HEINZ Magazin Oberhausen 08-2016
HEINZ Magazin August 2016, Ausgabe für Duisburg, Oberhausen, Mülheim
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TRINKHALLENAUSSTELLUNGEN<br />
TRINKHALLE „ALPHA STORES“ IN DORTMUND, © RUHR TOURISMUS, REINALDO CODDOU<br />
LWL-INDUSTRIEMUSEUM, LUDWIG WINDSTOSSER<br />
LWL-INDUSTRIEMUSEUM, KRAEMER<br />
Zum Wohl<br />
Klar, ohne Bierchen läuft nix an der Bude. Das LWL-Industriemuseum<br />
Henrichshütte geht aber noch einen Schritt weiter und beleuchtet<br />
gleich die gesamte Trinkkultur und Kultgetränke im hiesigen Industriezeitalter.<br />
Wasser, Limo, besagter Gerstensaft, aber auch Schnaps,<br />
Milch und Kaffee zählten und zählen zum flüssigen Kulturgut, dessen<br />
Konsumgewohnheit sich über die Jahre stets gewandelt hat. Was als<br />
Seltersbude und somit Verkaufsstand für Mineralwasser begann, ist<br />
bis heute erste Anlaufstelle für kühle<br />
Unterwegs-Erfrischungen. Neben der<br />
Bude richten Exponate, Fotos und Dokumente<br />
auch den Blick auf die gute<br />
alte Eckkneipe. Schließlich gab es auch<br />
mal eine Zeit vor schicken Longdrinks<br />
und trendigem Craft-Beer.<br />
Bergleute nach der Schicht mit Milchflaschen,<br />
Kamp-Lintfort, ca. 1955<br />
❚ ZUM WOHL. Getränke zwischen Kultur und Konsum“<br />
LWL-Industriemuseum Henrichshütte, Werksstr. 31-33,<br />
Hattingen; Dauer: bis 17.4.17, Di-So 10-18 Uhr; www.lwl.org<br />
Revierkultur<br />
Das LWL-Industriemuseum Zeche Hannover zeigt in einer Ausstellung<br />
die Trinkhalle als lebendiges Stück Ruhrgebiet. Dabei geht der Blick<br />
zurück in die Hochphase der Industrie und zeigt, wie diese – eben auch<br />
dank der Buden – bis heute das Straßenbild im Pott prägt. Als Zeichen<br />
der Gleichzeitigkeit von Kontinuität und Wandel rückt hier vor allem<br />
die Architektur der Trinkhallen in den Mittelpunkt. Fotografien zeigen<br />
aber auch den Wandel des Warenangebots, die Demokratisierung des<br />
Genusses in den 1950er Jahren und weshalb die einstige Seltersbude<br />
bis heute als „Klön-Ecke“ bestens<br />
funktioniert. So sind in der<br />
Bochumer Ausstellung auch die<br />
Menschen in und an der Bude<br />
ein wichtiger Bestandteil.<br />
Trinkhalle Bochum Stiepel 2007<br />
❚ REVIERKULTUR. Trinkhallen im Ruhrgebiet<br />
LWL-Industriemuseum Zeche Hannover,<br />
Günnigfelderstr. 251, Bochum; Dauer: 14.8.-18.9.,<br />
Mi-Sa 14-18/So 11-18 Uhr; www.lwl.org<br />
Budentour durchs Ruhrgebiet<br />
Die Trinkhallen des Reviers versprühen ohnehin schon einen Zauber<br />
der Nostalgie; im Rahmen der 1. Budentour durchqueren vom 23.-25.9.<br />
obendrein schicke Old- und Youngtimer das Ruhrgebiet, um zwischen<br />
Idylle und Strukturwandel auch immer wieder einen Buden-Boxenstopp<br />
einzulegen. Ob Kanäle, Halden, alte Zechen oder Bergarbeitersiedlungen<br />
– zu sehen gibt es auf den sechs ausgewählten Routen einiges.<br />
Stärkung und Plaudereien zwischendurch warten auf<br />
die Teilnehmer an insgesamt 50 Buden, die sozusagen<br />
als Oasen und Ankerpunkte die Strecken säumen. Organisator<br />
Frank Neumann weiß: „Die Bude war und ist<br />
ein Mikrokosmos. Hier findet Kommunikation statt, die<br />
es so zum Beispiel im unpersönlichen Supermarkt nicht<br />
gibt.“ Das spielt auch dem gebürtigen Duisburger<br />
Wolfgang Trepper (Foto) in die Karten. Der Kabarettist<br />
überreicht den Fahrern ihre Roadbooks, moderiert<br />
die Starter an und gibt, wie es sich gehört,<br />
samt Ruhrpottschnauze seinen Senf zur Begrüßung<br />
dazu. Denn, so sagt der Künstler<br />
trotz Engagements bei „Inas Nacht“, „TV<br />
Total“ oder „NDR Talkshow“ selbst: „Das<br />
Schönste sind doch die Auftritte zu Hause.“<br />
Da kommt die Budentour wie gerufen.<br />
❚ 1. BUDENTOUR. Old- und Youngtimer Kultfahrt Tour zu 50 Buden des<br />
Ruhrgebiets; Termin: 23.-25.9.; www.oldtimer-budentour.de<br />
© PAUL SCHIMWEG