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e_Magazin_Sachwerte3 2016

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4. Jahrgang<br />

Nr. 16/17<br />

17. August 2015<br />

E-Spezial<br />

4. Jahrgang<br />

Nr. 16/17<br />

17. August 2015<br />

E-Spezial<br />

Nr. 16/17<br />

EXXECNEWS<br />

15. August <strong>2016</strong><br />

EXXECNEWS<br />

Spezial<br />

Spezial<br />

Assetklassen Perspektiven<br />

Die neue Qualität der Sachwerte<br />

Die neue Qualität der Sachwerte<br />

3 3<br />

tuelle und ebenfalls in Farnborough<br />

vorgestellte Marktausblick „Current<br />

Market Outlook (CMO)“ schätzt den<br />

Gesamtwert dieser neuen Flugzeuge auf<br />

5,9 Billionen US-Dollar (5,35 Billionen<br />

Euro). „Trotz jüngster Ereignisse, die die<br />

Finanzmärkte beeinflusst haben, wird der<br />

Luftfahrtsektor weiterhin ein langfristiges<br />

Wachstum verzeichnen mit einer Verdoppelung<br />

der Größe der Verkehrsflugzeugflotte“,<br />

prognostiziert Randy Tinseth,<br />

Vice President of Marketing von Boeing<br />

Commercial Airplanes. „Wir erwarten<br />

in den kommenden zwei Jahrzehnten ein<br />

Wachstum des Personenverkehrs um 4,8<br />

Prozent pro Jahr.“<br />

57 Prozent der 39.620 bis zum Ende<br />

des Prognosezeitraums ausgelieferten<br />

Flugzeuge unterstützen das Flottenwachstum,<br />

während 43 Prozent ältere,<br />

weniger effiziente Flugzeuge ersetzen<br />

werden. Infolgedessen wird sich dem<br />

Marktausblick zufolge die Verkehrsflugzeugflotte<br />

von 22.510 Flugzeugen<br />

in 2015 auf 45.240 Flugzeuge in 2035<br />

verdoppeln. Grundlage der Boeing-Prognosen<br />

ist ein durchschnittliches jährliches<br />

Wachstum des Passagierverkehrs<br />

von 4,8 Prozent (Vorjahresprognose: 4,9<br />

Prozent), das damit nahe der historischen<br />

Trendlinie von fünf Prozent liegt. Für<br />

den Frachtverkehr wird ein Wachstum<br />

von 4,2 Prozent pro Jahr erwartet.<br />

Boeings Marktausblick spiegelt eine<br />

fortlaufende Nachfrageverlagerung<br />

von sehr großen Flugzeugen zu kleineren<br />

und mittleren Großraumflugzeugen<br />

wider. Der Flugzeughersteller geht davon<br />

aus, dass angetrieben von Billigfluggesellschaften<br />

und dem Wachstum der<br />

Schwellenländer der Single-Aisle-Markt<br />

in den kommenden zwei Jahrzehnten<br />

weiterhin das am schnellsten wachsende<br />

und insgesamt größte Segment bleibt. In<br />

diesem Segment prognostiziert Boeing<br />

einen Bedarf von 28.140 Flugzeugen,<br />

eine Steigerung von über fünf Prozent<br />

im Vergleich zum Vorjahr. Im Großraumsegment<br />

werden 9.100 Flugzeuge<br />

benötigt, mit einer großen potenziellen<br />

Nachfragewelle für Flugzeuge, die ältere<br />

Maschinen ersetzen, im Zeitraum von<br />

2021 bis 2028.<br />

Der internationale Dachverband der<br />

Fluggesellschaften IATA (International<br />

Air Transport Association) hat<br />

seine Prognose für das jährliche Wachstum<br />

des Passagierverkehrs zuletzt leicht<br />

zurückgenommen. Bis zum Jahr 2034<br />

rechnet die IATA nunmehr mit einer<br />

durchschnittlichen Wachstumsrate von<br />

3,8 Prozent pro Jahr, statt zuvor 4,1<br />

Prozent pro Jahr. Sie begründet die<br />

niedrigere Prognose mit negativen<br />

Einflüssen auf die Weltwirtschaft,<br />

unter anderem dem langsameren<br />

Wirtschaftswachstum in China, die<br />

die Nachfrage dämpfen. Zum Ende<br />

des Prognosezeitraums prognostiziert<br />

die IATA eine Passagierzahl von 7,0<br />

Milliarden für das Jahr 2034 (statt zuvor<br />

7,4 Milliarden).<br />

Die globalen Gewinnerwartungen der<br />

Fluggesellschaften für das Jahr <strong>2016</strong><br />

hat die IATA hingegen angehoben. Sie<br />

rechnet nunmehr mit einem Branchengewinn<br />

in Höhe von 39,4 Milliarden<br />

US-Dollar (statt zuvor 36,3 Milliarden<br />

US-Dollar). Das würde bedeuten, dass<br />

die Gewinne der Fluggesellschaften das<br />

fünfte Jahr in Folge steigen. Die IATA<br />

führt die positive Gewinnentwicklung<br />

auf mehrere Faktoren zurück, unter<br />

anderem auf niedrigere Kerosinpreise<br />

und höhere Auslastungen der Flugzeuge.<br />

Mit einem verwalteten Vermögen von<br />

6,2 Milliarden Euro sind Luftfahrzeuge<br />

die zweitkleinste Assetklasse der im bsi<br />

Bundesverband Sachwerte und Investmentvermögen<br />

organisierten Sachwertinvestmentbranche<br />

nach Immobilien,<br />

Sonstigen, Schiffen und erneuerbaren<br />

Energien. Nur Private Equity ist mit<br />

Assets under Management von 3,8<br />

Milliarden Euro noch kleiner. Bei den<br />

Neuinvestitionen lag die Assetklasse im<br />

vergangenen Jahr mit 706 Millionen<br />

Euro hinter Immobilien auf Platz zwei<br />

(laut bsi-Branchenzahlen 2015). Die<br />

verfügbaren Kennzahlen in den Performance-Berichten<br />

der bsi-Mitlieder<br />

zeigen, dass das Flugzeug-Segment bislang<br />

durchgängig mit positiven Zahlen<br />

aufwarten kann. Allerdings hat mit der<br />

KGAL ein Initiator, der keine Renditekennzahlen<br />

ausweist, die meisten Beteiligungen<br />

aufgelegt (138) und aufgelöst<br />

(104). Abzuwarten bleibt, wie sich die<br />

heutigen ausschüttungsorientierten Investmentvermögen<br />

entwickeln, wenn<br />

Leasingverträge zur Verlängerung oder<br />

Flugzeuge zum Verkauf anstehen.<br />

Begünstigt werden Flugzeuginvestments<br />

nach Einschätzung des Initiators<br />

LHI von dem Trend, dass der<br />

Anteil an alternativen Finanzierungsformen<br />

für die Flugzeugflotten steigt.<br />

Die auf lange Sicht fixierten Cashflows<br />

aus Operate-Lease-Verträgen mit den<br />

Airlines eigneten sich besonders für institutionelle<br />

Investoren, die an langfristig<br />

orientierten Investments interessiert<br />

sind, wie Versicherungen, Pensionskassen<br />

und Versorgungswerke. ◆ (JPW)<br />

PrIVate EQUITy<br />

Private Equity ist mit einem verwalteten Vermögen von 3,8 Milliarden Euro die kleinste Assetklasse der im bsi Bundesverband Sachwerte<br />

und Investmentvermögen organisierten Sachwertinvestmentbranche, die insgesamt 136,1 Milliarden Euro verwaltet (laut bsi-<br />

Branchenzahlen 2015). Zum Erfolg der Assetklasse liegen nur wenige Kennzahlen vor, da bislang kaum Beteiligungen aufgelöst wurden.<br />

Nach einem moderaten Wachstum<br />

der Neuinvestitionen in 2015 rechnet<br />

die Mehrzahl der europäischen<br />

Private-Equity-Gesellschaften (65<br />

Prozent) für <strong>2016</strong> mit einer Marktbelebung.<br />

Neben guten Chancen für<br />

Neuinvestitionen in der Bereitstellung<br />

von Wachstumskapital (89 Prozent)<br />

sehen die Befragten die Gründe auch<br />

in operativen Verbesserungen sowie<br />

der Übernahme von Mehrheitsbeteiligungen<br />

von Privateigentümern (64<br />

Prozent) und Akquisitionen von anderen<br />

Private-Equity-Gesellschaften<br />

(62 Prozent). Zu diesen Ergebnissen<br />

kommt der „Private Equity Trend Report<br />

<strong>2016</strong>“ der Unternehmens- und<br />

Managementberatung PricewaterhouseCoopers<br />

(PwC), für den europaweit<br />

250 Private-Equity-Manager<br />

befragt wurden.<br />

Die Geschäftsaussichten für das laufende<br />

Jahr beurteilen vor allem Fondsgesellschaften<br />

aus Deutschland (75<br />

Prozent) und den Benelux-Ländern<br />

(73 Prozent) optimistisch. Im Branchenvergleich<br />

bleiben Unternehmen<br />

aus den Bereichen Industrieproduktion<br />

(47 Prozent) und Konsumgüter<br />

(36 Prozent) europaweit die bevorzugten<br />

Beteiligungsziele für Fondsgesellschaften.<br />

Infolge des fortschreitenden<br />

Megatrends „Digitalisierung“<br />

wird auch der Bereich Unternehmensdienstleistungen<br />

attraktiver.<br />

Der seit der Finanzkrise eingeleitete<br />

Wandel in den Geschäftsmodellen<br />

der Private-Equity-Branche macht<br />

sich bemerkbar. Die Mehrzahl der<br />

Befragten (81 Prozent) erklärte, sie<br />

kooperiere nun stärker mit strategischen<br />

Investoren. Parallel dazu<br />

nimmt die Bedeutung von Leverage<br />

und „Financial Engineering“ als Renditetreiber<br />

ab. Etwa die Hälfte der<br />

Befragten (49 Prozent) berichtet von<br />

wachsenden Schwierigkeiten beim<br />

Fundraising, wohingegen 38 Prozent<br />

davon sprechen, es sei leichter geworden.<br />

Als künftige Quellen werden vor<br />

allem Dachfonds (74 Prozent), gefolgt<br />

von Versicherungen (65 Prozent) und<br />

vermögenden Privatpersonen (62 Prozent)<br />

genannt.<br />

Die größten Herausforderungen der<br />

Branche für die nächsten fünf Jahre<br />

sind nach Einschätzung von 75 Prozent<br />

der Befragten die Einhaltung<br />

der infolge der Finanzkrise eingeführten<br />

härteren Regulierungsvorgaben.<br />

Gut 64 Prozent der Marktexperten<br />

nennen den steigenden Druck<br />

auf die Gebühren für Private-Equity-<br />

Fonds als langfristige Herausforderung.<br />

Rund 85 Prozent der Befragten<br />

gaben an, dass der Wettbewerb um<br />

Neuinvestitionen gestiegen ist. Der<br />

starke US-Dollar habe das Interesse<br />

von finanziellen und strategischen Investoren<br />

aus den USA und China an<br />

europäischen Kaufzielen angefacht.<br />

Die Verfügbarkeit von Fremdkapital<br />

beschrieben 69 Prozent der Umfrageteilnehmer<br />

als erwartungsgemäß.<br />

Der Anteil der Befragten, die die<br />

Verfügbarkeit schlechter als erwartet<br />

beurteilten, stieg auf 24 Prozent,<br />

verglichen zu zwei Prozent im Vorjahr.<br />

Lediglich sieben Prozent der Befragten<br />

erklärten, die Verfügbarkeit<br />

von Krediten sei besser als erwartet,<br />

nach 36 Prozent im Vorjahr. Bei der<br />

Finanzierung von Deals tendiert die<br />

Branche weiter zu mehr Sicherheit.<br />

Bei 43 Prozent der Befragten lag<br />

der Kreditanteil („Debt-to-Equity<br />

Ratio“) bei 40 bis 49 Prozent. Deutsche<br />

Fondsgesellschaften bevorzugen<br />

meist eine niedrigere Quote.<br />

Rund 57 Prozent der Befragten äußerte<br />

sich zufrieden mit der Entwicklung<br />

ihrer Portfoliounternehmen im<br />

vergangenen Jahr, im Vorjahr waren<br />

dies noch 97 Prozent. Vor allem deutsche<br />

Gesellschaften bewerteten die<br />

Entwicklung ihrer Portfoliofirmen<br />

positiv. Gleichzeitig erhöhte sich der<br />

Anteil der Gesellschaften, die bei<br />

ihren Portfoliounternehmen keine<br />

Verletzung von Kreditklauseln feststellten,<br />

von sieben Prozent auf 23<br />

Prozent im Vorjahr.<br />

Deutschland bleibt der Analyse zufolge<br />

der attraktivste Investitionsmarkt<br />

in Westeuropa. Die Mehrzahl der<br />

Befragten aus den Benelux-Ländern<br />

rechnet damit, dass dieser Trend auch<br />

für die nächsten fünf Jahre anhält.<br />

Der deutsche Markt profitiert dabei<br />

von einer entwickelten Infrastruktur<br />

und einer hohen Anzahl an qualifizierten<br />

Arbeitnehmern, was Potenzial<br />

für Wachstum und Expansion bietet.<br />

Auch die Unternehmensberatung Roland<br />

Berger hat ermittelt, dass die<br />

Mehrzahl (64 Prozent) der europäischen<br />

Private-Equity-Unternehmen<br />

für <strong>2016</strong> mit einer steigenden Anzahl<br />

von Mergers & Acquisitions-Transaktionen<br />

mit Private-Equity-Beteiligung<br />

rechnet, vor allem in Deutschland,<br />

aber auch auf der iberischen Halbinsel<br />

und in Italien. Sie begründen diese<br />

Einschätzung mit der nach wie vor<br />

günstigen Fremdkapitalfinanzierung<br />

und einer positiven Einschätzung der<br />

wirtschaftlichen Entwicklung in Europa.<br />

Gleichzeitig glauben immer<br />

mehr Private-Equity-Manager, dass<br />

ihre Branche wieder so robust ist<br />

wie vor der Finanzkrise. Dennoch<br />

halten es immer noch 40 Prozent für<br />

notwendig, ihr Geschäftsmodell weiter<br />

anzupassen und zu verbessern. Das<br />

sind die zentralen Ergebnisse der Studie<br />

„European Private Equity Outlook<br />

<strong>2016</strong>“, für die das Investors-Support-<br />

Team Roland Berger europaweit Investoren<br />

befragt hat.<br />

Das größte gesamtwirtschaftliche<br />

Wachstum im Vergleich zum Vorjahr<br />

erwarten die Befragten in Deutschland<br />

(plus 3,2 Prozent). Neben den<br />

Faktoren Finanzierung und Konjunktur<br />

in Europa käme in Deutschland<br />

das gute Konsumklima zum Tragen.<br />

Dagegen wirkten in der Region der<br />

iberischen Halbinsel und Italien mit<br />

einem erwarteten Wachstum von 3,1<br />

Prozent vor allem Nachholeffekte.<br />

Großbritannien als europaweit wichtigster<br />

Markt für Firmenübernahmen<br />

soll um 2,9 Prozent wachsen. Am<br />

Ende des Rankings, aber noch mit<br />

Wachstum, befindet sich die Region<br />

Schweiz/Österreich, vor allem wegen<br />

der Effekte der Frankenaufwertung<br />

auf die Schweiz. Aufgrund der anhaltenden<br />

gesamtwirtschaftlichen<br />

Schwäche Griechenlands rechnen<br />

die Private-Equity-Experten dort<br />

mit einem weiteren Rückgang um<br />

0,2 Prozent. Als besonders attraktive<br />

Branchen nennen 65 Prozent der<br />

Befragten Technologie und Medien,<br />

gefolgt von Pharma und Healthcare<br />

(62 Prozent) sowie Konsumgüter und<br />

Handel (60 Prozent). Weniger Akquisitionen<br />

erwarten sie hingegen in der<br />

Automobilindustrie (18 Prozent), der<br />

Chemiebranche (17 Prozent), dem<br />

Energiesektor und der Baubranche<br />

(jeweils 14 Prozent).<br />

Trotz des guten Private-Equity-Jahres<br />

2015 geht ein Drittel der Befragten<br />

davon aus, dass <strong>2016</strong> die Investitionsmöglichkeiten<br />

attraktiver sein werden<br />

als im Vorjahr. Als wichtigste Quelle<br />

für Akquisitionsziele nennen zwei<br />

Drittel (67 Prozent) der Befragten<br />

Secondary-Buy-outs, gefolgt von<br />

Mehrheitsbeteiligungen an Familienunternehmen<br />

(64 Prozent). Nicht<br />

zuletzt deshalb erwarten die meisten<br />

Studienteilnehmer (83 Prozent) vor<br />

Finanziert durch Private Equity: Pharmaforschung<br />

Definition Private Equity<br />

Nach einer Definition des Bundesverbands<br />

Alternative Investments<br />

(BAI) bezeichnet Private Equity die<br />

Investition in das Eigenkapital oder<br />

den vollständigen Erwerb eines Unternehmens<br />

durch außenstehende<br />

oder betriebszugehörige Investoren.<br />

Hauptmerkmal dieses Investments<br />

ist der hohe Fremdkapitalanteil zur<br />

Finanzierung der Beteiligung oder<br />

Übernahme. Das dazu benötigte<br />

Fremdkapital wird durch Bankkredite<br />

und/oder die Emission von Anleihen<br />

aufgenommen. Der Kapitaldienst des<br />

Fremdkapitals wird aus den Erträgen<br />

des Zielunternehmens oder durch den<br />

Verkauf von Unternehmensteilen gedeckt.<br />

Private Equity umfasst, wie der BAI<br />

weiter ausführt, die Bereiche Venture<br />

und Buyout Capital, die sich nach<br />

der Phase, in der sich das Zielunternehmen<br />

befindet, unterscheiden<br />

50 51<br />

Nr. 16/17<br />

15. August <strong>2016</strong><br />

Assetklassen Perspektiven<br />

allem Transaktionen in<br />

einer Größenordnung<br />

von unter 250 Millionen<br />

Euro.<br />

Aus der Praxis gibt es<br />

aber auch Anhaltspunkte<br />

für einen Anstieg<br />

großer Transaktionen<br />

auf geringer Basis.<br />

Als oberste Priorität<br />

für <strong>2016</strong> nennen die<br />

Befragten, wie auch<br />

in den Vorjahren, in<br />

neue Unternehmen<br />

zu investieren (38<br />

Prozent). Mit mehr<br />

als einem Viertel der<br />

Nennungen (26 Prozent)<br />

an die zweite<br />

Stelle aufgerückt ist<br />

der Verkauf existierender<br />

Beteiligungen.<br />

Dagegen wollen nur<br />

noch 23 Prozent ihren<br />

Fokus vor allem auf die<br />

Weiterentwicklung von Portfoliounternehmen<br />

legen – im Vorjahr waren<br />

es noch 31 Prozent.<br />

Um den Wert von Beteiligungen<br />

weiter zu steigern, planen 31 Prozent<br />

für <strong>2016</strong> zusätzliche Akquisitionen,<br />

29 Prozent wollen bei ihren Beteiligungen<br />

neue Produkte oder Dienstleistungen<br />

einführen. Diese beiden<br />

Maßnahmen sind damit gegenüber<br />

2015 wichtiger geworden (plus neun<br />

beziehungsweise plus 14 Prozentpunkte).<br />

Dagegen legen die Private-Equity-Gesellschaften<br />

in <strong>2016</strong><br />

weniger Wert auf Kostensenkungsprogramme<br />

(zwölf Prozent; 2015: 21<br />

Prozent). Als größtes Hindernis für<br />

eine erfolgreiche Weiterentwicklung<br />

der Akquisitionsziele sieht rund ein<br />

Drittel der Befragten das Management<br />

von Change-Prozessen.<br />

Im ersten Quartal <strong>2016</strong> hat sich<br />

die Stimmung auf dem deutschen<br />

Beteiligungskapitalmarkt stark<br />

abgekühlt. Der Geschäftsklimaindex<br />

des „German Private Equity<br />

Barometers“, das von der KfW zusammen<br />

mit dem Bundesverband<br />

deutscher Kapitalgesellschaften<br />

(BVK) berechnet wird, ist um 14,3<br />

Zähler auf 45,4 Saldenpunkte gefallen.<br />

Anders als im Vorquartal, als<br />

das Klimahoch im Spätphasensegment<br />

den Klimaeinbruch im Frühphasensegment<br />

ausgeglichen hatte,<br />

sank der Indikatorwert in beiden<br />

Marktsegmenten. Dabei bewerten<br />

die Beteiligungskapitalgeber sowohl<br />

ihre aktuelle Geschäftslage (minus<br />

11,3 Zähler auf 50,8 Saldenpunkte)<br />

als auch die Geschäftserwartung pessimistischer<br />

(minus 17,3 Zähler auf<br />

40,0 Saldenpunkte).<br />

Trotz des Einbruchs des Geschäftsklimas<br />

auf dem Beteiligungskapitalmarkt<br />

im ersten Quartal bleibt<br />

Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt<br />

der KfW Bankengruppe, optimistisch<br />

für die weitere Entwicklung in<br />

diesem Jahr: „Die Marktstimmung ist<br />

aktuell schlechter als es die Bewertung<br />

der Rahmenbedingungen erwarten<br />

lassen. Wir gehen aber davon aus,<br />

dass sich die guten Rahmenbedingungen<br />

wieder durchsetzen werden und<br />

die aktuell gedrückte Stimmung die<br />

Investitionsbereitschaft der Wagniskapitalgeber<br />

nicht nachhaltig senkt.<br />

Denn dafür gibt es keinen ersichtlichen<br />

Anlass“, so Zeuner. Auch Ulrike<br />

Hinrichs, geschäftsführendes BVK-<br />

Vorstandsmitglied, zeigt sich zuversichtlich:<br />

„Die Investitionsbereitschaft<br />

ist da. Die Entwicklung im Vorjahr hat<br />

zudem gezeigt, dass sich die Stimmung<br />

im Jahresverlauf durchaus schnell zum<br />

Positiven wenden kann.“ Vor allem<br />

eine Entspannung bei den hohen Bewertungen<br />

oder Exit-Erfolge würden<br />

die Branchenstimmung schlagartig<br />

aufhellen. Eine Enttäuschung für die<br />

Venture-Capital-Geber sei allerdings<br />

die jüngste Ankündigung aus dem<br />

Bundesfinanzministerium gewesen,<br />

dass es in dieser Legislaturperiode<br />

kein Venture-Capital-Gesetz geben<br />

werde. Nach den zahlreichen politischen<br />

Bekenntnissen der letzten Jahre<br />

hatte sich die Branche eine echte Verbesserung<br />

erhofft. ◆ (JPW)<br />

beziehungsweise nach bestimmten<br />

Ereignissen, die im Unternehmen<br />

stattfinden. So wird unter Venture<br />

Capital Seed-, Start-up- und Expansionsfinanzierung<br />

subsumiert. Dieses<br />

Risiko- oder Wagniskapital wird laut<br />

BAI als Kapitalunterstützung meist<br />

benötigt, um Produkte zu entwickeln<br />

oder erstes Umsatzwachstum<br />

zu finanzieren. Zu Buyout-Investitionen<br />

gehören Management-Buyouts<br />

(MBOs), Management-Buy-ins<br />

(MBIs), Expansionsfinanzierungen<br />

und Turnaround-Investitionen. Die<br />

Investitionen erfolgen in reife Unternehmen,<br />

die mit ihren Produkten oder<br />

Dienstleistungen bereits am Markt<br />

etabliert sind. Das Investitionsrisiko<br />

bei Buyout-Finanzierungen ist geringer<br />

als in früheren Phasen. Sie sind<br />

nach Angaben des BAI eine der wichtigsten<br />

und ertragreichsten Segmente<br />

des Private-Equity-Geschäftes.<br />

Foto: Fotolia

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