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Britzer Heimatbote Oktober/November/Dezember 2006

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BÜRGERVEREIN BERLIN BRITZ E.V.<br />

GEGRÜNDET 1890<br />

Der Vorläufer des <strong>Heimatbote</strong>n: Mitteilungsblatt Nr. 1 von 1924<br />

76. Jahrgang <strong>Oktober</strong> / <strong>November</strong> / <strong>Dezember</strong> <strong>2006</strong>


Seite 2<br />

<strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong><br />

Impressum<br />

Aus dem Inhalt:<br />

Herausgeber:<br />

Bürgerverein<br />

Berlin-Britz e.V.<br />

Alt-Britz 81/89<br />

12359 Berlin<br />

Gesamtherstellung<br />

Druckerei Grünmeier<br />

Bürgerstraße 24<br />

12347 Berlin<br />

Tel. (0 30) 6 84 30 14<br />

Fax (0 30) 6 83 45 27<br />

mail@<br />

druckerei-gruenmeier.de<br />

http://www.<br />

druckerei-gruenmeier.de<br />

Mitglieder des<br />

Bürgervereins<br />

erhalten die Zeitung<br />

kostenlos.<br />

Verantwortlicher<br />

Redakteur:<br />

Gero Striek<br />

Liningstraße 61<br />

12359 Berlin<br />

Telefon 6 06 11 15<br />

Telefax 6 06 94 25<br />

gero.striek@t-online.de<br />

Namentlich gekennzeichnete<br />

Artikel bzw.. veröffentlichte<br />

Zuschriften müssen nicht der<br />

Meinung des Herausgebers<br />

entsprechen.<br />

Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte, Fotos etc. wird<br />

keinerlei Gewähr<br />

übernommen.<br />

Veranstaltungen Seite 3<br />

Freud und Leid Seite 4<br />

Aus dem Vereinsleben Seite 5/6<br />

100 Jahre Gedan Seite 6/7<br />

Aus der Geschichte des Seite 8 ff<br />

Bürgervereins:<br />

Wir bedanken uns bei der Firma:<br />

BITAN GmbH<br />

insbesondere bei<br />

Herrn S t r u p a t<br />

für einen DIN A 3 Drucker.<br />

Dieser wird uns bei der Neugestaltung<br />

unserer Bildtafeln gute Dienste leisten.<br />

Der Vorsitzende<br />

Hermannstr. 138 - Berlin-Neukölln<br />

Nahe <strong>Britzer</strong> Damm<br />

Tel. (30) 628 92 40<br />

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Juliusstr.36


Veranstaltungshinweise Seite 3<br />

BÜRGERVEREIN BERLIN-BRITZ E.V.<br />

(Heimatkundliche Vereinigung) Gegründet 1890<br />

Versammlungsort: Berlin-Britz, Alt-Britz 79-81 (Gutsturm)<br />

Bankverbindungen: Berliner Volksbank · Kto.: 355 194 8004 · BLZ 100 900 00<br />

Internet: http://www.britzer-buergerverein.de<br />

Vorschau auf Veranstaltungen<br />

18. <strong>Oktober</strong> <strong>2006</strong> Versammlung<br />

(Mittwoch) , 18.00 Uhr!!! Herr Sultan Othmann,<br />

Vors. Deutsch-Jordanische Ges.<br />

Der Islam - Vorbereitung<br />

Besuch einer Moschee<br />

(Anmeldung erforderlich,<br />

Herr Striek)<br />

1. <strong>November</strong> <strong>2006</strong> 116 Jahre Bürgerverein<br />

(Mittwoch), 11.00 Uhr Geburtstags - Brunch<br />

(Anmeldung erforderlich,<br />

Frau Rettschlag)<br />

22. <strong>November</strong> <strong>2006</strong> Versammlung<br />

(Mittwoch), 18.00 Uhr Neukölln - Nach den Wahlen<br />

Der Bürgermeister hat das Wort<br />

(geplant)<br />

15. <strong>Dezember</strong> <strong>2006</strong> Vorweihnachtliches<br />

(Freitag) ab 17.00 Uhr im „Café Olympia“<br />

(Anmeldung erforderlich,<br />

Frau Wasker)<br />

16. <strong>Dezember</strong> <strong>2006</strong> Lichterfahrt<br />

(Sonnabend), 09.45 Uhr mit Musik und Essen<br />

in Brandenburg<br />

(Anmeldung erforderlich,<br />

Frau Thonicke)<br />

20. <strong>Dezember</strong> <strong>2006</strong> Kaffeepause vor dem Fest<br />

(Mittwoch) ab 15.00 Uhr im Turm<br />

Wir freuen uns, wenn wir auf unseren Versammlungen<br />

auch Gäste begrüßen können.<br />

Aktualisierte Termine unter: www.britzer-buergerverein.de<br />

Mitglieder kaufen bei unseren Inserenten!<br />

Skattermine<br />

<strong>2006</strong><br />

21. <strong>Oktober</strong><br />

24. <strong>November</strong><br />

8. <strong>Dezember</strong><br />

jeweils freitags,<br />

18 Uhr im Turm<br />

(Gutshof)<br />

Die wir sind da<br />

ohne Rost,<br />

Ille und Helbert Feder,<br />

sagen Dank für die lieben<br />

Wünsche aus Anlaß<br />

unserer „Eisernen“.<br />

Schön, dass Ihr an uns<br />

gedacht habt.


Seite 4 Freud und Leid <strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong><br />

~ Geburtstage ~<br />

im <strong>Oktober</strong>, am<br />

11. Günter Schalow<br />

12. Ingrid Weiland<br />

14. Rudolf Knopf<br />

17. Klaus Löhe<br />

19. Reiner Weiland<br />

19. Erna Bunzel<br />

20. Siegfried Rusch<br />

22. Frank Bielka<br />

25. Gertraud Lienig<br />

im <strong>November</strong>, am<br />

1. Bürgerverein<br />

1. Ella Krause<br />

2. Manfred Mühlbrett<br />

3. Jörg Imiela<br />

6. Hartmut Heibeck<br />

7. Rolf Rese<br />

14. Sabine Toepfer-Kataw<br />

17. Günther Brauner<br />

20. Christel Schulz<br />

24. Ingrid Wurf<br />

25. Birgit Gollnick<br />

26. Klaus-Jürgen Scholz<br />

26. Franz Vogel<br />

27. Ekkehard Kittner<br />

27. Eva Wilde<br />

28. Renate Krüger<br />

30. Peter Engelke<br />

30. Vera Flunder<br />

im <strong>Dezember</strong>, am<br />

2. Irma Grothe<br />

4. Gertrud Würfel<br />

5. Klaus Mielke<br />

7. Ille Feder<br />

14. Gertrud Rumpelhard<br />

18. Eveline Lange<br />

23. Winfried Gürgen<br />

23. Heinz Stücklen<br />

24. Martin Raasch<br />

26. Gertraud Müller<br />

27. Dieter Wasker<br />

28. Ursula Lauke<br />

29. Gerda Boeck<br />

Ein besonderer Glückwünsch<br />

aus Anlass eines runden Geburtstages sei an dieser Stelle der langjährigen stellvertretenden<br />

Vorsitzenden,<br />

übermittelt.<br />

Frau Getrud Thonicke,<br />

Gerti, so im Verein genannt, hat so manche Stunde zu unser aller Wohl geopfert.<br />

So gelten unsere Wünsche, neben unserem Dank, in erster Linie ihrer Gesundheit.<br />

Die <strong>Britzer</strong> - Schloß - Spatzen<br />

stimmen ihr zu Ehren das<br />

Geburtstagslied an, denn wo<br />

man singt, da lass dich ruhig nieder.


Aus dem Vereinsleben Seite 5<br />

Rückblick:<br />

<strong>Britzer</strong> Rosenfest,<br />

Sonntag, 02.07.<strong>2006</strong><br />

Der <strong>Britzer</strong> Bürgerverein war mit<br />

einem Stand präsent. Wir hatten<br />

einen guten Stand gegenüber der<br />

Bühne. Durch das Superwetter<br />

und reges Interesse an unserem<br />

Stand ließen wir, Herbert Toepfer<br />

und Hannelore Knippel, uns mitreißen<br />

von der guten Stimmung<br />

beim festlichen Treiben.<br />

Vom Beginn bis zum Schluß hatten<br />

wir Fragen der vielen Neugierigen<br />

zu beantworten. Erstaunlich<br />

viele kannten bereits den Verein<br />

oder nahmen sich den <strong>Heimatbote</strong>n<br />

mit nach Hause. Manche<br />

gezielt den zuletzt erschienenen ,<br />

um die Termine zu erhalten. Manche<br />

suchten sich einen <strong>Heimatbote</strong>n<br />

aus, wo das Titelbild<br />

ansprach. Wieder Andere wollten<br />

nur die E-Mail-Adresse.<br />

Der Tag war anstrengend, hat uns<br />

beiden aber sehr viel Spaß<br />

gemacht. Ich denke, es war eine<br />

gute Entscheidung dort dabei zu<br />

sein.<br />

H.K.<br />

Dampferfahrt<br />

Mittwoch, 16.08.<strong>2006</strong><br />

“Sommerfest auf See” war vielleicht<br />

eine Irreführung. Es ging<br />

natürlich nicht aufs Meer. Wollten<br />

wir auch nicht. Es ging durch<br />

Kanäle, Havel und Spree bis zum<br />

Wannsee. Und nicht “über 1000<br />

Brücken mußt du gehn”, sondern<br />

unter 1000 Brücken mußt du<br />

durch. Erstaunlich flach sind<br />

unsere alten Brücken. An Deck<br />

mußten wir brav sitzen bleiben,<br />

wenn eine niedrige Brücke in Sicht<br />

kam. Einen Tag zuvor hatte es<br />

noch geregnet, jetzt hatten wir<br />

strahlenden Sonnenschein. Wenn<br />

Engel ausgehen....!<br />

Der <strong>Britzer</strong> Bürgenverein und<br />

seine Gäste hatten es sich gleich<br />

auf dem Oberdeck gemütlich<br />

gemacht. Wir genossen die Fahrt<br />

und die Natur und sahen besonders<br />

viele Graureiher. An einer<br />

Schräge einer Spundwand klet-<br />

terte eine große Schildkröte<br />

empor. Wo ist die wohl hergekommen?<br />

Wo wollte sie hin?<br />

Fürs leibliche Wohl war auch<br />

gesorgt. Nachmittags gab es Kaffee<br />

und Kuchen (im Preis inbegriffen)<br />

und Kaffee bis zum Abwinken.<br />

Auf der Rückfahrt hat der Kapitän<br />

noch viele Erklärungen gegeben;<br />

was früher mal dort stand, was<br />

heute dort steht und was noch<br />

gebaut werden wird. Es hat uns<br />

allen gefallen. Es war ein wunderschöner<br />

Tag auf dem Wasser,<br />

wenn ... sich nicht Einige von uns<br />

einen mächtigen Sonnenbrand geholt<br />

hätten .... Aber was ist das<br />

schon. H. K.<br />

Bernau<br />

Sonntag, 27.08.<strong>2006</strong><br />

Manfred Bartz lud den <strong>Britzer</strong><br />

Bürgerverein zu einem Ausflug<br />

nach Bernau ein. Eine 700 Jahre<br />

alte Stadt mit Stadtmauer, an manchen<br />

Stellen sogar noch dreifach!<br />

Selbst der Pulverturm stand noch<br />

Foto: Knischewski<br />

als Zeitzeuge einer bewegten<br />

Geschichte.<br />

In der Stadtmitte war wie üblich<br />

der Marktplatz, der natürlich am<br />

Sonntag gähnend leer war und in<br />

nächster Nähe eine riesengroße<br />

Kirche, die St. Marienkirche, aus<br />

dem 14. Jahrhundert mit reicher<br />

Ausstattung und einem Flügelaltar<br />

aus dem Umfeld von Lucas<br />

Cranach.<br />

Nach der Stadtbesichtigung gab<br />

es Mittagessen im Restaurant<br />

“Zum Leiterwagen”. Gestärkt gingen<br />

die meisten von uns noch auf<br />

den Trödelmarkt entlang der<br />

Stadtmauer. Dann fuhr uns der<br />

erst ein Jahr alte Bus nach Altlandsberg,<br />

wo wir knapp außerhalb<br />

des Ortes in einer Mühle<br />

ohne Flügel unseren Kaffeedurst<br />

stillten. Selbstgebackener Pflaumen-,<br />

Apfel- und Käsekuchen<br />

passte noch gerade in unsere<br />

Mägen. Dank der Chefin, die<br />

diese Kuchenberge noch am Vormittag<br />

gebacken hat!<br />

Dann ging es zufrieden nach<br />

Hause mit vielen neuen Eindrücken<br />

aus unserem Umland.<br />

Blumen-<br />

Schäfer<br />

Buschkrugallee 36<br />

12359 Berlin-Britz<br />

Telefon/Fax (0 30) 6 06 10 40


Seite 6 Aus dem Vereinsleben <strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong><br />

An dieser Stelle noch einmal<br />

recht herzlichen Dank an Herrn<br />

Bartz, der mit großem Fleiß diesen<br />

Ausflug vorbereitet hatte.<br />

Alles klappte vorzüglich und<br />

gelernt haben wir eine Menge<br />

nicht nur über Bernau, sondern<br />

auch die Ausführungen während<br />

der Busfahrt waren toll.<br />

Dank auch an Frau Bartz, die<br />

fleißig alles mit erarbeitet hat.<br />

H.K.<br />

Neumitglieder:<br />

Mit großer Freude kann unser<br />

Verein eine Anzahl neuer Mitglieder<br />

begrüßen.<br />

Aufgenommen wurden:<br />

Mario Mahn,<br />

Margot Gille,<br />

Charlotte Schalow,<br />

Lydia Woiczik,<br />

Margot Görsch,<br />

Gertrud Schmöcker,<br />

Gertrud Würfel,<br />

Irma Grothe,<br />

Wolfgang Schmidt,<br />

Hannelore Lange,<br />

Gisela Röseler,<br />

Elisabeth Wilske,<br />

Gerda Boeck,<br />

Lucia Koberstein,<br />

Helga Schmidt,<br />

Christel Schulz,<br />

Ilse Rohloff,<br />

Ruth Fleischer,<br />

Erika Warnke und<br />

Vera Fluder.<br />

Mit einer Trauerminute<br />

gedachte der Verein<br />

am 20. September seiner<br />

verstorbenen Mitglieder<br />

Hertha Klitsch<br />

Hans-J. Brauer<br />

und<br />

Ursula Gova<br />

100 Jahre Gedan<br />

So lautete das Motto, am 2. September<br />

und viele kamen zum<br />

Gratulieren. Auch der Bürgerverein<br />

ließ es sich nicht nehmen,<br />

seine Glückwünsche zu diesem,<br />

in der heutigen Zeit, seltenen<br />

Ereignis zu überbringen.<br />

Der Verein wurde dabei durch<br />

die Vorstandsmitglieder Striek<br />

und Wilde vertreten.<br />

In den Gazetten ist viel über<br />

dieses Jubiläum berichtet worden.<br />

Wir aber wissen mehr und<br />

drucken an dieser Stellen noch<br />

einmal einen Artikel (auszugsweise,<br />

aus dem <strong>Heimatbote</strong>n<br />

Nr. 12 von 1966) ab.<br />

Fotos: Knischewski<br />

„Kegler jubilieren“<br />

In diesen Tagen konnte ein<br />

Kreis von Sportkeglern das<br />

20jährige Bestehen begehen,<br />

nämlich der Kegelklub „Immer<br />

besser 1946”.<br />

Hier bei den „Immer-besser-<br />

Keglern” handelt es sich um<br />

einen Zusammenschluß nach<br />

dem Zusammenbruch im Jahre<br />

1945. Unser altverdientes Mitglied<br />

Alfons G e d a n rettete<br />

aus dem Trümmerschutt des im<br />

Jahre 1943 völlig ausgebombten<br />

Eckhauses Hermannstraße-<br />

--Juliusstraße durch Wiedererrichtung<br />

die im Keller befind-


Aus dem Vereinsleben <strong>Britzer</strong> Geschichte Seite 7<br />

liche Kegelbahn aus dem Jahre<br />

1906. Im Jahre 1946 — 40<br />

Jahre nach dem Bau des Hauses<br />

— konnte dort wieder<br />

gekegelt werden, denn zu der<br />

damaligen Zeit, als alles in<br />

Trümmer gegangen war,<br />

bestand ein besonderes Bedürfnis<br />

unter uns, an Orten, an<br />

denen sich Menschen treffen<br />

und betätigen konnten. Die<br />

Werbung unter Freunden des<br />

Kegelsportes war daher leicht,<br />

und schnell fanden sich hier<br />

Gruppen zusammen, darunter<br />

auch eine, bestehend aus Ärzten<br />

des <strong>Britzer</strong> Krankenhauses.<br />

Alfons Gedan hat diese Sportstätte<br />

dann bis zum Mai 1965<br />

bewirtschaftet.<br />

Das alte Rixdorfer Eckhaus, Hermannstraße - Juliusstraße im<br />

Jahre 1906. (Vor dem Lokal der damalige Wirt Adolf Gedan,<br />

auf dem Balkon im ersten Stock dessen Vater Hermann<br />

Gedan)<br />

v.r.n.l., die Herren Karl-Heinz Gedan, Gero Striek und<br />

Ekkehard Wilde.<br />

(Foto: Wasker)<br />

Bgm Buschkowski mit Karl-Heinz Gedan.<br />

(Foto: Wasker)<br />

Anzeige<br />

Unser langjähriger Inserent,<br />

Uhrmachermeister<br />

und Juwelier<br />

Peter Woitke<br />

hat sein Geschäft<br />

aufgegeben.<br />

Viel Glück für die Zukunft.<br />

Die Redaktion


Seite 8 Geschichte <strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong><br />

116 Jahre Bürgerverein Britz<br />

Am 1. <strong>November</strong> kann der Bürgerverein<br />

auf ein 116-jähriges<br />

Bestehen zurückblicken. Dies ist<br />

ein Zeitraum, den es sich lohnt zu<br />

dokumentieren. Hier Auszüge aus<br />

einer in Vorbereitung befindlichen<br />

Dokumentation über die Geschichte<br />

des Bürgervereins.<br />

Dem Verein wünsche ich an dieser<br />

Stelle ein langes Bestehen in<br />

einer hoffentlich friedvollen Welt.<br />

Gero Striek<br />

Vorsitzender<br />

***<br />

Die zweite Hälfte des vorigen<br />

Jahrhunderts brachte allenthalben<br />

ein Aufblühen des deutschen<br />

Vereinslebens. Die Heimatkund<br />

liche Vereinigung Britz, am 13.<br />

<strong>November</strong> 1949 gegründet, und<br />

nach einstimmigem Mitgliederbeschluß<br />

Nachfolgerin des im Jahre<br />

1890 entstandenen <strong>Britzer</strong> Bürgervereins,<br />

hat daher ihre Wurzeln<br />

gleichfalls in jener Zeit<br />

geschlagen. Weil die Ziele seit<br />

1890 unverändert geblieben sind,<br />

dürfte es sich lohnen, die ersten<br />

Schritte des damaligen Bürgervereins<br />

zu beleuchten. Es ist zwar<br />

durch die Kriegswirren das Aktenmaterial<br />

sehr gelichtet, doch<br />

konnte ich auf damalige Zeitungsberichte<br />

– wenn auch nur mosaikartig<br />

– als Quellen historischen<br />

Wertes zurückgreifen.<br />

Der erste überlieferte Bericht im<br />

Teltower Kreisblatt vom 11.<br />

<strong>November</strong> 1890 stellt uns gleich<br />

mitten in das Geschehen hinein.<br />

Am 1. <strong>November</strong>, so lesen wir<br />

dort, wurde von dem <strong>Britzer</strong><br />

Seifenfabrikanten W. Franz eine<br />

Versammlung in das Wutzlersche<br />

Lokal in der Rudower Straße einberufen,<br />

wo 22 erschienene Einwohner<br />

die Gründung eines Bürgervereins<br />

für Britz beschlossen.<br />

Die von Herrn Franz an diesem<br />

Abend vorgelegten Statuten wurden<br />

mit einigen Änderungen<br />

angenommen. Es war verständlich,<br />

daß Franz zum Vorsitzenden<br />

gewählt wurde. Unter den sonstigen<br />

Vorstandsmitgliedern sind die<br />

Namen Dobers, Bürger, Meske,<br />

Weimar und Zettritz erwähnt.<br />

Schon 14 Tage später, an einem<br />

Sonnabend, so berichtet das Teltower<br />

Kreisblatt vom 20. <strong>November</strong><br />

1890, kam man zur ersten Versammlung<br />

zusammen, in der die<br />

Niederschrift über die Gründungsversammlung<br />

einstimmig<br />

genehmigt wurde, ferner sich 16<br />

neue Mitglieder meldeten. Die<br />

Zusammenkunft fand bei Engell<br />

(später Bethge) statt, denn man<br />

wollte abwechselnd in verschiedenen<br />

Lokalen tagen. Hier schlug<br />

der Vorsitzende für jeden Monat<br />

zwei Sitzungen vor, eine für<br />

geschäftliche Dinge, die andere<br />

familiär ausgerichtet, doch kam es<br />

zu einer Vertagung bis zum Zeitpunkte<br />

einer höheren Mitgliederzahl.<br />

Im kommunalpolitischen Teil beschwerte<br />

man sich über die Verspätung<br />

bei der Postzustellung.<br />

Man wählte eine Kommission von<br />

fünf Herren zur Ausarbeitung<br />

einer Beschwerde. Bei dieser<br />

Gelegenheit wollte man zugleich<br />

beantragen, daß Britz endlich im<br />

Berliner Telephonbuch verzeichnet<br />

wird. Es werden uns in diesem<br />

Zeitungsbericht sogar einige<br />

Äußerungen des Herrn Wegner,<br />

Besitzer der bekannten Rosensee-<br />

Terrassen, überliefert, die sich auf<br />

die mangelhafte Entwicklung des<br />

Ortes durch zu wenig Reklame für<br />

billige Wohnungen und billige<br />

Baustellen beziehen. Als ein<br />

Hemmschuh für die Entwicklung<br />

wurde auch der Rixdorfer Galgen<br />

bezeichnet. In der einheimischen<br />

Presse, der Rixdorfer Zeitung,<br />

tauchte der Verein erstmals am 22.<br />

Januar 1891 mit einem kurzen<br />

Bericht über die erste Versammlung<br />

des Neuen Jahres, wiederum<br />

bei Wutzier, auf. Man wählte bei<br />

dieser Gelegenheit die Herren<br />

Cäsar und Radke zu Kassenrevisoren.<br />

Diese Versammlung verdient<br />

besondere Erwähnung, weil<br />

in ihr die Gründung einer Gesanggruppe<br />

innerhalb des Bürgervereins<br />

angeregt wurde. Damals standen<br />

die Musikbestrebungen in<br />

Britz und besonders in Rixdorf an<br />

erster Stelle. Drei Monate später<br />

hören wir davon, daß jetzt die<br />

Gründung einer Gesangsabteilung<br />

beschlossen worden ist,<br />

bestehend aus 16 Herren, daß<br />

man den Lehrer Dankert zum Dirigenten<br />

nominierte. Dieser schlug<br />

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<strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong> Geschichte Seite 9<br />

für die Übungsabende das Engellsche<br />

Lokal vor, weil dort ein neues<br />

Piano vorhanden sei. Diese<br />

Gruppe scheint sich gut entwickelt<br />

zu haben, denn nach dem<br />

Rixdorfer Tageblatt vom 26. Juli<br />

1892 beteiligte sie sich bei den<br />

Geburtstagen der Frau Wrede auf<br />

dem Schlosse zu Britz mit einem<br />

Ständchen. Frau Wrede ließ die<br />

Sänger ins Gasthaus laden, man<br />

zeigte den Mitgliedern die Schloßräume,<br />

auch wurde ein Imbiß gereicht.<br />

Man hatte schon damals Sorgen<br />

um die Verkehrsverhältnisse. Der<br />

Name Britz sollte in den Vordergrund<br />

treten, auch bei einer<br />

Umbenennung des Bahnhofs Rixdorf<br />

in "Rixdorf-Britz". Die Ausarbeitung<br />

einer entsprechenden<br />

Petition zog sich allerdings, wie<br />

die Rixdorfer Zeitung vom 30.<br />

September 1891 erkennen läßt,<br />

fünf Monate hin, die Eingabe blieb<br />

erfolglos. Britz hat die Ablehnung<br />

lange nicht verschmerzen können,<br />

denn noch bei der Festversammlung<br />

aus Anlaß der Neueröffnung<br />

des Bahnhofs Rixdorf<br />

kam der Gemeindevorsteher<br />

Becker hierauf zurück, doch blieben<br />

seine Ausführungen, wie die<br />

Rixdorfer Zeitung unter dem 19.<br />

<strong>Oktober</strong> 1895 berichtete, unverständlich,<br />

wahrscheinlich infolge<br />

des allgemeinen Gemurmels.<br />

Schon im ersten Vereinsjahr<br />

wurde ein Vortragsteil eingerichtet,<br />

an dem sich anscheinend der<br />

Lehrer Dankert bestimmend beteiligte.<br />

Ein anderes Anliegen des<br />

Vereins war zu jener Zeit ferner<br />

die Schaffung einer Volksbibliothek,<br />

die entsprechend einer<br />

Anregung und Förderung durch<br />

die "Gesellschaft zur Verbreitung<br />

von Volksbildung" der Schmutzund<br />

Schundliteratur entgegenwirken<br />

sollte. Der Bürgerverein<br />

wollte damit nicht nur seinen Mitgliedern<br />

dienen, sondern auch<br />

seinen Einfluß auf den ganzen Ort<br />

erstrecken. Man bestellte zwei<br />

Büchersammler, den Lehrer<br />

Frädrich für Alt-Britz. Den Lehrer<br />

Hintze für Neu-Britz. Es mag<br />

eigenartig erscheinen, daß das<br />

Bibliothekswesen damals auf privatem<br />

Wege geweckt wurde,<br />

doch lagen die Verhältnisse in Rixdorf<br />

nicht anders. Hier hatte sich<br />

der Rollersche Kurzschriftenverein<br />

für dieses Ziel eingesetzt,<br />

besonders durch den tatkräftigen<br />

Redakteur Siedeberg und den Lehrer<br />

Luke. Die für Britz erstrebte<br />

Volksbibliothek konnte im April<br />

des Jahres 1894 im Schulhause in<br />

der Bürgerstraße ihre Pforten öffnen.<br />

In der Rixdorfer Zeitung vom<br />

15. Juli 1894 wurde dem Verein<br />

der Grundbesitzer von Britz und<br />

dem Bürgerverein Anerkennung<br />

für das vorbildliche Bemühen bei<br />

Einrichtung der genannten Bücherei<br />

gezollt; man hatte in den<br />

beiden letzten Monaten weitere<br />

60 Bände und dazu Geldbeträge<br />

aufgebracht. Am Ende des ersten<br />

Verwaltungsjahres ergab sich<br />

schon ein Bestand von 357 Bänden,<br />

er wuchs bis zum Mai 1896<br />

auf 594 Bücher, wobei die <strong>Britzer</strong><br />

Bürger 1895 weitere 71 Bände<br />

gestiftet hatten.<br />

Unter den geselligen Veranstaltungen<br />

soll das 1. Stiftungsfest herausgestellt<br />

werden, das man am<br />

18. <strong>November</strong> 1891 in der Rosensee-Terrasse<br />

beging, jetzt unter<br />

dem Vorsitz des Herrn Julius<br />

Cäsar. Bei diesem Fest wurde auch<br />

der Hauptlehrer Gott begrüßt, so<br />

daß der Verein das Vergnügen<br />

hatte, Gott und Cäsar in seinen<br />

Reihen zu wissen. Die Festmusik<br />

bot die bekannte Kapelle<br />

Schwarz. Auch an diesem Abend<br />

wurde erneut betont, daß neben<br />

der Wahrnehmung kommunaler<br />

Interessen die Herbeiführung<br />

geselliger Beziehungen gepflegt<br />

werden soll. Herr von Metsch,<br />

später einige Zeit Pächter der<br />

Badeanstalt am Rosensee, trug zu<br />

diesem Fest zwei Soli vor. "Das<br />

Mutterherz" und die "Blumensprache",<br />

von Lehrer Dankert<br />

begleitet. Aus den sonstigen humorvollen<br />

Begebenheiten berichtet<br />

die Rixdorfer Zeitung vom 13. Juli<br />

1897 von einer Kremserpartie<br />

nach Schildhorn, bei der die Teil-<br />

Wer kein dickes<br />

Fell hat, braucht<br />

einen vollen Tank.<br />

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Seite 10<br />

nehmer unterwegs mehrmals auszusteigen<br />

hatten, weil die Räder<br />

abgenommen und gekühlt werden<br />

mußten. Die Heimreise trat<br />

man dann doch lieber mit der Eisenbahn<br />

an. Das Eintreten des Vereins<br />

für die Heimat und den Naturschutz<br />

bekundete man bei der im<br />

Jahre 1897 geplanten Abholzung<br />

der Königsheide. Gleich anderen<br />

Institutionen erließ man einen<br />

Protest an das Landwirtschaftsministerium,<br />

weil dieses Waldgebiet<br />

für die Rixdorfer und <strong>Britzer</strong> die<br />

nächste Erholungsstätte war. Hier<br />

hatte das Vorgehen Erfolg.<br />

Selbst zu Wahlfragen nahm der<br />

Bürgerverein das Wort. Er liebäugte,<br />

wie die Rixdorfer Zeitung<br />

vom 12. April 1892 schreibt, zwar<br />

nicht mit der Sozialdemokratie,<br />

doch erkenne er die Forderung der<br />

Arbeiterpartei, welche bisher von<br />

derselben erhoben wurden, als<br />

gerechtfertigt an. Daher müsse<br />

jedes Mitglied zur Wahl gehen.<br />

(Aus dem Vortrag über das <strong>Britzer</strong><br />

Zeitungsmosaik)<br />

***<br />

Ein Weihnachtsabend des<br />

"Bürgervereins" in Britz<br />

im Jahre 1898<br />

In der gewohnten und anregenden<br />

Weise beging kürzlich der Verein<br />

sein Weihnachts- und Stiftungsfest.<br />

Das von den Mitgliedern und<br />

ihren Angehörigen überaus zahlreich<br />

besucht war. Nach einer<br />

inhaltsreichen Ansprache des<br />

Herrn Hauptlehrers Gott, welcher<br />

auf die Bedeutung dieses christlichen<br />

Festes hinwies, wo in der<br />

ersten Weihe-Nacht der Menschheit<br />

das göttliche Geschenk, das<br />

Heil der Welt, zuteil geworden sei,<br />

erfolgte die Bescherung der angemeldeten<br />

77 Kinder. Die Stimmung<br />

war von Anfang an die<br />

denkbar Beste und blieb es bis<br />

zum Schluße, der auf Wunsch der<br />

tanzlustigen Damen immer weiter<br />

und weiter hinausgeschoben<br />

wurde. Auch die ältesten Herren<br />

sah man unermüdlich das Tanzbein<br />

schwingen. In der Kaffeepause<br />

stiegen mehr Reden, als es<br />

sonst im <strong>Britzer</strong> Verein bei solcher<br />

Gelegenheit üblich ist; er pflegt ja<br />

zu diesem Familienfeste keine<br />

Gäste oder doch nur mit sehr<br />

geringen Ausnahmen einzuladen.<br />

Nach einem begeistert aufgenommenen<br />

Hoch auf die Damen des<br />

Vereins wurde von verschiedenen<br />

hervorragenden Seiten betont,<br />

daß diejenigen <strong>Britzer</strong> Vereine,<br />

welche am Gemeinwohle arbeiten<br />

und lediglich das Gedeihen<br />

von Britz fördern wollen, stets<br />

Hand in Hand gehen sollten zu<br />

ihrem eigenen Nutzen und dem<br />

des ganzen Ortes. In dem dann<br />

fortgesetzten Tanze wurde die<br />

Geselligkeit durch verschiedene<br />

Scherztänze äußerst gefördert, so<br />

daß schließlich alle Anwesenden<br />

sich als Glieder einer großen<br />

Familie fühlten. Durch diese<br />

glanzvoll verlaufene Feier hat der<br />

rührige Festausschuß denjenigen<br />

Mitgliedern, welche in den<br />

Monatsversammlungen durch<br />

ihre Abwesenheit glänzen, zu<br />

Herzen geführt, was sie durch ihre<br />

Saumseligkeit einbüßen. Sie<br />

haben bei dem Feste versprochen,<br />

auch die Versammlungen rege zu<br />

besuchen und zeigen sich hoffentlich<br />

als Männer von Wort.<br />

Gelegenheit ist ihnen bereits in<br />

der nächsten Monatsversammlung<br />

am Sonnabend, dem 7. d. M.,<br />

gegeben, wo Herr Lehrer Probst<br />

einen interessanten Vortrag über<br />

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<strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong><br />

die Eiszeit zu halten gedenkt. (Rixdorfer<br />

Zeitung vom 6. Januar<br />

1899).<br />

***<br />

Bericht über die 50 Jahr-Feier<br />

Noch waren die Gärtner dabei,<br />

Ausschmückungen des Saales<br />

vorzunehmen, da kamen auch<br />

schon die ersten Mitglieder. Starker,<br />

unaufhörlicher Regen trübte<br />

vorübergehend die Stimmung;<br />

schien es doch als wäre es unseren<br />

Mitgliedern unmöglich, zu<br />

erscheinen. Aber dessen ungeachtet<br />

ließen es sich die alten - und<br />

stets treuen - Kameraden nicht<br />

nehmen, an der 50 Jahr-Feier teilzunehmen.<br />

Pünktlich 4 Uhr intonierte die Kapelle<br />

Winkel einen flotten Marsch,<br />

worauf Kamerad Anders den von<br />

Kamerad Probst verfaßten Prolog,<br />

sprach. Hierauf ergriff Kamerad<br />

Hisam als zweiter Vereinsführer<br />

das Wort. In warmen Worten<br />

gedachte er der Gründer des Vereins<br />

sowie aller Mitglieder, und<br />

dankte für ihre segensreiche<br />

Arbeit zum Wohle des Vereins und<br />

somit des Ortes. Er begrüßte die<br />

Herren der Presse, der Partei und<br />

ihrer Gliederungen, die Vereinsdelegierten<br />

sowie alle Mitglieder.<br />

Sehr erfreut waren wir,<br />

daß die Ehrenmitglieder Weimar<br />

und Raddaz erschienen waren. In<br />

markanten Worten schilderte<br />

Kamerad Hisam den Ernst der heutigen<br />

Zeit, der uns veranlasste die<br />

heutige Feier in kleinem Kreise zu<br />

verleben.<br />

Voll tiefer Dankbarkeit gedachte<br />

Kamerad Hisam den Opfern der<br />

Bewegung, des großen Weltkrieges<br />

sowie allen Opfern des jetzigen<br />

Krieges, sowie den verstorbenen<br />

Vereinskameraden.<br />

In Vertretung des Kameraden<br />

Menze verlas Kamerad Anders die<br />

Eingänge. Als solche waren eingegangen:<br />

Danksagung des Herrn<br />

Riethoff Glückwünsche und Telegramme<br />

der Kriegerkameradschaft<br />

Britz, des Bezirksbügermeisters<br />

Samson, des Neuköllner<br />

Heimatvereins, Verein der Rixdorfer<br />

Landsleute, Turnverein<br />

Jahn, Radfahrverein Möwe, Hellmuth<br />

Preuß, <strong>Britzer</strong> Volksbank,<br />

Arthur Richter, Willi Becker. Für


<strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong> Geschichte Seite 11<br />

ihre 10jährige Mitgliedschaft<br />

dankte Kamerad Hisam den<br />

Kameraden für ihre Treue zum<br />

Verein. Kamerad Probst erhielt für<br />

seine besonderen Verdienste und<br />

40jährige Mitgliedschaft als Zeichen<br />

der Anerkennung eine Torte<br />

überreicht, wofür herzlichst gedankt<br />

wurde. Zur Aufnahme hat<br />

sich der Gastwirt Willy Meyer,<br />

Restaurant Filmeck, gemeldet und<br />

wurde derselbe aufgenommen.<br />

Die Versammlung begrüßte ihn<br />

mit dem gemeinsamen Lied: Hier<br />

sind wir versammelt zu löblichem<br />

Tun. Kamerad Steffin. sen. hat sich<br />

der großen Mühe unterzogen uns<br />

einen Auszug aus seinen Aufzeichnungen<br />

über Britz von früher<br />

vorzutragen. Trotz seines hohen<br />

Alters verstand er den Vortrag<br />

interessant zu gestalten, so daß<br />

jeder überzeugt war, daß intensive<br />

Arbeit und Liebe dazugehörten.<br />

"Aus früherer Zeit" lautete das<br />

Thema zu dem Vortrag von Kamerad<br />

Probst. Humoristisch und<br />

belehrend erzählt er uns aus früher<br />

Zeit; einer Zeit, die viele unserer<br />

alten Mitglieder noch miterlebten.<br />

Frohe und glückliche Gesichter<br />

konnte man sehen, als alte Erinnerungen<br />

geweckt wurden. Aber<br />

nicht nur Fidelitas von früher<br />

wurde geschildert, sondern auch<br />

wie gearbeitet wurde. Vieles<br />

konnte man daraus lernen und<br />

hoffentlich wurde daraus gelernt.<br />

Nach einer Pause von zirka 10<br />

Minuten konnte man den Zauberkünstler<br />

Tauer, genannt Turmi<br />

begrüßen, der uns durch Geschick<br />

und Fingerfertigkeit schon<br />

oft die Stunden verschönte.<br />

Reicher Beifall dankte dem Künstler.<br />

Nach einem gemütlichen Beisammensein<br />

wurde plötzlich die<br />

Stimmung durch den Bauchredner<br />

- ebenso eine Kanone aus<br />

Neukölln unterbrochen. Diese<br />

Überraschung hatte sich der Vergnügungsausschuß<br />

für das Erscheinen<br />

unserer Damen vorbehalten.<br />

In humoristischer und drastischer<br />

Unterhaltung verstand er<br />

es, uns zu fesseln. Besonders<br />

erfreute uns die Puppe mit weinerlicher<br />

Stimme: "Nicht doch!"<br />

Wenn auch diese Worte den Vortrag<br />

schlossen, so konnte man an<br />

dem reichen Beifall und der Stimmung<br />

erkennen, daß nur ein Ruf,<br />

nun erst recht: nach siegreichem<br />

Frieden die Jubelfeier aufgezogen<br />

werden soll! Für den Vergnügungsausschuß<br />

war die Beteiligung<br />

von etwa 40 % Mitglieder<br />

ohne Frauen und die Stimmung<br />

ein Dank für die Arbeit, welche<br />

ich hiermit meinen Mitarbeitern<br />

abstatten will.<br />

Aus diesem Feste gelernt zu<br />

haben und gestärkt zu sein für<br />

weitere Veranstaltungen,<br />

schließe ich mit:<br />

Glückauf zur goldenen 100!<br />

R. Anders<br />

***<br />

Neugründung 1949<br />

Aus der Ansprache von Rudolf<br />

Anders:<br />

Was will nun die Heimatkundliche<br />

Vereinigung?<br />

1. Genau so unpolitisch sein wie<br />

Das alte Fachgeschäft der großen Auswahl<br />

hat vieles.....<br />

Fotokopien gleich zum mitnehmen<br />

Hausrat<br />

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Seite 12 Bürgerverein <strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong><br />

der Bürger-Verein.<br />

2. Reine Kommunal-Interessen<br />

vertreten, wie wir es vor 1933<br />

getan haben.<br />

3. Am Aufbau und Ausbau unserer<br />

Heimat, besonders im Ortsteil<br />

Britz lebhaften Anteil nehmen und<br />

ein Sprachrohr sein für ALLE<br />

Bewohner zu unserer Stadtverwaltung.<br />

Gestatten Sie mir, den Bürger-Verein<br />

in Kurzbericht passieren zu<br />

lassen, denn 60 Jahre Beständigkeit<br />

erheben Anspruch darauf,<br />

noch zumal wir einen geachteten<br />

und sehr guten Ruf hatten. Ja selbst<br />

die Dienststellen hatten gern mit<br />

uns gearbeitet und die meisten<br />

Anregungen verwertet.<br />

Am l. <strong>November</strong> 1890 wurde<br />

unter dem damaligen Gemeinde-<br />

Vertreter Franz und dem Gemeindevorsteher<br />

Wagner von 22 Herren<br />

der Bürger-Verein gegründet.<br />

Man stelle sich einmal den Ortsteil<br />

Britz vor, wenige Häuser, - nur<br />

fruchtbares Ackerland, keine<br />

regulierten Straßen, keine Kanalisation,<br />

und doch fanden sich<br />

damals deutsche Männer, die aus<br />

Liebe zu ihrer Heimat erkannten,<br />

es muß etwas geschehen, um den<br />

Ortsteil aufleben zu lassen. Die<br />

Fortschritte seines Nachbarortes<br />

mußten erstrebt werden. Es waren<br />

für damalige Verhältnisse fragwürdige<br />

Unternehmen, aber<br />

durch Beharrlichkeit führten sie<br />

doch zum Erfolg.<br />

Der Bürger-Verein war inzwischen<br />

dank seiner Aufgaben und<br />

Pflichten auf 138 Mitglieder gewachsen.<br />

Es wurde ferner erreicht,<br />

daß das Chausseegeld nicht mehr<br />

erhoben wurde.<br />

Nach 1898, nachdem Britz ein<br />

eigener Amtsbezirk war, wurde<br />

durch den damaligen Bürgermeister<br />

Regung ein Vertrag mit der<br />

Mittenwalder Kleinbahn unterzeichnet<br />

und Britz bekam einen<br />

eigenen, wenn auch bescheidenen<br />

Personen- und Güterbahnhof.<br />

Es folgte der Anschluß an das Berliner<br />

Elektrizitätswerk, worauf die<br />

Industrie Ackerland kaufte und<br />

sich ansiedelte.<br />

Der Aufstieg begann! Britz wurde<br />

Siedlerland und die Einwohnerzahl<br />

wuchs, aber auch die Aufgaben<br />

des Vereins. Es wurden notwendig<br />

eine Feuerwehr, eine<br />

Schule, eine Apotheke und Krankenkasse<br />

und Gartenbauamt, der<br />

Verkehr mußte erweitert werden.<br />

Ab 1905 entfalteten sich die<br />

Rosenfelder zu Großeinnahmen<br />

der <strong>Britzer</strong> Gartenbau-Betriebe.<br />

Dank deutschen Gärtnerfleißes<br />

wurde Britz nicht nur weit über<br />

seine eigenen Grenzen sondern<br />

auch Deutschlands bekannt.<br />

Jedesmal im Sommer pilgerten<br />

Tausende von auswärtigen Gästen<br />

nach Britz, um nicht nur den Blütenflor<br />

zu sehen, sondern auch um<br />

Käufe abzuschließen. Dadurch<br />

wurden die heimatkundlichen<br />

Rosenfeste Naturverbundenheit,<br />

welche sich bis 1934 ständiger<br />

Beliebtheit erfreuten.<br />

Der damalige Bürgermeister Samson<br />

und sein unfachmännischer<br />

Festauschuß zogen 1934 letztmalig<br />

ein Rosenfest auf, ohne die<br />

Fachleute von Britz zu hören.<br />

Der Erfolg: ein mit Papierblumen<br />

geschmückter Korsowagen der Fa.<br />

Karstadt bekam den ersten Preis.<br />

Die Bevölkerung säumte trotz Propaganda<br />

nicht die Straße, aber<br />

eine Flut von Beschwerdebriefen<br />

erhielt der Bürgermeister teils mit<br />

Unterschrift, teils anonym, aber er<br />

war damals der Kaiser und was<br />

störte ihn Volksempfinden. Wir<br />

können keinen Kölner Karneval<br />

nach Berlin verpflanzen. Solche<br />

Feste sind volksverbunden und<br />

hängen mit der Heimat zusammen,<br />

sie kommen aus dem Volke<br />

und sterben mit dem Volke und<br />

diese Volksverbundenheit zu pflegen,<br />

dazu sind wir berufen.<br />

Es kann keine Stadtverwaltung<br />

ohne Bevölkerung arbeiten und<br />

keine Bevölkerung ohne Stadtverwaltung,<br />

der Kontakt muß zu<br />

einem Gedeihen vorhanden sein.<br />

Inzwischen entstanden auf gemeinnütziger<br />

Grundlage die<br />

Großsiedlungen in Britz, wie die<br />

alte und neue Ideal- und die<br />

mustergültige Hufeisen-Siedlung,<br />

sowie die Stadtrandsiedlungen.<br />

Sie alle tragen dazu bei, daß der<br />

schaffende Mensch Luft, Sonne<br />

und Erholung hat und aus den<br />

Mietskasernen herauskommt.<br />

Möge bei dem neuen Bauprojekt<br />

Britz nicht vergessen werden und<br />

die Hauptstraßen wirkliche<br />

Hauptstraßen werden. Die <strong>Britzer</strong><br />

Geschäftswelt macht große Anstrengungen<br />

und scheut keine<br />

Ausgaben und ist trotzdem nicht<br />

teurer als der Markthandel, aber<br />

die hygienischen Einrichtungen<br />

können nie auf dem Markt oder<br />

dem Straßenhandel geschaffen<br />

werden. Auch die Bevölkerung<br />

möchte Zeit und Geld sparen",<br />

und darum ist es notwendig, daß<br />

die Baulücken für solvente<br />

Geschäfte ausgefüllt werden,<br />

damit die 36000 Einwohner nicht<br />

nach anderen Bezirken abwandern<br />

müssen.<br />

Der erste Weltkrieg riß große<br />

Wunden in das Vereinsleben, aber<br />

immer standen wieder geeignete<br />

Nachfolger und rissen das Banner<br />

hoch. Es folgten die Krisen- und<br />

Inflationsjahre und auch diese<br />

wurden durch demokratische<br />

Schaffenskraft überwunden. 1927<br />

führte der Verein einen harten<br />

Kampf mit der Stadtverwaltung. Es<br />

handelte sich um die Verlegung<br />

der deutschen Versuchsanstalt für<br />

Luftfahrt von Adlershof nach Britz.<br />

Trotz starker Beteiligung der Einwohner<br />

von Britz scheiterten die<br />

Bemühungen an der Stadtverwaltung<br />

von Berlin. Unser Projekt lag<br />

damals 7,5 Millionen Mk. niedriger<br />

und wir können von hieraus<br />

nicht feststellen, ob diese Mehr-


<strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong> Geschichte Seite 13<br />

ausgaben notwendig waren. Wer<br />

weiß, für was es gut war, denn hätten<br />

wir den Flugplatz, vielleicht<br />

hätten wir auch den Russen hier.<br />

1933 als die NSDAP die Alleinführung<br />

übernahm, schien es für<br />

Minuten aufwärts zu gehen, aber<br />

bald wurde es für Deutschland<br />

eine nie wieder gutzumachende<br />

Schmach und Schande. Auch für<br />

den Verein kamen ungeahnte<br />

Schwierigkeiten und ich behaupte,<br />

daß wir damals nicht aufgelöst<br />

wurden haben wir der Vereinsführung<br />

durch Herrn Edmund<br />

Schröder zu verdanken. Dieser<br />

aufrechte, demokratische und<br />

diplomatische Charakter hat es<br />

verstanden, allen Hindernissen<br />

aus dem Wege zu gehen. Herr<br />

Schröder trat nicht in die Partei<br />

ein, und wir bekamen einen Verbindungsmann<br />

zwischen Partei<br />

und Verein.<br />

Es war ein Mann aus der Onkel-<br />

Bräsig-Straße, welcher glaubte,<br />

durch nazistischen Druck den<br />

Verein zu sprengen. Aber der Vorstand<br />

war eisern. Der Mann trat<br />

aus, und es folgte als Nachfolger<br />

ein anderer Mann. Dieser war SA-<br />

Mann, aber dem Verein gegenüber<br />

gerecht und ehrlich und so<br />

haben wir auch diese Klippen<br />

überstanden.<br />

(Bemerkung: Die Namen der beiden<br />

Männer sind mir bekannt,<br />

werden mit Rücksicht auf<br />

Lebende nicht genannt. G.S.)<br />

Eines steht jedoch fest, 12 Jahre<br />

war es dem Verein nicht möglich,<br />

fortschrittliche Erfolge zu erringen,<br />

denn, da wir keine NSDAP-<br />

Organisation waren, konnten wir<br />

auch keine Anträge stellen oder<br />

sie wanderten in den Papierkorb.<br />

Durch demokratische Kommunalpolitik<br />

gemäß seiner Tradition<br />

für örtliche Sitten und Gebräuche,<br />

für Heimatgeschichte und Forschung<br />

ging der Bürger-Verein seinen<br />

Weg. Auf- und Abstieg wechselten<br />

miteinander, aber der Erfolg<br />

blieb nicht aus. Wohin wir in Britz<br />

blicken, überall danken uns Einrichtungen,<br />

an deren Gelingen der<br />

Verein sein gut Teil mit Energie<br />

und Ideen beigetragen hat. Was<br />

uns heute selbstverständlich ist, ist<br />

die Frucht zäher Arbeit und Ausdauer.<br />

Die Alten im Verein, meist<br />

geboren aus <strong>Britzer</strong> Blut und<br />

100<br />

Seit<br />

1888 Jahre<br />

im Familienbesitz<br />

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Boden, übergeben das Erbe einer<br />

neuen Generation mit dem Wunsche,<br />

nicht still zu stehen, sondern<br />

es besser zu machen.<br />

Die Zukunft für eine demokratische<br />

Verwaltung soll uns die Kraft<br />

geben, unser Leben und Streben<br />

für die Allgemeinheit einzusetzen.<br />

1945 kamen die "Befreier" und<br />

befreiten uns von Allem. Die Menschen<br />

verloren jeden Halt und<br />

jede Achtung vor sich selbst.<br />

Die Frauenehre wurde besudelt<br />

und geschändet. Menschen<br />

verschwanden, ohne daß die Angehörigen<br />

Nachricht bekamen.<br />

Alles lag am Boden, jeder Verkehr<br />

ruhte. Es war, als sei das Leben<br />

zwecklos und das war die Zeit, da<br />

der Ausschuß seine erste Zusammenkunft<br />

hatte, um dem Geschehen<br />

Halt zu bieten. In monatelangen<br />

Beratungen kamen wir überein,<br />

den Bürger-Verein Britz in<br />

der Heimatkundlichen Vereinigung<br />

zu übernehmen, und das sei<br />

unser heutiges Ziel.<br />

Ich habe Ihnen die Geschichte des<br />

Bürger-Vereins geschildert in der<br />

Hoffnung, den alten Kameraden<br />

manche angenehme Erinnerung<br />

gegeben zu haben und den<br />

Gästen, die uns bisher fernstanden<br />

einen Einblick verschafft zu<br />

haben, was man erreichen kann,<br />

wenn man fest zusammensteht<br />

und seine Heimat zum Wohle der<br />

Allgemeinheit und seinen Nachkommen<br />

fördern hilft.<br />

Es folgten jetzt der Kassen- und<br />

Revisionsbericht und die Entlastung<br />

des Kassierers Wilhelm<br />

Schulze.<br />

59 Jahre haben wir dem Verein die<br />

Treue gehalten. Schicksalschwere<br />

Schläge haben wir ertragen müssen,<br />

welche wohl selten eine<br />

Generation erleben muß. Nach<br />

reiflicher Überlegung wollen wir<br />

dem Verein den Dank abstatten,<br />

mit dem Wunsche, daß der neue<br />

Verein die Geschicke weiterhin<br />

zum Wohle der <strong>Britzer</strong> Bevölkerung<br />

und unserem Ortsteil Britz<br />

gestalten möge.<br />

Geeinter Kraft nur das gelingt, was<br />

einer nie zu stände bringt.<br />

Wir senken zum letzten mal<br />

unsere Vereinsfahne und gedenken<br />

in Ehrfurcht derer, die in den<br />

verflossenen Jahren von uns<br />

gegangen sind. Im besonderen<br />

gedenken wir derer, die in den<br />

letzten Jahren verstorben sind,<br />

und es dem Verein aus bekannten<br />

Gründen nicht möglich war ihnen<br />

die Ehre zu erweisen. Wir gedenken<br />

auch derer, die noch vermißt<br />

sind und den Angehörigen die<br />

keine Nachricht haben und danken<br />

allen tatkräftigen Mitarbeitern.<br />

Aber auch derer wollen wir<br />

gedenken, die im Blockadeeinsatz<br />

für Berlin, gegen Hunger- und<br />

Kälte, gegen Terror und Vergewal-<br />

REINHARD GUTSCHKE<br />

GLASERMEISTER<br />

BRITZER DAMM 114<br />

AN DER GRADESTRASSE<br />

12347 BERLIN (BRITZ)


Seite 14 Geschichte <strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong><br />

Bestattungsinstitut Britz<br />

Wilhelm Mars<br />

tigung ihr Leben lassen mußten.<br />

Schlaft wohl Kameraden, in<br />

kühler Erde,<br />

Ihr hinterlaßt eine Männerschar,<br />

Die wieder aufgreift die alte<br />

Ehre,<br />

Damit Euer Schaffen niemals<br />

umsonsten war.<br />

(Die Versammelten hatten im Stehen<br />

den Ausführungen gefolgt).<br />

Wir kommen jetzt zur Übernahme<br />

der Heimatkundlichen Vereinigung.<br />

Da der Ausschuß zur<br />

Antragstellung alles besprechen<br />

und auch die Satzungen in<br />

6-facher Ausfertigung in deutschenglisch<br />

aufzeichnen mußte, ist es<br />

heute nicht möglich, Änderungen<br />

der Satzungen vorzunehmen. Alle<br />

Bekanntmachungen gelten auf<br />

1 Jahr und können dann in demokratischer<br />

Wahl geändert<br />

werden. Die "Hilfe am<br />

Grabe" soll und muß als<br />

soziale Einrichtung wieder<br />

in Kraft treten, damit auch<br />

den alten Mitgliedern der<br />

"Hilfe am Grabe" Freude<br />

und Trost zuteil wird.<br />

Daß jedes Mitglied auch<br />

der "Hilfe am Grabe''<br />

angehören sollte ist notwendig,<br />

damit nicht erst<br />

Mitglieder beitreten, wenn<br />

der Tod vor der Türe steht,<br />

sie sich aber noch nicht<br />

beteiligt hatten, sondern nur Nutznießer<br />

sein wollen. Nach genauen<br />

Statistiken ist errechnet worden,<br />

daß sie niemals annähernd soviel<br />

einzahlen wie sie erhalten. Das<br />

Morsche ist gestorben und die<br />

Sterblichkeitsziffer ist so gering,<br />

was Ihnen auch Herr Mars, als<br />

alter Bestatter beweisen kann.<br />

Wir wollen auch wieder das Ableben<br />

unserer Mitglieder durch ehrenvolles<br />

Geleit ehren. Eine Vereinsmütze<br />

kennen wir nicht und<br />

so tragen wir bei solchen Anlässen<br />

den steifen Hut oder Ähnliches.<br />

Um voll zur Entfaltung zu kommen,<br />

ist es notwendig einen<br />

erweiterten Vorstand zu ernennen,<br />

indem alle fachlichen Ressorts<br />

vertreten sind, wie - Schule<br />

- Post - Verkehr - Handel - Handwerk<br />

- Industrie - Rechtspflege und<br />

Kultur, damit wir durch Fachleute<br />

unsere Anträge an die Stadtverwaltung<br />

vertreten können. Auch<br />

erscheint es notwendig, sich mit<br />

den Umbenennungen der Straßennamen<br />

zu befassen, denn alle<br />

doppelten Namen sollen in Groß-<br />

Berlin verschwinden. Dem schnellen<br />

Eingreifen des Herrn Probst<br />

ist es zu verdanken, daß die<br />

Chausseestraße nicht in Schmiedgenstraße,<br />

wie vom grünen Tisch<br />

aus be-stimmt, umbenannt wurde.<br />

Wir legen keinen Wert auf politische<br />

Namen, aber Menschen,<br />

die sich um den Ort verdient<br />

gemacht ha-ben, sollen berücksichtigt<br />

werden.<br />

Im Übrigen haben wir in der deutschen<br />

Sprache und Geschichte<br />

viel Anregungen und Auswahl.<br />

Ich habe Ihnen somit das Wollen<br />

der Heimatkundlichen Vereinigung<br />

umrissen, und komme<br />

jetzt zur Taufe und Namensänderung,<br />

dann zur Wahl des 1. Vorsitzenden,<br />

damit dieser den<br />

weiteren Gang erledigen kann.<br />

Heimatkundliche Vereinigung<br />

Britz. Wir geben, dir hiermit den<br />

neuen Namen, da die Bürgen gut<br />

genug sind dieses verantworten zu<br />

können. Wir wünschen, daß die<br />

Heimatkundliche Vereinigung<br />

gemäß der alten Tradition den<br />

weiteren Auf- und Ausbau zum<br />

Wohle unseres Vaterlandes und<br />

im be-sonderen unseres Heimatortes<br />

gerecht wird - und weihe<br />

dich ein mit den Worten:<br />

Wir bekennen uns zur<br />

Menschheit,<br />

die da denkt, aber nicht<br />

grübelt,<br />

die da wirkt und schafft.<br />

Die das Alte ehrt - aber das<br />

Neue will,<br />

die deutsch ist und deutsch<br />

bleibt -<br />

aber sich nie undeutsch<br />

überhebt.<br />

Somit nennen wir uns von nun an:<br />

Heimatkundliche Vereinigung<br />

Berlin-Britz.<br />

Als Umstellungstag und Jahr den<br />

13. <strong>November</strong> 1949.<br />

Glückauf und Freundschaft im<br />

ferneren Leben.<br />

Rudolf Anders.<br />

Jetzt übernahm als Alterspräsident<br />

Herr Hermsdorf die Leitung, um<br />

die Wahl des 1. Vorsitzenden zu<br />

leiten. Herr Hermsdorf nahm die<br />

Vorschläge entgegen und beobachtete<br />

den Wahlgang, der laut<br />

Satzungen in geheimer Zettelwahl<br />

stattfinden muß.<br />

Aus der Wahl ging Herr Rudolf<br />

Anders hervor, welcher auch in<br />

Abwesenheit des Herrn Jentsch<br />

das Amt auf ein Jahr annahm.<br />

Herr Bezirksbürgermeister EXNER<br />

ergriff das Wort und erklärte seine<br />

Befriedigung über unser Wollen.<br />

Er versprach für unsere Ziele ein<br />

offenes Ohr zu haben und auch<br />

seinen Dienststellen Anweisung<br />

zu geben.<br />

Nach Entgegennahme von Glück<br />

wünschen und Anregungen, für<br />

den weiteren Aufbau nahm der<br />

Vorsitzen die Neuwahl des Vorstandes<br />

vor.


<strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong> Geschichte Seite 15<br />

Britzke würde sagen:<br />

…die Kindheit prägt den Menschen,<br />

sagt diese Übermutter oder<br />

Familienministerin!<br />

Hat sie diesmal wenigstens Recht<br />

Frau Merkel? "Wir sind auf einem<br />

guten Weg" tönt es Tag für Tag aus<br />

ihrem Munde. Sind wir das? Wir<br />

sind auf einem guten Weg schallte<br />

es in der DDR vor jedem neuen<br />

5jahres Plan. Wohin dies geführt<br />

hat müssen sie doch noch in Erinnerung<br />

haben, sonst säßen sie ja<br />

noch auf Plaste-Stühlen.<br />

Und da war doch dieser Besuch in<br />

ihrem Wahlkreis, von dem Herrn<br />

Strauch, würde ich sagen, wenn ich<br />

nicht wenigstens über etwas Schulenglisch<br />

verfügen würde und<br />

dadurch weiß, daß er ja Mr. Bush<br />

sich nennt. Das Drehbuch für diesen<br />

Besuch stammte ja auch noch<br />

aus der Zeit von Mielke und<br />

Honecker. Für rund 20 Millionen<br />

Euro wurden die Anwohner ersetzt<br />

durch Treue, Fähnchen schwingende<br />

Vasallen, wie bei DDR-<br />

Besuchen von Brandt und Schmidt.<br />

Ausgewählt wurde die Lieblingsspeise<br />

bei Staatsbesuchen in der<br />

DDR. Wildschwein mußte her. Nur<br />

anders als bei Honecker und<br />

Mielke, durfte ihr Besuch sich sein<br />

Wildschwein nicht selber schiessen.<br />

Die Amerikaner sind ja Bekannt<br />

dafür, daß sie häufig auf<br />

Befreundete schiessen (freundliches<br />

Feuer, nennt man das?). Vermutlich<br />

haben ihre Berater dazu gesagt, lass<br />

den Texaner nicht schießen, was<br />

machen wir, wenn er nicht die<br />

Wildsau trifft? Nun immerhin hatten<br />

sie ja einen Gast, der weder das<br />

Völkerrecht noch die Menschenrechte<br />

und die Genfer Konvention<br />

achtet oder sein Eigen nennt.<br />

Hat mir doch Einer ein fiktives Protokoll<br />

(vor dem Papstbesuch)<br />

zukommen lassen:<br />

Grüß Gott, Herr Landrat, sagten<br />

zwei Herren beim Betreten der<br />

Gaststätte "Zum Silber…".Der Herr<br />

Landrat bat den Kühlhausbesitzer<br />

Z. und den Kontrolleur A. an seinen<br />

Tisch. Bestellte, wie schon oft<br />

zwei Weizen und erkundigte sich,<br />

wie war die Kontrolle? War Nichts,<br />

es hat etwas eigenartig gerochen<br />

und Maden krochen über den<br />

Boden. Aber es war eigentlich wie<br />

sonst auch. Also, der Landrat: Wir<br />

besprühen das Ganze mit Messwein<br />

und verkaufen es als Papstgammel.<br />

Das wird der Renner! Frau<br />

Wirtin, wir essen heute Fisch!!! Ja,<br />

so ist das Leben hinter den Bergen<br />

und die Justiz sieht kein Handlungsbedarf,<br />

wie auch unser Verbraucherschutz-Minister.<br />

Weil:<br />

Einmal hinter den Bergen immer<br />

hinter den Bergen.<br />

Und in Berlin, wir haben gewählt.<br />

Viele Sieger, wenig Verlierer. Arme<br />

Parteien, wenn nur 50% zur Wahl<br />

gehen, seid ihr keine Gewinner,<br />

sondern die Demokratie hat verloren<br />

und die vermeintlichen Sieger<br />

machen sich Lächerlich, denn der<br />

Wähler glaubt nicht mehr.<br />

Das Schloß einmal<br />

aus anderer Sicht


Seite 16<br />

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