Rosenkreuzer und Tempelritter Juan Maler Die grosse ... - Square7
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geheimnisvollreligiösen Bedeutung der Symbole hat es eine besondere Bewandtnis. In der letzten<br />
Unausdeutbarkeit <strong>und</strong> Vielfalt eines Symbols ergreift der Betrachter religiösen Bereich. Freimaurerei ist<br />
darum religiös; sie ist aber keine Religion."<br />
M. <strong>Die</strong>rickx schreibt, daß die Freimaurerei "keine Religion ist, wohl aber ein ethisches System". Mit dieser<br />
Behauptung, die für ihn "unverrückbar feststeht", will er dem nach seiner Meinung "bedeutsamsten<br />
Vorbehalt gegen die Freimaurerei" begegnen, nämlich der "Gefahr des Synkretismus", <strong>und</strong> er hofft damit,<br />
viele Einwände, die z. B. Hannah <strong>und</strong> Whalen machen, entkräften zu können."<br />
Doch dazu muß leider gesagt werden, daß M. <strong>Die</strong>rickx die Freimaurerei nicht gründlich genug studiert hat.<br />
Gegen seine Auffassung spricht schon das erste <strong>und</strong> wichtigste Kapitel der "Alten Pflichten" von 1723, die<br />
nach wie vor als allgemein anerkanntes Gr<strong>und</strong>gesetz der "regulären Freimaurerei" gelten. Ganz im<br />
Einklang mit den Aussagen dieses Kapitels der "Alten Pflichten", hat die Großloge von England im Jahr<br />
1950 die Großloge von Uruguay förmlich exkommuniziert, als diese die Glaubensformel so weit faßte, daß<br />
sie von Gläubigen <strong>und</strong> Ungläubigen angenommen werden konnte, <strong>und</strong> erklärt: "<strong>Die</strong> wahre Freimaurerei ist<br />
eine Religion. Der Glaube, den man haben muß, besteht darin, daß man dem Gott der Christen eine<br />
wirkliche Ehrung erweist. <strong>Die</strong> Freimaurerei ist vom Glauben des Mittelalters inspiriert <strong>und</strong> muß ihm die<br />
Treue wahren ... Da Sie unseren Weisungen nicht Folge geleistet haben, trifft Sie dasselbe Schicksal, das<br />
wegen desselben Verbrechens den Groß Orient von Frankreich getroffen hat. Wir erkennen Sie <strong>und</strong> alle,<br />
die Ihnen folgen, nicht mehr als rechtmäßige Freimaurer an.”<br />
Was die englischen Maurer unter dem "Glauben" an den "Gott der Christen" verstehen, werden wir im<br />
folgenden näher zu analysieren haben. Doch zuvor soll noch ein anderer prominenter Freimaurer aus<br />
England zu unserer Frage Stellung nehmen.<br />
Sir J. Codeburn, ehemaliger Groß Diakon von England <strong>und</strong> stellvertretender Großmeister von Australien<br />
gibt dazu folgende Erklärung:<br />
"<strong>Die</strong> Frage, ob die Freimaurerei eine Religion ist, ist heftig diskutiert worden. Aber die Kontroverse scheint<br />
nur ein Wortgefecht zu sein. Vielleicht ist es der beste Weg zu einem Abschluß, wenn man zunächst die<br />
Punkte aufzählt, die den meisten Religionen gemeinsam sind, <strong>und</strong> dann untersucht, inwieweit die<br />
Freimaurerei sich von ihnen unterscheidet. Religion befaßt sich mit der Beziehung zwischen dem<br />
Menschen <strong>und</strong> seinem Schöpfer <strong>und</strong> flößt vor allem Ehrfurcht vor dem Schöpfer ein. <strong>Die</strong> Religionen sind<br />
reich an gottesdienstlichen Formen des Gebetes <strong>und</strong> Lobpreises. Sie geben ferner Verhaltensregeln, indem<br />
sie einen Gott oder einen Helden als Muster zur Nachahmung vorstellen ... Es würde schwer fallen, zu<br />
sagen, welche dieser charakteristischen Merkmale der Freimaurerei fehlen. Ganz gewiß besitzt sie alle in<br />
reicher Fülle. Ihre Zeremonien sind ausgearbeitet <strong>und</strong> unübertroffen an Schönheit <strong>und</strong> Sinntiefe. Sie sind<br />
durchsetzt von Gebet <strong>und</strong> Danksagung ... Wenn der Titel einer Religion der Freimaurerei versagt würde,<br />
könnte sie wohl mit Recht als eine Vereinigung von Religionen bezeichnet werden."<br />
Es könnten noch mehrere Urteile dieser Art hier angeführt werden. Doch es gibt keinen besseren Beweis für<br />
die These, daß die Freimaurerei eine Religion ist, als der Text der offiziellen "Alten Pflichten" selbst, der<br />
ganz klar in der Freimaurerei "die Religion" sieht, "in der alle Menschen übereinstimmen". Eine sachliche<br />
Auseinandersetzung mit dieser These macht es notwendig, sie im Zusammenhang mit dem ganzen ersten<br />
Kapitel der "Alten Pflichten" zu sehen. Der Text dieses Kapitels, das die Überschrift trägt "Von Gott <strong>und</strong><br />
Religion", lautet:<br />
"Der Maurer ist als Maurer verpflichtet, dem Sittengesetz zu gehorchen; <strong>und</strong> wenn er die Kunst recht<br />
versteht, wird er weder ein engstirniger Gottesleugner, noch ein bindungsloser Freigeist sein. In alten Zeiten<br />
waren die Maurer in jedem Lande zwar verpflichtet, der Religion anzugehören, die in ihrem Lande oder Volk<br />
galt, heute jedoch hält man es für ratsamer, sie nur zu der Religion zu verpflichten, in der alle Menschen<br />
übereinstimmen, <strong>und</strong> jedem seine besonderen Überzeugungen selbst zu belassen. Sie sollen also gute <strong>und</strong><br />
redliche Männer sein, von Ehre <strong>und</strong> Anstand, ohne Rücksicht auf ihr Bekenntnis oder darauf, welche<br />
Über¬zeugungen sie sonst vertreten mögen. So wird die Freimaurerei zu einer Stätte der Einigung <strong>und</strong> zu<br />
einem Mittel, wahre Fre<strong>und</strong>schaft unter Menschen zu stiften, die einander sonst fremd geblieben wären.”