Behinderung und Ausweis - AGSV NRW
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„Außergewöhnlich gehbehindert“:<br />
Eintragung im <strong>Ausweis</strong>:<br />
Merkzeichen aG (siehe Seite 50).<br />
Als schwerbehinderte Menschen mit außergewöhnlicher Gehbehinderung sind<br />
solche Personen anzusehen, die sich wegen der Schwere ihres Leidens dauernd<br />
nur mit fremder Hilfe oder nur mit großer Anstrengung außerhalb ihres Kraftfahrzeuges<br />
bewegen können.<br />
Das Merkzeichen aG ist nur zuzuerkennen, wenn wegen außergewöhnlicher <strong>Behinderung</strong><br />
beim Gehen die Fortbewegung auf das Schwerste eingeschränkt ist;<br />
die Beeinträchtigung des Orientierungsvermögens allein reicht nicht aus.<br />
Hierzu zählen:<br />
� Querschnittsgelähmte,<br />
� Doppel-Oberschenkelamputierte,<br />
� Doppel-Unterschenkelamputierte,<br />
� Hüftexartikulierte (behinderte Menschen, denen ein Bein im Hüftgelenk entfernt<br />
wurde) <strong>und</strong><br />
� einseitig Oberschenkelamputierte, die dauernd außerstande sind, ein Kunstbein<br />
zu tragen oder nur eine Beckenkorbprothese tragen können oder zugleich<br />
unterschenkel- oder armamputiert sind, sowie<br />
� andere schwerbehinderte Menschen, die nach versorgungsärztlicher Feststellung<br />
auch aufgr<strong>und</strong> von Erkrankungen dem vorstehend aufgeführten Personenkreis<br />
gleichzustellen sind. Eine solche Gleichstellung rechtfertigen beispielsweise<br />
Herzschäden oder Krankheiten der Atmungsorgane, sofern die<br />
Einschränkungen der Herzleistung oder Lungenfunktion für sich allein einen<br />
GdB von wenigstens 80 bedingen.<br />
Die zuständige Stelle erkennt das Merkzeichen aG nur dem Antragsteller zu, der<br />
die oben genannten Voraussetzungen erfüllt. Es reicht zum Beispiel nicht aus,<br />
� wenn der Antragsteller wegen der Teilentfernung des Darmes an Stuhlinkontinenz<br />
leidet <strong>und</strong> seine Fortbewegungsfähigkeit erheblich dadurch eingeschränkt<br />
ist, weil er innerhalb kürzester Zeit auf eine Toilette angewiesen ist,<br />
� wenn der Antragsteller an einer erheblichen Versteifung des Hüftgelenks <strong>und</strong><br />
deform verheiltem Bruch des Oberschenkels leidet, sodass er deshalb auf öffentlichen<br />
Parkplätzen mit üblichen Abmessungen seine Pkw-Tür nicht vollständig<br />
öffnen kann.<br />
� wenn Antragsteller, wegen eines Anfallsleidens oder wegen Störungen der Orientierungsfähigkeit<br />
nur unter Aufsicht gehen können, aber nicht auf einen<br />
Rollstuhl angewiesen sind.<br />
Voraussetzungen<br />
Negative Beispiele<br />
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