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Rodensteinschule - Seite 68<br />
Seite 69 - Rodensteinschule<br />
1. Allgemeine Objektbeschreibung<br />
1.1. Baugeschichte/Denkmalpflege<br />
Das historische Schulgebäude wurde zwischen<br />
den Jahren 1906 und 1908 als „Neue Volksschule“,<br />
nach Plänen des Frankfurter Stadtbaumeisters<br />
Adolf Moritz und des Regierungsbauführers<br />
Eduard Wehner, errichtet.<br />
Es handelt sich um einen öffentlichen, dem barockisierenden<br />
Historismus zugeordneten Repräsentativbau<br />
mit hohem Mansardwalmdach.<br />
Das Gebäude ist komplett unterkellert und hat,<br />
inkl. Dachgeschoss, 4 Geschosse. Im Gebäude<br />
waren im Laufe der Zeit verschiedene Schulen<br />
bzw. Schulzweige untergebracht. Zunächst als<br />
Volks-, Haupt, und Realschule gebaut, diente<br />
das Schulhaus später auch als Außenstelle einer<br />
Bensheimer Berufsschule.<br />
Im Dachgeschoss gab es – wie zu dieser Zeit<br />
üblich – Wohnräume für die Lehrerschaft. Dieser<br />
„Wohntrakt“ wurde, zusätzlich zum Hauptaufgang,<br />
durch ein separates Treppenhaus mit<br />
Eingang an der Rückseite erschlossen.<br />
1.2. Nutzungs- und Gestaltungskonzept<br />
Das auf dem Grundstück stehende, denkmalgeschützte,<br />
ehemalige Schulgebäude wird in<br />
enger Abstimmung mit den Denkmalbehörden<br />
- saniert und zu 30 Wohnungen um genutzt.<br />
Auf dem bis dato als Spielplatz genutzten<br />
Grundstücks-Teilbereich, wird ein moderner<br />
Kindergartenneubau entstehen.<br />
Durch die Umbaumaßnahmen bleibt der unverwechselbare<br />
historische Charme und Charakter<br />
des Gebäudes bewahrt und wird gleichzeitig<br />
durch moderne Ergänzungen, neue Materialien<br />
und Farben den heutigen Wohnansprüchen hinsichtlich<br />
Funktionalität und Komfort Rechnung<br />
getragen.<br />
Auf dem Grundstück werden 47 KFZ-Stellplätze<br />
errichtet, wovon 16 als Doppelparker und 15 als<br />
ebenerdige Parkflächen ausgebildet sind. Besucher<br />
haben die Möglichkeit, Ihre Fahrzeuge<br />
auf den öffentlichen Stellflächen vor dem Gebäude<br />
– an der Rodensteinstraße – abzustellen.<br />
1.3. Baurechtliche Rahmenbedingungen<br />
Die Bebauungs- und Umnutzungspläne wurden<br />
mit den Genehmigungsbehörden und dem<br />
Denkmalamt, vor Einreichung des Bauantrags<br />
intensiv abgestimmt. Weitere Auflagen im Rahmen<br />
des Genehmigungs- und Bauprozesses<br />
bleiben vorbehalten.<br />
Baubeschreibung<br />
2. Rohbauarbeiten<br />
2.1. Erschließung<br />
Das Hauptgebäude wird von der Rodensteinstraße<br />
aus mit Strom-, Wasser-, Gas- und<br />
Fernmeldeversorgung inkl. Breitband-Kabelanschluss<br />
(BK) erschlossen. Alle Entwässerungskanäle<br />
innerhalb und außerhalb des Gebäudes<br />
werden neu errichtet und an den Bestand des<br />
öffentlichen Kanalnetzes angeschlossen.<br />
2.2. Räumung und Abbruch<br />
Die Gebäude werden vollständig entrümpelt<br />
und geräumt. Zum Abbruch vorgesehene und<br />
von den Behörden freigegebene Bauteile werden<br />
abgebrochen. Der anfallende Bauschutt<br />
wird abtransportiert und fachgerecht entsorgt.<br />
2.3. Gründung<br />
Die vorhandene Gründung wird statisch überprüft<br />
und wo erforderlich verstärkt. Neue Fundamente<br />
werden als Streifen- und Einzelfundamente<br />
hergestellt.<br />
2.4. Wände, Stützen, Treppenhäuser<br />
Die Außenwände, tragenden Innenwände und<br />
Stützen des Bestandsgebäudes bestehen im<br />
Wesentlichen aus Sandstein und Ziegelmauerwerk.<br />
Die Zwischendecken sind zum überwiegenden<br />
Teil Eisenbetondecken. Die Tragwerke<br />
werden statisch und brandschutztechnisch<br />
fachgerecht überprüft und wo erforderlich saniert<br />
bzw. verstärkt oder ertüchtigt. Statisch<br />
und optisch erforderliche Ergänzungen erfolgen<br />
unter Berücksichtigung fachtechnischer<br />
und behördlicher Vorgaben. Historisch wertvolle<br />
Naturstein-Details sowie denkmalschutzrechtlich<br />
zu erhaltende Treppenaufgänge werden<br />
fachgerecht restauriert.<br />
Neue, nichttragende Innenwände werden als<br />
gedämmte Metallständerwände mit doppelter<br />
Beplankung aus Gipskarton-Platten gemäß<br />
den schallschutztechnischen Erfordernissen<br />
erstellt.<br />
Die Außenwände werden wo denkmalpflegerisch<br />
zulässig innenseitig mit Wärmedämmputz<br />
versehen oder in Trockenbauweise gedämmt.<br />
2.5. Bodenplatten<br />
Im Bestandsgebäude werden die vorhandenen<br />
Bodenplatten, wo technisch und statisch erforderlich,<br />
mit Stahlbeton ergänzt. Nicht genutzte<br />
Hohlräume unter den Bodenplatten werden<br />
verfüllt und verdichtet. Neue Bodenplatten<br />
werden als Betonplatte auf einer Sauberkeitsschicht<br />
mit Trennlage ausgeführt.<br />
2.6. Decken<br />
Die im 1. Dachgeschoß vorhandenen Holzbalkendecken<br />
werden abgebrochen und durch<br />
neue Stahlbeton- oder Spannbetondielen ersetzt.<br />
2.7. Dächer<br />
Die Holzdachkonstruktion wird, wo statisch<br />
erforderlich saniert bzw. erneuert. Eine neue<br />
Dacheindeckung ist nicht erforderlich, wo<br />
erforderlich wird die vorhandene Dacheindeckung<br />
mit ausgebessert. Aufgrund energetischer<br />
Erfordernisse, können die Sparren<br />
nach innen verstärkt werden. Neu zu<br />
erstellende Gauben werden gemäß Planung<br />
errichtet, die Gaubenansichten und Seitenbacken<br />
werden aus Titanzinkblech erstellt.<br />
Notwendige, zusätzliche Blechnerarbeiten (Rinnen,<br />
Fallrohre und Verwahrungen, usw.) werden<br />
in Titanzinkblech ausgeführt.<br />
2.8. Treppen<br />
Die beiden vorhandenen Haupt-Treppenhäuser<br />
bleiben erhalten und werden denkmalschutzgerecht<br />
restauriert. Die Maisonette-Treppen<br />
werden entweder als Harfentreppen oder als<br />
Spindeltreppen mit Holzstufen, passend zum<br />
Parkett und Stahlgeländer mit Holzhandlauf<br />
errichtet.<br />
2.9. Terrassen und Balkone<br />
Als Terrassenbelag werden fein geschliffene<br />
Betonplatten im Splittbett verlegt, Farbe Grau.<br />
Die Balkone werden als verzinkte und hell beschichtete<br />
Stahlkonstruktion, farblich zu den<br />
Fenstern passend, vorgestellt. Stahlgeländer<br />
mit Stahlfüllung in Flachstahl, sowie Balkonbeläge<br />
aus gehobeltem Lärchen- oder Douglasienholz,<br />
natur, mit darunterliegender Wanne.<br />
3. Ausbauarbeiten<br />
3.1. Fassadenarbeiten<br />
Die Bestandsfassaden werden fachgerecht und<br />
in Abstimmung mit der Denkmalbehörde restauriert,<br />
Fehlstellen ergänzt sowie ausrepariert<br />
und mit einem neuen Farbanstrich versehen –<br />
der Farbton wird in enger Abstimmung mit dem<br />
Amt für Denkmalpflege abgestimmt.<br />
3.2. Fenster-, Außentürenarbeiten und Verschattung<br />
Im ehemaligen Schulgebäude kommen, entsprechend<br />
wärmeschutztechnischer Anforderungen,<br />
neue Holzfenster, Farbe Grau, mit<br />
2-fach-Isolierverglasung zum Einsatz. Die Profilierung,<br />
Aufteilung und Farbgebung geschieht<br />
in enger Abstimmung mit der Denkmalbehörde.<br />
Griffe werden in Edelstahl ausgebildet.<br />
Zur Verschattung der Fenster dienen Außen-Rollläden<br />
mit Kurbelbetrieb. Rundbogenfenster<br />
erhalten keinen Rollladen, sondern eine<br />
innenliegende Verschattung.<br />
Dachflächenfenster aus Kunststoff – Innenfarbe<br />
Weiß – mit solarbetriebenem Rollladen, Fabrikat<br />
Velux oder Roto.<br />
Die Außensimse bestehen weitgehend aus<br />
Sandstein. Wo erforderlich erhalten sie eine<br />
Abdeckung aus Titanzink bzw. Bleiblech nach<br />
Wahl des Bauträgers. Bestehende Hauseingangstüren<br />
werden restauriert oder in Abstimmung<br />
mit der Denkmalbehörde erneuert. Sie<br />
erhalten einen elektrischen Türöffner, einen Sicherheitszylinder<br />
und einbruchhemmende Beschläge.<br />
Die Klingel- bzw. Sprechanlagen sind<br />
mit Videoanlage und Monitore versehen.<br />
3.3. Estricharbeiten<br />
Das Gebäude erhält aus schallschutztechnischen<br />
Gründen schwimmende Estriche.<br />
Aufbauhöhen richten sich nach den schallschutztechnischen<br />
Anforderungen der DIN<br />
4109.<br />
3.4. Trockenbau- und Putzarbeiten<br />
Die historischen Außenwände werden in enger<br />
Abstimmung mit der Denkmalbehörde und den<br />
Bauphysikern energetisch verbessert. Dort wo<br />
Wandeingriffe die Oberflächen zu sehr verfremdet<br />
haben, werden die Wandflächen neu verarbeitet,<br />
verputzt und anschließend gestrichen.<br />
Wo bauphysikalisch erforderlich wird Dämmputz<br />
eingesetzt (Q2).<br />
Auch die neuen Trockenbauoberflächen an<br />
Wänden und an Decken werden gespachtelt<br />
und gestrichen. Als Oberflächenqualität dieser<br />
Wände wird die Qualitätsstufe Q2 vereinbart.<br />
Ersatzweise können Oberflächen auch mit glattem<br />
Malervlies tapeziert und oder weiß gestrichen<br />
werden. Die Entscheidung obliegt dem<br />
Bauträger. Als Sonderwunsch können natürlich<br />
auch andere Wandoberflächen hergestellt werden,<br />
soweit denkmalpflegerisch vertretbar.<br />
3.5. Parkett- und Bodenbelagsarbeiten<br />
Aus denkmalpflegerischer Sicht wurde ein Boden<br />
gewählt der zum Gesamtensemble passt<br />
und gleichzeitig eine warme Wohnatmosphäre<br />
schafft. Entweder Vollholz- Flachlamellenparkett<br />
(ca. 22 x 160 mm, ca. 8 mm stark), Eiche<br />
natur, geölt, oder Comfort Tabis Eco, 2-Schicht<br />
Stabparkett Eiche, als Fertigparkett, gewachst.<br />
Die Sockelleisten werden als Schmetterlingsleisten,<br />
Farbe Weiß, genagelt ausgeführt.<br />
3.6. Fliesenarbeiten<br />
Die Böden der Badezimmer, WC und Duschräume<br />
erhalten auf den spritzwasserbeanspruchten<br />
Bereichen eine flächige Abdichtung. Die<br />
Böden erhalten einen Feinsteinzeugbelag in<br />
Schieferoptik im Format 30 x 60 cm, Farbe beige,<br />
hell verfugt. An den Übergängen zwischen<br />
Parkett und Fliesen kommt eine nichtrostende<br />
Trennschiene in Edelstahl zur Ausführung.<br />
Die spritzwasserbeanspruchten Wandoberflächen<br />
im Bereich der Duschen werden raumhoch<br />
weiß gefliest. Die Wände und Vormauerungen<br />
in den Bädern werden mit keramischen<br />
Fliesen, in Höhe von ca. 125 cm waagerecht<br />
gefliest Als Fliesenformat ist 30 x 60 cm (Weiß,<br />
glänzend), horizontal verlegt, vorgesehen.<br />
In den separaten WCs werden die Wandfliesen<br />
wie in den Bädern ausgeführt. Die Wandfliesenhöhe<br />
beträgt ca. 125 cm.<br />
Die Außenecken erhalten Edelstahleinfassschienen.<br />
3.7. Schreinerarbeiten<br />
Wohnungseingangstüren<br />
Alle Wohnungseingangstüren bestehen aus<br />
Schallschutztüren gemäß DIN 4109 einschließlich<br />
Schallex-Schiene und Profilzylinder. Drückergarnituren<br />
und Knauf in Edelstahl. Türblat-