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der eHealth- Strategie Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit

BMG-Weiterentwicklung_der_eHealth-Strategie-Abschlussfassung

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Während <strong>eHealth</strong>-Anwendungen die gesundheitsbezogene Vernetzung und Kommunikation<br />

zwischen Menschen, Organisationen, Sensoren/Aktoren und IT-Systemen <strong>im</strong> <strong>Gesundheit</strong>swesen<br />

realisieren, ermöglicht Big Data die Aggregation, Analyse und Auswertung von Daten zur<br />

Umwandlung in entscheidungsrelevante Informationen – Daten, die oftmals auf Basis von<br />

<strong>eHealth</strong>-Anwendungen generiert wurden. Ebenso greifen <strong>eHealth</strong>-Anwendungen häufig auf die<br />

Ergebnisse von Big Data-Analysen zurück und sind damit Nutznießer <strong>der</strong> aggregierten Daten<br />

und Informationen (siehe Abbildung 1).<br />

Rahmenbedingungen <strong>für</strong> die Weiterentwicklung von <strong>eHealth</strong> und Big Data<br />

Auf Basis dieses Verständnisses von <strong>eHealth</strong> und Big Data werden die Rahmenbedingungen <strong>für</strong><br />

<strong>der</strong>en Einführung und Verbreitung <strong>im</strong> <strong>Gesundheit</strong>swesen beleuchtet. Da<strong>für</strong> wurden relevante<br />

Aspekte identifiziert und analysiert (vgl. Kapitel 3.3).<br />

Zentrale Trends und Zusammenfassung wesentlicher Chancen und Risiken (Kapitel 3.3.1)<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> vorliegenden <strong>Studie</strong> wurden vier Trendcluster identifiziert, welche die Entwicklung<br />

<strong>des</strong> <strong>Gesundheit</strong>swesens beeinflussen: Demografie, strukturelle Finanzierungsdifferenzen,<br />

Individualisierung und Digitalisierung. Die Digitalisierung wirkt dabei allerdings als ein<br />

„Enabler“, um die mit den ersten drei Trendclustern einhergehenden Herausfor<strong>der</strong>ungen zu<br />

bewältigen. <strong>eHealth</strong> und Big Data eröffnen Potentiale, den sich hieraus ergebenden Transformationsprozess<br />

erfolgreich zu gestalten. Der Einsatz digitaler Anwendungen wird dabei von<br />

einer Reihe von Rahmenbedingungen begleitet. So müssen etwa Fragen <strong>im</strong> Hinblick auf ethische,<br />

datenschutzrelevante und IT-sicherheitsbezogene Aspekte sowie <strong>der</strong> häufig unklare<br />

Zusatznutzen einer neuen Anwendung frühzeitig berücksichtigt und evaluiert werden.<br />

Zugang von <strong>eHealth</strong> und Big Data zum Ersten <strong>Gesundheit</strong>smarkt (Kapitel 3.3.2)<br />

<strong>eHealth</strong>- und Big Data-Anwendungen finden bisher nur beschränkt Eingang in den Ersten<br />

<strong>Gesundheit</strong>smarkt und damit in den staatlich finanzierten Teil <strong>der</strong> <strong>Gesundheit</strong>sversorgung.<br />

Dabei werden bisher meist selektivvertragliche Vergütungsinstrumente genutzt. Das zu<br />

beobachtende Wachstum <strong>im</strong> Zweiten <strong>Gesundheit</strong>smarkt und die zunehmende Nutzung selektivvertraglicher<br />

Möglichkeiten lassen auf eine gestiegene Akzeptanz sowie ein höheres Nutzenpotential<br />

versorgungsbezogener Anwendungen schließen. Eine erfolgreiche und nachhaltige<br />

Nutzung <strong>der</strong> Möglichkeiten von <strong>eHealth</strong> und Big Data erfor<strong>der</strong>t jedoch <strong>der</strong>en strukturelle<br />

Einbindung in die kollektivvertragliche Versorgung einschließlich einer transparenten und<br />

nachvollziehbaren Evaluation <strong>des</strong> entsprechenden Nutzens.<br />

Aktivitäten ausgewählter nationaler Key-Stakehol<strong>der</strong> <strong>des</strong> Ersten <strong>Gesundheit</strong>smarktes<br />

(Kapitel 3.3.3)<br />

Aktuell werden vermehrt Aktivitäten in Bezug auf die Anwendung von <strong>eHealth</strong> und Big Data<br />

seitens relevanter Akteure <strong>des</strong> Ersten <strong>Gesundheit</strong>smarkts (Staat, Kostenträger, Leistungserbringer,<br />

Privatwirtschaft) beobachtet. Insbeson<strong>der</strong>e in ländlichen, potentiell versorgungschwächeren<br />

Regionen werden zunehmend telemedizinische Projekte initiiert. Auch in<br />

Bereichen von starkem wirtschaftlichem Interesse finden sich zunehmend <strong>eHealth</strong>- und Big<br />

Data-Projekte (z.B. Nudging 1 , Betrugsbekämpfung, Erhöhung von Effizienz in <strong>der</strong> Verwaltung).<br />

1 Nudging beschreibt einen verhaltensökonomischen Ansatz, mit dem Ziel ein best<strong>im</strong>mtes Verhalten einer Person zu st<strong>im</strong>ulieren<br />

ohne dabei individuelle Entscheidungsparameter (ökonomische Präferenzen, moralische Gebote und Verbote, persönliche Trägheit<br />

etc.) zu verän<strong>der</strong>n (Thaler & Sunstein, 2008).<br />

16 Strategy& | PwC<br />

<strong>Studie</strong> <strong>im</strong> <strong>Auftrag</strong> <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong>

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