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Wasser - Menschenrecht oder Wirtschaftsfaktor?

„WASSER – Menschenrecht oder Wirtschaftsfaktor?“ so lautet der Titel der quellfrischen Ausgabe unserer Zeitschrift presente: Wassermangel, Privatisierung, Umweltzerstörung - und Menschen, die sich für mehr Gerechtigkeit einsetzten.

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Thema<br />

<strong>Wasser</strong> - <strong>Menschenrecht</strong> <strong>oder</strong> <strong>Wirtschaftsfaktor</strong>?<br />

Das <strong>Wasser</strong> steht kurz vor den<br />

Häusern der Bewohner*innen am<br />

Barro Blanco Damm in Panama.<br />

Die Betreiberfirma flutet ihr<br />

Zuhause – mit finanzieller<br />

Unterstützung aus Deutschland.<br />

Konfliktherd <strong>Wasser</strong>kraft<br />

Gerade im Entwicklungsbereich werden <strong>Wasser</strong>kraftwerke zunehmend als Lösung<br />

für Landwirtschaft (Bewässerung) und Energiegewinnung gepriesen. Sie gelten<br />

als günstige und zugleich saubere Energiequelle. Doch oft gehen <strong>Wasser</strong>kraftwerke<br />

mit gravierenden negativen sozialen und ökologischen Folgen wie Zwangsumsiedlungen<br />

und Verlust von Biodiversität einher – mit Beteiligung deutscher Gelder<br />

und Unternehmen. TEXT: REGINE RICHTER, KATHRIN PETZ<br />

FOTO: CARBON MARKET WATCH<br />

Im Westen Panamas stehen vier indigene<br />

Gemeinden kurz vor der Zwangsumsiedlung.<br />

Der Staudamm Barro Blanco ist fertiggestellt.<br />

Die, deren Ländereien jetzt geflutet<br />

werden, haben dem Bau des Staudamms<br />

nie zugestimmt. Damit verstößt der Staudamm<br />

gegen das UN-Prinzip der freien, vorherigen<br />

und informierten Zustimmung (FPIC)<br />

für Projekte, bei denen Indigene betroffen<br />

sind. Jahrelang haben die Gemeinden gegen<br />

den Staudamm gekämpft, trotzdem haben<br />

der Betreiber, die Regierung und die<br />

Geldgeber*innen, das Projekt vorangetrieben.<br />

Barro Blanco wird maßgeblich von europäischen<br />

Entwicklungsbanken finanziert, darunter<br />

die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft<br />

(DEG), eine Tochter<br />

der staatseigenen KfW Bank.<br />

<strong>Wasser</strong>kraft –<br />

ein sensibler Sektor<br />

Wie auch in anderen Bereichen entscheidet<br />

über die negativen Auswirkungen nicht alleine<br />

die Technik <strong>oder</strong> Größe – ebenso wichtig<br />

ist die Frage, wie die von dem Projekt negativ<br />

Betroffenen in die Entscheidungsfindung und<br />

Planung einbezogen werden. Das geschieht<br />

meist nur unzureichend und so kommt es oft<br />

zu massiven Protesten gegen <strong>Wasser</strong>kraftwerke.<br />

><br />

presente 3/2016 13

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