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HEINZ Magazin Oberhausen 08-2016

HEINZ Magazin August 2016, Ausgabe für Duisburg, Oberhausen, Mülheim

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Ein-Blick über den Zaun<br />

Aufforderung zum Dialog<br />

Auch im 2. Jahr der Intendanz von Johan Simons bittet die Ruhrtriennale unter dem<br />

Motto „Seid umschlungen“ zu künstlerischen Experimenten und kulturellen Grenzgängen. Das Stadtraumprojekt<br />

URBAN PRAYERS RUHR realisiert in sechs verschiedenen Glaubensgemeinschaften theatralische Abende als<br />

inszenierte Begegnungen. Was steckt dahinter? Fragen an den künstlerischen Leiter Malte Jelden.<br />

S<br />

echs Gebetshäuser im Ruhrgebiet liefern die jeweils individuelle<br />

Bühne für Johan Simons’ Inszenierungen, die von fünf SchauspielerInnen,<br />

dem Chorwerk Ruhr und den ansässigen Gemeindemitgliedern<br />

gestaltet werden. Dafür gibt es ein grundlegendes Stück<br />

von Björn Bicker, was an den jeweiligen Spielorten von den beteiligten<br />

Personen mit orts- und religionsspezifischen Elementen angereichert<br />

wird.<br />

<strong>HEINZ</strong>: Welche Rolle übernimmt das gastgebende Gotteshaus?<br />

Malte Jelden: Der Kern der Aufführung ist an jedem Ort derselbe. Der<br />

Text basiert ja auf Interviews, die Björn Bicker mit VertreterInnen der<br />

Glaubensgemeinschaften geführt hat. Insofern hatten sie alle zu den<br />

zentralen Fragen etwas beizutragen, bzw. haben sich bestimmte Fragen<br />

auch erst durch die Gespräche als besonders wichtig herausgestellt. Der<br />

Rahmen für diese Aufführung ist aber dann an jedem Ort anders: GemeindevertreterInnen<br />

sprechen Grußworte, es gibt musikalische oder<br />

tänzerische Beiträge: Tempeltänzerinnen in Hamm-Uentrop, Koranrezitation<br />

in Duisburg-Marxloh, ein Gospelchor in Mülheim, Volkstanzgruppe<br />

und Kantorenchor in Dortmund usw. Es werden Führungen durch die<br />

heiligen Orte und die Umgebung angeboten, dazu Gespräche über die<br />

Besonderheiten der jeweilgen Religion bzw. der Gemeinden. Und es<br />

gibt an jedem Ort die Gelegenheit zum Gespräch bei Essen und Trinken.<br />

Was wollt ihr zeigen und erreichen?<br />

Hinter unseren inszenierten Begegnungen steht die einfache Überzeugung,<br />

dass nur durch Kennenlernen, Austausch und Konfrontation<br />

Ängste und Vorurteile abgebaut werden können und Fremdheit bzw.<br />

Verschiedenheit nicht als bedrohlich, sondern als bereichernd empfunden<br />

werden können. Bei URBAN PRAYERS RUHR geht es um Begegnungen<br />

mit den unterschiedlichsten Glaubensgemeinschaften, die gerade<br />

in Großstädten und Ballungsräumen wie dem Ruhrgebiet zu finden<br />

sind und oft im Zusammenhang stehen mit den Migrationsbewegungen<br />

der letzten Jahrzehnte. Oft sind die Moscheen, Tempel, Synagogen<br />

und Kirchen nahezu unsichtbar. Sie liegen in Hinterhöfen, Industriegebieten,<br />

zwischen Autobahnkreuzen oder in Einfamilienhäusern. Wir laden<br />

die ZuschauerInnen der Ruhrtriennale ein, einige dieser heiligen<br />

Orte und die Menschen, die in ihnen beten, arbeiten, feiern und leben,<br />

kennenzulernen.<br />

60 | <strong>HEINZ</strong> | <strong>08</strong>.<strong>2016</strong>

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