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Klimawandel im südlichen Afrika

Die Fachzeitschrift zum Südlichen Afrika. Afrika Süd liefert kritische Hintergrundanalysen, stellt konkrete Projekte vor und lässt Akteure zu Wort kommen. // THEMENSCHWERPUNKT African Climate Voices - Stimmen zum Klimawandel aus dem südlichen Afrika: Die Informationsstelle Südliches Afrika (issa) begleitet den Weltklimagipfel in Paris mit einem Informationsportal zum Klimawandel im südlichen Afrika. Die Informationsplattform ist nach Ländern und Themen aufgebaut. Sie konzentriert sich auf die Mitgliedsländer der Entwicklungsgemeinschaft im südlichen Afrika (SADC). Sie sind vom Klimawandel besonders betroffen. Wir stellen Erfahrungen und Erkenntnisse von Forscher/-innen, Aktivisten/-innen und Regierenden vor. // www.africanclimatevoices.com, www.afrika-sued.org

Die Fachzeitschrift zum Südlichen Afrika. Afrika Süd liefert kritische Hintergrundanalysen, stellt konkrete Projekte vor und lässt Akteure zu Wort kommen. // THEMENSCHWERPUNKT African Climate Voices - Stimmen zum Klimawandel aus dem südlichen Afrika: Die Informationsstelle Südliches Afrika (issa) begleitet den Weltklimagipfel in Paris mit einem Informationsportal zum Klimawandel im südlichen Afrika. Die Informationsplattform ist nach Ländern und Themen aufgebaut. Sie konzentriert sich auf die Mitgliedsländer der Entwicklungsgemeinschaft im südlichen Afrika (SADC). Sie sind vom Klimawandel besonders betroffen. Wir stellen Erfahrungen und Erkenntnisse von Forscher/-innen, Aktivisten/-innen und Regierenden vor. // www.africanclimatevoices.com, www.afrika-sued.org

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südliches afrika<br />

Kl<strong>im</strong>aschutz ohne Grenzen<br />

IM KAMPF GEGEN DEN KLIMAWANDEL IM SÜDLICHEN AFRIKA hat die regionale Entwicklungsgemeinschaft SADC<br />

grenzübergreifende Schutzgebiete eingerichtet. Ziele dieser „SADC Transfrontier Conservation Areas“ (TFCA) sind<br />

regionale Anpassungskonzepte und Kooperationen <strong>im</strong> Umwelt- und Naturschutz über Staatsgrenzen hinaus.<br />

Denn der <strong>Kl<strong>im</strong>awandel</strong> erfordert die Zusammenarbeit zwischen den Staaten <strong>im</strong> <strong>südlichen</strong> <strong>Afrika</strong>.<br />

Globale Kl<strong>im</strong>averänderungen und die<br />

damit verbundenen – meist negativen –<br />

Folgen, haben weltweit sehr unterschiedliche<br />

Auswirkungen. Zunehmende atmosphärische<br />

Treibhausgase, unter anderem<br />

erzeugt durch den wachsenden Energiebedarf<br />

in Industrienationen, führen auch <strong>im</strong><br />

<strong>südlichen</strong> <strong>Afrika</strong> zu ansteigenden Temperaturen<br />

sowie vermehrt zu Überschwemmungen,<br />

Wirbelstürmen und Dürren. Sollte<br />

der Extremfall eintreffen, steigen in <strong>Afrika</strong><br />

die Temperaturen bis 2100 um 3° bis 6° C.<br />

Diese Veränderungen wirken sich negativ<br />

auf die Bevölkerung und die Umwelt aus.<br />

Küstenregionen sowie die Inselstaaten Mauritius,<br />

Madagaskar und die Seychellen sehen<br />

sich mit Meeresspiegelanstieg, Korallensterben<br />

und zunehmender Küstenerosion konfrontiert.<br />

Ländliche Regionen leiden unter<br />

Wassermangel und daraus resultierenden<br />

Ernährungsunsicherheiten und gesundheitliche<br />

Risiken. Landwirtschaftliche Erzeugnisse,<br />

Infrastruktur und die Biodiversität<br />

werden durch die zunehmende Intensität<br />

kl<strong>im</strong>atischer Extremereignisse <strong>im</strong> <strong>südlichen</strong><br />

<strong>Afrika</strong> zerstört. Das beeinträchtigt unmittelbar<br />

die Lebensgrundlagen insbesondere der<br />

ländlichen Bevölkerung.<br />

Schutzgebiete<br />

Naturbelassene Schutzgebiete leisten einen<br />

wirksamen Beitrag zu Kl<strong>im</strong>aschutz und<br />

Anpassung an den <strong>Kl<strong>im</strong>awandel</strong>. Der internationalen<br />

Naturschutzunion IUCN zufolge<br />

werden global 15 Prozent der terrestrischen<br />

Kohlenstoffe in Naturschutzgebieten gespeichert.<br />

Grenzübergreifende Schutzgebiete<br />

in der SADC-Region dienen in erster Linie<br />

dem Erhalt der kl<strong>im</strong>atisch wichtigen biologischen<br />

Vielfalt. Zudem min<strong>im</strong>ieren intakte<br />

Wurzelsysteme der Vegetation in Schutzgebieten<br />

die Auswirkungen von Bodenerosion.<br />

Die Mnazi Bay-Quir<strong>im</strong>bas Transfrontier<br />

Conservation Area <strong>im</strong> Norden Mosambiks<br />

ist in mehrfacher Hinsicht bedeutend –<br />

auch für das Nachbarland Tansania. Korallenriffe,<br />

Mangroven und Dünen blockieren<br />

in Küstenschutzgebieten durch natürliche<br />

Mechanismen Sturmfluten und befestigen<br />

zeitgleich umliegende Landmassen. Feuchtgebiete<br />

mit hoher Vegetationsdichte, wie<br />

in der Maloti Drakensberg Transfrontier<br />

Conservation and Development Area zwischen<br />

Südafrika und Lesotho, dienen als natürlicher<br />

Wasserspeicher. Die ausbleibende<br />

Belastung durch intensive Landwirtschaft<br />

führt außerdem zu einem verringerten Auftreten<br />

von Dürren und Desertifikation, was<br />

vorteilhaft ist für die sozio-ökonomische<br />

Entwicklung der ländlichen Bevölkerung <strong>im</strong><br />

Umfeld der Schutzgebiete.<br />

Schutzgebiete, für die Nachbarländer gemeinsam<br />

zuständig sind, haben politische<br />

und infrastrukturelle Vorteile. Die nötigen<br />

verwaltungstechnischen und finanziellen<br />

Kapazitäten sind in der Regel vorhanden<br />

und Verantwortungsbereiche für das kooperative<br />

Management der über Ländergrenzen<br />

hinweg existierenden Naturräume können<br />

aufgeteilt werden. Aufgrund des rechtlich<br />

anerkannten Status eines Schutzgebietes<br />

kann die Unversehrtheit des Ökosystems gewährleistet<br />

werden.<br />

1999 wurde mit dem Kgalagadi Transfrontier<br />

Park das erste grenzübergreifende<br />

Schutzgebiet zwischen den Ländern Botswana<br />

und Südafrika errichtet. Konkret kooperieren<br />

das „Department of Wildlife and<br />

National Parks“ in Botswana und „South<br />

African National Parks”. Zusammen mit regionalen<br />

Organisationen, wie der südafrikanischen<br />

Peace Park Foundation, erstellen sie<br />

regelmäßig integrative Managementpläne<br />

mit gemeinsamen Zielen, zum Beispiel dem<br />

Erhalt der biologischen Vielfalt. Zu den Herausforderungen<br />

zählen extreme Dürren<br />

und ausbleibende Niederschläge. Sie führen<br />

zu Wassernotständen bei der lokalen Bevölkerung,<br />

unter anderem bei den ‡Khomani<br />

San, die in Teilen des Parks leben. Auf der<br />

botswanischen Seite wurden zusätzliche<br />

Brunnen für sie errichtet und Regenwasser<br />

mit angepassten, alternativen Methoden gespeichert.<br />

Die SADC hat für alle grenzüberschreitenden<br />

Schutzgebiete regionale Protokolle, Stra-<br />

afrika süd kl<strong>im</strong>adossier 2015 3

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