Das Ausstellungsjahr 2009 - Kunstmuseum Bonn
Das Ausstellungsjahr 2009 - Kunstmuseum Bonn
Das Ausstellungsjahr 2009 - Kunstmuseum Bonn
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Medienpartner:<br />
10.7.–24.10.2010<br />
Erwin Wurm, Outdoor sculptures Hamlet, 2007<br />
Museumsmagazin<br />
<strong>2009</strong> | 2010<br />
Einblick: Unsere Sammlungen<br />
Rückblick: <strong>Das</strong> <strong>Ausstellungsjahr</strong> <strong>2009</strong><br />
Spot on – Kamera läuft: Schwerpunkt Film<br />
Kunstbegeistert: Bildung & Vermittlung<br />
Befragt: Dr. Arend Oetker<br />
Ausgezeichnet: Kunstpreise und Medaillen<br />
Ausblick: <strong>Das</strong> <strong>Ausstellungsjahr</strong> 2010<br />
Mitmachen: Verein der Freunde
Inhalt<br />
Editorial 4<br />
Einblick: Unsere Sammlungen 6<br />
SAMMLUNG RELOADED 6<br />
Ankäufe und Schenkungen im Jahr <strong>2009</strong> 6<br />
Rheinische Expressionisten im Fokus 8<br />
Noble Gäste 8<br />
Stephan Huber: Schattensprecher 8<br />
Rückblick: <strong>Das</strong> <strong>Ausstellungsjahr</strong> <strong>2009</strong> 10<br />
Programm im Überblick 10<br />
Pressestimmen zu den Höhepunkten 12<br />
Spot on – Kamera läuft: Schwerpunkt Film 18<br />
Videonale 12 18<br />
KunstFilmBiennale <strong>2009</strong> 18<br />
Julian Rosefeldt: American Night 18<br />
Kunstbegeistert: Bildung & Vermittlung 20<br />
Vermittlungsprogramme 20<br />
Druck machen! 11. Ausstellung für Kinder und Jugendliche 22<br />
Modellprojekt Museumscurriculum 22<br />
Kunstdiskurse <strong>2009</strong> – 2011 24<br />
Befragt: Dr. Arend Oetker 26<br />
Ausgezeichnet: Kunstpreise und Medaillen 33<br />
<strong>Bonn</strong>er Kunstpreis <strong>2009</strong> an Alexander Braun 33<br />
August-Macke-Medaille 2010 an Tinka von Hasselbach 33<br />
Ausblick: <strong>Das</strong> <strong>Ausstellungsjahr</strong> 2010 34<br />
Mitmachen: Verein der Freunde des <strong>Kunstmuseum</strong>s <strong>Bonn</strong> e.V. 40<br />
Angebot: Die Editionen des <strong>Kunstmuseum</strong>s 42<br />
Informationen 44<br />
Impressum 44<br />
Danke! Partner und Sponsoren des Museums 45<br />
3
Editorial<br />
4<br />
Die Frage, wohin und wie sich Museen entwickeln<br />
sollen, um auch zukünftig attraktiv zu bleiben,<br />
stellt sich nicht erst seit der aktuellen globalen<br />
Wirtschaftskrise und ihren dramatischen Aus wirkungen<br />
auf die öffentlichen Haushalte. So schwierig<br />
ihre Beantwortung auch im Einzelnen sein mag,<br />
eines lässt sich mit Sicherheit feststel len: Je prägnanter<br />
es den Institutionen gelingt, ein spezifisches,<br />
unverwechselbares Profil zu entwickeln,<br />
umso wahrscheinlicher ist es, dass sie in Zukunft<br />
zu den Gewinnern der Krise zählen werden. <strong>Das</strong><br />
<strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bonn</strong> verfügt mit seiner anspruchsvollen<br />
und zugleich beispielhaften Architektur und<br />
seinem klaren, auf Malerei und deutsche Kunst<br />
ausgerichteten Profil über gute Voraussetzungen,<br />
um selbstbewusst die Herausforderungen anzugehen,<br />
denen sich der gesamte Kulturbetrieb stellen<br />
muss. Wir wissen aber auch, dass es dabei mehr<br />
denn je darauf ankommt, die eigene Programmatik<br />
immer wieder weiter zu schärfen und selbstkritisch<br />
auf ihre Tauglichkeit zu befragen.<br />
Insgesamt kann das <strong>Kunstmuseum</strong> auf ein<br />
gutes Jahr <strong>2009</strong> zurückblicken. Mit dem Umbau<br />
der Sammlungspräsentation und der partnerschaftlichen<br />
Anbindung dreier hochkarätiger<br />
Privatsammlungen an unser Haus konnten wir<br />
unseren Malereischwerpunkt eindrucksvoll stärken<br />
und zugleich dynamisch in die Gegenwart und<br />
Zu kunft entwickeln. Die erfolgreiche Einbettung<br />
des MalereiThemas in den internationalen Kontext<br />
gelang mit der bundesweit ersten Gesamtschau<br />
zum Werk des belgischen Malers Raoul De Keyser.<br />
haus entstandene Ausstellung über Wassily Kandinskys<br />
druckgrafisches Werk ermöglichte den<br />
ersten kompletten Überblick über sein grafisches<br />
Œuvre seit 1966 und bescherte uns einen willkommenen<br />
Besucherrekord. Und die Themenausstellung<br />
Ferne Nähe – ›Natur‹ in der Kunst der Gegenwart<br />
bewies, wie sich inhaltlicher Anspruch und<br />
hohe Sinnlichkeit zu einer auch für ein breiteres<br />
Publikum attraktiven Mischung ve Die in Kooperation<br />
mit dem Münchner Lenbach rbinden lassen.<br />
Mit einem deutlichen Besucherplus gegenüber<br />
2008 startet das <strong>Kunstmuseum</strong> in das Jahr 2010,<br />
das ganz im Zeichen einer der größten Ausstellungen<br />
steht, die unser Haus im letzten Jahrzehnt<br />
durchgeführt hat: Der Westen leuchtet ermög licht<br />
einen Überblick über die ungebrochene künstlerische<br />
Potenz des Rheinlandes anhand von 34<br />
international etablierten und jungen Positionen,<br />
die überwiegend neue Arbeiten für die Präsentation<br />
entwickeln werden. Zu dieser Ausstellung,<br />
die – abgesehen von der Raumfolge zur Klassischen<br />
Moderne – das gesamte Museum bespielt, erarbeiten<br />
wir einen Katalog, der die Geschichte der<br />
Kunst des Rheinlandes von der SonderbundAusstellung<br />
im Jahre 1912 bis zur Gegenwart kritisch<br />
sichtet und bewertet.<br />
Einen weiteren Höhepunkt im Ausstellungsprogramm<br />
2010 stellt – mit einem Schwerpunkt<br />
auf den Arbeiten der letzten drei Jahre – die Werkschau<br />
zu dem österreischischen Künstler Erwin<br />
Wurm dar. <strong>Das</strong> in Kooperation mit dem Institut<br />
für Auslandsbeziehungen (ifa) entstandene, der<br />
Zeichnung gewidmete Projekt Linie Line Linea, das<br />
von <strong>Bonn</strong> aus auf eine internationale Tournee geht,<br />
knüpft an die verdienstvolle Serie unseres Hauses<br />
zur Zeichnung heute an. Nähere Ausführungen zu<br />
unserem Programm finden Sie wie gewohnt in<br />
unserem neugestalteten Museums magazin. Dazu<br />
ein Interview mit dem Unternehmer, Stifter und<br />
Vorsitzenden des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft<br />
im BDI, Arend Oetker, der sich unter anderem<br />
zu der Notwendigkeit eines privatwirtschaftlichen<br />
kulturellen Engagements äußert. Darüber<br />
hinaus informieren wir Sie über die breite Angebotspalette<br />
der Freunde des <strong>Kunstmuseum</strong>s <strong>Bonn</strong> 7und 8<br />
über alle weiteren Aktivitäten unseres Hauses.<br />
In der Hoffnung, Sie bald einmal bei einer<br />
unserer Veranstaltungen begrüßen zu dürfen,<br />
herzlich,<br />
Ihr Prof. Dr. Stephan Berg<br />
Intendant
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
1 2<br />
In Funktion<br />
und zu Gast im KMB:<br />
1 Adrian Koerfer, Sammler,<br />
mit Stephan Berg und Christoph<br />
Schreier, KMB 2 Robert Fleck,<br />
Intendant KAH 3 Bärbel Dieckmann,<br />
ehem. OB Stadt <strong>Bonn</strong> 4 S. Berg<br />
5 Marion Ackermann, Direktorin<br />
K20 K21 6 Tilda Swinton 7 Til<br />
Macke 8 Helmut Friedel,<br />
Direktor Lenbachhaus
Einblick: Unsere Sammlungen<br />
SAMMLUNG RELOADED<br />
Ankäufe und Schenkungen im Jahr <strong>2009</strong><br />
Rheinische Expressionisten im Fokus<br />
Noble Gäste<br />
Stephan Huber: Schattensprecher<br />
6<br />
SAMMLUNG RELOADED<br />
Es muss sich immer wieder alles ändern, damit alles<br />
so bleibt, wie es gedacht war – diese Erkenntnis trifft<br />
in hohem Maße auch auf die Institution Museum<br />
und auf dessen Sammlung als zentralem Fundament<br />
zu. Basierend auf August Macke und den Rhei nischen<br />
Expressionisten kann das Haus auf einen sehr<br />
spezifischen und konzentrierten Bestand deutscher<br />
Kunst, insbesondere der Malerei nach 1945 zurückgreifen,<br />
den es in ausgewählten Ensembles und<br />
Werkblöcken ihrer herausragenden Vertreter zeigt.<br />
Mit der bisher umfangreichsten Neupräsen ta -<br />
tion seiner Bestände unter dem Titel SAMMLUNG<br />
RELOADED entwickelt das Museum sein Programm-<br />
und Sammlungsprofil dynamisch weiter, wobei das<br />
deutschlandweit singuläre Prinzip der Präsentation<br />
in Künstler räumen ebenso beibehalten wird wie der<br />
Schwerpunkt im Bereich Malerei. Diese Stärken können<br />
zukünftig noch effektiver ausgespielt werden:<br />
Mit Adrian Koerfer (Sammlung Mondstudio) aus<br />
Bad Homburg, der Sammlung „KiCo <strong>Bonn</strong>“ sowie<br />
der international renommierten Sammlung Ute und<br />
Rudolf Scharpff aus Stuttgart gelang es, eine langfristig<br />
und dialogisch angelegte Bindung an das<br />
Haus zu vereinbaren. Deutlich verstärkt wird in der<br />
Neuhängung die Akzentuierung malerischer Positionen<br />
im Spannungsfeld von komplexer Narration,<br />
Ornamentalisierung und Gegenständlichkeit. Mit<br />
dem Zugewinn dieser drei wichtigen Sammlungen<br />
richtet das <strong>Kunstmuseum</strong> seine diesbezüglichen<br />
Aktivitäten deutlicher auf die 90er Jahre und die<br />
Gegenwart aus. SAMMLUNG RELOADED ist in der<br />
<strong>2009</strong> präsentierten Hängung bis April 2010 zu sehen.<br />
Danach wer den die Sammlungsräume für die bis zum<br />
Okto ber laufende Ausstellung Der Westen leuchtet<br />
genutzt. Ab Herbst 2010 zeigt das <strong>Kunstmuseum</strong><br />
seine alten und neuen Sammlungsbestände mit<br />
veränderten Schwerpunkten, z.B. Fotografie und<br />
Skulptur.<br />
Ankäufe und Schenkungen im Jahr <strong>2009</strong><br />
Museen sind bekanntlich konservative Institutionen.<br />
Sie bewahren, was Generationen von Kunsthistorikern<br />
für erhaltenswert erachtet haben und<br />
sie erfüllen damit eine wichtige Funktion für unsere<br />
– oft geschichtsvergessene und kulturferne – Gegenwart.<br />
Will ein Museum jedoch mehr sein als nur ein<br />
Archiv, so muss es seine Aktualität unter Beweis stellen<br />
– durch Ankäufe, die auch die Gegenwartskunst<br />
betreffen. <strong>Das</strong> <strong>Kunstmuseum</strong> konnte im Jahr <strong>2009</strong>,<br />
unterstützt von seinem Förderverein, eine Reihe von<br />
Neuerwerbungen tätigen; hierzu zählen u.a. drei<br />
wichtige Gemälde der Schweizer Malerin Pia Fries.<br />
Seit langem präsentiert das <strong>Kunstmuseum</strong><br />
Federles Death of of black snake, ein Gemälde, das<br />
nun durch die großzügige Schenkung des Sammlers<br />
Adrian Koerfer im Museum verbleiben wird. Hierfür,<br />
aber auch für die Schenkung einer Lack-, Blattgold-<br />
und Graphitarbeit von Ulrich Rückriem, sowie einer<br />
frühen Zeichnung von Max Ernst, die uns aus der<br />
Sammlung Wilfried Fitting übereignet worden ist<br />
(siehe unten), sind wir sehr dankbar. Denn so wächst<br />
auch die Sammlung „Klassische Moderne“ kontinuierlich,<br />
selbst wenn die Preisentwicklung auf dem<br />
Kunstmarkt größere Ankäufe erschwert. Immerhin<br />
gelang es, ein schönes Aquarell von Moillet aus dem<br />
Jahr der Tunisreise zu erwerben. Weitere Schenkungen<br />
aus Künstlerbesitz, u.a. Werke von Pia Fries, Raoul De<br />
Keyser, Almut Gilnin und der Macke-Preisträgerin<br />
Tina Wedel ergänzen substanziell den Sammlungsbereich<br />
„Malerei, Zeichnung und Graphik“. Doch<br />
nicht nur das: Mit dem Ankauf des (Foto-) Speichers I<br />
des Düsseldorfer Fotografen Jörg Sasse wird die<br />
Diskussion um das Thema Bildlichkeit vertieft, wenn<br />
die Arbeit ab dem Herbst 2010 in der Sammlung<br />
vorgestellt wird. Dann treffen die Besucher auch auf<br />
eine rätselhafte Wandarbeit von Rosemarie Trockel<br />
(Schenkung der Künstlerin) oder auf Paco Rabanne<br />
& der gelbe Hund – ein surreales Lampenpaar von<br />
Martin Wöhrl, das dokumentiert, dass sich künstlerische<br />
Ernsthaftigkeit und Humor keineswegs ausschließen<br />
müssen.
7<br />
8<br />
3<br />
4<br />
1 2<br />
SAMMLUNG<br />
RELOADED: 1, 4, 5,<br />
6 Ausstellung 2 Ludwig<br />
Krapf, Dezernent 3 Ute u.<br />
Rudolf Scharpff, Sammler, mit<br />
S. Berg 7 Adrian Koerfer, Slg.<br />
Mondstudio 8 Schenkung<br />
Verein: Ulrich Rückriem,<br />
Doppeladler<br />
5<br />
6<br />
Einblick: Unsere Sammlungen 7
Einblick: Unsere Sammlungen<br />
8<br />
Professor Dr. Wilfried Fitting schenkt Max-Ernst-<br />
Aquarell Am 10. März über raschte der Sammler<br />
Wilfried Fitting den Intendanten des <strong>Kunstmuseum</strong>s,<br />
Stephan Berg, mit der Schenkung eines der<br />
sehr seltenen frühen Aquarelle von Max Ernst. <strong>Das</strong><br />
um 1914 entstandene Blatt Von der Liebe in den Dingen<br />
ist auch deshalb von herausragender Bedeutung<br />
für das <strong>Kunstmuseum</strong>, weil es eine unmittelbare<br />
Verbindung zum Werk von August Macke herstellt.<br />
Max Ernst (der von 1910–1914 in <strong>Bonn</strong> studierte)<br />
hatte Macke um 1910/11 kennen gelernt. In seinen<br />
Erinnerungen beschrieb er August Macke als „unvergesslichen,<br />
ausgezeichneten Freund“. <strong>Das</strong> Aquarell<br />
Von der Liebe in den Dingen spiegelt Ernsts Auseinandersetzung<br />
mit dem Kubismus und der Malerei<br />
Robert Delaunays. Es entstand wohl kurz vor Beginn<br />
des Kriegs 1914, den Ernst so sehr hasste und den er<br />
im Gegensatz zu Macke überlebte.<br />
Stiftung Kunst übergibt August-Macke-Bild Am 16.<br />
Dezember übergab der stellvertretende Vorstandsvorsitzende<br />
der Stiftung Kunst der Sparkasse in <strong>Bonn</strong>,<br />
Karl-Heinz van Kaldenkerken, das August-Macke-<br />
Bild Tegernseer Landschaft als Dauerleihgabe an das<br />
<strong>Kunstmuseum</strong>. <strong>Das</strong> 1910 gemalte Werk entstand in<br />
einer sehr glücklichen Phase August Mackes, als er<br />
mit seiner Frau Elisabeth, die er 1909 geheiratet<br />
hatte, in Tegernsee wohnte. <strong>Das</strong> Bild aus Privatbesitz<br />
hing bereits länger im <strong>Kunstmuseum</strong>. Den drohenden<br />
Verkauf konnte die Stiftung, die vor 25 Jahren<br />
gegründet wurde, mit ihrem finanziellen Engagement<br />
für das <strong>Kunstmuseum</strong> abwenden.<br />
Rheinische Expressionisten im Fokus<br />
Die Geschichte des <strong>Kunstmuseum</strong>s beginnt 1949<br />
mit der Erwerbung von Werken August Mackes<br />
und des Rheinischen Expressionis mus. Dieser Teil<br />
der Klassischen Moderne besitzt für die Arbeit des<br />
<strong>Kunstmuseum</strong>s bis heute eine zentrale Bedeutung.<br />
Um neben der überragenden Stellung Ma ckes auch<br />
die Positionen der weniger bekannten rheini schen<br />
Künstler differenzierter sichtbar zu machen, wird<br />
das <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bonn</strong> in einem lockeren halbjährlichen<br />
Wechsel jeweils eine Werkauswahl von<br />
Künstlern wie u.a. Hans Thuar, Paul Adolph Seehaus,<br />
F.M. Jansen, Heinrich Nauen, Franz Seraph Henseler,<br />
Heinrich Campendonk auf einer Wand in der Sammlung<br />
zusammenführen. Begleitet von Informationen<br />
zu Leben und Werk, werden neben Gemälden auch<br />
grafische Arbeiten und Dokumente wie Fotos und<br />
Briefe aus der Samm lung des Kunstmuse ums <strong>Bonn</strong><br />
gezeigt. Die Reihe begann im Dezember <strong>2009</strong> mit<br />
Hans Thuar (1887– 1945), einem der engsten Freunde<br />
August Mackes.<br />
Noble Gäste<br />
Noch bis Anfang 2011 sind acht bedeutende Gemälde<br />
des deutschen Expressionismus aus der Kunsthalle<br />
Bremen, die bis 2011 wegen Modernisierung<br />
geschlossen ist, zu Gast im <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bonn</strong>.<br />
Auf einer eigenen Wand in die Sammlung integriert,<br />
ermöglichen Werke von August Macke, Franz<br />
Marc, Alexej Jawlensky, Ernst Ludwig Kirchner, Erich<br />
Heckel und Emil Nolde den Besucherinnen und<br />
Besuchern, die Sammlung von August Macke und<br />
den Rheinischen Expressionisten in einem größeren<br />
künstlerischen Zusammenhang zu sehen. Die Zusammenführung<br />
vermittelt ein Bild wichtiger Aspekte der<br />
frühen Moderne in Deutschland, zu der die Brücke,<br />
der Blaue Reiter und die Rheinischen Expressionisten<br />
wesentlich beitrugen.<br />
Stephan Huber: Schattensprecher<br />
Der Künstler Stephan Huber (geboren 1952 in Lindenberg,<br />
Allgäu) setzt seit <strong>2009</strong> mit seinem Schattensprecher<br />
einen überraschenden Akzent im Foyer des<br />
Mu seums. Der Künstler gehört zu den zentralen,<br />
bildhauerischen Positionen in Deutschland. In seiner<br />
Figur des Schatten sprechers, die auch 2010 zu Gast<br />
im <strong>Kunstmuseum</strong> ist, stellt sich täuschend lebensecht<br />
das zweifache Double des Künstlers vor: einmal<br />
als ganz leib hafti ger Doppelgänger Hubers, zum<br />
anderen als groteske Bauchrednerpuppe auf dessen<br />
Arm.
2<br />
1<br />
3<br />
5<br />
2<br />
4<br />
1 Wilfried<br />
Fitting mit Schenkung<br />
Max Ernst 2 Hans<br />
Thuar, Gefällter Baum 3,<br />
4 Noble Gäste 5 Stephan<br />
Huber, Schattensprecher<br />
6 August Macke,<br />
Tegern seer Landschaft<br />
6<br />
Einblick: Unsere Sammlungen 9
Rückblick: <strong>Das</strong> <strong>Ausstellungsjahr</strong> <strong>2009</strong><br />
Programm im Überblick<br />
10<br />
Daniel Roth: Car Gwyllt<br />
27. November 2008 – 1. März <strong>2009</strong><br />
Erhard Klein: Ganz konzentriert<br />
1. Dezember 2008 – 11. Januar <strong>2009</strong><br />
Dorothea von Stetten-Kunstpreis 2008<br />
11. Dezember 2008 – 15. Februar <strong>2009</strong><br />
Peter Piller: Peripheriewanderung <strong>Bonn</strong><br />
22. Januar – 1. März <strong>2009</strong><br />
Videonale 12<br />
26. März – 26. April <strong>2009</strong><br />
Wassily Kandinsky: <strong>Das</strong> druckgrafische Werk<br />
2. April – 12. Juli <strong>2009</strong><br />
Druck machen!<br />
Drucktechniken und Grafische Kunst verstehen und selber machen<br />
Ausstellung für Kinder und Jugendliche<br />
10. Mai – 13. September <strong>2009</strong><br />
Raimund Kummer: For Your Eyes Only<br />
Arbeiten 1978 – <strong>2009</strong><br />
28. Mai – 9. August <strong>2009</strong><br />
SAMMLUNG RELOADED<br />
Seit 5. Juli <strong>2009</strong><br />
Raoul De Keyser: Replay<br />
Gemälde 1964 – 2007<br />
20. August – 18. Oktober <strong>2009</strong><br />
Ferne Nähe<br />
›Natur‹ in der Kunst der Gegenwart<br />
10. September – 15. November <strong>2009</strong><br />
Julian Rosefeldt: American Night<br />
Filminstallationen 2004 – <strong>2009</strong><br />
12. November <strong>2009</strong> – 17. Januar 2010<br />
Franz Ackermann<br />
17. Dezember – 21. Februar 2010
3<br />
6<br />
7<br />
1 2<br />
Künstler &<br />
Aus stellungen<br />
<strong>2009</strong>: 1 Daniel Roth 2<br />
Dorothea von Stetten-KP<br />
3 Videonale 12 4 Druck<br />
machen! 5 Peter Piller<br />
6 Raimund Kummer<br />
7 Franz Ackermann<br />
4 5<br />
Rückblick: <strong>Das</strong> <strong>Ausstellungsjahr</strong> <strong>2009</strong> 11
Rückblick: <strong>Das</strong> <strong>Ausstellungsjahr</strong> <strong>2009</strong><br />
Pressestimmen zu den Höhepunkten<br />
12<br />
Wassily Kandinsky<br />
Oh, wie verführerisch kann die gefürchtete Apokalypse sein, wenn man sie durch die Augen von Wassily<br />
Kandinsky betrachtet. … Die <strong>Bonn</strong>er Schau kann als Glücksfall gewertet werden, schließlich findet hier<br />
unter einem Dach zusammen, was um 1910/11 für kurze Zeit zusammengehörte, nämlich die Künstlergruppe<br />
„Blauer Reiter“ um Franz Marc, August Macke und Wassily Kandinsky. … Es ist als blicke man in<br />
eine Künstlerwerkstatt. <strong>Bonn</strong>er Rundschau<br />
Die Schau ist ein Superlativ, ein kulturelles Highlight, das übers Jahr hinaus<br />
im Gedächtnis bleiben wird. … <strong>Das</strong> darf man wohl getrost als Sternstunde<br />
der Kooperation bezeichnen. <strong>Das</strong> letzte Mal war eine solche Vielfalt und<br />
Fülle 1966 zu sehen. Portal Kunstgeschichte<br />
Neue Sicht auf ein Genie. … Die Konzentration der <strong>Bonn</strong>er Ausstellung auf das Druck grafische<br />
Werk ermöglicht aber nicht nur, den „ganzen“ Kandinsky in Augenschein zu nehmen,<br />
sondern auch einmal sein Werk aus einer anderen Perspektive zu sehen. Die <strong>Bonn</strong>er<br />
Aus stellung ist ein wahrer Genuss für Liebhaber einer nuancierten Kunst. Welt am Sonntag<br />
Die … höchst spektakuläre Schau seines gesamten druckgrafischen Werkes<br />
ist jetzt vom Münchner Lenbachhaus nach <strong>Bonn</strong> gekommen. Mit der parallel<br />
stattfindenden Videonale zeigt das <strong>Kunstmuseum</strong> damit ein spannendes<br />
Spektrum der Kunst vom Beginn der Moderne an bis heute. Schnüss <strong>Bonn</strong><br />
<strong>Das</strong> Schöne in der Ausstellung ist, dass man verschiedene Zustände in den Farbgebungen der gleichen<br />
Motive vergleichen kann. Dabei lässt sich beobachten, wie Kandinsky, der als Synästhet die Musik farbig<br />
sah und den Farben musikalische Töne zuordnete, die emotionalen Wirkungen ausprobiert hat. Rhein<br />
Zeitung<br />
Mit einem großen Finale verabschiedet sich das <strong>Kunstmuseum</strong> am Sonntag von der Druckgrafik<br />
Wassily Kandinskys aus dem Münchner Lenbachhaus, die über drei Monate lang<br />
in <strong>Bonn</strong> zu Gast war uns sicherlich zu den Ausstellungs-Höhepunkten des Jahres gehörte<br />
(4o.000 Besucher sahen die außergewöhnliche Schau). GeneralAnzeiger<br />
Raimund Kummer<br />
Diese Museumsschau war überfällig. Endlich hat sich jemand an eine<br />
Retrospektive des 1954 geborenen Raimund Kummer gewagt. Im <strong>Bonn</strong>er<br />
<strong>Kunstmuseum</strong>, für gewöhnlich ein Haus voller Durchblicke und Sichtachsen,<br />
ist dabei ein Parcours der geschlossenen Räume entstanden – mit ungewöhn<br />
lichen, teils sperrigen, teils sehr sinnlichen Installationen. Kunstjahr <strong>2009</strong>
32<br />
W. Kandinsky:<br />
1 Presse konferenz<br />
2 Melanie Horst und Daniel<br />
Oggenfuss, Lenbachhaus<br />
3 Ausstellung | R. Kummer:<br />
4 Pressekonferenz<br />
5 Ludwig Krapf,<br />
Eröffnung<br />
4 5<br />
Rückblick: <strong>Das</strong> <strong>Ausstellungsjahr</strong> <strong>2009</strong> 13<br />
1
Rückblick: <strong>Das</strong> <strong>Ausstellungsjahr</strong> <strong>2009</strong><br />
Pressestimmen zu den Höhepunkten<br />
14<br />
Es war zu erwarten, dass das keine Ausstellung wie jede andere werden würde, wenn Raimund Kummer<br />
die Regie übernimmt. … Kummer erweist sich als Meister der Inszenierung, der mal mit intellektueller Tiefe<br />
herausfordert, mal mit der bildhauerischen Sprache des Monumentalplastikers überwältigt. … Und dann,<br />
ganz überirdisch, der letzte, gleißend helle Raum: 15 Muranoglas-Augen, gleichsam wie Kraken auf ihren<br />
Muskeln laufend, führen ein bizarres Ballett auf. Brillant-verstörender Abschluss einer außergewöhnlich<br />
guten Ausstellung. GeneralAnzeiger<br />
Die neue Ausstellung im <strong>Bonn</strong>er <strong>Kunstmuseum</strong>, die dem Berliner Künstler Raimund<br />
Kummer gewidmet ist, ist ein kurzweiliger, mal befremdlicher, mal amüsanter, im ganzen<br />
jedoch genial inszenierter Künstler-Parcours. … Der treffende Titel: „For your eyes only“.<br />
Nein, kein James-Bond-Film, wie der Titel suggeriert, sondern eher ein Fest für die Augen.<br />
Kölnische Rundschau<br />
Raoul De Keyser<br />
Er ist keine Supernova am Kunsthimmel, sondern mit seinen knapp 70 Jahren ein Geheimtipp.<br />
Mit der weltweit ersten umfassenden Werkschau des belgischen Malers Raoul De Keyser schließt das<br />
<strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bonn</strong> eine Lücke. Monopol<br />
Diese in <strong>Bonn</strong> aus über vier Schaffensdekaden Raoul De Keysers ausgewählte Malerei<br />
funkelt durch und durch facettenreich bis ins letzte Eck. Die … Präsentation „Replay“ …<br />
beschert Raoul De Keyser eine erstmals in Deutschland umfassende, große Schau mit<br />
Arbeiten der Jahre 1964 bis 2008.“ Kunstforum<br />
Die <strong>Bonn</strong>er Schau bietet bestmögliche Bedingungen für dieses eigenwillige<br />
Werk: Die chronologische Hängung löst keine didaktischen Nebengeräusche<br />
aus, die Setzung des Künstlers bleibt ungestört. Die selbstbewusste Form<br />
schafft eine Atmosphäre des Vertrauens in die Malerei, wie man es nur<br />
noch in wenigen Museen findet. FAZ<br />
… bislang keine einzige umfassende Werkschau gab. Diese Lücke schließt nun das <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bonn</strong>.<br />
Art – <strong>Das</strong> Kunstmagazin<br />
Seit der Eröffnung in der Museumsmeile in den frühen 90er Jahren fährt das <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bonn</strong> ein in<br />
dieser Form selten konsequentes Malereiprogramm in den Wechselausstellungen, in welchem jetzt dem<br />
fast achtzigjährigen Raoul De Keyser eine Retrospektive mit etwas mehr als fünfzig Bildern gewidmet ist.<br />
Kölner Stadtanzeiger<br />
… in der amerikanischen Malszene hat er viele Fans. Die wird er bald auch in Deutschland<br />
haben, dank dieser ausgezeichneten Schau, die sich aufs feinste in die Serie internationaler<br />
Gastspiele des <strong>Kunstmuseum</strong>s einreiht. GeneralAnzeiger
R. Kummer:<br />
1, 2 Aus stellung |<br />
R. De Keyser: 3 Preview<br />
4 Raoul De Keyser mit<br />
Kurator C. Schreier<br />
5 Ausstellung<br />
1 2<br />
3 4<br />
Rückblick: <strong>Das</strong> <strong>Ausstellungsjahr</strong> <strong>2009</strong> 15<br />
5
Rückblick: <strong>Das</strong> <strong>Ausstellungsjahr</strong> <strong>2009</strong><br />
Pressestimmen zu den Höhepunkten<br />
16<br />
Ferne Nähe – ›Natur‹ in der Kunst der Gegenwart<br />
Kurator Volker Adolphs hat mit 23 internationalen Künstlern einen teils<br />
kontemplativen, teils aufrüttelnden Parcours inszeniert, der intelligente<br />
Fragen stellt und verblüffende Antworten gibt. GeneralAnzeiger<br />
‚Ferne Nähe’ ist eine wahre Wunderkammer, die von Mark Dions naturhistorischen<br />
Trouvaillen aus <strong>Bonn</strong>er Instituten bis zu Franziska und Lois Weinbergers bizarrer Voodoo-<br />
Show und der wirklich berauschenden Antarktis-Reportage Thomas Mulcaires reicht,<br />
eine der besten Arbeiten in einer exzellenten Ausstellung. GeneralAnzeiger<br />
Art, artifice and nature as subjective construct come together in Remote<br />
Proximity, a provocative, visual knock-out of a show of contemporary<br />
installations, objects, paintings, photographs and films. Wild, tamed,<br />
transformed, mourned and celebrated, nature is presented here in a host<br />
of contemporary guises by 23 top notch international artists… . The Bulletin<br />
Wir erfahren die Natur und die vom Menschen geschaffene Kunst als Faktoren, die sich in ihrem<br />
Verhältnis zueinander sowohl bedingen, als auch ausschließen. Die im Ausstellungstitel verheißungsvoll<br />
postulierte Ferne Nähe kann sowohl ein Ort der Sehnsucht als auch des Schreckens sein. Kunst:art<br />
Julian Rosefeldt: American Night<br />
… erste Überblicksausstellung über Julian Rosefeldts Film-Installationen in<br />
einem deutschen Museum und angesichts der internationalen Beachtung,<br />
die der 1965 in München geborene … Künstler die letzten Jahre über erfahren<br />
hat, überfällig. … Auch wenn hier und da die Geduld und das Sitzfleisch<br />
der Besucher strapaziert werden, fällt es schwer, sich dieser souveränen<br />
Melange aus Konzept, intellektuellem Kalkül und Poesie zu entziehen.<br />
Chapeau Herr Rosefeldt! Kunstforum<br />
Franz Ackermann<br />
Mit seiner subversiven Art die Themen kritisch zu beleuchten, in der verstörende Elemente<br />
die oberflächliche Schönheit unterlaufen, ist Ackermann kein Einzelfall in der zeitgenössischen<br />
Kunst. Man denke nur an den parallel im <strong>Kunstmuseum</strong> gezeigten Film „Lonely<br />
Planet“. Dort stellt Julian Rosefeldt mit ähnlichen bunten Bildern dieselben Fragen wie<br />
Ackermann. GeneralAnzeiger
Ferne Nähe: 1 Ausstellung<br />
2 Künstler und<br />
Kurator Volker Adolphs<br />
3 Walter Kütz, Probesitzen |<br />
F. Ackermann: 4 Ausstellung<br />
| J. Rosefeldt:<br />
5 Eröffnung<br />
4<br />
5<br />
2 3<br />
Rückblick: <strong>Das</strong> <strong>Ausstellungsjahr</strong> <strong>2009</strong> 17<br />
1
Spot on – Kamera läuft: Schwerpunkt Film<br />
Videonale 12<br />
KunstFilmBiennale <strong>2009</strong><br />
Julian Rosefeldt: American Night<br />
18<br />
Videonale 12<br />
Seit 1984 organisiert der Verein Videonale e.V. in <strong>Bonn</strong><br />
alle zwei Jahre einen internationalen Wettbewerb für<br />
aktuelle Kunstvideos. Die Videonale hat sich in ihrer<br />
25-jährigen Geschichte zu einem der wichtigsten<br />
und renommiertesten Festivals für Videokunst in<br />
Deutschland und Europa entwickelt und von Beginn<br />
an als Plattform für junge aufstrebende Künstler<br />
begriffen. Zur Videonale 12, die vom 26. März bis<br />
26. April <strong>2009</strong> stattfand, wurden aus 1.440 Einsendungen<br />
aus aller Welt durch eine Fachjury rund 50<br />
Arbeiten ausgewählt. Neben der Ausstellung bot die<br />
Videonale ein umfangreiches Rahmenprogramm, das<br />
Podiumsdiskussionen und Workshops ebenso einschloß<br />
wie Performances, Hochschulpräsenta tionen<br />
und Kunstvermittlungsprogramme. Damit gab die<br />
Videonale einen umfassenden Einblick sowohl in die<br />
zeitgenössische künstlerische Praxis als auch in aktuelle<br />
Debatten der Videokunst.<br />
KunstFilmBiennale <strong>2009</strong><br />
Vom 28. Oktober bis 1. November <strong>2009</strong> fand in Köln<br />
und <strong>Bonn</strong> die 7. KunstFilmBiennale statt. In <strong>Bonn</strong><br />
präsentierten die Bundeskunsthalle und das <strong>Kunstmuseum</strong><br />
ein Programm mit vielen Höhepunkten.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Kunstmuseum</strong> zeigte exklusiv die Retrospektiven<br />
der beiden Künstler Christian Jankowski und<br />
Pipilotti Rist; dazu Highlights aus der Sammlung<br />
von Julia Stoschek, Düsseldorf. In der Bundeskunsthalle<br />
waren erstmalig Filme aus dem internationalen<br />
Wettbewerb zu sehen, u.a. Eine Perle Ewigkeit<br />
von Claudia Llosa. Als Eröffnungsfilme der Kunst-<br />
FilmBiennale in Köln wurden das in Venedig mit<br />
dem Goldenen Löwen ausgezeichnete Kriegsdrama<br />
Lebanon des israelischen Regisseurs Samuel Maoz<br />
und der Film The Butcher‘s Shop des amerikanischen<br />
Künstlers Philip Haas präsentiert.<br />
Julian Rosefeldt: American Night<br />
Ein dritter Höhepunkt im Medium Film war <strong>2009</strong> die<br />
Ausstellung mit Julian Rosefeldt, der zu den interessantesten<br />
und bildmächtigsten Künstlern an der<br />
Schnittstelle zwischen narrativem Film und komplexer<br />
Filminstallation gehört. Seine international<br />
erfolgreiche, suggestive Bildwelt handelt seit Ende<br />
der 90er Jahre – mit deutlichen Anspielungen auf die<br />
barocken Traditionen des „theatrum mundi“ – vom<br />
(kinematographischen) Spiel mit Schein und Sein<br />
und einem Leben in der ewigen Wiederholung. Auf<br />
einer weiteren Ebene spielen fast alle Arbeiten Rosefeldts<br />
aus den letzten sieben Jahren mit der Idee des<br />
tableau vivant und seiner bewegten Bewegungslosigkeit.<br />
In seiner visuell überwältigenden, vom <strong>Kunstmuseum</strong><br />
<strong>Bonn</strong> mitproduzierten 5-Kanal-Film- Install<br />
ation American Night (<strong>2009</strong>) reflektiert der Künstler<br />
zum einen das Genre des Westerns im Hinblick auf<br />
seine zentralen Motive, wie beispielsweise das Lagerfeuer,<br />
die Dorfstrasse, den Saloon, die wartende<br />
Frau etc. und entlarvt dabei zugleich die filmische<br />
Logik der Szenen, indem er auch den Blick hinter die<br />
Kulissen auf das Set und den Produktionsprozess<br />
gewährt. In seinem Kern ist American Night aber vor<br />
allem eine sarkastisch pointierte Abrechnung mit<br />
der Hegemonial-Politik Amerikas unter seinem früheren<br />
Präsidenten George W. Bush. In einem rein aus<br />
Zitaten aus Filmen, Songtexten und Politikeräußerungen<br />
zusammengesetzten Lagerfeuer-Gespräch<br />
zwischen fünf Cowboys zerstäubt der im Western<br />
gespiegelte Gründungsmythos des Landes über das<br />
amerikanische Konzept von Freiheit zu einer Litanei<br />
hohler Phrasen.<br />
(Noch bis 17. Januar 2010 zu sehen)
1 2<br />
4<br />
5<br />
Videonale:<br />
1, 2 Ausstellung |<br />
J. Rosefeldt: 3 Ausstellung<br />
4 J. Rosefeldt:<br />
American Night<br />
5 Presse kon -<br />
ferenz<br />
Spot on – Kamera läuft: Schwerpunkt Film 19<br />
3
Kunstbegeistert: Bildung & Vermittlung<br />
Vermittlungsprogramme<br />
Druck machen! 11. Ausstellung für Kinder und Jugendliche<br />
Modellprojekt Museumscurriculum<br />
Kunstdiskurse <strong>2009</strong> – 2011<br />
20<br />
Vermittlungsprogramme<br />
kunstbegeistert! – unserem Motto haben auch in<br />
diesem Jahr wieder rund 20.000 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer des Bildungs- und Vermittlungsprogramms<br />
alle Ehre gemacht. Den Kunstfreunden<br />
stand ein breites Spektrum an Kursen und Workshops<br />
vom Kinderkurs mit Erwachsenenbegleitung<br />
bis zur Vorlesungsreihe der Kunstgeschichte des 20.<br />
Jahrhunderts zur Auswahl.<br />
Die vielfältigen Angebote für Vorschulkinder<br />
wurden ebenso hervorragend angenommen wie<br />
das differenzierte Programm für Schulen. Ein besonderes<br />
Gewicht unserer Vermittlungsarbeit liegt auf<br />
Angeboten für Menschen mit Behinderungen und<br />
Beeinträchtigungen. Jugendliche aus Förderschulen<br />
und Erwachsene aus betreuten Tagesstätten und<br />
Heimen sowie psychisch Erkrankte besuchten regelmäßig<br />
Kreativworkshops. Integrative Angebote<br />
richten sich an Gehörlose und Hörende sowie an<br />
Mütter mit und ohne Behinderungen mit ihren<br />
Kindern. Unsere langjährigen Kooperationen mit<br />
den „<strong>Bonn</strong>er Werkstätten – Lebenshilfe <strong>Bonn</strong> GmbH“,<br />
dem „<strong>Bonn</strong>er Verein für gemeindenahe Psychiatrie<br />
e.V.“ und der „GPV“ wurden in diesem Jahr erweitert<br />
mit „Die Kate e.V.“ und dem „<strong>Bonn</strong>er Modell“, einem<br />
Zusammenschluss der Suchtabteilung der Rheinischen<br />
Kliniken <strong>Bonn</strong> und der Fachstelle für Suchtprävention<br />
von Caritas und Diakonie.<br />
30 freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit<br />
unterschiedlichen Spezialisierungen von der Kunstgeschichte<br />
über die Kunstpädagogik bis zur freien<br />
Kunst garantierten mit ihrer Fachkompetenz und<br />
ihrem großen persönlichen Engagement die gelungene<br />
Umsetzung des Programms. 33 Mitglieder des<br />
ehrenamtlich tätigen Arbeitskreises boten wöchentlich<br />
öffentliche Führungen an, die bestens besucht<br />
waren.<br />
Die neuen Veranstaltungsreihen Im Dialog,<br />
Quer p ass und Sammlergespräch am Mittwochabend<br />
begleiten seit diesem Jahr die Sonderausstellungen<br />
und spezielle Bereiche der Ständigen Sammlungen.<br />
Im Gespräch mit den jeweiligen Ausstellungskuratoren<br />
führen Sammler, Experten oder kunstinteressierte<br />
Diskussionspartner aus anderen Disziplinen<br />
durch die Ausstellungsräume.<br />
Im Rahmen des Seminars Sprechen über Kunst,<br />
das in Kooperation mit der Abteilung für Kunstgeschichte<br />
der Universität <strong>Bonn</strong> stattfand, luden<br />
12 Studentinnen und Studenten im November alle<br />
Studierenden zu einem ArtAbend ins Museum ein.<br />
So versteht sich das <strong>Kunstmuseum</strong> als ein Ort der<br />
Begegnung und des Lernens, an dem aber auch<br />
die Vermittlung selbst Gegenstand der Diskussion<br />
bleiben möchte.<br />
<strong>Das</strong> zehnjährige Bestehen der Kooperation mit der<br />
„Christophorusschule, LVR-Förderschule für körperliche<br />
und motorische Entwicklung“, feierten wir mit<br />
einer bunten Aufführung der schuleigenen Zirkus-AG.<br />
Diese Zusammenarbeit sowie weitere Museumsangebote<br />
für Menschen mit Behinderungen werden<br />
seit 1999 großzügig vom „Lions Club <strong>Bonn</strong>“ unterstützt,<br />
der auch die notwendigen Mittel für das kommende<br />
Jahr bereits zusagen konnte. Als Höhepunkt<br />
der Aktivitäten mit der Christophorusschule wanderte<br />
im November das in den regelmäßigen Workshops<br />
entstandene KunstKartenHaus zur Ausstellung<br />
des integrativen Kunstprojekts Biennale ARTE PLU<br />
RALE nach Turin, an dem das <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bonn</strong> als<br />
Kooperationspartner zum dritten Mal beteiligt war.<br />
Erstmalig wurde das Museum zudem eingeladen,<br />
auf dem gleichzeitig stattgefundenen Kongress über<br />
die museumspädagogischen Projekte in <strong>Bonn</strong> zu<br />
berichten.<br />
Beim Seniorenfest, das gemeinsam mit der „<strong>Bonn</strong>er<br />
Altenhilfe“ initiiert wurde, standen die Türen der<br />
Werkräume allen Interessierten weit offen. Die ehemals<br />
zwei Seniorenkurse (nun zum Jour fixe am Frei-
1-5 Impressionen<br />
aus Veranstaltungen<br />
der Abt. Bildung &<br />
Vermittlung<br />
Kunstbegeistert: Bildung & Vermittlung 21
Kunstbegeistert: Bildung & Vermittlung<br />
22<br />
tag zusammengefügt) präsentierten ihre Arbeiten<br />
und luden alle Neugierigen zum Aktivwerden ein.<br />
In den Museumsräumen fanden neben zahlreichen<br />
Sonderführungen durch den Arbeitskreis auch eine<br />
Theateraufführung und eine musikalische Darbietung<br />
statt.<br />
Hoch her ging es auch – wie in den vergangenen<br />
Jahren – bei den institutsübergreifenden Veranstaltungen<br />
Museumsmeilenfest und Käpt’n Book. Beide<br />
Feste wurden von einer bunten Mischung museumspädagogischer<br />
Workshops für Kinder begleitet.<br />
Ein außergewöhnliches Malprojekt starteten wir<br />
in Zusammenarbeit mit dem „Kiwanis-Club <strong>Bonn</strong><br />
e.V.“: <strong>Bonn</strong>er Kindergartenkinder bemalten rund 400<br />
Stoffpuppen in dem Stil der Künstler, die sie zuvor<br />
im Museum kennen gelernt hatten. Puppentanz,<br />
die große Abschlusspräsentation im Museums foyer,<br />
wurde von verschiedenen Workshops und einer<br />
Spendensammelaktion begleitet. Dank der großzügigen<br />
Unterstützung durch den „Kiwanis-Club <strong>Bonn</strong><br />
e.V.“ und die „Deutsche Telekom AG“ konnte eine<br />
Drucker presse für die Malräume angeschafft werden,<br />
mit der auch in Zukunft die <strong>2009</strong> begonnenen Angebote<br />
der Druckwerkstatt weitergeführt werden<br />
können.<br />
Druck machen! Drucktechniken und Grafische<br />
Kunst verstehen und selber machen<br />
11. Ausstellung für Kinder und Jugendliche<br />
Druck machen! – so lautete der Titel der diesjährigen<br />
Ausstellung für Kinder und Jugendliche, die – mit<br />
Unterstützung des Ministerpräsidenten des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen – von der museumspädagogischen<br />
Abteilung der Stiftung Lehmbruckmuseum<br />
in Duisburg konzipiert worden war. Die an der Tournee<br />
teilnehmenden Museen nutzten die komplett<br />
eingerichtete Werkstatt mit ihren Druckerpressen,<br />
Trockenständern, Arbeitsbänken und Werkzeugen,<br />
um diese mit Grafiken aus dem jeweils eigenen<br />
Bestand zu komplettieren. So brachte die <strong>Bonn</strong>er<br />
Ausstellung eine Auswahl an exquisiten Arbeiten<br />
unter anderem von Franz Marc, Joseph Beuys,<br />
Eduardo Chillida, Rune Mields und Jenny Holzer ans<br />
Licht. Die zwischen 1905 und 1995 entstandenen<br />
Grafiken waren exemplarisch als Hoch-, Tief-, Flach-<br />
und Durchdrucke aus dem großen Fundus der Grafischen<br />
Sammlung ausgewählt worden. In die Präsentation<br />
einbezogene schriftliche Erläuterungen,<br />
Druckstöcke, Probeabzüge und Werkzeuge gaben<br />
auch unabhängig von Führungen und Workshops<br />
Anregungen und Hilfestellungen, die unterschiedlichen<br />
Techniken nachzuvollziehen.<br />
Zahlreiche Besucherinnen und Besucher nutzten<br />
im Ausstellungsraum das ständige Angebot einer<br />
Stempel-Werkstatt. Im Rahmen der museumspädagogisch<br />
betreuten Workshops arbeiteten rund 2.300<br />
Kinder und Jugendliche in der Museumsdruckwerkstatt,<br />
davon 1.515 Schülerinnen und Schüler im Klassenverband<br />
aus allen Schulstufen sowie 330 Kinder<br />
aus Vorschulgruppen der Kindertagesstätten. Die<br />
Veranstaltungen zum Erproben des Holzschnitts,<br />
des Siebdrucks, der Radierung, der Kaltnadeltechnik<br />
oder des Styrene- und Prägedrucks wurden von allen<br />
Altersgruppen, auch von zahlreichen interessierten<br />
Erwachsenen, im Rahmen der Kurse und Workshops<br />
besucht.<br />
Eine Werkstatt im Museum, ein Labor inmitten<br />
der Sammlung, ein Experimentierbereich, der allen<br />
offen stand: <strong>Das</strong> verstehen wir unter Museum!<br />
Modellprojekt Museumscurriculum<br />
Im September startete die Modellphase des <strong>Bonn</strong>er<br />
Museumscurriculums für Grundschülerinnen und<br />
Grundschüler. Anlass für dieses vom <strong>Kunstmuseum</strong><br />
erarbeitete Projekt waren die seit August 2008 in<br />
NRW geltenden neuen Richtlinien für Grundschulen.<br />
<strong>Das</strong> innovative, bei der Medienberatung NRW als
1 2<br />
4 5<br />
6<br />
1-3, 6, 7<br />
Impressionen aus<br />
der Druckwerkstatt<br />
und der Museumspädagogik<br />
4 freie Mit -<br />
arbeiter innen KMB<br />
5 Sabina Leßmann,<br />
KMB<br />
Kunstbegeistert: Bildung & Vermittlung 23<br />
3<br />
7
Kunstbegeistert: Bildung & Vermittlung<br />
24<br />
„Bildungspartner NRW – Museum und Schule“ eingetragene<br />
Modellprojekt, das in Kooperation mit dem<br />
LVR-LandesMuseum <strong>Bonn</strong> und mit Unterstützung<br />
des Schulamts der Stadt <strong>Bonn</strong> sowie fünf <strong>Bonn</strong>er<br />
Grundschulen entstand, sieht für jedes Schuljahr<br />
aufeinander aufbauende Module in Schule und<br />
Museum vor. Im Mittelpunkt stehen die Vermittlung<br />
allgemeiner Schlüsselkompetenzen und Methoden<br />
bei der Annäherung an Museumsexponate, die Vermittlung<br />
fachbezogenen Wissens sowie letztlich der<br />
„Kompetenz Museumsbesuch“. Nach Abschluss der<br />
Erprobungsphase werden voraussichtlich ab Sommer<br />
2010 alle interessierten Grundschulen sowie<br />
weitere Museen an diesem Museumscurriculum teilnehmen<br />
können.<br />
Kunstdiskurse <strong>2009</strong> – 2011<br />
Im Februar <strong>2009</strong> befasste sich ein hoch karätig<br />
besetztes Symposium unter dem Titel Status Quo<br />
vadis? Wie verträgt sich öffentliche Kulturförderung<br />
mit zeitgemäßen Museen und Ausstellungshäusern?<br />
im gut gefüllten Auditorium des <strong>Kunstmuseum</strong>s mit<br />
den Fragen der Finanzen und Finanzierungen: Verdienen<br />
Museen und Ausstellungshäuser im Zeitalter der<br />
alles bestimmenden Unter haltungsindustrie überhaupt<br />
noch eine öffentliche Förderung? Sollten sich<br />
die Museen – Finanzkrise hin oder her – nicht auch der<br />
„Kraft des Marktes“ stellen? Ist der Preis der sozialen<br />
Demokratisierung mit dem Verschwinden qualitativ<br />
hochwertiger Kultur verbunden? Die Zielsetzung<br />
war, bewusst das Denken und die Diskussion über<br />
ein Thema anzu stoßen, das möglicherweise ohne<br />
die Beteiligung der Museen geklärt werden könnte,<br />
was nicht – darin war man sich einig – im Sinne der<br />
Museen sein kann. Dieses erste <strong>Bonn</strong>er Symposium<br />
dokumentierte auch das Zusammenrücken und die<br />
neue Kooperationsbereitschaft der Institutionen,<br />
denn erstmals arbeiteten der <strong>Bonn</strong>er Kunstverein,<br />
die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepu-<br />
blik Deutschland und das <strong>Kunstmuseum</strong> gemeinsam<br />
öffentlich an einem Projekt. Vertreter verschiedener<br />
gesellschaftlicher Gruppen, Galeristen, Künstler,<br />
Direktoren von Museen und Kunstvereinen, Kultur-<br />
Theoretiker und -Politiker, Verantwortliche von Stiftungen,<br />
Autoren, aber auch interessierte Laien aus<br />
Deutschland, Österreich und der Schweiz sprachen<br />
und diskutierten das Thema aus verschiedenen<br />
Perspektiven.<br />
Weitere Symposien sind im <strong>Kunstmuseum</strong> geplant:<br />
Im Oktober 2010 findet in Kooperation mit dem LVR-<br />
LandesMuseum <strong>Bonn</strong> und der Abteilung für Kunstgeschichte<br />
der Universität <strong>Bonn</strong> eine Tagung zum<br />
Thema Avantgarden im Rheinland statt. Parallel dazu<br />
nimmt die Ausstellung Der Westen leuchtet (10. Juli –<br />
24. Oktober 2010) die Bedeutung der hiesigen Kunst<br />
seit den 1960er Jahren unter die Lupe.<br />
Im Sommer 2011 ist im Rahmen der Veranstaltungsreihe<br />
Bildende Kunst & Philosophie <strong>2009</strong>– 2011<br />
der Kulturstiftung des Bundes und der Philosophischen<br />
Fakultät der Ludwig-Maximilians-Uni ver -<br />
sität München ein Symposium im <strong>Kunstmuseum</strong><br />
<strong>Bonn</strong> zur Wirklichkeit der Fotografie mit dem Titel<br />
Fotografie zwischen Dokumentation und Inszenierung<br />
geplant. <strong>Das</strong> Symposium wird von einer großen<br />
Fotoausstellung begleitet, in der Künstlerinnen und<br />
Künstler aus Deutschland, Europa und der USA das<br />
Thema Bilder und Realität exemplarisch beleuchten.
2 Kinderprogramm<br />
| Symposium Status Quo<br />
vadis? 1 Flyer: Christoph<br />
Vitali, ehem. Intendant KAH;<br />
Christina Végh, Kunstverein<br />
<strong>Bonn</strong>; Stephan Berg, KMB<br />
3, 4, 5 Podiumsteilnehmer<br />
6 Plenum 7 Stefan<br />
Gronert, KMB<br />
1 2<br />
3 4 5<br />
6<br />
7<br />
Kunstbegeistert: Bildung & Vermittlung 25
Befragt: Dr. Arend Oetker<br />
Arend Oetker (*1939)<br />
Unternehmer, Kunstsammler, Mäzen<br />
1962– 1966 Studium der Betriebswirtschaftslehre und politischen Wissenschaften in<br />
Hamburg, Berlin und Köln. 1967 Promotion zum Dr. rer. pol., Universität zu Köln.<br />
Zurzeit geschäftsführender Gesellschafter der Dr. Arend Oetker Holding GmbH & Co. KG,<br />
Berlin. Ehrenamtliches Engagement auf dem Gebiet der Wissenschaften und der Künste.<br />
Lebt seit 2001 in Berlin.<br />
DER STIFTER ALS ANSTIFTER<br />
Arend Oetker im Gespräch mit Stephan Berg und Irene Kleinschmidt-Altpeter<br />
<strong>Das</strong> Interview fand am 7. Oktober <strong>2009</strong> in <strong>Bonn</strong> statt.<br />
26<br />
Stephan Berg Ich möchte mit einer ganz allgemeinen Frage anfangen. Gibt es für Sie überhaupt<br />
einen Unterschied zwischen privat geförderter und öffentlich geförderter Kultur?<br />
Arend Oetker Es gibt schon einen deutlichen Unterschied, wenn etwas öffentlich gezeigt wird.<br />
<strong>Das</strong> ist mir in dem Moment besonders bewusst geworden, als ein Großteil unserer – bislang auf<br />
private und Geschäftsräume verteilten – Sammlung in Leipzig in der Galerie für Zeit ge nös sische<br />
Kunst gezeigt wurde. Da habe ich gemerkt, dass ich in diesem Kontext noch sorgsamer<br />
mit unserer Sammlung umgehe und sie vielleicht auch in einer anderen Form befrage.<br />
SB Können Sie das Sorgsame noch etwas genauer beschreiben: In welcher Weise gehen Sie<br />
mit der Kunst im öffentlichen Zusammenhang anders um als im privaten Rahmen? Müssen<br />
hier die Kriterien verbindlicher, sozusagen kunstgeschichtlich abgesichert sein?<br />
AO Ja, das sowieso und dann gibt es natürlich auch die unterschiedlichen individuellen<br />
Charaktere, die eben auch eine Rolle spielen. Bei uns beiden ist meine Frau die Abwägendere,<br />
Sorgsamere. Ich bin der Impulsivere. Ich gebe zu, dass ich früher sehr häufig noch impulsiver<br />
war, was manchmal auch zu schlechten Entscheidungen geführt hat. Andererseits ist es<br />
natürlich auch wunderbar, einfach in eine Galerie zu gehen und zu sagen: „<strong>Das</strong> gefällt mir<br />
eigentlich, was kostet es? Kann ich es mir leisten?“ Und es dann ganz spontan zu kaufen. Es<br />
gibt sicherlich auch im öffentlichen Bereich sehr impulsive Menschen, aber sie müssen sich<br />
dann eben doch anderen Kriterien stellen. Wem sag’ ich das, Sie kaufen ja eben nicht nur für<br />
sich selbst. <strong>Das</strong> ist ein gewaltiger Unterschied. Grundsätzlich geht es um die kritische Auseinandersetzung<br />
mit dem Wert des Kunstwerkes und dem Verhältnis zu anderen Werken des<br />
Künstlers. Es folgt die Frage nach dem Kontext innerhalb der eigenen Sammlung. Unsere<br />
Sammlung ist nicht öffentlich, aber sie wird teilweise öffentlich durch Schenkungen, die ich<br />
mache. Dabei ist ein erstes Kriterium für eine Schenkung: Will der Beschenkte die Schenkung<br />
auch wirklich? Wenn dann jemand, der kompetent ist, ob das die Nationalgalerie Berlin,<br />
das Kölner Museum Ludwig, in Leipzig die Galerie für Zeitgenössische Kunst, die Hamburger<br />
Kunsthalle oder das Busch Reisinger Museum/HarvardUniversity ist, sich positiv für die<br />
Schenkung entscheidet, dann entsteht die Art von Dialog, die ich mir wünsche.
SB Was ist denn für Sie das Motiv des Schenkens? Was steckt für Sie als Impuls haupt sächlich<br />
dahinter? Ist es vor allem das mäzenatische Element, oder ist es auch ein Nachdenken<br />
darüber, ob der Kontext für eine bestimmte Arbeit in einem öffentlichen Haus, in einem<br />
bestimmten Museum einfach noch inhaltlich interessanter, breiter und tragfähiger wird,<br />
als wenn es in einem privaten Sammlungskontext verbleibt?<br />
AO Zweierlei. Einmal Künstlerförderung, das heißt nachhaltige Förderung von lebenden /<br />
zeitgenössischen Künstlern, die enorm davon profitieren, wenn sie nicht selbst dem Museum<br />
etwas schenken, sondern dies sozusagen gefiltert durch einen Sammler geschieht. Aber gleichermaßen<br />
geht es mir auch um InstitutionenFörderung. Mir lag immer daran, das Museum<br />
in seinen Kerninhalten zu fördern, ohne dabei anzustreben, dass zum Beispiel ein Raum nach<br />
meinem Namen benannt wird. Es ging mir immer darum, die Qualität und den Bildungsauftrag<br />
der öffentlichen Sammlungen zu stärken, indem man sich als Sammler ihren Kriterien<br />
unterordnet.<br />
SB Wenn wir bei dem Punkt sind, dann wären wir ja jetzt bei dem Sammler Oetker und<br />
Ihrem Verhältnis zu dem Museum und Museen überhaupt. Wie sehen Sie augenblicklich das<br />
Verhältnis zwischen Privatsammler und Museum? Was daran scheint Ihnen optimierbar, was<br />
kritisierbar, welches Verhältnis würden Sie sich wünschen?<br />
AO Eigentlich ist das ein dauerhaftes Verhandlungsstadium, darüber, was privat und was<br />
öffentlich ist. Natürlich gibt es da unterschiedliche Formen, in denen das abläuft, auch<br />
unterschiedliche Phasen, in denen mal das private Element etwas stärker in den Vordergrund<br />
tritt, dann wieder das öffentliche. Ich denke da zum Beispiel an die Fördervereine, die ich vor<br />
Jahrzehnten gegründet habe. Damals ging es darum, das private Engagement zu wecken,<br />
Menschen zu motivieren, überhaupt ins Museum zu gehen, sich mit einem kleinen Beitrag<br />
zu engagieren. Darüber hinaus ist es mir wichtig, Unterstützung für einkommensschwache<br />
Schichten zu organisieren und damit Menschen jenseits der Eliten und der wenigen Kenntnisreichen<br />
kulturelle Teilhabe zu ermöglichen. Die kulturelle Vertiefung zu fördern, ist wahrscheinlich<br />
mein größtes Anliegen.<br />
SB Wäre da, um auf den Sammler zurück zu kommen, der Sammler ein Ermöglicher von<br />
Dingen, die in einen größeren gesellschaftlichen Rahmen zu stellen sind?<br />
AO Ja, das ist so. <strong>Das</strong> ist bei mir so; ich akzeptiere es aber auch, wenn mir jemand sagt,<br />
ich bin ein Sammler, ich sammle nur für mich, Punkt. Schlussendlich wird alles, was wirk lich<br />
werthaltig und nicht nur dem Zeitgeist verschrieben ist, in irgendeiner Form früher oder<br />
später öffentlich. Die Frage dabei ist nur wann und nicht ob.<br />
SB Kulturelle Institutionen, Museen stehen ja seit längerer Zeit unter einem stärkeren<br />
Öffent lichkeitsdruck als es in den 60er, 70er Jahren der Fall war. Sie stehen auch unter einem<br />
stärkeren Eventdruck, der auch durch die jetzt geringer werdenden finanziellen Spielräume<br />
der öffentlichen Hand möglicherweise noch mal neu befragt werden muss, aber im Moment<br />
sicherlich nicht abnimmt. Sie sind mit ihrer beispielhaften Förderung etwa für die Galerie<br />
für Zeitgenössische Kunst in Leipzig einen Weg gegangen, der gerade nicht auf enormen<br />
Publikumszulauf, auf Event setzt, sondern sehr stark auf Inhaltlichkeit und programmatische<br />
Befragt: Dr. Arend Oetker 27
Strenge. Worin besteht für Sie die Notwendigkeit einer solchen Förderung und woran<br />
messen Sie überhaupt den Erfolg einer kulturellen Institution?<br />
AO Wichtig ist mir die Tiefe und Breite der inhaltlichen Arbeit, aber auch – und besonders<br />
im Fall der Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig – sehr stark eine gewisse Wagemutigkeit.<br />
Also die Bereitschaft, ein Risiko einzugehen, ein Experiment zu starten, sich der<br />
Diskussion, sich etwas Ungewöhnlichem zu stellen und das auch forscherisch. In Leipzig gibt<br />
es deswegen auch eine Bibliothek, und eigentlich funktioniert das ganze Haus wie eine kleine<br />
Forschungsinstitution. Die Galerie ist ein kleines Labor, in dem gearbeitet wird, in dem etwas<br />
ausprobiert wird. Und daraus könnte ja eine neue Idee entstehen. Deswegen ist diese Institution<br />
mein liebstes Baby. Und da ich als Unternehmer immer wieder an Innovationen und<br />
Weiterentwicklungen arbeite, weiß ich, dass wir diesen unseren Lebensstandard nur halten<br />
können, wenn wir mit kultureller Bildung, aber eben auch mit dem Risiko, das jeder Künstler<br />
eingeht, das fördern, was eigentlich unverkäuflich ist. Ich kann mit den einzelnen künstlerischen<br />
Positionen Schwierigkeiten haben, aber mich damit auseinander zu setzen, das<br />
reizt mich.<br />
SB Da machen Sie ja etwas, was im krassen Widerspruch zu dem steht, was die Politik in<br />
weiten Teilen heute von ihren Instituten fordert.<br />
AO Ja. Aber es ist natürlich nicht so, dass ich nur das verteidige, sondern ich unterstütze<br />
zum Beispiel auch den Direktor des Museums für Bildende Künste in Leipzig, HansWerner<br />
Schmidt, der jetzt unter großem Druck steht und zwar vor dem Hintergrund, dass die<br />
Besucher zahlen auf einmal zurückgingen, die Politiker aber in diesem Museum entsprechend<br />
viele Besucher erwarten. Ich denke, man muss beides machen. Auch Sie können ja hier<br />
im <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bonn</strong> nicht dasselbe Konzept verwirklichen wie es die Galerie für Zeitgenössische<br />
Kunst in Leipzig tut. Ihr Haus ist dafür schon viel zu groß. Schlussendlich stellt<br />
sich immer die Frage, in welchem Maß man Experimente zulässt und in welchem Maße man<br />
aber auch – immer unter Wahrung hoher Qualität – auf publikumsintensive Projekte setzt.<br />
SB Wie beurteilen Sie die Forderung nach Drittelparität innerhalb von Public-Private-<br />
Partnership-Modellen? Demnach finanzieren das jeweilige Land, die Kommune und ein<br />
privater Partner jeweils 30 Prozent des jeweiligen kulturellen Projektes. Ist das ein<br />
prakti zierbares, übertragbares Modell oder steckt dahinter eher Wunschdenken?<br />
AO In Leipzig habe ich das ja genauso gemacht. Auch weil ich für dieses Experiment den<br />
Staat und die Kommune mit in die Verantwortung ziehen wollte. <strong>Das</strong> war ein bisschen listig,<br />
denn ich habe im Grunde meine wirtschaftliche Kompetenz ausgenutzt, weil ich in Leipzig<br />
etwas für die Messe und für andere unterschiedliche wirtschaftliche Organisationen getan<br />
habe. Deswegen konnte die Stadt nicht anders, als mir zu folgen, auch wenn sie vielleicht<br />
selbst nicht auf die Idee gekommen wäre, dieses Experiment einzugehen. <strong>Das</strong> lässt sich aber<br />
nicht als Modell auf ganz Deutschland übertragen. Ich glaube, dass es mehr öffentliche<br />
Finan zierung geben muss für die Bildung und die Kultur aus dem Steuersystem und speziell<br />
aus den Ländern heraus, dort nämlich, wo der Bildungsauftrag angesiedelt ist. <strong>Das</strong>s man in<br />
diesem Zusammenhang die Kulturstiftung des Bundes eingeschränkt hat, indem sie nur das<br />
fördern darf, was irgendwie mit Ausland zu tun hat, möchte ich jetzt nicht kommentieren.<br />
Befragt: Dr. Arend Oetker 29
30<br />
Insgesamt lässt sich feststellen: Die Grundfinanzierung ist öffentlichrechtlich, aber projektbezogen<br />
muss ich mir etwas einfallen lassen. Der Staat braucht immer wieder auch die<br />
Förderung durch den großen Sammler. Was der Sammler Peter Ludwig gemacht hat, war<br />
Machtpolitik, aber er hat eben auch vieles enorm mobilisiert, wovon heute die Stadt Köln<br />
mit Sicherheit profitiert. In diesem Sinne gilt es, das auszuloten, was aus dem Privaten heraus<br />
mobilisierbar ist: Freundeskreis, Förderkreis, spezifische Sammler, Ausstellungsetat. Aber es ist<br />
natürlich kümmerlich, wenn überhaupt kein Etat mehr aus der öffentlichen Hand finanziert<br />
wird.<br />
SB Glauben Sie denn, es wäre realistisch, ohne jegliche öffentliche Förderung das Geld allein<br />
aus privaten Quellen zu akquirieren?<br />
AO <strong>Das</strong> ist bei der Nationalgalerie Berlin möglich gewesen, wo ich mich ja auch sehr engagiert<br />
habe. Aber das war natürlich auch wieder ein Sonderfall. Er lässt sich nicht systematisch<br />
auf andere Institutionen und Städte übertragen. Da wäre es für mich schon wichtig, dass es<br />
von staatlicher Seite einen gewissen Grundetat sowohl für Ausstellungen wie für den Ankaufsetat<br />
gibt. Wenn ich nur noch bei den privaten Sammlern und privaten Investoren betteln<br />
muss, ist das schlecht. Also plädiere ich für staatliche Unterstützung, aber ebenso dafür, dass<br />
ein Museumsleiter auch private finanzielle Quellen mobilisieren muss. <strong>Das</strong> war und ist immer<br />
wichtig gewesen. Und derjenige, der das gut geschafft hat, hat dadurch eben auch enorme<br />
Werte, zum Beispiel durch Ankäufe für die Sammlung, geschaffen.<br />
SB Sie haben ja viele Erfahrungen gemacht als Vorsitzender des Kulturkreises. Wie schwierig<br />
ist es, auch Ihre Kollegen zu motivieren, in den kulturellen Bereich zu investieren? Würden<br />
Sie so weit gehen, von denjenigen, die Verantwortung im Staat tragen und die große wirtschaftliche<br />
Unternehmen führen, eine bürgerschaftliche Mitverantwortung zu fordern oder<br />
muss das letztlich immer eine vollkommen freiwillige Leistung bleiben?<br />
AO Es gibt ja die Idee, die Kultur als Ausdruck der Verpflichtung ins Grundgesetz einzuführen.<br />
Dafür bin ich nicht unbedingt. Denn wenn der Wille zur Kultur verordnet wird, leben wir<br />
dann noch in einer freien Gesellschaft? Dann wird der Staat mir zu stark und zu mächtig in<br />
dieser Frage. Ich habe mich, im Gegensatz zu Herrn von Löffelholz, der das eigentlich immer<br />
wollte, dafür entschieden, dass man vielleicht mehr bewegen kann, wenn es diese Verpflichtung<br />
nicht gibt. Qualität und Innovation entstehen eben nur durch Anstrengung und nicht<br />
durch Verbeamtung und Versorgung. Anders ist es im Bereich der Krankenversorgung. Dort<br />
gibt es selbstverständlich diese Verpflichtung, Menschen zu helfen, denen es schlecht geht.<br />
In Bezug auf die Kultur ist mir dagegen der Versorgungsgedanke fremd.<br />
SB Sie haben ja sehr einleuchtend geschildert, worin für Sie Qualität und Sinn der Förderung<br />
einer Einrichtung wie der Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig bestehen. Sie<br />
haben in diesem Zusammenhang von Labor, von Risiko, von einer Art ästhetischer Grundlagenforschung<br />
geredet, bei der man zum Zeitpunkt der Förderung noch nicht weiß, was<br />
später einmal dabei herauskommt. Mittler weile stellt man aber fest, dass die Bereitschaft,<br />
in bestimmte kulturelle Inhalte zu inves tieren, bei privaten Geldgebern zunehmend davon<br />
abhängt, ob diese kulturellen Inhalte idealerweise so formuliert sind, dass sie widerstandsfrei<br />
– wie kulinarische Häppchen – aufgenommen und verarbeitet werden können, also
sozusagen das Gegenteil von ästhetischer Risikobereitschaft verkörpern. Besteht da nicht<br />
die Gefahr, dass die kulturelle Landschaft nur noch von einem konsensfähigen Mainstream<br />
beherrscht wird?<br />
AO Gutes Stichwort, Sponsoring muss einen Nutzen bringen. Ich habe mir – damals Vorsitzender<br />
des Kulturkreises – jahrelang überlegt, ob ich den Arbeitskreis Kultursponsoring in<br />
den Kulturkreis des BDI (Bundesverband der deutschen Industrie) integrieren sollte. Ich habe<br />
es dann schließlich getan, weil ich davon überzeugt war, dass dieser Arbeitskreis auch kulturell<br />
einen Beitrag leisten kann. Dann haben wir in diesem Arbeitskreis Regeln aufgestellt,<br />
wo genau die Grenzen der Einflussnahme sind, um zu einer vernünftigen Balance zwischen<br />
den Interessen des Sponsors und denen der kulturellen Institution zu kommen. Natürlich ist<br />
es trotzdem nicht ausgeschlossen, dass das Ergebnis dieser Zusammenarbeit Mainstream in<br />
Ihrem Sinne produziert, weil es in der Regel keine Experimente sind, die hier gefördert<br />
werden, sondern Inhalte, die auf Wiedererkennung basieren. Und viele genießen Kunst<br />
dann am meisten, wenn sie das, was sie sehen, wiedererkennen. Manche können eben nicht<br />
mit Neuem, Ungewohntem, Unerklärbarem umgehen. Trotzdem ist das eine legitime Form<br />
der Förderung. Sie gehen aber mit Ihrer Frage noch einen Schritt weiter und behaupten,<br />
dass durch diese Form des Sponsorings die eventbezogenen Großprojekte überhand nehmen<br />
könnten. <strong>Das</strong> mag sein. Ich jedenfalls habe immer dann Bedenken, wenn ein Projekt zu<br />
stark Geschmacks oder Eventcharakter hat, zu sehr aus dem Zeitgeist, aus dem Modischen<br />
heraus bestimmt ist und deswegen meist auch qualitativ nicht überzeugt.<br />
Irene Kleinschmidt-Altpeter Sie haben sich ja mit Ihrem Engagement bewusst für Leipzig<br />
entschieden. Auch zu Hamburg haben Sie eine gewachsene Beziehung, und Sie kennen<br />
auch die Bucerius-Zeit-Stiftung, die sich kreativ und initiativ für Wissenschaft und kulturelle<br />
Belange einsetzt, aber Sie sind nach der Wiedervereinigung bewusst nach Leipzig gegangen.<br />
Leipzig war immer eine Stadt des Bürgertums und auch eine Stadt des bürgerlichen Engagements<br />
auf kulturellen Gebieten – sei es für die Kunst im musischen Bereich, sei es für die<br />
bildende Kunst.<br />
AO Ich war schon zu DDRZeiten zweimal in Leipzig gewesen. Damals hatte ich ja auch<br />
eine Nähmaschinenfabrik, und wir stellten immer auf der Messe in Leipzig aus. Es war<br />
damals Klaus Werner (Gründungsdirektor der Galerie für Zeitgenössische Kunst in Leipzig),<br />
der mich wirklich begeistert hat, auch weil er einer der wagemutigsten Kuratoren war, die<br />
ich kennen gelernt habe. Werner hat mir die Augen geöffnet für das Empfinden der DDR<br />
Bürger. Er wollte eigentlich nach Dresden, aber dann fand ich Leipzig adäquater, weil es<br />
eine Stadt der Bürger ist und ich selbst ein Bürger bin, ein Kaufmann, der sich für die Messe<br />
engagiert. In Dresden dagegen gibt es die monarchische Tradition mit August dem Starken,<br />
König von Sachsen und Polen. Potsdam ist geprägt von Friedrich dem Großen, Weimar<br />
von Goethe und Schiller. In diese drei Städte wollte ich nicht, einfach schon deswegen, weil<br />
aufgrund dieser historischen Prägungen die Innovation, das Experiment dort keine wirkliche<br />
Chance haben. Mir war es besonders wichtig, dass Leipzig, neben der musischen Tradition,<br />
auch im Bereich der bildenden Kunst wieder eine herausragende Stellung bekommen sollte.<br />
Deshalb werde ich mich, solange ich lebe, weiter für Leipzig engagieren.<br />
SB <strong>Das</strong> ist ein schönes Schlusswort.<br />
Befragt: Dr. Arend Oetker<br />
31
32<br />
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Ausgezeichnet:<br />
Kunstpreise und Medaillen<br />
<strong>Bonn</strong>er Kunstpreis <strong>2009</strong><br />
an Alexander Braun<br />
Die Stadt <strong>Bonn</strong> bekennt sich zu ihren Künstlern. Der<br />
2008 neu konzipierte Kunstpreis wurde im Februar<br />
<strong>2009</strong> an Alexander Braun (*1966, Dortmund) vergeben.<br />
Die Jury hat sich einstimmig für das Multi-<br />
Talent Braun entschieden. Sie war beeindruckt<br />
von der Art des Verknüpfens von Vertrautem und<br />
Unheimlichem in der malerischen Behandlung des<br />
Themas „Wald“. Der Kunstpreis wird von der in <strong>Bonn</strong><br />
ansässigen IVG-Immobilien AG unterstützt, die dem<br />
jeweiligen Künstler eine Atelierwohnung in ausgewählten<br />
europäischen Städten finanziert. Alexander<br />
Braun hielt sich in diesem Jahr für drei Monate in<br />
Wien auf, um sein neues Projekt WienerWalden dort<br />
vorzubereiten. Im Jahr 2010 findet im <strong>Kunstmuseum</strong><br />
eine Ausstellung des Preisträgers statt, in die die<br />
Ergebnisse des Projektaufenthaltes einfließen. Ein<br />
Ausstellungskatalog dokumentiert die Ergebnisse.<br />
August-Macke-Medaille 2010<br />
an Tinka von Hasselbach<br />
Zwischen 1989 und 2005 vergab die Stadt <strong>Bonn</strong> jedes<br />
Jahr die August-Macke-Medaille an eine Künstlerin<br />
oder einen Künstler der Region als Anerkennung<br />
für ihr/sein Gesamtwerk. Nach einem dreijährigen<br />
Interim wird die Medaille nun alle zwei Jahre überreicht.<br />
Zusätzlich findet jeweils eine Ausstellung im<br />
Künstlerforum <strong>Bonn</strong> statt, die auch von der Stadt<br />
unterstützt wird. Die August-Macke-Medaille 2010<br />
wurde am 2. Juni <strong>2009</strong> der <strong>Bonn</strong>er Künstlerin Tinka<br />
von Hasselbach zuerkannt, die die Auszeichnung am<br />
10. Januar 2010 im Rahmen ihrer Ausstellung Alles<br />
im Fluss. Malerei, Fotografie, Video erhält. Tinka von<br />
Hasselbach, Kunstpreisträgerin des Jahres 1996,<br />
hat mit ihrer monochromen Farbmalerei schon seit<br />
längerem einen Platz in der hiesigen Kunstszene<br />
markiert und findet immer wieder Projekte, die ihr<br />
Thema „Farbe“ berühren.<br />
33
Ausblick: <strong>Das</strong> <strong>Ausstellungsjahr</strong> 2010<br />
Julian Rosefeldt: American Night<br />
Franz Ackermann<br />
Linie Line Linea<br />
Erwin Wurm<br />
Der Westen leuchtet<br />
Alexander Braun: WienerWalden<br />
Dorothea von Stetten-Kunstpreis 2010<br />
34<br />
Bis 17. Januar 2010<br />
Julian Rosefeldt: American Night<br />
Filminstallationen 2004 – <strong>2009</strong><br />
siehe Spot on (S. 18)<br />
Bis 21. Februar 2010<br />
Franz Ackermann<br />
Einer der innovativsten Maler der letzten zehn Jahre<br />
ist der 1963 in Neumarkt St. Veit (Bayern) geborene<br />
Franz Ackermann. Der international renommierte<br />
Künstler besticht immer wieder durch seine<br />
Raum greifenden und extrem farbigen Bilder, Zeichnungen<br />
und Installationen, die Elemente der globalisierten<br />
Gesellschaft mit scheinbar rein malerischen<br />
Aspekten spielend vereinigen. Neben den Werkgruppen<br />
der Zeichnungen und Gemälde präsentiert Franz<br />
Ackermann Raum bezogene Installationen, die aus<br />
einer großen Bandbreite unterschiedlicher Medien<br />
bestehen und bisweilen alltägliche Elemente wie<br />
Möbel, Kleidung oder Pflanzen einbeziehen. Für die<br />
Räume des <strong>Kunstmuseum</strong>s hat der Künstler eine<br />
Abfolge von acht Räumen mit unterschiedlichen<br />
Schwerpunkten entwickelt. Ausgehend von ei nem<br />
„tropischen Terminal“ im Hauptraum wird durch<br />
die spektaku läre Installation einer bemalten und<br />
bezeichneten „Half Pipe“ das „Glücks-Verspechen“<br />
des Urlaubs beleuchtet und durch eine starkfarbige<br />
Bemalung aller Raumwände gesteigert. Eine ebenso<br />
intensive wie ausufernde Wandmalerei zieht sich<br />
durch die weiteren Ausstellungsräume. Durch die<br />
Einbeziehung von installativen Elementen, Soundinstallationen,<br />
Videos oder dem Internet ruft Ackermann<br />
unterschiedliche thematische Gewichtungen<br />
und atmosphärische Brechungen her vor, so dass<br />
der Besucher nicht nur im schnelllebigen Genuss der<br />
bunten Farben verharrt, sondern auch zum Nachdenken<br />
über die Themen Reisen und Globalisierung<br />
angeregt wird.<br />
11. Februar – 16. Mai 2010<br />
Linie Line Linea – Zeichnung der Gegenwart<br />
Die Zeichnung hat in der Diskussion der Kunst<br />
immer eine zentrale Rolle ge spielt, doch gerade in<br />
den vergan genen Jahren wurde ihre Bedeutung in<br />
internationalen Ausstellungen wie der besonders<br />
sichtbar. Die Ausstellung Linie Line Linea umfasst mit<br />
Werkgrup pen von 20 Künstlerinnen und Künstlern,<br />
die in Deutschland leben und arbeiten und die Zeichnung<br />
als Zentrum ihrer Arbeit verstehen, ein breites<br />
Spektrum von Positionen.<br />
Wie alle anderen Gattungen hat die Zeichnung in<br />
der Gegenwart grundsätzliche Fragen an sich selbst<br />
gestellt und ihre Grenzen erweitert. Die Ausstellung<br />
kon zentriert sich auf den weiten Raum der<br />
Möglich keiten, den die auf eine Fläche gezeichnete<br />
Li nie eröffnet, zwischen Persönlichem und Öffentlichem,<br />
Reflexion und Gefühl, kleinem und großem<br />
Format, fragilem Strich und kompakter Struktur,<br />
Licht und Dunkel. In den Zeichnungen denken die<br />
Künstler über die Qualität der Linie nach, benutzen<br />
sie, um die beobachtete Wirklichkeit festzuhalten<br />
oder eine andere Wirklich keit zu erfinden – Raum,<br />
Mensch, Gesellschaft. Dabei ist eine Unter scheidung<br />
in gegenständli che und ungegen ständliche Zeichnungen<br />
weder sinnvoll noch notwendig, stattdessen<br />
sind Übergänge und Koexistenzen zu beschreiben.<br />
Wichtiger ist die Gemeinsamkeit der Linie, die gleichzeitig<br />
sich selbst und die Dinge setzt und wieder verwandelt.<br />
Die Ausstellung, die nach der Premiere in <strong>Bonn</strong><br />
auf Tournee durch mehrere Kontinente geht, zeigt<br />
Werke von Irina Baschlakow, Marc Brandenburg,<br />
Monika Brand meier, Fernando Bryce, Marcel van<br />
Ee den, Gerhard Faulhaber, Katharina Hinsberg,<br />
Pauline Kra neis, Pia Linz, Christiane Löhr, Theresa<br />
Lüken werk, Nanne Meyer, Thomas Müller, Christian<br />
Pilz, Alexander Roob, Malte Spohr, German Stegmaier,
1 2<br />
1 J. Rosefeldt,<br />
American Night<br />
(Filmstill) 2 F. Ackermann,<br />
Terminao<br />
Tropicao 3 N. Meyer,<br />
Papierperspektive<br />
Ausblick: <strong>Das</strong> <strong>Ausstellungsjahr</strong> 2010 35<br />
3
Ausblick: <strong>Das</strong> <strong>Ausstellungsjahr</strong> 2010<br />
Julian Rosefeldt: American Night<br />
Franz Ackermann<br />
Linie Line Linea<br />
Erwin Wurm<br />
Der Westen leuchtet<br />
Alexander Braun: WienerWalden<br />
Dorothea von Stetten-Kunstpreis 2010<br />
36<br />
Markus Vater, Jorinde Voigt und Ralf Ziervo gel.<br />
(Eine Ausstellung des Instituts für Auslandsbeziehungen<br />
in Kooperation mit dem <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bonn</strong>)<br />
25. März – 6. Juni 2010<br />
Erwin Wurm<br />
Erwin Wurm, der mittlerweile zu den international<br />
gefragten österreichischen Künstlern gehört, spielt<br />
mit den Grenzbereichen zwischen Skulptur, Aktion<br />
und Performance und hat damit das Feld der Bildhauerei<br />
um entscheidende Akzente erweitert. Alles<br />
kann bei ihm zur Skulptur werden: Handlungen,<br />
geschriebene oder gezeichnete Anweisungen, selbst<br />
ein Gedanke. Von seinen frühen Staubskulpturen<br />
über die One Minute Sculptures bis hin zu den Raum<br />
füllenden Fat Cars oder Fat Houses spannt sich ein<br />
breiter Bogen, hinter dessen vordergründig skurrilwitziger<br />
Oberfläche sich pointierte Gesellschaftskritik<br />
ebenso wie philosophische Tiefe verbirgt.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bonn</strong> untersucht dieses lustvoll<br />
ausufernde Werk im Hinblick auf den Umgang<br />
des Künstlers mit dem individuellen und kollektiven<br />
Identitätsbegriff unserer Gesellschaft. Anhand einer<br />
konzentrierten Werk-Auswahl, die von den frühen<br />
90er Jahren bis ins Jahr <strong>2009</strong> reicht und einen<br />
Schwer punkt auf die Arbeiten der letzten drei Jahre<br />
setzt, entsteht ein künstlerischer Kosmos, der in seinem<br />
Kern von der Tragödie des lächerlichen Menschen<br />
handelt, der ausweglos in der Hüllenhaftigkeit<br />
seiner sozialen Existenz gefangen ist.<br />
10. Juli – 24. Oktober 2010<br />
Der Westen leuchtet<br />
In einer groß angelegten Schau, welche mit rund<br />
3.500 Quadratmetern fast die gesamte Sammlungs-<br />
und Ausstellungsfläche des Weg weisenden<br />
Gebäudes von Axel Schultes einnimmt, zeigt das<br />
<strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bonn</strong> als Höhepunkt des Jahres 2010<br />
Der Westen leuchtet, eine Standortbestimmung der<br />
Kunstlandschaft des Rheinlandes. Ausgehend von<br />
einem historischen Kern, den Joseph Beuys, Blinky<br />
Palermo, Sigmar Polke und Gerhard Rich ter verkörpern,<br />
wird die Schau zum einen die wesentlichen<br />
KünstlerInnen der älteren Gene ration (aus den Jahrgängen<br />
der 30er bis 50er Jahre) jeweils mit neuen<br />
Arbeiten vorstellen und diese zum anderen mit zentralen<br />
Positi onen der jungen Nachwuchskunst zu<br />
einer Gesamtschau von mehr als 30 KünstlerInnen<br />
verknüpfen. Ganz bewusst ist dabei keine erschöpfende<br />
Gesamtübersicht angestrebt, sondern eine<br />
poin tierte Auswahl, um auf diese Weise das Profil<br />
der Ausstellung wie auch der Region zu schärfen.<br />
Die Auswahl aus der Generation der älteren<br />
Künstlerinnen und Künstler und die Festlegung der<br />
neuen Arbeiten wird kuratorisch durch das Wissenschaftlerteam<br />
des <strong>Kunstmuseum</strong>s <strong>Bonn</strong> (Volker<br />
Adolphs, Stephan Berg, Stefan Gronert, Irene Kleinschmidt-Altpeter,<br />
Sabina Leßmann und Christoph<br />
Schreier) betreut. Die Auswahl der Nachwuchsgene<br />
ration wiederum wird von den international<br />
bereits arrivierten Künstlern selbst vorgenommen.<br />
Diese Aufteilung der kuratorischen Verantwortung<br />
zwischen Künstlern und Kunsthistorikern versteht<br />
sich als bewusstes Zeichen gegen das Fantasma des<br />
omnipotenten Kurators und als Anerkennung der<br />
prioritären Leistung der Künstlerinnen und Künstler.<br />
Analog zum Sammlungskonzept des <strong>Kunstmuseum</strong>s<br />
<strong>Bonn</strong> stellen wir die KünstlerInnen deshalb nicht<br />
mit einzelnen Arbeiten, sondern jeweils mit ganzen<br />
Räu men vor. Im Idealfall kann Der Westen leuchtet<br />
auf diese Weise gleichzeitig zu einer Vermessung<br />
des künstle rischen Erbes des Rheinlandes werden,<br />
wie auch zu einem Entwurf seiner künstlerischen<br />
Zukunft.<br />
In der Schau vertreten sind: Bernd & Hilla Becher,<br />
Joseph Beuys, Anna und Bernhard Johannes Blume,
3 4<br />
1 Thomas<br />
Müller, Ohne Titel<br />
2 Logo Ausstellung 3<br />
Erwin Wurm, Outdoor<br />
sculptures Hamlet<br />
4 Erwin Wurm,<br />
Renault 25<br />
Ausblick: <strong>Das</strong> <strong>Ausstellungsjahr</strong> 2010 37<br />
1<br />
2
Ausblick: <strong>Das</strong> <strong>Ausstellungsjahr</strong> 2010<br />
Julian Rosefeldt: American Night<br />
Franz Ackermann<br />
Linie Line Linea<br />
Erwin Wurm<br />
Der Westen leuchtet<br />
Alexander Braun: WienerWalden<br />
Dorothea von Stetten-Kunstpreis 2010<br />
38<br />
Tony Cragg, Isa Genzken, Andreas Gursky, Georg<br />
Herold, Jürgen Klauke, Imi Knoebel, Marcel Odenbach,<br />
Albert Oehlen, Blinky Palermo, Sigmar Polke,<br />
Gerhard Richter, Ulrich Rückriem, Thomas Schütte,<br />
Katharina Sieverding, Rosemarie Trockel, Timm Ul -<br />
richs. Aus der jüngeren Künstlergeneration werden<br />
Arbeiten von Thomas Arnolds, Martina Debus,<br />
Simon Denny, Chris Durham, Claudia Fähren kemper,<br />
Natascha Sadr Haghighian, David Hahlbrock, Benjamin<br />
Houlihan, Bernd Kastner, Christian Keinstar,<br />
Erinna König, Gereon Krebber, Ursula Neugebauer<br />
und Michail Pirgelis zu sehen sein. Der ca. 350 Seiten<br />
umfassende Katalog enthält Beiträge von Stephan<br />
Berg, Barbara Engelmann, Jürgen Harten, Günter<br />
Herzog und anderen.<br />
18. November 2010 – 9. Januar 2011<br />
<strong>Bonn</strong>er Kunstpreis <strong>2009</strong><br />
Alexander Braun: WienerWalden<br />
Im Februar des Jahres erhielt der Künstler Alexander<br />
Braun den <strong>Bonn</strong>er Kunstpreis <strong>2009</strong>.<br />
WienerWalden bedeutet die Fortsetzung seines<br />
Projektes Walden, dessen Titel auf das berühmte<br />
Buch von Henry David Thoreau (1854) zurückgeht.<br />
In seinem neuen Projekt über den Wienerwald<br />
dienen die „Geschichten aus dem Wienerwald“ von<br />
Johann Strauß (1868) und dem Schriftsteller Ödön<br />
von Horváth (1931) als musische und literarische<br />
Referenzgrößen: zum einen eine schwärmerische<br />
Idealisierung, zum anderen eine Demontierung des<br />
Idylls, die Horváth als Volksstück bezeichnete.<br />
Diese Ambivalenz zeichnet auch die bisheri -<br />
gen Arbeiten von Braun zum Walden-Projekt aus.<br />
Abstrakte Farbbahnen können als Baumstämme<br />
angesehen werden und der kalligraphische Duktus<br />
des Künstlers gibt eine Illusion von Wald. Gegenständliches<br />
und Artifizielles begegnen sich in Brauns<br />
Werken. Textfragmente werden gelegentlich in seine<br />
Gemälde, die eher an Zeichnungen erinnern, eingearbeitet<br />
und nehmen am künstlerischen Diskurs teil.<br />
Wird auch WienerWalden ein intellektuelles Experiment<br />
mit poetischen Zügen?<br />
9. Dezember 2010 – 6. März 2011<br />
Dorothea von Stetten-Kunstpreis 2010<br />
Seit 1984 wird der Dorothea von Stetten-Kunstpreis<br />
im zweijährigen Rhythmus vergeben. Er richtet sich<br />
an Künstlerinnen und Künstler, die das 36. Lebensjahr<br />
noch nicht vollendet haben, die also noch am<br />
Anfang ihrer Karriere stehen, deren Werk jedoch<br />
schon jetzt interessante Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten<br />
aufweist. Insofern wirft der mit<br />
10.000 Euro dotierte Förderpreis ein Schlaglicht auf<br />
die junge, zeitgenössische Kunst und bildet damit<br />
einen wichtigen Akzent im Gesamtprogramm des<br />
Museums.<br />
Im Jahr 2008 kürte die Jury den dänischen Künstler<br />
Kristoffer Akselbo zum Kunstpreisträger des<br />
Dorothea von Stetten-Kunstpreises, überzeugt durch<br />
die sparsame Ökonomie seiner künstlerischen Mittel<br />
und die Komplexität der für <strong>Bonn</strong> entworfe nen<br />
Arbeiten Flash und I’m Not Unique I’m Not Anymore.<br />
Die Teilnehmer des Dorothea von Stetten-Kunstpreises<br />
werden im Frühjahr 2010 von ausgewählten<br />
und unabhängigen Kuratoren, die mit der jüngeren<br />
Kunstszene vertraut sind, bestimmt.
1 2<br />
3<br />
<strong>Bonn</strong>er KP:<br />
1 A. Braun, Flim-<br />
Flam-Tree 2 A. Braun,<br />
Baum | D. v. Stetten KP:<br />
3 TeilnehmerInnen 2008 mit<br />
S. Berg; Helmut Joisten,<br />
Bgm. <strong>Bonn</strong> und Kuratorin<br />
Irene Kleinschmidt-<br />
Altpeter<br />
Ausblick: <strong>Das</strong> <strong>Ausstellungsjahr</strong> 2010 39
Mitmachen:<br />
Verein der Freunde des <strong>Kunstmuseum</strong>s <strong>Bonn</strong> e.V.<br />
Kunst-Freunde gesucht! – 25 Jahre Verein der Freunde<br />
Eine Freundschaft macht die andere – sagt das Sprichwort. Unsere gilt dem <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bonn</strong>, das wir seit<br />
1985 ideell und finanziell unterstützen. Unser Verein ist gemeinnützig und hat sich die ideelle und materielle<br />
Unterstützung des <strong>Kunstmuseum</strong>s der Stadt <strong>Bonn</strong> zur Aufgabe gemacht. Die jährlich eingeworbenen Mittel<br />
erhöhen den Ankaufsetat des Museums. Insgesamt konnten bisher rund 60 Ankäufe getätigt werden.<br />
40<br />
Ziele des Vereins Im Vordergrund steht die Mittelbeschaffung<br />
zum Ankauf neuer Werke aus dem<br />
Bereich der Rheinischen Expressionisten sowie der<br />
zeitgenössischen Kunst. Die von der Museumsleitung<br />
vorgeschlagenen Werke werden vom Verein<br />
erworben und dem Museum als Schenkung oder<br />
Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Weiterhin<br />
fördert der Verein die Arbeit der Einrichtung durch<br />
die Finanzierung von Rahmenprogrammen wie Führungen,<br />
Vorträgen und Diskussionen. Gefördert wird<br />
auch – mit eigenen Veranstaltungen – die Kinder-<br />
und Jugendarbeit des Museums.<br />
Kunst im Mittelpunkt – unser Vereinsleben Interes<br />
sante Gespräche führen, Künstlerinnen und<br />
Künstlern begegnen, mehr über Kunst erfahren, all<br />
das schätzen unsere Mitglieder. Entsprechend weit<br />
gesteckt sind die Aktivitäten des Vereins. In einer<br />
Vielzahl von Veranstaltungen und Vorträgen stehen<br />
die Auseinandersetzung mit neuen Kunstwerken,<br />
der Austausch von Meinungen und Erfahrungen<br />
sowie die Arbeit des <strong>Kunstmuseum</strong>s im Vordergrund.<br />
Die Begegnung mit Kunst, der Besuch anderer Museen,<br />
interessante Kunstreisen mit Gleichgesinnten<br />
bestimmen unser Vereinsleben.<br />
Mitglied werden – Mitglied sein Fördernde Mit glieder<br />
unterstützen das Museum mit einem jährlichen<br />
Betrag von mindestens 500 Euro. Darin enthalten<br />
ist der Jahresbeitrag in Höhe von 50 Euro. Über den<br />
Betrag von 450 Euro wird eine steuerlich abzugsfähige<br />
Spendenquittung ausgestellt. Juniormitglieder<br />
unter 37 Jahren zahlen 200 Euro. Auch Firmen und<br />
Organisationen können Fördernde Mitglieder werden.<br />
Der Mitgliedsbeitrag für Firmen und Organisationen<br />
beträgt 2.000 Euro/Jahr.<br />
Für das Engagement unserer Förderer bedan ken wir<br />
uns mit • freiem Eintritt ins Museum und in die<br />
Kunst- und Ausstellungshalle der Bundes re pu blik<br />
Deutschland • Einladungen zu exklusiven Ausstel -<br />
lungs-Previews mit den KuratorInnen und (wenn<br />
mög lich) KünstlerInnen • Einladungen zu ex klusiven<br />
Fest akten und anderen Veranstaltungen des<br />
Vereins • der Möglichkeit, an Künst ler ge sprächen<br />
und Atel ierbesuchen teilzunehmen • Ausstellungs-<br />
Kata logen • Sonder-Editionen, die zu Vor zugskon -<br />
di tionen erworben werden können • dem Angebot,<br />
an Kunstreisen und Exkursionen des Vereins teilzunehmen,<br />
z.B. zur Biennale in Venedig.<br />
Besuchen Sie unsere Homepage:<br />
www.freundedeskunstmuseumsbonn.de<br />
Der Vorstand und Frau Karoline Scheidemann<br />
stehen Ihnen für Auskünfte gerne zur Verfügung.<br />
Bitte senden Sie ihre Anfrage an:<br />
<strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bonn</strong>, Karoline Scheidemann,<br />
Friedrich-Ebert-Allee 2, 53113 <strong>Bonn</strong>,<br />
T 0228 36 76 1178, F 0228 77-6220,<br />
info@freunde-des-kunstmuseums-bonn.de<br />
Vorstand des Vereins Prof. Dr. Klaus Zerres (Vorsitzender),<br />
Prof. Dr. Stephan Berg, RA Dr. Nicolai<br />
Besgen, Dr. Stephanie Bohn, RA Michael Plössner,<br />
Prof. Dr. Ulrich Schlottmann, Nicola Weppelmann<br />
Unsere Ehrenmitglieder Dorothea Freifrau von<br />
Stetten, Dr. Karl-Wilhelm Wedel, Prof. Dr. Dieter<br />
Ronte, Jürgen Hall, Prof. Dr. Wilfried Fitting<br />
Am 10. März <strong>2009</strong> wurde Professor Dr. Wilfried<br />
Fitting im <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bonn</strong> die Ehrenmitgliedschaft<br />
des Vereins der Freunde des <strong>Kunstmuseum</strong>s<br />
<strong>Bonn</strong> verliehen, dem er seit langem als förderndes<br />
Mitglied eng verbunden ist. In den vergangenen<br />
Jahren hat er das Museum durch Leihgaben aus seiner<br />
eindrucksvollen Sammlung und bei Ankäufen<br />
unterstützt. In diesem Jahr beschenkte Wilfried Fitting<br />
das <strong>Kunstmuseum</strong> mit dem Max-Ernst-Aquarell<br />
Von der Liebe in den Dingen aus dem Jahr 1914.
Verein der<br />
Freunde: 1, 3<br />
Vene dig-Fahrt <strong>2009</strong><br />
2 Vorsitzender Klaus<br />
Zerres mit Ehrenmitglied<br />
Wilfried<br />
Fitting<br />
1<br />
2 3<br />
Verein der Freunde des <strong>Kunstmuseum</strong>s <strong>Bonn</strong> e.V. 41
Mitmachen:<br />
Verein der Freunde des <strong>Kunstmuseum</strong>s <strong>Bonn</strong> e.V.<br />
Angebot:<br />
Die Editionen des <strong>Kunstmuseum</strong>s<br />
42<br />
Auswahl unserer Aktivitäten im Jahr <strong>2009</strong><br />
01. 02. Neujahrsempfang<br />
01. 03. Besuch des Kolumba-Museums Köln<br />
10. 03. Feierliche Verleihung der Ehrenmitgliedschaft des Vereins an Prof. Dr. Wilfried Fitting<br />
25.–28. 06. Reise zur 53. Biennale in Venedig<br />
06. 09. Besuch des Max-Ernst-Museums Brühl<br />
17. 10. Besuch des Skulpturenparks in Köln<br />
06. 12. Hinter den Kulissen des <strong>Kunstmuseum</strong>s: Besichtigung der Depots und Werkstätten<br />
Geplante Veranstaltungen 2010<br />
17. 01. Neujahrsempfang<br />
09. 02. Preview Linie Line Linea<br />
07. 03. Besuch bei Pia Fries<br />
23. 03. Preview Erwin Wurm<br />
06. 06. Besuch bei Erhard Klein<br />
08. 07. Preview Der Westen leuchtet<br />
18.– 20. 06. Reise zur Art Basel<br />
05. 09. Besuch der Stiftung Insel Hombroich und der Raketenstation<br />
14.– 17. 10. Reise nach Madrid<br />
20. 10. Jahresmitgliederversammlung<br />
16. 11. Preview <strong>Bonn</strong>er KP – Alexander Braun<br />
05. 12. Besuch der Margarethenhöhe und des Museums Folkwang/Villa Hügel in Essen<br />
07. 12. Preview Dorothea von Stetten-KP<br />
Jan.– Dez. Ausstellungseröffnungen des <strong>Kunstmuseum</strong>s<br />
Zu den Ausstellungen des <strong>Kunstmuseum</strong>s veröffentlichte<br />
der Verein der Freunde auch jüngst wieder<br />
attraktive Editionen. Nachdem Nedko Solakov zu<br />
seiner Schau Emotions im Jahr 2008 zwei Blätter<br />
auflegte (ein Inkjet-Print sowie eine Reihe von Unikaten),<br />
in denen sich die humorvollen wie abgründigen<br />
Wandtexte des Bulgaren im Kleinformat<br />
dokumentieren, schuf auch Daniel Roth (Ausstellung<br />
Car Gwyllt) eine mehrteilige Edition mit Unikat-Charakter.<br />
Zwischen zwei unterschiedliche Fotos setzte<br />
er eine jeweils individuelle Zeichnung, die das erzählerische<br />
Beziehungsnetz seiner Kunst weiter verfolgt.<br />
In kleiner Auflage von 20 Exemplaren erschien<br />
weiterhin die unbetitelte Grafik von Raoul De Keyser<br />
parallel zu seiner weithin umjubelten Retrospektive<br />
Replay im Sommer <strong>2009</strong>.<br />
Erstmals unabhängig von einer Ausstellung veröffentlichte<br />
der Verein der Freunde zunächst exklusiv<br />
für seine Fördermitglieder (nun für Jedermann)<br />
vier Radierungen der Brüder Gert und Uwe Tobias,<br />
die nachträglich mit Aquarellfarbe handkoloriert<br />
wurden und damit auch wie Unikate erscheinen. Die<br />
insgesamt 44 Blätter (4 Motive à 11 Blatt) erfreuten<br />
sich großer Nachfrage.<br />
Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, auch in<br />
Zukunft auf dieser Ebene mit Künstlern zusammen<br />
zu arbeiten, die entweder durch die Sammlung oder<br />
durch Ausstellungen in einer engen Verbindung<br />
zum <strong>Kunstmuseum</strong> stehen. Auf der Homepage des<br />
Museums und des Vereins sind Veränderungen zum<br />
Angebot der Editionen stets aktuell nachzuvollziehen.
1 Vorstand<br />
des Vereins<br />
2 Edition Raoul<br />
De Keyser<br />
Verein der Freunde des <strong>Kunstmuseum</strong>s <strong>Bonn</strong> e.V. / Editionen des <strong>Kunstmuseum</strong>s 43<br />
1<br />
2
Informationen<br />
Impressum<br />
44<br />
<strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bonn</strong>, Museumsmeile, Friedrich-Ebert-Allee 2, 53113 <strong>Bonn</strong><br />
T +49(0)228 77-6260, F -6220, www.kunstmuseum-bonn.de, kunstmuseum@bonn.de<br />
Ständige Sammlungen August Macke und die Rheinischen Expressionisten | Joseph Beuys: Multiples<br />
1965 bis 1986 | Deutsche Kunst seit 1945 | Internationale Fotografie | Videosammlung<br />
Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 11 – 18 Uhr, Mittwoch 11 – 21 Uhr<br />
Schulklassen- und Kindergartenführungen können für 10 Uhr angemeldet werden.<br />
Eintritt Erwachsene 5,- Euro | Studenten, Schüler, Zivil- und Wehrdienstleistende, Schwerbehinderte<br />
2,50 Euro | Familienkarte 10,- Euro | Kinder bis 6 Jahre und Mitglieder des Museums-Vereins frei |<br />
Jahreskarte 40,- Euro (ermäßigt 20,- Euro) | Gruppenkarten ab 15 Personen 4,- Euro (ermäßigt 2,- Euro) |<br />
Geschenk-Eintrittskarten: nähere Informationen an der Kasse<br />
Verkehrsverbindungen U-Bahn: 16, 63, 66; Bus: 610, 630 | Haltestelle: Heussallee / Museumsmeile<br />
Herausgeber <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bonn</strong><br />
Texte Volker Adolphs, Stephan Berg, Stefan Gronert, Ute Herborg-Oberhäuser, Irene Kleinschmidt-<br />
Altpeter, Sabina Leßmann, Christoph Schreier, Wybke Wiechell, Klaus Zerres<br />
Redaktion & Anzeigen Ute Herborg-Oberhäuser<br />
Gestaltung www.freysign.de, Freiburg<br />
Druck Köllen Druck + Verlag GmbH<br />
Bildnachweis © VG Bild-Kunst, <strong>Bonn</strong> 2010; auf den Seiten: 15 Raimund Kummer | 33, 39 Alexander Braun<br />
| 37 Thomas Müller | Titel, 37 Erwin Wurm<br />
© <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bonn</strong>; Fotos, soweit nicht anders angegeben: Reni Hansen | 11 Franz Fischer (D. Roth) |<br />
33 (links), 39 (oben) Alexander Braun | 41 Verein der Freunde | 43 Armin Engst | sowie © die Künstler<br />
Bildtitel auf den Seiten: 7 Ulrich Rückriem, Dezentralisiertes Denkmal zur Deutschen Wiedervereinigung<br />
(Doppeladler), <strong>2009</strong> | 9 Hans Thuar, Gefällter Baum, 1912 | 9 Stephan Huber, Schattensprecher, <strong>2009</strong> |<br />
9 August Macke, Tegernseer Landschaft, 1910 | 11 Aline Bouvy & John Gillis, Venusia, 2007 | 11 Jiri Dokoupil,<br />
ohne Titel, 1984 | 15 Raimund Kummer, Most, <strong>2009</strong> (Installation <strong>Bonn</strong>, <strong>2009</strong>) | 17 Walter Kütz, Probesitzen<br />
im H.c., 2000 –<strong>2009</strong> | 19 Julian Rosefeldt, American Night, <strong>2009</strong> (Filmstill) | 33 Alexander Braun, Endymion<br />
#85, <strong>2009</strong> | 35 Julian Rosefeldt, American Night, <strong>2009</strong> (Filmstill) | 35 Franz Ackermann, Terminao Tropicao,<br />
2008/9 (Installation <strong>Bonn</strong>, <strong>2009</strong>) | 35 Nanne Meyer, Papierperspektive, 2007 | 37 Thomas Müller, Ohne<br />
Titel, 2008 | Titel, 37 Erwin Wurm, Outdoor sculptures Hamlet, 2007 | 37 E. Wurm, Renault 25, 1991/2007 |<br />
39 Alexander Braun, FlimFlamTree, 2007 | 39 Alexander Braun, Baum, 2007 | 43 Raoul De Keyser, ohne<br />
Titel, <strong>2009</strong>
Danke! Partner und Sponsoren des Museums<br />
Wir bedanken uns für die Unterstützung des Museums und der Ausstellungen<br />
Verein der Freunde<br />
des <strong>Kunstmuseum</strong>s<br />
<strong>Bonn</strong> e.V.<br />
• Der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
• Deutsche Telekom AG<br />
• Dorothea von Stetten-Stiftung<br />
• Institut für Auslandsbeziehungen e.V. (ifa)<br />
• Kiwanis-Club <strong>Bonn</strong> e.V.<br />
• Lions Club <strong>Bonn</strong><br />
• LVR-Landschaftsverband Rheinland<br />
• Sparda-Bank West<br />
• Vlaamse Ministerie van Cultuur, Jeugd, Sport en Media – Agentschap Kunsten en Erfgoed<br />
Wir danken unseren Anzeigenpartnern<br />
• Deutsche Post World Net<br />
• Hotel Königshof <strong>Bonn</strong><br />
• Köllen Druck und Verlags GmbH <strong>Bonn</strong><br />
• Kühn & Bülow Versicherungsmakler GmbH Berlin<br />
• LVR-Landschaftsverband Rheinland<br />
• Stadtwerke <strong>Bonn</strong><br />
45
„<strong>Bonn</strong> fi ndet Kultur gut!“<br />
Stephan Berg,<br />
Intendant, <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Bonn</strong><br />
Wir für hier!<br />
Die kulturelle Vielfalt in <strong>Bonn</strong> und der Region unterstützen wir gerne. Damit möchten wir das<br />
Leben unserer Kunden bereichern und dazu beitragen, die Attraktivität unserer Heimat zu erhöhen.<br />
Mehr Informationen fi nden Sie unter www.wir-fuer-hier.com im Internet.<br />
www.stadtwerke-bonn.de<br />
SWB AZ_<strong>Kunstmuseum</strong>_187x243_26.111 1 26.11.<strong>2009</strong> 12:52:37 Uhr
Die Kunst, Kunst zu versichern...<br />
© Ferenc Szelepcsenyi-© andreas reimann - Fotolia.com<br />
falsche Platzierung?<br />
Mit uns passiert Ihnen das nicht!<br />
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Da wird Papier neidisch.<br />
Bei uns ist Wertvolles in sicheren Händen. Schließlich beherrscht keiner<br />
die Kunst des Transportierens wie DHL. Als weltweit führender Logistiker<br />
setzen wir uns durch absolut sicheren und zuverlässigen Versand für den<br />
Erhalt einzigartiger Meisterwerke ein.<br />
Bueste_187x243_Museumsmagazin.indd 1 23.12.<strong>2009</strong> 15:36:36 Uhr