DoBo_18-16

Mod
Seite 20 20. September 2016
Spaß an der Arbeit: Bauen mit Eigenleistung
Wer ein begrenztes Baubudget hat, muss irgendwo
sparen. Eine Möglichkeit bieten Ausbauhäuser, hier
setzt der Bauherr seine eigene Arbeitskraft statt Erspartes
ein. Allerdings müssen Art und Umfang der
Eigenleistung – ob nur Streichen und Tapezieren
oder mehr – selbstkritisch überdacht werden.
Bauherren dürfen sich
nicht überschätzen. Sie
sind keine Fachleute und
auch keine Handwerker, denen
die Handgriffe von Anfang an
schnell und sicher gelingen.
Der Zeitaufwand ist immens, es
kostet unzählige Feier abende,
Wochenenden und auch Urlaubstage,
die auf der Baustelle
zugebracht werden müssen.
Selbst für handwerklich erfahrene
und geschickte Bauherrenfamilien,
die auch auf die Hilfe
von Freunden und Verwandten
zählen können, bedeutet
das eine enorme Anstrengung.
Verzögern sich durch den Selbermacher
Termine, entstehen
Mehrkosten. Der eigene Arbeitsbereich
und der der Profis sollten
deswegen sauber getrennt
bzw. die Arbeiten gut aufeinander
abgestimmt werden. Wegen
der Gewährleistungsansprüche
beauftragt man für die Berei-
Volksbank
BauFinanzierung
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Moderne Bodenverlegesysteme wie das Klicklaminat vereinfachen die Arbeiten
auch für den Laien enorm. Trotzdem muss der Bauherr deutlich mehr
Zeit einplanen als ein Fachmann.
che Heizung, Elektro- und Wasserinstallationen
sowie für das
Dach besser einen Fachmann.
Für bestimmte Arbeiten (z. B.
Gas) sind Abnahmen vorgeschrieben.
Beste Voraussetzungen
Bauherren betonen immer wieder,
wie wichtig es ist, keine bösen
Überraschungen zu erleben.
Nur wenn Wände und Estrich
vom Handwerker ganz plan
ausgeführt worden sind, kann
auch das Arbeitsergebnis des
Bauherrn zufriedenstellend sein.
Auch die exakte Vorbereitung
der Anschlüsse beispielsweise
für die Montage der Sanitärelememte
ist notwendige Voraussetzung
dafür, dass der Bauherr
Erfolg hat. Auch bei bester Vorbereitung
und Schulung kommt
es immer wieder zu Situationen,
bei denen der Laie nicht mehr
weiter weiß. Für solche Fälle
muss ein erfahrener Bauleiter
jederzeit ansprechbar sein, um
diese Probleme zu lösen.
Wille zum Erfolg
Ob das eingesparte Geld generell
dem Budget zugute kommt
oder an anderer Stelle investiert
wird, bleibt der einzelnen
Familie überlassen. Nicht wenige
Bauherren leisten sich damit
„Extras“ wie besondere Baugestaltung,
ein schönes Wellnessbad
oder hochwertige Außenanlagen
– ein Bereich, für den
nach der Fertigstellung des
Hauses meist kaum noch Geld
übrig ist. Immer wieder bestätigen
die Bauherren auch, dass
die Arbeiten am eigenen Haus
Spaß gemacht haben. Sie sind
stolz auf das Ergebnis und das
Geschaffene und die Strapazen
sind bald darauf vergessen.
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Diese Angaben entsprechen gleichzeitig dem repräsentativem
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Zeitbedarf richtig
einschätzen
Will ein Bauherr beispielsweise
Baukosten in Höhe von
rund 20 000 Euro durch Eigenleistung
erwirtschaften, muss
er je nach handwerklichem
Geschick etwa 1300 bis 2000
Stunden arbeiten. Zum Vergleich:
Ein Berufstätiger arbeitet
im Jahr rund 1750 Stunden.
Für 1000 Stunden Selbsthilfe
am Bau steht ein Bauherr ein
Jahr lang jeden Werktag drei
Stunden und samstags zehn
Stunden auf der Baustelle.
Die eigene Leistung kann mit
etwa 10 bis 15 Euro pro Stunde
berechnet werden. Der Lohnanteil
liegt bei Bauleistungen
übrigens bei etwa 50 Prozent
der Baukosten.