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Rede von Dr. Jürgen Förterer, Vorstandsvorsitzender der R+V ...

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<strong>Rede</strong> <strong>von</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Jürgen</strong> <strong>Förterer</strong>,<br />

<strong>Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong></strong> <strong>der</strong> <strong>R+V</strong> Versicherung AG,<br />

anlässlich <strong>der</strong> Hauptversammlung<br />

<strong>der</strong> <strong>R+V</strong> Versicherung AG<br />

am 29. August 2000 in Wiesbaden<br />

Es gilt das gesprochene Wort.<br />

1


Sehr geehrter Herr Grüger, meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />

zu unserer Hauptversammlung über das Geschäftsjahr 1999 <strong>der</strong> <strong>R+V</strong><br />

Versicherung AG heiße ich Sie auch im Namen meiner<br />

Vorstandskollegen herzlich willkommen.<br />

Mein Vortrag beschäftigt sich mit folgenden Punkten:<br />

• dem Abschluss 1999 des <strong>R+V</strong> Konzerns<br />

• dem Abschluss 1999 <strong>der</strong> <strong>R+V</strong> Versicherung AG<br />

• den zentralen Projekten zur Unternehmensentwicklung<br />

• und schließlich mit einem kurzen Überblick über den bisherigen<br />

Verlauf des Geschäftsjahres 2000 in den ersten sieben Monaten.<br />

Bevor ich auf diese Punkte im einzelnen eingehe, möchte ich kurz<br />

skizzieren, welche Entwicklungen für die Branche im Jahr 1999<br />

charakteristisch waren.<br />

1999 – ein aufregendes Jahr für die Assekuranz<br />

Chart 1:<br />

2


Entwicklung <strong>der</strong> deutschen Assekuranz 1999<br />

• Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Privaten Altersvorsorge<br />

• „Branchenfremde“ entdecken das Versicherungsgeschäft<br />

• Steigende Zahl <strong>von</strong> Fusionen und Übernahmen im<br />

Finanzdienstleistungsbereich<br />

• Wachsen<strong>der</strong> Einfluss neuer Technologien<br />

• Zunehmende Eingriffe des Staates<br />

Das Jahr 1999 war für die Assekuranz ausgesprochen turbulent. Ver-<br />

antwortlich dafür sind fünf Entwicklungen, die uns auch in Zukunft noch<br />

weiter beschäftigen werden:<br />

Zunehmende Bedeutung <strong>der</strong> Privaten Altersvorsorge<br />

Erstens: aufgrund <strong>der</strong> offen zutage getretenen und diskutierten Mängel<br />

<strong>der</strong> gesetzlichen Sozialversicherungssysteme wird inzwischen<br />

allgemein erkannt, dass es im Bereich <strong>der</strong> privaten Altersvorsorge<br />

einen großen Nachholbedarf <strong>der</strong> Bürger unseres Landes gibt. Dieser<br />

Nachholbedarf bietet interessante Wachstumsmöglichkeiten für unsere<br />

Branche. Das ist erfreulich.<br />

An<strong>der</strong>erseits wirkt er aber auch wettbewerbsver-schärfend, denn zahl-<br />

reiche Anbieter auch außerhalb <strong>der</strong> Assekuranz haben dieses Thema<br />

für sich entdeckt.<br />

Die Assekuranz ist längst nicht mehr alleine auf dem Altersvorsorge-<br />

1<br />

3


markt.<br />

„Branchenfremde“ entdecken Versicherungsgeschäft<br />

Dies weist auf die zweite wichtige Entwicklung hin: Wir haben es<br />

zunehmend mit „Branchenfremden“ im angestammten<br />

Versicherungsgeschäft zu tun. Das betrifft nicht nur – wie eben erwähnt<br />

- die Personenversicherungen, son<strong>der</strong>n auch die Sachversicherungen.<br />

Denken Sie etwa an die Absicht bekannter Auto-Konzerne, das<br />

Finanzdienstleistsungsgeschäft und darin eingeschlossen das<br />

Versicherungsgeschäft zum Kerngeschäft auszubauen.<br />

Steigende Zahl <strong>von</strong> Fusionen und Übernahmen<br />

Die dritte Entwicklung betrifft die steigende Zahl <strong>von</strong> Kooperationen,<br />

Fusionen und Übernahmen im gesamten Finanzdienstleistungsmarkt,<br />

und zwar sowohl zwischen einzelnen Versicherern, als auch zwischen<br />

Versicherern, Banken und Kapitalanlagegesellschaften.<br />

Die Übernahme <strong>der</strong> „Albingia“ durch den Axa Colonia-Konzern, <strong>der</strong><br />

Zusammenschluss <strong>von</strong> Wüstenrot und <strong>der</strong> Württembergischen<br />

Versicherung, die Fusionen und forcierten Kooperationen unter den<br />

öffentlich-rechtlichen Versicherern, sind nur einige Beispiele.<br />

Symptomatisch waren die Übernahme des amerikanischen<br />

Vermögensverwalters Pimco durch den Allianz-Konzern, aber auch die<br />

letztlich gescheiterte Fusion zwischen Deutsche Bank und <strong>Dr</strong>esdner<br />

Bank. O<strong>der</strong> noch aktueller: Die gescheiterten Gespräche zwischen<br />

<strong>Dr</strong>esdner und Commerzbank. Denn sie zeigen, wohin sich <strong>der</strong> Markt<br />

4


ewegt: in Richtung Internationalisierung, Konzentration und Allfinanz.<br />

Ganz aktuell ist die Nachricht vom Deutschen Herold, dass das<br />

Unternehmen ab Oktober Versicherungsautomaten in sämtlichen<br />

Filialen <strong>der</strong> Bank 24 aufstellen wird. Auch hier also eine Rund-Um-<br />

Betreuung mit Finanzdienstleistungen, die zu einer festen<br />

Kundenbindung führen soll. Und die Deutsche Bank will ihren Anteil am<br />

Deutschen Herold auf 100 Prozent erhöhen.<br />

Dies sind Entwicklungen, denen sich <strong>R+V</strong> und <strong>der</strong> genossenschaftliche<br />

FinanzVerbund insgesamt nicht entziehen können ..... und wollen. Wir<br />

sind sogar überzeugt, bezüglich des Zusammenwirkens <strong>der</strong> ver-<br />

schiedenen Finanzdienstleistungsbranchen ganz vorn zu liegen. Wir<br />

haben im Verbund immer eng zusammengearbeitet – zum<br />

gegenseitigen Nutzen. Und wir intensivieren diese Zusammenarbeit<br />

immer weiter. Denn es gibt noch erhebliches Verbesserungspotenzial.<br />

Die <strong>R+V</strong> unterstützt daher das vom Bundesverband <strong>der</strong> Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken initiierte Programm zur Bündelung <strong>der</strong> Kräfte mit<br />

großem Nachdruck.<br />

Wachsen<strong>der</strong> Einfluss neuer Technologien<br />

Der vierte Trend, dem sich kein in unserem Geschäftsfeld tätiges<br />

Unternehmen entziehen kann, ist <strong>der</strong> wachsende Einfluss neuer<br />

Technologien. Beispiele sind die Call-Center-Technologie, das Elektro-<br />

nische Dokumentenmanagement und - aktuell ins Blickfeld gerückt -<br />

das Internet.<br />

Zunehmende Eingriffe des Staates<br />

Als fünfte Entwicklung sehen wir die zunehmenden Eingriffe des<br />

5


Staates.<br />

So wurde das <strong>von</strong> <strong>der</strong> Regierung beschlossene sogenannte<br />

Steuerentlastungsgesetz für unsere Branche zu einem<br />

Steuerbelastungsgesetz.<br />

Und denken Sie nur an die Pläne <strong>der</strong> Bundesregierung zur<br />

Besteuerung <strong>der</strong> Zinserträge aus Kapitallebensversicherungen.<br />

Ergebnis war eine große Verunsicherung bei Kunden und bei<br />

Versicherungsunternehmen, auch wenn diese Pläne später wie<strong>der</strong> zu-<br />

rückgenommen wurden. Auch bezüglich <strong>der</strong> anstehenden<br />

Rentenreform müssen wir weiter gewappnet sein für noch<br />

unkalkulierbare Verän<strong>der</strong>ungen.<br />

Zusammengefasst war 1999 also ein ausgesprochen turbulentes Jahr<br />

für die Branche.<br />

Dennoch, meine Damen und Herren, hat sich die Branche im letzten<br />

Jahr gut entwickelt – das können Sie auf dem nächsten Chart deutlich<br />

erkennen.<br />

Chart 2:<br />

6


Entwicklung <strong>der</strong> deutschen Assekuranz 1999<br />

Aufwärtstrend bei <strong>der</strong> Beitragsentwicklung<br />

Verän<strong>der</strong>ung Beitragseinnahmen in % p.a.<br />

13<br />

13<br />

10<br />

7<br />

4<br />

1<br />

-2<br />

Quelle: GDV<br />

94 95 96 97 98 99<br />

Das Branchenwachstum lag zum ersten Mal seit<br />

2 Jahren mit 5,3 Prozent wie<strong>der</strong> deutlich über dem Wachstum des<br />

Brutto-Inlands-Produktes <strong>von</strong> 2,5 Prozent (real + 1,4 Prozent).<br />

Die Talsohle in Schaden/Unfall scheint überwunden zu sein; <strong>der</strong><br />

Beitragsrückgang betrug nur noch 0,4 Prozent.<br />

Hauptursache des außergewöhnlichen Branchenwachstums ist <strong>der</strong><br />

Anstieg in <strong>der</strong> Lebensversicherung mit seit Jahren unerreichten 11,8<br />

Prozent gewesen.<br />

5,3<br />

Branche<br />

2,5<br />

BIP<br />

nom.<br />

Auslöser für dieses Wachstum waren nicht nur die Pläne <strong>der</strong><br />

Bundesregierung bezüglich <strong>der</strong> Besteuerung <strong>der</strong> Erträge aus<br />

Kapitallebensversicherungen. Sicherlich hat dies viele Bürger<br />

veranlasst, noch schnell eine Lebensversicherung abzuschließen. Noch<br />

wichtiger für uns sind jedoch die Konsequenzen <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Diskussion zur Rentenreform. Viele Bürger haben erkannt: Die<br />

10<br />

-2<br />

11,8<br />

Leben<br />

3,1<br />

Kranken<br />

gesetzliche Rente reicht für einen finanziell sorgenfreien Lebensabend<br />

7<br />

4<br />

1<br />

-0,4<br />

94 95 96 97 98 99<br />

Schaden/<br />

Unfall<br />

2<br />

7


nicht mehr aus und je<strong>der</strong> Einzelne muss hier privat vorsorgen. Wir<br />

gehen deshalb da<strong>von</strong> aus, dass immer mehr Bürger künftig verstärkt in<br />

die private Altersvorsorge investieren werden.<br />

8


Wie hat sich nun <strong>R+V</strong> in diesem Umfeld behauptet?<br />

Um es gleich vorwegzunehmen: Ausgesprochen gut.<br />

<strong>R+V</strong> trotz Turbulenzen im Umfeld erneut stärker als <strong>der</strong> Markt<br />

gewachsen<br />

Chart 3:<br />

<strong>R+V</strong> Konzern<br />

Stark gewachsen, beson<strong>der</strong>s in <strong>der</strong> Personenversicherung<br />

Gebuchte Bruttobeiträge (Mio. DM) Beitragswachstum 1999<br />

gegenüber Vorjahr (%)<br />

10.893<br />

+3,2%<br />

8.757<br />

9.036<br />

+20,6%<br />

1997 1998 1999<br />

Das Wachstum des <strong>R+V</strong> Konzerns lag mit einem Anstieg <strong>der</strong><br />

Bruttobeiträge um +20,6 Prozent <strong>von</strong> 9,0 Mrd. DM auf 10,9 Mrd. DM<br />

weit über dem <strong>der</strong> Branche.<br />

Aktive<br />

Rückversicherung<br />

Schaden /<br />

Unfall<br />

Leben /<br />

Kranken<br />

Addiert man zum Konzern-Prämienvolumen noch die<br />

Beitragseinnahmen <strong>der</strong> zur Gruppe gehörenden VvaG’s hinzu, also <strong>der</strong><br />

Vereinigten Tierversicherung, <strong>der</strong> <strong>R+V</strong> Lebensversicherung a.G. und<br />

<strong>der</strong> <strong>R+V</strong> Pensionsversicherung, erreichte die <strong>R+V</strong> Gruppe 1999 ein<br />

Beitragsvolumen <strong>von</strong> 11,2 Mrd. DM.<br />

+ 16,5<br />

+ 6,0<br />

+16,5<br />

+34,0<br />

3<br />

9


Hauptwachstumsträger war die Personenversicherung mit 34 Prozent.<br />

Diese Steigerung beruht weitgehend auf dem überproportionalen<br />

Wachstum <strong>der</strong> Lebensversicherung <strong>von</strong> 4,4 Mrd. DM auf 5,9 Mrd. DM.<br />

Weiter auf unserem Chart können Sie erkennen, dass die<br />

Schaden/Unfall-Versicherung um 6 Prozent und die Aktive<br />

Rückversicherung um 16,5 Prozent gestiegen sind.<br />

Ein Teil des überdurchschnittlichen Beitragswachstums im Jahr 1999<br />

geht auf die erstmalige Konsolidierung unserer italienischen<br />

Beteiligung, <strong>der</strong> ASSIMOCO-Gruppe, zurück.<br />

Die ASSIMOCO-Gruppe hat im letzten Jahr mit 671 Mio. DM zu den<br />

Gruppenbeitragseinnahmen beigetragen, darunter 455 Mio. DM aus<br />

dem Lebensversicherungsgeschäft. <strong>R+V</strong> konnte ihren Anteil an <strong>der</strong><br />

italienischen Gesellschaft direkt und indirekt an <strong>der</strong> Komposit-<br />

Gesellschaft auf 62,6 Prozent und an <strong>der</strong> ASSIMOCO Vita auf 75,3<br />

Prozent erhöhen.<br />

Darüber hinaus übernahmen wir bei unserer größten Auslandsbe-<br />

teiligung die unternehmerische Führung.<br />

Bei dieser Gelegenheit möchte ich erwähnen, dass die<br />

Auslandsengagements <strong>der</strong> <strong>R+V</strong> mittlerweile<br />

6,5 Prozent des Gruppen-Umsatzes ausmachen.<br />

Aber auch ohne den ASSIMOCO-Effekt lag das Wachstum des <strong>R+V</strong><br />

Konzerns mit 13,4 Prozent deutlich über dem des Marktes.<br />

10


Chart 4:<br />

<strong>R+V</strong> Konzern<br />

Erneut überwiegend Marktanteile gewonnen<br />

Beitragswachstum 1999 in %<br />

12,7<br />

Im Marktvergleich bezogen auf den deutschen<br />

Erstversicherungsmarkt wird deutlich, dass <strong>R+V</strong> erneut in allen<br />

Sparten außer Kraftfahrt Marktanteile hinzugewonnen hat.<br />

Wie die Grafik zeigt, hat <strong>R+V</strong> mit einem Wachstum <strong>von</strong> mehr als 23<br />

% im Bereich <strong>der</strong> Lebensversicherung (incl. <strong>R+V</strong> Lux) doppelt so<br />

stark wie <strong>der</strong> Markt vom erhöhten Altersvorsorgebedarf <strong>der</strong> Kunden<br />

profitiert.<br />

5,3<br />

23,7<br />

15,3<br />

11,8<br />

Das Neugeschäft <strong>der</strong> Leben stieg im Bereich <strong>der</strong> Versicherungen<br />

gegen Einmalbeitrag um rund 80 % und bei den Versicherungen<br />

gegen laufenden Beitrag um fast 96%.<br />

3,1<br />

Erstversicherung<br />

Leben Kranken<br />

0,2<br />

-0,4<br />

Schaden /<br />

Unfall<br />

-3,4 -0,8<br />

Kraftfahrt<br />

4,3<br />

1,4<br />

1,8<br />

-2,1<br />

<strong>R+V</strong><br />

Markt<br />

Haftpflicht<br />

Sach Unfall<br />

3,2 2,5 2,1 1,1<br />

Rechtsschutz<br />

4<br />

11


Auch das Wachstum <strong>der</strong> <strong>R+V</strong> Krankenversicherung AG lag um mehr<br />

als 12 Prozentpunkte über dem Marktwachstum. Mit 109 Mio. DM<br />

gebuchten Beiträgen haben wir in dieser Sparte 1999 die 100-Mio<br />

DM-Grenze überschritten. Gleichwohl sind wir hier mit unserem<br />

Marktanteil noch unzufrieden. Deshalb haben wir eine<br />

Spezialistentruppe aufgebaut, die uns helfen soll, künftig die<br />

Potenziale im genossenschaftlichen FinanzVerbund noch besser zu<br />

nutzen.<br />

Positiv war auch die Entwicklung in Schaden/Unfall. <strong>R+V</strong> hat hier mit<br />

einem leichten Wachstum um 0,2 Prozent den Prämienrückgang<br />

gestoppt. Der Markt dagegen hatte einen leichten Rückgang zu ver-<br />

zeichnen. Insbeson<strong>der</strong>e Haftpflicht und die Sach-Sparten haben sich<br />

gut entwickelt.<br />

Auch in <strong>der</strong> Unfall-Sparte haben wir wie<strong>der</strong> Marktanteile gewonnen.<br />

Beson<strong>der</strong>s gut verlief wie schon letztes Jahr die Unfallversicherung<br />

mit Beitragsrückgewähr.<br />

In Kraftfahrt hat sich zwar <strong>der</strong> Rückgang bei den Beitragseinnahmen<br />

verlangsamt, aber wir sind dort immer noch schlechter als die<br />

Branche.<br />

Insgesamt betrachtet, sind wir dennoch mit <strong>der</strong> Prämienentwicklung<br />

sehr zufrieden. Deswegen möchte ich an dieser Stelle unseren<br />

Vertriebspartnern herzlich danken. Ohne sie wäre unser Wachstum,<br />

wären unsere Marktanteilsgewinne nicht möglich gewesen!<br />

Unser Erfolg ist aber ebenso ein Beweis für die hervorragende<br />

Zusammenarbeit zwischen unseren Mitarbeitern im Innen- und Au-<br />

12


ßendienst und unseren Vertriebspartnern. Ein Beweis auch für den<br />

Nutzen, den alle Beteiligten ziehen. Denn unsere Vertriebspartner<br />

haben <strong>von</strong> den erzielten Erfolgen entsprechend profitiert. Das zeigt<br />

ein Blick auf die Entwicklung <strong>der</strong> Provisions- und<br />

Bonifikationszahlungen <strong>der</strong> <strong>R+V</strong> Gruppe an unsere Partner.<br />

Chart 5:<br />

<strong>R+V</strong> Gruppe<br />

Provisions- und Bonifikationszahlungen erheblich gestiegen<br />

Provisions- und Bonifikationszahlungen <strong>R+V</strong> Gruppe 1999<br />

an genossenschaftliche Vertriebspartner in Mio. DM<br />

332<br />

349<br />

365<br />

Allein <strong>von</strong> 1998 auf 1999 sind die Provisions- und<br />

Bonifikationszahlungen an unsere genossenschaftlichen<br />

Vertriebspartner um nahezu 40 % gestiegen.<br />

Kommen wir zur Ertragslage und zur Finanzkraft des Unternehmens.<br />

Ertragssituation verbessert und Finanzkraft weiter gestärkt<br />

374<br />

342<br />

475<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999<br />

5<br />

13


Chart 6:<br />

Um es gleich vorweg zu sagen: Mit unseren Überschüssen sind wir<br />

außerordentlich zufrieden, wenigstens, was die Überschüsse vor<br />

Steuern angeht. Nach Steuern können wir mit unseren Gewinnen<br />

lei<strong>der</strong> nicht mehr so zufrieden sein.<br />

Aber gehen wir die Eckdaten systematisch durch:<br />

Wie ich bereits dargestellt habe, haben die Brutto-<br />

Beitragseinnahmen um 20,6 % auf 10,9 Mrd. DM zugenommen.<br />

Ohne die Konsolidierung unserer italienischen Beteiligung um 13,4<br />

%.<br />

<strong>R+V</strong> Konzern<br />

Versicherungstechnisches Nettoergebnis verbessert<br />

In Mio. DM<br />

Um mehr als 17 Prozent auf über 6 Mrd. DM sind die Brutto-<br />

Aufwendungen für Versicherungsfälle gestiegen. Fast die Hälfte<br />

dieser Steigerung geht auf normale Abläufe in <strong>der</strong> Lebensversiche-<br />

rung zurück, ist also erfolgsneutral.<br />

Ist 1999<br />

Ist 1998<br />

Gebuchte Bruttobeiträge 10.893 9.035<br />

Brutto-Aufwendungen für Versicherungsfälle 6.141 5.235<br />

Brutto-Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb 2.402 2.033<br />

Brutto-Aufwendungen für Beitragsrückerstattung 1.630 1.444<br />

Ergebnis aus <strong>der</strong> Retrozession - 42 - 112<br />

Zuführung zur Schwankungsrückstellung - 1 - 167<br />

Versicherungstechnisches Nettoergebnis - 44 - 66<br />

6<br />

14


Darüber hinaus ist wie in <strong>der</strong> gesamten Branche auch <strong>der</strong><br />

Schadenaufwand im Kompositbereich angestiegen. Dies betrifft<br />

insbeson<strong>der</strong>e die gewerblichen Sachsparten und die Sparte KFZ.<br />

Dabei bereitet uns <strong>der</strong> Anstieg in <strong>der</strong> Sparte KFZ die meisten Sor-<br />

gen, zumal es sich um die größte Sparte innerhalb des<br />

Kompositbereiches handelt.<br />

Auch im Rückversicherungsgeschäft mussten wir einen Anstieg <strong>der</strong><br />

Schadenaufwendungen hinnehmen. Dafür waren insbeson<strong>der</strong>e<br />

Naturkatastrophen wie die Hurricanes Mitch und Floyd, <strong>der</strong> Sturm<br />

Lothar und das Erdbeben in <strong>der</strong> Türkei verantwortlich.<br />

Als nächstes sehen Sie auf dem Chart die Brutto-Aufwendungen für<br />

den Versicherungsbetrieb. Sie haben zwar deutlich um rund 18<br />

Prozent auf<br />

2,4 Mrd. DM zugenommen. Die Steigerungsrate blieb jedoch<br />

unterhalb des Beitragswachstums. Sie resultierte überwiegend aus<br />

den gestiegenen Abschlussaufwendungen, die durch den Boom im<br />

Lebensgeschäft ausgelöst wurden, sowie durch erhöhte Provisions-<br />

zahlungen im Rückversicherungsgeschäft.<br />

Erfolgsneutral ist die Zunahme <strong>der</strong> Brutto-Aufwendungen für<br />

Beitragsrückerstattung, die um 12,9 % gestiegen sind. Diese<br />

spiegeln das starke Neugeschäft und das Bestandswachstum in <strong>der</strong><br />

Lebensversicherung <strong>der</strong> vergangenen Jahre wi<strong>der</strong>. Sie kommen<br />

unseren Versicherten in Form <strong>von</strong> Überschussbeteiligungen zugute.<br />

Das Ergebnis aus <strong>der</strong> Retrozession hat sich leicht verbessert, ist<br />

aber mit 42 Mio. DM immer noch negativ. Aufgrund des schlechten<br />

Schadenverlaufes wurde <strong>der</strong> Schwankungsrückstellung dieses Mal<br />

nur ein geringer Betrag in Höhe <strong>von</strong> 1 Mio. DM zugeführt.<br />

15


Insgesamt ist das versicherungstechnische Ergebnis für eigene<br />

Rechnung mit –44 Mio. DM zwar immer noch negativ, hat sich jedoch<br />

um 22 Mio. DM verbessert.<br />

Darüber hinaus konnten wir diesen versicherungstechnischen Verlust<br />

wie<strong>der</strong>um mit einem erneut stark gestiegenen Ergebnis aus<br />

Kapitalanlagen überkompensieren.<br />

16


Chart 7:<br />

<strong>R+V</strong> Konzern<br />

Ergebnis aus Kapitalanlagen erneut deutlich gewachsen<br />

Nettoergebnis aus<br />

Kapitalanlagen<br />

(Mio. DM)<br />

3.502<br />

+12,5<br />

+12,5 3.112<br />

2.766<br />

1997 1998 1999<br />

Insgesamt erzielten wir aus Kapitalanlagen ein Nettoergebnis in<br />

Höhe <strong>von</strong> über 3,5 Mrd. DM, ein Plus <strong>von</strong> 12,5 %. Dieser Anstieg ist<br />

vor allem einer günstigen Aktienmarktentwicklung und einem aktiven<br />

Portfolio-Management zu verdanken.<br />

Bei <strong>der</strong> Neuanlage haben wir unser Engagement in Aktien, vor allem<br />

über Investmentfonds deutlich ausgedehnt. Dazu haben wir<br />

insbeson<strong>der</strong>e die erweiterten Anlagechancen im Euroraum genutzt<br />

und so unser Aktienportfolio weiter diversifiziert und<br />

internationalisiert.<br />

Hypotheken,<br />

etc.<br />

14 %<br />

Zusammensetzung<br />

Kapitalanlagen-Bestand 1999<br />

(100 % = 51.299 Mio. DM)<br />

Sonstige<br />

12 %<br />

Namensschuldverschreib.<br />

27 %<br />

Der Gesamtbestand an Kapitalanlagen im Konzern wuchs deutlich<br />

um 14,5 Prozent auf nunmehr über 51 Mrd. DM.<br />

Aktien,<br />

Investmentanteile<br />

18 %<br />

Schuldscheinfor<strong>der</strong>ungen<br />

14 %<br />

Inhaberschuldverschreib.<br />

15 %<br />

7<br />

17


Chart 8:<br />

<strong>R+V</strong> Konzern<br />

Gesamtergebnis deutlich verbessert<br />

In Mio. DM<br />

Die Bewertungsreserven im <strong>R+V</strong> Konzern sind um 2,6 Prozent auf<br />

5.757 Mio. DM gestiegen. Sie betragen 11 Prozent <strong>der</strong> gesamten<br />

Kapitalanlagen.<br />

Das Konzernergebnis vor Steuern beläuft sich auf 323 Mio. DM. Das<br />

entspricht einer Steigerung <strong>von</strong> rund 17 Prozent.<br />

Noch deutlicher stiegen allerdings die Steuern vom Ertrag und<br />

Einkommen, nämlich um 21 Prozent auf 224 Mio. DM.<br />

Unterm Strich ist unser Konzernjahresüberschuss daher nur um 8,6<br />

Prozent auf 99 Mio. DM gestiegen.<br />

Ist 1999<br />

Ist 1998<br />

Versicherungstechnisches Nettoergebnis - 44 - 66<br />

Ergebnis aus Kapitalanlagen 3.526 3.136<br />

Außerordentliche Aufwendungen 0 15<br />

Ergebnis vor Steuern 323 276<br />

Steueraufwand 224 185<br />

Jahresüberschuss 99 91<br />

Gewinnrücklagen - 37 - 33<br />

Konzerngewinn 59 51<br />

8<br />

18


Lassen Sie mich zum Thema Steuern noch Folgendes anmerken:<br />

Wir begrüßen es, dass die Regierung die Pläne zur Besteuerung <strong>der</strong><br />

Lebensversicherung vorerst ad acta gelegt hat.<br />

Als außerordentlich belastend empfinden wir jedoch das sogenannte<br />

Steuerentlastungsgesetz. Denn damit ist die Assekuranz eindeutig<br />

zum Hauptzahler gemacht worden.<br />

Der Mehraufwand aus diesem Gesetz beträgt für den <strong>R+V</strong> Konzern<br />

bis 1999 - über die Vorjahre addiert - 340 Mio. DM. Allein im Jahr<br />

1999 beträgt <strong>der</strong> Mehraufwand 60 Mio. DM.<br />

Lassen Sie uns dazu zur Geschäftsentwicklung 1999 noch einen<br />

Blick auf die Gewinnsituation <strong>der</strong> großen Einzelgesellschaften des<br />

<strong>R+V</strong>-Konzerns werfen.<br />

19


Chart 9:<br />

<strong>R+V</strong> Konzern - Ertragslage Gesellschaften<br />

Gewinne gestiegen, Steuern jedoch stärker<br />

91<br />

Konzern Vers. AG Leben AG Allgemeine<br />

276<br />

99<br />

323<br />

1998 1999<br />

49<br />

83<br />

65<br />

1998 1999<br />

117<br />

Die Grafik zeigt einen insgesamt erfreulichen Anstieg <strong>der</strong><br />

Ergebnisse. Gleichzeitig verdeutlicht sie aber auch, dass ein Großteil<br />

unserer Überschüsse durch die Steuerbelastung absorbiert wird.<br />

Nur am Rande sei bemerkt, dass <strong>der</strong> Staat z. B. bei unserem<br />

Kompositversicherer, <strong>der</strong> <strong>R+V</strong> Allgemeinen, zusätzlich zur Steuer<br />

vom Einkommen und Ertrag eine halbe Milliarde<br />

Versicherungssteuer und Feuerschutzsteuer kassiert.<br />

81<br />

41 43<br />

1998 1999<br />

86<br />

56<br />

177<br />

95<br />

1998 1999<br />

242<br />

Ergebnis<br />

vor Steuern<br />

Ergebnis<br />

nach Steuern<br />

9<br />

20


Meine Damen und Herren, lassen Sie uns nun noch einen Blick auf<br />

die Entwicklung Garantiemittel des Konzerns werfen.<br />

Chart 10:<br />

<strong>R+V</strong> Konzern<br />

Garantiemittel (in Mio. DM) im Konzern verstärkt<br />

Eigenkapital<br />

1.417 1.515<br />

Wie das Chart zeigt, hat sich unser Eigenkapital seit Ende 1995<br />

leicht erhöht und alle versicherungstechnischen Rückstellungen<br />

wurden deutlich gesteigert. Insgesamt sind seit 1995 unsere<br />

Garantiemittel um über 50 % gestiegen. Von 1998 auf 1999 allein um<br />

knapp 12 %. Wir konnten also die Finanzkraft des Unternehmens<br />

weiter stärken.<br />

Deckungsrückstellung<br />

(netto)<br />

22.026<br />

34.653<br />

Schadenrückstellung<br />

(netto)<br />

3.404<br />

4.137<br />

Rückst. für<br />

Beitragsrückerstatt.<br />

(netto)<br />

3.040<br />

4.669<br />

Schwankungsrückstellung<br />

1995 1999 1995 1999 1995 1999 1995 1999 1995 1999<br />

Soviel zum Geschäftsjahr 1999 des <strong>R+V</strong> Konzerns, einem überaus<br />

zufriedenstellenden Jahr. Dafür möchte ich auch meinen Dank an<br />

338<br />

1.025<br />

10<br />

21


unsere Mitarbeiter aussprechen, die durch ihren Einsatz und durch ihr<br />

Engagement das gute Ergebnis möglich gemacht haben.<br />

Als nächstes möchte ich Ihnen einen kurzen Überblick über den<br />

Einzelabschluss unserer Muttergesellschaft, <strong>der</strong> <strong>R+V</strong> Versicherung AG<br />

geben:<br />

Jahresabschluss <strong>der</strong> <strong>R+V</strong> Versicherung AG<br />

Chart 11:<br />

<strong>R+V</strong> Versicherung AG<br />

Starkes Wachstum, insbeson<strong>der</strong>e im Fremdgeschäft<br />

Gebuchte Brutto-Beiträge in Mio. DM<br />

Gruppengeschäft<br />

Fremdgeschäft<br />

1.052<br />

337<br />

1.508<br />

+10,4% 1.583<br />

1.390+8,5%<br />

1.434<br />

-4,9%<br />

1.052<br />

Nach einem geplanten Rückgang durch die Verringerung <strong>der</strong><br />

456<br />

Rückversicherungsabgaben <strong>der</strong> <strong>R+V</strong>-Gruppengesellschaften im Jahr<br />

1998 sind die Brutto-Beiträge <strong>der</strong> <strong>R+V</strong> Versicherung AG 1999 um<br />

861<br />

573<br />

wie<strong>der</strong> 10,4 % auf 1.583 Mio. DM gestiegen.<br />

889<br />

694<br />

1996 1997 1998 1999<br />

11<br />

22


Dabei legte das Gruppengeschäft um 3,3 % auf 889 Mio. DM zu. Es ist<br />

vor allem auf den unerwarteten Boom im Lebensbereich bei <strong>R+V</strong><br />

zurückzuführen.<br />

Hauptwachstumsträger war wie bereits 1998 wie<strong>der</strong>um das<br />

Fremdgeschäft, das um 21 % auf 694 Mio. DM zulegte. Diese<br />

Steigerung geht sowohl auf einen Beitragszuwachs in <strong>der</strong> Schaden-<br />

/Unfall- als auch in <strong>der</strong> Lebens-Rückversicherung zurück. Im Schaden-<br />

/Unfall-Bereich resultiert <strong>der</strong> positive Anstieg hauptsächlich aus <strong>der</strong><br />

erstmaligen Einbeziehung des <strong>von</strong> unserer italienischen Tochter<br />

Assimoco übernommenen Rückversicherungsgeschäftes. Im Bereich<br />

Leben profitierten wir wie<strong>der</strong>um <strong>von</strong> hoch retrozediertem Neugeschäft<br />

aus Süd- und Mittelamerika.<br />

Nach diesem Blick auf die Umsatzseite nun zur Ertragsentwicklung,<br />

in <strong>der</strong> sich die genannten Effekte nie<strong>der</strong>schlagen:<br />

23


Chart 12:<br />

<strong>R+V</strong> Versicherung AG<br />

Versicherungstechnisches Bruttoergebnis verschlechtert<br />

In Mio. DM<br />

Ist 1999<br />

Verdiente Bruttobeiträge 1.566 1.422<br />

Brutto-Aufwendungen für Versicherungsfälle 961 897<br />

Brutto-Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb 524 466<br />

Versicherungstechnisches Bruttoergebnis - 6 50<br />

Ergebnis aus <strong>der</strong> Retrozession - 71 - 80<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Schwankungsrückstellung 30 - 19<br />

Versicherungstechnisches Nettoergebnis - 47 - 49<br />

Zunächst einmal sind die Brutto-Aufwendungen für Versicherungsfälle<br />

um 7,2 % auf 961 Mio. DM gestiegen. Die Ursache - weiter<br />

zugenommene Groß- und Katastrophenschäden - habe ich schon bei<br />

<strong>der</strong> Kommentierung des Konzernabschlusses erwähnt:<br />

Bei den Kosten ist ein Anstieg um 12,4 % auf 524 Mio. DM zu<br />

verzeichnen. Hier setzt sich ein schon länger andauern<strong>der</strong> Trend lei<strong>der</strong><br />

fort: Aufgrund des scharfen Wettbewerbs in <strong>der</strong><br />

Rückversicherungsbranche mussten den Erstversicherungskunden<br />

wie<strong>der</strong>um deutlich höhere Provisionssätze zugestanden werden. Die<br />

Verwaltungskosten hingegen sind lediglich proportional angestiegen.<br />

Aufgrund des schlechten Schadenverlaufes im Fremdgeschäft wurden<br />

<strong>der</strong> Schwankungsrückstellung 30 Mio. DM entnommen.<br />

Ist 1998<br />

12<br />

24


Nach Berücksichtigung des verbesserten Ergebnisses aus <strong>der</strong><br />

Retrozession verbleibt ein gegenüber 1998 um 2 Mio. DM verbessertes<br />

versicherungstechnisches Nettoergebnis <strong>von</strong> - 47 Mio. DM.<br />

Chart 13:<br />

<strong>R+V</strong> Versicherung AG<br />

Gesamtergebnis verbessert<br />

In Mio. DM<br />

:<br />

Ist 1999<br />

Ist 1998<br />

Versicherungstechnisches Nettoergebnis - 47 - 49<br />

Ergebnis aus Kapitalanlagen 195 148<br />

Ergebnis vor Steuern 117 83<br />

Steuern - 52 - 34<br />

Jahresüberschuss 65 49<br />

Rücklagen - 13 - 3<br />

Bilanzgewinn 52 46<br />

Dem gegenüber stieg das Ergebnis aus Kapitalanlagen um fast 32 %<br />

auf 195 Mio. DM. Das Ergebnis vor Steuern lag danach mit 117 Mio.<br />

DM um fast 41 % über dem des Vorjahres. Die Steuern jedoch<br />

wuchsen um fast 54 % auf 52 Mio. DM an. Deshalb konnten wir den<br />

Jahresüberschuss nur um rund 33 % auf 65 Mio. DM steigern. Hier<strong>von</strong><br />

wurden 13 Mio. DM in die Gewinnrücklagen eingestellt. Somit verbleibt<br />

ein um 13 % gewachsener Bilanzgewinn in Höhe <strong>von</strong> 52 Mio. DM.<br />

13<br />

25


Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, die Dividende <strong>von</strong> 12 auf 13,5<br />

% zu erhöhen. Das sind inkl. Steuergutschrift über 74 Mio. DM.<br />

Nun noch ein Blick auf unsere Bewertungsreserven:<br />

Chart 14:<br />

<strong>R+V</strong> Versicherung AG<br />

Bewertungsreserven stark gestiegen<br />

In % <strong>der</strong><br />

Kapitalanlagen<br />

Bewertungsreserven<br />

(Mio. DM)<br />

1.695<br />

+30 %<br />

1.303<br />

1998 1999<br />

57,9 77,0<br />

Wie das Chart zeigt, sind sie um 30 % auf 1.695 Mio. DM gestiegen.<br />

In Relation zum Gesamtbestand an Kapitalanlagen sind das 77 % im<br />

Vergleich zu 58 % im Jahr 1998. Diese Steigerungsraten resultieren<br />

im wesentlichen aus höheren Bewertungen <strong>der</strong><br />

Verteilung Bewertungsreserven<br />

Sonstige<br />

1,2 %<br />

Konzernbeteiligungen aufgrund <strong>der</strong> bei den Konzerngesellschaften<br />

gestiegenen Gewinne. Die Ermittlung <strong>der</strong> Zeitwerte <strong>der</strong><br />

Konzernbeteiligungen erfolgt in Abstimmung mit den<br />

Beteiligungen/<br />

verbundene Unternehmen<br />

98,8 %<br />

Wirtschaftsprüfern nach dem vereinfachten Ertragswertverfahren.<br />

14<br />

26


Dies entspricht <strong>der</strong> branchenüblichen Praxis. Basis bildet das<br />

durchschnittliche Ergebnis <strong>der</strong> zurückliegenden drei Jahre.<br />

Meine Damen und Herren, lassen Sie mich also kurz<br />

zusammenfassen:<br />

1999 war bezogen auf die Rahmenbedingungen ein äußerst<br />

turbulentes Geschäftsjahr. Aber wir haben wie<strong>der</strong>um in nahezu allen<br />

Sparten Marktanteile gewonnen.<br />

Unsere Wachstumsziele haben wir erreicht, ja im<br />

Personenversicherungsbereich sogar weit übertroffen und das auch<br />

ohne den Son<strong>der</strong>effekt, <strong>der</strong> durch die Steuerpläne <strong>der</strong><br />

Bundesregierung ausgelöst wurde. <strong>R+V</strong> konnte hier ganz beson<strong>der</strong>s<br />

die gestiegene Nachfrage nach Produkten zur Privaten<br />

Altersvorsorge nutzen.<br />

Auch mit <strong>der</strong> Ertragssituation können wir im Großen und Ganzen<br />

zufrieden sein. Sie ermöglichte uns bei den meisten<br />

Konzerngesellschaften eine Steigerung <strong>der</strong> Dividende.<br />

Damit möchte ich nun zunächst die Zahlenebene verlassen und Ihnen<br />

einen Überblick über den Stand unserer Maßnahmen zur<br />

Unternehmensentwicklung geben:<br />

Programme zur Unternehmensentwicklung<br />

27


Chart 15:<br />

Maßnahmen zur Unternehmensentwicklung<br />

Programme verlaufen plangemäß<br />

• Reorganisation des Innendienstes (ProgrESS) abgeschlossen<br />

• Führungsorganisation gestrafft<br />

• Neustrukturierung des Vertriebes begonnen<br />

• Produktangebot zielgruppenorientierter ausgerichtet<br />

• Neue Technologien eingeführt und planmäßige<br />

Weiterentwicklung<br />

Zur Zeit ist <strong>R+V</strong> mit fünf großen Maßnahmenkomplexen dabei, sich<br />

auf die künftigen Markterfor<strong>der</strong>nisse auszurichten und die<br />

Wettbewerbsposition weiter auszubauen. Dabei optimieren wir<br />

unseren Innendienst und unsere Führungsorganisation. Wir<br />

strukturieren den Vertrieb neu, richten unser Produktangebot<br />

zielgruppenorientierter aus und nutzen und entwickeln neue Techno-<br />

logien weiter.<br />

Reorganisation des Innendienstes abgeschlossen<br />

15<br />

28


Über das erste Projekt, genannt ProgrESS, das die Reorganisation des<br />

Innendienstes beinhaltete, habe ich Ihnen bereits letztes Jahr<br />

ausführlich berichtet. Es ist praktisch abgeschlossen. Der komplette<br />

Innendienst wurde aus den Filialdirektionen herausgenommen und an<br />

den drei Standorten Frankfurt, Hannover und Stuttgart konzentriert.<br />

Dadurch verfügen wir nun über eine gestrafftere Verwaltungsstruktur,<br />

und unsere Filialdirektionen können sich voll auf ihre vertriebliche<br />

Aufgabe konzentrieren. Als Ergebnis erwarten wir eine jährliche<br />

Kosteneinsparung <strong>von</strong> ca. 100 Mio. DM, die erstmals ab kommendem<br />

Jahr vollständig wirksam sein wird.<br />

Führungsorganisation gestrafft<br />

Auch über unsere zweites Projekt, die Straffung unserer<br />

Führungsorganisation, habe ich Sie bereits letztes Jahr ausführlich<br />

informiert. Es ist ebenfalls bereits weitgehend abgeschlossen. Zur Zeit<br />

sind wir dabei, auch Umstrukturierungen innerhalb <strong>der</strong> neu<br />

geschaffenen Einheiten vorzunehmen und sie <strong>der</strong> neuen Führung<br />

anzupassen. Wir richten damit unsere Arbeitsprozesse und<br />

Aufbaustrukturen noch stärker auf unsere Kunden und Verbundpartner<br />

aus.<br />

Neustrukturierung des Vertriebes begonnen<br />

Letztes Jahr hatte ich bereits angedeutet, dass wir auch unsere<br />

Vertriebsstrukturen und –prozesse ständig weiterentwickeln. Dazu<br />

haben wir dieses Jahr mit einem dritten großen Vorhaben, <strong>der</strong><br />

Neustrukturierung des Vertriebs, begonnen. Damit flankieren wir auch<br />

die strategische Neuausrichtung <strong>der</strong> Volksbanken und<br />

Raiffeisenbanken in allen wesentlichen Punkten.<br />

29


Oberstes Ziel ist eine optimale Markterschließung auf Basis einer<br />

verbundorientierten Marktbearbeitungsstrategie. Wir wollen damit<br />

unsere Vertriebspartner noch besser unterstützen, noch dichter an die<br />

genossenschaftliche Organisation binden.<br />

Dies wollen wir u. a. erreichen<br />

• durch verbesserte bankenspezifische Betreuungsmodelle mit mehr<br />

Kompetenzen am point of sale.<br />

• durch mehr Kundennähe und stärkere Präsenz in <strong>der</strong> Fläche.<br />

Um regional noch besser im genossenschaftlichen Verbund<br />

zusammenzuarbeiten, wird es statt 15 künftig mehr als doppelt so<br />

viele Filialdirektionen geben. Dies werden flexiblere, kleinere<br />

Vertriebseinheiten sein, die sich noch stärker auf den Verkauf<br />

konzentrieren.<br />

• durch individuelle, maßgeschnei<strong>der</strong>te Entwicklungsprogramme zur<br />

Weiterqualifizierung des Außendienstes und unserer<br />

Vertriebspartner<br />

• und schließlich durch einen selektiven Ausbau des<br />

Maklergeschäftes, um dem Verbund auch die Kunden zuzuführen,<br />

die nicht über den Bankenvertriebsweg gewonnen werden können.<br />

Mit <strong>der</strong> neuen Vertriebsstrategie wollen wir innerhalb <strong>der</strong> nächsten fünf<br />

Jahre deutlich mehr Neugeschäft erzielen und gleichzeitig die<br />

30


Vertriebskostenquoten reduzieren.<br />

Produktangebot zielgruppenorientierter ausgerichtet<br />

Eine Neuausrichtung haben wir nicht nur im Vertrieb, son<strong>der</strong>n auch im<br />

Produktbereich vorgenommen. Auch hier praktizieren wir eine striktere<br />

Kunden- und Serviceorientierung. Das Motto lautet: weg vom tradi-<br />

tionellen Spartendenken aus Unternehmenssicht und hin zum<br />

bedarfsorientierten Denken aus Kundensicht.<br />

Letztes Jahr erwähnte ich die UP-Compact, eine Multi-Risk-Police für<br />

kleine und mittelständische Unternehmen. Seit April diesen Jahres<br />

existiert das angekündigte Folgeprodukt: eine Unternehmenspolice für<br />

mittlere und kleinere Firmenkunden aus den Bereichen Handel und<br />

Handwerk. Das neue Produkt besteht aus flexiblen Bausteinen. Damit<br />

bieten wir dem Kunden eine maßgeschnei<strong>der</strong>te Versicherungslösung,<br />

die lückenlos und zugleich überschneidungsfrei mit an<strong>der</strong>en Produkten<br />

ist.<br />

Ein weiterer Vorteil für den Kunden: Es ist nur ein Antrag auszufüllen,<br />

und er hält anschließend nur einem Vertrag und ein einziges Be-<br />

dingungswerk in den Händen. Erste Rückmeldungen und Zahlen aus<br />

unserem Vertrieb lassen erwarten, dass dieses Produkt ein großer<br />

Erfolg wird.<br />

Ich sagte eingangs, dass die Private Altersvorsorge zunehmende<br />

Bedeutung erlangt. Auf das gesamte Thema <strong>der</strong> Privaten<br />

Altersvorsorge wird im Anschluss Herr Professor <strong>Dr</strong>. <strong>Dr</strong>. Rürup in<br />

seinem Vortrag eingehen.<br />

31


Wir bei <strong>R+V</strong> kommen auf diesem Gebiet mit unserem Angebot den<br />

verän<strong>der</strong>ten Kundenbedürfnissen nach. Seit diesem Juli sind wir im<br />

Personenversicherungsbereich mit einer neuen Produktgeneration auf<br />

dem Markt. Sie trägt vor allem dem Wunsch <strong>der</strong> Kunden nach<br />

flexibleren Produkten Rechnung und rückt die Chancen auf höhere<br />

Renditen in den Vor<strong>der</strong>grund. Beispiele sind die fondsgebundene Über-<br />

schussverwendung bei <strong>der</strong> Lebensversicherung sowie erweiterte und<br />

flexiblere Regelungen im Erlebens- und Todesfall. Analoge Produkte<br />

haben wir auch in <strong>der</strong> Rentenversicherung entwickelt. Demnächst<br />

werden wir mit <strong>der</strong> Einführung <strong>der</strong> fondsgebundenen Rentenversiche-<br />

rung das neue Angebot abrunden.<br />

Neue Technologien eingeführt und planmäßige Weiterentwicklung<br />

In engem Zusammenhang mit unseren Aktivitäten in den Bereichen<br />

Verwaltung, Vertrieb und Produkte steht <strong>der</strong> fünfte Maßnahmenkom-<br />

plex: die Einführung und die Nutzung neuer Technologien. Im letzen<br />

Jahr haben wir Sie ja ausführlich in diesen Themenkomplex eingeführt.<br />

Bei unseren Technologie-Projekten handelt es sich im wesentlichen:<br />

um unser Call-Center, das Elektronische Dokumentenmanagement<br />

(EDM), die technische Unterstützung unserer Vertriebswege und das<br />

Internet. Wobei keines dieser Projekte isoliert betrachtet werden darf.<br />

Unser Call-Center, mit dessen Aufbau wir vor zwei Jahren begonnen<br />

haben, ist heute die zentrale telefonische Anlaufstelle für unsere<br />

Kunden. Unser Ziel ist es, dass dort 70% <strong>der</strong> Kundenanfragen ohne<br />

Weiterleitung an die Fachabteilungen fallabschließend beantwortet<br />

werden. Um so mehr freuen wir uns, dass wir hier die 80 Prozentmarke<br />

erreicht haben.<br />

Mit <strong>der</strong> Einführung des elektronischen Dokumentenmanagements wird<br />

32


is Ende 2001 für unsere Mitarbeiter in <strong>der</strong> Antrags-, Vertrags- und<br />

Schadenbearbeitung das papierlose Büro Realität sein. Bereits heute<br />

brauchen 60 Prozent unserer Mitarbeiter nicht mehr auf Papierakten<br />

zurückgreifen und bis Ende diesen Jahres gilt dies für 75 Prozent.<br />

Gut vorangekommen sind wir auch bei <strong>der</strong> technischen Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Vertriebswege, die eine noch engere Verzahnung unserer<br />

Arbeitsabläufe mit denen unserer Vertriebspartner ermöglicht.<br />

Bereits heute steht Ihnen, unseren genossenschaftlichen Bankpartnern,<br />

ein umfassendes Informationssystem mit Vertragsdaten und<br />

Versicherungsverläufen „Ihrer“ Kunden, aktuellen Produktinformationen<br />

sowie wichtigen gesetzlichen Än<strong>der</strong>ungen online zur Verfügung.<br />

Und bereits heute können 80 Prozent <strong>der</strong> Kleinschäden in den<br />

wichtigsten Sparten <strong>von</strong> jedem Bankarbeitsplatz “vor Ort“ reguliert<br />

werden.<br />

Als nächstes werden wir die fallabschließende Beratung und<br />

Antragsausfertigung am point of sale in <strong>der</strong> KFZ-Versicherung<br />

einführen.<br />

Zur Zeit sind wir bei <strong>der</strong> Erarbeitung <strong>von</strong> Konzepten, wie wir die<br />

Technologiebasis unserer Systeme zur Vertriebsunterstützung optimal<br />

auf Internet-Technologien umstellen und weiterentwickeln können. Und<br />

damit komme ich zum jüngsten Technik-Projekt, dem Internet.<br />

Die <strong>R+V</strong> Versicherung als Mitglied des genossenschaftlichen<br />

FinanzVerbundes muss und will sich auch im Internet gemeinsam mit<br />

33


ihren Verbundpartnern positionieren. Unsere Internetstrategie wird sich<br />

deshalb nahtlos in die Internetstrategie des genossenschaftlichen<br />

FinanzVerbundes einfügen.<br />

Im Vor<strong>der</strong>grund steht für uns zunächst eindeutig <strong>der</strong> business-to-<br />

business-Bereich. Denn die Internettechnologie hat den Vorteil, dass<br />

auch sehr heterogene IT-Landschaften miteinan<strong>der</strong> vernetzt werden<br />

können.<br />

Von daher erwarten wir wesentliche Erleichterungen bei <strong>der</strong><br />

Vertriebsunterstützung gegenüber den bisherigen technischen<br />

Systemen.<br />

Gleichwohl sehen wir auch die Chancen im business-to-consumer-<br />

Bereich. Mehr als 15 Prozent unserer Kunden verfügen über einen<br />

Online-Zugang und erwarten einen interaktiven<br />

Kommunikationsprozess – sei es um sich zu informieren, sei es um<br />

bestimmte Geschäftsvorfälle zu erledigen.<br />

Unseren Schwerpunkt in diesem Bereich sehen wir folglich zunächst in<br />

<strong>der</strong> Information <strong>von</strong> Interessenten, <strong>der</strong> Kundenbindung und einer<br />

intensiveren Kommunikation mit den Kunden.<br />

Mit dieser Zielrichtung werden wir den Webauftritt <strong>der</strong> <strong>R+V</strong> bis Ende<br />

des Jahres komplett neu gestalten.<br />

Lassen Sie mich – bevor ich auf die Geschäftslage im Jahr 2000 zu<br />

sprechen komme - nochmals auf ein Thema zurückkommen, das ich<br />

bereits am Anfang meiner <strong>Rede</strong> erwähnt habe: das Thema Fusionen<br />

34


und Übernahmen.<br />

Für uns gilt nach wie vor: Wachstum aus eigener Kraft hat Vorrang. Wir<br />

konnten bislang alle unsere Ziele und Maßnahmen in enger und<br />

vertrauensvoller Zusammenarbeit mit Ihnen, unseren genossen-<br />

schaftlichen Partnern, erreichen. Und wir sind überzeugt, dass dies<br />

auch in Zukunft nicht nur so bleiben wird, son<strong>der</strong>n dass wir gemeinsam<br />

noch wesentlich erfolgreicher sein werden als bereits in <strong>der</strong><br />

Vergangenheit. Die strategische Neuausrichtung des FinanzVerbundes<br />

und die beschriebenen Maßnahmen <strong>der</strong> <strong>R+V</strong> werden uns dabei helfen.<br />

Gleichwohl prüfen wir alle interessanten Angebote. Aber wir greifen nur<br />

zu, wenn aus einer Fusion ein wirklicher Mehrwert für die<br />

Genossenschafts-Organisation entstehen kann, und die angebotenen<br />

Unternehmen zu <strong>R+V</strong> und zur genossenschaftlichen Organisation pas-<br />

sen.<br />

KRAVAG-LOGISTIC Versicherungs-AG gegründet<br />

Bei <strong>der</strong> KRAVAG ist das zum Beispiel <strong>der</strong> Fall. Wie <strong>R+V</strong> ist KRAVAG<br />

ein Unternehmen mit genossenschaftlichem Hintergrund, und <strong>R+V</strong> und<br />

KRAVAG arbeiten bereits seit über 4 Jahren sehr erfolgreich zu-<br />

sammen.<br />

Wie letztes Jahr angekündigt, haben sich <strong>R+V</strong> und KRAVAG<br />

mittlerweile durch die gemeinsame Gründung <strong>der</strong> KRAVAG-LOGISTIC<br />

Versicherungs-AG zusammengeschlossen.<br />

35


Vorrangiges Ziel ist es, unser beträchtliches Volumen und Know-how im<br />

Transport- und Straßengüterverkehrsgewerbe zu bündeln und dadurch<br />

eine führende Marktstellung in diesem Sektor zu erreichen.<br />

Der Aufbau dieser Gesellschaft wurde diesen Monat abgeschlossen, so<br />

dass die KRAVAG-LOGISTIC nach <strong>der</strong> Eintragung ins Handelsregister<br />

am 10. August offiziell ihre Geschäfte aufgenommen hat.<br />

Ich darf an dieser Stelle darauf hinweisen, dass Herr <strong>Dr</strong>. Mücke mit<br />

Wirkung zum 1.7. diesen Jahres zum ordentlichen Vorstandsmitglied<br />

<strong>der</strong> <strong>R+V</strong> Versicherung AG bestellt wurde und künftig verantwortlich für<br />

unser Ressort KRAVAG ist.<br />

Soviel zu unseren Maßnahmen und Projekten, die alle plangemäß<br />

verlaufen. Ich möchte jetzt noch einen kurzen Ausblick auf den Verlauf<br />

des aktuellen Jahres in unserem deutschen Konzern-<br />

Erstversicherungsgeschäft geben.<br />

Bisheriger Verlauf im Jahr 2000<br />

Im Bereich Leben verlief das erste Halbjahr im Neugeschäft<br />

erwartungsgemäß rückläufig.<br />

Dies betrifft die gesamte Branche und ist überwiegend auf die vielen<br />

vorgezogenen Vertragsabschlüsse im letzten Jahr zurückzuführen.<br />

Wir erwarten jedoch im zweiten Halbjahr eine spürbare Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Neugeschäftsentwicklung, auch aufgrund <strong>der</strong> zum 1. Juli 2000 neu<br />

eingeführten Produktgeneration. Gegenüber 1998 – das Ausnahmejahr<br />

36


99 eignet sich hier nicht als Vergleichsmaßstab – wird mit einem<br />

Beitragsplus im Neugeschäft gerechnet.<br />

Chart 16:<br />

Aktuelle Beitragsentwicklung<br />

Bislang zufriedenstellen<strong>der</strong> Verlauf im Jahr 2000<br />

Beitragswachstum in %<br />

Sparte Jan - Juli 2000 zu 1999 Jan - Juli 1999 zu 1998<br />

Erstversicherung *<br />

Leben<br />

Kranken<br />

Schaden/Unfall<br />

Allg. Haftpflicht<br />

Kraftfahrt<br />

Sach<br />

Unfall<br />

Rechtsschutz<br />

Die gebuchten Bruttobeiträge im Bereich Lebensversicherung haben<br />

sich bisher einigermaßen erfreulich entwickelt. Auch wenn <strong>der</strong><br />

Vergleich mit dem Vorjahr auf dieser Graphik zeigt, dass <strong>der</strong> Zuwachs<br />

geringer ausgefallen ist. Insgesamt erwarten wir für 2000 im gesamten<br />

Personenversicherungsbereich eine positive Entwicklung <strong>der</strong><br />

Beitragseinnahmen.<br />

0,4<br />

* Erstversicherungsgeschäft Konzern Deutschland<br />

2,2<br />

3,1<br />

2,3<br />

4<br />

2,2<br />

5,7<br />

5,4<br />

In Schaden/Unfall liegen wir bis inkl. Juli 2000 um 2,2% über dem<br />

Vorjahreszeitraum und damit voll in unserer Planung. Das ist eine<br />

erfreuliche Entwicklung, hatten wir doch jahrelang Beitragsrückgänge<br />

15,7<br />

-4,2<br />

-0,7<br />

0,9<br />

2,7<br />

3<br />

5,6<br />

5,4<br />

13,5<br />

17,8<br />

16<br />

37


zu verzeichnen. Beson<strong>der</strong>s erwähnenswert ist <strong>der</strong> Beitragszuwachs mit<br />

plus 2,2 % in <strong>der</strong> KFZ-Sparte. Dieser ist im wesentlichen auf die zum 1.<br />

1. diesen Jahres durchgeführte Tariferhöhung zurückzuführen. Aber<br />

auch bei <strong>der</strong> Stückzahl <strong>der</strong> versicherten Kraftfahrzeuge gibt es einen<br />

leichten Zuwachs. Wir hoffen sehr, dass nach zahlreichen<br />

verlustreichen Jahren Vernunft bei unseren Wettbewerbern eingekehrt<br />

ist und die Tarifkalkulationen wie<strong>der</strong> realistisch werden. Denn nur dann<br />

wird die Talsohle wirklich dauerhaft durchschritten sein.<br />

Auch Haftpflicht trägt bisher deutlich zur Steigerung <strong>der</strong> gebuchten<br />

Beiträge bei.<br />

Insgesamt rechnen wir mit deutlich steigenden Aufwendungen für<br />

Versicherungsfälle. Hauptursache ist <strong>der</strong><br />

Lebensversicherungsbereich, in dem wir mit vermehrten Abläufen mit<br />

steigenden Versicherungssummen und einer Zunahme <strong>von</strong><br />

Rentenleistungen rechnen. Beides hatten wir jedoch in unserer<br />

Planung bereits berücksichtigt.<br />

Zu den Schadenaufwendungen im Kompositbereich können wir noch<br />

keine verlässlichen Aussagen treffen. Der bisherige Verlauf zeigt<br />

jedoch eine leicht abnehmende Tendenz (- 1,2 Prozent).<br />

Unsere Kosten entwickeln sich insgesamt leicht rückläufig. Hier schlägt<br />

sich einerseits unser Erfolg bei unseren Kostensenkungsbemühungen<br />

nie<strong>der</strong>. An<strong>der</strong>erseits verbergen sich dahinter aber auch niedrigere<br />

Abschlussaufwendungen im Lebensversicherungsbereich, aufgrund<br />

des niedrigeren Neugeschäfts.<br />

Alles in allem sind wir zuversichtlich, dass wir unsere Ertragsziele auch<br />

dieses Jahr wie<strong>der</strong> erreichen.<br />

38


Meine Damen und Herren, lassen Sie mich zusammenfassend<br />

folgendes Fazit ziehen:<br />

Fazit<br />

Chart 17:<br />

Zusammenfassendes Fazit<br />

� Geschäftsentwicklung <strong>der</strong> <strong>R+V</strong> 1999 sehr zufriedenstellend<br />

� Marktanteilsgewinne in nahezu allen Sparten<br />

� Ergebnissituation weiter verbessert<br />

� Maßnahmen zur Unternehmensentwicklung voll im Plan<br />

� für 2000 insgesamt optimistische Erwartungen<br />

• 1999 – das war ein sehr zufriedenstellendes Jahr für <strong>R+V</strong> in einem<br />

für die Assekuranz turbulenten Umfeld<br />

• <strong>R+V</strong> hat sich gut behauptet – unser Marktanteil ist in fast allen<br />

Sparten weiter gestiegen.<br />

• Die Ergebnissituation ist verbessert.<br />

17<br />

39


• Unsere Maßnahmen zur Straffung <strong>der</strong> Organisation und zur<br />

Verbesserung des Service verlaufen plangemäß. Darüber hinaus<br />

haben wir unsere Projekte zur Unternehmensentwicklung <strong>der</strong> <strong>R+V</strong><br />

Versicherung planmäßig vorangetrieben.<br />

• Die bisherigen Ergebnisse des laufenden Jahres zeigen: Wir können<br />

zwar die Rekordsteigerungen des Jahres 1999 bei den Beiträgen<br />

nicht noch einmal erreichen. Wegen bisher mo<strong>der</strong>ater Schaden-<br />

kosten und ordentlicher Kapitalanlageergebnisse sind wir jedoch<br />

insgesamt optimistisch.<br />

Alles in allem also ein positiver Rückblick und ein positiver Ausblick. Ich<br />

habe Ihnen aber auch eingangs geschil<strong>der</strong>t, dass sich zunehmend<br />

Allfinanzunternehmen, Zusammenschlüsse aus Banken, Versicherern<br />

und Kapitalanlagegesellschaften bilden. Dass daher neue und starke<br />

Konkurrenz droht.<br />

Und damit möchte ich meinen Vortrag für heute auch beenden, indem<br />

ich nochmals darauf hinweise: Wir im genossenschaftlichen Verbund<br />

besitzen bereits alle Stärken eines Allfinanzdienstleisters. Wir sollten<br />

nicht warten, bis an<strong>der</strong>e unseren Vorsprung eingeholt haben.<br />

Uneinigkeit kostet uns Chancen. Deswegen müssen wir unsere Kräfte<br />

im Verbund stärker bündeln. Wir müssen noch enger zusammenrücken.<br />

<strong>R+V</strong> leistet dazu ihren Beitrag. Wenn alle Verbundpartner gemeinsam<br />

die Herausfor<strong>der</strong>ungen annehmen, werden wir auch weiterhin<br />

gemeinsam erfolgreich sein.<br />

Vielen Dank.<br />

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