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Wertschöpfungskette - Krauss Maffei

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Entwicklung bei <strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> Berstorff. „So ist<br />

eine besonders schonende und wirtschaftliche Einarbeitung<br />

der Naturfasern möglich.“ Darüber hinaus<br />

kann die Anlage optimal und je nach Feuchtigkeit<br />

auf das gewünschte Produkt eingestellt werden, je<br />

nachdem, ob Holzmehl, Holzfasern, Flachs oder<br />

Hanf verarbeitet werden sollen. Ein weiterer Vorteil:<br />

Durch die direkte Verarbeitung der Naturfasern<br />

ohne energieintensive Vortrocknung wird gleichzeitig<br />

die Gefahr einer Staubexplosion ausgeschlossen.<br />

Die Verarbeitung<br />

In einem ersten Verarbeitungsschritt wird das<br />

Polymer über eine gravimetrische Dosierung in<br />

die Füllzone gegeben und in der Plastifizierzone<br />

aufgeschmolzen. Zur Verbesserung der Produkteigenschaften<br />

werden neben dem Polymer noch<br />

verschiedene Additive in die Füllzone zugegeben.<br />

Die Dosierung der Naturfasern erfolgt über eine<br />

Seitenfüttereinrichtung stromab in die Schmelze.<br />

Mithilfe der MPEs lassen sich die Naturfasern<br />

besonders schonend in die Schmelze einarbeiten.<br />

Entlang des Verfahrensteils befinden sich mehrere<br />

Öffnungen, über die die in den Naturfasern enthaltene<br />

und freigesetzte Feuchtigkeit abgeführt wird.<br />

Nach der Naturfasereinarbeitung wird die Schmelze<br />

unter Vakuum entgast, um Feuchtigkeit und niedermolekulare<br />

Bestandteile vollständig zu entfernen. In<br />

einem letzten Schritt erfolgt dann der Druckaufbau<br />

für die Weiterverarbeitung der Schmelze.<br />

Kompetenz in der Reaktionstechnik<br />

Ideal geeignet für die Produktion naturfaserverstärkter<br />

Formteile ist die Polyurethantechnik.<br />

<strong>Krauss</strong><strong>Maffei</strong> hat hierfür in Abwandlung des<br />

LFI-Verfahrens das NFI-(Natural Fibre Injection)-<br />

Verfahren entwickelt. Dabei wird die Naturfaser<br />

vom Roving als Strang abgezogen und im Schneidwerk<br />

direkt am Mischkopf in einzelne Filamente<br />

mit definierter Länge zerschnitten. Diese werden<br />

im Auslaufrohr des Mischkopfs mit den in der<br />

Mischkammer vermischten Reaktionskomponenten<br />

benetzt. Anschließend trägt ein Roboter das PUR-<br />

Naturfasergemisch in das offene Werkzeug ein. Der<br />

Einsatz eines Naturfaserrovings anstatt einer Glasfasermatte<br />

ist aus mehreren Gründen kostengünstiger.<br />

Das manuelle Einlegen der Matten entfällt und<br />

auch der Abfall wird deutlich reduziert.<br />

Automotive und mehr<br />

Formteile aus Naturfasercompounds erfeuen sich<br />

zunehmender Beliebtheit, vor allem in der Automobilindustrie.<br />

In der S-Klasse von Mercedes-Benz<br />

ersetzten sie rund 23 Kilogramm herkömmlicher<br />

Materialien, etwa in Form der Hutablage sowie<br />

der Türinnenverkleidungen. Auch in der Bau- und<br />

Freizeitindustrie kommen Naturfasercompounds<br />

immer häufiger zum Einsatz. So werden sie etwa zu<br />

Terrassenböden und Gartenzäunen verarbeitet, die<br />

in ihrer Optik und Haptik dem Holz ähneln, dafür<br />

aber deutlich kostengünstiger und witterungsbeständiger<br />

sind. p<br />

KONTAKT<br />

Gerhard Scheel<br />

Projektingenieur Entwicklung<br />

Extrusionstechnik<br />

Telefon +49/511/5702 208<br />

gerhard.scheel@kraussmaffei.com<br />

Josef Renkl<br />

Leiter Forschung und Entwicklung<br />

Reaktionstechnik<br />

Telefon +49/89/8899 3288<br />

josef.renkl@kraussmaffei.com<br />

NATURFASERN ZUR<br />

COMPOUNDIERUNG<br />

Samenfasern<br />

• Baumwolle<br />

• Kapok<br />

Bastfasern<br />

• Bambus<br />

• Hanf<br />

• Jute<br />

Fruchtfasern<br />

• Kokos<br />

Hartfasern<br />

• Holz<br />

• Sisal<br />

FEATURE<br />

09

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