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Britzer Heimatbote Oktober/November/Dezember 2008

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BÜRGERVEREIN BERLIN BRITZ E.V.<br />

GEGRÜNDET 1890<br />

Blick auf den Gutshof<br />

(Heimstatt für 25 Jahre)<br />

(Zeichnung: Heinz Weinert, Urheberrechte: Bürgerverein Berlin-Britz e.V.)<br />

78. Jahrgang <strong>Oktober</strong> / <strong>November</strong> / <strong>Dezember</strong> <strong>2008</strong>


Seite 2<br />

<strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong><br />

Aus dem Inhalt:<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Bürgerverein<br />

Berlin-Britz e.V.<br />

Teterower Str. 7<br />

12359 Berlin<br />

Gesamtherstellung<br />

Druckerei Grünmeier<br />

Bürgerstraße 24<br />

12347 Berlin<br />

Tel. (0 30) 6 84 30 14<br />

Fax (0 30) 6 83 45 27<br />

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Veranstaltungen<br />

Freud und Leid<br />

Tagesordnung<br />

Jahreshauptversammlung 2009<br />

Gespräch mit dem Vorsitzenden,<br />

Peter Kroll, freies Redaktionsmitglied<br />

Rückblick<br />

<strong>Heimatbote</strong> vor 50 Jahren<br />

Bürgerverein vor 50 Jahren<br />

Britzke<br />

Seite 3<br />

Seite 4<br />

Seite 5<br />

Seite 6<br />

Seite 10<br />

Seite 11<br />

Seite 14<br />

Seite 15<br />

Mitglieder des<br />

Bürgervereins<br />

erhalten die Zeitung<br />

kostenlos.<br />

Verantwortlicher<br />

Redakteur:<br />

Gero Striek<br />

Paster-Behrens-Str. 53<br />

12359 Berlin<br />

Telefon 6 06 11 15<br />

Telefax 6 06 94 25<br />

gero.striek@t-online.de<br />

Namentlich gekennzeichnete<br />

Artikel bzw.. veröffent lichte<br />

Zuschriften müssen nicht der<br />

Meinung des Herausgebers<br />

entsprechen.<br />

Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte, Fotos etc. wird<br />

keinerlei Gewähr<br />

übernommen.<br />

Fotos: M. Wurf<br />

Hermannstr. 138 - Berlin-Neukölln<br />

Nahe <strong>Britzer</strong> Damm<br />

Tel. (30) 628 92 40<br />

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Veranstaltungshinweise Seite 3<br />

BÜRGERVEREIN BERLIN-BRITZ E.V.<br />

(Heimatkundliche Vereinigung) Gegründet 1890<br />

Versammlungsort: Teterower Str. 7, 12359 Berlin (Britz)<br />

Postanschrift: Gero Striek, Paster-Behrens-Str. 7, 12359 Berlin<br />

Bankverbindungen: Berliner Volksbank · Kto.: 355 194 8004 · BLZ 100 900 00<br />

Internet: http://www.britzer-buergerverein.de<br />

Vorschau auf Veranstaltungen<br />

22. <strong>Oktober</strong> <strong>2008</strong> Versammlung<br />

(Mittwoch), 18.00 Uhr<br />

1. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> Eröffnung<br />

(Sonnabend)<br />

des neuen Domizils mit<br />

11.00 bis 13.00 Uhr Geburtstags-Brunch<br />

118 Jahre Bürgerverein<br />

(für Mitglieder: Kostenbeitrag: 4,00 Euro,<br />

Anmeldung erforderlich)<br />

16. <strong>November</strong> <strong>2008</strong> Volkstrauertag<br />

(Sonntag), 14.00 Uhr Gedenkveranstaltung<br />

Treffen am Ehrenmal<br />

Onkel-Bräsig-Str.<br />

(mit Pfr. Arndt,<br />

Hephatha-Gemeinde)<br />

13. <strong>Dezember</strong> <strong>2008</strong> Vorweihnachtliches<br />

(Sonnabend)<br />

17.00 bis 20.00 Uhr<br />

(für Mitglieder: Kostenbeitrag 6,00 Euro,<br />

Anmeldung erforderlich)<br />

Skattermine<br />

<strong>2008</strong><br />

Frei tags<br />

nach den<br />

Versammlungen<br />

18.00 Uhr<br />

Fahrten:<br />

12. <strong>Oktober</strong> <strong>2008</strong><br />

7. <strong>Dezember</strong> <strong>2008</strong> (Leipzig)<br />

Abfahrten:<br />

Blaschkoallee<br />

Anmeldungen<br />

bei Frau Wasker


Seite 4 Freud und Leid <strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong><br />

~ Geburts tage ~<br />

im <strong>Oktober</strong>, am<br />

2. Sieglinde Wünsch<br />

2. Gisela Loff<br />

4. Bodo Manegold<br />

4. Lutz Lehmann<br />

6. Lutz Fabricius<br />

7. Heinz Knischewski<br />

11. Günter Schalow<br />

12. Ingrid Weiland<br />

19. Reiner Weiland<br />

20. Siegfried Rusch<br />

22. Frank Bielka<br />

25. Gertraud Lienig<br />

im <strong>November</strong>, am<br />

1. Bürgerverein<br />

3. Jörg Imiela<br />

6. Hartmut Heibeck<br />

7. Rolf Rese<br />

14. Sabine Toepfer-Kataw<br />

17. Günther Brauner<br />

20. Christel Schulz<br />

24. Ingrid Wurf<br />

25. Birgit Gollnick<br />

26. Klaus-Jürgen Scholz<br />

27. Ekkehard Kittner<br />

27. Eva Wilde<br />

28. Renate Krüger<br />

30. Peter Engelke<br />

30. Vera Fluder<br />

im <strong>Dezember</strong>, am<br />

2. Irma Grothe<br />

4. Gertrud Würfel<br />

5. Klaus Mielke<br />

7. Ille Feder<br />

7. Ursula Heitmann<br />

14. Gertrud Rumpelhard<br />

18. Eveline Lange<br />

23. Winfried Gürgen<br />

26. Gertraud Müller<br />

27. Dieter Wasker<br />

28. Ursula Lauke<br />

Der Bürgerverein sagt den am Umzug und bei der Gestaltung der neuen Räumlichkeiten<br />

beteiligten Mitgliedern ein „herzliches Danke”.<br />

Unbestritten ist der besondere Einsatz von Frau Rettschlag.<br />

Ein besonderer Dank gilt dem “Jahresringe e.V.”, der Fa. BITAN und dem Malermeister<br />

J. Imiela.<br />

Erneut mußte der Bürgerverein überraschend und mit<br />

Bestürzung vom Ableben eines treuen Weggefährten<br />

Kenntnis nehmen.<br />

Wir trauern um unser Mitglied<br />

Horst Müller<br />

und werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.<br />

Der Vorstand


Jahreshauptversammlung/Neuwahlen 2009 Seite 5<br />

Vorläufige Tagesordnung für die Jahreshauptversammlung:<br />

1. Begrüssung und Eröffnung durch den Vorsitzenden<br />

2. Gedenken der Verstorbenen<br />

3. Beschlussfassung über die Tagesordnung<br />

4. Ehrungen<br />

5. Wahl einer Versammlungsleitung<br />

6. a) Wahl einer Mandatsprüfungskommission<br />

b) Wahl einer Wahlkommission<br />

7. Berichte<br />

a) Rechenschaftsbericht<br />

b) Kassenbericht<br />

c) Bericht der Revisoren<br />

8. Aussprache zu den Berichten<br />

9. Entlastung des Vorstandes<br />

10. P a u s e<br />

11. Neuwahlen des Vorstandes<br />

(auf vorliegenden Antrag hin, für alle Vorstandsmitglieder,<br />

einschließlich der Beisitzer, geheime Wahl nach § 6 der Satzung)<br />

a) des/der Vorsitzenden<br />

b) des/der Schriftführer(in)<br />

c) des/der Kassenwart(in)<br />

d) der/des stellv. Vorsitzenden<br />

e) des/der stellv. Schriftführer(in)<br />

f) des/der stellv. Kassenwart(in)<br />

12. Beschlussfassung über die Anzahl der Beisitzer(innen)<br />

13. Wahl der Beisitzer(innen)<br />

14. Wahl von Revisoren((Kassenprüfer(innen))<br />

15. Beschlussfassung über die vorliegenden Anträge<br />

16. Verschiedenes<br />

17. Schlußwort<br />

Termin der Jahreshauptversammlung: 21. Januar 2009, 18.00 Uhr.<br />

Stimmberechtigt sind ordentliche Mitglieder mit einer Beitragszahlung bis<br />

einschließlich <strong>Dezember</strong> <strong>2008</strong>.<br />

Anträge sind bis zum 10. Januar 2009 schriftlich beim Schriftführer einzureichen.<br />

Personelle Vorschläge können, bei Abwesenheit am Versammlungstag, zuvor<br />

gleichfalls schriftlich eingereicht werden.


Seite 6 Gespräch <strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong><br />

Gespräch mit dem Vorsitzenden<br />

Herr Striek, als dienstältester<br />

Vorsitzender des Bürgervereins,<br />

aber dazu komme ich später,<br />

haben sie Humor?<br />

Ich bin mir da nicht so Sicher,<br />

meine Freunde sind der Auffassung,<br />

ich neige eher zum<br />

Sarkasmus.<br />

Der Dienstälteste sind sie aber?<br />

Wir haben im Januar 2009 Neuwahlen,<br />

seit 1991 bin ich Vorsitzender<br />

des Bürgervereins, also<br />

seit 18 Jahren. Zuvor war ich drei<br />

Jahre lang 1. Schriftführer. Ja ich<br />

bin wohl der am längsten Amtierende.<br />

Haben Sie schon Vorstellungen,<br />

wie lange Sie das Amt noch beibehalten<br />

werden?<br />

Nein. Auf jeden Fall will ich<br />

jedoch vermeiden, dass es mir<br />

eines Tage so ergeht, wie Kurt<br />

Beck oder Friedbert Pflüger.<br />

Gibt es im Verein solche Bestrebungen?<br />

Sind mir jedenfalls nicht bekannt.<br />

Aber die Betroffenen<br />

erfahren ja davon meist als<br />

Letzte.<br />

Haben sie den Verein, mit seinem<br />

neuen Domizil ins<br />

„Gelobte Land" geführt?<br />

Nein! Der Vorstand hat eine<br />

neue Heimstatt suchen müssen<br />

und er hat eine gefunden, die der<br />

Verein hoffentlich annimmt. Es<br />

war jedenfalls nicht ganz einfach<br />

einen geeigneten Ort zu finden,<br />

der die Voraussetzungen für eine<br />

gute Vereinsarbeit bietet. Da sind<br />

Fragen nach Toiletten, dem Versammlungsraum,<br />

den Kosten,<br />

der Verkehrsanbindung und des<br />

Standortes zu berücksichtigen<br />

gewesen. Ich denke der Vorstand<br />

hat dies gemeistert.<br />

Sind Sie im "Unfrieden" gegangen?<br />

Nein, warum? Ich denke, der<br />

Verein folgt da seinem Vorstand,<br />

ein Wechsel des Standortes kann<br />

auch etwas Erfrischendes oder<br />

und Belebendes haben. Im<br />

Unfrieden jedenfalls nicht, wenn<br />

auch die Gründe der Kündigung<br />

etwas Groteskes an sich haben.<br />

Der Verein hat, vielleicht nicht<br />

die richtigen Worte findend, von<br />

seinem demokratischen, im<br />

Grundgesetz und der Berliner<br />

Verfassung, verbürgten Recht<br />

Gebrauch gemacht, eine eigene<br />

Meinung zu haben. Eine Meinung,<br />

die sicherlich abweicht<br />

von den hehren Vorstellungen<br />

der Obrigkeit. Aber, und darauf<br />

bin ich Stolz, dies war einer der<br />

Gründe für die Entstehung des<br />

Bürgervereins. Im Übrigen folge<br />

ich da der Weisheit alter <strong>Britzer</strong><br />

Bauern, auch ein alter Acker<br />

muss hier und da neu Bestellt<br />

werden.<br />

Es waren für den Verein am nun<br />

verlassenen Standort 25 Jahre,<br />

die mit Arbeit, aber auch mit<br />

Freude verbunden waren. Mancher<br />

wird sich, wenn er das Gelände<br />

oder den Gutshof besucht<br />

daran erinnern. Aber sehen Sie<br />

sich die Statistik an, wie viele<br />

Umzüge gibt es jährlich in Berlin!<br />

Schade nur, dass wir die<br />

1982 gepflanzte Freundschaftseiche<br />

unserer Bremen-<br />

Blumenthaler Freunde nicht mit-<br />

100<br />

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1888 Jahre<br />

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nehmen können.<br />

Ich will jedoch zu diesem Auszug<br />

und den damit verbundenen<br />

Problemen keine weiteren Ausführungen<br />

machen, hat doch der<br />

Verein, infolge eines Übermittlungsfehlers,<br />

unlängst einen<br />

nicht unerheblichen Betrag eingebüßt.<br />

Wer die beiden letzten<br />

<strong>Heimatbote</strong>n gelesen hat, ist darüber<br />

ausreichend informiert<br />

worden.<br />

Sie wollen den Verein<br />

auflösen?<br />

Dies ist wohl wieder eines der<br />

Gerüchte, die man verbreitet,<br />

wenn man einem Verein, oder<br />

besser dem Vorstand, Schaden<br />

zufügen will. Richtig ist, dass ich<br />

bei der nächsten Hauptversammlung<br />

einen Antrag einbringen<br />

werde, dass für den Fall einer<br />

Auflösung des Vereins und der<br />

vorliegenden, weil erforderlichen<br />

Zustimmung des Finanzamtes<br />

für Körperschaften, die<br />

überwiegenden Teile des Archivs<br />

des Vereins, dem Heimatmuseum<br />

Teltow übergeben<br />

werden. Von einer beabsichtigten<br />

Auflösung ist dabei nicht die<br />

Rede. Der <strong>Britzer</strong> Bürgerverein<br />

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<strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong> Gespräch Seite 7<br />

ist einer der ältesten im Geltungsbereich<br />

des Grundgesetzes<br />

und ich bin da guter Hoffnung,<br />

dass er noch viele Jubiläen feiern<br />

kann.<br />

Warum Teltow?<br />

Ein Schelm, der Böses dabei<br />

denkt. Aber die meisten Kritiker<br />

des Bürgervereins wissen noch<br />

nicht einmal, dass Britz, als unser<br />

Verein sich am 1. <strong>November</strong><br />

1890 gründete, zum Landkreis<br />

Teltow gehörte. Ja, sie wissen<br />

noch nicht einmal, dass das<br />

"<strong>Britzer</strong> Krankenhaus" als Kreiskrankenhaus<br />

von Teltow erbaut<br />

wurde. Oder sie sind des Glaubens,<br />

die Preußen hätten das Gut<br />

Britz betrieben, weil es in der<br />

Nähe vom damaligen Rixdorf<br />

lag. Rixdorf gehörte ja zu unserer<br />

Gründungszeit noch nicht<br />

einmal zu Berlin. Erst 1920 wurden<br />

ja die angrenzenden Gemeinden<br />

mit Berlin vereint.<br />

Wo liegen die Aufgaben, die<br />

Zukunft des Vereins?<br />

Nun, 118 Jahre Geschichte,<br />

Kühlschrank, Andenken, Gastgeschenke<br />

und Auszeichnungen,<br />

Möbel und, was sich so<br />

ansammelt, unterzubringen, neu<br />

zu organisieren, annehmbar zu<br />

ge-stalten, braucht schon eine<br />

Zeit. Hat aber auch den Vorteil,<br />

man kann sich von Ballast<br />

trennen.<br />

Die Zukunft des Vereins liegt<br />

sicherlich darin, andere Menschen,<br />

"Nicht-<strong>Britzer</strong>" oder ehemalige<br />

<strong>Britzer</strong>,an dem 118-jährigen<br />

Wissen des Vereins teilhaben zu<br />

lassen. Ein Weg ist die Veröffentlichung<br />

unserer Publikationen<br />

im Internet. Eine aufwendige,<br />

aber der heutigen Zeit entsprechende<br />

Maßnahme. Inzwischen<br />

sind z.B. alle <strong>Heimatbote</strong>n seit<br />

1989 im Internet abzurufen. Das<br />

sind die Ausgaben, die im DIN<br />

A4 Format herausgegeben wurden.<br />

Einige Jahrgänge früherer<br />

Zeiten, DIN A5, finden Sie auch<br />

schon. Es wird sicherlich noch<br />

etwas dauern, dann kann man<br />

den <strong>Heimatbote</strong>n seit 1950 und<br />

anschließend das Mitteilungs-<br />

blatt und die Zeitungsbeilagen<br />

seit 1890 im Internet lesen.<br />

Die Tatsache vieler Anfragen,<br />

auch zu persönlichen Schicksalen,<br />

über das Internet, aus dem<br />

In- und Ausland, haben mich zu<br />

dieser Entscheidung bestärkt.<br />

Nachdem der Verein dann "heimisch"<br />

geworden ist, wird er<br />

einen festen Tag im Monat, sozusagen<br />

als Interessierten-Sprechstunde<br />

einrichten. Dies ist zeitaufwendig<br />

und mit Kosten verbunden.<br />

Bekommen sie Kosten ersetzt?<br />

Nein, im Gegensatz zu der<br />

Handhabung in anderen Kommunen,<br />

lebt der Bürgerverein<br />

fast nur von seinen Mitgliedsbeiträgen<br />

und Spenden. Spenden,<br />

die zu einem Teil von <strong>Britzer</strong><br />

Mitbürgern kommen. Diese<br />

wollen teilweise aus historischer<br />

Erfahrung nicht in einen Verein<br />

oder eine Partei eintreten, sind<br />

aber an einem Fortbestand des<br />

Bürgervereins und am Lesen des<br />

<strong>Heimatbote</strong>n interessiert. Oft ist<br />

aber ein "Schulterklopfen" oder<br />

ein "Macht weiter so" soviel Wert<br />

wie eine Geldspende, gerade in<br />

der Zeit, die hinter uns liegt. Ja,<br />

ich räume ein, diesen Zuspruch<br />

habe ich genossen, nicht nur als<br />

Vorstand, sondern auch persönlich.<br />

Woher nehmen Sie die Kraft für<br />

diesen Verein, Sie könnten doch<br />

auch Kegeln gehen oder sich<br />

anderweitig betätigen".<br />

Nun, es gab Zeiten, da war ich<br />

parteipolitisch Aktiv, heute habe<br />

ich zum Ausgleich für den Bürgerverein,<br />

meinen Sportschützenverein,<br />

die Initiative Schutz<br />

vor Kriminalität (ISVK), die sehr<br />

Wer kein dickes<br />

Fell hat, braucht<br />

einen vollen Tank.<br />

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Seite 8 Gespräch <strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong><br />

interessante Tätigkeit als ehrenamtlicher<br />

Richter beim Sozialgericht,<br />

die IPA (International<br />

Police Association) als Verbindung<br />

zu meinem früheren Beruf,<br />

Eltern, Familie und Freunde. Die<br />

Reihenfolge war und ist wohl<br />

in der Erbmasse vorgegeben,<br />

kommt hinzu, meine Verbindung<br />

zur Bundeswehr seit 25<br />

Jahren und auch mein Hund. Ich<br />

kenne diese Reihefolge seit meiner<br />

Kindheit. Denn, durch die<br />

politische Tätigkeit meines<br />

Vaters, stand die Familie meist<br />

hinten an.<br />

Nicht vernachlässigt, aber<br />

manchmal eben hinten an. Aber<br />

dies ist wohl auch generationsbedingt.<br />

Habe ich eigentlich<br />

schon mehr gesagt, als ich<br />

eigentlich wollte. Natürlich bin<br />

ich, wenn auch nur schweigsames<br />

Mitglied der AWO und<br />

aber auch der Gesellschaft der<br />

Moldauer in Deutschland und<br />

und und.<br />

Gibt es etwas, was sie nicht<br />

mögen?<br />

Auch dies gibt es. Den Zahnarzt<br />

zum Beispiel. Aber auch Politiker<br />

die nur Sprechblasen produzieren.<br />

Denn, wenn ein Politiker<br />

lange genug im Amt ist, kann er<br />

nicht mehr sagen, wir müssten,<br />

wir sollten wir könnten. Von<br />

einem glaubwürdigen Politiker<br />

erwarte ich, dass er sagt, ich<br />

habe veranlasst, getan, durchgesetzt.<br />

Dabei ist es mir egal ob<br />

es sich um einen Politiker mit<br />

bezirklicher Verantwortung oder<br />

darüber hinaus handelt. Diese<br />

ewigen Sprechblasen sind<br />

sicherlich auch Ursache für die<br />

Politikverdrossenheit. Wobei ich<br />

ja auch nicht immer der Meinung<br />

tatsächlich handelnder<br />

Politiker sein muss. Aber die<br />

handeln wenigstens.<br />

Haben sie ihren Beruf gemocht?<br />

Ja, meine Tätigkeit in den unterschiedlichen<br />

Bereichen war sehr<br />

interessant und teilweise mehr<br />

als Beruf. Ich hatte die Gelegenheit,<br />

nein ich will es anders ausdrücken,<br />

eher das Glück, Johannes<br />

Rau, als Ministerpräsident,<br />

Egon Bahr, Alfred Dregger aber<br />

auch Rauf Dentktasch kennen zu<br />

lernen, gewiss, sehr unterschiedliche<br />

Menschen, wenn man<br />

ihnen aber zugehört hat, konnte<br />

man viel lernen. Mehr will ich<br />

aber dazu nicht sagen.<br />

Aber es gab auch viele Schattenseiten<br />

im Beruf, bedenkt man,<br />

dass die Polizei es ja nicht nur<br />

mit erfreulichen Dingen zu tun<br />

hat.<br />

Wenn Sie an den Bürgerverein<br />

denken, gibt es da Momente von<br />

besonderer Bedeutung?<br />

Sicherlich, aber auch hier wie im<br />

Leben, meist nicht sehr erfreuliche.<br />

Viele liebe Menschen; und da<br />

der Bürgerverein nach meiner<br />

Philosophie mehr ist als nur ein<br />

Verein, eine Gemeinschaft ist,<br />

viele Freunde und Weggefährten<br />

habe ich inzwischen auf ihrem<br />

letzten Weg begleitet. Es ist mir<br />

nicht immer leicht gefallen.<br />

Und, denken Sie an die Antwort<br />

zu Ihrer ersten Frage; wenn es bei<br />

mir soweit ist, dann ist vielleicht<br />

keiner mehr da, der mich begleitet.<br />

Aber es gab natürlich auch<br />

andere Begebenheiten, so die<br />

Möglichkeit die Festrede aus<br />

Anlass der Feierlichkeiten zum<br />

625jährigen Bestehen von Britz<br />

zu halten. Nicht so sehr als Person,<br />

sondern als Vorsitzender<br />

des Bürgervereins. Für diese


<strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong> Gespräch Seite 9<br />

Möglichkeit bin ich dem Prof.<br />

Manegold, damals Neuköllner<br />

Bürgermeister, auch heute noch<br />

dankbar.<br />

Aber ich will auch die Zusammentreffen<br />

mit unseren Freunden<br />

von der Freiwilligen Feuerwehr<br />

in Britz/Eberswalde, unmittelbar<br />

nach dem Beitritt der ehemaligen<br />

DDR, nicht unerwähnt<br />

lassen.<br />

Ganz anders, aber auch in bleibender<br />

Erinnerung ist die Ausgestaltung<br />

der Gedenkveranstaltung<br />

für Harry Wollenschlaeger,<br />

wohl den besten Freund, den<br />

dieser Verein jemals hatte.<br />

Eine letzte Frage noch, haben<br />

Sie Vorbilder oder Idole?<br />

Meine Eltern. Nicht weil sie in<br />

wenigen Tagen 70 Jahre verheiratet<br />

sind, in meinen drei Ehen<br />

schaffe ich zusammengenommen<br />

grade eine Silberhochzeit,<br />

sondern, weil sie für ihre Kinder<br />

immer da waren und sind, wenn<br />

man sie braucht. Dies auch<br />

früher, in schlechterer Zeit. Da<br />

gab es nicht das Geschrei nach<br />

Ganztagsbetreuung und Klagen<br />

über die vermeintlich schlechten<br />

Lehrer. Da ist Mutter zur Schule<br />

gekommen und hat gefragt, woran<br />

es denn hapert. Aber dies ist<br />

ja mehr privat. Ernst Reuter, Helmut<br />

Schmidt, Willy Brandt und<br />

J.F. Kennedy zähle ich zum Kreis<br />

der Vorbilder aus der Politik.<br />

Dies waren oder sind Politiker,<br />

die Visionen hatten und haben<br />

und keine Schafställe gebaut<br />

haben.<br />

Und nochmals auf die Antwort<br />

der ersten Frage zurückkommend,<br />

meinen Hund, eigentlich<br />

eine sie, Mischung aus Husky<br />

und Neufundländer. Sie lässt<br />

sich auch nicht von jedem Pinscher<br />

anpinkeln.<br />

James Dean und Marion Michael<br />

als Schauspieler, den Meisten<br />

heute gar nicht mehr bekannt.<br />

Herr Striek, ich danke Ihnen für<br />

dieses Gespräch und wünsche<br />

dem Verein weiterhin viel Erfolg.<br />

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Seite 10 Rückblick <strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong><br />

Die letzte Maßnahme<br />

Vollbracht<br />

Vorher<br />

Warten auf anderes Leben<br />

Der neue Eingang


<strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong> Aus dem Archiv Seite 11<br />

Aus dem <strong>Heimatbote</strong>n Nr. 11 vor 50 Jahren (9. Jahrgang)<br />

50 Jahre Rathaus Neukölln<br />

Rathausbesucher haben es meistens<br />

eilig, so war das auch früher<br />

schon, denn sie kommen ja nicht<br />

zu ihrem Vergnügen. So ist es auch<br />

durchaus verständlich, daß nicht<br />

jeder Rixdorfer sein Rathaus bis in<br />

alle Einzelheiten kennt. Wer<br />

damals z. B. von der Berliner Straße<br />

her den Haupteingang betrat, hat<br />

wahrscheinlich nicht auf alles<br />

geachtet, was hier von Künstlerhand<br />

geschaffen wurde.<br />

Über der herrlichen Kunstschmiedetür<br />

prangt die Wappenplastik der<br />

Stadt. Innen, in dem Deckengewölbe,<br />

sieht der Beschauer ein aus<br />

unzähligen kleinen Glassteinen<br />

zusammengefügtes Mosaikbild, in<br />

dessen Mittelpunkt die Sonnengöttin,<br />

auf einem zweirädrigen Karren<br />

stehend, von vier feurigen Rossen<br />

gezogen wird. Rundherum liest<br />

man den sinnvollen Spruch: „Vor<br />

Beginnen, wohl besinnen, läßt<br />

gewinnen MDCCCCVIH“. Außenherum<br />

die Darstellungen der Elemente,<br />

Feuer, Wasser, Luft und<br />

Erde. Von dem 70 Meter hohen<br />

Turm erlebt der Besucher einen<br />

herrlichen Rundblick.<br />

Unsere Stadtväter von damals hatten<br />

mit dem ständigen Anwachsen<br />

der Bevölkerung ihre liebe Not. Die<br />

Amtsräume, erst in der Dorfstraße<br />

und später in der Mühlenstraße in<br />

Privathäusern untergebracht, wurden<br />

allmählich zu klein. Wir kennen<br />

folgenden Anstieg der Einwohnerzahlen:<br />

1875: 15300,<br />

1880: 18700, 1890: 35700 und<br />

1898: 80000. Es wurde nun ein Rathaus<br />

gebaut. Am 1. <strong>Oktober</strong> 1908<br />

war es soweit, daß der dreigeschossige<br />

gelbbraune Backsteinbau<br />

mit einem kleinen Türmchen<br />

in der Mitte an der Berliner Ecke<br />

Erkstraße seiner Bestimmung übergeben<br />

werden konnte. Zwanzig<br />

Jahre später erhielt Rixdorf, das<br />

größte Dorf Deutschlands, die<br />

Stadtrechte verliehen und schied<br />

somit aus dem bisherigen Verband<br />

des Kreises Teltow aus. Nach alten<br />

Überlieferungen strebte man ein<br />

Stadtwappen an, das aber erst nach<br />

vielen Abänderungen Wilhelm II.<br />

im Jahre 1903 genehmigte.<br />

Auch diese Verwaltungsräume<br />

reichten bald nicht mehr aus und<br />

der Bau eines größeren Amtshauses<br />

stand zur Diskussion.<br />

Reinhold Kiehl, ein junger, strebsamer<br />

Architekt, in Danzig gebürtig,<br />

war dazu ausersehen, ein neues<br />

Rathaus zu erstellen. Als Leiter des<br />

Hochbauamtes entwickelte er alsbald<br />

seine Pläne für einen Monumentalbau,<br />

den er mitten in die<br />

Mietskasernen hineinzubauen gedachte.<br />

Im Jahre 1905 wurde mit<br />

diesem imposanten Bauwerk<br />

begonnen. Der 3. <strong>Dezember</strong> 1908<br />

war der Tag der großen Einweihungsfeier,<br />

der wir nun folgen<br />

wollen.<br />

Das Rathaus, sämtliche öffentlichen<br />

Gebäude und zahlreiche<br />

Privathäuser hatten aus Anlaß des<br />

für unsere Stadt hochbedeutsamen<br />

Tages Flaggenschmuck angelegt.<br />

Die Ehrengäste und alle übrigen<br />

Festteilnehmer versammelten sich<br />

im Sitzungssaal des alten Rathauses,<br />

wo sie von den Herren Erster<br />

Bürgermeister Kaiser und Bürgermeister<br />

Dr. Weinreich empfangen<br />

wurden. Unter den hohen Gästen<br />

sah man den Minister des Innern,<br />

Exz. Dr. von Moltke, Regierungspräsident<br />

v. d. Schulenburg, Landesdirektor<br />

Frhr. v. Manteuffel, die<br />

Spitzen der Behörden und die<br />

Vertreter der Vorortgemeinden.<br />

Nach einer kurzen Begrüßung<br />

begab sich die imposante Festversammlung<br />

in das mit Topfgewächsen<br />

und Girlanden geschmückte<br />

neue Rathaus. Hier<br />

wurde die Versammlung mit einem<br />

Fanfarenmarsch der Winningschen<br />

Kapelle empfangen.<br />

Vor dem im zweiten Stock gelegenen<br />

Stadtverordnetensaale wurde Halt<br />

gemacht. Der Erbauer des neuen<br />

Rathauses, Stadtbaurat K i e h l,<br />

übergab hier die Schlüssel zum<br />

Sitzungssaale dem Stadtverordnetenvorsteher<br />

Sander mit folgender<br />

Ansprache:<br />

Zu öffnen dieses Saales Pforten,<br />

Leg ich den Schlüssel hier in Eure<br />

Hände.<br />

Drei Zeichen führt das Wappen<br />

unsrer Stadt:<br />

Der Kelch ist Friede,<br />

Der Adler zeigt die Stärke,<br />

Das Kreuz darunter deutet freies<br />

Denken.<br />

Im Schutze dieser dreier Zeichen<br />

Stehe dieses Haus!<br />

Der Stadtverordnetenvorsteher<br />

übernahm die Schlüssel mit Dank<br />

aus der Hand des Meisters, nach<br />

dessen Plänen das Haus entstanden<br />

ist.<br />

Mit frohen Hoffnungen auf die<br />

Zukunft schloß Herr Sander sodann<br />

den Sitzungssaal auf und die Versammlung<br />

strömte in den behaglichen<br />

Raum hinein. Ein Lehrergesangverein<br />

eröffnete den Festakt<br />

mit dem feierlichen Gesang: „Die<br />

Himmel rühmen des Ewigen Ehre“.<br />

Dann nahm Erster Bürgermeister<br />

Kurt Kaiser das Wort zu seiner Festrede:<br />

„Den ersten Willkommensgruß<br />

in dem neuen Stadtverordnetensitzungssaal<br />

entbiete ich im<br />

Namen und Auftrage der Stadt Ew.<br />

Exzellenz dem Herrn Staatsminister<br />

Dr. von Moltke, dem wir<br />

tiefgefühlten Dank dafür sagen,<br />

daß er unsere Bitte erfüllt und<br />

durch seine Anwesenheit sein<br />

lebhaftes Interesse an der Entwicklung<br />

unseres Gemeinwesens zum<br />

Ausdruck gebracht hat. E. E. kennen<br />

unser Rixdorf von einer Zeit her, wo


Seite 12 Aus dem Archiv <strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong><br />

die Geschäfte der Kgl. Regierung in<br />

Potsdam in Ihrer Hand lagen, wir<br />

bitten E. E. aus der Festschrift, die<br />

wir heute verteilt haben, zu entnehmen,<br />

eine wie beispielslose<br />

Entwicklung Rixdorf, das heute<br />

rund 212000 Einwohner zählt, in<br />

den letzten zehn Jahren genommen<br />

hat und welche enormen Schwierigkeiten<br />

unsere junge und keineswegs<br />

finanzkräftige Stadt zu überwinden<br />

hat. Große Aufgaben stehen<br />

uns noch bevor, in allernächster<br />

Zeit die Durchführung und Vollendung<br />

des Schiffahrtskanals, der für<br />

die Schiffahrtswege Groß-Berlins<br />

eine hervorragende Bedeutung<br />

erlangen wird.<br />

Wir haben soeben den alten Stadtverordnetensitzungssaal<br />

verlassen<br />

und haben noch einmal die<br />

Schlichtheit und strenge Einfachheit<br />

des Raumes auf uns wirken<br />

lassen. Ein Menschenalter war der<br />

alte Saal Zeuge wichtiger Ereignisse,<br />

froher und trüber Stunden. In<br />

ihm ist die Stadtverordnung Rixdorf<br />

verkündet worden, in ihm hat die<br />

treue, dankbare Bürgerschaft in<br />

einer unvergeßlichen Stunde Abschied<br />

genommen von ihrem<br />

verewigten Oberbürgermeister<br />

Boddin. Inzwischen ist das neue<br />

Rathaus fertiggestellt worden, das<br />

als ein selbständiges Ganzes angesehen<br />

werden muß.<br />

Umschließt, es doch denjenigen<br />

Raum, der das Herz des gesamten<br />

Verwaltungskörpers bildet, den<br />

Stadtverordnetensitzungssaal.<br />

Stolz und wuchtig reckt sich der<br />

Turm des neuen Rathauses gen<br />

Himmel, ein neues Wahrzeichen in<br />

der aufstrebenden Großstadt, herrlich<br />

und schön ist der innere Ausbau<br />

gegliedert, als Spiegelbild des<br />

geistigen und künstlerischen Könnens<br />

unserer Stadt, die Perle des<br />

Ganzen bildet aber dieser wunderschöne,<br />

von echtem Künstlergeist<br />

geborene und mit feiner Künstlerhand<br />

geschaffene Saal.<br />

Ein freundlicher, warmer Ton liegt<br />

über dem Ganzen und läßt das<br />

Gefühl einer fremden Umgebung<br />

nicht in uns aufkommen. Und es ist<br />

uns allen ein tiefempfundenes Bedürfnis,<br />

dem hervorragenden<br />

Mann, dem alleinigen Schöpfer<br />

dieses Baues, unserem hochverehrten<br />

Stadtbaurat Kiehl, in dieser<br />

weihevollen Stunde tausendfältigen<br />

Dank zu sagen für das herrliche<br />

Werk, das aus seiner Hand entstehen<br />

durfte und unter seiner Leitung<br />

glücklich vollendet worden ist. Vielen<br />

Dank auch den Mitgliedern der<br />

Hochbaudeputation, die ihn mit<br />

Rat und Tat unterstützt haben, vielen<br />

Dank allen Verwaltungsstellen,<br />

Unternehmern, Werkmeistern, Gesellen<br />

und Arbeitern, die das Werk<br />

vollbracht haben. Nicht zuletzt<br />

auch einen besonderen Dank<br />

einem echten deutschen Künstler,<br />

Herrn Bildhauer Rauch, der den<br />

kalten Steinmassen warmes Leben<br />

verlieh und nach echter Künstlerart<br />

in der Darstellung der originellen<br />

Bilder Scherz und Ernst vereinigte.<br />

Und jetzt, wo wir im Begriff stehen,<br />

diesen neuen Saal seiner Bestimmung<br />

zuzuführen, gilt es zunächst<br />

eine Dankespflicht zu erfüllen,<br />

dankbar rückwärts zu schauen und<br />

aller der Ereignisse und Männer zu<br />

gedenken, die für die Entwicklung<br />

unserer Stadt mitbestimmend<br />

gewesen sind.<br />

Nur wenige Wochen trennen uns<br />

von dem Tage, an dem 100 Jahre<br />

vergangen waren seit der Einführung<br />

der Städteordnung, überall,<br />

wo Bürgersinn und Bürgerfleiß<br />

dem Reformwerk des Frhrn. v. Stein<br />

ihre gemeinnützige Tätigkeit zu<br />

verdanken haben, ist des großen<br />

Mannes schweren Zeiten, mit fester,<br />

ruhiger Hand das Steuer geführt, er<br />

hat das große Kanalisationswerk,<br />

das die überraschend schnelle Entwicklung<br />

Rixdorfs gewährleistete<br />

und zur Folge hatte, mit seinem<br />

treuen Kollegen und Mitarbeiter,<br />

unserm braven Weigand, in genialer<br />

Weise durchgeführt, er hat in<br />

seiner letzten Lebensstunde kein<br />

edleres Werk gekannt, als für arme<br />

und bedrängte Rixdorfer Bürger zu<br />

arbeiten zu sorgen.<br />

Und deswegen haben die städtischen<br />

Körperschaften in ihrer letzten<br />

gemeinschaftlichen Sitzung<br />

einhellig den Beschluß gefaßt, zum<br />

bleibenden Andenken an den Verstorbenen<br />

eine „Oberbürgermeister-<br />

Boddin-Stiftung“ im Betrage von<br />

50 000 Mark zu gründen, die zur<br />

Unterstützung alter Rixdorfer Bürger<br />

verwendet werden soll. Lassen Sie<br />

mich schließen mit dem innigen<br />

Wunsche, mögen in diesem neuen<br />

Hause in allen Zeiten große<br />

Charaktere, begeisterte Herzen<br />

und selbstlose Männer tätig sein,<br />

mag Eintracht und Frieden in dem<br />

neuen wie in dem alten Saale<br />

herrschen und möge der alte Geist,<br />

der Rixdorfs Entwicklung und<br />

Größe schuf, die Stadtverordnetenversammlung<br />

und den Magistrat in<br />

ihrer Mitarbeit bis in die fernsten<br />

Zeiten zum Segen der Stadt vereinigen:<br />

Das walte Gott!“<br />

Dann nahm Minister v. Moltke das<br />

Wort:<br />

„Sehr geehrter Herr Erster Bürgermeister!<br />

Ich bin als Vertreter der<br />

Kgl. Staatsregierung gekommen*<br />

um der Stadt die herzlichsten<br />

Glückwünsche zum heutigen Freuden-<br />

und Festtage zu überbringen.<br />

Sie haben, Herr Bürgermeister,<br />

angeknüpft an die Jahrhundertfeier<br />

der Einführung der Selbstverwaltung<br />

in unserem Städtewesen. Es<br />

entspricht jeder rechtlichen Ordnung,<br />

daß dort, wo Rechte sind,<br />

auch Pflichten sein müssen. Diese<br />

Pflichten sind es, die gefordert werden<br />

müssen nicht nur von den städtischen<br />

Beamten, sondern auch<br />

von den in die Stadtverwaltung<br />

berufenen Männern; es sind:<br />

Gewissenhaftigkeit, Selbstlosigkeit,<br />

Einsetzen der ganzen Kraft, des<br />

Wissens und Könnens für die Allgemeinheit.<br />

Wie Stein der Erbauer<br />

des Staates gewesen, so war Boddin<br />

in schweren Tagen der Erbauer<br />

der inneren Ausgestaltung der<br />

Stadt. Sein Name wird daher lange<br />

in Ehren fortleben. Mein Wunsch<br />

heute geht dahin, daß es in dieser<br />

Stadt, die sich weiter glänzend<br />

entwickeln möge, in diesem Hause<br />

und in diesen Räumen nie an Männern<br />

fehlen möge, die bewährt,<br />

treu und selbstlos sich ihrer Ehrenpflicht<br />

opfern; möge stets draußen<br />

Frieden, drinnen Eintracht herrschen,<br />

denn Eintracht macht stark!“<br />

Der Regierungspräsident v. d.<br />

Schulenburg sagte u. a.:<br />

„Der wohlgelungene stolze Rathausbau<br />

werde späteren Geschlechtern<br />

noch ins Gedächtnis<br />

rufen, wie sich Rixdorf aus kleinen<br />

Anfängen zur Großstadt entwickelt<br />

habe. Man habe heute die Einweihungsfeier<br />

mit der Jahrhundertfeier<br />

der Städteordnung verbunden. Die<br />

Steinsche Städteordnung habe<br />

nicht den Zweck gehabt, einen<br />

Staat im Staate zu bilden, sondern<br />

Vereinigungspunkte zur Pflege des


<strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong> Aus dem Archiv Seite 13<br />

Gemeinsinns zu schaffen. So habe<br />

auch der verstorbene Oberbürgermeister<br />

Boddin, dessen Name mit<br />

der Entwicklung Rixdorfs eng verbunden<br />

sei, die Städteordnung aufgefaßt.“<br />

Der Stadtverordnetenvorsteher<br />

führte folgendes aus:<br />

„Als ich vor nunmehr 40 Jahren als<br />

junger Kaufmann in Rixdorf eingewandert<br />

war und an einem schönen<br />

Frühjahrsmorgen von meinem<br />

Arbeitszimmer aus meine Blicke<br />

schweifen ließ über die große<br />

Fläche der Köllnischen Wiesen, die<br />

einem farbenprächtigen Blumenteppich<br />

gleich vor mir lagen, da<br />

schoß mir der Gedanke durch den<br />

Kopf, daß dieses entzückende<br />

Landschaftsbild einmal werde weichen<br />

müssen einem Häusermeer,<br />

daß die Stadt Berlin, dazumal<br />

Hauptstadt des Norddeutschen<br />

Bundes, meiner festen jugendlichen<br />

Zuversicht nach in absehbarer<br />

Zeit deutsche Reichshauptstadt<br />

werden und sich dann gleich<br />

London und Paris über das umliegende<br />

Gebiet ausbreiten würde.<br />

Da war mir aber nicht in den Sinn<br />

gekommen, daß in vier Jahrzehnten<br />

Rixdorf sich zur Großstadt herausgebildet<br />

haben würde mit mehr<br />

Einwohnern als Berlin bei Erlaß der<br />

Städteordnung hatte, daß wir aus<br />

einem alten, schlichten Rathause,<br />

das dazumal noch gar nicht<br />

bestand, sondern erst ein Jahrzehnt<br />

später gebaut worden ist, hineinziehen<br />

würden in ein neues stattliches<br />

Haus.<br />

Ich bin gewiß, daß ich die Empfindung<br />

aller zum Ausdruck bringe,<br />

wenn ich an erster Stelle aufrichtigen<br />

Dank ausspreche Ihnen,<br />

hochverehrter Herr Regierungspräsident.<br />

Auch kann ich nicht unterlassen,<br />

Ihnen als Vertreter der Aufsichtsbehörde<br />

zu danken für das<br />

unserer Verwaltung bewiesene<br />

Vertrauen. Nicht durch zeitraubende<br />

Schreibereien und bürokratische<br />

Formalitäten sind die Entscheidungen<br />

über unsere Anträge<br />

verzögert, sondern durch mündliche<br />

Unterhandlung zwischen den<br />

betreffenden Dezernenten beschleunigt<br />

worden. Nur dadurch<br />

konnten wir den bei dem beispiellosen<br />

Wachstum unserer Stadt<br />

allen auf uns anstürmenden Forderungen<br />

gerecht werden.<br />

Berlin hat nicht Raum für alle die<br />

Tausende, die jährlich die Hauptstadt<br />

des Deutschen Reiches<br />

anlockt und muß viele von ihnen<br />

abgeben an die Vororte. In mütterlicher<br />

Zärtlichkeit gibt sie die reichen<br />

Leute an die westlichen Vorstädte,<br />

die noch reicheren an die<br />

Kolonie Grunewald, die reichsten<br />

aber, die kinderreichen, an Rixdorf.<br />

Und wenn sie zu dem reichen<br />

Segen nicht noch die Schulkosten<br />

für die Kinder zulegen mag,<br />

geschieht dies nur aus Furcht vor<br />

dem Vorwurf zu starker Bevorzugung<br />

Rixdorfs. Denn Berlin will uns<br />

wohl. Bereitwilligst ist es auf unsem<br />

Wunsch, einen Verkehrszweckverband<br />

zu bilden, eingegangen und<br />

bereitwilligst haben die Schwestergemeinden<br />

zugestimmt. Das zeugt<br />

von starkem Familiensinn und wird<br />

gute Früchte bringen.“<br />

Das Rixdorfer Tageblatt, dem wir<br />

den größten Teil dieser Zeilen verdanken,<br />

ließ es sich nicht nehmen,<br />

über drei Tage hinaus seitenlange<br />

Berichte von den Feierlichkeiten<br />

im Rathaus und von seiner Entstehung<br />

zu bringen. Uns interessierten<br />

besonders Einzelheiten über die<br />

Entwicklung Rixdorfs zur Großstadt.<br />

Aus diesem Grunde bringen<br />

wir nur die bemerkenswertesten<br />

Abschnitte der Redner und fahren<br />

nun weiter fort:<br />

Der Bürgermeister Dr.<br />

Weinreich sagte zur Festversammlung<br />

u. a.: „Der<br />

Bau ging einem Teil der<br />

Bürgerschaft und nicht<br />

zuletzt dem Magistrat und<br />

seinen Beamten zu langsam.<br />

Nicht eingedenk der<br />

Tatsache, welche langen<br />

zeitlichen Perioden die<br />

frühere Zeit zur Schöpfung<br />

von Monumentalbauten<br />

von bleibendem Werte<br />

gebrauchte, hielt so mancher<br />

Einwohner nicht mit<br />

seiner Kritik des angeblich<br />

zu bedächtig fortschreitenden<br />

Baues zurück, und es<br />

gab böse Zungen die sogar<br />

behaupteten, er würde<br />

überhaupt nie fertig, und<br />

das Gerüst stände nur so<br />

lange um den Turm, damit<br />

er als Ruine demnächst<br />

wieder abgebrochen werden<br />

kann. Und da ist es ein<br />

nicht genug einzuschätzendes<br />

Verdienst des Leiters der<br />

städtischen Hochbauverwaltung<br />

gewesen, daß er unter diesem<br />

Druck der öffentlichen Meinung<br />

nicht in unruhige Hast verfiel, sondern<br />

unbeirrt das Notwendige mit<br />

der notwendigen Gründlichkeit<br />

schuf. Aber darüber hinaus hat er<br />

es auch verstanden, dem Bau eine<br />

so intim behagliche, echt vornehme<br />

Gestaltung zu geben, wie<br />

sie nur die liebevolle, gedankenreiche<br />

Überlegung aller Einzelheiten<br />

erzielen kann. Dieser Bau ist<br />

der Ausdruck dessen, was Rixdorfs<br />

Verwaltung überhaupt will: unter<br />

Schonung der Finanzen, aber bei<br />

strenger Einhaltung aller Forderungen<br />

der modernen Verwaltungskunst<br />

und Hygiene Bauten zu<br />

schaffen, die die Erreichung des<br />

Zweckmäßigen zur ersten Bedingung<br />

haben, ohne auf geschmackvolle,<br />

wenn auch einfache Formengebung<br />

zu verzichten. Ob dieses<br />

Programm hier eingehalten worden<br />

ist, das zu beurteilen müssen<br />

wir berufenen Richtern überlassen.“<br />

Dr. Weinreich sagte dann weiter:<br />

„Wenn heute diese ernster Arbeit<br />

gewidmeten Räume in hellem Kerzenschimmer<br />

erstrahlen, festliche<br />

Musik ertönt, und wenn sich unsere<br />

Gäste in unserem bescheidenen<br />

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Seite 14 Aus dem Archiv <strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong><br />

Kreise wohlfühlen und frohe Stimmung<br />

hinüber und herüber neue<br />

Verbindungen knüpft, so ist das nur<br />

möglich gewesen durch die hingebende<br />

Tätigkeit unserer Bauleute.“<br />

Dann kam der Oberbürgermeister<br />

von Charlottenburg, Schustehrus,<br />

zu Wort und sagte: „Es sei noch<br />

nicht lange her, da gab es zwischen<br />

den Nachbarorten keine Berührungspunkte,<br />

jeder blieb für<br />

sich. Heute aber empfinde man,<br />

daß die Nachbarorte Berlins eine<br />

wirtschaftliche Einheit bilden.<br />

Früher hörte man das Wort „Groß-<br />

Berlin“ selten, heute dagegen höre<br />

man es sehr oft. Es müsse von Berlin<br />

und den Vororten eine wirtschaftliche<br />

Organisation geschaffen<br />

werden, und zwar aus der Kraft des<br />

selbsttätigen Bürgertums heraus,<br />

von unten aufbauend an der Hand<br />

der Praxis, nicht aber auf theoretischem<br />

Wege. Anscheinend stehe<br />

man schon am Anfang dieser Organisation<br />

durch den geplanten Verkehrsverband,<br />

der hoffentlich zustande<br />

kommen werde. Das sei die<br />

erste Etappe. Die zweite werde der<br />

Verkehrsverband für Untergrundbahnen<br />

sein. Auch viele andere<br />

Fragen, so die Arbeitslosenversicherung,<br />

die Besoldung der Beamten<br />

usw., interessieren alle<br />

Gemeinden und machten es nötig,<br />

sich zusammenzuschließen. Möge<br />

es gelingen, die schwere Frage der<br />

Organisation Groß-Berlins zur<br />

Lösung zu bringen. Rixdorf habe<br />

hierzu den ersten Anstoß gegeben.“<br />

Damit war die Rednerliste<br />

erschöpft und die Feier, bei der es<br />

ein auserlesenes Festmahl gab,<br />

neigte sich dem Ende zu. Nach<br />

dem Mokka gab es noch eine<br />

Überraschung, alle Festteilnehmer<br />

erhielten als Andenken gefüllte<br />

Zigarettenetuis mit dem Stadtwappen.<br />

Von 6 bis 8 Uhr abends wurde der<br />

Rathausturm durch Fackeln und<br />

bengalische Flammen erleuchtet<br />

und dadurch große Zuschauermassen<br />

angelockt. Eine reich bebilderte<br />

Festschrift „Rixdorf in alter<br />

und neuer Zeit“ redigiert von Bürgermeister<br />

Dr. Weinreich wurde<br />

aus Anlaß der Feierlichkeiten herausgebracht<br />

und fand zu einem<br />

Preise von 2,– Mark großen Absatz.<br />

Erich Moebus<br />

Der Bürgerverein vor 50 Jahren<br />

Da Braut sich was Zusammen,<br />

oder gibt´s nur Regen?<br />

Foto: M. Bartz


<strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong> Ausklang Seite 15<br />

Britzke würde sagen:<br />

Was für eine Welt?<br />

Ich bin zum ersten Mal<br />

zufrieden mit meiner Armut.<br />

Blieb mir doch der Verlust,<br />

glücklicher Weise nicht vorhandenen<br />

Vermögens durch<br />

unfähige oder nur auf den<br />

eigenen Vorteil bedachte<br />

Bankberater, erspart.<br />

Doch wenn ich zum eigentlichen<br />

Problem komme, so<br />

habe ich doch Verluste. Als<br />

Steuerzahler muss ich nun<br />

die Raffgier der Bänker<br />

bezahlen. Hat doch die<br />

Regierung schnell ein Hilfsprogramm<br />

auf die Beine<br />

gestellt. Man trifft sich ja<br />

schließlich beim nächsten<br />

Sektempfang. Da kann man<br />

sich wieder auf die Schulter<br />

klopfen, haben wir doch gut<br />

hinbekommen, das Ding das.<br />

Oder haben Sie gelesen oder<br />

gehört, dass einer der Banker<br />

auf sein Millionengehalt verzichtet?<br />

Seine mit „Windgeschäften“<br />

erschlichenen Provisionen<br />

und Aktienpakete<br />

der Allgemeinheit spendet.<br />

Ich habe auch Verluste bei<br />

meinen Versicherungen, denn<br />

die werden teurer oder die<br />

Gewinne meiner Lebensversicherung<br />

werden vermindert.<br />

Alles wird teurer.<br />

Was bleibt für mich als Otto<br />

der Normalverbraucher, ich<br />

bezahle nicht nur die Abgeordneten<br />

sondern jetzt auch<br />

noch die Banker. Aber wie<br />

sagte doch schon der „alte<br />

Marx“, bleibt man ruhig, die<br />

Menge macht’s. Haben die<br />

Kontrollen auch bei den<br />

staatlichen Banken tatsächlich<br />

versagt, oder treffen wir<br />

eines Tages Banker und<br />

Politiker als Aufsichtsratsmitglieder<br />

beim Bootsausflug in<br />

Lichtenstein? Die Geschichte<br />

jedenfalls hat gezeigt, das<br />

Volk ist geduldig, das Volk<br />

glaubt Versprechungen,das<br />

Volk ist dumm. Das Volk ist<br />

aber nicht dumm genug, um<br />

sich nicht eines Tages zu<br />

wehren, ihr Damen und Herren,<br />

der so genannten Volksparteien<br />

und Aufsichtsratmitglieder.<br />

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