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Neue Szene Augsburg 2016-08

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32 Zoom<br />

GESUND GEWACHSENER<br />

SHOOTINGSTAR<br />

Das<br />

SINGOLDSAND-<br />

FESTIVAL<br />

in Schwabmünchen –<br />

eine Erfolgsstory<br />

Foto: Fabian Schreyer<br />

Der ikonische Satz von Tocotronic, »Das<br />

haben sich die Jugendlichen selbst aufgebaut«,<br />

wird meistens eher abfällig gebraucht.<br />

Beim Festival »Singoldsand« in<br />

Schwabmünchen trifft er den Nagel auf den Kopf<br />

und vom Ergebnis wären sicher auch Dirk von<br />

Lowtzow und Kollegen begeistert. Innerhalb von<br />

fünf Jahren ist aus einem eintägigen Fest für die<br />

Jugend der 15.000-Einwohnerstadt ein zweitägiges<br />

Open Air für knapp 8000 Besucher geworden,<br />

das Fans aus ganz Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz anzieht – das aber von der<br />

Struktur her gleich geblieben ist: Noch immer hat<br />

die Jugend das Heft in der Hand, noch immer wird<br />

der Löwenanteil an Arbeit ehrenamtlich geleistet<br />

und noch immer fließen die Erträge direkt in die<br />

Jugendarbeit zurück. Wie das geht, erklärten uns<br />

zwei der Organisatoren, Patrick Jung (27) und Sebastian<br />

Baiter (25), in einem ausführlichen Gespräch.<br />

LANDLUFT MACHT ERFINDERISCH<br />

Erste Erfahrungen hat die Kerncrew des Singoldsand<br />

bereits bei den bis 2009 laufenden »Landluft«-Open<br />

Airs sowie im Jugendzentrum Schwabmünchen gesammelt.<br />

Dann entstand die Idee, für ein richtig großes<br />

Festival alle Kräfte zu bündeln. Als<br />

Dachorganisation fungierte damals wie heute der Jugendbeirat<br />

der Stadt, ein zehnköpfiges Gremium, das<br />

von den 14- bis 24-Jährigen gewählt wird und innerhalb<br />

einer Wahlperiode von drei Jahren nicht nur die<br />

Politik berät, sondern auch ein eigenes Budget verwaltet.<br />

»Der Jugendbeirat bildet den Rahmen, der<br />

von den Vereinen mit Leben gefüllt wird«, erklärt Patrick<br />

das Konzept. »Wir wollten damit die Jugend der<br />

Stadt einen.«<br />

Das Projekt wurde von Anfang an ein Erfolg. Geplant<br />

für 800 Besucher, zog schon die erste, eintägige<br />

Ausgabe im Jahr 2011 fast die doppelte Zahl Gäste<br />

an, beim zweiten Mal waren es 2000 an zwei Tagen,<br />

dann 2500. Im vergangenen Jahr durchbrach das Singoldsand<br />

mit 3000 Besuchern und Bands wie Bilderbuch<br />

und Fiva eine weitere Schallmauer – und das<br />

war weit über die Landkreisgrenzen hinaus zu hören.<br />

Für das diesjährige Festival am 26. und 27. August<br />

wird das Gelände noch einmal auf 3800 Besucher<br />

pro Tag erweitert. »Das geht nur, weil wir so eine<br />

große Akzeptanz in der Bevölkerung haben«, sagt<br />

Patrick.<br />

Und eine sehr tolerante Bevölkerung muss das sein.<br />

Besucher aus der Fuggerstadt, darunter der Autor,<br />

staunten nicht schlecht letztes Jahr angesichts der<br />

für <strong>Augsburg</strong> unvorstellbaren Veranstaltungszeit mit<br />

Livemusik bis zwei Uhr nachts – und das mitten in<br />

Schwabmünchen auf dem Eisplatz, einer Art Stadtpark!<br />

Mindestens genauso erstaunlich sind die Eintrittspreise:<br />

Im vergangenen Jahr zahlten Besucher<br />

an der Abendkasse 20 Euro fürs Zweitagesticket,<br />

<strong>2016</strong> sind es 23 Euro, mit Camping 35 Euro.<br />

»Wir sind gesund gewachsen«, so Patrick, der seit<br />

2014 mit einem Kollegen aus dem Festivalteam selbst<br />

im Stadtrat sitzt. Die Kernmannschaft besteht aktuell<br />

aus etwa 30 Personen, die sich in sieben Fachbereichen<br />

ein Dreivierteljahr lang neben Ausbildung oder

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