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der eHealth- Strategie Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit

BMG-Weiterentwicklung_der_eHealth-Strategie-Abschlussfassung

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Spracherkennung), die eine Ex-post-Dokumentation überflüssig macht und die Dokumentationsqualität<br />

verbessert. Entsprechende Systeme tragen dadurch auch zu einer Vereinfachung<br />

<strong>der</strong> Abrechnung erbrachter Leistungen bei, da die Dokumentation maßgebliche Grundlage <strong>für</strong><br />

den Abrechnungsprozess ist. Entsprechend können erbrachte Leistungen umso besser<br />

gegenüber den Krankenkassen abgerechnet werden, je vollständiger die Dokumentation ist.<br />

Telemonitoring<br />

Telemonitoring-Anwendungen erlauben versorgungsrelevante Daten <strong>im</strong> häuslichen Umfeld<br />

o<strong>der</strong> <strong>im</strong> Alltag <strong>des</strong> Patienten zu erheben und mittels IKT an Leistungserbringer o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Empfänger zu übermitteln. Die untersuchten Anwendungen können nach unterschiedlichen<br />

Kategorien unterteilt werden. Die meisten Anwendungen sind dabei innerhalb <strong>der</strong> sekundärund<br />

tertiärpräventiven Versorgung chronischer Krankheiten zu finden. Beispiele da<strong>für</strong> sind<br />

COPD (Anglada-Martinez et al., 2015; Bolton et al., 2011; Cruz et al., 2014b; Cruz et al., 2014a;<br />

Eland-de Kok et al., 2011; Lundell et al., 2015), Herzerkrankungen (wie z.B. Herzinsuffizienz)<br />

(Augustin & Henschke, 2012; Blair, 2014; Burri et al., 2013; Clarke et al., 2011; Davis et al., 2014;<br />

Giamouzis et al., 2012; Inglis et al., 2011; Klersy et al., 2011; Kotb et al., 2015; Nakamura et al.,<br />

2014; Pandor et al., 2013a; Pandor et al., 2013b; Pare et al., 2010; Purcell et al., 2014; Willey,<br />

2012), Bluthochdruck (Free et al., 2013b; Omboni & Guarda, 2011; Purcell et al., 2014; Uhlig et<br />

al., 2012), Diabetes (Typ I und II) (Anglada-Martinez et al., 2015; Arnhold et al., 2014;<br />

Cass<strong>im</strong>atis & Kavanagh, 2012; El-Gayar et al., 2013; Greenwood et al., 2014; Hamine et al.,<br />

2015; Huang et al., 2015; Lieber et al., 2015; Marcolino et al., 2013; Mushcab et al., 2015; Or &<br />

Tao, 2014; Peterson, 2014; Shi et al., 2015; Shulman et al., 2010; Suksomboon et al., 2014; van<br />

den Berg et al., 2012; Wootton, 2012; Worswick et al., 2013), Brand- und chronische Wunden<br />

(Nordhe<strong>im</strong> et al., 2014; Wallace et al., 2012), He<strong>im</strong>-Dialyse (Jhaveri et al., 2015) o<strong>der</strong><br />

Depressionen (Bewegungsanalyse/Actigraphy) (Burton et al., 2013).<br />

In <strong>der</strong> Akutversorgung können z.B. in <strong>der</strong> Rettungsmedizin durch telemonitorische Systeme<br />

Patientendaten (z.B. EKG) während <strong>der</strong> Rettungswagenfahrt an die Notaufnahme übermittelt<br />

und noch vor Ankunft <strong>des</strong> Patienten laufend überwacht werden (Raikhelkar & Raikhelkar,<br />

2015). Darüber hinaus wird Telemonitoring von Ärzten und Pflegern zur Überwachung von<br />

stationär behandelten Patienten u. a. auf <strong>der</strong> Intensivstation genutzt (Ramnath et al., 2014).<br />

Allen Anwendungen ist dabei gemein, dass sie Daten direkt be<strong>im</strong> Patienten erheben, diese<br />

digitalisieren und mit Hilfe von IKT an einen Leistungserbringer übermitteln. Dabei kann die<br />

Datenerhebung vollautomatisch (z.B. bei <strong>im</strong>plantierbaren Defibrillatoren (Burri et al., 2013;<br />

Parthiban et al., 2015)), teilautomatisch (z.B. durch Blutdruckmanschetten, die die gemessenen<br />

Daten übertragen) o<strong>der</strong> eher manuell (z.B. durch die Eingabe von Werten durch den Patienten<br />

über ein Internetportal o<strong>der</strong> per Telefonanruf) erfolgen. Durch die übermittelten Daten liegt<br />

dem Leistungserbringer schneller (zum Teil in Echtzeit) ein umfassen<strong>der</strong>es Bild in Bezug auf<br />

wichtige <strong>Gesundheit</strong>sparameter vor, wodurch eine frühzeitige Intervention möglich ist. Diese<br />

Daten würde <strong>der</strong> Leistungserbringer ohne die betreffende Anwendung zum Teil gar nicht bzw.<br />

nur mit hohem Aufwand und/o<strong>der</strong> mit zeitlichem Verzug erhalten. Gerade be<strong>im</strong> Monitoring<br />

chronisch erkrankter Patienten sind die Telemonitoring-Lösungen oft Teil eines Krankheitsmanagementprogrammes,<br />

in dem u. a. auf Basis <strong>der</strong> telemedizinischen Daten eine<br />

Verhaltensadjustierung erfolgen kann (siehe auch den Abschnitt „<strong>Gesundheit</strong>sinformationen<br />

und ePrävention“). Anwendungen <strong>des</strong> Telemonitorings werden auch als mHealth-Lösung<br />

angeboten, indem z.B. die <strong>Gesundheit</strong>sparameter vom Patienten mittels Smartphone manuell<br />

o<strong>der</strong> automatisch übertragen werden und/o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Patient eine Auswertung auf Basis <strong>der</strong><br />

übertragenen Parameter auf sein mobiles Endgerät (z.B. SMS) erhält (Baron et al., 2012; Mosa,<br />

Abu Saleh Mohammad et al., 2012). In <strong>der</strong> Betreuung chronisch erkrankter Patienten wird die<br />

Anzahl persönlicher Termine durch Telemonitoring-Überprüfungen fallabhängig reduziert,<br />

40 Strategy& | PwC<br />

<strong>Studie</strong> <strong>im</strong> <strong>Auftrag</strong> <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums <strong>für</strong> <strong>Gesundheit</strong>

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