Landkreis Harz_Optimiert

Bräuche. Sie wählen seit neuerer Zeit eine Prinzessin und traditionell eine Grasekönigin
und gestalten so ein Fest des Frauenrechts. So waren Frauen für die Arbeiten im Haus
sowie auf dem Hof und auf dem Feld zuständig, während Männer den Lebensunterhalt
der Familien als Berg- und Hüttenleute, in Schmieden und im Wald erarbeiteten. Feste
zum Viehauftrieb im Mai spiegeln die traditionelle bäuerliche Lebensweise wider. Hier
knüpfen auch heute nachhaltig wirtschaftende Betriebe an wie der Brockenbauer in
Tanne mit der Zucht des Roten Harzer Höhenviehs.
Beim Jodlerwettstreit in Altenbrak werden in jedem Jahr ein Jodlermeister und eine
Jodlermeisterin sowie die besten Nachwuchsjodler gesucht. Damit bewerten Juroren
und Gäste die Standards des Harzer Jodelns, das in den zahlreichen Vereinen der Musikpflege
sowie in Chören und Gruppen gepflegt wird. Gemeinsames Musizieren und
Tanzen gehört dazu, genau wie das Erzählen von Anekdoten und kleinen Histörchen.
Mundartsprecher schulen sich nicht nur in der Folklorewerkstatt, sondern auch in den
Arbeitsgemeinschaften von Schulen und Chören.
Das Bewusstsein für die regionale Tradition führte in der Harzregion 1868 zur Gründung
des Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde mit Sitz in Wernigerode, der
auch die Harzbücherei zusammentrug und die „Harz-Zeitschrift“ unterhält. In Seesen
gründete sich 1886 der Harzklub mit heute rund 90 Zweigvereinen und der Zeitschrift
„Der Harz“.
Gebündelt werden die Bemühungen um die Traditionen im Harz vom Zentrum Harzkultur,
welches von einem Beirat, in dem sich die Vertreter der Institutionen und der
Region vereinen, gestützt wird.
Der alljährliche Grasedanz wird
als besonderes Brauchtumsfest
nur in den beiden Harzorten
Neuwerk und Hüttenrode ge -
feiert. Höhepunkt ist die Wahl
der Grasekönigin.
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