Zdirekt! 03-2016
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Z direkt!<br />
Gastbeitrag<br />
Nicole Truchseß<br />
Erfolgreiche Kommunikation<br />
in Zeiten der AÜG-Reform<br />
Rechtliche Veränderungen stehen an. Ab dem 1. Januar 2017 soll die Reform des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes<br />
(AÜG) nach der derzeitigen Planung in Kraft treten. Es bleibt abzuwarten, welche<br />
genauen Auswirkungen diese erneuten Regulierungen und auch noch die fehlenden Details auf die<br />
Zukunft der Zeitarbeit haben.<br />
Und genau hier liegt der springende Punkt. Will<br />
man den Stimmen in Facebook und anderen Medien<br />
glauben, ist es höchst unseriös, „Halbwissen“ an die<br />
Kunden weiterzugeben. Eine Beratung sei aufgrund<br />
mangelnder Informationen überhaupt nicht möglich.<br />
Man solle lieber schweigen und abwarten, bis alles<br />
zu 100 Prozent geregelt ist. Es wird jedoch auch in<br />
den nächsten Wochen und Monaten in vielen Punkten<br />
keine hundertprozentige Rechtssicherheit geben.<br />
Wie lange also noch warten? Gibt es vielleicht zwischen<br />
Schweigen und rechtlich perfekt Beraten einen<br />
ausgewogenen Mittelweg? Wo steht denn, dass<br />
man nur mit einem perfekt ausgearbeiteten, rechtlich<br />
einwandfreien Empfehlungskatalog zum Kunden loslaufen<br />
darf? Differenzierung ist anscheinend aus der<br />
Mode gekommen.<br />
ein professionelles Vorgehen, keine Perfektion. Eine<br />
Handlungsempfehlung zu geben, die rechtlich noch<br />
nicht belegt werden kann, wäre unseriös. Die Fragen<br />
und die Wünsche der Kunden einzufangen und diese<br />
dann, eventuell zeitversetzt und nach Rücksprache<br />
mit einem Juristen, zu beantworten, ist professionell.<br />
Es geht in dieser Phase der Kommunikation darum,<br />
Stimmungen, Tendenzen und Marktentwicklungen<br />
einzufangen. Sie bilden das Fundament aller weiteren<br />
Schritte.<br />
Unsere Handlungen und Äußerungen sind geprägt<br />
durch unreflektierte schwarz-weiße Denkmuster. Aufgrund<br />
der Erfahrung durch die Einführung der Branchenzuschläge<br />
vor vier Jahren ist es äußerst empfehlenswert,<br />
frühzeitig mit den Kunden in Kontakt zu<br />
treten. Der Kunde erwartet in diesem Stadium noch<br />
keine vollständige Beratungsleistung, sondern fachlich<br />
fundierte Informationen. Bevor wir den Kunden<br />
überhaupt „beraten“ können, benötigen wir erst<br />
einmal klare Zahlen, Daten, Fakten von ihm, die uns<br />
meist nicht vorliegen.<br />
Oft heißt es: „Bevor ich nicht alle rechtlichen Bestandteile<br />
kenne, gehe ich nicht zum Kunden. Er<br />
würde sofort merken, dass ich kein kompetenter Ansprechpartner<br />
bin.“ Was steckt tatsächlich hinter den<br />
Aussagen? Angst, Unsicherheit und eine falsche Erwartungshaltung<br />
an sich selbst. Der Kunde erwartet<br />
Nicole Truchseß, Truchseß & Brandl Vertriebsberatung OHG<br />
Das sind dann auch die Vorteile einer frühen Kommunikation:<br />
Sie lernen Ihren Kunden besser kennen und<br />
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