Mobile Maschinen 5/2016
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Mager: Ganz wichtig wäre uns, dass in<br />
einem Folgeprojekt Experten aus der klassischen<br />
Hydraulik und auch aus der Verbrennungsmotorentechnik<br />
beteiligt sind.<br />
Hierdurch wird eine Zusammenarbeit<br />
zwischen zwei unterschiedlichen Technologiebereichen<br />
intensiviert, die sicher viel<br />
Potenzial birgt, welches bisher noch nicht<br />
ausgeschöpft wird. Beispielsweise könnte<br />
man in einem solchen Verbundprojekt<br />
prüfen, ob die vorhandenen Kommunikationsschnittstellen<br />
zwischen Verbrennungsmotor<br />
und Arbeitshydraulik ausreichend<br />
sind, um alle Möglichkeiten zur<br />
Energieersparnis vollständig umzusetzen.<br />
Weiterhin ist eine Berücksichtigung des<br />
Aspekts der funktionalen Sicherheit hochinteressant,<br />
da dies im nun abgeschlossenen<br />
Projekt außen vor blieb.<br />
Vukovic: Auch ich glaube, dass die<br />
Schnittstelle zwischen Verbrennungsmotor<br />
und Pumpe ein lohnenswertes<br />
Untersuchungsobjekt darstellen kann.<br />
Einen entsprechenden Prüfstand aufzubauen<br />
und den Verbrauch und Emissionen<br />
ausführlich zu untersuchen, würde sicherlich<br />
mit einem hohen Erkenntnisgewinn<br />
einhergehen.<br />
Ein weiteres und sehr spannendes Thema<br />
ist das Energy Management: Wann und wie<br />
wird der Speicher geladen und entladen?<br />
Kann man Zyklen automatisch erkennen<br />
und dann die Ladebedingungen anpassen?<br />
Dies bedarf einer genaueren Analyse.<br />
Murrenhoff: Aus Sicht der Forschung<br />
wäre es interessant, die gesamte Simulations-<br />
und Auslegungsmethodik auf die<br />
Anforderung des Zyklus abzustimmen.<br />
Das hieße, man käme über verschiedene<br />
Zyklen zum dafür optimalen System. Die<br />
Hilfsmittel müssten für die Maschine im<br />
gesamten Einsatzfeld abgestimmte Lösungen<br />
bieten, die über freie Programmierbarkeit<br />
implementierbar sind. Diese Werkzeuge<br />
zu entwickeln, mit denen man<br />
letztlich eine intelligente Steuerung<br />
ableiten kann, wäre ein interessantes<br />
Projekt für die Zukunft.<br />
Ein Vergleich zu einer konventionellen<br />
Maschine inklusive Kostenbetrachtung<br />
wäre auf einer übergeordneten Ebene,<br />
welche die Systemvorteile hervorhebt,<br />
denkbar. Das könnte mit einem Vergleich<br />
der Zahl der notwendigen Komponenten<br />
dargestellt werden. Aber auch die Herausstellung<br />
der konkreten Dieseleinsparung<br />
auf einen bestimmten Zeitraum gerechnet<br />
ist vorstellbar. Eine konkrete Betrachtung<br />
der einzelnen Komponentenkosten wird<br />
nicht im Interesse der Industriepartner<br />
sein, da unmittelbare Wettbewerber in den<br />
projektenbegleitenden Arbeitsgruppen an<br />
einem Tisch sitzen.<br />
Synek: Selbstverständlich ist neben der<br />
Technik die Wirtschaftlichkeit ein wichtiges<br />
Kriterium, das in der Bearbeitung des<br />
Forschungsprojektes immer mit im Fokus<br />
steht. Die Intention dieses mit öffentlichen<br />
Mitteln geförderten Verbundprojektes<br />
war es, die Umsetzung des theoretischen<br />
Konzeptes an einem Demonstrator<br />
zu validieren. Dies, wie gesagt, im vorwettbewerblichen<br />
Bereich, denn die<br />
industrielle Gemeinschaftsforschung<br />
schließt die Entwicklung eines kommerziellen<br />
Produktes aus.<br />
Es bleibt abschließend festzuhalten, dass<br />
das Verbundprojekt STEAM einen großen<br />
Erfolg für alle Beteiligten darstellt und<br />
eine große Beachtung in der Fachwelt<br />
fand. Nicht unerwähnt bleiben sollte die<br />
Nominierung des Verbundprojektes im<br />
Rahmen des BAUMA Award – der zweite<br />
Platz in der Rubrik Forschung ist ein großartiger<br />
Erfolg!<br />
Dennoch gestaltet sich ein Folgeprojekt<br />
als schwierig, da es zurzeit keine geeigneten<br />
Förderprogramme, zugeschnitten auf<br />
die spezifischen Belange mobiler <strong>Maschinen</strong>,<br />
gibt. An dieser Stelle sind alle am<br />
Verbundprojekt beteiligten Partner gefordert:<br />
Angesprochen werden sollten<br />
Persönlich keiten aus Politik, Ministerien<br />
und Projektträger, regional oder national,<br />
um auf derartige erfolgreiche Forschungsaktivtäten<br />
hinzuweisen und für eine entsprechende<br />
Unterstützung zu werben,<br />
damit solche Verbundprojekte bessere<br />
Aussichten auf eine Finanzierung haben.<br />
Industrie und Forschungsstellen stehen<br />
„Gewehr bei Fuß“ in Sachen Weiterführung<br />
bzw. Fortsetzung der Forschungsaktivitäten.<br />
Der VDMA hat die ersten Schritte bereits<br />
initiiert. Herr Hartmut Rauen (stellv.<br />
Hauptgeschäftsführer des VDMA) und ich<br />
haben bereits ein diesbezügliches<br />
Gespräch mit Herrn Michael Kretschmer,<br />
MdB, stellvertretender Fraktionsvorsitzender<br />
der CDU/CSU Bundestagsfraktion,<br />
geführt. Herr Kretschmer ist<br />
unter anderem Mitglied des Ausschusses<br />
für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung<br />
und hat uns bereits<br />
beim Verbund projekt TEAM tatkräftig<br />
unterstützt.<br />
Herr Kretschmer sagte seine Unterstützung<br />
für ein weiteres Verbundprojekt<br />
„Bauen 4.0 –Effizienzsteigerung und<br />
CO 2<br />
-Reduktion mit mobilen <strong>Maschinen</strong><br />
durch Vernetzung und Kommunikation“<br />
zu. Ziel des Projektes ist die Untersuchung,<br />
wie hoch der Beitrag einer neuen<br />
Generation der Informationsverarbeitung<br />
zur CO 2<br />
-Reduktion und Effizienzsteigerung<br />
von Bauprozessen sein könnte.<br />
Es sollen Methoden zur Effizienzsteigerung<br />
von Prozessen und Funktionen<br />
entwickelt werden, um eine erhebliche<br />
Reduzierung der Emissionen auf Baustellen<br />
zu erreichen.<br />
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