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e_Magazin_Sachwerte3 2016

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4. Jahrgang<br />

Nr. 16/17<br />

17. August 2015<br />

E-Spezial<br />

4. Jahrgang<br />

Nr. 16/17<br />

17. August 2015<br />

E-Spezial<br />

Nr. 16/17<br />

EXXECNEWS<br />

15. August <strong>2016</strong><br />

EXXECNEWS<br />

Spezial<br />

Spezial<br />

Assetklassen Perspektiven<br />

Die neue Qualität der Sachwerte<br />

Die neue Qualität der Sachwerte<br />

3 3<br />

ErNEUErbare<br />

EnerGIEN<br />

Photovoltaik und Kraft-Wärme-Kopplung sind Schlüsseltechnologien<br />

der Energiewende. Nach den im Erneuerbare-Energien-<br />

Gesetz (EEG) festgelegten deutschen Zielen zur Energiewende<br />

sollen erneuerbare Energien bis 2025 einen Anteil von 40 bis<br />

45 Prozent an der Stromerzeugung in Deutschland ausmachen.<br />

2035 sollen es 55 bis 60 Prozent sein. Investoren haben die<br />

erneuerbaren Energien längst als lukratives Anlagesegment<br />

erkannt, entsprechende Kapitalanlagen sind etabliert und weit<br />

verbreitet.<br />

Zwei Technologien erscheinen dabei<br />

besonders interessant. Während Photovoltaik<br />

seit jeher eine der großen Säulen<br />

des angestrebten Energiemixes ausmacht,<br />

sind Blockheizkraftwerke noch<br />

nicht in jedermanns Wahrnehmung<br />

angekommen. Zu Unrecht, denn der<br />

etablierten Technologie kommt bei der<br />

Energiewende eine Schlüsselrolle zu.<br />

Photovoltaik<br />

Der technische Fortschritt in der nachhaltigen<br />

Nutzbarmachung erneuerbarer<br />

Energien verlief in den vergangenen<br />

Jahrzehnten exponentiell. Dennoch<br />

Muster-Blockheizkraftwerk<br />

macht es für sicherheitsorientierte Investoren<br />

Sinn, auf etablierte Technologien<br />

wie Photovoltaik zu setzen. Bei<br />

diesen liegen ausreichende Statistiken<br />

und Leistungsnachweise vor, die eine<br />

gute Planbarkeit gewährleisten.<br />

Photovoltaik wird unter den erneuerbaren<br />

Energien das größte und<br />

dauerhafteste Leistungsvermögen<br />

zugeschrieben. Die Technologie zur<br />

Nutzung von Solarenergie ist ausgereift,<br />

bewährt, sicher und sauber. Allein<br />

in Deutschland waren Ende 2015<br />

rund 1,5 Millionen Photovoltaik-Anlagen<br />

mit einer Nennleistung von rund<br />

40 Gigawatt installiert. Kein anderer<br />

Kraftwerkstyp in Deutschland bietet<br />

mehr kumulierte Leistung. Die im<br />

Jahr 2015 produzierte Strommenge aus<br />

Solarenergie lag nach Schätzungen des<br />

Fraunhofer-Institutes bei etwa 38,5<br />

TWh und entspricht damit etwa 7,5<br />

Prozent des Netto-Stromverbrauchs in<br />

Deutschland. Zusammengefasst produzierten<br />

die erneuerbaren Energien<br />

(EE) etwa 38 Prozent. Der Zubau in<br />

Deutschland reicht allerdings noch<br />

nicht aus, um die im Erneuerbare-<br />

Foto: Neitzel & Cie.<br />

Energien-Gesetz (EEG) festgelegten<br />

Ziele der Energiewende zu erreichen.<br />

Nach Angaben der Bundesnetzagentur<br />

liegt der Zubau der vergangenen<br />

zwölf Monate bei Photovoltaik-Anlagen<br />

mit etwa 1,4 Gigawatt Stand<br />

Juni <strong>2016</strong> mehr als 1,0 Gigawatt unterhalb<br />

des gesetzlich festgelegten<br />

Korridors von 2,4 bis 2,6 Gigawatt.<br />

Entsprechend werden die Fördersätze<br />

für Photovoltaik-Anlagen, die im<br />

Zeitraum vom 1. Juli <strong>2016</strong> bis zum<br />

30. September <strong>2016</strong> in Betrieb genommen<br />

werden, nicht gekürzt. Seit dem 1.<br />

Oktober 2015 wurden die Fördersätze<br />

nicht mehr abgesenkt.<br />

Nicht unbedingt förderlich für die<br />

Erreichung der Zubauziele dürfte die<br />

jüngste Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />

(EEG) sein. Das damit<br />

eingeführte Ausschreibungsverfahren<br />

für die Förderung neuer Photovoltaik-<br />

Anlagen sorgt dafür, dass im Rahmen<br />

eines jährlich festzusetzenden Zubauvolumens<br />

nur die neuen Projekte<br />

gefördert werden, welche mit der geringsten<br />

EEG-Vergütung auskommen.<br />

Zwar nennt das Bundesministerium<br />

für Wirtschaft und Energie (BMWi)<br />

als drittes Ziel der EEG-Novelle nach<br />

Planbarkeit und mehr Wettbewerb,<br />

dass man die Vielfalt der Akteure von<br />

großen Firmen bis zu kleinen Genossenschaften<br />

erhalten wolle, doch<br />

durch das Ausschreibungsverfahren<br />

droht eine Bevorteilung der großen<br />

Konzerne. Diese können Skaleneffekte<br />

und Quersubventionierungen nutzen,<br />

um kleinere Anbieter auszustechen.<br />

Darüber hinaus müssen Anbieter nun<br />

bei gleichzeitig erhöhten Planungsrisiken<br />

massiv in Vorleistung gehen.<br />

Die Alternative wären gegebenenfalls<br />

Blindpools, deren Renditeerwartungen<br />

und Risiken unter den Voraussetzungen<br />

eines Ausschreibungsverfahrens<br />

jedoch kaum kalkulierbar<br />

wären. Planbarkeit bieten dann nur<br />

noch Beteiligungen an fertiggestellten<br />

Bestandsobjekten, die bereits eine<br />

Förderzusage erhalten haben. Abseits<br />

von den Risiken und Unklarheiten der<br />

Ausschreibungsverfahren existiert ein<br />

großer und sehr lebendiger Markt mit<br />

Bestandsanlagen, die keine Fertigstellungs-<br />

oder Förderungsrisiken, dafür<br />

aber nachgewiesene Erträge aufweisen,<br />

denn in Deutschland sind bereits<br />

etwa 40 Gigawatt an Photovoltaik-<br />

Anlagen installiert worden.<br />

Kraft-Wärme-Kopplung<br />

Die gesetzlich beschlossene Energiewende<br />

ist nicht nur mit Wasser, Wind<br />

und Sonne bis zum Jahr 2022 umsetzbar,<br />

denn die Erneuerbaren Energien<br />

sind durch die Schwankungen des<br />

eingespeisten Stroms in der Regel<br />

nicht grundlastfähig. Anstatt auf<br />

Atom- und Kohlekraft als Ergänzung<br />

zu setzen, hat die Bundesregierung die<br />

Kraft-Wärme-Kopplung als Schlüsseltechnologie<br />

erkannt und durch das<br />

Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz als<br />

Ergänzung des EEG gefördert. Mindestens<br />

25 Prozent des Energiemix<br />

sollen im Jahr 2020 durch entsprechende<br />

Anlagen produziert werden.<br />

Dies stellt nahezu eine Verdoppelung<br />

des aktuellen Bestandes und damit ein<br />

interessantes Potenzial für Sachwert-<br />

Investoren dar.<br />

Die Verwendung nachwachsender<br />

Rohstoffe, kann über das EEG gefördert<br />

werden. Die überwiegende Zahl<br />

der Blockheizkraftwerke (BHKW)<br />

wird jedoch mit günstigerem Erdgas<br />

betrieben. Diese arbeiten so effizient,<br />

dass der Ausstoß von klimaschädlichem<br />

CO 2<br />

minimiert wird. Die seit<br />

den 60-er Jahren entwickelte und<br />

etablierte Technologie erreicht Wirkungsgrade<br />

von 80 bis teilweise über<br />

90 Prozent. BHKW produzieren unabhängig<br />

von Tageszeit, Jahreszeit<br />

und meteorologischen Bedingungen<br />

und bescheren Investoren damit einen<br />

stetigen Einnahmenstrom. Bei<br />

kontinuierlicher Wartung und Instandhaltung<br />

sind Nutzungsdauern<br />

von 100.000 Betriebsstunden durchaus<br />

realistisch. In der Regel ist der<br />

Betrieb ab einer jährlichen Nutzung<br />

von rund 4.000 Betriebsstunden wirtschaftlich.<br />

Industriell oder gewerblich<br />

genutzte Anlagen liegen regelmäßig<br />

weit darüber.<br />

Die dezentrale Energieproduktion<br />

sorgt für eine Entlastung des gesamten<br />

Leitungsnetzes, denn die kompakten<br />

BHKW produzieren die Energie dort,<br />

wo sie gebraucht wird. Sie werden je<br />

nach regionalem oder lokalem Bedarf<br />

in unterschiedlichen Leistungsgrößen<br />

und als wärme- oder stromgeführte<br />

Variante errichtet und sind besonders<br />

gut für den Einsatz in Bereichen geeignet,<br />

in denen ein gleichzeitiger Bedarf<br />

an Strom und Wärme vorhanden ist<br />

(etwa Krankenhäuser, Wohnviertel,<br />

Hotels, bestimmte Industrieanlagen).<br />

Die Nennleistungen reichen von Nano-BHKW<br />

für Einfamilienhäuser mit<br />

einer elektrischen Leistung von maximal<br />

2,5 kW bis hin zu Großkraftwerken<br />

mit mehreren Megawatt Leistung,<br />

die in der Industrie eingesetzt werden.<br />

Die Novelle des KWKG vom Januar<br />

<strong>2016</strong> sieht neben der Änderung der<br />

Nr. 16/17<br />

15. August <strong>2016</strong><br />

Assetklassen Perspektiven<br />

Förderdauer von zehn Jahren auf<br />

60.000 Betriebsstunden auch eine<br />

Anhebung der Vergütung für Nano-<br />

, Mikro- und Mini-BHKW von derzeit<br />

5,41 Cent auf acht Cent/kWh<br />

vor, jedoch nur für in das allgemeine<br />

Netz eingespeisten Strom. Selbst<br />

verbrauchter Strom wird nur noch<br />

mit vier Cent/kWh gefördert und<br />

unterliegt gegebenenfalls der EEG-<br />

Umlage auf Eigenstrom. Damit sind<br />

die befürchteten Einschnitte durch<br />

die Novelle weitgehend ausgeblieben.<br />

Für Investoren sind BHKW hoch attraktive<br />

Assets. So amortisierte sich<br />

ein in einem Freizeitbad installiertes<br />

BHKW mit einer elektrischen Leistung<br />

von 200 kW und einem erzielten<br />

Gesamtwirkungsgrad von 90 Prozent<br />

bei einer Nutzung von 7.500 Stunden/<br />

Jahr unter Volllast innerhalb von drei<br />

Jahren.<br />

Das ist unser Autor:<br />

Bernd Neitzel ist geschäftsführender<br />

Gesellschafter von Neitzel und<br />

Cie. Das Unternehmen bietet seit<br />

2009 ausschließlich Anlageprodukte,<br />

die den „grünen“ Sachwert in den<br />

Mittelpunkt stellen.<br />

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Investmentvermögen, insbesondere Angaben zu den mit einer Investition in diese unternehmerischen Beteiligungen verbundenen Risiken, entnehmen Sie bitte jeweils dem allein für eine Anlageentscheidung maßgeblichen Verkaufsprospekt nebst<br />

eventuellen Nachträgen, den Anlagebedingungen und den wesentlichen Anlegerinformationen. Sie erhalten die vorgenannten Dokumente in deutscher Sprache kostenfrei bei der Deutsche Finance Group, Ridlerstraße 33, 80339 München oder unter<br />

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Wald-INVESTMENT<br />

Nachhaltige Anlagen boomen<br />

– insbesondere bei Holz<br />

kommt es auf die Details an<br />

Gemäß Statistiken des<br />

Fachverbandes Forum<br />

Nachhaltige Geldanlage<br />

(FNG) aus dem Jahre <strong>2016</strong>,<br />

umfasste das Volumen des<br />

nachhaltigen Anlagemarktes<br />

in Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz Ende 2015<br />

insgesamt 326,3 Milliarden<br />

Euro. Im Vergleich zum Vorjahr<br />

entspricht dies einem<br />

Wachstum von 65 Prozent.<br />

Demnach gilt also, dass<br />

immer mehr Anleger sich<br />

für Geldanlagen entscheiden,<br />

bei denen neben den<br />

klassischen Finanzaspekten<br />

Liquidität, Rentabilität und<br />

Sicherheit auch soziale,<br />

ethische und ökologische<br />

Kriterien einfließen. Allerdings<br />

stellt sich die Frage,<br />

wie kritisch die Anleger die<br />

jeweiligen Angebote hinterfragen<br />

und überprüfen.<br />

Anlageobjekt Teakholz (Tectonia grandis)<br />

Beispiel Holz<br />

Holz ist – nach Erdöl und Erdgas – mit<br />

einem Volumen von über 246 Milliarden<br />

Euro pro Jahr der drittgrößte<br />

Rohstoffmarkt der Welt. Der Teakholzweltmarkt<br />

hat ein Volumen von<br />

mehr als drei Milliarden Euro pro Jahr.<br />

Die Nachfrage nach Holz wird Expertenprognosen<br />

zufolge auch in Zukunft<br />

weiter steigen. Holz kann zum Bauen,<br />

Arbeiten oder zum Heizen verwendet<br />

werden. Immer mehr Menschen<br />

entscheiden sich beispielsweise beim<br />

Heizen für nachwachsende Rohstoffe<br />

anstatt fossiler Energieträger. Holz ist<br />

ein vergleichsweise günstiger Energielieferant.<br />

Die hohe Nachfrage bedingt<br />

die in den letzten Jahren stark angestiegenen<br />

Preise für diesen Rohstoff. Holz<br />

als nachwachsender Rohstoff und klimaneutraler<br />

Energielieferant hat also<br />

durchaus nachhaltige Aspekte. Aber ist<br />

ein Investment in Holz deshalb per se<br />

nachhaltig?<br />

Unterschied von Holz- und Waldinvestments<br />

Natürlich nicht! Nachhaltig wird ein<br />

Investment erst, wenn bei der Konzeption<br />

auch wirklich nachhaltig gedacht<br />

und gehandelt wird. Dabei helfen dem<br />

Betrachter leider auch die bekannten<br />

Prüfsiegel und Zertifikate nur bedingt<br />

weiter, denn trotz seitenlanger Bedingungen<br />

für die zertifizierte Aufforstung<br />

verhindern solche Zertifikate nicht, dass<br />

am Ende des Investitionszeitraumes das<br />

Holz einfach geerntet und Kahlschlag<br />

betrieben wird.<br />

Es existiert ein ganz wesentlicher Unterschied<br />

zwischen einem Holzinvestment<br />

in Monokultur (Teak, Eukalyptus und<br />

andere) und einem Waldinvestment.<br />

Erstere Angebote (obwohl als nachhaltig<br />

verkauft) konzentrieren sich darauf<br />

innerhalb des Anlagezeitraumes möglichst<br />

viel Holz zu produzieren. Am<br />

Ende der Laufzeit wird dann mit einer<br />

finalen Ernte das gesamte Holz<br />

von der Fläche geholt und vermarktet.<br />

Das freut den zahlenorientierten<br />

Investor. Der Boden hingegen ist für<br />

künftige Verwendung unbrauchbar und<br />

ausgelaugt. Nachhaltig ist anders!<br />

Waldinvestments hingegen setzen<br />

auf ein Mischwaldsystem mit verschiedenen<br />

Arten. Das hat mehrere<br />

Vorteile: Die Fläche ist weniger anfällig<br />

für Schädlinge, das Investment basiert<br />

auf den Verkaufspreisen mehrerer Arten<br />

und anhand wissenschaftlicher Studien<br />

52 53<br />

Foto: Forrest Finance

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