noch ein monetäres, sondern<br />

ausschließlich ein lokalpolitisches<br />

Problem. Der Kompakttunnel wäre bei<br />

politischem Konsens ohne Probleme in<br />

ca. acht Jahren umsetzbar und auch für<br />

Starnberg bezahlbar.<br />

Womit wir bei den Kosten wären. Die<br />

im Stadtrat vor den Wahlen nicht mehr<br />

behandelte oberirdische Gleisverlegung<br />

des AK-Seeanbindung beinhaltete eine<br />

Kostenberechnung von ca. 63 Mio. Euro<br />

für die Stadt minus ca. 32 Mio. Euro für<br />

die Grundstücksverwertung zu Gunsten<br />

der Stadt. Ihr Konzept der unterirdischen<br />

Gleisführung ermöglicht eine Bebauung<br />

am See, die zur Kostenminderung eingesetzt<br />

werden könnte. Würden Sie bitte<br />

diese „Gegenfinanzierung“ erläutern.<br />

Die Einnahmen aus der Verwertung<br />

der Bahngrundstücke und auch der<br />

Grundstücke der Stadt in Seenähe,<br />

sind das Schlüsselelement zur<br />

Gegenfinanzierung des Bahntunnels.<br />

Durch Entfall des Bahnlärms und wegen<br />

der besseren Aussicht sind diese Flächen<br />

deutlich wertvoller und können mit<br />

gemäßigter Nutzungsdichte veräußert<br />

werden.<br />

Die deutlich höheren Gewinne bei der<br />

Tunnellösung können aber erst ermittelt<br />

werden, wenn ein akzeptierter<br />

Masterplan von der Ludwigstrasse bis<br />

zum Undosa vorliegt.<br />

Ludwigstrasse bis Undosa, sie schließen<br />

die Trogbereiche mit ein?<br />

Genau. Im Nordbereich ist eine<br />

Überbauung des Troges problemlos<br />

möglich. Bei einem derartig nachhaltigen<br />

Städtebaukonzept könnte im Gegensatz<br />

zur oberirdischen Gleisverlegung auch<br />

über eine Aktivierung des Starnberger<br />

„Tafelsilbers“ nachgedacht werden.<br />

Sie meinen die Schifffahrtswiese?<br />

Ja, der Nordbereich könnte bebaut und<br />

der südliche seeseitige Bereich der<br />

Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.<br />

Auch die Alte Oberschule und der<br />

Bayerischen Hof bieten sich an.<br />

Der Förderanteil bei der oberirdischen<br />

Lösung war mit nur 1,2 Mio. Euro oder<br />

2% sehr klein. Ergeben sich beim<br />

Kompakttunnel neue Förderaspekte?<br />

Durch die verbesserte Verkehrslösung<br />

mit 2 Durchfahrtsgleisen und wegen<br />

der überregionalen Bedeutung des<br />

Seebahnhofs erwarte ich auch eine<br />

Beteiligung der Bahn, des Freistaats und<br />

des Bundes. Eine Fördermittel-Recherche<br />

sollte auch die diversen EU-Fördertöpfe<br />

beinhalten.<br />

Teil der Umsetzung von kommunalen<br />

Großprojekten ist, ähnlich wie beim<br />

„Häuslebauen“, die Fremdfinanzierung.<br />

Entweder durch staatliche Förderbanken<br />

oder durch kommunale Geldinstitute. In<br />

Starnberg mutmaßen einige Stadträte,<br />

Starnberg könne sich mit seiner einzigartigen<br />

Lage die Seeanbindung als<br />

Alleinstellungsmerkmal nicht leisten.<br />

Woher kommt diese Haltung?<br />

Diese Haltung ist aus meiner Sicht rein<br />

politisch und sachlich nicht begründet.<br />

Ich halte es für ein unverantwortliches<br />

Risiko, den Bahnvertrag im Jahre 2017<br />

ohne Neuverhandlungen auslaufen zu<br />

lassen.<br />

Wobei fraglich ist ob das<br />

„Auslaufenlassen“ nicht eine fromme<br />

Wunschvorstellung ist, oder rechtlich<br />

eher als Bruch eines teilweise erfüllten<br />

Vertrags gewertet würde.<br />

Das ist Sache der Juristen. Auf jeden<br />

Fall ist völlig unsicher, ob die Bahn dann<br />

überhaupt noch verhandlungsbereit<br />

sein wird. Es wird ja erwartet, dass die<br />

Bahn dann den Seebahnhof lediglich<br />

für die S-Bahn barrierefrei umbaut. Ein<br />

Regionalbahn-Halt wäre dann wegen<br />

der anderen Einstiegshöhe nicht mehr<br />

möglich. Der müsste dann für ca. 4,0<br />

Mio. Euro am Haltepunkt Starnberg-Nord<br />

eingerichtet werden, oder Starnberg verzichtet<br />

auf den Halt der Regionalzüge.<br />

Keine erfreulichen Aussichten...<br />

Nach einer Vertragsbe<strong>end</strong>igung würde<br />

die DB-Immobilienabteilung die<br />

Bahnflächen am See an der Stadt vorbei<br />

selbst bebauen oder meistbiet<strong>end</strong><br />

veräußern.<br />

Das heißt, das seit 2005 angewandte<br />

Instrument des „konsensualen<br />

Verfahrens“ in dem mit Hilfe eines<br />

Aufbereitungsvertrages zwischen<br />

Kommune und Bahn die Flächen<br />

gemeinsam entwickelt werden, käme<br />

nicht zur Anw<strong>end</strong>ung, weil sich die Stadt<br />

nicht vertragskonform verhalten hat.<br />

Jetzt sieht es eher nach Konfrontation<br />

und nicht nach Konsens aus. Die Stadt<br />

besitzt zwar die Planungshoheit über alle<br />

nicht-betriebsnotw<strong>end</strong>igen Bahnflächen,<br />

trotzdem ist das Risiko einer städtebaulich<br />

unverträglichen Bebauung<br />

am Seeufer sehr groß, da der Begriff<br />

„betriebsnotw<strong>end</strong>ig“ sehr weit gefasst<br />

werden kann.<br />

In ihrem Gesamtkonzept scheinen nur<br />

noch Investoren, Projektentwickler<br />

und Marketing-Strategen zu fehlen,<br />

vorausgesetzt die DB, der Rat und die<br />

Verwaltung spielen mit. Was wäre ihrer<br />

Meinung nach der nächste Schritt?<br />

Der nächste Schritt ist die Festlegung<br />

auf eine Vorzugsvariante für den<br />

Kompakttunnel und die Erstellung<br />

einer professionellen trassierungstechnischen<br />

Voruntersuchung. Danach<br />

müssten eine Grobdimensionierung<br />

der Ingenieurbauwerke und eine<br />

Kostenkalkulation durch Bahnfachplaner<br />

unter enger Einbeziehung der DB und<br />

der Bayerischen Eisenbahngesellschaft<br />

erfolgen. Für diese Leistungen liegt ein<br />

Angebot in Höhe von 35.000 Euro vor.<br />

Das ist weitaus weniger im Vergleich zu<br />

den bisher immer genannten 1,2 Mio.<br />

Euro für die Planungen der oberirdischen<br />

Lösung.<br />

Ja, Peanuts, nicht einmal 3%.<br />

Zeitgleich zu diesen Untersuchungen<br />

könnte aus einem akzeptierten<br />

Masterplan des Seebereichs der Gewinn<br />

aus der Grundstücksverwertung ermittelt<br />

werden.<br />

Erst dann kann eine vergleich<strong>end</strong>e<br />

Bewertung des Kompakttunnels mit<br />

dem letzten Stand der oberirdischen<br />

Gleisverlegung erfolgen.<br />

Mit einer eigenen Kostenermittlung will<br />

die Stadt Anfang 2016 entscheiden, ob<br />

der Bahnvertrag erfüllt werden kann oder<br />

ob mit der Bahn nach anderen Lösungen<br />

gesucht werden soll.<br />

Diese Kalkulationen werden wir uns<br />

genau ansehen und mit den Kosten ausgeführter<br />

Bahnprojekte vergleichen.<br />

Welche Schritte haben Sie selbst schon<br />

unternommen, damit der Stapellauf ihres<br />

Ideen-Dampfers gelingt?<br />

Wichtig ist die Kenntnis der Starnberger<br />

Entscheidungsträger über das<br />

Planungs- und Realisierungspotential<br />

des Kompakttunnel-Konzepts. Allen<br />

Starnberger Fraktionen liegt eine<br />

digitale Fassung dieser Entwürfe vor.<br />

Bürgermeisterin John und die Verwaltung<br />

wurden bereits im Mai 20<strong>15</strong> und fast<br />

alle Stadträte in kleineren Präsentationen<br />

informiert.<br />

Vorgesehen sind künftig größere Info-<br />

Veranstaltungen für die Bürger und das<br />

Einstellen des aktuellen Planungsstandes<br />

ins Internet.<br />

Auf jeden Fall sollte eine Blockbildung<br />

wie beim B2-Strassentunnel und<br />

der Umfahrung vermieden werden.<br />

Der Zugang zum See ist eine echte<br />

Schicksalsfrage für Starnberg und sollte<br />

nicht zum Spielball parteipolitischer<br />

Interessen werden.<br />

Herr Janssen, ich danke Ihnen für das<br />

Gespräch.<br />

Die Fragen stellte Redaktionsmitglied<br />

Peter Riemann, Architekt, Stadtplaner<br />

und Mediator.<br />

Hinweis: Copyright für alle Pläne zum<br />

Titelthema, soweit nicht anders<br />

gekennzeichnet, bei Lutz Janssen


Starnberger Bote 10 Titelthema<br />

Gegenfinanzierung Kompakttunnel<br />

1. Einnahmen aus der Grundstücksverwertung<br />

der Bahngrundstücke<br />

und der Grundstücke in Stadtbesitz in<br />

Seenähe. Bei der Tunnellösung sind die<br />

bahnnahen Grundstücke wegen der besseren<br />

Sichtverhältnisse durch die nicht<br />

mehr vorhandenen Gleise und durch<br />

Entfall des Bahnlärms deutlich wertvoller.<br />

Erstellt wird sowohl ein<br />

Bebauungskonzept neben dem Tunnel<br />

als auch eine partielle Überbauung des<br />

Bahntunnels und des Troges.<br />

Bei der oberirdischen Gleisverlegung<br />

wurden 32,1 Mio. € Gewinn aus der<br />

Grundstücksverwertung angegeben.<br />

Die erheblich höheren Gewinne bei der<br />

Tunnellösung können aber erst ermittelt<br />

werden, wenn ein akzeptierter<br />

Masterplan für den Planungsbereich am<br />

See vorliegt.<br />

2. Bei der einzig nachhaltigen Lösung<br />

– der Verlegung der Gleise unter die<br />

Erde – sollte auch über den Verkauf<br />

des „Starnberger Tafelsilbers“, wie<br />

Hotel Bayerischer Hof, Alte Oberschule,<br />

Stadtsparkassen-Grundstück,<br />

Schifffahrtswiesen, Seegrundstück<br />

Possenhofener Straße 71a etc. nachgedacht<br />

werden.<br />

3. Zusätzliche Erlöse durch multifunktionale<br />

Nebennutzung der<br />

unterirdischen Bereiche der<br />

Außenbahnsteige durch Geschäfte,<br />

Dienstleistung und Gastronomie.<br />

4. Einnahmen aus einer Parkraumbewirtschaftung<br />

der bisher kostenlosen<br />

P+R Anlage am Bahnhof Starnberg See<br />

bis zum Bau des Tunnelbahnhof.<br />

5. Durch die verbesserte Verkehrslösung<br />

der 4-gleisigen Tunnelvariante und<br />

der überregionalen Bedeutung des<br />

Starnberger Seebahnhofs ergeben sich<br />

neue Förderaspekte.<br />

6. Der Tunnelbahnhof Unterföhring der<br />

S8 konnte vor allem über die hohen<br />

Gewerbesteuern von ca. 90 Mio. €<br />

pro Jahr finanziert werden. Die Stadt<br />

Starnberg hat mit <strong>15</strong> Mio € nur geringe<br />

Gewerbesteuer-Einnahmen, hier muss<br />

mittelfristig nachgebessert werden. Die<br />

Potenziale sind bei weitem nicht ausgeschöpft.<br />

Die sieben Kernbotschaften<br />

1. Die oberirdische Gleisverlegung mit<br />

Kosten von 63 Mio. € ist sehr teuer,<br />

denn die Kosten stehen in keinem angemessenen<br />

Verhältnis zum Nutzen für<br />

Starnberg. Die Trennung zwischen Stadt<br />

und See würde zementiert werden.<br />

2. Der Bahnvertrag von 1987 soll<br />

bestehen bleiben, aber für den<br />

Kompakttunnel abgeändert werden.<br />

Über eine Umwandlung zur<br />

„Mehrkostenvereinbarung“ soll mit der<br />

Bahn verhandelt werden.<br />

3. Die Studie beinhaltet eine 3-gleisige<br />

und eine 4-gleisige Trassierung, einen<br />

Regionalbahnhalt und eine W<strong>end</strong>eanlage<br />

im Tunnelbahnhof sowie zwei unterschiedliche<br />

Tiefenlagen des Tunnels. Zur<br />

Baukostenermittlung ist die Festlegung<br />

auf eine oder zwei Vorzugsvarianten<br />

erforderlich.<br />

4. Eine W<strong>end</strong>eanlage am Tunnelbahnhof<br />

Starnberg See ist beim Kompakttunnel<br />

nicht mehr vorgesehen, dafür wurden<br />

sechs Alternativen erarbeitet. Die beste<br />

W<strong>end</strong>eanlage für Starnberg ist keine<br />

W<strong>end</strong>eanlage.<br />

Ich verstehe nur Bahnhof: eine 30-jährige Planungsgeschichte<br />

5. Die Kompakttunnel-Entwürfe sind<br />

deutlich kostengünstiger als der bisherige<br />

Obermeyer-Tunnel von 2006.<br />

Die Kostenschätzungen zeigen dass<br />

es möglich ist, den Kompakttunnel für<br />

geringere Kosten als die oberirdische<br />

Lösung zu realisieren, wenn das höhere<br />

Vermarktungspotenzial der gleisfreien<br />

Oberflächen berücksichtigt wird.<br />

6. Durch den Bahntunnel werden größere<br />

Flächen frei und diese sind durch<br />

Entfall des Bahnlärms und der besseren<br />

Sichtverhältnisse deutlich wertvoller.<br />

Teile dieser frei werd<strong>end</strong>en Flächen können<br />

mit gemäßigter Nutzungsdichte für<br />

eine Bebauung veräußert werden und<br />

dienen so der Gegenfinanzierung.<br />

Zur Finanzierung sollte auch über einen<br />

Verkauf des „Starnberger Tafelsilbers“<br />

nachgedacht werden.<br />

7. Durch die überregionale Bedeutung<br />

des Starnberger Seebahnhofs und durch<br />

die verbesserte Verkehrslösung werden<br />

sich die Bahn AG und auch die EU, der<br />

Bund und der Freistaat wie bei ähnlichen<br />

Projekten an den Kosten beteiligen,<br />

wenn die Starnberger geschlossen hinter<br />

einem solchen Projekt stehen.<br />

1985/86 Planungen zur Seeanbindung<br />

führen 1987 zum Vertrag zwischen Stadt<br />

und DB.<br />

2002/03 Die „Runden Tische“ starten.<br />

Erste Idee eines unterirdischen Bahnhofs.<br />

Nach Abschluss: Bahntunnel (ca. 90-95<br />

Mio. Euro) nicht finanzierbar. Den unterseeischen<br />

Walther-Tunnel für Bahn und<br />

B2 (ca. 550 Mio. Euro) lehnt der Rat ab.<br />

2005/06 Ideenwettbewerb, kein 1.<br />

Preis. Die Favoriten „Morpho-Logic“ und<br />

„Lex-Kerfers“ werden mit Alternativen<br />

beauftragt. Keine Neuverhandlung des<br />

Bahnvertrages „da die Hälfte bereits<br />

erfüllt sei“. Obermeyer-Tunnelstudie<br />

(nach Dr. Blum): Kosten 83 Mio. Euro.<br />

2007/08 Streit um Hotel auf der Schifffahrtswiese.<br />

„Initiative Seepark“ (später<br />

SzS) fordert „unterirdische Bahntrasse!“<br />

2009 STAg<strong>end</strong>a-Lenkungskreises:<br />

„Kosmetische Baumaßnahmen“ vorwegnehmen.<br />

„Seeanbindung light“ vom Büro<br />

Gebhardt. DB lehnt Verhandlungen mit<br />

Verwaltung ab: Gemeinsame Ziele sonst<br />

in absehbarer Zeit nicht mehr erreichbar.<br />

2010 Bürgerforum zur Seeufergestaltung:<br />

widersprüchliche Ergebnisse. Zweiter<br />

erfolgloser Versuch mit DB zu verhandeln.<br />

„Schöner zum See“ e.V. (SzS)<br />

fordert: keine Gleisverlegung, keine<br />

Vermarktung freiwerd<strong>end</strong>er Flächen zur<br />

Gegenfinanzierung.<br />

2011 Ergebnislose Gespräche zwischen<br />

Stadt und DB. Münchens Ex-Stadtbaurätin<br />

Prof. Thalgott: Bahnvertrag sehr günstig<br />

für Starnberg, „da er vieles regelt, was<br />

sich heute so nicht mehr ausverhandeln<br />

ließe.“<br />

2012 Ratsentscheidung: Seeanbindung<br />

neu aufgreifen und Bahnvertrag erfüllen.<br />

„Planungswerkstatt“ aus sechs Teams<br />

mit den Planungsbüros sollen Lösungen<br />

für das weitere Vorgehen erarbeiten.<br />

2013 „Bürgerwerkstatt“ diskutiert<br />

Ergebnisse und Varianten. DB-PM:<br />

„Bahn pocht auf Vertrag“, ist aber „konstruktivem<br />

Dialog mit Arbeitskreis und<br />

Stadtrat“ bereit, „verwahrt sich aber<br />

gegen unzutreff<strong>end</strong>e Äußerungen von<br />

SzS-Vertretern“ nach einem gemeinsamen<br />

Gespräch. Verhandlungen nur<br />

noch „mit dem Vertragspartner, der Stadt<br />

Starnberg.“<br />

2014 im Wahlkampf, FDP: gegen<br />

Gleisverlegung für späteren Bahntunnel.<br />

WPS-Mitglieder: Bahnvertrag offenlegen<br />

und auslaufen lassen. RA Dr. Böck<br />

untersucht Risiken, wenn Stadt vertragsbrüchig<br />

würde. Bgm. Pfaffinger wehrt<br />

sich gegen Bereicherungsvorwürfe<br />

von WPS/SzS. M. Ardelt (WPS/SzS)<br />

vergisst Bahnvertrags-Unterlagen<br />

nach Ratssitzung. Verwaltung präsentiert<br />

Dokumentation „Seeanbindung<br />

Starnberg“. Keine Behandlung im Rat<br />

wegen Wiederholung der Kommunalwahl.<br />

20<strong>15</strong> Kompakttunnelpläne von Lutz<br />

Janssen. SzS-Vorstand bezweifelt<br />

Umsetzung. CSU Antrag: alle<br />

Überlegungen bündeln um mit der<br />

Bahn Realisierungschancen auszuloten.<br />

Ausschuss „Bahnhof See“ beschließt<br />

Verschiebung ins 1. Quartal 2016 bis aktualisiertes<br />

Finanzierungskonzept vorliegt<br />

und die Kosten eines „Auslaufenlassen“<br />

des Bahnvertrags bekannt sind.


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Starnberger Bote 12 Notizen aus dem Rat<br />

Notizen aus dem Rat<br />

Aufsehenerreg<strong>end</strong>es Thema der<br />

Ratssitzung am 29. 09. 20<strong>15</strong> war der<br />

geplante Wegfall der Schulbuslinien, der<br />

auch in der Lokalpresse und den sozialen<br />

Netzwerken seinen Niederschlag<br />

fand. Nach Ratsentscheid fallen künftig<br />

in Starnberg die Schulbusse weg. Die<br />

Haltestellen werden sicherer gemacht,<br />

offen ist jedoch der nahtlose zeitliche<br />

Übergang von Haltestelle zur Schule und<br />

umgekehrt.<br />

Erneut behandelt wurde der Umstand, dass<br />

nun der Bauausschuss Änderungen und<br />

Ergänzungen des Flächennutzungsplans<br />

beschließen soll. Dem Stadtrat war diese<br />

Änderung zur Geschäftsordnung in der<br />

ersten Ratssitzung nicht erklärt worden.<br />

Das Landratsamt hatte das beanstandet,<br />

weil der Stadtrat dafür verantwortlich ist.<br />

Die umstrittene Aufhebung der<br />

Straßenausbaubeitragssatzung durch<br />

Bürgermeisterin John in der ratlosen Zeit<br />

befindet sich in der rechtsaufsichtlichen<br />

Prüfung des Landratsamts.<br />

Der Grunderwerb bei der Westumfahrung,<br />

so die Stadt, sei komplett abgeschlossen.<br />

Die Rodungsarbeiten sollen im November<br />

beginnen, die Ausschreibung erfolgt in<br />

Kürze. Zehn Tage später steht in der<br />

Presse: „Eigentlich…, sollten diesen<br />

Monat erste Arbeiten an der Trasse beginnen.<br />

Das klappte nicht, weil nicht alle<br />

Grundstücke in Hand der Stadt waren…<br />

Ein Fall wird sich noch ein bisschen hinziehen,<br />

bei einem anderen fehlt nur noch<br />

die Beurkundung. Ansonsten habe sich<br />

die Stadt alle Grundstücke gesichert,<br />

sagte Eva John auf Anfrage.“<br />

Deshalb wird die Westumfahrung<br />

heuer nicht mehr ins bayerische<br />

Förderprogramm aufgenommen. In diesem<br />

Jahr wird also nicht mehr gebaut.<br />

Am <strong>15</strong>.10.20<strong>15</strong> wurde in der Sitzung<br />

des „Projektausschusses Verkehrsentwicklung“<br />

eine erste Einschätzung<br />

zum Verkehrsentwicklungsplan durch das<br />

Büro SEP/Hannover vorgestellt. In diesem<br />

Stadium verständlich, tauchten viele<br />

Fragen bezüglich der Umfahrung auf.<br />

Erneute Verunsicherung bezüglich<br />

der ortsfernen Umfahrung in der<br />

Ratssitzung am 26. 10. 20<strong>15</strong> beim TOP<br />

„Ertüchtigung des beschränkt freigegebenen<br />

Autobahnanschlusses Oberdill zum<br />

richtlinienkonformen Halbanschluss“.<br />

Ziel dieser Entwurfsplanung ist, dass die<br />

Behörden diesen Vorhaben zustimmen.<br />

Währ<strong>end</strong> der im Auftrag der Stadt tätige<br />

Verkehrsplaner aus Friedberg den<br />

Halbanschluss als „Taube in der Hand<br />

der Stadt Starnberg“ deutet, war Walter<br />

Jann (BLS) nicht einverstanden, stimmte<br />

aber trotzdem für den Halbanschluss, da<br />

er dann „wenigstens einen Spatz in der<br />

Hand habe“.<br />

Das Hin und Her dürfte in 2016 be<strong>end</strong>et<br />

sein, wenn das Büro SEP die Korridore für<br />

die erhofften Umfahrungen mit Trassen<br />

gefüllt haben muss.<br />

Ermüd<strong>end</strong> war das Abhandeln der<br />

Stellungnahmen zum Abschluss der<br />

vorbereit<strong>end</strong>en Untersuchungen für das<br />

Gewerbegebiet Schorn. Die aktuellen<br />

Untersuchungen wurden zur Kenntnis<br />

genommen. Der Antrag diese abzuschließen<br />

fand mit 25:5 Zustimmung gegen<br />

B90/Grüne und SPD. Die Grünen sind<br />

gegen weitere Flächenversiegelungen, die<br />

SPD sieht bei steig<strong>end</strong>er Arbeitsplatzzahl<br />

einen stetig wachs<strong>end</strong>en Mangel an<br />

bezahlbarem Wohnraum.<br />

Zu fortgeschrittener Stunde wird über<br />

den Vollzug der Gemeindeordnung (GO)<br />

und des Kommunalabgabengesetzes<br />

(KAG) diskutiert. Grundlage: der<br />

Bescheid des Landratsamtes Starnberg<br />

vom 16.10.<strong>15</strong> über die Beanstandung<br />

und Aufforderung zur Aufhebung und<br />

Ankündigung der Ersatzvornahme im<br />

Hinblick auf Beschlüsse zur Aufhebung<br />

der Ausbaubeitragssatzung der Stadt<br />

Starnberg vom 30.9.20<strong>04</strong>.<br />

Erklärung: aus formalen Gründen<br />

und wegen der nicht sehr rosigen<br />

Haushaltslage der Stadt sieht das<br />

Landratsamt die Entscheidung von Bgm.<br />

John aus März 20<strong>15</strong> als rechtswidrig an.<br />

Nach einer intensiven „Sachdiskussion“<br />

vermengt mit begnadeter Rhetorik<br />

diverser Redner (z.B.: „Wer hat eigentlich<br />

die Stadträte der SPD und UWG in den<br />

Stadtrat gewählt?“ und „Entscheidungen<br />

des LRA solle man nicht wie das Amen<br />

in der Kirche akzeptieren.“) entschließt<br />

sich der Stadtrat mit der üblichen<br />

Blockbildungsstrategie von 17:13<br />

Stimmen das Amen des Landratsamts<br />

nicht hören zu wollen und stattdessen<br />

das Heil in einer Klage gegen die Behörde<br />

zu suchen.<br />

Ähnlich verlief die Diskussion zur<br />

Änderung der Geschäftsordnung für<br />

den Stadtrat der Stadt Starnberg (20<strong>15</strong>-<br />

2020). Die gipfelte im Vorwurf von Josef<br />

Jägerhuber (CSU), die Geschäftsordnung<br />

sei zum Nachteil des Bauausschusses<br />

geändert worden. Bisher hatten die<br />

Stadträte als Bürgervertreter die Chance,<br />

rechtzeitig Einfluss zu nehmen. Genau<br />

die Personen, die im Wahlkampf mit<br />

mehr Bürgerbeteiligung geworben haben,<br />

geben jetzt diese Kompetenz an die<br />

Verwaltung ab. Wie zu erwarten, wird der<br />

Antrag der CSU mit 16:13 abgelehnt.<br />

Am Ende behandelt die Bürgermeisterin<br />

kurz das Thema Seeanbindung und die<br />

Anfrage der DB: Sie bittet um Verständnis,<br />

dass erst Anfang nächsten Jahres entsprech<strong>end</strong>e<br />

städtische Prüfungen abgeschlossen<br />

sein werden, um dann der<br />

Bahn entsprech<strong>end</strong> antworten zu können.<br />

Weitere Infos zu Ratssitzungen in der<br />

Lokalpresse, auf www.starnberg.de und<br />

www.stadtrat-starnberg.de<br />

Herzlich willkommen im Strandbad Feldafing<br />

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nahegelegene Roseninsel.<br />

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großen Liegewiese sonnen oder Sie genießen regionale und<br />

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währ<strong>end</strong> sich die jüngeren Besucher bei Beachvolleyball,<br />

am Sandkasten, am Fußballtor, am Sprungturm im See oder<br />

im beaufsichtigten Nichtschwimmerbereich mit Wasserrutsche<br />

vergnügen können.<br />

Neu ist auch die beim Beachvolleyballplatz umgebaute Sonnenterrasse,<br />

die „Sun Lounge“ bei der sich die Besucher bei<br />

einem Cocktail und anderen Getränken in ruhiger Atmosphäre<br />

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Starnberger Bote 14 Steuer & Recht<br />

Steuerliche Hinweise und Tipps<br />

Ferienjobs: was Schüler, Studenten<br />

und Eltern beachten sollten.<br />

Schüler und Studenten nutzen die<br />

Weihnachtsferien häufig, um sich ein paar<br />

Euro mit einem Ferienjob zu verdienen.<br />

Wer eine solche Arbeit antritt, sollte steuerliche<br />

und kindergeldrechtliche Folgen<br />

im Blick behalten.<br />

• bei der Aufnahme der neuen Tätigkeit<br />

muss der Ferienjobber seinem Arbeitgeber<br />

seine Steuer-Identifikationsnummer und<br />

sein Geburtsdatum mitteilen. Weiterhin<br />

muss er angeben, ob es sich bei dem Job<br />

um sein einziges Beschäftigungsverhältnis<br />

handelt. Ist das der Fall, kann er seinen<br />

Arbeitslohn in der Regel nach<br />

Steuerklasse I versteuern – dann behält<br />

der Arbeitgeber erst ab einem Monatslohn<br />

über 590.- € Lohnsteuer ein.<br />

• Sofern der Schüler/Student bereits<br />

ein Beschäftigungsverhältnis bei einem<br />

anderen Arbeitgeber hat, wird ihm für<br />

den weiteren Ferienjob die ungünstige<br />

Steuerklasse VI zugeteilt – dann muss<br />

er fast ab dem ersten verdienten Euro<br />

Lohnsteuer entrichten. Allerdings kann er<br />

die zu viel erhobene Steuer im Rahmen<br />

einer Einkommsteuererklärung zurück<br />

holen, wenn der Grundfreibetrag von<br />

8.472.- € (für 20<strong>15</strong>) nicht überschritten<br />

wird. Wer in den Ferien hingegen einen<br />

Minijob mit maximal 450.- € im Monat<br />

ausübt, zahlt in der Regel gar keine Steuer<br />

und keine Sozialversicherungsbeiträge.<br />

Geld zurück von Stromio<br />

Der Energieversorger Stromio GmbH<br />

hat in den Jahren 2012, 2013 und<br />

2014 jeweils die Preise wegen gestiegener<br />

Abgaben (insbesondere EEG<br />

Umlage) angehoben. Dies nahm der<br />

Energielieferant aufgrund seiner allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen vor, die<br />

ein automatisches Preisanpassungsrecht<br />

bei gestiegenen Abgaben vorsah,<br />

ohne dass den Kunden ein separates<br />

Kündigungsrecht bei der Preisanpassung<br />

eingeräumt wurde. Das Landgericht<br />

Düsseldorf hat nunmehr in einem Urteil<br />

vom 22.10.20<strong>15</strong> (Az.: 14d O 4/<strong>15</strong> - bei<br />

Redaktionsschluss noch nicht rechtskräftig)<br />

entschieden, dass diese Klausel nicht<br />

wirksam sei. Folge ist, dass die einst<br />

durchgeführten Preisanpassungen keine<br />

rechtliche Grundlage hatten und somit<br />

das zu viel geforderte Geld von Stromio<br />

zurückgefordert werden kann.<br />

Rückforderungen aus dem Jahr 2012<br />

verjähren bereits zum Jahreswechsel.<br />

Die jedoch betraglich interessanteren<br />

Jahresrechnungen aus den Jahren 2013<br />

und 2014 verjähren jeweils mit Ablauf der<br />

Jahre 2016 und 2017. Genug Zeit, um<br />

seine Rechte noch gelt<strong>end</strong> zu machen.<br />

Sollten Sie sich eine Rückforderung noch<br />

überlegen wollen, sollten Sie auf jeden<br />

• die Einkünfte eines Schülers/<br />

Studenten aus einem Ferienjob können<br />

den Kindergeldanspruch der Eltern nicht<br />

mehr gefährden, denn ab 2012 wurde die<br />

Einkunftsgrenze für Kinder abgeschafft.<br />

Allerdings enthält das neue Recht eine<br />

sogenannte Erwerbstätigkeitsprüfung,<br />

wonach der Nachwuchs nach einer abgeschlossenen<br />

Erstausbildung nur dann noch<br />

kindergeldrechtlich bei den Eltern berücksichtigt<br />

wird, wenn die Nebentätigkeit<br />

auf 20 Stunden pro Woche begrenzt ist.<br />

Arbeitet ein Kind länger, erlischt für die<br />

Eltern der Kindergeldanspruch. Außerdem<br />

darf die 20-Stunden-Grenze für bis zu<br />

zwei Monate überschritten werden, wenn<br />

sie insgesamt im Jahresdurchschnitt eingehalten<br />

wird.<br />

Zahlungen für Kinderbetreuung und<br />

für Minijobber müssen unbar erfolgen.<br />

Eltern können die Kosten für die<br />

Betreuung Ihrer Kinder zu zwei Drittel,<br />

maximal 4.000.- € pro/Jahr und Kind als<br />

Sonderausgaben abziehen. Dazu müssen<br />

die Eltern eine Rechnung erhalten und die<br />

Zahlung der Rechnung muss unbar auf<br />

das Konto der Betreuungsperson erfolgen.<br />

Der BFH hat mit seinem Urteil vom<br />

18.12.2014 (AZ: III R 9/14) entschieden,<br />

dass auch Zahlungen an eine geringfügig<br />

beschäftigte Betreuungsperson<br />

(Minijobber) unbar erfolgen muss.<br />

Protecta Steuerberatungs GmbH,<br />

Dr. jur.Roland Rehm, Wittelsbacherstr. 20,<br />

Starnberg<br />

Fall den jeweiligen Jahresrechnungen<br />

vorsorglich widersprechen. Dies ist ab<br />

Jahresrechnungsdatum 3 Jahre rückwirk<strong>end</strong><br />

möglich.<br />

Inwieweit dieses Urteil auch Klauseln<br />

anderer Energieanbieter betrifft, ist dem<br />

Verfasser derzeit noch nicht bekannt.<br />

Insoweit wird zu überprüfen sein, welche<br />

Energielieferanten hiervon noch betroffen<br />

sind. Sollten Sie die Bedingungen<br />

Ihres Lieferanten überprüfen wollen,<br />

so w<strong>end</strong>en Sie sich bitte an Ihren<br />

Rechtsberater oder an die für Sie zuständige<br />

Verbraucherzentrale. Jedenfalls können<br />

Sie leicht eine Vorprüfung durchführen.<br />

Enthalten die Bedingungen zu Ihrem<br />

Stromlieferungsvertrag eine Klausel,<br />

dass der Belieferungspreis sich automatisch<br />

angepasst oder einseitig durch<br />

den Lieferanten angepasst werden kann,<br />

wenn die „hoheitlichen Belastungen" (=<br />

Steuern, Abgaben und Umlagen) erhöht<br />

werden, ohne dass hierdurch ein gesondertes<br />

Kündigungsrecht für Sie entsteht,<br />

können Sie davon ausgehen, dass<br />

diese Klausel nicht wirksam ist. In diesem<br />

Fall sollten Sie versuchen, etwaige<br />

Preiserhöhungen zurückzuholen.<br />

RA Michael Forster (PROTECTA Bürogem.)<br />

www.ra-forster.eu<br />

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Impressum<br />

Starnberger Bote<br />

Das Magazin für<br />

Starnberg mit seinen<br />

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3. Jahrgang<br />

Erscheinungsweise:<br />

4 Ausgaben pro Jahr<br />

Auflage: 12.000<br />

Redaktionsschluss für die März-Ausgabe: <strong>15</strong>.02.2016 I Erscheinungstermin: <strong>04</strong>.03.2016<br />

Heftformat: DIN A4<br />

Druckverfahren:<br />

Bogenoffset - 4/4-Farbig<br />

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Verteilung:<br />

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Herausgeber:<br />

BDS Bayern e.V.,<br />

Ortsverband Starnberg<br />

Presserechtlich verantwortlich:<br />

Michael Forster<br />

Wittelsbacherstr. 20, 82319 Starnberg<br />

T: 08<strong>15</strong>1 - 4449855<br />

F: 08<strong>15</strong>1 - 4449840<br />

M: michael.forster@bds-starnberg.de<br />

Redaktion:<br />

Michael Forster<br />

Dr. jur. Roland F. Rehm<br />

Peter Riemann<br />

Ulrich Kupper<br />

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