s'Magazin usm Ländle, 30. Oktober 2016

MUNDART
Ausflugsziel für Wanderer,
Skifahrer und Paragleiter.
Haben Sie auch historische Fotoschätze
zuhause, dann schicken
Sie sie uns per E-Mail an vorarlberg@kronenzeitung.at.
Die besten
Bilder werden veröffentlicht.
Foto: Sammlung Risch-Lau,Landesbibliothek Vorarlberg
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Der Ausgangspunkt des Tüpfleschießers –imwahrsten
Sinne des Wortes –ist das Pünktchen (=Tüpfle), das dieser
scheißt.Bezeichnet wirddamit im Alemannischen im
übertragenen Sinne ein Pedant.Der Ursprung dieses
bildhaften Ausdrucks, nämlich die Verbindung von
Kleinheit und Verkotung,wirdbisweilen in jenen mikroskopisch
kleinen Exkrementen vermutet,die Fliegen
punktuell hinterlassen und meist auch nur Leute mit
Adleraugen stören oder eben den sprichwörtlichen Tüpfleschießer.Eine
zweite etymologische Theorie verortet
den Tüpfleschießer hingegen in einem Neurotiker der Interpunktion,
dessen Blutdruck
ins Lebensbedrohliche
steigt,wenn er den
„Was,soen
Tüpfleschießer
wit du hürota? Jo
denn viel Spaß
bem Putza.“
Tüpfleschießer
Hauptwort,männlich
Kleinbuchstaben iohne
i-Punkt über seinem i-
Strich entdeckt,weshalb
er diesen –selbst
bei Dokumenten, die
ihn gar nichts angehen
–sofort und notfalls
auch handschriftlich
darüber punktet.Wem das
Wort scheißen zu vulgär
scheint,kann alternativ auf das
Wort Tüpfleritter (wörtl. Pünktchenreiter bzw. –ritter)
ausweichen. Allerdings kommt die Verachtung für den so
bezeichneten Pedanten in dieser Version nur mangelhaft
zur Geltung,während Tüpfleschießer auch nicht den geringsten
Zweifel daran lässt,dass man einen solchen
Menschen nicht in der Umgebung haben will.
s’Magazin 13