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Britzer Heimatbote Oktober/November/Dezember 2015

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BÜRGERVEREIN BERLIN BRITZ E.V.<br />

GEGRÜNDET 1890<br />

Mitteilungsblatt für Mitglieder<br />

Seite 2 • Ausstellung „125 Jahre<br />

<strong>Britzer</strong> Bürgerverein“<br />

• Sri Mayurapathy Murugan Tempel<br />

Seite 3 • Besuch der Bezirksbürgermeisterin<br />

von Neukölln Frau Giffey<br />

• Tag des offenen Denkmals <strong>2015</strong><br />

Seite 4 • Besuch bei unseren Nachbarn<br />

Seite 5 bis Seite 8 • Aus der Festschrift<br />

zum 100-jährigen Jubiläums<br />

des Bürgervereins Berlin-Britz e.V.<br />

Vorschau auf Veranstaltungen<br />

14. <strong>Oktober</strong> <strong>2015</strong>, Mittwoch, 14 Uhr: Kaffeetafel im Verein<br />

– Gäste sind herzlich willkommen –<br />

18. <strong>Oktober</strong> <strong>2015</strong>, Sonntag, 11 Uhr: Weinverkostung<br />

Um Anmeldung wird gebeten. Unter Tel.: 030-91 700 701 (AB) oder<br />

e-Mail: info@britzer-buergerverein.de<br />

21. <strong>Oktober</strong> <strong>2015</strong>, Mittwoch, 18 Uhr: Öffentliche Veranstaltung<br />

– Vorgesehenes Thema „Sterbehilfe“ verlegt auf den 16. März 2016 –<br />

Am 1. <strong>November</strong> 1890 wurde<br />

der Verein in dem ehemaligen<br />

„Wutzlerschen“ Lokal in der<br />

Rudower Straße (heute Buschkrugallee)<br />

gegründet. Ab der<br />

Seite 5 ist in diesem <strong>Britzer</strong><br />

<strong>Heimatbote</strong>n ein Artikel aus der<br />

Festschrift zum 100-jährigen<br />

Jubiläums des Bürgervereins<br />

Berlin-Britz e.V. abgedruckt.<br />

25. <strong>Oktober</strong> <strong>2015</strong>, Sonntag, 15 Uhr: 150 Jahre Deutscher Staatsbürgerrinnen-Verband<br />

e.V. - Wie alles anfing ... / Interessierte und Gäste<br />

sind herzlich willkommen. Anmeldung unter: 030-60 08 41 08 oder<br />

e-Mail: hella-weingart@onlinehome.de<br />

1. <strong>November</strong> <strong>2015</strong>, Sonntag, 11 Uhr: 125 Jahre <strong>Britzer</strong> Bürgerverein<br />

– Wir feiern unseren Geburtstag mit geladenen Gästen –<br />

7. und 8. <strong>November</strong> <strong>2015</strong>, 14. und 15. <strong>November</strong> <strong>2015</strong>: 11 - 17 Uhr<br />

Ausstellung 125 Jahre Bürgerverein Berlin-Britz, Teterower Straße 7<br />

15. <strong>November</strong> <strong>2015</strong>, Sonntag, 14 Uhr: Gedenkstunde Volkstrauertag<br />

Mit Kranzniederlegung am Gedenkstein in der Onkel-Bräsig-Straße<br />

– anschl. Treffen in der Teterower Straße 7 mit Imbiss –<br />

18. <strong>November</strong> <strong>2015</strong>, Mittwoch, 18 Uhr: Öffentliche Veranstaltung<br />

– Referent: N.N. –<br />

29. <strong>November</strong> <strong>2015</strong>, Sonntag, 11 - 18 Uhr: Stand Adventsmarkt<br />

– An der <strong>Britzer</strong> Dorfkirche –<br />

11. <strong>Dezember</strong> <strong>2015</strong>, Freitag, 18 Uhr: Adventskaffee. Rund um die<br />

Schokolade. Ref.: Sabine Görisch und Hella Weingart. Anmeldung unter:<br />

030-60 08 41 08 oder e-Mail: hella-weingart@onlinehome.de<br />

Skattermine <strong>2015</strong><br />

Jeden 1. Mittwoch<br />

im Monat 15:00 Uhr<br />

Eingeladen sind alle, die Spaß<br />

am Skatspiel haben.<br />

Spielort: Teterower Straße 7<br />

16. <strong>Dezember</strong> <strong>2015</strong>, Mittwoch, 18 Uhr: Weihnachtliches<br />

Beisammensein des Vereins in der Teterower Straße 7<br />

Gäste zur Kaffeetafel werden zwecks Planung gebeten, sich anzumelden<br />

unter Telefon: 030-601 73 97 (H. Knippel), Telefon: 030-91 700 701,<br />

oder unter: info@britzer-buergerverein.de<br />

Zu unseren Veranstaltungen sind Gäste herzlich willkommen.<br />

85. Jahrgang<br />

www.<strong>Britzer</strong>-Buergerverein.de<br />

Okt / Nov / Dez <strong>2015</strong>


Bürgerverein Berlin Britz e.V. (Heimatkundliche Vereinigung) • Teterower Straße 7 • 12359 Berlin (Britz)<br />

Telefon: 030 / 91 700 701 • Internet: www.<strong>Britzer</strong>-Buergerverein.de • e-Mail: info@britzer-buergerverein.de<br />

1890 - <strong>2015</strong><br />

125 Jahre<br />

<strong>Britzer</strong> Bürgerverein<br />

Am 7. und 8. <strong>November</strong> <strong>2015</strong> und am 14. und 15. <strong>November</strong> <strong>2015</strong><br />

findet die Ausstellung „125 Jahre Bürgerverein Berlin-Britz e.V.“ statt.<br />

Die Ausstellung ist an diesen Tagen von 11 bis 17 Uhr geöffnet.<br />

Ort: Vereinsräume des <strong>Britzer</strong> Bürgervereins in der Teterower Straße 7.<br />

Zu erreichen mit der U7 (U-Bahn-Station Blaschkoallee, Fahrstuhl ist vorhanden) oder<br />

mit dem Bus 171 (Station Buschkrug, Blaschkoallee Ecke Buschkrugallee).<br />

Britz im September <strong>2015</strong>.<br />

Theer, so nennt man die<br />

Prozession, die am Ende<br />

des Festivals in unserem<br />

Sri Mayurapathy Murugan<br />

Tempel stattfindet. Die<br />

Blaschkoallee wird dann<br />

exotisch, wenn das Bild<br />

von Gott Murugan mit seinen<br />

Gemahlinnen auf einem<br />

Umzugswagen durch<br />

die Straßen gezogen wird.<br />

Bevor sich die Prozession<br />

in Bewegung setzte, gab<br />

es einige Riten, wie z. B.<br />

das Zerschlagen von Kokosnüssen.<br />

Begleitet von<br />

vielen Gläubigen, Musik<br />

und allerlei Düften ging es<br />

über <strong>Britzer</strong> Damm, Hannemann-,<br />

Riesestraße und<br />

zurück. Der hinduistische<br />

Tempel, den man besichtigen<br />

kann, ist ein Schmuckstück<br />

in Britz und gibt Einblick<br />

in den Glauben.<br />

E.M.<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Bürgerverein Berlin-Britz e.V., Tel.: 030 - 91 700 701, Teterower Straße 7, 12359 Berlin<br />

Gesamtherstellung: Bürgerverein Berlin-Britz e.V. - Mitglieder des Bürgervereins erhalten die Zeitung kostenlos.<br />

Verantwortlicher Redakteur: Jürgen Rose. Namentlich gekennzeichnete Artikel bzw. veröffentlichte Zuschriften müssen<br />

nicht der Meinung des Herausgebers entsprechen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos etc. wird keinerlei<br />

Gewähr übernommen. Nachdruck, auch in Auszügen oder einzelner Artikel, unter ausdrücklichem Hinweis auf<br />

Presse- und Strafrecht, nur mit Zustimmung der Redaktion gestattet.<br />

Seite 2 www.<strong>Britzer</strong>-Buergerverein.de Okt / Nov / Dez <strong>2015</strong>


Bürgerverein Berlin Britz e.V. (Heimatkundliche Vereinigung) • Teterower Straße 7 • 12359 Berlin (Britz)<br />

Telefon: 030 / 91 700 701 • Internet: www.<strong>Britzer</strong>-Buergerverein.de • e-Mail: info@britzer-buergerverein.de<br />

Besuch der amtierenden Bezirksbürgermeisterin von<br />

Neukölln, Frau Dr. Franziska Giffey, im September <strong>2015</strong><br />

Zur öffentlichen Septemberveranstaltung<br />

des <strong>Britzer</strong> Bürgervereins<br />

hatten wir hohen<br />

Besuch in unseren<br />

Räumen<br />

in der Teterower<br />

Straße 7<br />

in Berlin-Britz.<br />

Die am 15. April<br />

<strong>2015</strong> im Bezirk Neukölln gewählte<br />

Bezirksbürgermeisterin,<br />

Frau Dr. Franziska Giffey,<br />

war gekommen, um über sich<br />

und ihre ersten 100 Tage im<br />

Amt zu berichten. Zahlreiche<br />

Mitglieder und Gäste waren<br />

gekommen. Frau Giffey stellte<br />

sich mit ihrem persönlichen<br />

Werdegang vor, erläuterte die<br />

allgemeine Situation in Neukölln<br />

und beantwortete viele Fragen,<br />

unter anderem auch zum Thema<br />

Flüchtlinge. Der <strong>Britzer</strong> Bürgerverein<br />

Berlin-Britz bedankte<br />

sich herzlich für den Besuch und<br />

überreichte der Bezirksbürgermeisterin<br />

durch den Vorsitzenden<br />

des Vereins, Jürgen Rose,<br />

zur Erinnerung an den Besuch<br />

beim <strong>Britzer</strong> Bürgerverein einen<br />

Miniatur-Meilenstein „I Meile bis<br />

Berlin“. Das Original dieses Steines<br />

steht in der Buschkrugallee<br />

vor der Otto-Hahn-Schule.<br />

(Fotos: Gabriele Sawitzki)<br />

„Tag des offenen Denkmals“<br />

Handwerk, Technik und<br />

Industrie in Britz<br />

Am 12. und 13. September<br />

beteiligte sich der <strong>Britzer</strong> Bürgerverein<br />

am „Tag des offenen<br />

Denkmals“. In der Ausstellung<br />

in waren unter anderem eine<br />

umfangreiche „Holzsammlung“,<br />

die Vorstellung verschiedenster<br />

Handwerke sowie<br />

Informationen zu <strong>Britzer</strong><br />

Industriebetriebe zu sehen.<br />

Im nächsten Jahr lautet das<br />

Thema vom „Tag des offenen<br />

Denkmals“: Gemeinsam Denkmale<br />

erhalten. Der Verein wird<br />

sich auch wieder beteiligen.<br />

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Okt / Nov / Dez <strong>2015</strong><br />

www.<strong>Britzer</strong>-Buergerverein.de<br />

Seite 3


Bürgerverein Berlin Britz e.V. (Heimatkundliche Vereinigung) • Teterower Straße 7 • 12359 Berlin (Britz)<br />

Telefon: 030 / 91 700 701 • Internet: www.<strong>Britzer</strong>-Buergerverein.de • e-Mail: info@britzer-buergerverein.de<br />

Geburtstage im <strong>Oktober</strong>, am<br />

4. Bodo Manegold<br />

12. Ingrid Weiland<br />

19. Reiner Weiland<br />

22. Frank Bielka<br />

Herzlichen<br />

Glückwunsch !<br />

Geburtstage im <strong>November</strong>, am<br />

6. Hartmut Heibeck<br />

14. Sabine Toepfer-Kataw<br />

24. Ingrid Wurf<br />

27. Ekkehard Kittner<br />

27. Eva Wilde<br />

28. Renate Krüger<br />

30. Peter Engelke<br />

Geburtstage im <strong>Dezember</strong>, am<br />

7. Ille Feder<br />

27. Dieter Wasker<br />

An die Mitglieder des <strong>Britzer</strong> Bürgervereins:<br />

„Wir bitten alle Mitglieder des Vereins zwecks Planung uns mitzuteilen, ob<br />

sie an unserer Geburtstagsfeier am 1. <strong>November</strong> <strong>2015</strong> teilnehmen oder nicht<br />

daran teilnehmen.“ Entweder schriftlich, per Telefon: 030 - 91 700 701 (AB)<br />

oder per e-Mail info@britzer-buergerverein.de<br />

Besuch bei unseren Nachbarn. Der <strong>Britzer</strong> Bürgerverein war zu Gast im Diakonie Haus Britz. Dort<br />

waren vor allem Kinder aus der Flüchtlingsunterkunft in der Haarlemer Straße geladen. Ein Zauberer<br />

schaffte es schnell, die Kinder und Erwachsenen zu begeistern und auch sonst war alles vorhanden,<br />

was ein Sommerfest ausmacht. Es war schön, in strahlende Kinderaugen zu sehen. Am Ende gab<br />

es vielerlei Geschenke und auch Schulutensilien. Danke an Thomas de Vachroy und der Diakonie<br />

Simeon für die Einladung. E.M.<br />

Verstorben ist unser Mitglied Wolfgang Sürth am<br />

6. Juli <strong>2015</strong>. Herr Sürth wurde 89 Jahre alt.<br />

Wir werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.<br />

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Seite 4<br />

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Okt / Nov / Dez <strong>2015</strong>


Bürgerverein Berlin Britz e.V. (Heimatkundliche Vereinigung) • Teterower Straße 7 • 12359 Berlin (Britz)<br />

Telefon: 030 / 91 700 701 • Internet: www.<strong>Britzer</strong>-Buergerverein.de • e-Mail: info@britzer-buergerverein.de<br />

Aus der Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum des Bürgervereins<br />

Berlin-Britz e.V. im Jahre 1990. 100 Jahre Vereinsgeschichte,<br />

100 Jahre Einsatz für die Belange von Britz und dessen Bewohner.<br />

Bürgerverein Berlin-Britz e.V.<br />

Gründung / Ziele / Aufgaben<br />

Am 1. <strong>November</strong> 1890 wurde der Verein in<br />

dem ehemaligen „Wutzlerschen“ Lokal in der<br />

Rudower Straße (heutige Buschkrugallee) gegründet.<br />

Zur Vereinsgründung hatte der Gemeindevorsteher<br />

W. Franz eingeladen. 22 Herren waren<br />

dieser Einladung gefolgt. Sie beschlossen einen<br />

Kommunalverein ins Leben zu rufen, da ein<br />

bereits 1885 gegründeter Verein „Selbsthülfe“,<br />

es handelte sich hier um den späteren „Hausund<br />

Grundbesitzer Verein“, sich nur für die Interessen<br />

des sogenannten „Neu-Britz“ (Gebiet<br />

zwischen der heutigen Delbrückstraße und<br />

dem Teltow-Kanal) zuständig fühlte.<br />

Am 15.11.1890 fand die erste Versammlung im „Engell‘schen<br />

Lokal“ (später Bethke) statt, in der die<br />

Niederschrift über die Gründungsveranstaltung einstimmig<br />

genehmigt wurde. Auf dieser Versammlung<br />

haben sich außerdem 16 neue Mitglieder um eine<br />

Aufnahme beworben. Ein Jahr später hatte der Verein<br />

bereits 138 Mitglieder. Die Landgemeinde Britz<br />

hatte zu dieser Zeit 5.494 Einwohner.<br />

Neben der Wahrnehmung kommunaler Interessen<br />

wurde auch die Geselligkeit im Verein gepflegt. Dies<br />

zeigte sich schon auf dem ersten Stiftungsfest, welches<br />

am 18.11.1891 in der „Rosensee-Terrasse“ am<br />

<strong>Britzer</strong> Rosensee (Gelände zwischen Jahn-, Rungiusstraße<br />

und <strong>Britzer</strong> Damm) gefeiert wurde. Wie<br />

notwendig die Aufgaben des neuen Vereins waren,<br />

zeigten die Verhältnisse in Dorf Britz gegen Ende<br />

des vergangenen Jahrhunderts.<br />

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Richard Probst berichtete in einer Festschrift zum<br />

50-jährigen Bestehen des Vereins darüber: „Britz<br />

war zu dieser Zeit eine der ärmsten Gemeinden<br />

am Rande der Reichshauptstadt. Die Verkehrsverhältnisse<br />

lagen im argen. Die beiden Hauptstraßen<br />

des Ortes, <strong>Britzer</strong> Damm und Buschkrugallee, waren<br />

Kreis-Chausseen mit einem Sommerweg an den<br />

Seiten. Eingerahmt von hohen Spitzpappeln, ohne<br />

jegliche Beleuchtung. Die Pferdebahn endete an der<br />

Rixdorfer Knesebeckstraße (jetzt Silbersteinstraße).<br />

Die einzige Schule des Ortes befand sich in der damaligen<br />

Kirchstraße.<br />

Die Gemeindekasse litt an chronischer Leere. Diese<br />

Verhältnisse zu bessern war erklärte Absicht des<br />

Vereins - im Verbund mit tatkräftigen Bürgern.<br />

In der <strong>Britzer</strong> Bevölkerung wurden die Wünsche<br />

nach Verbesserungen im Orte immer lauter und<br />

zahlreicher: Pflasterung, Beleuchtung und Baumbepflanzung<br />

für die Straßen - Aufhebung der Chaus-<br />

Okt / Nov / Dez <strong>2015</strong> www.<strong>Britzer</strong>-Buergerverein.de Seite 5


Bürgerverein Berlin Britz e.V. (Heimatkundliche Vereinigung) • Teterower Straße 7 • 12359 Berlin (Britz)<br />

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seegeldhebestelle in der<br />

Chausseestraße - Verlängerung<br />

der Straßenbahn bis zur<br />

Wilhelmstraße (heute Pätzer<br />

Straße) - Aufstellung eines Bebauungsplanes<br />

- Anregungen<br />

für öffentliche Bauten (Rathaus,<br />

Feuerwehr-Depot) und eine<br />

weitere Gemeindeschule (in der<br />

Hannemannstraße) - waren die<br />

wichtigsten Forderungen.“<br />

Im April 1891 wurde innerhalb<br />

des Vereins eine Gesanggruppe<br />

gebildet. Laut eines Berichtes im „Rixdorfer<br />

Tageblatt“ vom 26.7.1892 beteiligte sich diese<br />

an einem Geburtstags-Ständchen für Frau Wrede<br />

(Rittergutsbesitzer) im <strong>Britzer</strong> Schloß. Eine<br />

Petition des Vereins wegen der Umbenennung<br />

des Bahnhofs „Rixdorf“ in Rixdorf-Britz“ (1891)<br />

wurde abgelehnt. Die <strong>Britzer</strong> haben die Ablehnung<br />

lange Zeit nicht verschmerzen können.<br />

Ein weiteres Anliegen des Vereins war, im Verbund<br />

mit dem Grundbesitzerverein, die Schaffung<br />

einer Volksbibliothek. Durch Sammlungen<br />

und Spenden konnten 600 Bände zusammengestellt<br />

werden. Im April 1894 konnte die Bibliothek<br />

im Schulhaus in der Bürgerstraße eröffnet<br />

werden. Für dieses vorbildliche Bemühen wurde<br />

beiden Vereinen Dank und Anerkennung zuteil.<br />

Eines der Ziele des Vereins war schon zur damaligen<br />

Zeit das Eintreten<br />

für Heimat- und<br />

Naturschutz. So konnte<br />

1897 erfolgreich gegen<br />

die Abholzung der Königsheide<br />

protestiert<br />

werden.<br />

Eine größere innere Krise<br />

durchlebte der Verein<br />

im Jahre 1895. Hierbei<br />

ging es um die Verlängerung<br />

der Straßenbahn von der<br />

Knesebeckstraße zur Wilhelmstraße.<br />

Die Gemeinde<br />

sollte einen einmaligen Zuschuß<br />

von 90.000 RM und<br />

einen monatlichen Rentabilitätsausgleich<br />

zahlen. Der<br />

Bürgerverein war zwar für<br />

den Bau, geriet aber mit seinen<br />

zum Teil kostspieligen<br />

Anregungen und Wünschen<br />

bei der steuerzahlenden Bevölkerung<br />

in Mißkredit. Die<br />

Mitgliederzahl sank auf nur noch 31 Mitglieder.<br />

Dennoch fand sich eine Mehrheit weder für die<br />

Auflösung des Vereins, noch für einen Zusammenschluß<br />

mit dem Grundbesitzerverein.<br />

Um 1900 wandte sich der Verein unter Leitung<br />

seines 1. Vorsitzenden, R. Radatz immer mehr<br />

heimatkundlichen und kulturellen Aufgaben zu.<br />

Dabei vergaß der Verein jedoch nicht seine kommunalen<br />

Anliegen und setzte sich unter anderem<br />

für einen Kapellenbau, die Gründung einer Ortskrankenkasse,<br />

einer Apotheke, eines eigenen<br />

Kreditvereins, der Zulassung eines Notars, Regelung<br />

des „Anschlagwesens“, die Vorflutstauungen<br />

des Regenwassers, Bau einer Gasanstalt,<br />

Verbesserung der Straßen und der Weiterführung<br />

der Straßenbahn bis zur Triftstraße (heute Koppelweg)<br />

ein. Um der Vielseitigkeit der sich selbst<br />

gestellten Aufgaben besser gerecht werden zu<br />

können, wurden innerhalb<br />

des Vereins spezielle<br />

Kommissionen gebildet.<br />

Der Verein gibt schließlich<br />

am 1.6.1911 die<br />

„<strong>Britzer</strong> Wochenschau“<br />

in einer Auflage von<br />

11.000 Exemplaren, als<br />

Beilage der „Rixdorfer<br />

Seite 6<br />

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Okt / Nov / Dez <strong>2015</strong>


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Zeitung“ heraus. Diese publizistische Leistung<br />

findet ihren ersten Höhepunkt durch die Herausgabe<br />

des „<strong>Britzer</strong> Handbuch“ unter der Schriftleitung<br />

von W. Riemann. Dieses Handbuch war ein<br />

begehrtes Nachschlagewerk für die <strong>Britzer</strong>.<br />

Tatsache, daß der Verein durch seine gewählten<br />

Vertreter die Mehrheit in kommunalen, aber auch<br />

kirchlichen Körperschaften gewann. Dadurch<br />

wurde er zu einer mitgestaltenden Kraft im Orte<br />

und in der Verwaltung.<br />

Britz in dieser Zeit:<br />

1892 wurde das „<strong>Britzer</strong> Rathaus“ offiziell eingeweiht.<br />

1894 wird Britz an die Berliner Elektrizitätswerke<br />

angeschlossen und der Grundstein für<br />

das Kreiskrankenhaus (Krankenhaus<br />

Britz) gelegt. Nach einer nur 2-jährigen<br />

Bauzeit wird das Krankenhaus am<br />

17.3.1896 eröffnet.<br />

Am 27.9.1900 wird die Kleinbahnstrecke<br />

Rixdorf-Britz-Buckow bis Mittenwalde<br />

eröffnet.<br />

1901 wird mit dem Bau des Teltowkanals<br />

begonnen. Große Landverkäufe<br />

am neuentstandenen Teltowkanal<br />

(1906) führten zu einem schnellen Anwachsen<br />

der Bevölkerung.<br />

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1910 fand das erste „<strong>Britzer</strong> Rosenfest“ und 1911<br />

eine Rosenausstellung im internationalen Rahmen<br />

statt. Tausende von Gästen pilgerten im<br />

Sommer nach und durch Britz. In der Bevölkerung<br />

wurde unterdessen der Wunsch nach einem eigenen<br />

Verkehrs- und Verschönerungsverein immer<br />

größer. Gemeinsam mit anderen Vereinen übernahm<br />

der Bürgerverein diese Aufgabe. Erfolgreiche<br />

Eingaben an die Obrigkeit trugen dazu bei,<br />

daß Rosen- und Grünanlagen das Straßenbild<br />

abwechslungsreicher gestalteten.<br />

Bedeutsam für das Anwachsen der Mitgliederzahl<br />

vor dem 1. Weltkrieg war unter anderem die<br />

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Leider setzte der erste Weltkrieg vielen gemeinschaftsfördernden<br />

Aufgaben und Zielen des Vereins<br />

ein jähes Ende. Unter großen Opfern versuchten<br />

die Verantwortlichen des Vereins, diesen<br />

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am Leben zu erhalten.<br />

In dieser Zeit betätigte der sich durch besondere<br />

Tatkraft auszeichnende Vorsitzende des<br />

Vereins, W. Riemann, gleichzeitig auch <strong>Britzer</strong><br />

Gemeindeverordneter, in der Kriegswohlfahrtspflege<br />

und der Versorgung der Bevölkerung mit<br />

den notwendigsten Lebensmitteln. Dies selbstverständlich<br />

gemeinsam mit vielen Vereinsmitgliedern.<br />

Am 1.4.1921 verliert Britz seine kommunale<br />

Selbständigkeit. Dies war eine Auswirkung der<br />

bereits im Jahre 1920 erfolgten Bildung der<br />

Großgemeinde Berlin. Britz wird in den 14. Verwaltungsbezirk<br />

– Neukölln – eingegliedert. Mit<br />

der Eingemeindung begann für den Verein eine<br />

Zeit heftiger Auseinandersetzungen gegen die<br />

nicht immer Zustimmung<br />

findenden Maßnahmen<br />

des Bezirksamtes.<br />

Wurde doch<br />

zum Beispiel die Feuerwehr<br />

umorganisiert,<br />

was zur Folge hatte,<br />

Okt / Nov / Dez <strong>2015</strong> www.<strong>Britzer</strong>-Buergerverein.de<br />

Seite 7


Bürgerverein Berlin Britz e.V. (Heimatkundliche Vereinigung) • Teterower Straße 7 • 12359 Berlin (Britz)<br />

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daß lediglich 4 Feuerwehrmänner mit veraltetem<br />

Löschgerät im Ort verblieben. Mit wechselndem<br />

Erfolg setzte sich der Verein gegen Veränderungen<br />

im <strong>Britzer</strong> Krankenhaus, in Schul-, aber auch<br />

Friedhofsangelegenheiten ein. 1924 wurde ein<br />

Mitteilungsblatt ins Leben gerufen. Es informierte<br />

Mitglieder und Bürger über das Vereinsleben und<br />

die Aktivitäten für die Allgemeinheit. Noch heute<br />

erscheint der „<strong>Britzer</strong> <strong>Heimatbote</strong>“ mit den gleichen<br />

Zielen.<br />

ter sorgten Spenden. Auch der Bürgersinn kam<br />

nicht zu kurz. Dies dokumentierte der Verein dadurch,<br />

daß er nicht nur Forderungen erhob, sondern<br />

sich nach erfolgreichen Verhandlungen mit<br />

der Verwaltung, mit freiwilligen Helfern am Ausbau<br />

eines Radweges nach Buckow beteiligte.<br />

1927 führte der Verein harte Auseinandersetzungen<br />

mit der Stadtverwaltung. Hierbei ging es um<br />

die Verlegung der Deutschen Versuchsanstalt für<br />

Luftfahrt. Verein und Bürger machten sich für eine<br />

Verlegung von Adlershof nach Britz stark. Die<br />

Stadtverwaltung entschied jedoch gegenteilig.<br />

Die Mitgliederzahl stieg stetig und erreichte 1932<br />

mit 375 Mitgliedern den höchsten Stand. Bei den<br />

Mitgliedern handelte es sich ausschließlich um<br />

Männer, denn Frauen wurden erstmals 1949 in<br />

der Verein aufgenommen.<br />

Mit Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage in<br />

den 30er Jahren gründete der Verein eine eigene<br />

„Winterhilfe“ zur Unterstützung bedürftiger und in<br />

Not geratener Mitglieder. Gemeinnützige Einrichtungen,<br />

wie die „Freiwillige Sanitätskolonne“ und<br />

die „Ferienwanderung <strong>Britzer</strong> Schulkinder“, wurden<br />

mit Spenden des Vereins unterstützt. Trotz<br />

der angespannten wirtschaftlichen Lage bewahrte<br />

sich der Verein seinen Sinn für die Natur. So erreichte<br />

er, daß ein Schwanenpaar „Gertrud“ und<br />

„Hans“ beschafft und im Sommer 1932 im Kirchteich<br />

ausgesetzt wurde. Für Behausung und Fut-<br />

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Restaurant Buschkrug, 1914<br />

Auch am <strong>Britzer</strong> Bürgerverein ist der dunkle<br />

Teil unserer Geschichte nicht spurlos vorbeigegangen.<br />

Mit der „Machtergreifung“ 1933 kamen<br />

schwere Zeiten für den Verein. Eine große Mehrheit<br />

des Vereins wehrte sich erfolgreich gegen<br />

die politische Gleichschaltung. Der damalige Vorsitzende,<br />

Herr Edmund Schröder, durfte im Amt<br />

bleiben. Ihm wurde jedoch zur Vorbereitung der<br />

Gleichschaltung ein Kommissar zur Seite gestellt.<br />

Dieser hatte die Aufgabe, die Tätigkeiten des Vereins<br />

zu überwachen. Der kommunalpolitische Einfluß<br />

des Vereins war in dieser Zeit bedeutungslos.<br />

Trotz der schweren Zeit feierte der Verein am<br />

3.11.1940 im Restaurant „Filmeck“ sein 50 jähriges<br />

Bestehen.<br />

Mitgliederbestand 1935: Selbständige Handwerker<br />

und Gewerbetreibende: 118. Selbständige Kaufleute:<br />

59. Beamte und Verwaltungsangestellte: 29. Angestellte,<br />

Handwerker und Arbeiter: 29. Rechtsanwälte,<br />

Ärzte und Apotheker: 22. Dentisten und Buchprüfer*:<br />

21. Techniker und Ingenieure: 20. Pensionäre und<br />

Rentner: 9. Architekten und Baumeister: 6.<br />

Insgesamt: 313 * darunter ein Pfarrer<br />

Seite 8<br />

www.<strong>Britzer</strong>-Buergerverein.de<br />

Okt / Nov / Dez <strong>2015</strong>

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