Interkulturelle Mediation - Ein abgeschlossenes ... - BM-Kongress
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16.09.2010 14:00-16:30 Uhr<br />
Kooperation und Aggression aus neurobiologischer Sicht: Perspektiven für die<br />
<strong>Mediation</strong>sarbeit<br />
Wir legen los! - Auftakt | A01<br />
Eröffnungsvortrag Univ.-Prof. Joachim Bauer<br />
Festliche Eröffnung des <strong>Kongress</strong>es durch den Vorstand des <strong>BM</strong> mit kulturellem Rahmenprogramm und<br />
Grußworten. Der <strong>Kongress</strong> startet unerwartet. Lassen Sie sich überraschen! Die Reputation der <strong>Mediation</strong><br />
zeigt sich nicht nur durch Grußworte. Wir spannen den Bogen von der Neurobiologie zur mediativen Praxis<br />
und freuen uns, Prof. Joachim Bauer zum Eröffnungsvortrag mit anschließender Diskussion begrüßen zu<br />
können. <strong>Ein</strong> abwechslungsreiches Kulturprogramm rahmt den Start des <strong>Kongress</strong>es.<br />
Eröffnungsvortrag<br />
Univ.-Prof. Joachim Bauer: Kooperation und Aggression aus neurobiologischer Sicht: Perspektiven für die<br />
<strong>Mediation</strong>sarbeit<br />
Zweifellos ist die Fähigkeit, aggressiv reagieren zu können und den Konflikt zu suchen, ein biologisch<br />
verankertes Programm. Aus neurobiologischer Sicht als falsch hat sich jedoch die Annahme herausgestellt,<br />
psychisch durchschnittlich gesunde Menschen unterlägen einem "Aggressionstrieb". Die diesbezüglichen<br />
Annahmen von Sigmund Freud und Konrad Lorenz sind aus heutiger Sicht nicht aufrecht zu erhalten.<br />
Primäre Motivation des Menschen ist die Suche nach sozialer Akzeptanz, nach Anerkennung, Zuwendung<br />
und Bindung. Das Erleben sozialer Akzeptanz - nicht aber das von Aggression - hat zur Folge, dass die so<br />
genannten Motivations-Systeme des Mittelhirns ihre Botenstoffe freisetzen (Dopamin, Endogene Opioide,<br />
hinzu kommt das im Hypothalamus produzierte Oxytozin). Da diese Botenstoffe auch Eigenschaften als<br />
"Wellness" - Faktoren haben, d. h. dass sie das subjektive Befinden verbessern, sind psychisch<br />
durchschnittlich gesunde Menschen aus einer unbewussten Grundmotivation heraus bereit, eine Menge zu<br />
tun, um soziale Akzeptanz zu erreichen, um die Wirkung der genannten Botenstoffe zu erleben. Menschen<br />
brauchen, um glücklich und gesund zu bleiben, daher gute zwischenmenschliche Beziehungen.<br />
Prof. Joachim Bauer, Jg. 1951, ist Neurobiologe, Arzt und Psychotherapeut. Er arbeitet als Hochschullehrer<br />
an der Abteilung Psychosomatische Medizin am Uniklinikum Freiburg. Zugleich leitet Joachim Bauer als<br />
Ärztlicher Direktor die psychosomatische Hochgrat-Klinik in Stiefenhofen im Allgäu.<br />
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