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e_Magazin_Sachwerte3 2016

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4. Jahrgang<br />

Nr. 16/17<br />

17. August 2015<br />

E-Spezial<br />

Nr. 16/17<br />

15. August <strong>2016</strong><br />

EXXECNEWS<br />

3<br />

Spezial<br />

Assetklassen Perspektiven Die neue Qualität der Sachwerte<br />

ZweitmarKT<br />

Der Zweitmarkt für Sachwertbeteiligungen wie Immobilien hat in den letzten Jahren eine<br />

Reihe von regulatorischen Veränderungen erfahren. Seit Juli 2013 dürfen Geschlossene<br />

Fonds nur noch als von der BaFinregulierte Alternative Investmentfonds (AIF) aufgelegt werden.<br />

2017 tritt eine weitere Gesetzgebung in Kraft, die den Ankaufsprozess von Anteilen für<br />

Zweitmarktfonds betrifft: Ankaufsvermittler, die als Schnittstelle zwischen verkaufswilligem<br />

Anleger und Zweitmarktfonds fungieren, müssen ab 2017 dafür eine Lizenz nach §32 Kreditwesengesetz<br />

(KWG) vorweisen können. Doch für Zweitmarktfonds ergeben sich dadurch<br />

nicht zwangsläufig Engpässe beim Zielfondsaufkauf. Viele Experten gehen dennoch von sehr<br />

aussichtsreichen Perspektiven für den Zweitmarkt aus: So wird das Segment in den nächsten<br />

Jahren etwa von weiter steigenden Immobilienpreisen profitieren. Daraus ergibt sich viel Potenzial,<br />

insbesondere durch Hebung stiller Reserven bei der Veräußerung von Immobilien und<br />

Auflösung von Zielfonds.<br />

Im Rahmen des Ersten Finanzmarktnovellierungsgesetzes<br />

tritt ab Januar 2017<br />

die Lizenzpflicht für Vermittler, Initiatoren<br />

und Treuhänder in Kraft, die Sachwertbeteiligungen<br />

weitervermitteln. Für<br />

Zweitmarktfonds, die Beteiligungen an<br />

Zielfonds erwerben wollen, stellt das<br />

jedoch in aller Regel kein Problem<br />

dar, denn der direkte Ankauf von<br />

Beteiligungen ist weiterhin auch<br />

ohne KWG-Zulassung möglich.<br />

Zudem verfügen professionelle<br />

Zweitmarktbörsen oder Ankaufsvermittler<br />

in Teilen bereits über die<br />

nötige Lizenz. Fondsanbieter wie<br />

etwa die HTB Gruppe sind schon<br />

seit Jahren dazu übergegangen,<br />

Zielfondsanteile direkt anzukaufen.<br />

Die HTB Gruppe, die seit 2002<br />

Zweitmarktfonds auflegt, optimiert<br />

fortlaufend den Erwerbsprozess der<br />

Fondsanteile und passt ihn an die<br />

sich verändernden Marktbedingungen an.<br />

Obwohl das Bewertungs- und Ankaufsverfahren<br />

unter Kapitalanlagegesetzbuch<br />

(KAGB) komplexer geworden ist, ist<br />

man bei der HTB in der Regel binnen<br />

48 Stunden handlungsfähig. Durch die<br />

Neuregelungen ab 1.1.2017 befürchten wir<br />

für unser Haus, das im Zweitmarkt vor<br />

allem Immobilienfonds auflegt, keinerlei<br />

Beeinträchtigung.<br />

Immobilienfondsland Deutschland<br />

Dennoch werden in letzter Zeit immer<br />

wieder gewisse Befürchtungen einzelner<br />

Marktbeobachter laut, dass die Basis für<br />

zukünftige Zweitmarktfonds schmaler<br />

werden könnte. Sie beobachten, dass seit<br />

der Verpflichtung der Branche auf die aufwändig<br />

regulierte Fondsform AIF weniger<br />

Sachwertfonds aufgelegt wurden. Ihre Interpretation,<br />

dass die Ursache dafür in der<br />

immer tiefer reichenden Regulierung der<br />

Sachwertbranche zu suchen sei, greift jedoch<br />

zu kurz: Derzeit ist nicht abzusehen,<br />

dass sich die goldenen Zeiten für Zweitmarktfonds<br />

generell dem Ende zuneigen<br />

könnten.<br />

Denn was dabei viele Beobachter übersehen:<br />

In Deutschland werden seit mehr als<br />

30 Jahren Geschlossene Fonds aufgelegt.<br />

Die große Mehrheit davon wurde naturgemäß<br />

nach „altem Recht“ konzipiert.<br />

In dieser Zeit flossen weit mehr als 100<br />

Milliarden Euro in deutsche Immobilienfonds,<br />

ein gigantisches Marktvolumen.<br />

Zweitmarktfonds kaufen nun in der Regel<br />

Anteile dieser Fonds auf – sie haben meist<br />

bereits 10 bis 15 Jahre Laufzeit hinter sich.<br />

Eine Vielzahl dieser Altfonds, die vor dem<br />

Inkrafttreten des KAGB als Geschlossene<br />

Fonds aufgelegt wurden, befindet sich<br />

noch in der Bewirtschaftungsphase. Viele<br />

leisten teilweise gute Ausschüttungen<br />

und haben ihre ursprünglich geplante<br />

Fondslaufzeit bereits überschritten – diese<br />

war üblicherweise auf zehn bis 20 Jahre<br />

festgelegt. Trotzdem verschiebt sich die<br />

Auflösung der Fonds immer weiter in die<br />

Zukunft, auch weil Emittenten wie Anleger<br />

die attraktiven Renditen im aktuellen<br />

Nullzinsumfeld zu schätzen wissen.<br />

Zugegeben: Bei den in den letzten Jahren<br />

als AIF emittierten Fonds kam es<br />

im Zuge der Regulierung tatsächlich zu<br />

einer reduzierten Emissionstätigkeit. Da<br />

Zweitmarktfonds sich aber in ihrer Ankaufspraxis<br />

auf bereits länger platzierte<br />

Beteiligungen konzentrieren, spielt der<br />

Emissionsknick seit 2013 eine zu vernachlässigende<br />

Rolle. Wir gehen davon aus,<br />

dass es mindestens für die nächsten fünf<br />

Jahre zu keinerlei Engpass bei Altfonds<br />

am Zweitmarkt kommen wird. Und auch<br />

danach wird der Pool an verfügbaren Altfonds<br />

und AIFs eine Größe verbuchen, die<br />

als Basis für eine Zweitmarktverwertung<br />

ausreichend sein wird. Ganz im Gegenteil:<br />

Wir weiten gerade unsere Ankaufsaktivitäten<br />

aus, um das Volumen zu steigern.<br />

Immobilienmarkt in Teilen noch aussichtsreich<br />

Die Titelseite EXXECNEWS-Doppelausgabe 1/2 2015 gilt heute weiter: Der Zweitmarkt wird zum Antrieb für den Erstmarkt.<br />

Das aktuelle Marktumfeld lässt den<br />

Zweitmarkt – insbesondere bei Immobilien<br />

– weiter attraktiv erscheinen. Der<br />

anhaltende Nullzins und die expansive<br />

Geldpolitik der Europäischen Zentralbank<br />

treiben Investoren in Sachwertinvestments<br />

wie Aktien und Immobilien.<br />

Seit einiger Zeit steigen die Immobilienpreise<br />

in Deutschland und haben sogar<br />

inzwischen die Höchststände von 2007<br />

erreicht oder übertroffen – eine Trendumkehr<br />

ist bis auf Weiteres nicht in Sicht. Und<br />

obwohl die weltweiten Investmentmärkte<br />

für Gewerbeimmobilien nach sechs Jahren<br />

stetiger Aufwärtsbewegung das Wachstum<br />

verlangsamen, geht CBRE in seinem<br />

„Global Real Estate Market Outlook<br />

<strong>2016</strong>“ davon aus, dass Immobilieninvestments<br />

in den Landeswährungen global<br />

um rund vier Prozent zulegen werden.<br />

Eine hohe Nachfrage, vor allem auch bei<br />

Gewerbeimmobilien, trifft dabei auf eine<br />

vergleichsweise geringe Anzahl aktueller<br />

Projektentwicklungen.<br />

Im derzeitigen Nachfragemarkt wird<br />

es jetzt selbst für Profis schwer, lukrative<br />

Objekte zu identifizieren. Durch die<br />

steigenden Kaufpreise fallen parallel die<br />

zu erzielenden Renditen kontinuierlich.<br />

Deshalb kommt es immer mehr darauf an,<br />

besonders attraktive Anlagemöglichkeiten<br />

zu finden. Wohnimmobilien zur Geldanlagen<br />

sind momentan in vielen Bereichen<br />

sehr teuer, so dass hier oft keine guten<br />

Renditen mehr zu erwarten sind. Bei Büros<br />

lassen sich eine Reihe von Unsicherheitsfaktoren<br />

ausmachen, die den Markt<br />

in den nächsten Jahren und Jahrzehnten<br />

nachhaltig negativ beeinflussen könnten.<br />

Der Arbeitsplatz der Zukunft sieht anders<br />

aus: Sharing-Modelle und Home-Office<br />

finden immer größeren Zulauf. Eine gute<br />

Verkehrsanbindung, Infrastruktur in der<br />

Büroumgebung sowie die digitale Ausstattung<br />

der Büros sollte entsprechend<br />

vorhanden sein. Einzelhandelsimmobilien<br />

und Hotels werden noch immer ein<br />

gutes Renditepotenzial verbuchen, wenn<br />

das Konzept stimmt.<br />

Intelligente Investitionsmöglichkeit:<br />

Zweitmarkt-Immobilienfonds<br />

Unbeeindruckt von Markt<br />

und Regulierung bleiben<br />

zudem die speziellen Vorteile<br />

bestehen, die Zweitmarktfonds<br />

den Anlegern bieten:<br />

Da sie bereits länger laufende<br />

Fondsanteile von Geschlossenen<br />

Fonds erwerben und<br />

als Portfolio neu bündeln,<br />

ergibt sich – verglichen mit<br />

neu emittierten Fonds – für<br />

sie eine voraussichtlich geringere<br />

Restlaufzeit. Das<br />

Investment bleibt zeitlich<br />

überschaubar. Dazu kommt – gegenüber<br />

dem Erstmarkt – eine bessere Bewertbarkeit<br />

der Assets aufgrund bereits über die<br />

Laufzeit bekannter, verlässlicher Wirtschaftlichkeitsdaten,<br />

die nicht mehr nur<br />

auf Prognosen basieren. Außerdem werden<br />

im Immobilienbereich die Anteile an<br />

bestehenden Fonds im Zweitmarkt häufig<br />

unter den nachhaltigen Verkehrswerten<br />

der Immobilien erworben. Wird nun ein<br />

Zielfonds auf entsprechend attraktivem<br />

Bewertungsniveau planmäßig oder auch<br />

vorzeitig aufgelöst, lässt sich durch die<br />

Auflösung von „stillen Reserven“ eine attraktive<br />

Zusatzrendite erzielen, wie jüngste<br />

Objektverkäufe eindrucksvoll bestätigen.<br />

Kurz: Die Argumente, warum es sich<br />

weiterhin lohnt, auf den Zweitmarkt zu<br />

setzen, sind unter den aktuellen rechtlichen<br />

wie konjunkturellen Voraussetzungen<br />

nicht schwächer geworden – eher im<br />

Gegenteil.<br />

Illustration: www.christian-gielow.de<br />

Das ist unser Autor:<br />

Patrick Brinker ist Geschäftsführer<br />

der HTB Hanseatische Fondsinvest<br />

GmbH, der Vertriebstochter der HTB<br />

Hanseatische Fondshaus GmbH.<br />

Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen. Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken<br />

verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Maßgeblich ist der alleinverbindliche Verkaufsprospekt.<br />

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