Wasser - Menschenrecht oder Wirtschaftsfaktor?
„WASSER – Menschenrecht oder Wirtschaftsfaktor?“ so lautet der Titel der quellfrischen Ausgabe unserer Zeitschrift presente: Wassermangel, Privatisierung, Umweltzerstörung - und Menschen, die sich für mehr Gerechtigkeit einsetzten.
„WASSER – Menschenrecht oder Wirtschaftsfaktor?“ so lautet der Titel der quellfrischen Ausgabe unserer Zeitschrift presente: Wassermangel, Privatisierung, Umweltzerstörung - und Menschen, die sich für mehr Gerechtigkeit einsetzten.
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Thema<br />
<strong>Wasser</strong> - <strong>Menschenrecht</strong> <strong>oder</strong> <strong>Wirtschaftsfaktor</strong>?<br />
FOTOS: MESA NACIONAL FRENTE A LA MINERÍA METÁLICA, MINEC, CRIPDES<br />
parationsleistungen zu erwirken. In Cabañas<br />
forderten die an das Bergbauprojekt El Dorado<br />
angrenzenden Gemeinden, dass das Unternehmen<br />
OceanaGold ihr Territorium verlässt<br />
und eine Millionen-Forderung gegenüber dem<br />
salvadorianischen Staat fallen lässt. In Chalatenango<br />
haben Gemeinden Volksabstimmungen<br />
organisiert, um Bergbauprojekte des<br />
Unternehmens Au Martinique zu verhindern.<br />
Zudem fordern Gemeinden aus den Grenzzonen<br />
die Regierung auf, die potenziellen Auswirkungen<br />
von mehr als 30 Bergbauprojekten<br />
im nahen Honduras und Guatemala einzudämmen.<br />
Beim breiten öffentlichen Widerstand gegen<br />
den Bergbau und dem Versuch der aktuellen<br />
Regierung, die <strong>Wasser</strong>ressourcen zu schützen,<br />
zeigt sich allerdings, wie verwundbar eine demokratisch<br />
gewählte Regierung angesichts<br />
der wachsenden Herrschaft der Unternehmen<br />
ist. Bergbau-Unternehmen verfolgen<br />
auch weiterhin ihre Interessen, indem sie von<br />
supranationalen Tribunalen wie dem Internationalen<br />
Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten<br />
(ICSID) Gebrauch machen.<br />
Außerdem untergraben sie die lokale Politik,<br />
indem sie sich Nichtregierungsorganisationen<br />
wie der Fundación El Dorado bedienen. Diese<br />
führt - finanziert von den Unternehmen - soziale<br />
Projekte durch, um sich die Unterstützung<br />
der lokalen Bevölkerung zu sichern.<br />
Das Damokles-Schwert<br />
Im Moment erwartet El Salvador den Beschluss<br />
des ICSID, vor dem das kanadischaustralische<br />
Unternehmen OceanaGold 301<br />
Millionen US-Dollar vom salvadorianischen<br />
Staat fordert. Laut einem Bericht der Global<br />
Facility for Disaster Reduction and Recovery<br />
befinden sich 90 Prozent des nationalen<br />
Territoriums in Risikozonen, 95 Prozent der<br />
Bevölkerung leben dort und 96 Prozent des<br />
Bruttoinlandsproduktes wird in Risikozonen<br />
produziert. In einem Land mit derart hoher<br />
Umweltverwundbarkeit könnte dieses Urteil<br />
die Konflikte verschärfen und einen tödlichen<br />
Präzedenzfall für andere Länder schaffen, die<br />
sich in einer ähnlichen Situation befinden.<br />
Als Vertreter von SalvAide in El Salvador und internationaler<br />
Mittelsmann für CRIPDES arbeitet Pedro Cabezas<br />
schon viele Jahr zum Thema Bergbau und Verteidigung<br />
des <strong>Wasser</strong>s.<br />
„<strong>Wasser</strong> ist wertvoller<br />
als Gold!“<br />
Dieses Motto vereint soziale Bewegungen<br />
in ihrem Widerstand gegen Goldminen<br />
in Lateinamerika vom Río Grande bis<br />
Feuerland. In El Salvador haben Bergbau-<br />
Unternehmen bereits durch ihre Erkundungsarbeiten<br />
Gewässer verschmutzt und<br />
ein Klima der Gewalt hinterlassen. Unterstützt<br />
von der CIR führt die Organisation<br />
von Pedro Cabezas, CRIPDES, lokale Volksbefragungen<br />
und Kampagnenarbeit gegenüber<br />
den Parteien durch, um die Konzerne<br />
von dem kleinen mittelamerikanischen<br />
Land fernzuhalten.<br />
Unterstützen Sie diese wichtige<br />
politische Arbeit mit einer Spende.<br />
Stichwort » CRIPDES «<br />
presente 3/2016 9