4 gemeinsam evangelisch gemeinsam evangelisch 5 Carsten Merker-Bojarra: Was heißt hier: Evangelisch? Liebe Leser, unter dieser Überschrift möchte ich Sie in dieser <strong>und</strong> in den kommenden Ausgaben von „Gemeinsam evangelisch“ auf eine kleine Reise zu den Gr<strong>und</strong>lagen des christlichen Glaubens <strong>und</strong> damit auch zu den Wurzeln <strong>der</strong> <strong>Evangelischen</strong> Kirche einladen. Der Name ist Programm: Evangelisch. Dieses Wort stammt ursprünglich aus dem Griechischen <strong>und</strong> bedeutet so viel wie: Frohe Botschaft o<strong>der</strong> Gute Nachricht <strong>und</strong> meint die Bibel aus Altem <strong>und</strong> Neuem Testament. Damit wird auch schon klar, auf was sich evangelische Christen beziehen, wenn es um Fragen nach Gott <strong>und</strong> dem alltäglichen Leben geht: auf die Bibel. Good news for everyday. Die Bibel ist die gemeinsame Basis für alle Christen auf <strong>der</strong> Welt. Für evangelische Christen ist die Bibel die höchste Autorität in Glaubensfragen. Allein die Bibel (sola scriptura), so haben es schon die Reformatoren vor 500 Jahren betont, kann Antwort auf Glaubens- <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>ene Lebensfragen nach dem Woher, Wohin <strong>und</strong> dem Sinn des Lebens geben. Keine Aussagen über Gott, über sein Wesen, sein Handeln, die Menschen Foto: H. Kasper nach Fertigstellung <strong>der</strong> Bibel gemacht haben (z.B.: kirchliche Lehraussagen: Dogmen, Päpste, Konzilien; sie alle können irren), stehen in ihrer Bedeutung über <strong>der</strong> Heiligen Schrift. Die Konzentration <strong>der</strong> evangelischen Christen auf die Bibel schützt auch vor Ideologien, die sich für absolut halten, z.B. Sozialismus, Kommunismus <strong>und</strong> Nationalsozialismus, etc. Für evangelische Christen ist die Bibel das Wort Gottes an den Menschen. Inspiriert, eingegeben durch Gottes Geist, haben Menschen diesen Worten vertraut, diese Worte weitergegeben, aufgeschrieben <strong>und</strong> verbindlich zusammengefasst: Die Bibel, das Buch <strong>der</strong> Bücher, besteht aus 66 einzelnen Schriften. Da die einzelnen Bücher <strong>der</strong> Bibel jeweils zu einer an<strong>der</strong>en Zeit <strong>und</strong> in einer an<strong>der</strong>en Sprache geschrieben worden sind, war es zu je<strong>der</strong> Zeit wichtig, sie zu übersetzen <strong>und</strong> verstehbar zu machen. So eine Zeit war auch vor 500 Jahren, als Martin Luther (Neues Testament 1522; Vollbibel 1534), Huldrych Zwingli (Zürcher Bibel 1531) <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e die Bibel ins Deutsche übersetzten <strong>und</strong> begannen, die Frohe Botschaft durch Predigten für die Menschen verständlich zu erklären. Deswegen hat bis heute die Predigt im evangelischen Gottesdienst einen hohen Stellenwert. Als Kriterium für die Auslegung <strong>der</strong> Wir feiern einen Gottesdienst in <strong>der</strong> Christnacht am 24. Dezember (Hl. Abend) um 22.00 Uhr in <strong>der</strong> evangelischen Friedenskirche <strong>Bad</strong> <strong>Tatzmannsdorf</strong>! Dabei lassen wir den Weihnachtsabend mit einer meditativen Andacht bei Kerzenlicht, besinnlichen Texten <strong>und</strong> weihnachtlicher Musik ausklingen. Die evangelische Pfarrgemeinde <strong>Bad</strong> <strong>Tatzmannsdorf</strong> lädt Sie dazu herzlich ein! Bibel nannte Luther: „Was Christum treibet“. Für ihn war Christus <strong>und</strong> seine Botschaft von Gottes Liebe <strong>der</strong> Schlüssel zum Verstehen <strong>der</strong> Heiligen Schrift. „Ich glaube, dass die Bibel allein die Antwort auf alle unsere Fragen ist, <strong>und</strong> dass wir nur anhaltend <strong>und</strong> demütig zu fragen brauchen, um die Antwort von ihr zu bekommen.“ (Dietrich Bonhoeffer) „Mit den heiligen Schriften in <strong>der</strong> Hand ist <strong>der</strong> Mensch, <strong>der</strong> sich Gott zur Verfügung gestellt hat, ausgerüstet für alle Aufgaben seines Dienstes.“ (2. Timotheusbrief 3, 16.17) O Foto: H. Kasper