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s'Magazin usm Ländle, 13. November 2016

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MUNDART<br />

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Tschopa<br />

Hauptwort<br />

sowie die Kommandoeinrichtungender<br />

Miliz.<br />

Haben Sie auch historische Fotoschätze<br />

zuhause, dann schicken<br />

Sie sie uns per E-Mail an vorarlberg@kronenzeitung.at.<br />

Die besten<br />

Bilder werden veröffentlicht.<br />

Foto: Sammlung Risch-Lau,Landesbibliothek Vorarlberg<br />

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Der Tschopa ist die alemannische Variante der österreichischen<br />

Joppe,die wiederum die österreichische Version<br />

der deutschen Jacke ist.Inseiner Verwendung als Kleidungsstück,<br />

seinem Aussehen oder seiner Stofflichkeit<br />

unterscheidet sich der Tschopa grundsätzlich nicht von<br />

Westen und Sakkos anderer Regionen, doch können in<br />

Voradelbergdank des Tschopa Temperaturunterschiede<br />

ausgedrückt werden:<br />

Hüt isch an Tschopa würmer wia<br />

gescht bedeutet,dass der Einheimische<br />

im Vergleich zum Vortag<br />

eine Jackeweniger anziehen<br />

muss, oder andersgesagt:Die<br />

Temperatur ist um eine Jackenwärme<br />

gestiegen. Die exakte Höhe<br />

dieser Temperaturdifferenz von<br />

einem Tschopa zum nächsten war und<br />

„Kasch luaga -<br />

mornwürd’san<br />

Tschopa kälter!“<br />

ist Anlass zahlreicher Kontroversen, zumal die Art und<br />

Beschaffenheit der geeichten Jackeniemals definiert<br />

wurde und das Wärme- resp. Kälteempfinden des Alemannen<br />

–gerade unterschiedlichen Geschlechts –beträchtlich<br />

variiert.Grobgeschätzt handelt es sich um eine<br />

Varianz vonetwa zehn Grad Celsius. Die Verkleinerungsform<br />

des Tschopa ist das Tschöple,welches aber keinesfalls<br />

zur Beschreibung geringfügiger Temperaturdifferenzen<br />

herangezogen werden darf,sondern nur in seiner<br />

Grundbedeutung als kleine oder dünne Jacke gebraucht<br />

wird. Die einzige Ausnahme bildet das Sprichwort „Leck<br />

mer am Tschöple!“,das eine Beschönigung des Götz-Zitats<br />

darstellt,jedoch nicht nur als Beleidigung,sondern<br />

auch als Ausdruck des Erstaunens verwendet wird.<br />

s’Magazin 15

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