Herunterladen - g-plus - Zentrum im internationalen ...
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Profession. Die beiden Vorträge führten zu angeregten Diskussionen über die jeweiligen Vor- und<br />
Nachteile der ergotherapeutischen Arbeit in Schweden und Deutschland, so dass ein toller<br />
internationaler, fachlicher Austausch entstand.<br />
Nachbereitung<br />
Bereits in Schweden habe ich regelmäßig meine Eindrücke des Tages schriftlich niedergelegt und<br />
reflektiert. Häufig diskutierte ich noch abends mit meiner Vermieterin über das schwedische und<br />
deutsche Gesundheitssystem und die Arbeit von Therapeuten und Pflegekräften. Meine Vermieterin<br />
hat lange als Krankenschwester für das schwedische Rote Kreuz gearbeitet.<br />
Über das Internet und telefonisch stand ich <strong>im</strong> regen Kontakt mit meinen deutschen Kollegen, so dass<br />
wir Informationen austauschen konnten. Im Herbst ist ein Vortrag über meine Hospitation in Schweden<br />
geplant, zu dem alle Interessierten unserer Klinik eingeladen sind. Zudem steht noch das<br />
Nachbereitungstreffen von G-Plus in Witten/Herdecke aus, auf dem ich gern von meiner Zeit in<br />
Schweden berichten und somit den „neuen“ Teilnehmern Lust auf ihre Hospitation machen möchte.<br />
Die in den einzelnen Einrichtungen von mir gemachten Fotos, werde ich sicher für meine Vorträge<br />
einsetzen, um vieles zu verdeutlichen.<br />
Der Kontakt zu einigen schwedischen Kollegen wird hoffentlich bestehen bleiben. Vielleicht kann ich<br />
eines Tages, die mir entgegengebrachte Gastfreundschaft erwidern, indem ich eine schwedische<br />
Kollegin für eine Hospitation am Klinikum Osnabrück „Välkommen“ heiße.<br />
Bewertung der Hospitation<br />
Zielerreichung<br />
Durch die Länge meiner Hospitation (3 Monate) und die Möglichkeit, durch Einblicke in verschiedene<br />
Einrichtungen und Abteilungen den Rehaprozeß von neurologischen Patienten in Schweden mit<br />
verfolgen zu können, wurden alle meine Fragen und Erwartungen an die Hospitation beantwortet und<br />
<strong>im</strong> vollen Maße erfüllt.<br />
Durch Gespräche mit meinen schwedischen Kollegen, durch Fachzeitschriften und Internetrecherchen<br />
erhielt ich einen umfassenden Überblick über die medizinische Versorgung und möglichen<br />
Rehaprozesse.<br />
Jährlich erleiden etwa 30.000 Schweden einen Schlaganfall. 20.000 sind Erstbetroffene. Der<br />
Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache in Schweden. Etwa 8.000 Patienten sterben jährlich<br />
direkt nach dem Schlaganfall. 70% aller schwedischen Schlaganfallpatienten kommen direkt auf<br />
spezielle Stroke Unit Einheiten. 80% der Betroffenen gehen innerhalb der ersten 3 Monate nach dem<br />
Ereignis wieder nach Hause. Wo sie bei Bedarf Unterstützung vom „Hemtjänst“, einem „personlig<br />
Assistent“, der Familie und vom „Stroketeam“ bzw. von „Distriktsterapeuter“ bekommen können.<br />
Wie sieht die Versorgung eines neurologischen Patienten nach einer Hirnschädigung, z.B. einem<br />
Schlaganfall aus? (Beispiel für einen betroffenen Schweden aus dem Raum Stockholm)<br />
Akutklinik<br />
Nach dem Eintreten des Schlaganfalls und der Aufnahme des Patienten in die Notfallaufnahme des<br />
Karolinska Universitetssjukhuset in Solna oder Huddinge, wird der Betroffene direkt auf die Stroke Unit<br />
verlegt. Hier erfolgt in erster Linie die medizinische Versorgung und Diagnostik. Die Liegezeit auf der<br />
Stroke Unit beträgt etwa 3-5 Tage. Danach erfolgt entweder die Entlassung nach Hause, bei voller<br />
Remission der Symptome, oder die Verlegung auf eine periphere neurologische Station des Karolinskas.<br />
Auf dieser trifft der Patient in der Regel zum ersten Mal auf einen Ergotherapeuten.<br />
Im Karolinska Universitetssjukhuset gibt es eine Prioritätenordnung für die ergotherapeutische<br />
Befundung und Behandlung der Betroffenen. Zunächst werden die Patienten ergotherapeutisch<br />
beurteilt, für die bereits eine Entlassung nach Hause geplant ist. Fragestellung hier ist, kann der<br />
Patient nach Hause? Schafft er es, die Aktivitäten des täglichen Lebens selbständig bzw. mit wenig<br />
Hilfe durchzuführen? Müssen Kontakte zu ambulanten Einrichtungen geknüpft werden?<br />
Als zweites werden diejenigen versorgt, bei denen feststeht, dass sie nach Hause gehen und<br />
Hilfsmittel benötigen, z.B. einen Duschstuhl, eine Toilettensitzerhöhung, einen Rollator, etc.<br />
Als drittes erfolgt die Befundung von Patienten, bei denen noch offen ist, wie die weitere Versorgung<br />
aussehen soll. Hier befundet die Ergotherapeutin, wie die Fähigkeit für die Verrichtung von<br />
Alltagsaktivitäten aussieht und ob eine stationäre Rehabilitation, eine ambulante Versorgung oder gar<br />
ein Pflegehe<strong>im</strong> notwendig ist.<br />
An vierter Stelle stehen Patienten, die deutlich herabgesetzte Funktionen haben und evtl. die Gefahr<br />
besteht, dass sich Ödeme bzw. Kontrakturen entwickeln. Hier erfolgt dann eine Ödembehandlung und<br />
Kontrakturprophylaxe.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie be<strong>im</strong> Institut G-<strong>plus</strong><br />
http://www.g-<strong>plus</strong>.org<br />
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