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• Wie läuft die Patientenversorgung nach dem Klinik- bzw. Rehabilitationsaufenthalt konkret ab?<br />
• Wie oft, wie lange erfolgt die ergotherapeutische Versorgung?<br />
• Welcher Altersgruppe gehören die neurologischen Patienten in der Rehaabteilung des<br />
Karolinskas an?<br />
• Gibt es spezielle Indikationen für die ergotherapeutische Befundung/Behandlung?<br />
Ziele und Erwartungen<br />
Ich habe Schweden als Hospitationsland gewählt, da dort die Ergotherapie seit vielen Jahren ein<br />
fester Bestandteil in der Krankenversorgung ist und ich in Fachzeitschriften gelesen habe, dass die<br />
Befunderhebung, Dokumentation und der fachliche Austausch in Schweden, bedingt durch die relativ<br />
kurzen Liegezeiten der Patienten in den Krankenhäusern und die daran anschließende ambulante<br />
bzw. stationäre Versorgung, einen hohen Stellenwert hat.<br />
Durch die Entwicklung in der deutschen Gesundheitspolitik, dass vom Leistungsträger Krankenhaus<br />
fortwährend mehr Wirtschaftlichkeit und Qualität gefordert wird und somit ein vermehrtes „Kosten-<br />
Nutzen-Denken“ aufkommt, werden letztendlich nur noch Therapien finanziert, für die empirische<br />
Wirksamkeitsbelege vorliegen. So werden eine gezielte Befunderhebung und Dokumentation auch in<br />
Deutschland mehr und mehr von Bedeutung sein.<br />
Des Weiteren interessierte mich das schwedische Gesundheitssystem und die Versorgung der<br />
Patienten mit Hilfsmitteln, sowie durch pflegerische Maßnahmen und therapeutische Unterstützung, da<br />
ich bei meiner Arbeit in Deutschland auf diese beiden Punkte bezogen, oft auf Hindernisse stoße bzw.<br />
auf die Willkür und großen Einfluß der Krankenkassen.<br />
Persönlich war mir der „Blick über den Tellerrand“ sehr wichtig, um neue spannende Erfahrungen<br />
sammeln zu können, mich und meine Profession in einem anderen Land erproben und mich fachlich<br />
mit meinen schwedischen Kollegen austauschen zu können. Ferner sah ich die Hospitation als<br />
Motivator und Ansporn für meine tägliche Arbeit als Ergotherapeutin und als Möglichkeit, Teile meiner<br />
Arbeit aus einer anderen Perspektive sehen zu können und diese durch den direkten Vergleich mit<br />
den in Schweden erhaltenen Einblicken wieder mehr schätzen zu lernen.<br />
Vorbereitung<br />
Da ich mich <strong>im</strong> Sommer 2007 für die Hospitation am Karolinska Universitetssjukhuset beworben habe,<br />
geriet ich mit meiner Bewerbung direkt ins „schwedische Sommerloch“. Viele von meinen<br />
schwedischen Kollegen waren <strong>im</strong> Urlaub und so musste ich bis Ende August auf die ersehnte Zusage<br />
warten. Von da an entstand ein reger EMail Kontakt mit drei Kolleginnen des Karolinskas. Ich<br />
beantragte eine dre<strong>im</strong>onatige Freistellung bei meinem Arbeitgeber, die mir rasch zugesagt wurde. Um<br />
meine Kollegen während meiner Abwesenheit zu entlasten, stellte das Klinikum Osnabrück für drei<br />
Monate befristet eine arbeitssuchende Kollegin ein. Da sie bereits als Praktikantin während ihrer<br />
Ausbildung bei uns war, war sie mit den Abläufen in unserer Klinik vertraut.<br />
Die anfänglich unproblematische Entwicklung meines Hospitationsvorhabens kippte relativ rasch, so<br />
dass erste Probleme auftraten. Bedingt durch die dre<strong>im</strong>onatige Freistellung ohne Lohnfortzahlung,<br />
lagen alle Versicherungen brach und ich musste zusehen, was ich an freiwilligen Versicherungen<br />
benötigte. Sowohl meine Krankenkasse, als auch mein Arbeitgeber konnten mir diesbezüglich nur<br />
unzureichend Informationen geben.<br />
Das Karolinska Universitetssjukhuset forderte Kopien meiner Versicherungspolicen, um sich <strong>im</strong><br />
Schadensfall absichern zu können. Unter anderem wollten sie eine Berufshaftplichtversicherung, die<br />
ich jedoch durch die Freistellung nicht mehr hatte. Es dauerte lange, bis ich eine Versicherung fand,<br />
die mich länger als vier Wochen fürs Ausland versichern wollte.<br />
Nachdem diese Hürde auch durch die Unterstützung des G-<strong>plus</strong> Teams genommen war, benötigte ich<br />
eine schwedische Arbeitserlaubnis (Legit<strong>im</strong>ation). Der schriftliche Aufwand war groß, dennoch erhielt<br />
ich rasch meine schwedische Legit<strong>im</strong>ation.<br />
Meine Abreise kam näher und näher, aber trotz intensiver Recherchen und Unterstützung der<br />
Kollegen des Karolinska Universitetssjukhuset hatte ich noch keine Unterkunft. Dienstwohnungen des<br />
Karolinskas werden nur an Angestellte vergeben, Wohnungs- bzw. Z<strong>im</strong>merangebote in der Zeitung<br />
und <strong>im</strong> Internet waren rar und viel zu teuer. Per Zufall fand ich dann doch eine Unterkunft bei einer<br />
älteren Dame, bei der ich mich sehr wohlfühlte.<br />
Stockholm kannte ich bereits durch Reisen nach Schweden und einen vierwöchigen Sprachkurs, den<br />
ich 2006 machte. Durch den Besuch mehrerer Schwedischkurse an der VHS fühlte ich mich für meine<br />
Zeit in Schweden sprachlich recht gut vorbereitet.<br />
Das Vorbereitungstreffen in Witten/Herdecke gab mir durch die Berichte der „He<strong>im</strong>kehrer“ viele<br />
Impulse und Anregungen, so dass ich richtig Lust auf meine Hospitation am Karolinska<br />
Universitetssjukhuset bekam.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie be<strong>im</strong> Institut G-<strong>plus</strong><br />
http://www.g-<strong>plus</strong>.org<br />
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