Berlin to go, Ausgabe 3.2016
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DISKURS<br />
SO GEHT INDUSTRIE 4.0<br />
Die Fraunhofer-Institute in <strong>Berlin</strong> erforschen und entwickeln gemeinsam mit der Wirtschaft<br />
innovative Lösungen für das digitale Zeitalter<br />
Die intelligente Fabrik, in der Menschen, Maschinen und<br />
Ressourcen digital miteinander vernetzt sind, ist das Symbol<br />
für die Industrie 4.0. In ihr verschmelzen Produktionstechnik<br />
und Informationstechnologie. Bei der anwendungsorientierten<br />
Forschung und der wissenschaftlichen<br />
Begleitforschung zum Thema digitale Vernetzung sind die<br />
vier Fraunhofer-Institute am Standort <strong>Berlin</strong> nicht nur<br />
untereinander eng verbunden, sondern sie arbeiten auch<br />
intensiv mit führenden Forschungspartnern und Unternehmen<br />
zusammen. Dabei werden wegweisende Ideen für<br />
die smarte Fabrik der Zukunft entwickelt und praxisnahe<br />
Lösungen umgesetzt, um vorhandene Produktionstechnik<br />
fit für die digitale Zukunft zu machen.<br />
Prof. Dr. Thomas Magedanz vom Fraunhofer FOKUS.<br />
Prof. Dr. Thomas Magedanz macht im Fraunhofer-Institut<br />
für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) in <strong>Berlin</strong><br />
eine Tür in die Zukunft auf: „Willkommen in unserem 5G<br />
Playground“, sagt der Leiter des Geschäftsbereichs Software-based<br />
Networks. Der neue Mobilfunkstandard 5G<br />
soll als Nachfolger von LTE ab 2020 deutlich höhere Datenraten<br />
von bis zu 10 Gigabit pro Sekunde ermöglichen, aber<br />
auch andere bestehende Zugangsnetztechnologien nahtlos<br />
in eine dynamisch konfigurierbare, softwarebasierte Netzplattform<br />
integrieren. Zu den wichtigsten Einsatzgebieten<br />
zählen au<strong>to</strong>nomes Fahren, Industrie 4.0, das Internet der<br />
Dinge und das taktile Internet zur drahtlosen Objektsteuerung<br />
in Echtzeit. „Der gleichzeitige, stabile und sichere<br />
Betrieb all dieser neuartigen Anwendungen braucht eine<br />
überall verfügbare, intelligente und flexibel konfigurierbare<br />
IKT-Infrastruktur, die durch den Einsatz innovativer<br />
Softwaretechnologien wie Network Function Virtualization<br />
und Mobile Edge Computing ermöglicht wird“, erläutert<br />
Magedanz. In der neuen 5G-Forschungs- und -Entwicklungsumgebung<br />
des Instituts, dem sogenannten 5G<br />
Playground, können Forscher aus Wissenschaft und Industrie<br />
schon heute 5G-Technologien und -Anwendungen der<br />
Zukunft testen und optimieren.<br />
Weltweit ist der Wettstreit um die Technologieführerschaft<br />
bei der superschnellen Mobilfunktechnik voll entbrannt<br />
und <strong>Berlin</strong> will sich mit einem 5G-Testfeld die Krone aufsetzen.<br />
Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik wie<br />
die Deutsche Telekom und die Stadt <strong>Berlin</strong> wollen 5G-Innovationen<br />
in der Hauptstadt erproben. Einen wichtigen technologischen<br />
Beitrag dafür liefert „5G <strong>Berlin</strong>“, eine Initiative,<br />
die bereits 2014 durch Fraunhofer FOKUS und das Heinrich-Hertz-Institut<br />
für Nachrichtentechnik (HHI) ins Leben<br />
gerufen wurde und beständig fortentwickelt wird. Die enge<br />
Zusammenarbeit der Institute bildet auch die Grundlage<br />
für das Transferzentrum 5G Testbed im Leistungszentrum<br />
Digitale Vernetzung, zu dem sich die vier <strong>Berlin</strong>er Fraunhofer-Institute<br />
zusammengeschlossen haben (s. Kasten S. 13).<br />
Wenige hundert Meter Luftlinie vom Experimentier- und<br />
Testfeld für neue Kommunikationstechnik entfernt lässt<br />
sich am Charlottenburger Spreebogen die vernetzte Produktionswelt<br />
von morgen besichtigen: auf einem rund<br />
3.000 Quadratmeter großen kreisrunden Versuchsfeld<br />
mit 70 Versuchsständen und in den angrenzenden Laboren<br />
des Fraunhofer-Instituts für Produktionsanlagen und<br />
Konstruktionstechnik (IPK). „Wir lassen die Vision einer<br />
smarten Fabrik, in der Menschen, Werkstücke, Maschinen<br />
Reverse Engineering – Nachkonstruktion per Computeranalyse – am IPK.<br />
Fo<strong>to</strong>s: Fraunhofer FOKUS, Fraunhofer IPK / Konstantin Heß<br />
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