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Rosenkreuzer und Tempelritter Juan Maler Die grosse ... - Square7

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auf Gr<strong>und</strong> der liberalen Geisteshaltung besonders hingezogen fühlen", veröffentlichte in der "Frankfurter<br />

R<strong>und</strong>schau“ vom 23. August 1973 den Entwurf eines Gr<strong>und</strong>satzpapiers Freie Kirche im freien Staat Thesen<br />

zum Verhältnis von Staat <strong>und</strong> Kirche. <strong>Die</strong>ser Entwurf wurde von einem im Frühjahr 1973 durch den<br />

B<strong>und</strong>esvorstand der F.D.P. berufenen Sonderausschuß für das Verhältnis von Staat <strong>und</strong> Kirche unter<br />

Vorsitz der B<strong>und</strong>estagsvizepräsidentin <strong>und</strong> EKD Synodalin Liselotte Funcke ausgearbeitet <strong>und</strong> vorgelegt.<br />

Der F.D.P. B<strong>und</strong>esvorstand hat am 26. August 1973 die Vorlage als "geeignete Gr<strong>und</strong>lage für die<br />

Diskussion in der Partei" freigegeben. Ursprünglich war auch eine Diskussion der "Thesen" auf dem<br />

B<strong>und</strong>esparteitag der F.D.P. (vom 11. bis 14. November) in Wiesbaden geplant, doch fand die Diskussion<br />

dort aus begreiflichen Gründen nicht statt. <strong>Die</strong> Proteste <strong>und</strong> ablehnenden Reaktionen, die aus der<br />

Öffentlichkeit gegen dieses Kirchenpapier laut wurden, ließen es den Parteistrategen ratsam erscheinen,<br />

das antikirchliche Machwerk vorerst auf Eis zu legen <strong>und</strong> auf günstigere Zeiten für einen neuen Vorstoß zu<br />

warten, bzw. erst einmal den Fortgang der Diskussion mit den Kirchen <strong>und</strong> der Öffentlichkeit abwartend zu<br />

verfolgen. Da der Text des Entwurfs programmatisch die Ziele der antichristlichen Kulturkämpfer, die wir<br />

bereits kennengelernt haben, zusammenfaßt <strong>und</strong> in einigen Punkten konkrete Neuansätze formuliert, soll er<br />

hier im vollen Wortlaut zitiert werden. (Erhältlich bei info@horst-koch.de).<br />

Im Oktober 1974 haben die Delegierten des F.D.P. Parteitages in Hamburg den nur unwesentlich<br />

geänderten Entwurf mit überwältigender Mehrheit angenommen. Nach einjähriger Diskussion <strong>und</strong> teils<br />

heftigen Auseinandersetzungen mit den Kirchen wurden die antikirchlichen Thesen mit 262 gegen 82<br />

Stimmen bei vier Enthaltungen verabschiedet.<br />

3. Vom ökumenischen Dialog zur Ökumene der Religionen<br />

Mit Papst Johannes XXIII. begann eine neue Ära der Kirchengeschichte. <strong>Die</strong> universale Brüderlichkeit, die<br />

dieser Papst aller Welt vorlebte, weckte auch in der Welt der Freimaurerei große Erwartungen. Man hoffte<br />

auf einschneidende <strong>und</strong> gr<strong>und</strong>legende Änderungen <strong>und</strong> Wandlungen im Verhältnis von Katholischer Kirche<br />

zur Freimaurerei. Der gütige Roncalli Papst, den man in Frankreich besonders gut kannte <strong>und</strong> sehr schätzte,<br />

gab gerade durch seinen brüderlichen Stil nicht zuletzt dem Groß-Orient von Frankreich Anlaß, die primitive<br />

<strong>und</strong> militante antiklerikale <strong>und</strong> antikirchliche Kampagne durch eine bessere revolutionäre Methode<br />

abzulösen. <strong>Die</strong> gehässigen Töne gegen die Kirche verstummten. <strong>Die</strong> Parole hieß nun: Ökumenischer<br />

Dialog. Der Dialog erlaubte es schließlich, mehr <strong>und</strong> mehr aus der subversiven Untergr<strong>und</strong>aktivität<br />

aufzutauchen <strong>und</strong> an das Licht der Öffentlichkeit zu treten. <strong>Die</strong> Revolutionäre des Groß Orient begannen<br />

eine Offensive der brüderlichen Umarmung, sie zeigten plötzlich ein fre<strong>und</strong>liches Gesicht. <strong>Die</strong> antichristliche<br />

Revolution sollte auf leisen Sohlen <strong>und</strong> mit fre<strong>und</strong>licher Miene <strong>und</strong> mittels des ökumenischen Dialogs<br />

größere Fortschritte machen <strong>und</strong> noch bessere Erfolge erzielen. Soweit man heute die Situation<br />

überblicken kann, hat sich die neue maurerische Taktik als erfolgreich erwiesen.<br />

<strong>Die</strong> erste sensationelle <strong>und</strong> spektakuläre Aktion, die das Zeitalter des Dialogs mit der Katholischen Kirche<br />

einleitete, war die Einladung des ehemaligen Kanzelredners von Notre Dame in Paris, Pater Riquet S. J., zu<br />

einem Vortrag vor Freimaurern in der Loge Volney in Laval (Westfrankreich), einer Loge des Groß Orient.<br />

Der Vortrag fand am 18. März 1961 statt. Marius Lepage, der Meister vom Stuhl der Volney Loge, schrieb<br />

dazu am 16. .März 1961 in der Pariser “Le Monde":<br />

„<strong>Die</strong> Mitglieder der Loge von Laval, die sich ausschließlich auf den philosophischen <strong>und</strong> theologischen<br />

Bereich beschränken, haben gewünscht, daß eine besonders qualifizierte geistliche Persönlichkeit ihnen<br />

auseinandersetze, welches die doktrinäre Stellung der Kirche dem atheistischen Problem gegenüber sei.<br />

Unter diesen Mitgliedern gibt es Gläubige, Ungläubige <strong>und</strong> Agnostiker. Sie alle stimmen darin völlig überein,<br />

ihrem Meister vom Stuhl jene Schritte zuzutrauen, die dieser für unerläßlich hält, damit ihnen, soweit das<br />

möglich ist, Genugtuung verschafft werde. Unter diesen Umständen ist es geschehen, daß ausnahmsweise<br />

P. Riquet ermächtigt wurde, über dieses Problem zu uns zu sprechen.<br />

Jeder Gedanke des ’Widerspruchs’ war <strong>und</strong> bleibt bei diesem Vortrag etwas, was nicht in Frage kommt:<br />

dieser Vortrag ist eine rein private Angelegenheit, die, wie es bei allen freimaurerischen Veranstaltungen<br />

geschieht, nicht als Gelegenheit eines Widerspruchs benutzt wird. Eine Freimaurerloge wie immer sie

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