Wasser - Menschenrecht oder Wirtschaftsfaktor?
„WASSER – Menschenrecht oder Wirtschaftsfaktor?“ so lautet der Titel der quellfrischen Ausgabe unserer Zeitschrift presente: Wassermangel, Privatisierung, Umweltzerstörung - und Menschen, die sich für mehr Gerechtigkeit einsetzten.
„WASSER – Menschenrecht oder Wirtschaftsfaktor?“ so lautet der Titel der quellfrischen Ausgabe unserer Zeitschrift presente: Wassermangel, Privatisierung, Umweltzerstörung - und Menschen, die sich für mehr Gerechtigkeit einsetzten.
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Länderberichte<br />
Schon beim Transport zum Arbeitsplatz<br />
legen die Betreiber der Melonenplantagen<br />
um Choluteca keinen besonderen Wert<br />
auf die Sicherheit ihrer Angestellten.<br />
FOTOS: COORDINADORA DE SINDICATOS BANANEROS (COSIBAH)<br />
Honduras<br />
Melonen süß-sauer<br />
Der Süden Honduras‘ ist eine Region mit<br />
großem Potential. Multinationale Konzerne<br />
produzieren agrarwirtschaftliche Produkte für<br />
den Weltmarkt – mit jährlich steigenden<br />
Gewinnen. Gleichzeitig handelt es sich um<br />
eine der ökonomisch schwächsten Regionen des<br />
Landes mit hoher Armut und Arbeitslosigkeit.<br />
Ein Bericht unserer Partnerorganisation<br />
EMIH dokumentiert schwere Arbeitsrechtsverletzungen<br />
in der Melonenproduktion.<br />
TEXT: THORSTEN MOLL (CIR)<br />
Die Arbeitsrechtsverletzungen von Agrarunternehmen<br />
wie Suragroh und Covesur<br />
(siehe Kasten Seite 22) sind exemplarisch für<br />
die Bedingungen in der Melonenproduktion<br />
im Süden von Honduras. Die meisten der hier<br />
etwa 25.000 Beschäftigten sind Frauen. Laut<br />
Arbeitsrechtsverletzungen<br />
in der Agrarindustrie in<br />
Honduras<br />
• Bezahlung unter dem<br />
gesetzlichen Mindestlohn<br />
• hohe Anzahl Überstunden,<br />
meist unbezahlt<br />
• Arbeit an Sonn- und<br />
Feiertagen, unbezahlt<br />
• Unternehmen verweigern<br />
die Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen<br />
• unberechtigte Entlassungen<br />
• illegale Schwangerschaftstest<br />
vor der Einstellung<br />
• keine angemessene<br />
Schutzkleidung<br />
einer Studie des honduranischen Gewerkschaftsbundes<br />
FESTAGRO müssen 69 Prozent<br />
von ihnen Überstunden leisten, wobei<br />
fast die Hälfte unbezahlt ist. Der Großteil<br />
arbeitet sonntags und an Feiertagen ohne<br />
Bezahlung. 85 Prozent der Arbeiter*innen er-<br />
><br />
presente 3/2016 21