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77221<br />
05 OKTOBER <strong>2019</strong><br />
ROBUST ■ STARK ■ SMART<br />
STWIESEL<br />
06 I DEMONSTRATOR FÜR<br />
AUTONOMES ARBEITEN<br />
UND FAHREN<br />
AGRITECHNICA<br />
60 I VORBERICHT UND<br />
PRODUKTHIGHLIGHTS<br />
IM PROFIL<br />
64 I NILS WATERMANN,<br />
HANS TURCK GMBH & CO. KG<br />
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Organ des Forums <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> im VDMA
ROBUST<br />
STARK<br />
SMART<br />
6 Print-Ausgaben<br />
im Jahr<br />
77221<br />
ROBUST ■ STARK ■ SMART<br />
MOBILE AUTOMATION<br />
08 I SICHERHEITSTECHNIK<br />
LEICHT GEMACHT<br />
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Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-100<br />
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„<strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />
Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz
LEICHTE ABKÜHLUNG<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
nach den vergangenen zwei sehr erfreulichen Jahren, mit einem Wachstum der<br />
Landtechnikproduktion von jeweils 10 Prozent, rechnet der VDMA für <strong>2019</strong> mit<br />
einem leichten Dämpfer für die Konjunktur. „Während die Weltproduktion<br />
stagniert, erwarten wir in Deutschland moderate Rückgänge des Produktionsumsatzes<br />
um etwa 3 Prozent. Die Agrartechnikindustrie erlebt eine<br />
Wachstumspause, die sich bereits in den Auftragseingängen und den Umsätzen<br />
bemerkbar macht“, schilderte VDMA Landtechnik-Geschäftsführer Dr. Bernd<br />
Scherer die Situation auf der Vorpressekonferenz zur Agritechnica.<br />
Dem entgegen sind die Investitionsvorhaben der Landwirte stabil. Dies<br />
belegt ein Vergleich des VDMA bzgl. der Kaufabsichten für Landmaschinen<br />
und zugehörige Softwaresysteme der ersten Quartale <strong>2019</strong> mit denen des<br />
Vorjahres. Scherer sieht die Begründung für diese Tendenz in der<br />
Innova tionsgeschwindigkeit in der Landwirtschaft und -technik. Welche<br />
Neuentwicklungen die Branche prägen veranschaulicht selbstverständlich<br />
auch die Agritechnica vom 10. bis 16. November unter<br />
dem Leitmotto „Global Faming – Local Responsibility“ in<br />
Hannover. Neben den Trends zum Einsatz von digitalen<br />
Systemen und IT werden intelligente Fahrerassistenzsysteme, aber<br />
auch die neue Abgasgesetzgebung weiterhin zu Kernthemen der<br />
Weltleitmesse zählen. In dieser Ausgabe finden Sie erste Highlights.<br />
In eigener Sache möchte ich noch gerne die Gelegenheit nutzen und<br />
mich bei Ihnen zunächst in die Elternzeit verabschieden. Ich wünsche Ihnen<br />
weiterhin viel Lesevergnügen und freue mich auf ein Wiedersehen.<br />
Ihre<br />
Svenja Stenner<br />
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INHALT<br />
20<br />
BAUMASCHINEN<br />
LANDMASCHINEN<br />
FORSTMASCHINEN<br />
FÖRDERTECHNIK<br />
KOMMUNAL- UND SPEZIALFAHRZEUGE<br />
34<br />
48<br />
VIERZYLINDERMOTOR<br />
Für leistungsstarken Fugenschneider<br />
auf harten Böden<br />
ZENTRALELEKTRIK<br />
Leichtbau trägt zur boden schonenden<br />
Zuckerrübenernte bei<br />
4 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
SPEZIAL<br />
06 Titelstory: Smartes Wiesel<br />
10 Meine Maschine: Mit System effizienter<br />
14 Smart Talk: Interview mit dem LEE Jet<br />
16 Industriedesign: Neu Gedacht<br />
ROBUST<br />
18 Schaden an Mensch und Maschine vermeiden<br />
20 Zuverlässig im Tagebau und Hafen<br />
STARK<br />
24 Automatisierung von hydraulisch angetriebenen<br />
Erdbewegungsmaschinen<br />
34 Für leistungsstarken Fugenschneider auf<br />
harten Böden<br />
38 Fahrantrieb für Großflächenrasenmäher<br />
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SMART<br />
44 Auf dem Weg zu Precision Farming<br />
47 Magnetische Winkelsensoren mit CAN SAE<br />
J1939-Schnittstelle<br />
48 Leichtbauweise ermöglicht bodenschonende<br />
Zuckerrübenernte<br />
52 Alles im Blick<br />
56 Weniger Ausfallzeiten bei mehr Betriebssicherheit<br />
MENSCHEN UND MÄRKTE<br />
60 Innovationen, Informationen, Networking<br />
64 Im Profil: Nils Watermann, Hans Turck GmbH & Co. KG<br />
65 KAG investiert mit neuem Anbau in die Zukunft<br />
66 5 Fragen an Turkish Machinery<br />
SERVICE<br />
03 Editorial<br />
19 Marktplatz<br />
58 Impressum<br />
< Einfache Handhabung<br />
< Integrierte Sicherheitstechnik<br />
< Schnellere Entwicklung
DEMONSTRATORFAHRZEUG<br />
SMARTES WIESEL<br />
V. l. n. r.: Peter Becker, Chefredakteur <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong>,<br />
STWiesel, Stefan A. Lang, Leiter Vorentwicklung bei STW<br />
Autor: Peter Becker, Redaktion <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong><br />
6 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
Augen wie ein Adler, wendig wie ein Wiesel, schlau<br />
wie ein Fuchs. All diese tierischen Qualitäten vereint<br />
das „STWiesel“. Das Demonstratorfahrzeug soll<br />
einen Ausschnitt des Portfolios und die<br />
Systemlösungskompetenz von STW aus Kaufbeuren<br />
verdeutlichen. Auf der Agritechnica wird es der<br />
breiten Öffentlichkeit erstmals vorgestellt.<br />
STW aus Kaufbeuren ist bekannt als Komponentenlieferant von<br />
Sensorik, Steuerungen, Telekommunikationsmodulen, E-Antrieben<br />
und weiteren Zulieferteilen rund um die Digitalisierung, Automatisierung<br />
und Elektrifizierung mobiler Arbeitsmaschinen.<br />
Doch diese Wahrnehmung soll um einen weiteren Aspekt erweitert werden.<br />
STW kann viel mehr, als nur Komponenten liefern. Das Unternehmen<br />
möchte – gerade kleinere <strong>Maschinen</strong>hersteller – bei der Implementierung<br />
neuer Features unterstützen und ist somit viel mehr<br />
Lösungsanbieter denn lediglich Komponentenlieferant. STW nennt<br />
dieses Angebot „Build Your System“. Und was kann man als Zulieferer<br />
tun, damit diese Kompetenz auch beim Kunden verankert wird? Man<br />
baut eine eigene Maschine, auf der man das eigene Leistungsportfolio<br />
abbildet und die Systemkompetenz untermauert.<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
Dieses Video demonstriert das<br />
Fahrzeug in Aktion:<br />
http://bit.ly/STWIESEL<br />
STW stellt auf der Agritechnica,<br />
10. – 16.11.<strong>2019</strong> in Hannover,<br />
in Halle 15, Stand F49, aus.<br />
FÜR DIE TRENDS VON MORGEN GERÜSTET<br />
Doch STW hat keinen „gewöhnlichen“ Systemdemonstrator konstruiert,<br />
oder auf ein bestehendes Fahrzeug eines Kunden aufgesetzt. Nein,<br />
die Vorentwicklung des Unternehmens ist einen Schritt weitergegangen<br />
und hat von Grund auf eine neue Maschine entwickelt. Und zwar<br />
eine Maschine, die verdeutlicht, dass sich das Unternehmen mit zwei<br />
der vorherrschenden Herausforderungen der Branche intensiv auseinandersetzt:<br />
Autonomes Fahren und hochautomatisiertes Arbeiten. Das<br />
Ergebnis heißt STWiesel und erinnert auf den ersten Blick an ein kleines<br />
fahrerloses Transportsystem oder einen großen Haushaltsroboter.<br />
Das ist auch kein Zufall, denn der Trend geht eindeutig zum Outdoor-Arbeitsroboter:<br />
„Kleine Mähroboter für den Hausgebrauch kennt<br />
jeder. Doch auch in unseren Leistungsklassen wird sich in vielen Anwendungen<br />
die autonom arbeitende Klein(st)maschine durchsetzen.<br />
Die Agrarrobotik sorgte auf der vergangenen Agritechnica für Aufsehen.<br />
In der Intralogistik fahren autonome Fahrzeuge. In der Forstwirtschaft<br />
und auf Baustellen werden sich mobile Arbeitsroboter<br />
ebenfalls etablieren“, ist sich Stefan A. Lang, Leiter der Vorentwicklung<br />
bei STW, sicher. Für diesen Trend ist man in Kaufbeuren also gerüstet.<br />
Doch mit den (potenziellen) Herstellern solcher Roboter möchte<br />
STW nicht in Konkurrenz treten, wie Lang betont: „Wir möchten mit<br />
dem STWiesel unsere Systemlösungskompetenz in den Vordergrund<br />
rücken. Im STWiesel vereinen sich all unsere Kompetenzen in Sachen<br />
Robotik beziehungsweise Hochautomatisierung von mobilen Arbeitsmaschinen.<br />
Unsere Kunden sollen also keinen Roboter von uns kaufen,<br />
www.mobile-maschinen.info <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 7
01<br />
02<br />
01 Auf dem STWiesel fallen vor allem die oben<br />
aufgesetzten Komponenten ins Auge: am linken<br />
Fahrzeugrand sitzen die Sensoren, unten in der<br />
Mitte die Steuerung und rechts unten das<br />
Kommunikationsmodul<br />
02 Hier im Showroom dargestellt, aber auch unter<br />
dem STWiesel angebracht: das Strommessmodul<br />
sondern sich vielmehr die Features des Roboters ansehen, und entscheiden,<br />
welche der dort integrierten Funktionen sie gemeinsam<br />
mit uns in ihre mobile Arbeitsmaschine – ganz egal ob Traktor oder<br />
Radlader – implementieren möchten. Das kann von einfacheren<br />
Systemen wie Spurführung bis hin zum vollkommen autonomen<br />
Fahren und Arbeiten gehen, unabhängig von der Fahrzeugklasse<br />
oder -größe. Wir wollen unsere Kunden auf dem Weg zur autonomen<br />
Maschine unterstützen.“ Doch über welche Funktionen verfügt<br />
der Roboter konkret?<br />
EIGENSTÄNDIGE WEG- UND ZIELFINDUNG<br />
In der aktuellen Version ist das Fahrzeug für Indoor-Pick-&-Place-<br />
Aufgaben konfiguriert. Durch einen Frontmagneten können Objekte<br />
aufgenommen und abgestellt werden. Welche Objekte dies sein<br />
sollen, erkennt das Fahrzeug durch ein vorher eingelerntes neuronales<br />
Netz eigenständig. Den kürzesten Weg findet der Roboter<br />
ebenfalls von selbst. Sollte sich ein Hindernis in den Weg stellen,<br />
registriert das STWiesel dieses und umfährt es mit einem vordefinierten<br />
Sicherheitsabstand. Die eigenständige Kartenerzeugung<br />
mittels sogenanntem „Simultaneous Localisation and Mapping“<br />
(SLAM) ist mit dem Demonstrator ebenfalls möglich.<br />
Falls das Fahrzeug manipuliert wird (z. B. vom Boden hochgehoben<br />
wird), so erkennt es diese Veränderung ebenfalls und übermittelt<br />
an den Bediener bzw. Betreiber eine entsprechende Information.<br />
Diese Daten, ebenso wie sämtliche Betriebs- und Lokalisationsdaten,<br />
können dank Anbindung mit der „machines.insight“ von STW<br />
lokal und drahtlos „live“ auf ein Touchdisplay von STW, ein beliebiges<br />
mobiles Endgerät oder ähnliche Produkte übermittelt werden.<br />
Durch eine zusätzliche Anbindung an die Cloudlösung „machines.<br />
cloud“ von STW ist es zudem möglich, diese Daten online abzurufen.<br />
Das STWiesel kann ferngesteuert oder autonom betrieben werden.<br />
Vier verschiedene Lenkmodi stehen zur Verfügung: Ackermann, Allrad,<br />
Gleichlauf und Hundegang. Dadurch ist es möglich, für radgetriebene<br />
Fahrzeuge alle erdenklichen Lenkmodi zu realisieren.<br />
TECHNIK AUF UND UNTER DER HAUBE<br />
Wenn man sich das Fahrzeug anschaut, fallen zunächst die aufgesetzten<br />
Module auf. Es handelt sich dabei um vier Sensoren (einen<br />
Temperatursensor T01, zwei Drucksensoren M01 – wobei letztgenannte<br />
als Barometer und Kraftmesssensor eingesetzt werden –<br />
und einen Neigungssensor NGS2), die Steuerung ESX-4CS-GW<br />
sowie das Kommunikationsmodul TCG-4. Weiterhin sichtbar ist<br />
der Laserscanner, die Frontkameras sowie der Embedded PC. Dieses<br />
sind jedoch „off-the-shelf“-Fremdprodukte. Unter der Haube<br />
sind zudem weitere STW-Komponenten, wie das Strommessmodul<br />
PMB, für das Batteriemanagement verantwortlich.<br />
Die ESX-4CS-GW dient der Verarbeitung von Steuerbefehlen und<br />
generiert entsprechend des Fahrmodus die Signale für die Aktoren<br />
der Lenkung, des Antriebs und der Höhenverstellung des Magneten.<br />
Weiterhin ist die Steuerung als Ethernet-Gateway für die Kommunikation<br />
Embedded-PC und TCG-4 zuständig. Auf der TCG-4 laufen<br />
Prozesse zur Erstellung lokaler Karten und für die automatisierte<br />
Navigation und Pfadplanung. Der STW-Drucksensor M01 und der<br />
STW-Temperatursensor T01 sind über den CAN-Bus an der TCG-4<br />
angeschlossen. Sie werden für die Nutzer-Interaktion eingesetzt<br />
(Darstellung der Veränderung von Kraft und Temperatur auf VSX-<br />
Display und mittels LEDs am STWiesel). Der Neigungs- und Kreiselsensor<br />
NGS2 ist für die Sensordatenfusion für spätere Versionen des<br />
Roboter-Fahrzeugs vorgesehen. Am VSX-Display können Fahrmodi<br />
ausgewählt, Telemetriedaten abgelesen, Parametrisierungen vorgenommen<br />
und hochautomatisierte Prozesse gestartet werden.<br />
AUF DER SUCHE NACH<br />
APPLIKATIONS-KNOW-HOW<br />
Wer sich in der STW-Produktwelt auskennt, wird sich nun fragen:<br />
Will STW nun auch in die Welt der Kameras und Radarsensoren einsteigen?<br />
Denn diese sind bekanntlich zwingend notwendig für das<br />
hochautomatisierte Fahren und Arbeiten. Aber dem ist nicht so; vielmehr<br />
steckt die Suche nach Domänenwissen hinter dem Demonstrator.<br />
„Wir beschäftigen uns mit der Integration dieser Drittprodukte<br />
und der Kombination derselben mit unseren eigenen Komponenten,<br />
um Applikations-Know-how aufzubauen. Wir wollen die Nöte und<br />
Herausforderungen unserer Kunden besser kennenlernen und möglichst<br />
Lösungen für diese finden. Im besten Fall können wir dann<br />
zum <strong>Maschinen</strong>hersteller sagen: ‚Schau mal, du setzt bereits dieses<br />
Produkt von uns ein. Wenn du es nun um dieses Produkt ergänzt und<br />
wir das Ganze kombinieren, erhält deine Maschine eine völlig neue<br />
8 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
Funktionalität.‘ Durch diesen Umgang mit unseren Produkten lernen<br />
wir diese noch besser kennen und erschließen uns auch selbst neue<br />
Lösungen und Systeme innerhalb unseres eigenen STW-Kosmos“, erklärt<br />
Vorentwicklungs-Leiter Lang. Dasselbe gilt für den Software-<br />
Unterbau des STWiesels. Durch die Entwicklung des autonomen Demonstratorfahrzeugs<br />
ist STW in die Rolle des <strong>Maschinen</strong>herstellers<br />
geschlüpft und musste sich mit den typischen OEM-Fragen auseinandersetzen:<br />
Wie komme ich mit meinen vorhandenen Komponenten<br />
zur Lösung meines Problems? Welche Software benötige ich,<br />
um autonomes Fahren und Arbeiten zu ermöglichen?<br />
Die Antwort auf diese Fragen lautet im Fall des STWiesels ROS.<br />
ROS steht für Robot Operating System und ist eine im Jahr 2007 etablierte<br />
Open-Source-Software für sogenannte persönliche Roboter.<br />
Im Unterschied zum typischen Industrieroboter können persönliche<br />
Roboter mit ihrer Umwelt agieren, im Falle des STWiesels trifft<br />
dies z. B. auf die autonome Wegfindung und Objekterkennung zu.<br />
STW hat im Rahmen des STWiesel-Projektes das Telekommunikationsmodul<br />
TCG-4 ROS-befähigt und mithilfe der frei verfügbaren<br />
Open-Source-Bibliotheken sehr schnell autonome Prozesse implementieren<br />
können. Genau nach diesen Entwicklungssprüngen<br />
sucht das Unternehmen mit dem Projekt: Durch die Beschäftigung<br />
mit der Applikation der Komponente (in diesem Fall der TCG-4) zu<br />
einer Lösung zu kommen, die neue Geschäftsfelder eröffnet und<br />
von der künftig alle Kunden in großem Maße profitieren können.<br />
IDEENGEBER GESUCHT<br />
Doch die ROS-Befähigung soll nur ein Meilenstein auf der Entwicklungsreise<br />
des STWiesels sein. Denn die Entwicklung ist noch lange<br />
nicht abgeschlossen. Gerade hinsichtlich des Arbeitsprozesses ist<br />
das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. Vorentwicklungs-<br />
Chef Lang: „Wir werden den Demonstrator erstmals auf der Agritechnica<br />
vorstellen. Dort wird er in einem abgegrenzten Bereich<br />
autonom seine Pick-&-Place-Aufgaben ausführen. Gleichzeitig wird<br />
die Integration der etablierten STW-Produkte anhand von Präsentationen<br />
und eines Schaubildes verdeutlicht. Wir würden uns<br />
wünschen, dass diese Messe-Demonstration die Fantasie unserer<br />
Kunden beflügelt, und uns diese im Anschluss mit ihren Ideen füttern.<br />
Dies soll nur der erste Aufschlag sein. Ich hoffe, dass wir in<br />
zwei Jahren, zur folgenden Agritechnica, ein Outdoor-STWiesel mit<br />
Arbeitsfunktionen präsentieren können.“<br />
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der Weltleitmesse für Landtechnik<br />
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MIT SYSTEM<br />
EFFIZIENTER<br />
Die Abstimmung der<br />
Arbeitshydraulik des Traktors<br />
mit dem Anbaugerät ist immer<br />
ein Kompromiss. Das<br />
elektronische Load Sensing<br />
(e-LS) setzt genau hier an.<br />
Mit der Lösung können die<br />
Parameter der Arbeitshydraulik<br />
nun jederzeit aktiv und<br />
dynamisch verändert und<br />
optimiert werden. Uwe Maier<br />
hat das System mitentwickelt<br />
und stellt es uns hier am<br />
Demonstrator-Traktor vor.<br />
10 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
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„Digitalisierung und Mobilhydraulik sind ein unschlagbares Team“, sagt Uwe Maier, Vertrieb<br />
und Branchenmanagement Traktor bei Bosch Rexroth. „Es verbindet Kraft mit Intelligenz und<br />
trägt dazu bei, dass Traktoren effizienter arbeiten und einfacher zu bedienen sind.“ Dabei folgt<br />
Bosch Rexroth einem immer umfassenderen Systemansatz. Aufgrund der Vielzahl der Anbau <br />
geräte ist die Abstimmung der Arbeitshydraulik im Traktor immer ein Kompromiss. „Um die<br />
Produktivität von Traktor und Anbaugerät weiter zu steigern, ist es notwendig, die Hydraulik<br />
individuell auf jedes Gerät und jeden Arbeitsprozess abstimmen zu können“, beschreibt er die<br />
Herausforderung. Die Lösung: Das elektronische Load Sensing (e-LS) von Rexroth. Mit e-LS<br />
können die Parameter der Arbeitshydraulik nun jederzeit aktiv und dynamisch verändert und<br />
optimiert werden. Das erhöht die Produktivität und sorgt für ein stabileres Verhalten.<br />
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Rein hydraulische Load-Sensing-Systeme melden den höchsten Lastdruck über Hydraulikleitungen und Wechselventile<br />
an die Verstellpumpe. Dabei sind die Minimal- und Maximaldrücke sowie der notwendige Drucküberschuss<br />
fest eingestellt. Auch die Dynamik der Pumpe und die Systemdämpfung sind ab Werk festgelegt. Diese<br />
Parameter sind so gewählt, dass möglichst alle am Markt verfügbaren Anbaugeräte ohne Probleme betrieben<br />
werden können. Das ist natürlich nicht für jede Variante das Optimum.<br />
Mit e-LS werden die Lastdrücke elektronisch aufgenommen und verarbeitet. Die starren hydraulischen Melde -<br />
leitungen entfallen. Somit können <strong>Maschinen</strong>hersteller das Hydrauliksystem per Software individuell und<br />
aktiv-dynamisch an die verschiedenen Anbaugeräte und Arbeitsprozesse anpassen. Weiterhin eröffnet e-LS die<br />
Möglichkeit, die Einstellung der Parameter automatisiert ablaufen zu lassen, z. B. wenn ein Anbaugerät per<br />
Isobus erkannt wird. Das verbessert die Produktivität, erhöht die Effizienz und vereinfacht die Bedienung.<br />
Das e-LS bietet darüber hinaus die Möglichkeit, zusätzlich zu<br />
den elektrischen auch hydraulische LS-Signale, bspw. der<br />
Lenkung oder älterer Anbaugeräte zu verarbeiten. Somit<br />
lassen sich auch vorhandene Anbaugeräte mit hydraulischer<br />
LS Meldeleitung am PowerBeyond anschließen. Durch diese<br />
zusätzliche hydraulische LS Einspeisung kann e-LS einfach<br />
und schnell in vorhandenen Hydrauliksystemen, auch<br />
schrittweise, integriert werden.<br />
Die skalierbare Systemlösung e-Load-Sensing<br />
besteht aus Ventilen, Drucksensoren, einem<br />
elektronischen RC-Steuergerät sowie einer<br />
elektrisch angesteuerten Verstellpumpe. Alle<br />
Komponenten, auch die der Anbaugeräte,<br />
melden ihren Bedarf zeitgleich an das Steuergerät.<br />
Hier hat der Traktorhersteller die<br />
Systemparameter für die verschiedenen<br />
Anbaugeräte und Arbeitsprozesse in der<br />
Software hinterlegt. Sie können aber bspw.<br />
auch über Isobus bereitgestellt werden.<br />
Erkennt das System ein Anbaugerät, passt es<br />
sich individuell an und variiert die Parameter<br />
dynamisch je nach Betriebssituation. Das<br />
vereinfacht auch die Bedienung und vermeidet<br />
Fehlbedienung. Ohne dass der Fahrer aktiv<br />
werden muss, stellen sich die Parameter auf<br />
das Anbaugerät ein und sorgen für eine<br />
optimale Systemeinstellung mit geringsten<br />
Verlustleistungen. Das erhöht die Produktivität<br />
und trägt zu einer höheren Energieeffizienz der<br />
Mobilhydraulik bei.<br />
12 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
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Die lange Geschichte von J.D. Neuhaus,<br />
die Treue von Mitarbeitern und Kunden,<br />
die mitunter Jahrzehnte lange Haltbar-<br />
„Im Einsatzfall Luft drauf und dann<br />
muss es funktionieren.“ So fasste<br />
mal ein Kunde zusammen, welcher<br />
simple und zugleich höchste<br />
Anspruch an ein Hebezeug oder<br />
eine Krananlage von J.D. Neuhaus<br />
gestellt wird.<br />
Überall auf der Welt verlassen<br />
sich Kunden auf unser Leistungsversprechen<br />
„Engineered for extremes“.<br />
Darauf, dass ihre JDN-Produkte<br />
zuverlässig ihre Leistung bringen. Und<br />
je spezieller die Einsatzbedingungen,<br />
je sensibler die bewegte Last, desto<br />
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wie Fleiß, Durchhaltevermögen und<br />
der Wille zur ständigen Verbesserung.<br />
Darin sind wir richtig gut – wie die letzten<br />
Jahrhunderte beweisen.<br />
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Sicherheit<br />
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1969 betraten erstmals Menschen den Mond. Doch auch ein<br />
miniaturhydraulisches Ventil besuchte erstmals den<br />
Erdtrabanten. Wir fragen nach, wie es im All war.<br />
Lee Jet, stell Dich bitte vor.<br />
Mein Name ist Lee Jet, ich gehöre seit<br />
langem zum Drossel-Produktportfolio des<br />
US-amerikanischen Miniaturhydraulikexperten<br />
Lee aus Connecticut. Ich werde<br />
hauptsächlich in der Luft- und Raumfahrt<br />
eingesetzt.<br />
Du bist wirklich schon lange<br />
im Geschäft, oder?<br />
Ja, absolut. Ich durfte vor 50 Jahren sogar<br />
Geschichte schreiben und zwar an Bord<br />
einer ganz besonderen mobilen Maschine,<br />
nämlich dem berühmten Eagle. Ich war<br />
gemeinsam mit Neil und Buzz auf dem<br />
Mond. Aber selbst wenn Du damals genau<br />
hingeschaut hättest, hättest Du mich<br />
nicht gesehen. Ich war im Rucksack der<br />
Kollegen versteckt.<br />
Was hast Du denn auf dem Mond<br />
gemacht?<br />
Ich hatte einen Spezialauftrag. Damit die<br />
Astronauten überhaupt aus der Landesonde<br />
heraustreten durften, musste ihre<br />
Sauerstoffzufuhr absolut sicher gewährleistet<br />
sein. Das war meine Aufgabe.<br />
Dank mir haben die Kollegen nur soviel<br />
Sauerstoff bekommen, wie mir vorab<br />
mitgeteilt wurde. Selbst wenn Sie mehr<br />
hätten atmen wollen, hätte ich Ihnen<br />
nicht mehr gegeben.<br />
Du bist ja ganz schön streng.<br />
Ja, dafür bin ich bekannt. Mit mir lässt<br />
sich eine klare Druckdifferenz herstellen.<br />
Und das war damals auf dem Mond von<br />
großer Wichtigkeit. Stellen Sie sich vor, die<br />
Sauerstoffversorgung wäre gestört gewesen<br />
oder die Kollegen hätten allen Sauerstoff<br />
auf einmal abgerufen. Das wären keine<br />
schönen Fernsehbilder geworden...<br />
Willst Du wieder mal ins All?<br />
Sehr gerne. Ich werde in aktuellen und<br />
künftigen Raumfahrtmissionen eingesetzt,<br />
so wie die meisten meiner Kameraden bei<br />
Lee. Aber ich habe auch Kollegen, die zum<br />
Beispiel in der Fahrzeughydraulik eingesetzt<br />
werden. Diese wären sicherlich<br />
auch einmal interessant für ein Interview<br />
in Ihrer Zeitschrift.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
www.lee.de<br />
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Funktionsbeschreibungen<br />
CAD Downloads<br />
Anwendungen
NEU GEDACHT<br />
Keine Kompromisse – das war die Maßgabe der<br />
Jungheinrich-Konstrukteure bei der Entwicklung des<br />
Schubmaststapler ETV 216i. Und tatsächlich haben sie<br />
bei diesem intern „New Concept“ genannten Fahrzeug<br />
etwas Besonderes geschafft: nämlich eine Lithium-Ionen-<br />
Batterie fest in das Fahrzeug zu integrieren. In L-Form wurde<br />
sie unter dem Fahrersitz platziert. Dadurch, dass sich Lithium-<br />
Ionen-Batterien flexibel modellieren lassen und nicht mehr<br />
zwingend ein quadratisches Format wie die Bleisäurebatterien<br />
haben müssen, konnten Designer und Entwickler<br />
alles bisher Gesetzte in Frage stellen. Erstmals wurde so ein<br />
Flurförderzeug nicht mehr um den bisher obligatorischen<br />
Batterieklotz herum entwickelt, sondern um den Fahrer und<br />
die Funktionen.<br />
Dabei hat Jungheinrich Ideen und Wünsche seiner Kunden<br />
direkt einfließen lassen. Das Ergebnis des Engagements:<br />
Eine völlig neue Ergonomie mit mehr Fußraum, einem<br />
breiteren Sitz, mehr Platz für die Beine und einer optimalen<br />
Sicht auf die Radarme und die Last. „Für den Fahrer ist die<br />
Arbeit auf dem ETV 216i ein ganz neues Erlebnis. So kann er<br />
produktiver, sicherer und damit auch motivierter arbeiten“,<br />
berichtet Fabien Tozzi, Leiter des Produktmanagements für<br />
Schubmaststapler bei Jungheinrich. Und das gilt für<br />
Fahrer und Fahrerinnen jeder Größe, denn der ETV 216i<br />
bietet umfangreiche horizontale und vertikale Einstellmöglichkeiten<br />
des Sitzes, der Armlehne, des Lenkrads<br />
und Hydraulikbedienhebels – weit über den bisherigen<br />
Standard hinaus.<br />
Für das smarte Design wurde der ETV 216i mit dem<br />
iF Design Award <strong>2019</strong> ausgezeichnet.<br />
www.jungheinrich.de<br />
16 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
KAMERA-MONITOR-SYSTEM<br />
SCHADEN AN MENSCH<br />
UND MASCHINE VERMEIDEN<br />
Die Sicht ist schlecht, man ist<br />
müde. Die Aufmerksamkeit<br />
sinkt, das Unfallrisiko steigt.<br />
Das gilt für jeden, der ein<br />
Fahrzeug führt, aber erst recht<br />
gilt dies für die <strong>Maschinen</strong>führer<br />
auf Baustellen oder in<br />
Steinbrüchen. Umstände, die im<br />
schlimmsten Fall verheerende<br />
Folgen haben können.<br />
Bedingt durch das meist hohe Gewicht mobiler Arbeitsmaschinen<br />
verlaufen Unfälle durch Anfahren, Überfahren<br />
oder Anschwenken oft schwer oder sogar tödlich.<br />
Eine der häufigsten Ursachen für tödliche Unfälle in<br />
Verbindung mit Baumaschinen ist die mangelnde Sicht des<br />
Fahrers, bspw. durch Staub oder Niederschlag, bzw. nicht<br />
einsehbare Gefahrenzonen rund um das Arbeitswerkzeug.<br />
Steht der <strong>Maschinen</strong>führer zudem unter großem Zeitdruck<br />
oder ist übermüdet, steigt das Unfallrisiko weiter an. Hier<br />
können Kamera-Monitor-Systeme, die Objekte und Personen<br />
erkennen, den Fahrer entlasten, die Aufmerksamkeit erhöhen<br />
und somit in letzter Konsequenz Schaden an Mensch und<br />
Maschine vermeiden.<br />
Einer der führenden Anbieter solch sicherheitsrelevanter<br />
Kamera-Monitor-Systeme ist der niederländische Hersteller<br />
Stoneridge Orlaco. Auf der diesjährigen bauma präsentierte das<br />
Unternehmen u. a. das RadarEye-System, das nun auch mit allen<br />
handelsüblichen analogen Monitoren eingesetzt werden kann.<br />
RadarEye hat sich seit 2012 auf dem Markt bewährt, war bislang<br />
jedoch nur auf proprietären SRD-Monitoren von Orlaco verfügbar.<br />
Mit RadarEye lassen sich Kollisionen vermeiden. Das integrierte<br />
aktive Sichtsystem RadarEye ist dafür konzipiert, Objekte<br />
in Bereichen zu erkennen, die sich nicht im Sichtfeld des<br />
<strong>Maschinen</strong> führers befinden. Wenn ein Objekt oder eine Person<br />
in den Gefahrenbereich eintritt, zeigt RadarEye das Bild mit<br />
Overlay auf dem Monitor an. Dabei ist der Gefahrenbereich von<br />
2 bis 20 m frei konfigurier- und in grüne, gelbe und rote Gefahrenzonen<br />
unterteilbar. Sowohl stationäre als auch bewegliche Objekte<br />
werden im ausgewiesenen Bereich erkannt und sichtbar<br />
gemacht, um Personen- und Sachschäden zu verhindern. Das<br />
akustische Warnsignal intensiviert sich der Dringlichkeit entsprechend,<br />
wenn die Person oder das Objekt in den roten<br />
Bereich gelangt. Das RadarEye-System ist zudem auf Bestandsmaschinen<br />
nachrüstbar und genügt auch härtesten<br />
Umwelt bedingungen. Stoneridge Orlaco leistet somit einen<br />
entscheidenden Anteil hinsichtlich der Sicherheit auf modernen<br />
Baustellen und ist kompatibel mit Zukunftskonzepten wie<br />
Bauen 4.0 oder der Vernetzten Baustelle.<br />
www.orlaco.com<br />
18 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
STÖRSICHERE HALL-SCHALTSENSORIK<br />
FÜR TASTER UND SCHALTER<br />
Griessbach stellt eine<br />
fremdfeldgeschützte<br />
Hall-Schaltung vor, die<br />
ohne zusätzliche<br />
Abschirmung vor<br />
Fehlschaltungen aufgrund<br />
magnetischer<br />
Störfelder abgesichert<br />
ist. Durch die neuartige,<br />
zum Patent angemeldete<br />
Sensor- und Magnetanordnung<br />
bleibt der<br />
Schaltzustand auch bei<br />
direkter Einwirkung homogener oder inhomogener<br />
magnetischer Fremdfelder ohne aufwändige Zusatzabschirmung<br />
gewahrt. Die als langlebig angekündigte<br />
Hall-Sensorik eignet sich für den Einsatz in robust ausgeführten<br />
Bediensystemen für mobile <strong>Maschinen</strong>. Aufgrund<br />
des kontaktlosen Wirkprinzips weist die elektromagnetische<br />
Schaltung keinerlei mechanischen Verschleiß auf und<br />
soll mehr als 1 Mio. Schaltspiele ermöglichen. Zudem ist<br />
das magnetisch ausgelöste Schaltsignal resistent gegen<br />
Vibrationen, Temperaturschwankungen, Schmutz und<br />
Feuchtigkeit. Für die Serienfertigung strebt Griessbach die<br />
Kooperation mit Schalter-Herstellern an, die ihr Portfolio<br />
um Produktreihen mit Hall-Sensorik ausbauen wollen.<br />
www.griessbach.de<br />
BESTELLUNG TRANSPARENTER<br />
UND INTUITIVER<br />
MBO Oßwald hat die<br />
Bestellungen in<br />
seinem Online-Portal<br />
transparenter<br />
gemacht. Nun kann<br />
der Kunde live online<br />
seine Bestellung von<br />
Verbindungstechnik-<br />
Komponenten in allen<br />
Einzelschritten ab der<br />
Rohmaterial-Disposition bis zur Zustellung durchgängig<br />
nachvollziehen. Zudem kann der Kunde nun jederzeit z. B. eine<br />
Bestellung splitten, Liefertermine vorziehen oder prüfen, ob<br />
eine Mengenerhöhung des Artikels noch möglich ist. Dabei ist<br />
es egal, ob über den Online-Shop bestellt wird, per Mail oder<br />
Telefon. Immer wird ein Tracking-Code ausgegeben, um per<br />
Mausklick auf dem Laufenden zu bleiben. Außerdem wurde die<br />
Suche nach Zubehör intuitiver gestaltet. Dazu greift die<br />
Plattform direkt auf die zugrunde liegenden Stücklisten für<br />
Baugruppen und Gelenke zu. Dadurch werden sofort alle<br />
relevanten Zubehörteile – angereichert mit stückzahlenabhängigen<br />
Informationen zu Preis und Lieferzeit – direkt angezeigt.<br />
Und mit einem Klick sind sie Bestandteil der Bestellung.<br />
www.mbo-osswald.de<br />
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beim Tragen von Handschuhen bedienen können. Dies garantiert Ihnen<br />
dauerhafte Power und Performance in allen Anwendungsbereichen.<br />
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leistungsstarkeHMI-<strong>Maschinen</strong>steuerung in zukünftige Projektezuintegrieren.
DREHGEBER<br />
ZUVERLÄSSIG IM<br />
TAGEBAU UND HAFEN<br />
Tagebaubagger und Absetzer sind Giganten unter den <strong>Maschinen</strong>.<br />
Sie leisten täglich, selbst unter extremen Bedingungen,<br />
Schwerstarbeit. Das stellt eine große Belastung für die Drehgeber,<br />
die für die Regelung der Geschwindigkeit der Förderbänder<br />
zuständig sind, dar. Viele Hersteller setzen dabei auf die<br />
HeavyDuty-Drehgeber von dem Sensorspezialisten Baumer<br />
Hübner. Doch was genau macht sie so besonders?<br />
20 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
Minera El Abra ist ein Kupfertagebau 75,6 km<br />
nordöstlich der chilenischen Stadt Calama.<br />
Täglich birgt der Betrieb über 200 000 t Kupfererz<br />
für die Produktion von Kupferkathoden.<br />
Die Förderbänder, die das Erz über viele Kilometer hinweg<br />
transportieren, müssen dementsprechend Höchstleistung<br />
bieten. Angetrieben werden sie daher von leistungsstarken<br />
Elektromotoren. Die HOG 10 Inkrementaldrehgeber von<br />
Baumer Hübner, messen die Drehzahl dieser Motoren.<br />
Staub, Schmutz, Vibrationen oder andere Außeneinflüsse,<br />
die im Tagebau an der Tagesordnung sind, können ihnen<br />
nichts anhaben. 10 000 km entfernt, am Hafen von Rotterdam,<br />
verrichtet das Schwestermodell POG 10 seine Dienste:<br />
Im größten Hafen Europas werden mehr als 300 Mio. t<br />
Massengut pro Jahr umgeschlagen, davon mehr als 55 Mio. t<br />
Eisenerz und Kohle. Schaufelradbagger, mit einer Transportleistung<br />
von 5 000 t pro Stunde stehen für die zwischengelagerten<br />
Güter zur Verfügung. Auch hier fiel die Wahl auf<br />
Drehgeber von Baumer Hübner, denn die raue Meeresluft,<br />
Regen und Frost sind für sie kein Problem.<br />
PRÄZISION TROTZ HOCHLAST<br />
Der englische Begriff „Heavy Duty“ bedeutet auf Deutsch<br />
„hochbelastbar“. Schon die Bezeichnung weist darauf hin,<br />
dass diese Drehgeber besonders widerstandsfähig sind.<br />
Doch darüber hinaus bedeutet Heavy Duty nicht einfach<br />
nur, robust zu sein. Es steht für das Versprechen, dass so ein<br />
Drehgeber über einen langen Zeitraum hinweg zuverlässig<br />
und präzise seine Arbeit verrichtet, ohne den Anwender<br />
jemals im Stich zu lassen. Dafür muss ein Heavy Duty-Drehgeber<br />
mehrere Kriterien erfüllen:<br />
Ein ganz zentrales Kriterium ist die Präzision. Wer meint,<br />
die Schwergewichte unter den Drehgebern könnten hier<br />
Kompromisse eingehen, irrt gewaltig, denn sie müssen die<br />
gleiche Genauigkeit bei den Messsignalen liefern wie ihre<br />
kleinen Geschwister. Durch diese Signale erfassen die<br />
Steue rungen von Anlagen schließlich die Drehzahl eines<br />
Antriebs oder die Position eines <strong>Maschinen</strong>teils. Nur so<br />
kann die Steuerung erkennen, wenn etwa ein Antrieb eine<br />
bestimmte Drehzahl über- oder unterschreitet, und dementsprechend<br />
eingreifen. Schon kleine Messfehler können<br />
drastische Konsequenzen haben, die bei der Förderung von<br />
Schüttgut zur Beschädigung der Anlage führen können.<br />
ZUVERLÄSSIGKEIT DANK<br />
ROBUSTER TECHNOLOGIE<br />
Neben der Präzision ist aber auch die Zuverlässigkeit ein<br />
wichtiger Faktor. Damit ein Drehgeber unter den rauen<br />
Bedingungen im Tagebau und am Hafen zuverlässig seine<br />
Arbeit verrichten kann, muss er über viele Jahre hinweg harte<br />
ELECTRO-HYDRAULIC<br />
PUMP FOR STEERING<br />
Electric and hybrid commercial vehicles<br />
are driving a path toward clean and efficient<br />
transportation. Sonceboz’s compact<br />
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Stöße, Vibrationen und andere Kräfte auf die Drehwelle<br />
aushalten können, ohne an Präzision zu verlieren. Ein Austausch<br />
wäre teuer, jedoch nicht, weil der Drehgeber viel<br />
Geld kostet, sondern weil er oft an einer schwer zugänglichen<br />
Stelle angebracht ist und die Anlage während des Austauschs<br />
nicht arbeiten kann. Robuste Gehäuse mit dicken<br />
Wänden sowie ein stoß- und vibrationsresistentes Inneres<br />
sind daher grundlegende Voraussetzungen. Dazu kommen<br />
bei Baumer Hübner großzügig dimensionierte Lager mit<br />
maximalem Abstand auf beiden Seiten des Gehäuses.<br />
Aber nicht nur mechanische, sondern auch elektrische<br />
Robustheit ist geboten. So treten z. B. oft elektromagnetische<br />
Felder in der Nähe von Drehgebern auf, bspw. durch<br />
ungeschirmte stromführende Leitungen. Ohne ausreichende<br />
Abschirmung können diese die Elektronik des Drehgebers<br />
zerstören oder zumindest so beeinflussen, dass dies die<br />
Qualität der Messsignale beeinträchtigt. Durch Spannungsdifferenzen<br />
kann zudem Strom durch die Welle fließen,<br />
wodurch die Schmierung im Lager verbrennen kann, was es<br />
zerstört. Eine elektrische Isolation ist daher ein Muss für<br />
einen Heavy Duty-Drehgeber.<br />
Auch die Dichtheit ist unerlässlich, egal ob Feuchtigkeit,<br />
Staub oder Schmutz – ein Heavy Duty-Drehgeber muss<br />
dagegen gut abgedichtet sein. Das ist gerade an den neuralgischen<br />
Stellen wichtig: die Welle und der elektrische Anschluss.<br />
Dazu gehört auch ein Korrosionsschutz durch<br />
geeignete Materialien und Beschichtungen, damit auch<br />
Salzwasser und Chemikalien die Funktionsweise nicht<br />
beeinträchtigen.<br />
GROSSE VIELFALT AN VARIANTEN<br />
VERFÜGBAR<br />
Das Heavy Duty-Produktportfolio von Baumer Hübner<br />
zeichnet sich nicht nur durch Präzision, Zuverlässigkeit und<br />
Langlebigkeit aus, sondern auch durch eine Vielfalt an<br />
mechanischen, elektrischen und funktionellen Varianten.<br />
Unter den inkrementalen und absoluten Drehgebern finden<br />
sich Gehäusegrößen von 58 mm bis zum Großgeber für eine<br />
287 mm Flanschgröße und 150 mm Hohlwelle. Dabei unterstützt<br />
das Unternehmen alle relevanten analogen und digitalen<br />
Schnittstellen. Eine hohe Ausgangsleistung garantiert<br />
zudem, dass die Signale auch auf lange Distanzen ungestört<br />
und in voller Stärke ankommen – je nach Ausführung können<br />
die Signale bis zu 550 m reichen, mit Lichtwellenleitern<br />
sogar bis zu 1,5 km.<br />
Um einen ausfallsicheren Betrieb sicherzustellen, prüft<br />
der Hersteller die elektrische Funktion und Signalgüte aller<br />
Drehgeber zu 100 %. Umfangreiche Qualitätszertifikate geben<br />
dem Anwender die Gewissheit, dass der Drehgeber ihn<br />
nicht im Stich lassen wird. Egal, ob Kupferabbau in Chile<br />
oder Schüttguttransport am Rotterdamer Hafen, die Drehgeber<br />
von Baumer Hübner stellen auf diese Weise sicher,<br />
dass der Betrieb nicht zum Erliegen kommt.<br />
www.baumer.com<br />
DIREKTER KONTAKT<br />
Stefan Haberstroh<br />
Product Manager Heavy Duty<br />
shaberstroh@baumer.com<br />
01 Das massive, widerstandsfähige Gehäuse des Drehgebers POG 10<br />
bietet Korrosionsschutz und das langzeitstabile Dichtungskonzept<br />
gewährleistet einen ausfallsicheren Einsatz in jeder Umgebung<br />
02<br />
01<br />
02 Das Dichtungskonzept ermöglicht die Schutzart<br />
IP66 und IP67 über einen Temperaturbereich bis<br />
+ 95 °C. Dank einer Kombination aus Labyrinth- und<br />
Wellendichtungen sind sie vor fester, feuchter und<br />
pastöser Verschmutzung geschützt<br />
22 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
ROBUSTE SENSOREN INDIVIDUELL<br />
ABSTIMMEN<br />
Einen Sensorbaukasten,<br />
der auf die<br />
Positionserfassungen<br />
in Nutzfahrzeugen<br />
abgestimmt<br />
ist, hat Siko<br />
mit Pure.<strong>Mobile</strong><br />
herausgebracht.<br />
Die Sensoren<br />
trotzen Hitze, Kälte,<br />
Schock, Vibrationen, Wasser, Schlamm und Staub. Die<br />
Sensoren aus diesem Baukasten erfüllen die EMV-Anforderungen<br />
für Bau-, Land- und Forstmaschinen. Die<br />
Anforderungen nach E1 für Straßenfahrzeuge basieren<br />
auf einer robusten, magnetischen Abtasttechnologie. Sie<br />
sind einsatzfähig in einem Temperaturbereich von – 40<br />
bis + 85 °C, optional sogar bis + 105 °C, und verfügen über<br />
mindestens Schutzart IP65. Durch das Baukastenprinzip<br />
können z. B. auch Drehgeber des Herstellers mit der<br />
Pure.<strong>Mobile</strong>-Technologie über Optionskarten mit<br />
weiteren Funktionen ausgestattet werden. Etwa mit<br />
einem integrierten Neigungssensor, einem DIP-Schalter<br />
zur einfachen Parametrierung oder digitalen Ein- und<br />
Ausgängen. Alle Sensoren sind auch in einer Safety-Version<br />
für Anwendungen bis Performance Level d erhältlich.<br />
www.siko-global.com<br />
DUAL-VIEW-KONZEPT FÜR SCHNELLEN<br />
SITZPOSITIONSWECHSEL<br />
Im Bereich der Digitalisierung hat die Wacker Neuson<br />
Group zahlreiche Lösungen entwickelt, die auf der bauma<br />
präsentiert wurden. So konnten Besucher mit einem<br />
realitätsnahen Fahrsimulator Produkte – noch vor dem<br />
Bau eines ersten Prototypen – virtuell erleben und testen.<br />
Virtual-Reality-Anwendungen wurden für Schulungszwecke<br />
oder die Konfiguration von komplexeren <strong>Maschinen</strong><br />
genutzt und ein 3D-Drucker zeigte wie Ersatzteile in<br />
kurzer Zeit bereitgestellt werden können. „Wir wollen<br />
nicht digital sein, um modern zu wirken, sondern um<br />
unseren Kunden ihren Arbeitsalltag wirklich zu erleichtern“,<br />
fügt Martin Lehner, Vorstandsvorsitzender der<br />
Wacker Neuson Group, hinzu. Eine weitere Innovation<br />
drehte sich – im wahrsten Sinne des Wortes – um das<br />
Thema Bediener- und Baustellensicherheit: Das Dual-<br />
View-Konzept von Wacker Neuson für Raddumper von<br />
sechs bis zehn Tonnen Nutzlast. Dual View ermöglicht<br />
den komfortablen und schnellen Wechsel der Sitzposition<br />
durch eine 180°-Drehung der gesamten Bedien- und<br />
Sitzkonsole. Auf diese Weise hat der Fahrer immer<br />
optimale Sicht in<br />
die Fahrtrichtung<br />
– beim<br />
Transportieren<br />
sowie dem Be- und<br />
Entladen. Mit der<br />
bauma erfolgte<br />
der Verkaufsstart<br />
in allen europäischen<br />
Ländern.<br />
www.wackerneusongroup.com<br />
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dass Ihre <strong>Maschinen</strong>einwandfrei funktionieren –tagtäglich<br />
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©<strong>2019</strong> HydraForce, Inc.
TEIL 1 – STAND DER TECHNIK<br />
AUTOMATISIERUNG VON<br />
HYDRAULISCH ANGETRIEBENEN<br />
ERDBEWEGUNGSMASCHINEN<br />
Trendthema Automatisierung. Ein Begriff, der viele<br />
Fragen und Entwicklungsthemen aufwirft. Was<br />
bedeutet Automatisierung? Wie sind Stand der Technik<br />
und Forschung? Was sind Möglichkeiten und Grenzen?<br />
Welche Themen werden in Zukunft relevant sein.<br />
Autoren: Jonas Uhlmann, Benjamin Beck, Eric Fischer, Jürgen Weber, Institut für<br />
Mechatronischen <strong>Maschinen</strong>bau, Professur für Fluid-Mecha tronische Systemtechnik,<br />
TU Dresden und Christian Richter, Frank Will, Institut für Mechatronischen<br />
<strong>Maschinen</strong>bau, Stiftungsprofessur für Bau maschinen, TU Dresden<br />
24 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
Die Professur für Fluid-Mechatronische<br />
Systemtechnik (Fluidtronik) und die Stiftungsprofessur<br />
für Baumaschinen beantworten<br />
diese Fragen und einige mehr für<br />
hydraulisch angetriebene Erdbewegungsmaschinen<br />
in einem zweiteiligen Fachartikel. Im ersten Teil<br />
werden Begrifflichkeiten geklärt und der Stand der<br />
der Technik dargestellt. Der zweite Teil knüpft dort<br />
an und stellt unterschiedliche Forschungsprojekte<br />
dar. Beide Teile des Artikels werden im Fazit durch<br />
wertende Kommentare von VertreterInnen aus der<br />
Industrie und Forschung ergänzt.<br />
Eines der Kernthemen der bauma <strong>2019</strong> war die<br />
Automatisierung. Im Vergleich zur vorhergehenden<br />
Messe hat dieses Thema, nicht zuletzt durch den<br />
Markt, die Politik sowie Gesellschaft getrieben,<br />
weiter an Bedeutung gewonnen. Dieser Artikel soll<br />
einen systematischen Überblick von Automatisierungslösungen<br />
im Erdbewegungsbereich geben und<br />
erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Er zeigt<br />
derzeitige Möglichkeiten und Grenzen auf und dient<br />
als Impuls für Diskussionen sowie Anregungen.<br />
www.mobile-maschinen.info <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 25
Sensorik für<br />
Ihr Fahrzeug<br />
01 Intuitives Bedienkonzept Intusi [Lieb19a]<br />
ZERTIFIZIERT NACH IATF 16949<br />
Elektronik für Sensorik, Licht,<br />
Steuer- und Leistungselektronik<br />
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Halle 2.2 Stand 145!<br />
VISION UND<br />
BEGRIFFSDEFINITION<br />
Die Elektrotechnik charakterisiert den<br />
Begriff „automatisch“ mit folgendem<br />
Wortlaut: „einen Prozess oder eine Einrichtung,<br />
der oder die unter festgelegten<br />
Bedingungen ohne menschliches Eingreifen<br />
abläuft oder arbeitet“ [Dinv14].<br />
An diese Aussage anknüpfend, ist die<br />
Aufgabe, den menschlichen Anteil an<br />
Arbeitsprozessen zu reduzieren, eine<br />
Kernaufgabe des Ingenieurwesens.<br />
Durch den Einsatz von <strong>Maschinen</strong> im<br />
Bereich der Erdbewegung hat der<br />
Mensch heute vorrangig nur noch<br />
steuernde und koordinierende Funktionen.<br />
Moderne Bagger und Radlader sind<br />
multifunktionale <strong>Maschinen</strong> mit beeindruckenden<br />
technologischen Leistungsmerkmalen.<br />
Ein menschlicher Bediener<br />
ist allerdings in den meisten Fällen bislang<br />
noch unverzichtbar. Mit Erfahrung<br />
und Know-how setzt ein Baugeräteführer<br />
die <strong>Maschinen</strong> effizient und produktiv<br />
ein. Aktuell bestimmen jedoch<br />
der Fachkräftemangel sowie der Zeitund<br />
Kostendruck, aufgrund hoher Nachfrage,<br />
den Bausektor. Die Verfügbarkeit<br />
an Baugeräteführern wird dem momentan<br />
nicht gerecht. Eine Studie des CECE<br />
(Committee for European Construction<br />
Equipment) zur Digitalisierung im<br />
Bausektor beleuchtet mögliche Lösungen<br />
und stellt diesen auch Chancen und<br />
Risiken für Unternehmen gegenüber<br />
[SaMV19]. Die Bedienerunterstützung,<br />
Automatisierung, Fernhantierung und<br />
Baurobotik kommen dabei als nützliche<br />
Case Studies in Betracht.<br />
Die Automatisierung ist seit langem<br />
Gegenstand von Forschung und Entwicklung.<br />
Bereits in den letzten Jahrzehnten<br />
des vergangenen Jahrhunderts gab es<br />
Projekte zur autonomen, mobilen<br />
Maschine. Ein Beispiel dafür ist der<br />
„Robot Excavator Lucie“ der Lancaster<br />
University. Im Rahmen der Arbeiten<br />
wurden nicht nur Fragen bzgl. der autonomen<br />
Grab bewegung beantwortet, sondern<br />
auch Herausforderungen zum sicheren<br />
Umgang analysiert und erprobt. So<br />
hatte der Prototyp einen Rotoscan-<br />
Sensor, um Objekte in der Umgebung zu<br />
erkennen. Die Haupterkenntnis der damaligen<br />
Arbeiten war, dass die verfügbare<br />
Technik sowie Gesetzgebung noch nicht<br />
ausreichten, um einen sicheren <strong>Maschinen</strong>betrieb<br />
zu gewährleisten [SMSM96].<br />
Aktuelle Konzepte verschiedener Baumaschinenhersteller<br />
zeigen, wie Baumaschinen<br />
in Zukunft aussehen könnten.<br />
So wurde auf der bauma <strong>2019</strong> von<br />
Liebherr als Teil der neuen <strong>Maschinen</strong>kommunikation<br />
das Bedienkonzept<br />
Intusi vorgestellt, welches den bauma<br />
Innovationspreis <strong>2019</strong> in der Kategorie<br />
Design gewann. Intusi steht als Abkürzung<br />
für ein Intuitives User Interface.<br />
Das Ziel bei der Entwicklung war es, die<br />
historisch gewachsene Fahrerkabine mit<br />
einer Vielzahl an Bedien- und Anzeigeelementen<br />
zu verschlanken und situationsabhängig<br />
nur die Elemente darzustellen,<br />
die benötigt werden [Lieb19a].<br />
Die praxistaugliche Einführung von<br />
automatisierten <strong>Maschinen</strong>funktionen<br />
im Baustellenkontext wird durch ständig<br />
wechselnde Fertigungsaufgaben, variierende<br />
Umgebungs- und Randbedingun-<br />
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gen sowie die Interaktion einer Vielzahl unkoordinierter Akteure<br />
erschwert [BaAb08]. Dieser Problemstellung der Situationsan<br />
passung wird in Zukunft durch Digitalisierung und Vernetzung<br />
begegnet. Die Bundesregierung hat deshalb bspw. in Zusammenarbeit<br />
mit Industrievertretern 2011 das Zukunftsprojekt<br />
„Industrie 4.0“ ins Leben gerufen [Bmvi19]. Dies umfasst, wie anfangs<br />
angelegt, nicht nur die „Fabriken von Morgen“ [Bmbf19] sondern<br />
mittlerweile auch den Baustellen- und Baumaschinenbereich.<br />
Im Bereich mobiler <strong>Maschinen</strong> ist vor allem die Landtechnik als<br />
Vorreiter der Digitalisierung und Automatisierung zu beobachten.<br />
Aufgrund der Anforderungen an die Prozessüberwachung und -qualität<br />
existieren dort bereits Lösungen für autonomes Fahren auf dem<br />
Feld sowie einem Anbaugerätemanagement beim Wenden am<br />
Feldende. Insbesondere beim Fahren stellt auch die Automobilbranche<br />
Ansätze für Off-Road-Fahrzeuge zur Verfügung. Dort gibt es bereits<br />
Normungsaktivitäten zur Darstellung verschiedener Automatisierungsstufen<br />
auf dem Weg der Vision Autonomie. Diese sind in der<br />
SAE J3016 [Onro19] niedergeschrieben und in der Tabelle dargestellt.<br />
Zur Begriffseinordnung in diesem Artikel wird diese Kategorisierung<br />
auf mobile Arbeitsmaschinen übertragen. Dabei wird die<br />
Deutung des Begriffes „Assistenzsystem“ für mobile Arbeitsmaschinen<br />
bewusst gegenüber der SAE J3016 abgewandelt. Um eine klare<br />
Trennung zu erreichen, werden Assistenzsysteme dadurch charakterisiert,<br />
dass Sie dem Bediener assistieren, ohne in die Steuerung einzugreifen.<br />
Alle Systeme mit Eingriff in die <strong>Maschinen</strong>steuerung werden<br />
als automatisierte Lösungen des Level 2 und höher definiert.<br />
Bezeichnung Automobil (SAE J3016) <strong>Mobile</strong> Arbeitsmaschine<br />
0 keine Automation Die Vollzeitleistung des menschlichen Fahrers in<br />
allen Aspekten der dynamischen Fahraufgabe.<br />
1 Assistenz system Die teilzeit- oder fahrmodusabhängige Ausführung<br />
von entweder Lenken oder Beschleunigen /<br />
Verzögern durch ein Fahrerassistenzsystem mit der<br />
Erwartung, dass der menschliche Fahrer alle<br />
anderen Aspekte der dynamischen Fahraufgabe<br />
ausführt.<br />
2 Teilautomatisierung<br />
3 Bedingte<br />
Automatisierung<br />
4 Hochautomatisierung<br />
5 Vollautomatisierung<br />
Die teilzeit- oder fahrmodusabhängige Ausführung<br />
von sowohl Lenkung als auch Beschleunigung /<br />
Verzögerung durch ein oder mehrere Fahrerassistenzsysteme<br />
mit der Erwartung, dass der menschliche<br />
Fahrer alle anderen Aspekte der dynamischen<br />
Fahraufgabe ausführt.<br />
Die teilzeit- oder fahrmodusabhängige Ausführung<br />
aller Aspekte der dynamischen Fahraufgabe durch<br />
ein automatisiertes Fahrsystem mit der Erwartung,<br />
dass der menschliche Fahrer angemessen auf eine<br />
Aufforderung zum Eingreifen reagiert.<br />
Die teilzeit-, fahrmodusabhängige oder geografisch<br />
eingeschränkte Leistung eines automatisierten<br />
Fahrsystems in Bezug auf alle Aspekte der dynamischen<br />
Fahraufgabe, selbst wenn ein menschlicher<br />
Fahrer nicht angemessen auf eine Aufforderung<br />
zum Eingreifen reagiert.<br />
Die bedingungslose Vollzeitleistung eines automatisierten<br />
Fahrsystems für alle Aspekte der dynamischen<br />
Fahraufgabe unter mindestens allen<br />
Fahrbahn- und Umgebungsbedingungen, die von<br />
einem menschlichen Fahrer bewältigt werden<br />
können, einschließlich der Fähigkeit, das Kraftfahrzeug<br />
automatisch in einen minimalen Risikozustand<br />
bei einem kritischen Fahrzeug- oder<br />
Systemausfall oder einem anderen Notfallereignis<br />
zu bringen.<br />
Der Bediener steuert die Maschine eigenständig ohne<br />
weitere, aktiv unterstützende Systeme.<br />
Der Bediener steuert die Maschine eigenständig und<br />
wird durch Anzeigen unterstützt. Die dafür benötigten<br />
Daten werden aus der Überwachung der Maschine<br />
durch Sensorik sowie Auswertealgorithmen gewonnen.<br />
Die Algorithmen greifen nicht aktiv in die <strong>Maschinen</strong>steuerung<br />
ein.<br />
Beispiele: 1D-, 2D- und 3D-Positionssysteme, Gewichtsmessung<br />
der Zuladung<br />
Eine oder mehrere Achsen werden für einzelne Teilarbeitsaufgaben<br />
gleichzeitig, automatisiert bewegt. Der<br />
Bediener muss aktiv den Arbeitsprozess mitgestalten.<br />
Beispiele: automatisiertes Planumziehen, Teach-in-Bahnkurven,<br />
sicherer Stopp in Kombination mit Nahfeldüberwachung<br />
(z. B. Begrenzung des Arbeitsraums)<br />
Das Automatisierungssystem führt Arbeitsaufgaben<br />
selbstständig aus, erkennt Störfälle, trifft aber keine<br />
eigenen Entscheidungen. Der Bediener muss aktiv<br />
eingreifen. Eine Fernsteuerung ist denkbar.<br />
Beispiel: Beim automatisierten Graben wird ein Kabel /<br />
Rohr gefunden und die Maschine stoppt sicher.<br />
Das Automatisierungssystem führt Arbeitsaufgaben<br />
selbstständig aus, erkennt Störfälle, trifft eigene<br />
Entscheidungen. Der Bediener kann aktiv über bspw.<br />
Fernsteuerung eingreifen.<br />
Beispiele: Die Maschine arbeitet selbstständig einen<br />
Arbeitsplan ab. Störfälle werden autonom gelöst.<br />
Bediener überwacht mehrere <strong>Maschinen</strong> und kann über<br />
Fernzugriff die <strong>Maschinen</strong> steuern.<br />
Das Automatisierungssystem erfüllt unter allen<br />
Umgebungsbedingungen die gleiche dynamische<br />
Aufgabe, welche auch von einem menschlichen<br />
Bediener beherrscht wird, einschließlich der Fähigkeit,<br />
die Maschine automatisch in einen minimalen Risikozustand<br />
bei einem kritischen Geräte- oder Systemausfall<br />
oder einem anderen Notfallereignis zu bringen.<br />
Stufen der Automatisierung nach [Onro19] und Adaption auf mobile Arbeitsmaschinen zur Einordnung der Begriffe in diesem Artikel<br />
www.mobile-maschinen.info <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 27
ASSISTENZSYSTEME<br />
Das Ziel der meisten Erdbewegungsarbeiten besteht im Herstellen<br />
einer definierten Geländegeometrie durch Erdaushub, Aufschütten,<br />
Nivellieren und Planieren. Probleme und Herausforderungen die<br />
hierbei auftreten können sind bspw. unerwünschter Mehraushub<br />
oder das Erstellen eines definierten Böschungswinkels in gleichbleibender<br />
Qualität. Dementsprechend existiert eine Vielzahl von<br />
Assistenzsystemen, welche den Bediener bei diesen Arbeiten unterstützen<br />
sollen. Die meisten dieser Systeme werden unter dem<br />
Begriff „Baggersteuerung“ oder „<strong>Maschinen</strong>steuerung“ vermarktet,<br />
auch wenn diese i. d. R. nur Anzeigefunktionalitäten und keine<br />
Steuerungsfunktionen besitzen. Es kann zwischen 1D-, 2D- und<br />
3D-Systemen unterschieden werden.<br />
Für einfache Höhenkontrollen sind 1D-Systeme geeignet. Hierzu<br />
wird ein photoelektrischer Sensor am Stiel des Baggers befestigt.<br />
Dieser empfängt die Strahlen eines Linien- bzw. Rotationslasers,<br />
welcher in einiger Entfernung zur Maschine auf einem Stativ montiert<br />
ist und eine Referenzebene aufspannt. Höhenabweichungen<br />
zu dieser Referenzebene werden erfasst und über ein Display oder<br />
eine LED-Anzeige in der Fahrerkabine angezeigt. Meist werden<br />
solche Systeme mit einem Neigungssensor kombiniert, welcher die<br />
Winkelstellung des Baggerlöffels erfasst [Leic00].<br />
2D-Systeme dienen der gleichzeitigen Erfassung von Längsund<br />
Querneigung des Arbeitswerkzeugs. Erreicht wird dies durch<br />
02 <strong>Mobile</strong>s Wägesystem für Radlader<br />
03 Adaptive Arbeitsbeleuchtung<br />
zusätzliche Neigungssensoren, welche sich entweder auf dem<br />
Oberwagen oder am Schwenklöffel bzw. am Schild eines Motor-<br />
Graders befinden. Alternativ kann die Querneigung auch mithilfe<br />
eines Zwei-Neigungslasers und zwei am Schild befestigter Laserempfänger<br />
ermittelt werden. Die aktuelle Genauigkeit solcher<br />
Systeme unter Idealbedingungen beträgt ± 5 mm [SiTr00].<br />
Im Gegensatz zu 1D- und 2D-Systemen arbeiten 3D-Systeme mit<br />
georeferenzierten Positionsdaten. Hierzu werden die 2D-Steuerungen<br />
mit einem GNSS-Empfänger gekoppelt, welcher sich auf dem<br />
Oberwagen oder der Fahrerkabine befindet. Durch den Einsatz von<br />
Multiband-GNSS-Empfängern und der Nutzung von Korrekturdatendiensten<br />
sind mittlerweile Genauigkeiten von wenigen Zentimetern<br />
erreichbar. Die Bestimmung der absoluten georeferenzierten<br />
Position der Löffelspitze bildet die Voraussetzung für einen Soll-Ist-<br />
Abgleich mit digitalen Planungsdaten. In Bereichen mit schlechtem<br />
oder unzureichendem GNSS-Empfang, wie bspw. Steilböschungen<br />
oder Gebieten mit dichtem Baumbestand, erfolgt die Ortsbestimmung<br />
über eine Totalstation oder ein Tachymeter [SiTr00]. Bei Baggern<br />
muss zusätzlich die Verdrehung des Oberwagens erfasst und in<br />
die Berechnung der Werkzeuglage einbezogen werden. Dies wird<br />
i. d. R. über einen zweiten GNSS-Empfänger realisiert [Leic19].<br />
Während Bagger, Grader und Planierraupen vorwiegend der<br />
Materialgewinnung und Bodenbearbeitung dienen, werden Radlader<br />
hauptsächlich zum Materialumschlag genutzt. Eine der wichtigsten<br />
Aufgaben hierbei ist die Erfassung, Überwachung und<br />
Dokumentation der exakten Umschlagmenge. Mithilfe integrierter<br />
Kontrollwaagen ist es möglich, die geladene Masse in der Schaufel<br />
mit einer Genauigkeit von ± 1 % zu ermitteln [Zepp00a]. Der Wiegevorgang<br />
erfolgt dabei im normalen Ladeprozess ohne Unterbrechung<br />
des Arbeitsablaufs. Die Berechnung der Masse erfolgt<br />
mithilfe von Drucksensoren in den Hubzylindern und über die<br />
Erfassung der aktuellen Stellung der Arbeitsausrüstung durch<br />
Neigungssensoren oder Winkelgeber [Aswä00]. Durch zusätzliche<br />
Auswertesoftware ist es möglich weitere Informationen wie tägliche<br />
Umschlagmenge, Tonnen pro Stunde, Tonnen pro Ladezyklen oder<br />
durchschnittliches Schaufelgewicht zu ermitteln [Zepp00a].<br />
Ein Trend der letzten Jahre ist die verstärkte Entwicklung von Systemen<br />
zur Erhöhung der Arbeitssicherheit. Hierzu gehören u. a.<br />
Systeme zur Umfeldüberwachung und Umgebungserkennung. Die<br />
einfachste Variante bilden Kamera-Monitor-Systeme, welche den<br />
Fahrer bei der Überwachung des Gefahrenbereichs unterstützen<br />
sollen. Weiterentwickelte Kamera-Monitor-Systeme fusionieren die<br />
Bilder mehrerer Kameras mit Weitwinkelobjektiv und ermöglichen<br />
somit 270°- bis 360°-Rundumsichten [Netz18]. Aktive Warnsysteme<br />
besitzen eine integrierte Personen- oder Hindernis erkennung und<br />
informieren den Fahrer über mögliche Gefahren mittels optischer<br />
oder akustischer Warnsignale. Als Technologien kommen Ultraschallsensoren,<br />
Stereokameras und Objekterkennungsalgorithmen<br />
zum Einsatz [Netz18]. Relativ neu ist die von Liebherr vorgestellt adaptive<br />
Arbeitsbeleuchtung [Libh00], welche speziell für Arbeiten bei<br />
schlechten Lichtverhältnissen entwickelt wurde.<br />
Ebenfalls stetig steigend ist die Anzahl von Assistenzsystemen, welche<br />
der Erhöhung des Bedienkomforts dienen. Beispiel hierfür sind<br />
Systeme zur automatischen Erkennung des Arbeitswerkzeugs<br />
[Vemc00]. Ein am Werkzeug befestigter RFID- oder NFC-Transponder<br />
fungiert hierbei als digitales Typenschild und speichert Informationen<br />
zu Geometrie, Name, Hersteller oder Betriebsweise. Diese können<br />
beim Werkzeugwechsel direkt vom Trägergerät ausgelesen werden.<br />
ANTRIEBSSYSTEME<br />
Im Wesentlichen lassen sich mobile Arbeitsmaschinen aus Sicht<br />
des Antriebssystems in die Subsysteme Fahrantrieb, Lenkung/<br />
28 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
04 Links: typisches,<br />
hydraulisch gesteuertes<br />
System; rechts:<br />
Grundvoraussetzung für<br />
Automatisierung –<br />
elektrohydraulisches<br />
System<br />
Bremse und Arbeitsausrüstung gliedern, wobei der Fahrantrieb<br />
und die Arbeitsausrüstung einen Großteil des Energiebedarfs ausmachen.<br />
Die Primärenergie wird dabei insbesondere im Mittelklassebereich<br />
(10-60 t Einsatzgewicht) flächendeckend von einer<br />
Verbrennungskraftmaschine bereitgestellt. Über direkt am Motor<br />
oder über ein Pumpenverteilergetriebe angeflanschte, meist<br />
hy draulische Getriebe wird die Primärenergie auf die Funktionen/<br />
Achsen der Maschine verteilt.<br />
Vor allem die Forderungen nach Robustheit, Einfachheit im Umgang<br />
mit der Maschine und geringen Herstellungskosten führten in<br />
der Vergangenheit zur Etablierung von hydraulischen Antriebssystemen<br />
ohne elektronische Steuerungen. Dabei haben sich eine<br />
Vielzahl von Strukturvarianten im hydraulischen Antriebsstrang<br />
entwickelt, die sich durch unterschiedliche Konzepte der Individualisierung<br />
unterscheiden, um hauptsächlich die Energieeffizienz<br />
der <strong>Maschinen</strong> zu steigern [WBFI16]. <strong>Mobile</strong> Arbeitsmaschinen<br />
sind bisher meist bedienergeführt, d. h. der <strong>Maschinen</strong>bediener<br />
gibt die Sollbewegung der Antriebe der Maschine über Bedienelemente<br />
vor. Unter dem Blickwinkel der Bedienbarkeit und<br />
Energieeffizienz eignen sich dafür besonders die bedarfsgerechten<br />
Systeme (bspw. Load-Sensing). Load-Sensing-Systeme mit Lastkompensation,<br />
wie in [Bosc00, Hawe00, Lind00, Park16] angeboten,<br />
sind deshalb heute Stand der Technik.<br />
Die Steuerung des Ventilschiebers kann mechanisch mittels<br />
eines Hebels, hydraulisch oder elektrohydraulisch vorgenommen<br />
werden. Die Konzepte „hydraulisch und elektrisch gesteuert“ sind<br />
in Bild 05 dargestellt. In den meisten Erdbewegungsmaschinen der<br />
Kompakt- und Mittelklasse (< 60 t Einsatzgewicht) sind hydraulische<br />
Ansteuerungen anzutreffen. Dabei wird ein konstanter Vorsteuerdruck<br />
von Pumpe 2 mit einer Leitung bis in die Kabine der<br />
Maschine zu den Joysticks (L + R) geführt. Dieser Vorsteuerdruck<br />
wird dort proportional zur Joystickauslenkung reduziert und wiederum<br />
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05 Bosch Rexroth stellt die Connected Off-Highway Solution als<br />
Connectivity- und IoT-Lösung vor<br />
per Leitungen (3) zum Zentralsteuerblock geführt, um die Hauptventile<br />
für die Bewegung der Aktoren anzusteuern. Es existieren<br />
zwar hydraulisch-mechanische Folgeregelungen (bspw. in Lenkventilen<br />
oder bei Bodenkopiersystemen), aber aufgrund fester Verhältnisse<br />
und fehlender elektrischer Stellglieder ist keine Situationsanpassung<br />
möglich. Aus Gründen der Robustheit und Kosteneffizienz<br />
haben sich diese Systeme jedoch am Markt etabliert.<br />
Die Forderungen nach Bedienerunterstützung, Leistungssteigerung<br />
und Prozesseffizienz haben elektrohydraulische Steuerungskonzepte<br />
bereits seit den 90er-Jahren in den Fokus gerückt. Erste<br />
Systeme sind Anfang der 2000er umgesetzt worden [WeLa04]. Bis<br />
heute sind jedoch nach wie vor hohe Stückzahlen an hydraulisch<br />
gesteuerten <strong>Maschinen</strong> aufgrund unterschiedlicher Markt- und<br />
Kundenanforderungen anzutreffen. Vor allem die Unsicherheit bzgl.<br />
der Robustheit ist ein Grund dafür. Zusätzlich kommen Themen der<br />
Softwareentwicklung und der funktionalen Sicherheit hinzu, die zunächst<br />
den Aufwand beim Hersteller erhöhen [NeWL09].<br />
Betrachtet man andere, speziellere Anwendungen wird deutlich,<br />
dass dort die Technologieentwicklungen wie positionsgeregelte<br />
Ventile mit Feldbusschnittstelle, Verdrängersteuerungen, Konzepte<br />
mit getrennten Steuerkanten oder hybride Antriebsstrukturen<br />
Anwendung finden. Auf der bauma <strong>2019</strong> wurde deutlich, dass<br />
diese Technologien teilweise auch in den Erdbewegungsmaschinen<br />
der Mittelklasse angewendet werden. Vorgestellt wird dies sowohl<br />
von OEM’s [Cate00, Volv19] als auch Zulieferern [Bosc19a, Danf14,<br />
Hyda15, Park16, Vemc18]. Um eine entsprechende Qualität und<br />
Geschwindigkeit von automatisierten <strong>Maschinen</strong>bewegungen<br />
zu realisieren, bestehen folgende Herausforderungen an die<br />
Antriebstechnik:<br />
n Systemarchitektur: Die eingesetzten hydraulischen Komponenten<br />
mit ihren statischen und dynamischen Eigenschaften sowie<br />
die räumliche Anordnung auf der Maschine (Volumina der<br />
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Leitungen) haben maßgeblichen Einfluss auf die Möglichkeiten<br />
und Grenzen der Automatisierungsalgorithmen.<br />
n Steuerungsarchitektur: Die Rechenleistung der Steuergeräte,<br />
die Anzahl an Ein- und Ausgangskanälen mit entsprechender<br />
Leistung, die Komplexität der auszuführenden Algorithmen, die<br />
zur Verfügung stehenden Feldbusschnittstellen, der Verkabelungsaufwand<br />
sowie die Signallaufzeiten von Sensor bis Aktor für<br />
geschlossene Regelkreise sind zu berücksichtigende Aspekte.<br />
n Sensorik: Ort, Art, Genauigkeit und Auflösung sind zentrale Fragestellungen.<br />
Insbesondere die Lageinformation der Arbeitsausrüstung<br />
im Raum sowie die Zylinderposition müssen für Automatisierungsaufgaben<br />
zwingend erfasst werden. Hierfür sind unterschiedliche<br />
kostenintensive Sensoren verfügbar.<br />
Werden elektronische Steuerungen eingesetzt, liegt es nahe, die<br />
bereits erfassten Daten einer übergeordneten Ebene verfügbar zu<br />
machen. Auf dieser können dann rechenintensive Auswertungen<br />
durchgeführt werden. Vor allem übergeordnete Prozessoptimierungen,<br />
Flottenmanagement und Predictive Maintenance sind treibende<br />
Themen für Vernetzung und Cloud-Lösungen. Entsprechende<br />
Produkte zur Vernetzung [Tcgd19, Ttco00] sowie zur Auswertung<br />
von <strong>Maschinen</strong>daten [Bosc19b, Clou19] sind bereits verfügbar.<br />
AUTOMATISIERUNGSLÖSUNGEN<br />
Teilautomatisierte Funktionen, bei denen die Arbeitsausrüstung<br />
vordefinierte Positionen und Stellungen einnimmt, sind schon seit<br />
vielen Jahren Teil des Leistungsumfangs mobiler <strong>Maschinen</strong>. Bei<br />
Rad- und Kompaktladern gehören bspw. die positionsautomatisierten<br />
return-to-dig-, Hubbegrenzungs- oder return-to-carry-<br />
Funktionen zu den Standardfeatures. [Case00, Jcbs09, Volv05].<br />
Für die Automatisierung von Arbeitsprozessen erweitern viele<br />
<strong>Maschinen</strong>hersteller das breite Spektrum von Assistenzsystemen<br />
um einen bedienerinitiierten, aber softwaregeführten Steuerungseingriff.<br />
Gerade Grader und Dozer weisen hierbei eine besondere<br />
Eignung auf, da die Arbeitsaufgabe Nivellieren zumeist große Areale<br />
betrifft. Zeitersparnis und Produktivitätssteigerung kumulieren sich<br />
somit und rechtfertigen auch einen erhöhten Komponenten- und<br />
Implementierungsaufwand. Bereits 2013 wurden Planierraupen<br />
mit einer integrierten, vollautomatisierten Schildsteuerung vorgestellt.<br />
Heutige Lösungen bieten neben einer aktiven Stabilisierung<br />
der Schar auch eine gezielte Scharansteuerung zur Erstellung<br />
planer, dreidimensional geneigter Oberflächen [Cate15, Koma13,<br />
Lieb19b, Zepp00b].<br />
Auch für Bagger sind teilautomatisierte Funktionen für Planieraufgaben<br />
und die Erstellung von Böschungen verfügbar. Löffelsteuerungen<br />
verbessern das Arbeitsresultat durch die Einhaltung eines<br />
konstanten Schnittwinkels oder der Vermeidung eines zu großen<br />
Materialabtrags [Hita00]. Erweiterte Assistenzsysteme steuern<br />
gemäß der Bedienervorgabe am Stiel den Ausleger zusätzlich zum<br />
Löffel entlang eines definierten Zielprofils [Kobe19a, Volv19]. Die<br />
steuerungstechnische Integration von Werkzeugfunktionalitäten,<br />
wie bspw. die Neigungs- und Drehfunktion eines Tiltrotators beim<br />
Erstellen von Böschungskonturen, unterstützt den Bediener ebenfalls<br />
[Leic19]. Add-On-Systeme zur Umgebungs- und Lageerfassung<br />
sind auch hier weitverbreitet. Es werden ebenfalls Lösungen zum<br />
Nachrüsten hydraulisch-mechanischer Bagger angeboten. Ein spezieller<br />
elektro-hydraulischer Steuerblock in Kombinationen mit einem<br />
System zur Positions- und Lageerfassung der Arbeitsausrüstung<br />
ermöglicht etwa eine automatische Arbeitsraumbegrenzung oder die<br />
Führung von Anbauwerkzeugen [Vemc18]. Für die Gewährleistung<br />
der Sicherheit im Arbeitsprozess verfügen Zweiwegebagger über<br />
eine elektronische Höhen- und Schwenkbegrenzung sowie eine<br />
Lastmomentbegrenzung. Durch die Vorgabe einer „virtuellen Wand“<br />
können definierte Bereiche vollständig gemieden werden [Lieb00].<br />
Aufgrund der geringen Steifigkeit serieller Baggerkinematiken<br />
und dem zu weiten Teilen unbekannten Prozesseinfluss gibt es<br />
bisher keine kommerziell verfügbaren Automatisierungslösungen<br />
für Grabaufgaben oder den Materialumschlag.<br />
Vollautomatisiert oder autonom arbeitende Baumaschinen sind<br />
heutzutage nur in einzelnen, abgeschlossenen Systemen und unter<br />
definierten Randbedingungen umgesetzt. Hier sind vor allem<br />
fahrerlos agierende Muldenkipper zu nennen [Cate19, Koma18].<br />
Auf vordefinierten Routen pendeln zahlreiche Fahrzeuge zwischen<br />
der Be- und Entladeposition von Tagebauen. Ein übergeordnetes<br />
Kontroll- und Steuerungssystem navigiert die Muldenkipper.<br />
Weiterhin gibt es Bestrebungen Arbeitsspiele mehrerer, direkt<br />
miteinander interagierender <strong>Maschinen</strong> zu automatisieren<br />
[Sand16]. Die Automatisierung eines Radladers und eines knickgelenkten<br />
Muldenkippers umfasst dabei die sequenzielle Abfolge<br />
vordefinierter Bewegungszyklen und vorgezeichneter Fahrrouten.<br />
Eine maschinenübergreifende Kommunikation und ein adaptives,<br />
situationsabhängiges <strong>Maschinen</strong>verhalten sind nicht umgesetzt.<br />
Schnellwechselsysteme, welche den Werkzeugwechsel sowie die<br />
Kupplung hydraulischer Verbindungen aus der Fahrerkabine<br />
ermöglichen [Lieb19c] reduzieren den manuellen und zeitlichen<br />
Aufwand. Werkzeugerkennungs- und -managementsysteme<br />
ermöglichen die individuelle Konfiguration und Anpassung der<br />
<strong>Maschinen</strong>steuerung an das jeweilige Anbaugerät [Leic19,<br />
Vemc18]. Entsprechende Lösungen stellen im Kontext der Elektrifizierung<br />
und Digitalisierung eine Voraussetzung für autonome<br />
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06 Zwei Automatisierungslösungen: Der autonome knickgelenkte<br />
Dumper von Volvo CE (oben) und das Virtual Bleed off VBO von Bosch<br />
Rexroth (unten) ermöglicht eine energieoptimierte Baggersteuerung<br />
arbeitende <strong>Maschinen</strong> dar. Sensorisch ausgerüstete, intelligente<br />
Anbaugeräte können sich dabei zu zentralen Komponenten einzelner,<br />
automatisierter Bauprozesse entwickeln. Dazu zählen die<br />
Überwachung der Arbeitsaufgabe und die entsprechende Reaktion<br />
auf sich verändernde Prozessgrößen [Mtsm19].<br />
Ein weiterer interessanter Schritt für die Automatisierung von<br />
Bauprozessen ist die, teils konzeptionelle, Umsetzung ferngesteuerter<br />
Baumaschinen [Cate16, Kobe19b, Marc19]. Durch die<br />
räumliche Lösung des Bedieners von der Maschine verändert sich<br />
das für die exakte Erstellung von Arbeitsergebnissen gewohnte,<br />
audiovisuelle und haptische <strong>Maschinen</strong>feedback. Die steuerungstechnische<br />
Kompensation des fehlenden Feedbacks liefert hilfreiche<br />
Erkenntnisse für die Automatisierung und Autonomisierung<br />
von Baumaschinen.<br />
ZUSAMMENFASSUNG, BEWERTUNG UND KOMMEN-<br />
TARE AUS SICHT DER INDUSTRIE – ENDE TEIL I<br />
Zusammenfassend betrachtet, hat die Branche für Erdbe<br />
wegungsmaschinen, teilweise auch durch Sensor- und Softwarehersteller<br />
getrieben, bereits erste Lösungen auf dem<br />
Weg zum Automatisierungslevel 3 (bedingt automatisierte<br />
Maschine) umgesetzt. Aktuelle Produkte und Entwicklungen<br />
zeigen, dass auf den Automatisierungslevels 1 (Assistenzsystem)<br />
sowie 2 (Teilautomatisierung) bereits viele Serienprodukte angeboten<br />
werden.<br />
Die nächsten Schritte werden bereits vorgedacht und finden teilweise<br />
Einzug in die Entwicklungsabteilungen. Gerade zum Anfang<br />
der Technologieeinführung ist immer wieder abzuwägen, ob Aufwand<br />
und Nutzen für eine automatisierte Maschine im richtigen<br />
Verhältnis zueinanderstehen. Mögliche Handlungskataloge müssen<br />
erst für die vielen unterschiedlichen <strong>Maschinen</strong> und Einsatzszenarien<br />
erstellt werden, damit ein autonomes Arbeiten (der <strong>Maschinen</strong>)<br />
möglich ist. Nach Umfragen bei Industrievertretern zeigt sich der<br />
potenzielle Nutzen der Automatisierung wie folgt:<br />
Aus Sicht der Industrie gibt es folgenden potenziellen Nutzen der<br />
Automatisierung:<br />
n Hohe <strong>Maschinen</strong>auslastungen, bei entsprechend effizienter Baustellenorganisation<br />
(24h Einsatzbereitschaft der <strong>Maschinen</strong>flotte)<br />
n Reduzierung des Personals (ein Supervisor für mehrere <strong>Maschinen</strong>)<br />
n Remote-Zugriff auf die <strong>Maschinen</strong> (Ort ist unabhängig von den<br />
Fachkräften)<br />
n Hoher <strong>Maschinen</strong>schutz, da eine Überlastung oder Fehlbedienung<br />
bei autonomen <strong>Maschinen</strong> unwahrscheinlich werden<br />
n Effizienzsteigerung durch optimale Planung des Arbeitseinsatzes<br />
n Datenauswertung ermöglicht planbare Wartung, Optimierung<br />
der Maschine und deren Einsatzes<br />
n Einsatz bei gefährlichen oder monotonen Arbeiten (z. B.<br />
Mining) – Mensch ist bei Fernhantierung nicht mehr im Gefahrenbereich!<br />
Aus Sicht der Industrie gibt es folgende Herausforderungen bei der<br />
Automatisierung:<br />
n Entwicklung von intuitiven Bedienkonzepten, zur Kommandierung<br />
der Teilautomatisierungsfunktionen<br />
n Adaption und Anpassung der Funktionalitäten an das stark variierende<br />
Arbeitsumfeld auf verschiedenen Baustellen<br />
n Sicherer Betrieb von teil- und vollautomatisierten <strong>Maschinen</strong> im<br />
Vergleich zum Automobilbereich<br />
n Definition und Umsetzung des sicheren Einsatzes von teil- und<br />
vollautomatisierten <strong>Maschinen</strong><br />
n Aufgaben- und Kompetenzverteilung zwischen <strong>Maschinen</strong>hersteller,<br />
Zulieferer und Kunden. Wer haftet für die Sicherheit? Wer<br />
setzt welche Funktionen um?<br />
n Hoher Beschreibungsaufwand der Arbeitsaufgaben, damit die<br />
<strong>Maschinen</strong> automatisiert handeln und arbeiten<br />
n Erfassung des Ist-Zustands von Arbeitsaufgaben, Abgleich zum<br />
Soll-Zustand und die Anpassung der Planung<br />
n System-Robustheit gegenüber den auftretenden Umwelteinflüssen<br />
n Kooperation mit anderen <strong>Maschinen</strong> und Menschen<br />
Wenn sich <strong>Maschinen</strong> zukünftig autonom bewegen, stellt sich im<br />
gleichen Atemzug immer die Frage nach der Sicherheit. Neben der<br />
Positions- und Umgebungsüberwachung sind für eine sichere<br />
Steue rung der Maschine auch die entsprechenden Algorithmen<br />
notwendig. Eine aktuelle Betrachtung des Marktes zeigt, dass viele<br />
der angebotenen Systeme von Anbietern aus dem Bereich der Vermessungsaktivitäten<br />
und GNNS-Anwendungen kommen. Werden<br />
diese zukünftig die Steuerung und Reglung der <strong>Maschinen</strong> übernehmen<br />
und Baumaschinenhersteller liefern nur noch das <strong>Maschinen</strong>grundgerüst?<br />
Die Aufgaben- und Kompetenzverteilung ist noch<br />
nicht abschließend geklärt und stellt zukünftig eine Herausforderung<br />
für alle Player in der Branche dar.<br />
Die Erdbewegungsbranche ist in der Digitalisierung und Automatisierung<br />
angekommen. Allerdings sind noch viele Fragen sowie<br />
Herausforderungen zu lösen. Seit den 90er-Jahren, in denen der erste<br />
automatisierte Bagger Lucie durch eine Vielzahl an technischen und<br />
gesetzlichen Rahmenbedingungen begrenzt wurde, hat sich auch<br />
viel bei den Forschungsstellen getan. Dazu mehr im zweiten Teil.<br />
32 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
Literaturverzeichnis:<br />
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that recreates an expert operator’s excavator work. URL https://www.kobelcocmglobal.com/innovation/story/horunaviplus/.<br />
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mining automation. URL https://home.komatsu/en/press/2018/<br />
others/1198705_1831.html. – abgerufen am <strong>2019</strong>-08-28<br />
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products/machine-control-systems/excavator/leica-icon-ixe1---1d-system. –<br />
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für Liebherr-XPower-Radlader: Adaptive Arbeitsbeleuchtung und Schlüssel<br />
mit Fernbedienung. URL https://www.liebherr.com/de/deu/aktuelles/<br />
news-pressemitteilungen/detail/neue-beleuchtungs-optionen-f%C3%BCr-liebherr-xpower-radlader-adaptive-arbeitsbeleuchtung-und-schl%C3%BCssel-mitfernbedienung.html.<br />
- abgerufen am <strong>2019</strong>-09-06<br />
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Weltpremiere der neuen Raupengeneration 8 mit serienmäßigen Assistenzsystemen.<br />
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[Lieb19c] LIEBHERR-HYDRAULIKBAGGER GMBH, KIRCHDORF/ILLER,<br />
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equipmentworld.com/liebherr-cab-less-7xx-concept-bauma/. – abgerufen am<br />
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LÜBBERT, JAN ; U. A.: Novel System Architectures by Individual Drives. In: 10th<br />
International Fluid Power Conference (10. IFK) March 8 - 10, 2016 in Dresden.<br />
Bd. 2. Dresden : Dresdner Verein zur Förderung der Fluidtechnik e.V., 2016,<br />
S. 29–62<br />
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und alternative Antriebssysteme. In: . Magdeburg, 2004<br />
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Grade-TEchnologien<br />
www.tu-dresden.de/ing/maschinenwesen/imd/fms<br />
www.tu-dresden.de/ing/maschinenwesen/imd/bm<br />
www.mobile-maschinen.info <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 33
H-SERIE VIERZYLINDERMOTOR<br />
FÜR LEISTUNGSSTARKEN<br />
FUGENSCHNEIDER AUF<br />
HARTEN BÖDEN<br />
34 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
www.cleanfix.org<br />
mehr Kühlung<br />
mehr Leistung<br />
AGRITECHNICA 16E20<br />
Haegele.indd 1 26.08.<strong>2019</strong> 10:56:13<br />
Die Fugenschneider von Lissmac trennen und<br />
sägen gegossene oder asphaltierte Böden.<br />
Das Schneiden von harten Betonböden oder<br />
Straßenbelägen setzt <strong>Maschinen</strong> mit<br />
leistungsstarken Verbrennungsmotoren<br />
voraus. Bei kleineren Kompaktmaschinen<br />
setzt das Unternehmen seit den 90er-Jahren<br />
und bis heute auf die luftgekühlten Hatz<br />
Motoren der B-, D- und G-Serie.<br />
Im Jahr 1979 begann das Unternehmen, mit Hauptsitz in Bad<br />
Wurzach, Steintrennsägen und Fugenschneider zu produzieren<br />
und baute im Laufe der Jahre zusätzliche Geschäftsfelder<br />
auf. Lissmac ist heute mit seinen Fugenschneidern<br />
eines der weltweit führenden Unternehmen und liefert jährlich<br />
rund 1 400 Einheiten unterschiedlicher Bauart und Größe aus.<br />
Seit den 90er-Jahren sind in vielen der <strong>Maschinen</strong> Motoren der<br />
Firma Hatz integriert. So auch in den neueren Varianten der<br />
Fugenschneider die H-Serie der Motorenschmiede.<br />
ENGE ZUSAMMENARBEIT BEI<br />
DER ENTWICKLUNG<br />
Die größeren, selbstfahrenden Trennsägen wurden von Lissmac<br />
im Jahr 2017 neu konstruiert. Um die gewünschte Leistung und<br />
das Drehmoment zu erhalten, dachte man während der Planungsphase<br />
an den Einsatz von Motoren der 2,5- bis 3-l-Klasse. Aufgrund<br />
der langen Partnerschaft fragte man auch bei Hatz nach<br />
einem passenden Antrieb. Der Vierzylindermotor der H-Serie<br />
verfügt zwar über das gewünschte Leistungsspektrum, allerdings<br />
mit weniger Hubraum. Im ersten Moment kamen Zweifel<br />
auf, ob der Motor mit deutlich geringerem Hubraum und einer<br />
somit auch geringeren Massenträgheit die hohen Ansprüche<br />
an das Fugenschneiden erfüllen kann. Zum Test wurde der<br />
Motor in einen Lissmac Prototyp eingebaut und überzeugte. So<br />
entschied man sich für den Einsatz der Serie in der neuesten<br />
Multicut <strong>Maschinen</strong>generation.<br />
www.mobile-maschinen.info <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 35
FUGENSCHNEIDEN TROTZT<br />
HOHEN BELASTUNGEN<br />
Der Motor eines Fugenschneiders muss extremen Belastungen<br />
standhalten. Im täglichen Gebrauch wird dieser meist ohne<br />
Aufwärmphase auf maximale Leistung beschleunigt und dann<br />
um gehend bis an seine Leistungsgrenzen, manchmal auch darüber<br />
hinaus, beansprucht. Ist die Maschine gestartet und auf volle<br />
Leistung eingestellt, taucht das Sägeblatt in den Boden ein. Bereits<br />
dieser Arbeitsschritt ist harte Arbeit für den Motor. Direkt im<br />
Anschluss wird der Vorschub eingeschaltet. Da auf einer Baustelle<br />
möglichst schnell gearbeitet werden muss, stellt der <strong>Maschinen</strong>anwender<br />
in der Praxis den Vorschub im ersten Moment so<br />
schnell ein, dass der Motor überbelastet wird und die Drehzahl<br />
sinkt. Erst dann nimmt er den Vorschub so weit zurück, bis der<br />
Motor gerade noch die volle Leistung halten kann und ein maximaler<br />
Vorschub gewährleistet ist.<br />
Der Hatz 4H50TIC ist unter Berücksichtigung der hohen Beanspruchung<br />
die optimale Wahl für den Lissmac Multicut Fugenschneider.<br />
Der Motor wurde konsequent nach dem Downsizing-<br />
Prinzip in Verbindung mit modernsten Komponenten, etwa Direkteinspritzung<br />
mit Bosch Off-Highway Common-Rail-System, Turbolader<br />
und Ladeluftkühler, entwickelt. Der Vorteil: Der Motor der<br />
Hatz H-Serie ist mit nur 2 l Hubraum klein, leicht und zugleich<br />
enorm leistungsstark. Mit seinem hohen Drehmoment hält das<br />
Aggregat auch hohen Beanspruchungen, so auch beim Fugenschneiden<br />
in der anspruchsvollen Praxis, stand.<br />
MOTOREN DER H-SERIE FÜR JEDEN FALL<br />
Lissmac entschloss sich, gleich noch mehrere Modelle seiner<br />
Fugenschneider mit unterschiedlichen H-Serie Motoren auszustatten.<br />
Die Modelle Multicut 900 SG, Multicut 900 SGH und Multicut<br />
600 SG sind mit dem Hatz 4H50TIC mit 55 kW und 240 Nm ausgerüstet.<br />
Der Unterschied dieser Fugenschneider liegt in der Bauweise<br />
und Ausstattung, die Schnittleistung der <strong>Maschinen</strong> ist identisch.<br />
Im Modell Multicut 550 ist der Hatz 4H50TI verbaut. Dieser<br />
Motor baut ebenfalls auf der H-Serie Vierzylinderplattform auf.<br />
Passend für diese Maschine wurde der Motor jedoch softwareseitig<br />
auf 37 kW und 226 Nm gedrosselt. Diese Motorisierung bietet Vorteile<br />
im internationalen Einsatz: Ohne aufwändige Abgasnachbehandlung<br />
ist diese <strong>Maschinen</strong>-Motorkombination bspw. für viele<br />
Absatzmärkte in Afrika, Südamerika und Asien mit niedrigeren<br />
Emissionsvorschriften interessant. Außerdem kann der Motor<br />
durch die Adaption bestehender Komponenten wie Common-Rail,<br />
Injektoren und Hochdruckpumpe sowie durch den Verzicht auf<br />
schwefelsensitive Bauteile, wie die Abgasrückführung und den<br />
Oxidationskatalysator, auch mit schlechteren Dieselkraftstoffen mit<br />
bis zu 5 000 ppm Schwefelanteil problemlos betrieben werden.<br />
INTERNATIONALE NACHFRAGE NACH<br />
FUGENSCHNEIDER<br />
Lissmac verkauft seine <strong>Maschinen</strong> seit vielen Jahren weltweit.<br />
Dabei gilt es die landesspezifischen Bestimmungen einzuhalten,<br />
insbesondere die unterschiedlichen Abgasnormen. Auch hier ist<br />
Hatz mit seiner H-Serie der perfekte Partner. Während bspw. in<br />
Ländern mit lockeren Emissionsvorschriften und teils schlechteren<br />
Dieselqualitäten der Motor 4H50TI ohne aufwändige und kostspielige<br />
Abgasnachbehandlung zum Einsatz kommen kann, hält<br />
der 4H50TIC die heutigen Emissionsvorschriften in Europa und<br />
den USA ein. Darüber hinaus steht die EU-Stage-V-konforme Motorvariante,<br />
der Hatz 4H50TICD, mit zusätzlichem Dieselpartikelfilter,<br />
bereits heute zur Verfügung und kann jederzeit in die Lissmac<br />
Multicut Fugenschneider ohne grundlegende Neukonstruktion<br />
eingebaut werden. Somit ist der Hatz 4H50TIC umweltschonender<br />
und kann die heutigen Emissionsvorschriften in Europa und den<br />
USA einhalten. Dazu ist er klein, leicht und sehr leistungsstark.<br />
Bilder: Lissmac<br />
Lissmac Fugenschneider mit H-Serie Vierzylindermotor von Hatz<br />
www.lissmac.com<br />
36 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
ZWEI IN EINS DREHGEBER MIT NEIGUNGSSENSOR<br />
Für die gleichzeitige Winkel- und Neigungsmessung, z. B. an Seilzugsystemen und in<br />
Kabeltrommeln, hat der Sensorik-Spezialist FSG den Spezialdrehgeber der Baureihe<br />
MH64-II-CAN/MEMS/GS65 entwickelt. Der magnetische Multiturn-Drehgeber ist mit<br />
einem redundanten Hallsensor zur Winkelmessung von maximal 64 Umdrehungen<br />
ausgestattet und verfügt zusätzlich über einen redundanten Einachs-Neigungssensor, der<br />
einen Neigungswinkel von 0 bis 360° erfasst. Ohne internes Getriebe ist der Sensor auch<br />
als Singleturn-Drehgeber einsetzbar. Drehwinkel- und Neigungssensor haben eine<br />
Signalauflösung von jeweils 14 bit und sind überwiegend für den Einsatz in Baumaschinen,<br />
Reachstackern, mobilen Hubarbeitsbühnen sowie Schiffs- und Hafenkranen vorgesehen.<br />
Die Signalausgabe erfolgt über eine CAN-Bus-Schnittstelle mittels CANopen- oder<br />
CANopen-safety-Protokoll. Der Sensor ist damit auch für sicherheitsrelevante Anwendungen geeignet. Die Geräte in<br />
Bauform GS65 erreichen Schutzart IP67. Der elektrische Anschluss erfolgt wahlweise über M12-Stecker oder Kabel.<br />
www.fernsteuergeraete.de<br />
FILTRATIONSTECHNIK<br />
MIT ERWEITERTEM<br />
FUNKTIONSUMFANG<br />
Als nachhaltige Alternative zu<br />
Ölanschraubfiltern hat Hengst<br />
auf der bauma <strong>2019</strong> Fluidmanagementsysteme<br />
für alle<br />
gängigen Motortypen im<br />
Land- und Baumaschinensektor<br />
vorgestellt. Diese<br />
sollen aufgrund spezifischer<br />
Funktionen zudem eine<br />
kosteneffiziente Lösung für<br />
die Anforderungen der<br />
Fahrzeughersteller an die<br />
Fluidfiltration darstellen. Ein<br />
Beispiel ist das eigenentwickelte<br />
Fluidmanagementmodul<br />
für die Deutz TTCD 4.1/<br />
6.1 (Agri) 6-Zylinder Reihenmotoren<br />
mit Turboaufladung.<br />
In dem Modul ist neben der<br />
Kernfunktion Ölfiltration und<br />
-kühlung auch eine Kühlmittelpumpe<br />
integriert. Für den<br />
weltweiten Ersatzteilmarkt<br />
produziert Hengst Angaben<br />
zufolge mit identisch hohen<br />
Qualitätsstandards wie für die<br />
Erstausrüstung.<br />
www.hengst.de<br />
www.mobile-maschinen.info <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 37
MOBILHYDRAULIK<br />
FAHRANTRIEB FÜR<br />
GROSSFLÄCHENRASENMÄHER<br />
Seit 2005 verbindet Poclain Hydraulics und Schell Grüntechnik<br />
eine enge Technologiepartnerschaft. Poclain Hydraulics gilt als<br />
weltweit führender Spezialist für hydrostatische Antriebe.<br />
Der SG 120 Großflächenrasenmäher von Schell Grüntechnik ist<br />
das neueste Erfolgsprojekt aus dieser Zusammenarbeit.<br />
38 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
We CAN ISOBUS<br />
b-ISOBUS Gateway<br />
CAN Gateway<br />
• Einfache und flexible Erweiterung für<br />
bestehende Anbaugerätesteuerungen<br />
• Intuitive Parametrierung und Maskendownload<br />
mit PC Tool<br />
• Unterstützung der UT + AUX-N Funktionalitäten<br />
(optional TaskController)<br />
IO Gateway<br />
• 11 frei parametrierbare Ein-/Ausgänge über<br />
VirtualTerminal verarbeiten/steuern<br />
• Intuitive Konfiguration direkt am Terminal<br />
• Unterstützung der UT + AUX-N Funktionalität<br />
Poclain Hydraulics ist mit seinen Radial kolbenmotoren weltweit<br />
führend bei hydro statischen Antrieben. Das Unternehmen hat<br />
sich dabei auf die Konstruktion, die Herstellung und die Vermarktung<br />
spezialisiert. Dazu zählen Komponenten wie Motoren,<br />
Pumpen, Ventile, Elektronik und Hydraulikaggregate. Die Anwendungsgebiete<br />
der Lösungen gliedern sich u. a. in die Bereiche Off- bzw. On-<br />
Road und Industrie.<br />
Dabei zählen zu den Off-Road-Anwendungen u. a. die Landwirtschaft,<br />
der Bausektor, die Forstwirtschaft, der Schienen- und der Bergbau.<br />
Typische On-Road-An wendungen sind hingegen Busse, Lkws und<br />
leichte Nutzfahrzeuge. Doch auch in der Industrie ist der Hersteller zu<br />
Hause. So gehören bspw. Fertigungslinien, Recyclinganlagen und Off-<br />
Shore-Plattformen zu den gefragten Anwendungsgebieten. Weltweit<br />
sind über 1 Mio. Fahrzeuge und <strong>Maschinen</strong> mit hydrostatischen Antrieben<br />
von Poclain Hydraulics ausgerüstet.<br />
ZUR GRÜNFLÄCHENPFLEGE SOWIE<br />
ZUM WINTERDIENST GEEIGNET<br />
Das Unternehmen Schell Grüntechnik GmbH stellt seinen Kunden seit<br />
Jahrzehnten Mähwerkzeuge vor. Der Großflächenmäher SG 120 ist<br />
b-ISOBUS Spy<br />
ISOBUS Netzwerkanalyse PC Tool<br />
• Anzeige aller ISOBUS<br />
Netzwerkteilnehmer<br />
• Dateninterpretation<br />
nach ISO11783<br />
• Traceaufzeichnung und<br />
Filtermöglichkeit<br />
weitere CAN und ISOBUS Lösungen<br />
• AEF zertifizierte frei programmierbare<br />
ISOBUS Kleinsteuerung b-CANCubeMini<br />
• Plattformunabhängiger ISOBUS Stack<br />
(UT, AUX-N, TaskController Funktionalität)<br />
• Bediengeräte<br />
• Kabel uvm.<br />
Besuchen Sie uns auf der<br />
Besuchen<br />
Sie<br />
uns<br />
auf<br />
der<br />
Halle 17<br />
Stand H05<br />
10. - 16. November <strong>2019</strong><br />
Mehr unter: www. b-plus.com
dabei die neueste Entwicklung, die aus der Partnerschaft<br />
mit Poclain Hy draulics entstanden ist. Diese<br />
Hochleistungs-Mäh maschine ist ein multifunktionales<br />
Fahrzeug für den Ganzjahreseinsatz, welches mit verschiedenen<br />
Anbaugeräten sowohl für die Grünflächenpflege im<br />
Frühjahr, Sommer und Herbst als auch für Winterdienste<br />
ausgestattet werden.<br />
Als Entwicklungsschwerpunkt wurde in diesem Projekt<br />
der Fahrantrieb des SG 120 zusammen mit Poclain Hydraulics<br />
entworfen und umgesetzt. Der 4-Zylinder-Deutz-Dieselmotor<br />
erfüllt die aktuell neueste Abgasnorm Euro Stage V<br />
und treibt mit einer Leistung von 88 kW (120 PS) bei max.<br />
2 200 min -1 den Pumpenstrang an. Dieser setzt sich aus der<br />
geschlossenen Kreislaufpumpe PM50 mit 52 cm 3 für den<br />
Fahrantrieb sowie zwei Zahnraddoppelpumpen mit jeweils<br />
27 cm 3 für den Arbeitsgeräteantrieb zusammen, beides aus<br />
dem Hause Poclain Hydraulics. Eine weitere, am Motor<br />
angeflanschte Triplexpumpe ist für den Antrieb der Lenkung,<br />
der Arbeitshydraulik und einem hydraulischen<br />
Lüfter antrieb zuständig.<br />
Das von Poclain Hydraulics entwickelte elektronische<br />
Motorsteuersystem SmartDrive Easy ist die zentrale Prozessoreinheit<br />
zwischen dem Dieselaggregat und der Fahrpumpe. Im<br />
Zusammenspiel mit der speziellen Fahrantriebssoftware<br />
Phases ist für den Fahrer ein hohes Maß an Fahrkomfort<br />
gewährleistet. Über einen Laptop PC oder das von Poclain<br />
Hydraulics entwickelte unabhängige Handgerät kann der<br />
<strong>Maschinen</strong>hersteller Schell Grüntechnik diverse Parameter<br />
des Fahrantriebs selbst definieren.<br />
MAXIMALE ENDGESCHWINDIGKEIT<br />
VON BIS ZU 40 KM/H<br />
Die Mitteldruck-Fahrpumpe PM50 bietet auch im geschlossenen<br />
Kreislauf eine effiziente und kompakte<br />
Lösung nicht nur für den Mobilhydraulikbereich. Angepasst<br />
an den Großflächenmäher SG 120 erfolgt die Verstellung<br />
der Fahrpumpe elektroproportional. Das ermöglicht<br />
einen stufenlos variablen Antrieb, der zusätzlich über<br />
einen Eco-Modus verfügt. Hierbei wird nach Erreichen der<br />
geforderten Fahrzeuggeschwindigkeit die Drehzahl des<br />
Dieselmotors verringert und gleichzeitig der Pumpenschwenkwinkel<br />
vergrößert. Durch den entsprechend<br />
größeren Förderstrom bleibt die geforderte Fahrzeuggeschwindigkeit<br />
konstant, jedoch wird der Kraftstoffverbrauch<br />
bei gleicher Geschwindigkeit reduziert.<br />
Der Fahrantrieb des SG 120 besteht hauptsächlich aus<br />
den vier Radialkolbenmotoren von der MS02- Baureihe<br />
von Poclain Hydraulics. In der Vorderachse sind zwei<br />
Radialkolbenmotoren mit jeweils 297 cm³/U installiert.<br />
Diese beiden Motoren verfügen jeweils über eine<br />
dynamische Trommelbremse. Auch das Schluckvolumen<br />
der Radialkolbenmotoren kann in der Vorderachse bei Bedarf<br />
auf die Hälfte reduziert werden, sodass der SG 120<br />
Großflächenmäher bis auf eine Endgeschwindigkeit von<br />
40 km/h beschleunigt. In der Hinterachse kommen ebenfalls<br />
zwei Radialkolbenmotoren aus der MS02-Baureihe<br />
mit jeweils 130 cm³/U zum Einsatz.<br />
TWIN-LOCK-SYSTEM ALS<br />
DIFFERENZIALSPERRE<br />
Als Differenzialsperre wird das von Poclain Hydraulics<br />
patentierte Twin-Lock-System verwendet. Die benötigten<br />
Radialkolbenmotoren mit dem speziellen Ölverteiler sind<br />
auf der Vorderachse des SG 120 installiert. Herkömmliche<br />
Radialkolbenmotoren verfügen über zwei Schaltstufen.<br />
Beim Twin-Lock-System sind im Ölver teiler des Radialkolbenmotors<br />
die beiden Hälften des Gesamtschluckvolumens<br />
physikalisch voneinander getrennt und die Radialkolben-<br />
40 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
motoren verfügen über drei Hochdruckanschlüsse. Durch<br />
die besondere Bauart des Ölverteilers ist es möglich, die<br />
eine Hälfte des Schluckvolumens parallel mit der Pumpe<br />
und die andere Hälfte seriell mit dem Radialkolbenmotor<br />
der Hinterachse zu verschalten. Hierdurch entsteht<br />
eine hydromechanische Differenzialsperre zwischen<br />
Vorder- und Hinterrad einer <strong>Maschinen</strong>seite. Der Vorteil<br />
des Twin-Lock-Systems ist die Kombination von parallel<br />
und serieller Verschaltung, sodass mehr Drehmoment<br />
an den Antriebsrädern zur Verfügung steht, als mit einer<br />
einfachen Serienschaltung.<br />
Um die Überführungszeit der Transportfahrten zwischen<br />
den einzelnen Einsatzorten des SG 120 Groß flächenmähers<br />
zu reduzieren stellt Poclain Hydraulics eine angepasste<br />
Ventiltechnik zur Verfügung, um den parallelen Anteil des<br />
Twin-Lock-Systems wegzuschalten. Die kundenspezifisch<br />
angepasste Ventiltechnik umfasst außerdem ein integriertes<br />
Ausspeiseventil, das den Temperaturhaushalt dieser mobilen<br />
Arbeitsmaschine steuert.<br />
In diesem besonderen Fall lassen sich die beiden <strong>Maschinen</strong>seiten<br />
zusätzlich durch einen zuschaltbaren Mengenteiler<br />
FD-M2 mit einem Teilungsverhältnis von 50/50 hydraulisch<br />
voneinander entkoppeln. Hierdurch ist eine volle Differenzialsperre<br />
realisiert. So kann bei eventuell auftretenden<br />
Traktionsproblemen das volle Drehmoment auf jeden Untergrund<br />
übertragen werden. Das Ergebnis dieses hoch komplexen<br />
Projektes kann sich für beide Partner sehen lassen.<br />
www.poclain-hydraulics.com<br />
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Office Manager<br />
anke.novotny@poclain.com<br />
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Projektabwicklung
4-Liter-Motor V4309<br />
5-Liter-Motor V5009<br />
MOTORENTECHNOLOGIE<br />
ONE SOURCE, MULTIPLE SOLUTIONS<br />
Auf der Agritechnica <strong>2019</strong> wird die<br />
Kubota BUEE (Business Unit Engine<br />
Europe) ihre Überzeugung<br />
manifestieren, dass in Zukunft nicht<br />
nur eine einzelne Kraftstoffart den<br />
Markt für Industriemotoren<br />
dominieren wird. Hierzu kommt sie mit<br />
ihrer dynamischen Motorenpalette, die<br />
dem Konzept „One Source, Multiple<br />
Solutions“ folgt, auf die Messe.<br />
Angeführt wird das Motorensortiment des Herstellers vom<br />
5-Liter-Motor V5009, Preisträger des „Diesel of the Year<br />
<strong>2019</strong>“ Award und Kubota‘s bisher leistungsstärkster Motor.<br />
Mit seinem umfangreichen Portfolio unterstreicht das<br />
Unternehmen seine Fähigkeit, die Anforderungen der Landmaschinenindustrie<br />
an Motoren mit zunehmend höherer Leistung bei<br />
Berücksichtigung verschiedener Kraftstoffarten zu erfüllen.<br />
Auf der Agritechnica wird Kubota sein bislang umfassendstes<br />
Angebot hocheffizienter und leistungsfähiger Motoren präsentieren.<br />
Exemplarisch für die neue Dieselmotoren-Baureihe 09 wird<br />
der V5009 (157,3 kW) ausgestellt; ergänzt wird die Serie durch den<br />
4-Liter-Motor V4309 (115,7 kW). Konzipiert und entwickelt wurden<br />
beide Motoren für die anspruchsvolle Arbeitsumgebung größerer<br />
Land- und Baumaschinen sowie Flurförderzeuge. Sie eignen sich<br />
z. B. für Anwendungen wie Teleskoplader, Radlader, Feldspritzen<br />
und Erntemaschinen.<br />
Die Einführung seiner großvolumigen Motoren ist ein integraler<br />
Bestandteil der langfristigen globalen Geschäftsstrategie von Kubota<br />
und zielt darauf ab, dem Markt eine Motoren-Plattform für jeden<br />
Kraftstofftyp und jede Anwendung zur Verfügung zu stellen. Die<br />
wachsende Modellpalette beinhaltet neben Dieselmotoren auch<br />
Benzin-, LPG- und Erdgas-Motoren, die speziell für die verschiedensten<br />
<strong>Maschinen</strong>typen für den Einsatz in Städten und Kommunen<br />
entwickelt wurden. Dazu gehören auch die Motoren V1505-CR-T,<br />
WG1903 und D902-T.<br />
In einem zunehmend unbeständigen Markt ist das Unternehmen<br />
bestrebt, seine Position als internationale Marke des Vertrauens zu<br />
festigen. Der beständige Fokus auf Energieeffizienz untermauert<br />
das Engagement für die Umweltverträglichkeit; der Slogan „Kubota,<br />
The Answer“ unterstreicht den kundenzentrierten Ansatz. Das<br />
Unternehmen forciert nicht nur neue Motorentechnologien,<br />
sondern optimiert auch stetig seinen After-Sales-Service.<br />
„Wir kommen auf die Agritechnica, um die Vielzahl der Optionen<br />
zu präsentieren, die Kubota bietet“, sagt Daniel Grant, European<br />
Marketing Manager, Kubota Business Unit Engine Europe. „Unser<br />
Ruf besteht seit jeher darin, äußerst zuverlässige Motoren mit einer<br />
Leistung unter 100 PS anzubieten. Mit der Baureihe 09 können wir<br />
unseren Kunden nun ebenso zuverlässige und vertrauenswürdige<br />
Motoren in einem höheren Leistungsbereich anbieten und dabei<br />
gleichzeitig die wachsenden Anforderungen nach Downsizing<br />
durch eine höhere Motoreffizienz erfüllen.“<br />
www.kubota-eu.com<br />
Kubota stellt auf der Agritechnica,<br />
10. – 16. November in Hannover,<br />
in Halle 16, Stand D50, aus.<br />
42 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
PLATZSPARENDE SCHIRMKLAMMER<br />
MIT VERBESSERTER HALTEKRAFT<br />
Icotek hat seine Schirmklammern SFZ-M MSKL<br />
überarbeitet. Dabei wurde die Haltekraft verbessert<br />
und der Übertragungswiderstand verringert. Der<br />
Druck auf den Kabelschirm bleibt konstant. Die<br />
Klammer ist wartungsfrei, sodass ein Nachjustieren<br />
des Federdrucks entfällt. Die integrierte Zugentlastung<br />
erfolgt über den Kabelaußenmantel gemäß<br />
DIN EN 62444. Zusätzlich wird die Packungsdichte<br />
durch eine gegenläufige, um 180° versetzte<br />
Anordnung erhöht. Die Klemmbereiche der<br />
Klammer (3 bis 12 mm) sind, bedingt durch ihre<br />
Geometrie, sehr groß. Die Baubreite und -höhe sind<br />
dabei vergleichsweise gering. Die Montage erfolgt<br />
werkzeuglos durch Aufrasten auf eine 35-mm-<br />
Hutschiene. Die vibrationssicheren Schirmklammern<br />
werden dort eingesetzt, wo der Schirm<br />
einzelner Leitungen mit dem Massepotenzial<br />
verbunden werden muss. Mit ihnen werden<br />
Leitungen sicher und einfach abgeschirmt. Kostenlose<br />
Muster sind über die Homepage erhältlich.<br />
www.icotek.com<br />
INTELLIGENTE KAMERAS MACHEN<br />
BAUSTELLEN SICHERER<br />
Ein Baustellenszenario<br />
mit<br />
intelligenten<br />
Digitalkameras,<br />
die Prozesse zur<br />
<strong>Maschinen</strong>sicherheit<br />
und zur<br />
BIM-Integration<br />
einer digitalisierten<br />
Baustelle<br />
unterstützen,<br />
zeigte Motec auf<br />
der bauma. BIM steht für „Building Information<br />
Modeling“ und ist ein dreidimensionales Computermodell<br />
der Bauplanung, das sich durch Datenintegration<br />
um viele Dimensionen erweitern lässt. Im Rahmen<br />
des Modellaufbaus wurden Funktionalitäten wie die<br />
Erkennung von Personen und Gegenständen im<br />
Gefahrenbereich einer Baumaschine oder eines Krans<br />
gezeigt. Die Digitalkameras können per ID-Tag,<br />
QR-Code, Barcode oder über die jeweilige Geometrie<br />
Bauelemente identifizieren und deren Größe und<br />
Gewicht registrieren. Außerdem können die Ethernet-<br />
Kameras die optimale Auflastung des Krans überprüfen<br />
oder die Einschwenkposition für das Bauteil in der<br />
Gesamtkonstruktion anzeigen. Die Informationen<br />
werden über genormte Schnittstellen auf Monitore<br />
ausgegeben und so an den Kranführer weitergegeben.<br />
www.motec-cameras.com<br />
Your Global Automation Partner<br />
Ihrstarker Automationspartner<br />
für mobile Arbeitsmaschinen<br />
Verschleißfreie induktiveSensorlösungen zur berührungslosen Weg- und Winkelmessung<br />
RobusteIP67/IP69K-Dauerlösungen durch vibrations- und schockfesteSensoren mit vergossener Elektronik<br />
ErhöhteEMV-Festigkeit, speziell für Einsatz in Bordnetzen, und fahrzeugspezifische Anschlusstechnik (z. B. Deutsch, AMP, …)<br />
www.turck.de
KOMMUNIKATIONSSYSTEM<br />
AUF DEM WEG ZU<br />
PRECISION FARMING<br />
Durch Smart Farming ändern sich die Anforderungen.<br />
Kommunikationssysteme müssen die Interaktion erleichtern,<br />
die Kontrolle über landwirtschaftliche <strong>Maschinen</strong> bieten<br />
und außerdem effizienter und sicherer sein. Um diesen<br />
Anforderungen gerecht zu werden hat TTControl die<br />
TTConnect Cloud Service Plattform auf den Markt gebracht.<br />
44 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
Die Plattform lässt sich nahtlos in die vorhandene Architektur von landwirtschaftlichen<br />
<strong>Maschinen</strong> integrieren und ermöglicht den Fernzugriff auf alle<br />
verfügbaren Daten in den CAN-Netzwerken der <strong>Maschinen</strong>. Dazu gehören<br />
herkömmliche Daten wie RPM, Belastung oder Kraftstoffverbrauch, aber<br />
auch zusätzliche Diagnoseinformationen, die von elektronischen Steuergeräten<br />
(ECUs), Hydrauliksystemen und Sensoren erfasst werden. Darüber hinaus verfügt die<br />
Cloud-Plattform über eine offene Kommunikationsschnittstelle, die eine bidirektionale<br />
Kommunikation mit externen Plattformen über REST-APIs ermöglicht. Der<br />
TTConnect Cloud Service bietet eine Reihe spezifischer Vorteile für verschiedene<br />
Gruppen von Endnutzern.<br />
OEMs von landwirtschaftlichen <strong>Maschinen</strong> benötigen effiziente Umgebungen<br />
für die lokale Fehlersuche, Diagnose und Prüfung. Durch die Integration eines<br />
Fieldbus-Widgets in die Cloud können CAN-Nachrichten von der Cloud an den mit<br />
dem Steuergerät verbundenen CAN-Bus gesendet werden. Die ECU erfasst die empfangenen<br />
Signale und leitet sie an das jeweilige I/O-Modul weiter, um den Befehl auszuführen.<br />
So können Teile oder sogar die gesamte mobile Maschine kontrolliert sowie<br />
gesteuert und bei kritischen technischen Problemen sogar aus der Ferne gestoppt<br />
werden, um weitere Schäden zu vermeiden. Auf diese Weise können OEMs die Kosten<br />
für lokale Servicetechniker senken und Ausfallzeiten sowie Totalausfälle der <strong>Maschinen</strong><br />
minimieren.<br />
Die TTConnect Cloud Service-Plattform integriert auch den Agrirouter, eine cloudbasierte<br />
universelle Datenaustauschplattform für Landwirte und Lohnunternehmer.<br />
Der Agrirouter bietet eine vollständige Management-Funktionalität mit standardisierter<br />
Kommunikation für den landwirtschaftlichen Betrieb, unabhängig von der Integration<br />
von Hardware- und Softwarekomponenten verschiedener Anbieter und Hersteller. Er<br />
ermöglicht den Anschluss von <strong>Maschinen</strong> und landwirtschaftlicher Software, unabhängig<br />
von Hersteller oder Anbieter. Der Benutzer behält die volle Kontrolle über die<br />
Daten. Auch der Datenaustausch mit Dienstleistern (z. B. Lohnunternehmern) und<br />
anderen Partnern ist unkompliziert: Daten werden schnell über die Online-Verbindung<br />
übertragen und bei Bedarf intelligent mit anderen Datensätzen verbunden.<br />
Das IoT-Gateway<br />
TTConnect Wave<br />
DATENSICHERHEIT DURCH IOT-GATEWAY GEWÄHRLEISTET<br />
Eine physische Firewall im IoT-Gateway verhindert, dass nicht autorisierte Ports oder<br />
Dienste eine Verbindung zum Internet herstellen. Darüber hinaus bietet eine M2M-<br />
SIM-Karte eine gesonderte, sichere Verbindung zur Cloud, anstatt die standardmäßige<br />
Internet- und SSL-Verschlüsselung zu verwenden, um die Kommunikation noch<br />
sicherer zu gestalten.<br />
Die Verringerung der Gesamtbetriebskosten, ein effizientes Asset-Management<br />
durch Predictive Maintenance, die Integration von wiederkehrenden Abrechnungen,<br />
das Abonnement-Management für Landwirte sowie das Service-<br />
Management sind wichtige Anforderungen der Flottenbesitzer. Darüber<br />
hinaus ist die Überwachung des Standortes der <strong>Maschinen</strong> für die<br />
Sicherheit und den Diebstahlschutz von entscheidender Bedeutung.<br />
Die Verwendung von Geofencing zur Festlegung<br />
der zulässigen Arbeitsbereiche von <strong>Maschinen</strong> wird<br />
unerlässlich, insbesondere an Orten, an denen die<br />
<strong>Maschinen</strong> einem gewissen Sicherheitsrisiko ausgesetzt<br />
sind, wie etwa auf Baustellen. Warnmeldungen,<br />
die über das Webportal überwacht oder<br />
automatisch per E-Mail oder SMS gesendet werden<br />
können, ermöglichen eine schnelle Reaktion auf jegliche<br />
Art von <strong>Maschinen</strong>problemen.<br />
Die Bedürfnisse der Landwirte richten sich auf die Qualität<br />
und den Zustand der Felder und der angebauten Pflanzen; sie<br />
wollen wiederkehrende Kosten und ihre Arbeitsplanung unter Kontrolle<br />
haben, die Zusammenarbeit mit Lohnunternehmen vereinfachen<br />
und automatisierte Berichte über den Status und den Standort der <strong>Maschinen</strong><br />
erhalten. Intelligente Assistenzsysteme helfen den Landwirten dabei, die Qualität<br />
www.mobile-maschinen.info <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 45
01<br />
01 Steigender Bedarf<br />
an Konnektivitätslösungen<br />
im Agrarbereich<br />
02 Kommunikation ohne<br />
(links) und mit (rechts)<br />
einer Datenaustauschplattform<br />
im Vergleich<br />
02<br />
der Pflanzen besser zu überwachen und die genaue Menge der<br />
benötigten Düngemittel oder Herbizide zu bestimmen. Die<br />
abge rufenen Daten können zusammengefasst und zur weiteren<br />
Analyse über das IoT-Gateway auf einen Computer oder ein mobiles<br />
Gerät übertragen werden, und somit dem Landwirt Zeit und<br />
Kosten sparen.<br />
INTUITIVE UND KONNEKTIVE IOT-LÖSUNG<br />
Die IoT-Lösung von TTControl ist intuitiv und erfordert keine Programmierkenntnisse.<br />
Daher kann sie auch von weniger erfahrenen<br />
Benutzern problemlos verwaltet werden. Sie ist skalierbar und kann<br />
dank des IoT-Gateways und des ECU-Software-Upgrades auf Hunderten<br />
oder Tausenden von <strong>Maschinen</strong> mit unterschiedlichen Eigenschaften<br />
bereitgestellt werden. Beide Hardwarekomponenten lassen<br />
sich mit wenigen Mausklicks einfach im Webportal konfigurieren.<br />
Durch Gruppieren von Geräten mit mehreren Kriterien, wie Typ und<br />
Modell der Maschine, geografisches Gebiet usw., können mobile <strong>Maschinen</strong><br />
basierend auf einem definierten Zeitplan aktualisiert werden.<br />
Das IoT-Gateway bietet Konnektivität über GSM/UMTS/HSPA+/<br />
LTE (2G/3G/4G) und ist derzeit für 37 europäische Länder sowie<br />
zehn weitere der Welt lizenziert. Es kann in alle Off-Highway-Fahrzeuge<br />
mit CAN-Schnittstelle eingebaut werden. Auf TTConnect<br />
Cloud Service kann über Standard-Webbrowser zugegriffen werden,<br />
die auf PCs, Tablets oder Smartphones verfügbar sind; außerdem<br />
bietet es einen sicheren Zugang für mehrere Benutzer.<br />
Auf Wunsch kann TTConnect Cloud Service über ein spezielles<br />
Webportal mehrere separate Dashboards erstellen und Widgets aus<br />
einem breiten Spektrum auswählen, um wichtige Daten auf einer<br />
klar strukturierten Benutzeroberfläche zu überwachen und den<br />
Zugriff auf bestimmte Benutzer zu beschränken. Die Cloud bietet<br />
Anwendern eine End-to-End-Lösung, die einen umfassenden<br />
Einblick in <strong>Maschinen</strong>daten bietet. Die Plattform ermöglicht die<br />
effiziente Nutzung von CAN-basierten Daten für Predictive Maintenance,<br />
Verlauf der <strong>Maschinen</strong>leistung, Tests über Fernzugriff oder<br />
vor Ort, sowie Diagnose und Systemkalibrierung. Die zentralen<br />
Sicherheitskonzepte von TTControl sind im TTConnect Cloud Service<br />
ent halten, sodass Anwender sowohl auf Daten als auch auf Frühwarnungen<br />
bei <strong>Maschinen</strong>problemen jederzeit zugreifen können.<br />
www.ttcontrol.com<br />
DIREKTER KONTAKT<br />
Andrea D‘Achille<br />
Technical Sales Engineer<br />
products@ttcontrol.com<br />
46 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
MOBILE AUTOMATION<br />
MAGNETISCHE WINKELSENSOREN<br />
MIT CAN SAE J1939-SCHNITTSTELLE<br />
Ein besonderer Fokus der Sensorik in<br />
mobilen Arbeitsmaschinen liegt auf<br />
deren Robustheit gegen Schock und<br />
Vibrationen. Aber auch kompatible<br />
Schnittstellen für eine einwandfreie<br />
Kommunikation zur Übermittlung<br />
von Diagnosedaten und<br />
Steuerungsinformationen sind<br />
unerlässlich. Das Netzwerkprotokoll<br />
SAE J1939 hat sich z. B. für den<br />
Einsatz in Nutzfahrzeugen bewährt.<br />
AZ_Relais 210x75.qxp_Layout 1 12.09.19 14:13 Seite 2<br />
Die magnetischen Winkelsensoren der Baureihe RFC-4800<br />
von Novotechnik haben sich in vielen industriellen und<br />
mobilen Anwendungen bewährt. Sie sind kompakt,<br />
einfach zu montieren und erfassen den Drehwinkel über<br />
volle 360° mit einer Auflösung von bis zu 14 Bit. Jetzt gibt es diese<br />
kontaktlosen Sensoren speziell für den Einsatz in Nutzfahrzeugen<br />
auch mit CAN SAE J1939-Schnittstelle. Dieses Protokoll bietet eine<br />
hohe Störunempfindlichkeit, geringen Verkabelungsaufwand und<br />
Diagnosemöglichkeiten. Hinzu kommen weitere Sensor-Funktionen<br />
wie parametrierbare Drehrichtung, Positions-Offset und ein<br />
(flüchtiger) Umdrehungszähler. Die Positions- und Geschwindigkeitssignale<br />
werden ein- oder zweikanalig ausgegeben. Die magnetischen<br />
Winkelsensoren sind zudem sehr robust: Sie verkrafteten<br />
Schwingungen und Vibrationen bis 20 g (gemäß IEC 600658-2-6)<br />
sowie Stöße bis 50 g (gemäß IEC 68068-2-27) und erfüllen vor allem<br />
sämtliche in mobilen Anwendungen geforderte EMV-Spezifikationen.<br />
Die scharfen Anforderungen aus der ECE-R10 Regelung zur<br />
elektromagnetischen Verträglichkeit werden weit übertroffen. Die<br />
zulässige Umgebungstemperatur liegt zwischen – 40 und + 105 °C,<br />
die Anforderungen der Schutzart IP67 bzw. IP6K9K sind erfüllt.<br />
Im Fahrzeug lassen sich die Sensoren einfach montieren. Für<br />
die Winkelerfassung wird an der drehenden Achse ein positionsgebender<br />
Magnet angebracht. Je nach Drehwinkel ändert sich<br />
die Orientierung des Magnetfeldes und damit die Signale des<br />
nur etwa 15 mm flachen Sensors. Diese Signaländerung wird vom<br />
Sensor-IC in ein drehwinkelproportionales Ausgangssignal umgerechnet<br />
und der übergeordneten Steuerung zur Verfügung gestellt.<br />
Die (unabhängige) Linearität des Messsignals liegt bei ± 0,5 %, die<br />
Wieder holgenauigkeit bei 0,36°. Der Sensor kann mit einem<br />
Luftspalt von bis zu 5 mm Entfernung zum Positionsgeber platziert<br />
werden. Da weder Welle noch Lagerung notwendig sind und der<br />
Messabstand variabel ist, sind applikationsbedingte Einbautoleranzen<br />
unproblematisch.<br />
Bild: Big Bale, Novotechnik<br />
www.novotechnik.de<br />
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ZENTRALELEKTRIK<br />
LEICHTBAUWEISE TRÄGT ZUR<br />
BODENSCHONENDEN<br />
ZUCKERRÜBENERNTE BEI<br />
Um den Boden und die Bodenfruchtbarkeit möglichst wenig<br />
zu strapazieren, sollte man das Gewicht der landwirtschaftlichen<br />
<strong>Maschinen</strong> so gering wie möglich halten. Würth<br />
Elektronik ICS entwickelte daher für den Terra Felis 3 der<br />
Holmer <strong>Maschinen</strong>bau GmbH, Weltmarktführer für<br />
selbstfahrende Zuckerrübenvollernter, eine Zentralelektrik,<br />
die robust, leicht und einfach zu handhaben ist.<br />
Autor: Stefan Hartmann, Vertriebsleiter DACH,<br />
Würth Elektronik ICS GmbH & Co. KG, Niedernhall<br />
48 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
Für die Stromverteilungslösung im Terra<br />
Felis 3 Rübenreinigungslader hatte der<br />
Landmaschinenhersteller Holmer auf<br />
den Anwendernutzen ausgerichtete Anforderungen.<br />
Sie sollte robust und langlebig<br />
sein, moderne und einfache Möglichkeiten zur<br />
(Fehler-) Diagnostik bieten und dabei auch<br />
noch möglichst leicht und kompakt sein. All<br />
diese Anforderungen konnten durch die von<br />
Würth Elektronik ICS GmbH & Co. KG entwickelte<br />
Zentralelektrik erfüllt werden, mit der<br />
die beiden großen, handverdrahteten Schaltschränke<br />
ersetzt wurden, die bisher zum Einsatz<br />
kamen. Durch den eingesparten Platz ergaben<br />
sich auch ganz neue Reserven in Bezug<br />
auf den knappen Bauraum sowie mehr Flexibilität<br />
für zukünftige Anpassungs- und Erweiterungsoptionen.<br />
Der Hersteller hat in den letzten<br />
Jahren bereits mehrere Stromverteiler- und<br />
Steuerungslösungen für Holmer-Fahrzeuge erfolgreich<br />
realisiert und war daher mit der Entwicklung<br />
einer Zentralelektrik für den Terra<br />
Felis 3 beauftragt worden.<br />
Als erfahrener Entwicklungspartner im Bereich<br />
mobiler <strong>Maschinen</strong> und Nutzfahrzeuge<br />
hat Würth Elektronik ICS eine Lösung entworfen,<br />
die typische Anforderungen in diesem Bereich,<br />
wie Schock, Vibration, Temperatur und<br />
Stromtragfähigkeit erfüllt und die komplexen<br />
Zusammenhänge der vielen Verbraucher auf<br />
der Platine abbildet. Die Zentralelektrik erfüllt<br />
Aufgaben, wie die komplette Signalverteilung,<br />
Leistungs- und Relaisschaltung, Absicherung<br />
der <strong>Maschinen</strong>funktionen, komplette Lastverteilung,<br />
Blinkersteuerung, Nachlaufsteuerung<br />
via Multifunktions-Zeitrelais und akustische<br />
Funktionssignalisierung via Buzzer. Des Weiteren<br />
dient die Zentralelektrik im Fahrzeug als<br />
Schnittstelle zu Steuergeräten, versorgt Beleuchtungsfunktionen<br />
und stellt Diagnosedaten<br />
via D-Sub Stecker zur Verfügung.<br />
LEICHTE UND ZUVERLÄSSIGE<br />
ZENTRALELEKTRIK<br />
Die Vorteile der neuen Zentralelektrik: Sie ist<br />
kompakter und übersichtlicher, leichter zu<br />
montieren, schneller in Betrieb zu nehmen<br />
und komfortabel zu warten. „Von größter Bedeutung<br />
ist jedoch, dass sie Gewicht, Kabel<br />
und andere Bauteile reduziert und damit Rohstoffe<br />
(z. B. Kupfer) sowie Herstellungsenergie<br />
einspart“, so Siegfried Hort, <strong>Maschinen</strong>elektronik-Verantwortlicher<br />
bei Holmer. Die Grundlage<br />
jeglicher landwirtschaftlichen Produktion und<br />
das Kapital des Anwenders ist der Boden. Umso<br />
wichtiger ist es, die Bodenstruktur zu erhalten –<br />
und die Bodenschonung beginnt beim Gewicht.<br />
IP54<br />
Flanschwinkel CONFiX<br />
Schlauchführung<br />
sicher und<br />
geschützt<br />
Der Flanschwinkel CONFiX<br />
FWS-B dient zur direkten<br />
Einführung parallel gewellter<br />
Schutzschläuche.<br />
Flanschwinkel mit<br />
unverlierbarem Deckel<br />
schnelle, einfache Montage<br />
geeignet für hohe<br />
mechanische Belastungen<br />
für geschlossene<br />
Wellschläuche<br />
IP54<br />
FMB | Bad Salzuflen<br />
06.11. – 08.11.<strong>2019</strong><br />
Halle 21 | Stand C16<br />
www.icotek.com
01 Der Terra Felis 3 ermöglicht schonende und effiziente Zuckerrübenverladung durch<br />
geringeres Gewicht und verfügt über eine hochfahrbare Kabine zur besseren Übersicht<br />
02 Große, handverdrahtete<br />
Schaltschränke vorher, kompakte<br />
Zentralelektrik-Lösung nachher<br />
Nicht ohne Grund ist Leichtbau ein zentrales Thema in den Fahrzeugkonzepten<br />
des Landmaschinenherstellers und wird systematisch in<br />
allen Fahrzeugen realisiert. Welchen Effekt dies hat, zeigt das Beispiel<br />
der Zuckerrübenvollernter von Holmer, die ganze 3 t leichter sind als<br />
andere Vollernter auf dem Markt. Bei über 35 000 Bauteilen zählt jedes<br />
Gramm, das sich einsparen lässt. So war das deutlich geringere<br />
Gewicht ein starkes Argument für die Zentralelektrik.<br />
Die Besonderheit der Lösungen des Herstellers von elektronischen<br />
und elektromechanischen Bauteilen ist, dass die Stromverteilung<br />
und Absicherung sowie alle möglichen Busfunktionen in<br />
kompakter Form auf einer Leiterplatte vereint werden. Die für<br />
Holmer entwickelte Zentralelektrik verfügt außerdem über eine<br />
hohe Zuverlässigkeit und eine vereinfachte Fehlersuche. „Da muss<br />
man ja Angst haben, dass einem die Arbeit ausgeht“, so der Kommentar<br />
eines Elektrikers in der Produktion bei Holmer. Tatsächlich<br />
entfallen Kontaktprobleme an den Steckverbindern und auch das<br />
Hinterstecken von Relais und Sicherungen gehört der Vergangenheit<br />
an. Vor ihrer Auslieferung wird die Zentralelektrik einem<br />
100%igen Kurzschluss- und Verbindungstest unterzogen und<br />
bestückt, womit sie direkt für den Plug-&-Play-Einbau in der Herstellung<br />
des Produzenten des Zuckerrübenvollernters vorbereitet<br />
ist. Sicherungsausfallerkennung, Spannungsvisualisierung und die<br />
schnelle Diagnose über Messbuchsen – all das hat die Elektrik für<br />
den Techniker leichter handhabbar gemacht. Für den Endanwender<br />
ist die Elektrik der <strong>Maschinen</strong> kaum mehr ein Thema.<br />
DANK AUSFAHRBARER FAHRERKABINE<br />
ALLES IM BLICK<br />
Bereits seit über zehn Jahren bewährt sich die Terra-Felis-Reihe im<br />
weltweiten Einsatz und hat Maßstäbe für schonendes und effizientes<br />
Rübenladen gesetzt. 2017 brachte Holmer mit dem Terra Felis 3<br />
den technologisch fortschrittlichsten Rübenreinigungslader der<br />
Welt auf den Markt. Der selbstfahrende Rübenreinigungslader ist<br />
eine komplexe Maschine mit hydrostatischem Fahrantrieb. Die<br />
patentierte Aufnahme VarioPick für die Rüben mit ihrer variablen,<br />
über die Drehzahl der Walzen steuerbaren Reinigungsstrecke sowie<br />
die weiteren Reinigungswege benötigen Antriebe. Der Überladearm<br />
mit Sensor zur vollautomatischen, gleichmäßigen Befüllung<br />
der Abfuhrfahrzeuge und der Gegengewichtsarm müssen gesteuert<br />
und betrieben werden und auch die Fahrerkabine ist beweglich<br />
und kann zur besseren Übersicht hochgefahren werden. Dazu<br />
kommen diverse fahrerentlastende Automatikfunktionen und die<br />
ergonomische Steuerung mit einer umfassenden Überwachung<br />
aller Komponenten. Bei dieser Vielzahl und Komplexität der Steuerungsaufgaben<br />
wundert es nicht, dass die Elektrik der bisherigen<br />
Rübenreinigungslader in zwei ausgewachsenen, handverdrahteten<br />
Industrieschaltschränken untergebracht war.<br />
Im neuen Modell bringt der Wechsel von Industrietechnik mit<br />
Schaltschrank zur schlankeren Automotive-Technik nicht nur deutliche<br />
Kostenvorteile, sondern auch einen verbesserten After-Sales-<br />
Service durch die weltweite Verfügbarkeit von Ersatzteilen. Im<br />
November <strong>2019</strong>, pünktlich zur Agritechnica, stellt Holmer ein Facelift<br />
des Rübenreinigungsladers vor. Auch im Terra Felis 3 evo steckt<br />
natürlich die Zentralelektrik von Würth Elektronik ICS.<br />
www.we-online.de<br />
DIREKTER KONTAKT<br />
Stefan Hartmann<br />
Vertriebsleiter DACH<br />
Stefan.Hartmann@we-online.de<br />
50 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
DIESEL UND HYDRAULIK<br />
SCHONEND VERKUPPELN<br />
Bei von Dieselmotoren angetriebenen<br />
Hydraulikanlagen erlaubt die<br />
drehelastische Kupplung SGFlex-3FF<br />
eine sehr aggregatschonende<br />
Verbindung. Die Kupplung überträgt<br />
das Drehmoment über robuste,<br />
elastische Gelenkscheiben mit der<br />
Tenpu-Fadentechnologie. Radiale,<br />
axiale und winkelige Fluchtungsungenauigkeiten<br />
werden durch die<br />
Elemente kompensiert und Vibrationen<br />
oder Lastspitzen gedämpft. Dies<br />
sorgt für einen ruhigeren, resonanzfreien Lauf, was sich<br />
positiv auf die Gebrauchsdauer von z. B. Pumpen und<br />
Getrieben auswirkt. Ein Vorteil dieser Konstruktion ist es,<br />
dass die auftretenden Radialkräfte kaum Verspannung am<br />
Gleitlager der Hydraulikpumpe verursachen und somit<br />
Leckagen vermieden werden können. Die Kompaktkupplung<br />
ist für Motorleistungen bis zu 250 kW erhältlich. Sie lässt<br />
sich leicht axial montieren und eignet sich auch als Ersatz.<br />
www.sgf.com<br />
LIMBACH.indd 1 22.11.2017 08:28:39<br />
DER DIREKTE WEG<br />
IM INTERNET: www.mobile-maschinen.info<br />
STAGE-V-MOTOREN UNTER<br />
EXTREMBEDINGUNGEN GEPRÜFT<br />
Bell Equipment, Spezialist für<br />
knickgelenkte Muldenkipper, hat<br />
von Rolls-Royce die ersten sechs<br />
MTU-Motoren der Baureihen 1000<br />
bis 1500 erhalten, die die<br />
EU-Abgasnorm Stufe V erfüllen.<br />
Das Leistungsspektrum der<br />
Motoren liegt zwischen 170 und<br />
430 kW. Vorausgegangen war eine<br />
mehrjährige Erprobungsphase unter widrigsten Betriebsbedingungen.<br />
Zur Vorbereitung auf die verschärften Abgasanforderungen<br />
stellte Rolls-Royce Bell im Jahr 2016 zwei<br />
Stufe-V-Prototypen für die Außenerprobung zur Verfügung.<br />
Ein 260-kW-starker MTU-Motor 6R 1000 und ein 430-kWstarker<br />
6R 1500 wurden im heißen, staubigen Klima Südafrikas<br />
und für Belastungen in bis zu 3 000 m Höhe getestet. Die<br />
neuen Stufe-V-Motoren, auf die Bell sukzessive umstellen<br />
wird, enthalten neben der bisherigen SCR-Abgastechnologie<br />
auch einen Dieseloxidationskatalysator und einen Dieselpartikelfilter.<br />
Alle Komponenten werden in einer kompakten<br />
Einbox-Lösung hinter der Fahrerkabine installiert.<br />
www.rrpowersystems.com<br />
ALS E-PAPER: www.engineering-news.net<br />
REDAKTION: PETER BECKER, p.becker@vfmz.de<br />
WERBUNG: sales@vfmz.de<br />
TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />
Dr.-Ing. Hagen Adam,<br />
Paderborn<br />
Prof. Dr. Ludger Frerichs,<br />
Braunschweig<br />
Prof. Dr.-Ing. Marcus Geimer,<br />
Karlsruhe<br />
Dr.-Ing. Karl Grad,<br />
Passau<br />
Prof. Dr.-Ing. Bernd-Robert Höhn,<br />
Garching<br />
Prof. Dr. Matthias Niebergall,<br />
Elchingen<br />
Dr. Herbert Pfab,<br />
Bischofshofen<br />
Dr. Benno Pichlmaier,<br />
Marktoberdorf<br />
Dipl.-Ing. Peter-Michael Synek,<br />
Frankfurt<br />
Prof. Dr.-Ing. Georg Wachtmeister,<br />
München<br />
Prof. Dr.-Ing. Ulrich Westenthanner,<br />
München<br />
Dr.-Ing. Andreas Ziegler,<br />
Schrobenhausen
3D-FAHRERASSISTENZSYSTEM<br />
ALLES IM BLICK<br />
52 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
Pfeifer & Langen gehört zu den<br />
führenden Zuckerherstellern in<br />
Europa. Das Unternehmen setzt<br />
beim Verladen und Umschlagen<br />
der Zuckerrüben auf den Einsatz<br />
eines 3D-Fahrerassistenzsystem,<br />
um Kollisionen mit<br />
rückwärtsfahrenden Radladern<br />
und Arbeitern zu vermeiden.<br />
Immer im Herbst und Winter türmen sich<br />
bei dem Zuckerhersteller Pfeifer & Langen,<br />
mit Hauptsitz in Köln, riesige Zuckerrübenberge.<br />
Ein enormer logistischer<br />
Aufwand entsteht während der Anlieferungen<br />
der Millionen von Knollen durch Lkw<br />
und die Weiterverteilung derer durch Radlader.<br />
Um Kollisionen auf dem Umschlagplatz<br />
mit rückwärtsfahrenden Radladern<br />
und Arbeitern zu vermeiden, entschied sich<br />
der Zucker-Produzent in enger Abstimmung<br />
mit der Berufsgenossenschaft RCI für<br />
das 3D-Fahrassistenzsystem Visionary-<br />
B CV von Sick. Gerade für diese Jahreszeiten<br />
ist das System prädestiniert, denn<br />
selbst bei wechselnden Wetterbedingungen<br />
wie starker Sonneneinstrahlung, Regen,<br />
Schnee oder früh einsetzender Dunkelheit,<br />
liefern die Kamerasensoren ein Echtbild<br />
mit optischen und akustischen Warnsignalen.<br />
Die 3D-Snapshot-Technologie evaluiert<br />
dabei dank des Zweiaugenprinzips die<br />
Position der relevanten Hindernisse. Intelligente<br />
Algorithmen von Sick filtern für den<br />
Fahrer irrelevante Informationen wie Bordsteine,<br />
kleinere Steine, Regen oder Nebel<br />
aus der Fahrzeugumgebung heraus. Das<br />
Fahrerassistenzsystem warnt den Fahrer<br />
folglich nur in wirklich kritischen Situationen<br />
– wenn z. B. ein Mensch den Weg des<br />
Radladers kreuzt.<br />
Für Pfeifer & Langen waren beim gemeinsamen<br />
Projekt mit Sick folgende Dinge von<br />
www.mobile-maschinen.info <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 53
Das 3D-Kamerasystem Visionary-B CV verhütet Unfälle und<br />
Kollisionen beim Zuckerrübenumschlag mit dem Radlader<br />
entscheidender Wichtigkeit: Es wurde von Anfang an eine<br />
Lösung gesucht, die Firmenleitung, Sicherheitsfachkräfte und<br />
Operatoren gleichsam zufriedenstellen würde. Auch wollte<br />
man einen Partner, der bereit war, vor Ort konkrete Lösungen<br />
zu erarbeiten. Sick konnte sich hier aufgrund der vielfältigen<br />
Erfahrungen mit der Visionary-B CV als Fahrerassistent bei<br />
großen Arbeitsmaschinen und einer daraus resultierenden<br />
zuverlässigen Aussage hinsichtlich der Umsetzbarkeit als<br />
Wunschpartner positionieren.<br />
Die 3D-Lösung von Sick unterstützt die Fahrer der Radlader<br />
beim Rangieren und der Weiterverteilung des Zuckerrohstoffes<br />
indem sie z. B. tote Winkel direkt hinter den Fahrzeugen beim<br />
Rückwärtsfahren überwacht. Um gleichzeitig die unübersichtlichen<br />
Seiten der Fahrzeuge abzusichern, wurde zudem ein Doppelsystem<br />
installiert. Die links und rechts am hinteren Teil des<br />
Radladers montierten Kamerasensoren senden ein Livebild auf<br />
zwei getrennte, ebenfalls links und rechts wie Außenspiegel<br />
montierte, Bildschirme in der Fahrerkabine. Für die Fahrer<br />
ergibt sich so eine vertraute Situation, denn sie können durch<br />
die an Rückspiegel erinnernde Anordnung, ohne lange Einlernphase<br />
sofort mit dem Assistenzsystem agieren. Dies belegten<br />
die Testläufe vor Ort. Gerade bei diesen Übungen mit dem<br />
fahrenden Personal war die enge Begleitung durch die Berufsgenossenschaft<br />
RCI zudem sehr hilfreich.<br />
Das Fazit der Zusammenarbeit fällt daher auch auf beiden<br />
Seiten durchweg positiv aus. Vor allen Dingen ist die hohe<br />
Akzeptanz bei Fahrern hervorzuheben, die diese Lösung als<br />
überzeugend bewerten. Sie empfanden das Assistenzsystem<br />
auch als ein hilfreiches Instrument zur Erhöhung der Arbeitssicherheit.<br />
Insbesondere, da es sich bei den Zuckerrübenkampagnen<br />
um ein Saisongeschäft handelt, bei dem auch externe<br />
Arbeitskräfte zum Einsatz kommen. So hilft die Visionary-B CV<br />
den Fahrern bei der nachhaltigen Rücksicht zum Schutz von<br />
Mensch und Material um Unfälle zu verhüten.<br />
Bilder: Sick AG<br />
www.sick.de<br />
54 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
STUFE-V-KONFORME STAPLER<br />
TRANSPORTIEREN SCHWERSTE LASTEN<br />
Stapler mit<br />
einer Tragfähigkeit<br />
von<br />
über 8 t,<br />
Containerstapler<br />
und<br />
Reachstacker<br />
von Hyster<br />
werden<br />
künftig mit<br />
Stufe-V-konformen Mercedes-Benz MTU-Motoren der<br />
Serien 1000 und 1100 ausgerüstet. Die als Industriemotoren<br />
entwickelten Dieselaggregate wurden so<br />
weiterentwickelt, dass sie den EU-Emissionsvorschriften<br />
entsprechen. Sie basieren auf den Motoren, die bei<br />
Nutzfahrzeugen von Daimler zum Einsatz kommen.<br />
Die Motoren eignen sich sowohl für den Einsatz auf<br />
der Straße als auch z. B. in der Forst- oder Landwirtschaft.<br />
Ihre Nennleistung beträgt zwischen 129<br />
und 280 kW. Wenn die Motorengröße auf die<br />
Flurförderfahrzeuge abgestimmt ist, können sie den<br />
ganzen Tag über schwerste Lasten transportieren und<br />
kurze Umschlagszeiten erreichen. Die Motoren sind<br />
für unregelmäßige Einsätze ausgelegt und verfügen<br />
über große Leistungsreserven. Dies sorgt für niedrigere<br />
Motortemperaturen, weniger Verschleiß der Komponenten<br />
und geringere Geräuschpegel.<br />
www.hyster.de<br />
FORTSCHRITTLICHE ACHSEN UND BREMSEN<br />
FÜR OFF-HIGHWAY-ANWENDUNGEN<br />
Meritor präsentierte einige<br />
Produkte für eine Vielzahl<br />
von Off-Highway- und<br />
Schwerlast-Anwendungen,<br />
inklusive der fortschrittlichen<br />
elektrifizierten<br />
Lösungen für die Materialhandhabung,<br />
und eine<br />
Vielfalt von nassen, ölgekühlten Lammellenbremsen, trockenen<br />
hydraulischen Scheibenbremsen und Nabenreduzierung für die<br />
verschiedensten Fahrzeugkonfigurationen auf der bauma <strong>2019</strong>. Die<br />
Messebesucher bekamen auch die Achse der MZ-610-Serie zu sehen,<br />
die dort an zwei verschiedenen OEM-Bergbaufahrzeugen verbaut<br />
wurde. Die MZ-610-Tridemachse wurde im September 2018 auf der<br />
Nutzfahrzeugmesse IAA in Hannover für den europäischen Markt<br />
vorgestellt. „Da Meritor seine Reichweite auf den weltweiten<br />
Off-Highway-Markt ausdehnt, vergrößern wir unser Angebot an<br />
Lösungen speziell für die individuellen Anforderungen unserer<br />
Kunden auf der ganzen Welt“, meint Steve Luepke, Direktor Off-Highway-Produkte<br />
bei Meritor. „Meritor ist gut aufgestellt, um jetzt und in<br />
Zukunft Produktlösungen mit fortschrittlicher Technologie, ein<br />
umfangreiches Kundendienstnetzwerk und lokale Fertigungen für<br />
unsere weltweiten Off-Highway-Kunden anbieten zu können.“<br />
www.meritor.com<br />
Smart Hydraulics. Easy Business.<br />
Funktionale<br />
Sicherheit<br />
Connectivity<br />
Baukasten<br />
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brauchen: Antrieb, Steuerung, Sensorik und Anwendungssoftware<br />
aus einer Hand. | www.hawe.com<br />
Besuchen Sie uns:<br />
Halle 16 . C11<br />
10. - 16.11.<strong>2019</strong>
INTELLIGENTER BREITKEILRIEMEN<br />
WENIGER AUSFALLZEITEN BEI<br />
MEHR BETRIEBSSICHERHEIT<br />
56 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
Das Technologieunternehmen<br />
Continental und der<br />
Landmaschinenhersteller Claas<br />
testen einen intelligenten<br />
Antriebsriemen für Mähdrescher,<br />
bei dem Datentechnologie und<br />
intelligente Systeme integriert<br />
sind und er so für einen<br />
effizienten und umweltbewussten<br />
Ernte- und Arbeitsprozess sorgt.<br />
Predictive Maintenance und<br />
Condition Monitoring werden<br />
dabei zunehmend real.<br />
Continental stellt auf der Agritechnica,<br />
10. – 16.11.<strong>2019</strong> in Hannover,<br />
in Halle 4, Stand C22, aus.<br />
Der Breitkeilriemen mit integriertem<br />
Sensor sendet zustandsbezogene<br />
Daten in die Continental-Cloud<br />
Mit dem Landmaschinenhersteller Claas hat Continental<br />
einen Partner an der Seite, der den intelligenten Riemen auf<br />
Herz und Nieren testet. „Durch dieses digitale Riemen-Konzept<br />
können ungeplante Ausfallzeiten der Landmaschine<br />
vermieden werden. Das spart Zeit, Material und Kosten. Unsere Händler<br />
können zukünftig proaktiv auf Kunden zugehen und notwendige Servicetermine<br />
frühzeitig festlegen“, sagt Maik Zeuner, der bei Claas die Entwicklung<br />
für Antriebe leitet. „Bei dem Predictive Maintenance-Ansatz<br />
sorgen Sensoren im Riemen dafür, dass wir mögliche Defekte schon erkennen,<br />
bevor sie eintreten, da der Riemen permanent überwacht wird.<br />
Das gibt allen Beteiligten sehr viel mehr Spielraum und Sicherheit.“ Bislang<br />
konnte die Überprüfung des Riemens nur nach vorgegebenen<br />
Zeiten oder bei Auffälligkeiten erfolgen – nicht aber während des Betriebs.<br />
„Der neue intelligente Breitkeilriemen wird dies zukünftig ermöglichen.<br />
Die Vernetzung der gesamten Sensordaten wird der entscheidende<br />
Vorteil von Predictive Maintenance sein“, ergänzt Thorsten Schwefe, bei<br />
Continental zuständiger Key Account Manager für Antriebsriemen im<br />
Agrarsektor.<br />
Seine Robustheit und Langlebigkeit hat der Riemen vorher bereits bewiesen:<br />
Während der Ernte hat er rund 22 Mio. Biegewechsel problemlos<br />
überstanden. In der gesamten Felderprobung wurden Messdaten über<br />
4 220 ha gesammelt. Die Elektronik der Riemen hat dabei über<br />
140 Mio. Biegewechsel überstanden. Dieser Blick in die Zukunft hat nichts<br />
Zufälliges: die Auswertung der Daten liefert konkrete Aussagen über den<br />
Zustand des Riemens und der Beanspruchung vor- und nachgelagerter<br />
Komponenten. Ein wichtiger Aspekt, denn nicht selten gibt es bei Defekten<br />
eines Riemens eine Art Domino- Effekt, bei dem andere Komponenten<br />
in Mitleidenschaft gezogen werden. „Dieses Risiko können wir mit<br />
dem intelligenten Riemen deutlich reduzieren“, betont Schwefe.<br />
ZUVERLÄSSIGKEIT DANK PRÄVENTION<br />
Prävention heißt das Motto in der modernen Landwirtschaft. Störungen<br />
und Defekte in <strong>Maschinen</strong> und Fahrzeugen im Vorfeld erkennen<br />
und geplante Maßnahmen ergreifen – das sind für Landmaschinenhersteller,<br />
Lohnunternehmer und Landwirte ausschlaggebende Faktoren,<br />
um effizient zu arbeiten. Continental unterstützt diese Prozesse mit<br />
einem Breitkeilriemen mit integriertem Sensor. Dieser sendet zustandsbezogene<br />
Daten an einen in der Landmaschine installierten<br />
Empfänger. Dort werden die Daten erfasst, in die Continental-Cloud<br />
gesendet und durch einen Algorithmus interpretiert. „So können wir<br />
sehen, ob ein Riementrieb aktuell überlastet ist und <strong>Maschinen</strong>einstellungen<br />
angepasst werden müssen – und das in Echtzeit. Wir können<br />
künftig zudem Vorhersagen für die Wartung und über den Zeitpunkt<br />
des Austausches treffen“, sagt Schwefe. „Mit dieser Lösung betreten wir<br />
Neuland in der Branche. Datenbasierte Zustandsinformationen von<br />
Antriebsriemen waren bislang in der Landwirtschaft nicht üblich.“<br />
INTELLIGENTER BREITKEILRIEMEN<br />
ERHÖHT BETRIEBSSICHERHEIT<br />
Die Zuverlässigkeit der Landmaschinen ist umso wichtiger, da die Erntezeitintervalle<br />
generell relativ kurz sind – bei Getreide bspw. rund acht<br />
Wochen im Jahr. In dieser Zeit müssen Mähdrescher & Co. reibungslos<br />
und störungsfrei laufen, sonst kommt es zu Engpässen in der gesamten<br />
Prozesskette. „Mit der Transparenz, die unser intelligenter Riemen in<br />
Zukunft bieten wird, werden <strong>Maschinen</strong>betreiber Kosten sparen und<br />
Landwirte ihren Umsatz steigern können. Dadurch, dass ein intelligenter<br />
Riemen die Zuverlässigkeit der <strong>Maschinen</strong> erhöht, können Ersatzteile<br />
gezielt und bis ins Detail planbar nachbestellt, geliefert und eingebaut<br />
werden“, so Schwefe. „Die Zeit ist reif für eine solche Lösung.<br />
www.mobile-maschinen.info <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 57
Die Vernetzung der Sensordaten wird,<br />
laut Continental, der entscheidende<br />
Vorteil von proaktivem Service sein<br />
DIREKTER KONTAKT<br />
Unsere Studien belegen, dass es seitens der Kunden einen hohen<br />
Bedarf an Condition Monitoring und Predictive Maintenance gibt,<br />
aber gleichzeitig eine relativ geringe Zufriedenheit mit den bisherigen<br />
Lösungen.“ Die Möglichkeit der Kostenkontrolle und auch<br />
der Zeitfaktor spiele dabei eine große Rolle.<br />
So wird der intelligente Breitkeilriemen nicht nur die Betriebssicherheit<br />
der Landmaschinen erheblich erhöhen. Auch die<br />
Servicepartner und Hersteller werden dank der Technologie ihre<br />
Reaktionszeit, Verfügbarkeit und Dienstleistung umfassend optimieren<br />
können.<br />
www.contitech.de<br />
Thorsten Schwefe<br />
Key Account<br />
Antriebsriemen Agrartechnik<br />
Thorsten.Schwefe@ptg.contitech.de<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
Sehen Sie hier, wie Datentechnologie<br />
und intelligente Systeme in Antriebsriemen<br />
integriert wurden und so für<br />
einen effizienten und umweltbewussten<br />
Ernte- und Arbeitsprozess<br />
sorgen:<br />
http://bit.ly/ContiSmartBelt<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2019</strong> im 12. Jahrgang, ISSN 1865-7028<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur: Peter Becker B. A.,<br />
Tel.: 06131/992-210, E-Mail: p.becker@vfmz.de<br />
(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />
Redakteurin: Svenja Stenner, Tel.: 06131/992-302,<br />
E-Mail: s.stenner@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz: Angelina Haas,<br />
Tel.: 06131/992-361, E-Mail: a.haas@vfmz.de,<br />
Doris Buchenau, Melanie Lerch, Petra Weidt, Ulla Winter<br />
(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
Herausgeber: Hartmut Rauen, stellvertretender<br />
Hauptgeschäftsführer des VDMA<br />
Organ: Organ des „Forums <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong>“ im VDMA<br />
Gestaltung<br />
Mario Wüst, Sonja Daniel, Anette Fröder,<br />
Anna Schätzlein,<br />
Chef vom Dienst<br />
Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />
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58 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
LINAK.DE/TECHLINE<br />
NEUER CHIEF DIGITAL OFFICER<br />
Zeppelin Baumaschinen baut seine Digital-Kompetenz<br />
weiter aus und besetzt die neu geschaffene<br />
Position des Chief Digital Officer mit Bernd Landes.<br />
Seine Aufgabe ist es, die Digitalisierungsstrategie<br />
des Unternehmens sowie die digitale Vermarktung<br />
neuer und gebrauchter Cat-Baumaschinen<br />
weiterzuentwickeln und umzusetzen – und das in<br />
enger Abstimmung mit Z Lab, der digitalen und<br />
weiteren strategischen Geschäftseinheit des<br />
Zeppelin Konzerns. Bernd<br />
Landes war von Oktober<br />
2008 bis zuletzt Leiter für<br />
Gebrauchtmaschinen bei<br />
der BayWa und dort<br />
verantwortlich für die<br />
Umsetzung und das<br />
Konzept der E-Business-<br />
Strategie für gebrauchte<br />
Landtechnikmaschinen.<br />
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Die Zukunft ist elektrisch<br />
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die Landwirtschaft verändern<br />
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GESCHÄFTSFÜHRUNG VON<br />
KOMATSU GERMANY<br />
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Ralf Petzold (Bild) hat die Gesamtleitung aller drei<br />
Geschäftsbereiche von Komatsu Germany,<br />
namentlich der Mining-, Construction- und<br />
Industries-Division, als Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
übernommen. Er tritt die Nachfolge von<br />
Taiichiro Kitatani an, der eine neue Führungsaufgabe<br />
in der Konzernzentrale der Komatsu Ltd. in Tokio<br />
übernehmen wird. Petzold blickt auf eine über<br />
30-jährige Erfahrung in verschiedenen Führungspositionen<br />
am Standort Düsseldorf zurück und<br />
verantwortete zuletzt als Executive Vice President<br />
das Mining Geschäft der Gesellschaft. Der<br />
bisherige Vorsitzende der Geschäftsführung,<br />
Norbert Walther, wird in den Ruhestand verabschiedet.<br />
Zudem ist Ansgar<br />
Thole als Geschäftsführer<br />
und Executive Vice<br />
President für die Mining<br />
Division bestellt worden.<br />
Thole war bisher als Vice<br />
President und Supply<br />
Chain Manager für die<br />
Bereiche Fertigungssteuerung,<br />
Einkauf, Logistik und<br />
Cost Control in der Mining<br />
Division verantwortlich.<br />
www.komatsu.com
MESSE-VORBERICHT AGRITECHNICA<br />
INNOVATIONEN,<br />
INFORMATIONEN,<br />
NETWORKING<br />
Vom 10. bis 16. November öffnet die Agritechnica,<br />
Weltleitmesse für die Landtechnik, erneut ihre<br />
Tore und lädt in diesem Jahr unter dem Leitthema<br />
„Global Farming – Local Responsibility“ nach<br />
Hannover ein. Der Veranstalter DLG e. V.<br />
(Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft)<br />
vermeldet, dass das Messegelände mit einer<br />
Ausstellungsfläche von rund 40 ha erneut ausgebucht<br />
ist. Erwartet werden über 2 750 Aussteller<br />
aus 51 Ländern sowie rund 400 000 Besucher,<br />
darunter über 100 000 aus dem Ausland.<br />
Der VDMA rechnet <strong>2019</strong> mit einem leichten Dämpfer für die<br />
Landtechnik-Konjunktur. „Während die Weltproduktion<br />
stagniert, erwarten wir in Deutschland moderate Rückgänge<br />
des Produktionsumsatzes um etwa 3 %. Die Agrartechnikindustrie<br />
erlebt nach einem Wachstumsmarathon eine<br />
Pause, die sich bereits in den Auftragseingängen und den Umsätzen<br />
bemerkbar macht. Wir sehen aktuell eine konjunkturelle Abkühlung,<br />
aber keinen Weltuntergang. Schließlich werden wir das Jahr mit dem<br />
zweithöchsten Branchenumsatz aller Zeiten abschließen“, sagt<br />
VDMA-Geschäftsführer Dr. Bernd Scherer. Dass viele Landwirte dennoch<br />
weiterhin in Kauflaune sind, verdankt sich der zunehmenden<br />
Innovationsgeschwindigkeit in Landwirtschaft und Landtechnik.<br />
DIGITALISIERUNG WEITERHIN IM FOKUS<br />
Mit dem diesjährigen Leitthema „Global Farming – Local Responsibility“<br />
präsentiert die Agritechnica sämtliche innovative Technologien<br />
und Trends, die eine nachhaltige Produktivitätssteigerung in der<br />
Landwirtschaft ermöglichen und gibt Antworten, wie sowohl der<br />
Ertrag gesichert als auch die Umwelt geschont werden können. Hierzu<br />
zählen insbesondere auch neueste Entwicklungen im Bereich des<br />
angepassten Bodenmanagements, Technik für verlustarme Düngung,<br />
innovative Systeme zur Entscheidungsunterstützung, ressourcenschonende<br />
Pflanzenschutzmethoden sowie Bewässerungssysteme.<br />
Auch Trends zum Einsatz von digitalen Systemen und IT sind in<br />
der Landwirtschaft sowie in den vor- und nachgelagerten Bereichen<br />
weiterhin deutlich erkennbar. Aufgrund dessen werden mehr<br />
60 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
als 70 neue und weiterentwickelte Verfahren und Systeme in den<br />
Bereichen „Digitale Systeme und IT“ ausgestellt und angeboten.<br />
Weitere interessante Neu- und Weiterentwicklungen sind im Bereich<br />
FMIS (Farm Management Informationssystem) anzutreffen.<br />
Über neu gestaltete Datenplattformen können Sensoren und Informationen<br />
herstellerübergreifend miteinander verknüpft und Handlungsanweisungen<br />
sowie Dokumentationen damit automatisiert<br />
erstellt werden. Des Weiteren sind von smarten, nicht invasiven<br />
Bodensensoren über automatisierte Wetterstationen mit multisensorischem<br />
Ansatz und Pflanzenschutzempfehlungen bis hin zur<br />
Fernerkennung über Satellitensysteme zu sehen.<br />
Die Spanne der Neuheiten zur Fahrerentlastung beginnt bei der<br />
Nutzung von holografischen Elementen in der Fahrerkabine sowie<br />
erweiterten Realitäten (Augmented Reality) und geht bis hin zu frei<br />
konfigurierbaren Multiterminalsystemen. Überladeautomatiken<br />
mit künstlicher Intelligenz sowie radargestützte Personenwarnsysteme<br />
im Umfeld landwirtschaftlicher <strong>Maschinen</strong> dienen ebenfalls<br />
der Fahrerentlastung und sollen die Unfallhäufigkeit vermindern.<br />
SYSTEMS & COMPONENTS TROPHY<br />
Fehlen darf zudem nicht die Systems & Components. Dieses findet<br />
in diesem Jahr zum vierten Mal im Rahmen der Agritechnica statt.<br />
Sie ergänzt als technisches Spotlight, Branchentreff und B2B-Plattform<br />
der Zuliefererindustrie die Weltleitmesse der Landtechnik.<br />
Die Systems & Components informiert über die neuesten Entwicklungen<br />
und Innovationen auf dem Gebiet der Komponenten für<br />
Landmaschinen und verwandte Sektoren. Das Angebot der rund<br />
700 Aussteller in den Hallen 15, 16, 17 und 18 bietet einen umfassenden<br />
Überblick der aktuellen Trends und wirft einen Blick in die<br />
Zukunft der Landtechnik. Mit einem eigenen Leitthema „Assisted<br />
Farming – Engineering agriculture through smart solutions“ stellt<br />
die Systems & Components in diesem Jahr Assistenzsysteme für<br />
Landmaschinen sowie das Zusammenspiel mit den vor- und nachgelagerten<br />
Bereichen in den Mittelpunkt.<br />
Erstmalig verleiht die DLG dieses Jahr für Neuheiten im Bereich<br />
Komponenten und Systeme den Preis „Systems & Components<br />
Trophy – Engineers‘ Choice“. Sie würdigt damit den hohen Stellenwert<br />
und die Innovationskraft der Zuliefererindustrie für die Landtechnik.<br />
Komponenten und Zulieferersysteme spielen in der Landtechnik<br />
eine bedeutende Rolle. Landtechnikhersteller arbeiten in der<br />
Entwicklung eng mit Komponenten- und Systemlieferanten zusammen,<br />
um die Funktionalität ihrer <strong>Maschinen</strong> zu optimieren. Dazu zählen<br />
Anbieter von Motoren, Antriebstechnik, Fahrzeugelektronik, Kabinen<br />
und Kraftheber, Hydraulik sowie Ersatz- und Verschleißteilen.<br />
Mit der „Systems & Components Trophy – Engineers‘ Choice“<br />
werden Komponenten oder Systeme mit einem neuartigen oder erheblich<br />
verbesserten Konzept ausgezeichnet, das einen wesentlichen<br />
Beitrag zur Entwicklung und Produktion von landwirtschaftlichen<br />
<strong>Maschinen</strong> und anderen Off-Highway-<strong>Maschinen</strong> leisten<br />
kann. Zentrale Bewertungskriterien sind die praktische Bedeutung<br />
für die Branche, Vorteile in Bezug auf Rentabilität und Prozesse, für<br />
Umwelt und Energieverbrauch sowie Verbesserungen hinsichtlich<br />
Arbeitsbelastung und Sicherheit. Die Preisträger werden von einer<br />
Jury gewählt, die sich aus Entwicklungsingenieuren der auf der Agritechnica<br />
ausstellenden Landmaschinenhersteller zusammensetzt.<br />
Aus allen Anmeldungen ermittelt die Jury eine Shortlist, auf deren<br />
Grundlage die Gewinner gekürt und am 10. November während<br />
einer feierlichen Preisverleihung in der Systems & Components<br />
Future Lounge auf der Agritechnica bekannt gegeben werden.<br />
Bild: DLG<br />
www.agritechnica.com<br />
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INTELLIGENTE VIBRATIONS<br />
ANALYSE-LÖSUNG VORGESTELLT<br />
Die intelligente Vibrationsanalyse-Lösung<br />
Ivas von Bosch Rexroth liefert wertvolle<br />
Live-Informationen für mehr <strong>Maschinen</strong>verfügbarkeit<br />
in Off-Highway-Anwendungen<br />
sowie landwirtschaftlichen und industriellen<br />
Anlagen. Mithilfe moderner Sensorik und<br />
Edge-Analytics berechnet Ivas relevante<br />
Körperschallmerkmale rotierender Bauteile<br />
zur weiteren Analyse in Steuergeräten,<br />
Leitrechnern oder der Cloud. Nach dem<br />
Smart-Data-Prinzip werden dabei nur<br />
relevante Merkmale in eine Cloudlösung<br />
übertragen. Über eine Connectivity Control<br />
Unit und die entsprechende Software lässt<br />
sich Ivas nahtlos an verschiedene Frontends<br />
zur Überwachung der Machine-Health<br />
anbinden. Im Rahmen einer solchen Gesamtlösung<br />
werden Abweichungen sichtbar und<br />
weiterführende Trendanalysen bieten u. a. die<br />
Chance zur Optimierung von Wartungsprozessen<br />
und Ersatzteil-Handling. Ivas eignet<br />
sich somit zur Vibrationsanalyse rotierender<br />
Systeme von typischen Off-Highway-Komponenten<br />
wie Hydraulikpumpen bis hin zu<br />
landwirtschaftlichen Anwendungen.<br />
www.boschrexroth.com<br />
SURROUND-VIEW-SYSTEM FÜR<br />
SMARTE LANDMASCHINEN<br />
Eine Lösung von Continental, die heute schon die Möglichkeiten<br />
zukünftiger smarter Landmaschinen deutlich macht, ist<br />
die zweite Generation des intelligenten Fahrerassistenzsystems<br />
Surround-View-System ProViu 360. Das digitale<br />
Kamerasystem verschafft dem Fahrer ab 2020 eine Rundum-<br />
Vogelperspektive auf seine Maschine, in HD-Auflösung auf<br />
einem Touchdisplay. In einem weiteren Schritt wird ProViu 360<br />
intelligent: Wertvolle zusätzliche Informationen wie Radardaten<br />
oder Reifendruck können ins System eingespeist<br />
werden. Als Augmented Reality werden Markierungen,<br />
Piktogramme oder Texte direkt auf das Kamerabild gelegt und<br />
sind im Display zu sehen. So kann das System bspw. einen<br />
Hinweis auf den Fahrzeugzustand wie Reifendruck genauso<br />
einblenden wie Hindernisse auf dem Boden. Dies wird ganz<br />
plastisch und farblich hervorgehoben im Bildschirm gezeigt.<br />
www.continental.com<br />
AR-BASIERTES FAHRERASSISTENZSYSTEM<br />
ERHÖHT SICHERHEIT<br />
Augmented Reality (AR) ist in aller Munde, doch Sinn machen neue<br />
Technologien nur, wenn sie relevante Problemstellungen lösen.<br />
Unter dem Namen Intelligent Security View (ISV) präsentiert<br />
Fritzmeier Cabs mit Partnern ein AR-basiertes Fahrerassistenzsystem,<br />
welches beim Manövrieren die Sicherheit deutlich erhöht.<br />
„Über die Hololens 2 können wir Daten, Bilder oder Echtzeitinformationen<br />
in die Realität einblenden und damit Features realisieren,<br />
die über Kameras oder Spiegel nicht machbar wären. Des Weiteren<br />
lassen sich die Kamerabilder mit der realen Umgebung so kombinieren,<br />
dass man mehr oder weniger durch Hindernisse hindurchschauen<br />
und sehen kann, was auf der anderen Seite los ist. Dadurch<br />
wird die <strong>Maschinen</strong>bedienung einfacher und deutlich sicherer,<br />
zumal der Blick des Fahrers nicht vom Fahrweg abgelenkt wird, wie<br />
es bei Spiegeln oder Bilddarstellung auf Displays der Fall ist“, so<br />
Alexandra Herrmann, Director Marketing & Kommunikation bei<br />
Fritzmeier Cabs. Die Nutzung von gespeicherten Daten in Kombination<br />
mit Sensordaten von <strong>Maschinen</strong> sowie Umfeldinformationen<br />
kann vielfältige Vorteile bringen – auf der bauma <strong>2019</strong> zeigte<br />
Fritzmeier Cabs zusammen mit der TU München, Vemcon und MTS<br />
<strong>Maschinen</strong>technik Schrode eine Lösung, mit der sich AR auf Basis<br />
von Baustellen-Daten (BIM)<br />
als Schulungsinstrument für<br />
<strong>Maschinen</strong>führer auf der<br />
Baustelle nutzen lässt.<br />
Dieser Ansatz wurde mit<br />
dem bauma Innovations-<br />
Preis für Forschung ausgezeichnet<br />
und wird auf der<br />
Agritechnica ebenfalls<br />
präsentiert.<br />
www.fritzmeier.de<br />
ISOBUS-TERMINAL MIT EINFACH<br />
BEDIENBAREN FUNKTIONEN<br />
Das Smart570 ist das<br />
neueste Isobus-Terminal<br />
aus dem Hause<br />
Müller-Elektronik und<br />
bietet den Einstieg in die<br />
ISOBUS-Welt mit<br />
einfach bedienbaren<br />
Funktionen. Als<br />
Universal-Terminal ist es<br />
herstellerunabhängig<br />
an allen Isobus-<strong>Maschinen</strong><br />
einsetzbar. Das Smart570 entspricht der Isobus-<br />
Norm ISO11783 und wird AEF-zertifiziert. Des<br />
Weiteren besticht es durch seine kleine und kompakte<br />
Bauform. Es ist mit einem 5,7"-Farbdisplay ausgestattet<br />
und bietet eine Auflösung von 640 × 480 px. Die<br />
Bedienung des Terminals über den Touch sorgt für<br />
bequeme Dateneingaben während der Arbeitsvorbereitung.<br />
Es besitzt eine gute Sonnenlichtablesbarkeit,<br />
arbeitet im erweiterten Temperaturbereich zwischen<br />
– 20 bis + 65 °C und bietet dem Anwender die<br />
Schutzklasse IP67. Auch für den Einsatz auf <strong>Maschinen</strong><br />
ohne oder mit kleinen Kabinen ist es geeignet.<br />
www.mueller-elektronik.de<br />
62 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
HERSTELLERÜBERGREIFENDE<br />
CLOUD-TO-CLOUD-LÖSUNG<br />
Mit DataConnect haben Claas, 365FarmNet und<br />
John Deere erstmalig eine direkte, herstellerübergreifende<br />
und industrieoffene Cloud-to-Cloud-<br />
Lösung geschaffen. Ähnlich wie beim Isobus können<br />
die Anwender so ihre Daten über eine Schnittstelle<br />
übertragen und in dem von ihnen favorisierten<br />
System ihren gesamten <strong>Maschinen</strong>park steuern und<br />
überwachen. Mit DataConnect kann der Landwirt<br />
weiterhin das von ihm bevorzugte Datenportal des<br />
jeweiligen Herstellers nutzen. Er hat nun aber den<br />
Vorteil <strong>Maschinen</strong>daten von den anderen <strong>Maschinen</strong><br />
über die neuartige Schnittstelle zu übertragen. Somit<br />
stehen dem Landwirt alle notwendigen Kennzahlen<br />
seiner <strong>Maschinen</strong> in einem System zur Verfügung.<br />
Aktuell ist DataConnect für die Übertragung aller<br />
wichtigen <strong>Maschinen</strong>daten vorgesehen. Dazu gehört<br />
die <strong>Maschinen</strong>position, der historische Verlauf der<br />
Position, der Dieseltank-Füllstand, der aktuelle<br />
Arbeitsstatus und z. B. die Geschwindigkeit der<br />
Maschine. Mit der Cloud-Lösung wollen die beteiligten<br />
Firmen ihre Erfahrung bei der Kommunikation<br />
von Cloud-to-Cloud im Rahmen der laufenden<br />
AEF-Projekte einbringen.<br />
www.claas.de<br />
www.deere.de<br />
www.365farmnet.com<br />
CVT-GETRIEBE FÜR MEHR PRODUKTIVITÄT<br />
UND SICHERHEIT<br />
Die stufenlosen Traktorgetriebe der Serie Terramatic von ZF<br />
erhöhen, laut Hersteller, die Produktivität und erlauben dem<br />
Fahrer mehr Aufmerksamkeit auf den eigentlichen Arbeitsprozess<br />
zu lenken. Durch die Stufenlostechnologie lässt sich der<br />
Zeitaufwand für den Arbeitsprozess stark reduzieren. Dieser<br />
Produktivitätsgewinn wirkt sich auch positiv auf den Gesamtkraftstoffverbrauch<br />
aus. Stufenloses Fahren und Arbeiten ist<br />
deshalb gleichermaßen ein großer Schritt in die technologische<br />
wie in die betriebswirtschaftliche Zukunft der Landwirtschaft.<br />
Die stufenlosen ZF Triebwerke decken mit mehreren Typen den<br />
Leistungsbereich zwischen 70 und 440 PS ab. Neben der leicht<br />
adaptierbaren elektronischen Steuerung, besticht das CVT-<br />
Getriebe durch sein modulares Design mit weniger Bauteilen.<br />
Außerdem ermöglicht es<br />
diverse Fahrstrategien (z. B.<br />
Automatik Modus) und weist<br />
aktive Stillstandsregelung<br />
sowie eine unendliche Anzahl<br />
von „Gängen“ auf.<br />
www.zf.com<br />
KOMPAKTE UND LEICHTE PUMPTECHNIK<br />
FÜR AGRARANWENDUNGEN<br />
Die Vogelsang GmbH & Co. KG launcht mit<br />
der getriebelosen Version der VX-Serie eine<br />
leistungsfähige Drehkolbenpumpe für die<br />
Agrarbranche, die eine Gewichtsersparnis<br />
von bis zu 55 % bietet und mit bis zu 65 %<br />
nochmal deutlich leichter ist als Pumpen<br />
vergleichbarer Leistung am Markt. Die<br />
VX186GL kommt ohne Synchronisationsgetriebe<br />
aus. Das ist möglich, weil die<br />
vierflügeligen Drehkolben so konstruiert<br />
sind, dass sie zusammen mit den zwei<br />
parallelgeschalteten Hydraulikmotoren konstante Drehmomente<br />
auf beiden Pumpenwellen bewirken. Sie ist zudem besonders<br />
servicefreundlich, da der Getriebeölwechsel entfällt und die<br />
Kolben aufgrund der geringeren Wellendurchbiegung weniger<br />
verschleißen. Die getriebelose Drehkolbenpumpe ist kompakt<br />
gebaut, sodass ohne zusätzliches Gewicht zwei getrennte<br />
Pumpen in einem Fahrzeug verbaut und diese mit jeweils einem<br />
Exaktverteiler verbunden werden können. Im Sinne des Precision<br />
Farming lassen sich die Exaktverteiler dann einzeln mit der<br />
geforderten Güllemenge ansteuern.<br />
www.vogelsang.info<br />
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NILS WATERMANN,<br />
HANS TURCK GMBH & CO. KG<br />
Nils Watermann ist seit 2017 Sales Manager für Mobil<br />
Equipment und seit 16 Jahren bei Turck mit Sitz in<br />
Mülheim an der Ruhr. Wir geben ihm Profil.<br />
Mit welcher mobilen Maschine haben Sie in Ihrer<br />
Kindheit am liebsten gespielt?<br />
Ich hatte eine ganze Reihe verschiedener Land- und<br />
Baumaschinen im Spielzeugformat. Am besten in<br />
meiner Erinnerung geblieben ist ein gelber Bagger, mit<br />
dem ich im Sandkasten spielen konnte.<br />
Worin liegt Ihrer Meinung nach die größte Schwierigkeit<br />
beim Precision Farming?<br />
Die größte liegt meines Erachtens darin, die wirklich<br />
wesentlichen Daten aus der Masse der Gesamtdaten<br />
zu extrahieren (Smart Data vs. Big Data), um damit<br />
den Aufwand zur Datenhaltung und -verarbeitung so<br />
effizient wie möglich zu gestalten.<br />
Heute fahre ich am liebsten …<br />
Beruflich bin ich häufig auf das Auto angewiesen, deswegen<br />
genieße ich die Tage, an denen ich völlig stressfrei<br />
mit dem Rad ins Büro fahren kann.<br />
Sie haben einen Wunsch frei …<br />
Ich würde mir das Reisen mit Lichtgeschwindigkeit<br />
wünschen, um noch fernere Orte besuchen zu können.<br />
Ihr liebstes Fluid?<br />
WD40! Ein Wundermittel für jede Mechanik.<br />
Vollgas oder effizient?<br />
Mit Effizienz kommt man meist am schnellsten zum Ziel.<br />
Verbrenner, Hybrid oder Elektro?<br />
Die Brennstoffzelle sollte nicht außer Acht gelassen werden.<br />
Meiner Meinung nach hätte man in diese bereits<br />
viel intensiver investieren sollen. Aber auch Elektro- und<br />
Verbrennungsmotoren haben noch zukünftige Daseinsberechtigungen.<br />
Im Stadtverkehr sind elektrobetriebene<br />
Fahrzeuge vorteilhaft, bei großen Arbeitsmaschinen ist<br />
auf den Verbrenner nicht zu verzichten. Man sollte die<br />
Vorteile der verschiedenen Technologien nutzen.<br />
www.turck.de<br />
64 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
Ganz groß,<br />
wenn’s eng wird:<br />
der neue RFD-4000<br />
ERWEITERUNG PRODUKTIONSFLÄCHE<br />
KAG INVESTIERT MIT<br />
NEUEM ANBAU IN<br />
DIE ZUKUNFT<br />
Die Kählig Antriebstechnik GmbH erweitert mit einem neuen<br />
Anbau die Produktionsfläche und rüstet so für die Zukunft auf.<br />
Bereits Anfang 2020 soll dort mit der Produktion von<br />
Gleichstrommotoren begonnen werden. Durch Platzmangel und<br />
der Implementierung neuer Technologien in der Fertigung bedurfte<br />
es einer Erweiterung der bestehenden Produktionsfläche.<br />
Präzise Winkelmessung auf<br />
engstem Raum:<br />
Der neue RFD-4000 ist die<br />
Sensorlösung, wo Platz knapp<br />
und Budgets klein sind.<br />
Unsere mehr als 65-jährige<br />
Erfahrung sorgt für starke<br />
Leistung bis ins Detail:<br />
• 7 mm flacher Sensor<br />
• hochwertige Ausführung<br />
• magnetisch, absolut<br />
• misst berührungslos<br />
• ein- und mehrkanalig<br />
• robust, IP69k<br />
• Messbereich bis 360°<br />
• einfache Montage<br />
• Kennlinien nach Wunsch<br />
Datenblatt-Download<br />
Seit Anfang <strong>2019</strong> wird nun hinter<br />
der Produktionshalle der Kählig<br />
Antriebstechnik (KAG) in Hannover<br />
Brinker Hafen ein zweistöckiger<br />
Neubau errichtet. Nach einigen Verzögerungen<br />
des Erlangens der Baugenehmigung<br />
durch eine Vielzahl von Auflagen<br />
erfolgte der erste Spartenstich im Februar<br />
<strong>2019</strong>. Seitdem entsteht dort auf einer<br />
Grundfläche von 46 × 30 m eine zusätzliche<br />
Fläche von 2 400 m 2 , verteilt auf<br />
zwei Ebenen. Dabei sind die Raumhöhen<br />
und Traglasten für große Fertigungsmaschinen<br />
ausgelegt. Die Halle wird nach<br />
neustem Stand der Technik isoliert, um<br />
möglichst effizient beheizt bzw. gekühlt<br />
werden zu können.<br />
Zudem wird auf dem Dach eine Photovoltaikanlage<br />
installiert, um einen Teil des<br />
benötigten Stroms autark und umweltbewusst<br />
er zeugen zu können. In Kombination<br />
mit einem Energiespeicher wird zudem die<br />
Ausfallsicherheit gegenüber Stromausfällen<br />
und eine generelle Verbesserung der Netzqualität<br />
erreicht.<br />
„Durch das stetige Wachstum der KAG<br />
war die Erweiterung der Produktionsflächen<br />
unumgänglich“, so Matthias Kählig,<br />
Geschäftsführer der Kählig Antriebstechnik<br />
GmbH, „so können wir Platz für neue Technologien<br />
wie Cobots und autonome Intralogistik<br />
schaffen und außerdem die gesamte<br />
Fertigung entzerren und somit für die<br />
Mitarbeiter ein ruhigeres und effizienteres<br />
Arbeitsumfeld schaffen“.<br />
Neben den bereits genannten Gründen<br />
zur Erweiterung lagen der Entscheidung<br />
noch weitere Überlegungen zu Grunde,<br />
wie die eigene Wertschöpfungstiefe zu steigern,<br />
um noch komplexere Antriebssysteme<br />
fertigen zu können.<br />
Durch all diese Überlegungen werden am<br />
Ende auch die Kunden profitieren. Zu den<br />
generierten Vorteilen durch die Erweiterung<br />
der Produktionsfläche gehören eine<br />
generelle Aufwertung und Verbesserung des<br />
Portfolios, sowie eine generelle Qualitätssteigerung<br />
durch verbesserte Fokussierung.<br />
Geplante Fertigstellung des Anbaus ist<br />
im November <strong>2019</strong>. Im Dezember soll mit<br />
dem teilweisen Umzug der Fertigung<br />
begonnen werden. So kann bereits im<br />
Januar 2020 in der neuen Produktionshalle<br />
mit der Fertigung begonnen werden.<br />
www.kag-hannover.de<br />
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SPS smart production solutions<br />
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www.novotechnik.de
5FRAGEN<br />
AN TURKISH<br />
MACHINERY<br />
Für den türkischen <strong>Maschinen</strong>bau<br />
ist Deutschland Handelspartner<br />
Nummer 1. Dabei hat das Land in<br />
den vergangenen Jahren eine<br />
rasante Entwicklung hingelegt.<br />
Wir sprachen mit Hr. Karavelioğlu,<br />
Vorsitzender des Verbandes<br />
der Türkischen <strong>Maschinen</strong>exporteure.<br />
Die positive Entwicklung der Produktivität der Türkei ist<br />
durchaus beeindruckend. In einem Zeitraum von 17 Jahren<br />
hat sich das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt mehr<br />
als verdreifacht – von 3 500 US-Dollar auf mehr als<br />
10 500 US-Dollar. Der <strong>Maschinen</strong>bau – zweitgrößter Exportsektor<br />
der Türkei – konnte sich innerhalb der vergangenen zehn Jahre<br />
verdoppeln.<br />
EXPORT IN 15 JAHREN VERZEHNFACHT<br />
Mit seiner rasanten Entwicklung und seinem Potenzial ist der<br />
türkische <strong>Maschinen</strong>bau ein Sektor, der seinen Anteil an der<br />
türkischen Wirtschaft sowie den Exporten steigern konnte. So<br />
waren die Wachstumsraten des türkischen <strong>Maschinen</strong>baus in den<br />
letzten Jahren deutlich höher als die Wachstumsraten der türkischen<br />
Gesamtwirtschaft und Industrie. In den letzten 15 Jahren<br />
hat sich der Export von <strong>Maschinen</strong> sogar verzehnfacht. Im Jahr<br />
2018 lag der Anteil des türkischen <strong>Maschinen</strong>exports am Gesamtexport<br />
der Türkei bei 10,2 %. Ziel ist es, den Anteil bis zum Jahr<br />
2023 zu verdoppeln.<br />
Etwa 60 % der Hauptabnehmer der <strong>Maschinen</strong> sitzen in der EU<br />
oder den USA. Dabei ist Deutschland die Nummer 1 mit einem Anteil<br />
von 14,2 %, gefolgt von den USA (7,4 %), England (5,8 %), Italien<br />
(5,0 %) und Frankreich (4,1 %). Insgesamt exportiert die Türkei in<br />
mehr als 200 Länder und steht beim weltweiten <strong>Maschinen</strong>export mit<br />
einem Volumen von 168 Mrd. US-Dollar auf Platz 26 (Stand: 2018).<br />
Die Redaktion hatte im Rahmen der diesjährigen Hannover Messe<br />
die Gelegenheit zu einem Interview mit Herrn Kutlu Karavelioğlu,<br />
Vorsitzender des Verbandes der Türkischen <strong>Maschinen</strong>exporteure,<br />
(Machinery Exporters Union; MAİB).<br />
Hr. Karavelioğlu, können Sie uns einen kurzen Überblick über Ihren<br />
Verband geben. Welche Unternehmen vertreten Sie?<br />
Als Machinery Exporters Union repräsentieren wir mehr als<br />
14 000 produzierende Unternehmen, die ihre Produkte exportieren.<br />
Unsere primäre Aufgabe ist es, die Industriebereiche und<br />
deren Produkte im Ausland zu promoten und die Unternehmen<br />
bei der Erschließung neuer Märkte beratend zu begleiten. Das<br />
beinhaltet etwa Fortbildungsangebote in Bezug auf ausländische<br />
Märkte, Hilfe bei bürokratischen Hürden und Zollformalitäten<br />
oder die Teilnahme an Messen. Darüber hinaus ist es unsere Aufgabe,<br />
sowohl Investoren als auch Anwender von der Qualität und<br />
66 <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 www.mobile-maschinen.info
Wettbewerbsfähigkeit unserer Industriebereiche<br />
zu überzeugen. Die Zulieferer<br />
und <strong>Maschinen</strong>bauer exportieren jährlich<br />
Waren im Wert von 18 Mrd. US-Dollar, was<br />
mehr als zehn Prozent des gesamten Exportaufkommens<br />
der Türkei entspricht.<br />
Mit welchen Aktivitäten setzen Sie diese<br />
Ziele um?<br />
Wir nehmen pro Jahr an rund 25 Messen<br />
im Ausland teil, fast die Hälfte davon in<br />
Deutschland. Wir betrachten die Messen<br />
als Einstiegsmöglichkeit beziehungsweise<br />
als Zugang zu den jeweiligen Märkten.<br />
Dabei haben die deutschen Messen für<br />
uns einen sehr hohen Stellenwert, weil<br />
sich hier alle Investoren und <strong>Maschinen</strong>käufer<br />
zusammenfinden. Wir treffen hier<br />
die meisten Kunden, Zulieferer als auch<br />
Mitbewerber und könnten es uns gar nicht<br />
leisten, hier nicht dabei zu sein.<br />
Darüber hinaus nehmen wir natürlich<br />
auch an Konferenzen teil. Wir sind das<br />
Sprachrohr des türkischen <strong>Maschinen</strong>bausektors<br />
und erzählen unsere Erfolgsgeschichten,<br />
berichten über unsere Fähigkeiten und<br />
zeigen zudem die Möglichkeiten auf, die<br />
wir unseren Nutzern und Partnern anbieten<br />
können. Wir legen großen Wert auf die<br />
Intensivierung von Beziehungen.<br />
Welche Bedeutung haben die deutsche<br />
Industrie und der deutsche <strong>Maschinen</strong>bau<br />
für Ihre Mitgliedsunternehmen?<br />
Wir pflegen bereits sehr lange eine besondere<br />
Beziehung zu Deutschland – auch auf<br />
industrieller Basis. Die türkische Industrie<br />
hat eine lange Vergangenheit. Die größten<br />
Investoren sind bei uns die deutschen<br />
Unternehmen. Wir haben ein Beachtliches<br />
deutsches Kapital in der Türkei, dass sehr<br />
erfolgreich im <strong>Maschinen</strong>bau investiert<br />
wurde. Hier reden wir von großen Unternehmen<br />
wie Siemens, ABB oder Bosch<br />
Rexroth, die ihre Technologien einbringen.<br />
Wir sind sehr glücklich über die Mitgliedschaft<br />
dieser Unternehmen in unserem<br />
Verband, weil Sie uns den Rücken stärken.<br />
Und doch brauchen wir in der Türkei noch<br />
mehr deutsche Investitionen. Seit Jahrzehnten<br />
sind wir mit deutschen Verbänden<br />
und Institutionen (Nichtregierungsorganisationen)<br />
in Kontakt, zum Beispiel<br />
VDMA, Fraunhofer Gesellschaft, OWL und<br />
Robotation Academy. Es sind die Schritte<br />
zur neuen Ära der vierten Industriellen<br />
Revolution. Wir haben eine große Verantwortlichkeit<br />
im türkischen <strong>Maschinen</strong>bau,<br />
die Industrie zu digitalisieren. Wir vertrauen<br />
auf das Verhältnis zu den deutschen Instituten<br />
und teilen die Erfahrungen in unsere<br />
Märkte, um die Bedürfnisse unserer <strong>Maschinen</strong>bauer,<br />
Hersteller und Anwender<br />
zu erfüllen.<br />
Was sind die herausragenden Stärken<br />
Ihrer Mitgliedsunternehmen?<br />
Der türkische <strong>Maschinen</strong>bau erzielt beträchtliche<br />
Erfolge, wie es sie auf der Welt<br />
kein zweites mal gibt. Seit unser Verband<br />
im Jahr 2002 gegründet wurde, haben wir<br />
unseren Export im Schnitt jedes Jahr um<br />
15 Prozent steigern können, in den 17 Jahren<br />
also auf das Zehnfache.<br />
Diese enorme Steigerung lässt sich auch<br />
auf den ansteigenden Technologielevel<br />
und verbesserte Qualität zurückführen.<br />
Jedes Jahr konnten wir so den Anteil hochtechnologischer<br />
<strong>Maschinen</strong> steigern. Die<br />
EU und insbesondere Deutschland ist für<br />
uns das Tor zum weltweiten <strong>Maschinen</strong>markt.<br />
Die Türkei ist dabei eine Produktionsbasis<br />
für viele deutsche Unternehmen.<br />
Welche Bedeutung hat der Bereich mobile<br />
<strong>Maschinen</strong> und welche Entwicklungen<br />
sehen Sie in diesem Bereich?<br />
Wir haben in der Türkei einen sehr starken<br />
Automotive-Bereich, der rund 17 bis<br />
18 Prozent des gesamten Exports des Landes<br />
ausmacht. Auch deutsche Lkw-Hersteller<br />
investieren hier, wie Mercedes oder<br />
Mit unseren Zähnen<br />
können Sie sich<br />
sehen lassen<br />
Besuchen Sieuns aufder SPSinNürnberg<br />
26.11. –28.11.<strong>2019</strong>, Halle3/Stand 130<br />
Verzahnungsteile<br />
GSC Schwörer GmbH<br />
Antriebstechnik<br />
Oberbränder Straße 70<br />
79871 Eisenbach<br />
MAN. Sehr erfolgreich sind wiederum<br />
auch unsere Ausrüster der Lkw. Egal ob<br />
Mobilkrane, Feuerwehrausrüstung oder<br />
Landwirtschaftsmaschinen, alles was sich<br />
auf der Straße bewegen kann, das fertigen<br />
wir in der Türkei selbst.<br />
Fotos: Aufmacher Redaktion World of Industries,<br />
sonst. Turkish Machinery (Quelle: TurkStat-Türkisches<br />
statistisches Institut)<br />
www.turkischemaschinen.com<br />
www.gsc-schwoerer.de<br />
GSC.indd 1 26.09.<strong>2019</strong> 08:33:39<br />
Hauptländer im<br />
<strong>Maschinen</strong>export<br />
der Türkei<br />
www.mobile-maschinen.info <strong>Mobile</strong> <strong>Maschinen</strong> <strong>2019</strong>/05 67
FLUIDTECHNIK